Die schwarze Hexe - Kapitel 3: Schuhpflege

 

 

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Kapitel 3: Schuhpflege


Knapp ein Monat war vergangen. Snape sah, wie die schwarze Gestalt in ihr Klassenzimmer verschwand. Er war die ganze Zeit wachsam hinter seiner Kollegin hinterher, fand aber nichts, worüber er sich beschweren konnte. Ihr Unterricht verlief reibungslos.
Er hatte ein paar Schüler, die vor ihrem Zimmer warteten, belauscht:
"Die ist ja noch strenger als Snape..."
"...und die Hausaufgaben erst"
"Manchmal kann sie einem so richtig Angst machen..."
"Da lernt man aber auch wirklich etwas fürs Leben..."
"Naja auf so manche Erfahrung würde ich lieber verzichten..."
"Ich glaube ja, dass sie eine schwarze Hexe ist und DADA nur zum Spaß unterrichtet..."
"Achtung, da kommt sie!"
Haberfeldt war mit einem verkniffenen Gesicht an den Schülern vorbeigerauscht und hatte sie ins Zimmer gestaubt, bevor er ihre Ankunft so richtig registriert hatte. Sie war auch verwundbar, sicher hatte sie mitgehört...

Als Snape die Kollegin wieder sah, war sie vor der Tür mit dieser Granger in ein Gespräch vertieft...
"Zeig mir mal das Buch, oh ja, da wird das anders erklärt. Weißt du, ich mache mir nicht viel aus Büchern, deshalb gibt es auch keines von mir, ich bin eben kein Professor wie die anderen hier, sondern eine Pragmatikerin, dafür bin ich in der Praxis auch wirklich gut, das solltest auch du bemerkt haben. Zu deinem Problem: Alles, was in Büchern steht, kann jeder lesen und wissen - weißt du, was ich meine?"
Hermione sah die Lehrerin fragend an.
"Jemand wie du, der fleißig und eifrig ist, kann das lernen - ich möchte deine Leistung hier keineswegs herabwürdigen - doch, was du lernen kannst, lernt auch dein Feind. Wenn du mehr als nur überleben willst, wenn du das Heft führen willst zum Siege, dann, meine Liebe, musst du immer einen Schritt weiter sein und dir ausmalen, wie er wohl reagieren mag. Wenn du nur reagierst, gewinnst du nur gegen einen Idioten, denk mal an Schach, das spielst du doch auch gerne?"
Hermione nickte nachdenklich.
"Du bist nicht auf den Kopf gefallen, Hermione, du gefällst mir. Es würde mir Spaß machen, dich in die tiefen Hexengeheimnisse einzuweihen und dir mal zu zeigen, was Macht und Kraft wirklich sein kann... wie total abgefahren es sein kann, eine Frau zu sein dazu... - schau mich nicht so an, meinst du ich seh tatsächlich soo scheußlich aus?"
Hermione schwieg.
"Der Typ, nach dem ich mich gerichtet habe, sieht doch wirklich total wie ein Lehrer aus, dem man sicher gehorcht, oder?"
Hermione lächelte jetzt und nickte.
"Das ist ein guter Einstieg in die britische Gesellschaft. Ein guter Gag zudem. Würden diese bornierten Knochen sehen, wer ich wirklich bin - die ließen mich doch gar nicht erst rein... so jetzt habe ich genug von mir erzählt, vergiss es einfach wieder, manchmal gehen mir die Pferde durch, und wenn keiner mit mir redet..." Sie schaute traurig in die Luft. "Nix für ungut, meine Liebe, überleg dir mal mein Angebot... ich muss jetzt fort, ich habe noch eine Einladung von jemandem, der mein Talent hoffentlich besser zu schätzen weiß, als diese Langweiler hier..." Die Frauen verschwanden aus dem Korridor.

Snape blieb keine Zeit über dies eigenartige Gespräch länger nachzusinnen. Sein Unterarm schmerzte entsetzlich. Er brauchte den Ärmel gar nicht hochzuschieben, er wusste auch so, dass Voldemort ihn rufen ließ. Er hinterließ Dumbledore eine kurze Notiz, verließ Hogwarts und disapparierte augenblicklich.

Die schwarzen Männer hatten sich schon nahezu vollständig versammelt als Snape eintraf. Lord Voldemort trat in ungewohnt guter Laune in ihre Mitte und begrüßte seine Getreuen. "Wir bekommen Besuch aus dem Ausland. Wenn ich richtig unterrichtet bin, handelt es sich um eine der größten schwarzen Magierinnen des europäischen Festlandes. Sie zur Feindin zu haben bedeutet einen harten Kampf, sie als Freundin zur Seite eine nie gekannte Potenz an Kampfkraft. Sie ist eine Einzelgängerin. Heißen wir sie willkommen. Es wird eine Freude und Inspiration sein sie zu erleben. Wenn sie uns Schwierigkeiten macht, wisst ihr was zu tun ist..."
"Ja, Mylord" kam die Antwort einstimmig. Dann schauten alle wie gebannt nach oben.

Mit einem Pfeifen und Zischen wie ein Feuerwerkskörper, der gerade explodiert, begleitet von einem tiefen Donnergrollen stürzte aus der Tiefe der Wolken im Sturzflug ein eigenartiges Wesen mit seinem Besen abwärts und bremste abrupt in der Mitte der Versammlung. Die Magierin trug ein Kleid aus unzähligen bunten Fetzen, ihr Besen schien frisch vom Sperrmüll, ihre Haare standen in alle Himmelsrichtungen, geschmückt mit roten und giftgrünen Streifen. Ihre Augen waren gelb geschlitzt wie bei einer Katze, aus ihrem Mund kam ein entsetzliches Kreischen, das ihren Flug begleitete. Sie verneigte sich tief vor Voldemort, dann sah sie ihm in die roten Augen. "Eure Majestät..."
Der Lord gab ein höhnisches Lachen von sich, fast ein wenig amüsiert. Seine Anhänger horchten erstaunt auf. Dann trat er auf die Hexe zu und reichte ihr die Hand. "Sie können sich sicher vorstellen, warum ich Sie eingeladen habe?"
"Na, ich denk doch mal, weil sie gerne einer weit gereisten Dame eine Tasse Tee anbieten wollen..."
Voldemort nahm vergnügt den Faden auf. Endlich mal jemand, der nicht gleich in die Hosen machte, wenn er mit ihm sprach. "Aber sicher, zudem wollte ich Ihnen gerne meine Mitarbeiter vorstellen und ein wenig über Zusammenarbeit plaudern..."
Er gab zweien seiner Männer einen Wink und diese begannen hektisch einen Tisch herzurichten und Tee zuzubereiten. Als Voldemort in sein Gewand griff, hielt ihn die Hexe am Handgelenk fest und meinte: "Das Serum lassen Sie mal lieber gleich in der Tasche, ich pflege für gewöhnlich die Wahrheit zu sagen und wenn ich es nicht wollte, so käme ich locker gegen die Standardtricks an..."
"Wie Sie wollen", murmelte Voldemort und bot ihr einen Platz an.

Snape konnte bisher nur einen Blick auf den Rücken der Fremden werfen. Jetzt war die Sicht frei und er bemerkte mit Unbehagen, dass seine Sinne ihn nicht trogen. Diese Stimme und respektlose Art gehörte zu Rautgundis Haberfeldt, auch wenn sie jetzt komplett anders aussah. Wie sollte er sich verhalten, auf welcher Seite stand sie? Sein Blick kreuzte sich mit dem ihren. Sie blickte ihn erstaunt an. Auf welcher Seite stand nun er? Konnte er tatsächlich ein Anhänger dieser Witzfigur sein, die Angst und Schrecken über das ganze Land brachte, Tod und Verderben. War er auch einer dieser aberwitzigen Killer, die meinten die einzig wahre Instanz zu sein, die über andere Zauberer und Hexen richten könnte? Warum hatte ihr Dumbledore nichts verraten, nicht einmal einen Verdacht geäußert? Ja er war schlau, aber so...?"

Sie wandte sich wieder Lord Voldemort zu und trank in Ruhe aus.
"... zusammen wären wir ein unschlagbares Team" fuhr dieser in seinem Satz fort und sah sie erwartungsvoll an. 
"Das glaube ich gerne," antwortete die Hexe und schüttelte den Kopf, "aber sehen Sie, ich bin es gewohnt allein zu agieren. Ein Haufen Idioten an meiner Seite würden meine Kräfte nur bremsen, wenn Sie verstehen, was ich meine..."
"Oh meine Mitarbeiter sind durchaus qualifiziert, wenn Sie das nicht glauben, können Sie gerne eine Kostprobe erhalten..."
"Tät mich reizen. Nicht alle auf einmal, aber so ein paar hintereinander weg, das hätte was..." Sie lachte amüsiert.
"Darf ich Ihnen Lucius Malfoy vorstellen? Lucius, die Dame interessiert sich für ein kleines Duell...!"

Die Beiden nahmen einander gegenüber Aufstellung. Malfoy begann "Crucio!" und die Hexe verwandelte sich in ein buntes verrenktes Knäuel. Sie sprang wie ein Gummiball im Kreis herum und entzauberte sich hinter Malfoys Rücken. "Nett, aber berechenbar", lächelte sie ihn an und bevor er diesem Blick ausweichen konnte rief sie "Imperio!" und schwang ihren Zauberstab in die Lüfte. Malfoy erstarrte. Haberfeldt schaute ihn mitleidig an und murmelte "Schau, dass du weiter kommst, du Langweiler..." Malfoy schien um sein Leben zu rennen. 
Die Hexe lächelte maliziös und drehte sich Voldemort zu. "Noch so'n Bremsklotz oder war der nur zum Aufwärmen gedacht?"

"Das haben Sie richtig bemerkt," antwortete Voldemort mit säuerlicher Stimme, "entschuldigen Sie die Belästigung. Sie brauchen sicher ein anderes Kaliber, Snape!"

Rautgundis schluckte als sie sah wie der Meister der Zaubertränke den Platz von Malfoy einnahm. Sie sah Bewunderung, fast etwas Freude und zugleich Unsicherheit in seinen Augen. Sie konzentrierte sich.
Snapes Hirn rotierte, war sie eine wirklich gefährliche schwarze Hexe, dann musste er seinen Platz behaupten, sonst würde sein Kopf rollen, war sie aber von Dumbledores Partei, dann sollte sie wohl gut davon kommen. Er straffte sich und stellte sich dem Kampf. 
‚Armer Kerl', dachte die Hexe und stieß ihr Kampfgelächter aus. ‚Also sind wir auf der gleichen Seite, ein Glück, dass du nicht weißt, dass ich Gedanken lesen kann...'
Wie zwei Boxer im Ring nahmen die beiden Maß und überlegten den ersten Schritt. Sie umrundeten sich und blickten einander fest in die Augen. ‚Zum Verlieben,' dachte sich Rautgundis und nahm sich wieder zusammen, ‚was für tiefschwarze Augen er doch hat...'

Snape bemerkte das kurze Zögern und zog mit einem kurzen Wort ihre Füße vom Boden. Die Zuschauer wurden locker und verfolgten den Kampf weiter. Rautgundis schwang ihren Zauberstab und dieser verwandelte sich augenblicklich in ein Lasso, das auch Snape von den Füssen holte. Ein Lachen aus dem Publikum erreichte ihn. ‚Scheißkerle', dachte er und richtete sich wieder flink auf. Er richtete seinen Stab auf die Hexe und rief "Expelliarmus!" doch diese hatte sich mit einer geschickten Drehung aus dem Wirkungsgrad des Stabes gebracht. "Ihr mit eurem Pseudolatein, bei uns gibt's noch Sprüche auf Griechisch, pass nur auf", feixte sie und hüpfte um ihn wie Rumpelstielzchen. Sie streckte den Stab aus und ließ Snape mit einer geschickten Handbewegung durchkitzeln. Sie genoss es, wie er lachte, wie sich seine Gesichtszüge veränderten. Sie würde ihn hart rannehmen müssen um hier zu überleben, würden erst all diese finsteren Männer zusammenhelfen wäre es schwer zu entkommen. Auch Snape versuchte sich nun an einem "Crucio!" Es war atemlos vorgetragen, doch mit geballter Wut, niemand würde ihn lächerlich machen, dazu war die Sache zu ernst. Sie spürte den Schmerz in all ihren Gliedern, oh ja der Mann hatte wirklich Zauberkraft, besonders wenn man ihn reizte... Sie zählte innerlich ruhig bis zehn gegen den Schmerz an, nur durchhalten, keine Schwäche zeigen, dann murmelte sie ein "Libera nos" und befreite sich. Ohne eine geringste Pause zu lassen richtete sie sich gegen Snape und erwischte ihn mit "conjugo - kologliftis!" mal sehen wie dieser Arschkriecherfluch so wirkte...
Snape merkte, wie er wie von einer schweren Last heruntergebeugt wurde bis er den Boden erreichte. Er ging auf die Knie unfähig sich zu widersetzen. Er vernahm eine überaus höhnische Stimme: "So Süßer und nun zur Schuhpflege. Fahr mal schön deine Zunge raus und gib meinen Stiefeln Glanz..." Wie im Trance gehorchte er. Er tat ihr leid, aber sie musste ein Exempel statuieren. Als er fertig war sagte sie trocken "danke!" und ließ ihn verdutzt stehen, es würde noch einige Zeit dauern bis er sich erholte.
Sie wandte sich an Voldemort und sagte, "wie schon gesagt, ich kämpfe lieber allein. Doch habe ich nicht vor Ihnen in Ihrem Revier entgegenzutreten. Wie wärs mit einem ‚Waffenstillstandsabkommen?' Sie kämpfen in Ihrem Revier und respektieren meinen Platz? Ich hätte jetzt gerne noch eine Tasse Tee."
Als sich auch Lord Voldemort wieder setzte, ging ein Seufzer der Entspannung durch die Reihen. Das war wirklich brenzlig. Die Hexe erzählte noch eine paar nette Geschichten aus Deutschland, die selbst den finsteren Lord zum Schmunzeln brachten, dann erhob sie sich und verabschiedete sich. "Auf gute Nachbarschaft!" rief sie fröhlich und startete mit ihrem Besen senkrecht in den Abendhimmel.

Snape kam völlig am Boden zerstört in Hogwarts an. Voldemort hatte ihn spüren lassen, dass er versagt hatte. Aus seinen Nasenlöchern und Mundwinkeln lief Blut, er hatte den Eindruck als wären mehrere Knochen gebrochen. Er schleppte sich ungesehen zu seinen Räumen. Er sperrte die Tür mehrfach zu und warf sich auf sein Bett. Ihm war alles egal. 
Da löste sich eine Gestalt aus dem Schatten. Mit leeren angsterfüllten Augen blickte er Rautgundis Haberfeldt an. "Machen sie es kurz und schmerzlos," flüsterte er, "ich habe heute wirklich keine Kraft mehr..."
Die Hexe sah ihn traurig an. Dieser Bastard von Voldemort hatte ihn übel zurichten lassen. Mit einem Wehrlosen würde sie sich nicht anlegen. Sie holte eine Schüssel mit kaltem Wasser und ein Tuch und setzte sich vorsichtig an sein Bett. Mit ruhigen gleichmäßigen Bewegungen reinigte sie sein Gesicht vom Blut und kühlte seine Schwellungen. 
Er sah vorsichtig auf. Was hatte sie jetzt schon wieder vor... Er musterte ihr Gesicht. Sie hatte sich noch nicht zurückverwandelt. In Gedanken fuhr er ihre feinen Konturen nach und betrachtete ihre Augen, die jetzt nicht mehr wie die einer Katze aussahen, sondern wie Bernstein schimmerten. Er vermeinte Bedauern darin zu lesen. Seine Augen glitten tiefer, während sie das Tuch auswrang und neu mit Wasser netzte. Sie wirkte weich und friedlich. Sie öffnete sein ramponiertes Gewand und löste es sanft von der zerfetzten Haut. Schmerzerfüllt sog er die Luft ein. Geschickt befreite sie ihn vom Rest. Sie konnte nicht umhin einen Blick auf seinen geschundenen Körper zu werfen. Ihr gefiel, was sie sah und sie machte sich seufzend daran seine Rippen abzutasten, ob er wohl Brüche erlitten hatte. Er stöhnte auf. Sie zog aus ihrem Kleid eine Tube mit grüner Salbe, die sie ausgiebig auf allen Seiten verteilte. Sie gab sich ganz dieser Beschäftigung hin. Die Augen hielt sie dabei geschlossen. Dann deckte sie ihn mit einem Laken zu. "Das müsste Heilung schaffen. Wenn es bis morgen nicht besser geworden ist, muss ich Sie halt zur Krankenstation bringen... mir wärs allerdings lieber, die Sache würde unter uns bleiben." 
Er merkte, dass die Salbe ihre Wirkung tat. Er zuckte zusammen.

"Tut mir leid, ich wusste nicht, dass Sie da meinen Weg kreuzen würden..."
"Jetzt wissen Sie ja wohl, dass ich ein Todesser bin, warum haben Sie mich nicht gleich getötet?"
"Ach, Severus Snape," murmelte sie," ein Tipp, wenn Sie noch einmal gegen mich antreten wollen - tun Sie etwas gegen Ihre freifliegenden Gedanken... haben Sie noch nie von Menschen gehört, die solche lesen können? Es tut mir unsäglich leid, dass ich Sie vor versammelter Mannschaft demütigen musste, doch hier gings ums Überleben... noch bin ich als Gesprächspartnerin für Voldemort interessant, doch das Glück ist flüchtig..."
Er spürte echte Traurigkeit in ihrem Blick. Als sie sich herunterbeugte um ihm eine neue Kompresse aufzulegen zog er sie an sich, flüsterte "ist schon gut, es fällt mir immer noch schwer Sie einzuschätzen...," und strich sanft durch ihr strubbeliges Haar. "Ist das jetzt Ihr wahres Aussehen?" 
"Das wüssten Sie gerne...", lächelte sie und drückte einen flüchtigen Kuss auf seine Stirn. "Das ist meine Kampftarnung und ich werde mich wieder in den Snape-Klon zurückverwandeln, wenn ich hier in Hogwarts bin... wer ich wirklich bin... das weiß ich auch nicht so genau, das geht auch niemanden etwas an... doch sollte jemand einmal mein Herz gewinnen ist es nicht ausgeschlossen, dass er mich findet wie ich bin... Ich geh jetzt besser, gute Besserung", rief sie und verschwand eilig aus seinem Zimmer.

Snape blickte ihr erstaunt nach. Das waren sehr persönliche Worte Noch nie hatte er bei einer Person Tod und Leben so dicht beieinander wahrgenommen, nie so Distanz und Nähe zugleich. Sie war gefährlich. Wenn er sie irgendwie aushebeln sollte, dann über ihre Schwächen, über ihre Schwäche -für ihn?... Ach Quatsch, das war eher Reue, weil sie ihn niedergemacht hatte, obwohl er auf der selben Seite wie sie stand. Morgen würde sie sich wieder eine andere Schikane für ihn ausdenken... und wenn sie doch... Er schloss die Augen und schlief vor Erschöpfung ein.

Rautgundis saß noch lange mit Dumbledore zusammen und berichtete ihm über ihren Einsatz. Er war mit dem Ergebnis zufrieden. "Warum haben Sie mir nichts von Snape gesagt", fragte sie leicht verärgert. 
"Ich wollte Ihnen alle Möglichkeiten offen lassen, Severus ist Kummer gewöhnt." 
"Das ist auch nicht gerade fair", entgegnete sie. 
"Es geht um die Sache", erwiderte er. 
"Die Sache Severus...?" 
"Sie wissen, was ich meine!" 
"Und Sie wissen was ich meine..." 
"Ich dachte immer, Menschen wären Ihnen egal..." 
"Da täuschen Sie sich gewaltig!" 
"Nun, da Sie ja mit Severus zusammenarbeiten, werden Sie das wohl auch klären können..." Mit einem wohlbekannten Goethezitat verließ die Lehrerin Dumbledores Zimmer und ließ einen verdutzten Schulleiter zurück.


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