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Voldemorts Weihnachtsfeier von Löwenmäulchen


Weihnachtschallenge auf www.severussnape.de.vu

Disclaimer: Die Charaktere und Begriffe der Harry Potter Buchreihe unterliegen dem alleinigen geistigen Eigentum von J. K. Rowling. Alle Rechte bleiben ihr vorbehalten. Gleichwohl danke ich ihr von Herzen für die fantastischen Geschichten und ihren Charakter "Severus Snape", der mich erst zu einem Fan ihrer Geschichten gemacht hat und mich seitdem nicht mehr los läst. Die Geschichte ist frei erfunden und basiert auf meinen Gedanken und Theorien, die ich mir nach Buch sechs gemacht habe. Vielleicht fühlt Ihr Euch beim Lesen unterhalten. Würde mich freuen!

Stand: nach Buch sechs
Warnungen: keine
Inhalt: Voldemort veranstaltet eine Weihnachtsfeier, in deren Rahmen Wichtelgeschenke ausgeteilt werden sollen, was Severus Snape vor die für ihn etwas schwierige Aufgabe stellt, das "passende" Geschenk zu finden; hierzu begibt er sich aus seiner Deckung…

~*~*~*~


Schon von weitem, er muss sich gerade noch am Eingang der Höhle befunden haben, war sein Ärger bereits lautstark zu vernehmen. Von Zorn entbrannt brüllte er Unverständliches. Wie so oft, wenn er vor Hass bald zu platzen drohte, brach sich sein Zorn in Parsel Bahn. Unheilsschwanger vibrierte bereits die Luft in den hinteren Räumlichkeiten, als der dunkle Lord selbst mit großen Schritten und wallendem Umhang durch den Zugang einer der abgelegenen Kammern brach, um, einer Raubkatze gleich, seitwärts an der Wand auf und ab zu laufen, bevor er sich ruckartig umdrehte und seinen ganzen Zorn über einen Feuerfluch in das Lagerfeuer lenkte. Dieses hatte bis dahin ruhig und schläfrig am Holz genascht, war nunmehr jedoch tosend aufgebraust und schien, als würde es sich von allen Seiten um den dunklen Lord schlingen, um ihn zu verzehren. Erst jetzt bemerkte dieser, dass er nicht alleine war. Als er sich umdrehte, war sein schlangenartiges Gesicht unmenschlicher denn je. Die roten Augen, zu dünnen Schlitzen zusammengezogen, funkelten gefährlich. Eine schmale Linie führte seine zusammengepressten Lippen und umgeben von den flackernden Schatten des Feuers, erschien seine ganze Gestalt um so Furcht einflößender. Der dunkle Lord atmete vernehmlich ein und aus, ehe er sich langsam auf Severus Snape zu bewegte.

"Was braust du da? Stinkt erbärmlich! Habe ich das in Auftrag gegeben? Ärgh!"

Severus Snape stand an einem langen Holztisch im Dunkel des Raumes. Sein Blick war auf den Tisch gerichtet. Irgendetwas bewegte sich dort. Vor ihm brodelten und blubberten ein halbes Dutzend Kessel unterschiedlichster Größe, angefeuert von kleinen transportablen Tischfeuern mit blauen Flammen. Zwischen ihnen war der Tisch voll gestellt mit geöffneten Flaschen, diversen Schalen und kleinen Holzbrettchen voll mit allerlei Aufgeschnittenem oder klein Gehacktem. Kräuter lagen Bündelweise umher, aber auch frisches Wintergemüse und Nüsse. An der rückwärtigen Wand konnte man gerade so die Umrisse vollgestellter Regale ausmachen.

Als der dunkle Lord um den Tisch geschritten kam und beinahe über am Boden rings um Severus Snape liegende, aufgedeckte und gestapelte Bücher gestolpert wäre, schoss Severus Snapes linke Hand blitzschnell hervor, schlug auf den Tisch und umfasste einen regenwurmartigen Gegenstand. Der dunkle Lord schaute genauer, als Severus Snape den Arm hob und sich im dämmrigen Licht des Lagerfeuers die Statur einer zappelnden Ratte abzeichnete.

"Verfressenes Miststück! Jetzt reicht es! Nagini-Futter!", zischte Severus Snape und drehte sich zum Durchgang um der hereineilenden Schlange die Ratte in das weit aufgerissene Maul zu werfen. Die Ratte quietschte und zappelte um ihr Leben, aber es wollte ihr nicht gelingen, sich aus Severus Snapes Griff zu befreien. Erst als dieser die Ratte los ließ, damit Nagini ihm nicht in die Hand schnappte, gelang es Peter Pettigrew, sich vor Naginis Maul in seine wahre Gestalt zu transformieren. Mit einem Krach viel er zu Boden und begrub Naginis Kopf unter sich. Der dunkle Lord war über diesen Anblick nicht amüsiert. So war es auch bei Severus Snape. Auf seinem Gesicht lag der Ausdruck von Bedauern, als er gelangweilt sagte: "Wurmschwanz! Gar nicht…", ein leichtes Kräuseln umspielte gefährlich seine Lippen, "- erkannt!"

Nun konnte Severus Snape die Anwesenheit seines Meisters deutlich spüren. Die Luft schien zu vibrieren und neuer Zorn schien sich über dem dunklen Lord zusammenzubrauen. Wenn der dunkle Lord etwas nicht ausstehen konnte, dann, wenn seine Nagini in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Wenn Severus Snape etwas nicht ausstehen konnte, dann waren es Momente wie diese, in denen sein Meister zornesbleich aber schweigsam um ihn herumschlich. Bei den ganzen Intrigen und Verstrickungen, die er eifrig hinter dem Rücken seines Meisters versuchte zu spannen und aufrecht zu erhalten, konnte er nie wirklich sicher sein, nicht doch eines Tages aufzufliegen. Jeder Schritt musste geplant und wie in einem Schachspiel in mehreren Zügen im Voraus durchdacht werden. In jeder Minute bewegte er sich auf dünnem Eis. Und ausgerechnet dann, als Nagini endlich einmal "verunfallte", musste der dunkle Lord natürlich anwesend sein. Es wäre aber auch zu schön gewesen, Pettigrew wäre Nagini im Hals stecken geblieben. Zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, das hätte Severus Snape gut gefallen.

Bei dem Blick seines Meisters fing Severus' Herz automatisch an zu rasen und er versuchte, sich durch kontrolliertes Atmen äußerlich den Ausdruck von Ruhe und Gelassenheit zu geben.

"Potter!", presste der dunkle Lord voller Verachtung hervor. "Sie kämpfen. Sie wehren sich. Ich verliere meine Diener!"

"Mein Meister, was ist passiert?", wollte Severus nicht ohne Erstaunen darüber, dass sein Meister den "kleinen Zwischenfall" wohl selbst überspielen wollte, nun doch genauer wissen.

"Seit nunmehr fast einen Monat erlebe ich Nacht für Nacht die gleiche Geschichte. Ich schicke meine Männer raus sich zu amüsieren, ein bisschen für Unruhe zu sorgen und meinen Machtanspruch unmissverständlich unter unser Volk zu bringen und Nacht für Nacht kehren weniger meiner Männer zurück! - Ursache dieses Übels ist Potter! Sein Trotz mir gegenüber hat die magische Welt in einen Aufstand versetzt! Sie fürchten mich nicht mehr, sie wehren und trotzen mir, mir - dem mächtigsten Zauberer aller Zeiten!" Der dunkle Lord schaute dabei Severus Snape an, als würde er von diesem, einem seiner engsten Berater und Vertrauten, eine Antwort erwarten, die er auch bekommen sollte, nicht jedoch, ohne dass dies Severus Snape, von allem diplomatischen Geschick urplötzlich verlassen, schon bald bereuen würde. Aber letzterer hatte nach seinem Geschmack einfach nicht ausreichend Zeit gehabt, sich auf den neuerlichen Zornesausbruch seines Herrn und Meisters vorzubereiten. Schließlich schienen sich in letzter Zeit in immer kürzeren Abständen Wutausbrüche des dunklen Lords über alle zu ergießen. Potter musste ganz schön der Kopf brummen…. Gleichwohl war an dieser Stelle für Potter kein Mitleid zu erwarten.

"Nun, wenn mein Meister diese Anmerkung gestattet", sprach Severus Snape vorsichtig und mit der Vorahnung, dass sein Verstand seine Zunge so schnell nicht würde einholen können, "sollten wir analysieren, wie wir - nun - nach außen hin auftreten! Ich meine", beeilte er sich noch anzufügen, als er Misstrauen in den Gesichtszügen des dunklen Lords aufkeimen sah, "diese Kritik muss erlaubt sein, ähm, es erscheint mir, dass wir zu, nun ja, wie soll ich es sagen, unorganisiert agieren! Unsere Brandherde sind weit über das Land verstreut, dadurch können wir unsere Kräfte nicht bündeln und provozieren Gegenwehr. Auch steht zumindest zu befürchten, dass einige unter uns viel zu sehr eigene Interessen vertreten, wenn ihnen zu viel, ähm, Spielraum eingeräumt wird!" Severus Snape hatte die Worte kaum ausgesprochen, da kniff er auch schon in einer Art Vorahnung die Augen kurz zusammen, um ein Stoßgebet gegen Himmel zu schicken.

"Willst du mir also unterstellen, meine Diener nicht gewissenhaft zu leiten? Vorsicht!" bekam Severus Snape als Antwort, was nur als Drohung aufgefasst werden konnte. "Sprich dich nur aus!"

"Ja also, ich meine ja nur, dass dein Ziel jedem klar sein muss. Unser Handeln muss darauf abgestimmt sein, dich voranzubringen. Ich finde, wir sollten uns darauf konzentrieren, Potter zu finden, hierbei gezielt zu agieren und unberechenbar zuzuschlagen. Wir müssen verschlagener sein und die Angst zurück in die Köpfe der Menschen bekommen! Anderenfalls, mein Lord, wirst-du-verlieren-und-es-wird-keinen-Unterschied-machen-,ob-Potter-stirbt-oder-nicht. Wenn Potter stirbt und das magische Volk sich weiterhin wehrt, wirst du ewig ein Flüchtiger sein und deinen Machtanspruch gleichfalls nicht verwirklichen können. Sie werden dich durch die Länder jagen und versuchen zu vernichten! Du solltest nicht müde lächeln. Wir, deine Diener, sind nicht unbesiegbar! Wir können dir nicht ewig folgen, es sei denn", Severus Snape musste tief durchatmen, "auch deine Diener wären unverwundbar!
Was natürlich nicht geht", beeilte sich Severus Snape noch anzufügen, "da du ja sonst den Verrat aus den eigenen Reihen fürchten müsstest, wenn mir diese Offenheit an dieser Stelle gestattet ist!"

Nun war es raus. Severus Snape biss sich unvernehmlich auf die Lippe und bereute bereits alles. Wie konnte ihm dies alles nur herausrutschen. Jetzt würde das dünne Eis brechen. Hatte er sich um Kopf und Kragen geredet? Wieso musste er sich durch Wurmschwanz auch wieder so provozieren lassen? Er hatte doch ganz genau gewusst, dass es Wurmschwanz war, der sich - wie immer - über seine Vorräte her machte, zu faul, sich etwas zu Essen zu suchen. Seit Dumbledores Tod konnte sich Severus Snape einfach nicht mehr wirklich konzentrieren.

"So, so! Du willst mir drohen! Meine Führung streitig machen? Vielleicht sind Dumbledores Kräfte ganz und gar auf dich übergegangen?", erwiderte ihm der Dunkle Lord mit abschätzendem Blick.

Klar, auf diesen Vorwurf hatte Severus Snape schon von dem Abend an gewartet, als er nach der Tötung Dumbledores ins Lager der Todesser zurückgekehrt war. Er hatte damit rechnen müssen, dass der dunkle Lord mit dem Gedanken haderte, Dumbledores Kräfte könnten auf seinen Diener übergegangen sein. Letztlich war es der dunkle Lord selbst, der dem tödlichen Duell aus Furcht vor Dumbledores Stärke aus dem Weg ging. Und nun verhielt es sich so, dass Dumbledore von einem seiner talentiertesten Anhänger getötet wurde. Bis heute hatte der Dunkle Lord von keinem seiner anwesenden Diener verlangt, die Tötung durch Okklumentik einsehen zu können. Zum Glück für Severus Snape. Wie sollte er seinem Meister Dumbledores Flehen erklären?

Severus Snape musste aus dieser Sackgasse raus….

"Mein Lord, verstehe mich nicht falsch, ich dachte nur, wir sollten den Gemeinsamkeitssinn stärken! Ich denke, äh, der Zeitpunkt wäre günstig für eine - äh - Weihnachtsfeier!", redete sich Severus Snape unbeholfen heraus. Den ungläubigen Blick, mit dem der Dunkle Lord ihn bedachte, bevor er den Raum verlies, musste Severus Snape aushalten.

***

"Feuerzangenbowle?", fragte Narzissa Malfoy.

"Was?" gab ihr Severus Snape irritiert zur Antwort.

"Was meinst du, passt Feuerzangenbowle zu Gänsebraten?", wollte Narzissa wissen.

"Wovon redest du?", Severus Snape stand immer noch auf dem Schlauch.

"Wir - werden - eine - Weihnachtsfeier - haben - und - ich - frage - dich -, Severus Snape, Herr über Kochtöpfe, Gewürze und - wie ich sehe - schlechter Laune, ob wir zu den gebratenen Gänsen Feuerzangenbowle trinken können", klingelte aufdringlich Narzissas übertrieben freudige Stimme in Severus Snapes Ohr.

"Trinken kannst du von mir aus alles, aber Glühwein passt besser, wenn es denn schon weihnachtlich sein muss!", entgegnete Severus Snape gleichgültig, worauf hin ihm Narzissa nunmehr schnippisch und eher ganz ihrer Art entsprechend anherrschte, dass sie genau dies ja nur von ihm habe wissen wollen, letztlich müsse alles - dem dunklen Lord zu Ehren - an der Feier perfekt sein. Severus Snape brachte nur ein gequältes, aufgesetztes Lächeln zustande und glaubte sogleich von Merlins Glauben abzufallen, als Narzissa ihm plötzlich noch einen schwarzen Stoffsack entgegenhielt.

"Wir wichteln!", gab Narzissa bestimmt zur Erklärung kund.
"Das ist ein Scherz!", entgegnete ihr Severus Snape entgeistert.
"Nein! Wir wichteln! Der Dunkle Lord hat mich mit der Planung und Organisation der Feierlichkeit beauftragt und ich sage, wir wichteln!" Narzissa schob bestimmt ihr Kinn vor.
"Fantastisch!", brummte Severus Snape und beugte sich über den Beutel, um einen Blick hineinzuwerfen. Jedoch wurde dieser von Narzissa weggezogen.
"Ohne zu gucken! Es ist eh nur noch ein Zettel drin! Das Schicksal der letzten… Übrigens, ich habe dich gezogen!"
"Na, da kennt jemand wohl die Spielregeln nicht!" versuchte Severus Snape Narzissa noch aufzuziehen, als er den zwischenzeitlich entnommenen Zettel aufrollte und innerlich aufstöhnte, als er las, Bellatrix gezogen zu haben. Ausgerechnet Bellatrix, die er doch so sehr verachtete. Er wusste schon, warum er Partyspiele hasste. Es kommt nie etwas Gutes dabei herum.
"Sei geistreich!" lachte Narzissa, die wohl zu erahnen schien, wen Severus zu beschenken hatte.

***

Severus' Laune könnte nicht schlechter sein. Hätte er nur seinen Mund gehalten. Eigentlich plante er, sich den dunklen Lord noch vertrauter zu machen. Er musste einfach erfahren, wo dieser seine Horokruxe versteckt hatte, welche Zauber sie umgaben und wie viele es tatsächlich waren. Dumbledore sollte sich schließlich nicht umsonst geopfert haben müssen. Das alles war ihr Plan gewesen, nachdem Draco Malfoy ihm so verhängnisvoll aus den Fingern geglitten war. Fieberhaft versuchte Severus daher nachzudenken, wie er sein Ziel - bei allem Risiko - weiter vorantreiben konnte. Gab es eine Möglichkeit zu tricksen?

Glücklicherweise hatte sich zwischenzeitlich Narzissa an ihn gewandt mit der Bitte, ihm zu sagen, was er sich den wünsche. Sie hätte partout keine Idee. Woher auch. Er wusste, dass Bellatrix und Narzissa glaubten, dass er Narzissa schon viele Jahre lieben und alles für sie tun würde. So erklärten sie sich auch seine Bereitschaft zum unbrechbaren Schwur, den er Narzissa vergangenen Sommer gab. Die Weiber waren so einfältig. Würden sie sich nur einmal wirklich und ernsthaft mit ihm beschäftigen, würden sie spüren, wie abgrundtief er sie beide hasste. Schließlich waren sie geborene Blacks. Cousinen von Sirius Black. Nie würde er eine Black lieben können. Aber die eine zu blond um über ihre eigene Nasenspitze hinaus zu schauen, die andere - zum Glück - verblendet mit einer ekelhaft anmutenden Affinität zum dunklen Lord, die er zu keinem Zeitpunkt näher ergründen wollte.

Severus Snape, seinen Gedanken nachhängend, musste sich eingestehen, dass es gleichwohl klappen könnte. Bellatrix müsste der Schwur wie ein Stein im Magen liegen, letztlich nahm sie ihn ihrer Schwester zu liebe ab, hinter dem Rücken des dunklen Lords. Sollte dieser hiervon Wind bekommen, würden sie alle drei die Blumen künftig von unten wachsen sehen. Nun, ihm war es ja egal, sagte er zu sich. Seit frühester Kindheit versuchte er sich schon in Luft aufzulösen. Nein, an seinem Leben hing er nun wirklich nicht, was man ja nicht gerade von den rotäugigen Geschöpfen der Nacht unter ihnen behaupten konnte…. Aber, er schweifte ab.

Bellatrix und Narzissa wären jedenfalls nicht erquickt darüber, käme der Lord ihnen auf die Schliche. Der dunkle Lord müsste - zu Recht - annehmen, man verbünde sich gegen ihn. Schließlich glaubte der dunkle Lord, Dumbledore wäre auf seinen ausdrücklichen Wunsch letztlich durch Severus Hand gestorben. Gleiches beanspruchte aber auch Narzissa zu behaupten. Severus Snape in glühender Leidenschaft für sie allzeit bereit, ihrem Willen zu gehorchen und ihre verdammte Brut vor der Hinrichtung zu bewahren. Ja, im Kopf-aus-der-Schlinge-ziehen waren die Malfoys schon immer eine Liga für sich. Nur die Wahrheit durfte keiner von ihnen erfahren. Er hatte Dumbledore auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin getötet, nachdem sie sich eingestehen mussten, dass Draco, seinen Vater schmerzlich vermissend, sich ihrer beider Hände entzogen und sich unter die ausschließliche Herrschaft des dunklenLord gestellt hatte und damit zu einer unkontrollierbaren Gefahr für die Sache "Potter" wurde. Für Severus war dies einer seiner schlimmsten Alpträume und er quälte sich unentwegt mit Vorwürfen, nicht sensibel genug für Dracos Bedürfnisse gewesen zu sein. Vielleicht könnte Dumbledore sonst noch leben? - Ja, er musste aus dem Schwur entlassen werden. Bei Dracos Eskapaden wollte Severus Snape nicht leichtfertig sein Leben aufs Spiel setzen. Er musste sich aus der Hand der Malfoys befreien und endlich wusste er auch wie…

***

"Psst, Narzissa! Hey! Hast du einen kurzen Augenblick für mich?", flüsterte Severus Narzissa zu, die gerade über einem Festplaner brütete und überlegte, wie sie alle für die Vorbereitungen einspannen konnte, ohne selbst wirklich ernsthaft mit anpacken zu müssen. Genervt sah sie auf.

"Stör mich jetzt nicht! Ich bin in Verzug, mir fehlen die Hauselfen und die Handlanger toben auch durch die Landschaft! Ich will fertig werden! Das Fest ist in drei Tagen! Wie kann er ein perfektes Fest von mir verlangen und dann unter den dämlichsten Vorwänden mir die Männer an die Luft schicken!", zischte sie Severus zu, als fände sie es vom dunklen Lord unverschämt, dass er seine Dinner für seine Belange einsetzte und nicht ihr zur Seite stellte.

"Nun, hör mir kurz zu und du hast eine Sorge weniger!", versuchte er sie zu locken.

"Fass dich kurz!", entgegnete sie Severus, der sich bereits zu ihr an den Tisch setzte.

"Narzissa, ich wünsche mir von dir zu Weihnachten, dass du mich aus dem unbrechbaren Fluch entlässt! Dumbledore ist tot. Draco kann nichts mehr passieren. Außerdem sind wir es Bellatrix schuldig."

Er schaute sich kurz vorsichtig in jede Richtung um und beugte sich noch näher an die skeptisch blickende Narzissa heran und flüsterte: "Wenn der dunkle Lord rausbekommt, dass wir drei hinter seinem Rücken Verabredungen treffen, um Lucius Sohn vor seiner teuflischen Rache zu retten, wird er uns dafür mit dem Leben bezahlen lassen. Er wird keinen Unterschied machen, ob wir im Ergebnis seine Anweisung erfüllt haben oder nicht. Er wird Verrat wittern und glauben, Lucius stecke dahinter. Nicht auszudenken, was dies für Lucius bedeuten könnte… Und Bellatrix, seine Bella - in eine Verschwörung gegen ihn verstrickt! Nicht auszudenken, wie er sie quälen und sie sich und uns um Kopf und Kragen reden wird. Bellatrix muss die ganze Sache doch unendlich schwer im Magen liegen! Wenn du mich entpflichtest, könnte sie so tun als sei nie etwas gewesen! Sie hat uns verbunden, sie muss den Bann brechen! In eurem Interesse, du solltest mich freisprechen! Sprich mit ihr! Narzissa, du weißt, dass ich alles für dich tue und ich habe es dir auch schon bewiesen! Der unbrechbare Schwur aber ist ein zu großes Risiko für uns alle!"

"Nun", entgegnete ihm Narzissa nicht unbeeindruckt, "Bellatrix hat in der Tat einige Schwierigkeiten mit dem Schwur, sie macht sich Vorwürfe, dass es herauskommen könnte, vor allem, nachdem der dunkle Lord in den letzten Tagen so auffallend misstrauisch geworden ist…., aber, aber, du musst doch ein sichtbares Geschenk von mir bekommen!"

"Bei Merlin, packe einen Stein ein!", schlug Severus gleichmütig vor.

***

Nachdem sich Narzissa als auch Bellatrix einverstanden zeigten, besserte sich Severus' Laune allmählich und er wurde von einer fast kindlichen Vorfreude auf Weihnachten befallen. Jetzt brauchte er nur noch ein Geschenk für Bellatrix. Selbstverständlich durfte er sich da nun nicht lumpen lassen. Gerne hätte er ja seinen Wunsch an Narzissa auch als Geschenk an Bellatrix verwandt, schließlich würde sie von einer großen seelischen Last befreit, aber leider, leider würde sie sich so leicht dann doch nicht kaufen lassen. Ihn endlich wieder unbeschwert hassen und misstrauen zu können, müsste er Bellatrix dann doch etwas "exklusiver" ermöglichen. Bloß mit einem weiteren Geheimnis gegenüber dem dunklen Lord war ihr nicht beizukommen. Severus beschloss daher, sich großzügig an dem von ihm immer vorrätig gehaltenen Vielsafttrank zu bedienen und sich auf dem Hogsmeader Weihnachtsmarkt unter das Volk zu mischen. Da er wegen Mordes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung per Haftbefehl gesucht wurde und sein Konterfrei zwischenzeitlich jeden freien Baumstamm in Hogsmeade zieren dürfte, konnte er schließlich nicht frisch, fromm, fröhlich, frei herumlaufen. Gleichwohl musste er auf den Weihnachtsmarkt. Fred und George Weasley würden dort mit Sicherheit einen Stand haben. Bei dem Gedanken daran konnte er sich ein diebisches Grinsen nicht verkneifen.

Eilig schlich sich Severus, weit nach Mitternacht, hinaus und apparierte in die Innenstadt Liverpools. Dort machte er sich an den Mülltonnen eines Friseurladens zu schaffen. Neben unzähligen leeren Haarspraydosen und anderen Utensilien fand er auch genügend abgeschnittene Haare. Da er in der Dunkelheit nicht wählerisch sein konnte, griff er beherzt zu und verschwand wieder im Dunkel der Nacht.

Wieder im Versteck angekommen plante er seinen Besuch auf den Weihnachtsmarkt für den darauf folgenden Spätnachmittag. Genügend Zeit für ihn, den Vielsafttrank fertig zu stellen, mit seiner angenommenen Identität einen Geldautomaten aufzusuchen, um diesem ein wenig Muggelgeld zu enthexen und damit zu Gringotts zu gehen. Dort würde man es ihm tauschen.

Ungern erinnerte sich Severus Snape daran, dass er an sein eigenes Konto nicht mehr herankam. Es hatte zwar eine erstaunlich lange Zeit gedauert, bis das Zaubereiministerium auf die Idee gekommen war, aber letztendlich zählte nur das Ergebnis und das bedeutete für ihn die Beschlagnahme seines Kontos bei Gringotts und damit seines Vermögens und - hierüber konnte er mittlerweile immerhin schmunzeln, da er die wichtigsten noch immer bei sich trug - hunderter alter Erinnerungen, die er all die Jahre bei Gringotts in kleinen Flakons für sicher verwahrt hielt und durch die sich nunmehr das Zaubereiministerium erst einmal "hindurch sehen" musste. Sollen sich doch die Profiler und Psychiater gegenseitig erst wegen seiner Persönlichkeitsanalyse die Köpfe einschlagen, bevor sie ihn ernsthaft versuchten, ihm nachzuspüren.

Nein, sein Auftritt auf dem Hogsmeader Weihnachtsmarkt musste so unauffällig wie möglich sein. Er konnte es sich nicht erlauben, dort mit gefälschtem Geld zu bezahlen, mögen es Fred und George Weasley auch verdienen, betrogen zu werden.

Zufrieden legte er sich hin. Erst in ein paar Stunden, mit Sonnenaufgang würde er an seinen Tränken weiterzuarbeiten haben.

***

Als er im Morgengrauen aufwachte schaute er in zwei scheußlich-gelbe Augen, die ihn ausdruckslos fixierten. Nagini hatte sich vor Severus aufgebaut und stand nun reglos wie ein Laternenpfahl mit erhobenem Kopf vor ihm und glotzte stumpf, wie er fand. Zum Glück konnte er sich jedoch umgehend zur Vernunft rufen und wurde mit einem Schlag wachsam. Er mochte Nagini nicht und am liebsten hätte er sie schon vor langer Zeit vergiftet. Aber leider, leider, - mochte dem dunklen Lord auch nichts an seinen Dienern liegen, sein gar-nicht-so-kuscheliges Würgetier ließ er nicht für eine Sekunde aus seinem Blick. Richtig, aus seinem Blick. Wenn Gelbauge da war, konnte Rotauge auch nicht weit sein und, tatsächlich, an der gegenüberliegenden Wand hatte der dunkle Lord in einem Armsessel Platz genommen, sein rechtes Bein auf seinem linken angewickelt abgelegt und schaute herüber, die Handspitzen aneinandergelegt, das Gesicht leicht auf ihnen abstützend. Severus Snape war einmal mehr froh, dass der dunkle Lord seine Gedanken nicht lesen konnte oder es zumindest nicht wollte.

Im nächsten Moment zog der dunkle Lord seinen Zauberstab und stand mit diesem drohend auch schon vor Severus, unterdrückte Wut in seinem bleichen Gesicht. Severus schaffte es gerade so sich soweit aufzurichten, dass er sich auf seinen angewinkelten Armen abstützen konnte, den Zauberstab seines Meisters auch schon an seiner Kehle spürend. Severus konnte nicht anders und folgte dem Verlauf des Zauberstabes mit seinem Blick.

"Sofort wirst du mir mitteilen, was du hier planst!", sagte der dunkle Lord eisig. Erst jetzt fiel Severus auf, dass der dunkle Lord es irgendwie geschafft hatte, urplötzlich in seiner anderen Hand das Bündel gemischter Haare zu halten, das Severus Snape sich nur wenige Stunden zuvor aus der Mülltonne geangelt hatte. Severus räusperte sich und sagte frei heraus:

"Ich brauche einige Haare, um auf dem Weihnachtsmarkt von Hogsmeade Bellatrix ein Wichtelgeschenk kaufen zu können. Da kann ich ja schlecht maskiert aufkreuzen!"

"Wieso nicht, dann bräuchtest du das Geschenk immerhin nicht zu bezahlen!" Und nach einer kurzen quälend stillen Pause fuhr der dunkle Lord leise aber mit drohender Stimme fort: "Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass ich dir nicht trauen kann?"

"Kannst mich ja begleiten, ist schließlich genug Haar für alle da!", erwiderte Severus sichtlich patzig, da er das sich seit Tagen immer mehr zuspitzende Misstrauen aufrichtig satt hatte, vergiftete es doch merklich die einstmals gute Verbindung der beiden.

"Gut, gehen wir!", zischte es bösartig aus den kurz zuckenden Mundwinkeln des dunklen Lords hervor.

Severus konnte sich nunmehr komplett aufrichten. Dabei erzählte er seinem Meister, wie er sich den Ablauf des Tages vorgestellt hatte. Beide wählten sich jeweils einige Haare unterschiedlicher Personen, von denen sie zumindest ausgingen, dass sie der jeweils gewählten Person gehörten und kramten ausreichend kleinere Flakons bei. Schließlich würden sie stündlich einen kräftigen Schluck Vielsafttrank trinken müssen, wenn sie unerkannt durch das Tageslicht wandern wollten.

"Zum Wohl!", sagten beide gleichzeitig, prosteten sich zu und tranken die erste Ration in einem Zug aus. Severus Snape konnte sich des Eindrucks nicht erwähren, sein Herr und Meister habe an der in Aussicht stehenden Exkursion Gefallen gefunden. Jedenfalls gab der dunkle Lord ein Glucksen von sich, als wäre er kräftig weintrunken und enthemmt. Severus Snape musste das Geräusch wohl missverstanden haben. Er konnte höchstpersönlich in Augenschein nehmen, wie ein derart metamorphosierter und verhexter, nunmehr unmenschlicher Körper auf einen Vielsafttrank, offensichtlich versehen mit dem Haar einer drallen, rothaarigen Frau, reagiert. Dumbledore würde ihn um diesen Erfahrungswert beneiden, wenn er dies noch könnte.

Der Anblick war unbeschreiblich. Diese Lichtgestalt schwarzer Magie hätte unter allen Umständen einen Eintrag in das Monsterbuch der Monster verdient. Der dunkle Lord sah aus wie ein transsexueller Bergtroll. Sein schlangenhaftes Gesicht war völlig verzerrt in die Breite gezogen, seine vormals dünnen Lippen wirkten aufgespritzt und schienen förmlich aus seinem Gesicht herausquellen zu wollen. Im Gegensatz hierzu standen seine Nasenlöscher, die walnussgroß in den Knochen fielen. Seine Augen waren golfballrund und aufgerissen, eingerahmt von langen Wimpern. Rote schulterlange Haare standen ihm Kraus von jeder Himmelsrichtung ab, als wäre ein Blitz durch ihn hindurch gefahren. Aber wirklich misslungen war bereits das Make-up der Eigentümerin der Haare. Diese schien offensichtlich kein Gespür für Farben und Maß zu haben. Nach alledem, was Severus Snape zu sehen bekam, musste sie wie ein Papagei geschminkt gewesen sein. Severus Snape kämpfte mit einem Lachanfall, den er mühsam in seinem Hals zu erschicken versuchte als er sprach: "Unter den gegebenen Umständen wäre es wohl besser, du würdest einen Tarnumhang tragen, solltest du wirklich noch mitkommen wollen!"

Und so kam es, dass sich Severus Snape alleine auf den Weg machte. In weiser Voraussicht hatte er sich für ein dunkelbraunes Bündel Haar entschieden. Nach seiner Verwandlung stellte er zufrieden fest, dass er nach wie vor in einem männlichen Körper steckte, der praktischerweise auch fast die gleiche Größe wie sein eigener hatte. Er nahm eine aus dunkelbraunem Leder gefertigte Umhängetasche mit ausreichend abgefülltem Vielsafttrank, wählte sodann ein schwarzes Hemd, eine schwarze Hose mit nur leicht ausgestellten Beinen aus und hexte seine schwarzen Schuhe passend zur Tasche in einen dunkelbraunen Ton. Sodann griff er nach seinem schwarzen Schal, seinem Zauberstab und seinem gewöhnlichen Reiseumhang, den er vor der Höhle in einen elfenbeinfarbenen Parker umhexte. Er hätte nie gedacht, dass er die Haushaltshexereien seiner Mutter einmal gebrauchen könnte. Früher hatte diese regelmäßig ihre und die Kleider seines Vaters verhext, um vor der Nachbarschaft, Familie und Arbeitskollegen seines Vaters eine gewisse Auswahl an Kleidung vortäuschen zu können. Tatsächlich konnten sie sich neue Kleider aber nicht leisten.

Mit einem beschwingten "Los geht's" apparierte er sodann nach London.

***

In London angekommen spürte er in der Luft den Duft von Abenteuer und Freiheit. Vor ihm lag die Kensingtonstreet mit ihren ganzen Läden voll unbezahlbaren Unsinnigkeiten. Als er von Schaufenster zu Schaufenster ging, stellte er zum ersten Mal fest, dass er sich für die richtigen Haare entschieden hatte. Sein Spiegelbild sagte ihm, dass er unverschämt gut aussah mit seinem leicht lockigen kurzen dunkelbraunen Haaren, den gleichmäßig-markanten Gesichtszügen und den strahlend-blauen Augen. Ein Gesicht, geradezu ausgelegt für ein großes Mimikspiel. Er musste lachen und entblößte dabei strahlend weiße Zähne. Wie schön für den wahren Inhaber dieses Traumkörpers, dachte er bei sich bevor er sich vornahm, in jeden Fall unauffällig zu agieren. Er senkte seinen Blick zu Boden, überquerte die Straße und lief direkt zur nächsten Bank. Dort angekommen, entpuppte sich das Geldabheben für ihn als ein Kinderspiel. Sobald er vor der Eingangstür stand, schob sich diese wie durch Magie zur Seite. Er trat in dem Vorraum, in dem sich nur eine Person aufhielt, die den Automaten gerade frisch auffüllte, und sich überrascht umdrehte, als sie die Tür aufgehen hörte. Die Tür sollte wohl eigentlich verschlossen sein. Severus Snape jedenfalls brauchte nur einen temporären Lähmzauber auszusprechen, beherzt zuzugreifen, einen Vergessenszauber hinterherzuschicken und die Bank wieder zu verlassen, was er auch tat.

Sodann lief er in ein nahes Kaufhaus. Hier wollte er von einer Umkleidekabine aus in Ruhe vor den "Tropfenden Kessel" apparieren, um von dort aus die Winkelgasse zu betreten und sein Geld bei Gringotts zu tauschen.

Zu seiner Überraschung musste Severus Snape feststellen, dass er geradewegs in einen Elektronikmarkt eingelaufen war. Beidseitig vom Mittelgang stoben Seitenregale meterlang von ihm weg, voll gepackt mit großen und kleinen Geräten und Zubehörteilen. An der Wand zu seiner Rechten flimmerten in jeder Größe Fernseher, zu seiner linken durchbrachen Waschmaschinen und Kühlschränke die Regalreihen. Severus Snape stand reglos da, ein Ausdruck völliger Überforderung auf seinem Gesicht. Es war doch schon lange her, als er sich das letzte Mal in der Welt seines Vaters fortbewegte. Hilflos schaute er sich um. Aber Hilfe eilte schon bald heran in Form einer zierlichen und noch recht jungen Verkäuferin mit einem Lausbubenhaarschnitt. "Anna Bell" konnte er auf ihrem Namensschild lesen, als diese sich ihm zielgerichtet näherte. In ihm keimte plötzlich die Idee, Bellatrix einen Muggelgegenstand zu schenken. Das wäre doch zumindest eine Frechheit.

"Darf ich Ihnen behilflich sein? Suchen Sie etwas Bestimmtes?", fragte sie ihn zuvorkommend.

"Wie Sie sich wahrscheinlich denken können, suche ich auf den letzten Drücker noch ein Weihnachtsgeschenk! Aber ich bin total überfordert! Was schenkt man denn heutzutage?", gab Severus Snape zurück und bemühte sich, beton intellektuell zu schauen, in der Hoffnung, sein viel zu hübsches Gesicht würde auch tatsächlich diese Mimik zulassen.

"Für wen ist denn das Geschenk?", fragte Anna Bell höflich. "Für Ihr Kind, Ihre Frau, Ihren Freund - ganz und gar?"

"Oh, ja, natürlich, äh, für eine Frau, Mitte Vierzig, langes, schwarzes Haar, etwas größer als Sie, verbrauchtes Gesicht und von üblem Charakter!", erwiderte Severus Snape und überraschte mit einem entwaffnendem Lächeln.

"Für Ihre Schwägerin also?", bemühte sich Anna Bell freundlich.

"Ja, genau, dieser Hausdrachen! Äh", begann er nun zu flirten und erschrak darüber selbst, "Sie überraschen durch eine unglaubliche Menschenkenntnis und das, trotz Ihres noch jungen Alters!", gab er zurück, nicht ohne sein Gegenüber nunmehr ausgiebig zu mustern. "Ganz reizend!", entwischte es ihm.

"Ja, äh - nun", Anna Bell war nun etwas verlegen. "Am besten gehen derzeit DVD-Player, aber auch Digitalkameras….".

"Brauchen die Strom?", fragte Severus Snape schnell daher, sein Gegenüber immer noch unverholend musternd.

Anna Bell schien nunmehr ihre Meinung über den Herrn vor sich zu revidieren und ihn in die Schublade des Ewiggestrigen abzulegen, was Severus Snape jedoch völlig entging.

"Ich brauche etwas ohne Strom. Es sollte kompliziert und heimtückisch sein. Ein hohes Verletzungsrisiko wäre auch nicht schlecht."

Es folgte ein langes Schweigen, bis sich Anna Bell dazu aufraffte, den erwartungsvollen Blick ihres Kunden zu enttäuschen, in dem sie ihn an ein Waffengeschäft einige Ecken die Straße weiter runter verwies. Etwas irritiert verließ Severus Snape daraufhin das Geschäft, um kurz hinter der Ausgangstür unbedacht und in aller Öffentlichkeit zum "Tropfenden Kessel" zu apparieren. Anna Bell traute ihren Augen nicht und starrte noch eine ganze Weile zur Ausgangstür.

Severus Snape trank zwischenzeitlich etwas von seinem Vielsafttrank und tauschte sein Geld bei Gringotts. Sodann entdeckte er auf der immer trostloser werdenden Winkelgasse den Scherzartikelladen von Fred und George Weasley, die - wie von ihm vermutet - durch einen Aushang bekannt gaben, auf dem Hogsmeader Weihnachtsmarkt zu sein. Er ging zurück zum "Tropfenden Kessel" und reiste von dem dortigen Kamin per Flohpulver nach Hogsmeade zu der Gaststätte "Die Drei Besen", die glücklicherweise an das Flohnetzwerk angeschlossen war. Zwischenzeitlich dämmerte es schon und die Nacht brach langsam über das verschlafene und von tiefem Schnee bedeckte Dorf herein.

***

Als Severus Snape "Die Drei Besen" verließ, konnte er ohne Mühe den Weihnachtsmarkt ausmachen. Er begann direkt vor seinen Füßen. Die engen Gassen des Dorfes waren zugestellt mit liebevollen kleinen Holzhütten und verziert mit Tannengrün und Mistelzweigen. Die Wege waren durch große, im Schnee steckenden, brennenden Fackeln ausgeleuchtet und überall schwebten brennende weiße und rote Kerzen. Aus den zurückliegenden Häusern drängte teilweise weißer Rauch aus den Kaminen und die Fenster waren bunt geschmückt. Ein Chor sang in der Ferne ein Weihnachtslied und von allen Seiten drangen süße, würzige Gerüche an seine Nase und er kam nicht umhin, sich einen tiefen Atemzug zu gönnen, bevor er sich unter das Volk seiner Mutter mischte und sich von dem ganzen vorweihnachtlichen Treiben mitziehen ließ. Plötzlich teilte sich die Menge, um einem offenen Schlitten Platz zu machen, der von sechs Rentieren gezogen wurde. Auf dem Fahrersitz saß ein völlig betrunkener Zwerg, der lauthals und völlig schief Geburtstagslieder trällerte. In dem Schlitten saß noch eine durch einen Schal und Mütze fast vermummte Hexe und Severus Snape, vom Übermut gepackt, stieg auf den Schlitten auf und setzte sich der Hexe gegenüber, um sich ein Stück mitnehmen zu lassen. Ihre in leichte Falten geworfenen Augen verrieten ihm, dass sie ihn anlächelte. Er lächelte zurück.

"Das erste Mal in Hogsmeade?", fragte sie unter ihrem Schal mehr schlecht als recht verständlich, so dass Severus Snape sich vorbeugen musste und erwiderte: "Wie bitte?"

Daraufhin lockerte sie ihren Schal und gab ein niedliches Gesicht frei. Sie musste ungefähr in seinem Alter sein, was ihn sofort überlegen ließ, ob sie vielleicht zusammen zur Schule gegangen waren, aber er konnte sich nicht an sie erinnern.

"Ich fragte, ob Sie fremd in der Stadt sind!", gab die Hexe zur Antwort und fügte wie zur Erklärung bei: "Sie tragen Muggelkleidung! Gleichwohl, schöne Jacke!"

Severus Snape, sich nunmehr gar nicht mehr wohl in seiner Haut fühlend, nickte nur stumm und gab vor, unsicher geworden, links und rechts die vorbeiziehenden Buden zu bestaunen. Nach einer Weile bedankte er sich, dass er sich habe ungefragt aufdrängen dürfen und verließ den Schlitten wieder, um einige Meter zurück zu laufen, zu dem Stand von Fred und George Weasley. Dabei spürte er, dass sie ihn weiter aus dem sich langsam entfernenden Schlitten beobachtete.

***

Wie es sich für die Weasley-Zwillinge gehörte, war ihr Stand ganz entgegen dem saisonalen Trend in Ostermotiven geschmückt. Überall hingen bunte Eier am Tannengrün herunter und in einem am First befestigten Mistelzweig saß ein Kasper mit rausgestreckter Zunge. Rechts am Stand nagte ein weiteres Rentier an der Holzfassade. Seine Ohren waren in weiß-rot gehäkelten Hasenohren gesteckt, an deren Enden Wunderkerzen brannten ohne abzubrennen. Um den Hals trug es ein recht großes Holzfass mit einer Tafel, auf der "warmer Eierlikör" stand. An dem Stand selbst war viel los. Fremde, aber auch viele ehemalige Schüler, wie Severus Snape erkennen konnte. Er wollte sich schnell abwenden und zur Sicherheit noch einen Schluck Vielsafttrank zu sich nehmen, als er feststellte, dass das Rentier zwischenzeitlich seine neugierige Schnauze in seine Ledertasche gesteckt hatte und eifrig versuchte, an einem Korken zu kauen, während ihm die Funken der Wunderkerzen kleine Löcher in seinen Parker brannten. Verärgert schob er den weichen Kopf des Tieres aus seiner Tasche heraus und trank einen Schluck Vielsafttrank in der Deckung des Tieres. Dieses, wenig erfreut über den Anblick solcher Selbstsucht, gab Severus mit seinem Kopf einen gewaltigen Stoß in den Bauch, so dass er beinahe den getrunkenen Vielsafttrank wieder ausgespuckt hätte. Nachdem er sich wieder zusammengenommen hatte, drehte er sich den Standbesuchern wieder zu.

"Ho, ho, ho! Was darf's denn sein der Herr!", fragte ihn Fred Weasley, als Severus endlich an der Reihe war.

"Ah, ich suche nach einem ausgefallenen Weihnachtsgeschenk! Ich habe mir überlegt, dass es etwas richtig bösartiges sein sollte. Was haben Sie denn so im Sortiment?", erwiderte Severus Snape, der sich bereits über die Auslagen beugte, allerlei aus alten Hogwartszeiten wiedererkannte, und nunmehr seinen Blick durch die Hütte wandern ließ. "Oh, was sind das für Bilder da hinten in der Ecke?"

"Hervorragender Geschmack der Herr! Diese sind frisch aus der Hexenküche! Gerade erst gestern fertig experimentiert. Sind alles noch Bilder der ersten Generation, aber bereits sehr effizient! Vordergründig ein Bild, tatsächlich jedoch der schonungslos ehrlichste Spiegel der Welt!", gab Fred Weasley lachend zurück und griff das erst beste Bild und hielt es seinem Kunden unter die Nase. Severus Snape konnte nur eine schwarz-weiße Skizze eines undeutlichen Motives erkennen und jede Menge kleiner Ziffern. Die Skizze schien willkürlich durchnummeriert.

"Dies ist ein Vordruck des "Klatschmohn in der Gegend von Argenteuil" von Monet", betonte Fred Weasley mit wichtiger Miene.

"Aha!", skeptisch zog Severus Snape eine Augenbraue hoch und wollte gerade nachfragen, als ihm George Weasley das Wort abschnitt und sich in die Verkaufsverhandlungen seines Bruders einmischte.

"Malen nach Zahlen! Sie bekommen zusätzlich Farbe und Pinsel. Das Motiv ist variabel! Dies hier ist das Lieblingsbild einer Freundin, aber Sie können auch beispielsweise die Wappen der einzelnen Häuser von Hogwarts haben! Vielleicht auch eine nette Idee? Sie waren doch in Hogwarts?" George Weasley spielte ganz offensichtlich auf den Parker an, den Severus Snape noch immer trug.

"Ja, äh, klar! Ja, zeigen Sie doch mal die Schulwappen. - Ah ja! Und, wie funktioniert das alles nun?", wollte Severus Snape wissen.

"Eigentlich ist es ganz einfach. Wir haben es von den Muggel abgeschaut. Die Farben, die Sie von uns dazu bekommen, sind passend zu dem gewählten Motiv durchnummeriert. Sie müssen nur die entsprechend bezifferten Farben in die auf der Leinwand vorgesehenen Felder einmalen. Das wäre eigentlich schon alles. Allerdings gelingt das Bild nur dann wirklich gut, wenn Sie beim Malen bester Stimmung sind!"

"Und wo ist da das Problem?", wollte Severus Snape wissen.

"Na, das ist schon bei einem normalen Malen-nach-Zahlen-Bild kaum denkbar! Kaum hat man seinen Pinsel gereinigt und hat die Farbe für die nächste Ziffer aufgetragen, findet man immer noch ein freies Feld der letzten Farbe, obwohl man doch so gründlich geschaut hat, was man zumindest immer von sich glaubt... Nun ja, und wenn dann absichtlich das ein oder andere Feld blank bleibt oder wieder wird... wenn Sie wissen, was ich meine?", Fred warf seinem Kunden einen verschwörerischen Blick zu.

Severus Snape war noch nicht überzeugt.

"Ja, aber das ist noch nicht alles!", fügte George an. "Wenn Sie darüber richtig ausflippen und rumfluchen, spiegelt das Bild die eigenen Wutausbrüche und hält sie dem Künstler vor, indem das Gezeter wiederholt wird! Das haben wir übrigens von diesen Sprachlaboren abgeguckt, mit denen die Muggel Sprachen lernen. Dort werden die Stimmen irgendwie aufgezeichnet und sie müssen die Wörter so lange wiederholen, bis das Programm meint, sie hätten es gut genug ausgesprochen. Wir haben das mal ausprobiert mit einem Chinesischkurs! Naja, neue Märkte erobern, verstehen Sie? Egal, auf jeden Fall kann einem da echt die Lust vergehen, wenn man sein Rumgefluche auch noch vorgehalten bekommt…"

"Warum sollte man beim Malen ausflippen und rumfluchen?"

"Na, weil man ungeduldig ist, vielleicht?", gab Fred nun etwas verunsichert zurück. Er war sich wohl zu sicher gewesen, eine Marktlücke erfolgreich aufgestoßen zu haben.

"Ungeduldig?", fragte Severus Snape und zog diesmal voller Erstaunen eine Augenbraue hoch. War Bellatrix ungeduldig? Nun, auf jeden Fall war sie überreizt, dachte er bei sich.

"Weiter bildet sich für einen kurzen Moment auf der Leinwand eine spiegelgleiche Oberfläche, in der sich der Künstler in seiner Rage auch noch sehen kann. Je mehr man ausflippt, umso hässlicher wird das eigene Spiegelbild karikiert!", schob George Weasley nach.

"Ja, erst, wenn es dem Künstler gelingt, selbstreflektiert zu agieren, wird es ihm auch gelingen, das Bild tatsächlich fertig zu stellen. Damit man aber auch nicht einfach das Bild in die Ecke wirft, haben wir die Farben mit einem Lockduft präpariert, der sich beim ersten Öffnen freisetzt und berauscht!", ergänzte nunmehr Fred.

"Also eine Verhaltenstherapie?", sagte Severus Snape und grinste höflich. Er hatte an den Gedanken, Bellatrix eine Maltherapie zu schenken, zwar keinen wirklichen Gefallen gefunden, aber andererseits wollte er auch nicht länger suchen. Schließlich musste der Aufwand dann doch im Rahmen des Verhältnismäßigen liegen und er war nun jetzt schon lange genug für diese Unperson unterwegs, wie er fand.

"Ja, wenn man ein Menschenfreund wäre, könnte man das so sehen! Alles eine Frage der Wahrnehmung und Interpretation! - Gute Idee eigentlich! Wir sollten das Produkt unter diesem Titel vermarkten!", grinste Fred und George pflichtete ihm bei.

Severus Snape überlegte einen Moment. Dann entschied er sich, das Bild mit dem Schulwappen von Slytherin zu kaufen, schließlich brauchte er das richtige Motiv, um einen Schlüsselreiz für Bellatrix zu schaffen, das Bild auch wirklich malen zu wollen. Sie würde es ganz bestimmt dem dunklen Lord schenken wollen…

"Oh, was ist das? Das ist doch kein echtes Fischfutter da, oder?" Severus hatte gerade erst mehrere Papiertüten mit ebensolcher Aufschrift entdeckt.

"Nein, nein!", entgegnete ihm George. "Das ist hochexplosives Konfetti. Wir haben nur einen passenden Namen gebraucht. Eine Freundin von uns meinte zwar, es würde eher wie eine grobkörnige Muggel-Instant-Gemüsewürze, was auch immer das ist, aussehen, aber wir finden, das es wie Fischfutter riecht. Es ist allerdings nur für den Innengebrauch und darf nicht mit Flüssigkeiten in Berührung kommen, da es sonst verheerende Ketten-Explosionen auslöst. Wenn Sie es aber auf einen trockenen Untergrund werfen oder in die Luft, gibt es einen kleineren Knall und winzige Flammen in allen Farben des Regenbogens fallen zu Boden und kitzeln ein wenig (oder auch mehr), sollten sie mit der Haut in Berührung kommen….! Kleiner Partyspaß!"

"Also nicht an die Fische verfüttern, sonst explodieren ihre Innereien!", witzelte Fred.

"Und bei anderen Tieren, Ratten oder Schlangen beispielsweise?", wollte Severus es nun etwas genauer wissen. Irgendwie fielen ihm Nagini und Wurmschwanz ein. Beide gefräßig und in ihrer Gier oftmals unvorsichtig. Ihm wäre es ja egal, wer von beiden das Fischfutter fräße (hoffentlich beide!), Hauptsache, es würde seinen Zweck erfüllen und derjenigen Kreatur im Halse stecken bleiben.

Mit einem gespielt sorgenvollen Blick erklärte ihm Fred, dass dies von der Größe der jeweiligen Tiere abhinge, aber, insoweit währen sie natürlich als Hersteller verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass es unter Umständen zu einem schleichenden Tod des geliebten Haustieres kommen könnte. Kleinere Nager könnten sogar sofort daran verenden. George wies auch noch mal ausdrücklich auf die Rückseite mit den Warnvorschriften hin, wonach das Konfetti wegen der Gefahr des Verschluckens von Kleinteilen nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet sei. 3 bis 13 Jährigen sei der Umgang nur unter Beaufsichtigung eines Erwachsenen gestattet. Severus Snape jedenfalls war zufrieden und kaufte gleich zwei Päckchen, die er in seiner Tasche verstaute, wünschte artig frohe Weihnachten und machte sich auf den Weg zurück zur Gaststätte "Die Drei Besen".

***

Auf halber Strecke hielt er inne. Er drehte sich um und schaute in die Richtung, aus der er eben gekommen war. Hogwarts. In diese Richtung lag Hogwarts. Er wollte, nein, er musste etwas näher an das Schloss gehen, musste es einfach noch einmal sehen, bevor er sich wieder auf den Weg zurück zum dunklen Lord machte. Er kämpfte sich durch die Masse der Weihnachtsmarktbesucher, bis er endlich nach 10 Minuten das Ende des Marktes erreicht hatte. Hier nahm er einen weiteren Schluck Vielsafttrank zu sich und machte sich auf den Weg zum Schloss.

Severus stand eine Weile unschlüssig vor dem riesigen Eingangsportal. Dann versuchte er mit dem alten Zugangszauber das Tor zu öffnen. Er wollte es ja nur einmal versuchen. Und tatsächlich, das Tor öffnete sich und gab sein gut geschütztes Inneres dem heimkehrenden Verräter preis. Er konnte es kaum fassen, dass sie die Zugangszauber nicht geändert hatten. Nein, es wäre wohl besser, nicht hineinzugehen. Sein Glück sollte er nicht überstrapazieren. Doch irgendetwas zog ihn an. Nur mal eben kurz vorbeischauen. Die Mauern berühren, die Luft einatmen. Hogwarts, mein Hogwarts, dachte er sich und die Sehnsucht übermannte ihn. Er stellte das Geschenk für Bellatrix an den linken Torpfosten und betrat einen der Wege zum Schloss hoch. Nach einer Weile konnte er das Schloss deutlich vor sich sehen. Es lag dunkel und verlassen dar. Nicht ein Fenster war erleuchtet. Der Anblick ließ ihm die Tränen in die Augen steigen. Langsam ging er weiter. Hagrids Hütte, oder besser das, was nach dem Feuer noch übrig war, lag gleichsam verlassen und verschneit im Nichts. Nichts. Keine Anzeichen von Leben. Hogwarts schien verlassen. Selbst der Verbotene Wald schien in nicht wahrzunehmen. Keine Kreatur da, die sein Eindringen zu bemerken schien.

Langsam ging er zum Haupteingang und berührte das kalte Mauerwerk. Fast zärtlich streichelte er das alte Gemäuer. Dann drehte er sich um und sah in der Ferne undeutlich am See etwas Weißes - oder war es etwas Glänzendes? -am Boden liegen und doch herausragen. Es schien aber keine Anhäufung von Schnee zu sein. Misstrauen packte ihn. Schnell zog er seinen Zauberstab und näherte sich langsam dem Ort. Bald erkannte er, dass dort ein Stein lag, auf dem irgendwie kein Schnee liegen zubleiben schien. Als er noch näher kam, registrierte er, dass es ein Grabmal war. Er begriff sofort, dass es Albus Dumbledores Grab war. Nun rannte er darauf zu, Tränen flossen ihm ungehemmt über das stumm schluchzende Gesicht. Als er sich auf den Stein warf, entglitt ihm unbemerkt sein Zauberstab. Severus Snape war am Ende. Er konnte nicht mehr. Mit tränenerstickter Stimme stammelte er nur noch unablässig: "Warum, warum hast du mir das angetan!"

"Hände langsam nach oben und ganz vorsichtig aufstehen! Keine falsche Bewegung!", hörte er plötzlich eine ihm vertraute Stimme hinter sich sagen. "Severus Snape, dich erkenne ich noch aus meilenweiter Entfernung an deinem Gang!"


- ENDE -

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