Ein Haus am Abgrund (Fortsetzung zu Slytherin Snakes)

 

 

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Kapitel 19 : Krieg! 

 

Severus hatte lange mit dem Direktor geredet, aber Ron war nicht der Schule verwiesen worden. Nun, er hatte nichts anderes erwartet.




An einem anderem Ort:

(Igor Karkaroff)

"Ich werde gejagt. Voldemorts Spürhunde kleben mir auf den Fersen, ich will nicht sterben, ich will nicht! Wo soll ich nur hin?"

Der Wald in welchem sich der Mann befand war dunkel. Es war Nacht. Lucius sah sein Opfer sich gehetzt umblicken. Er schätze solche Augenblicke der absoluten Macht und er brauchte ein Erfolgserlebnis.

"Igor, mein Freund so alleine an so einem ungastlichen Ort?", schnarrte er leise.

Der Mann starrte ihn an und zog seinen Zauberstab.

"Aber nicht doch Igor, du willst doch einem alten Freund nichts antun?", lächelte Lucius ihn an.

"Was willst du?", fragte Igor lauernd.

Niemand traute einem Malfoy, niemand.

Lucius hatte ein Angebot für ihn und ließ es ihn überdenken. Er könnte ihn schützen vor der Rache des Lords. Doch Karkaroff lehnte ab und verschwand. Aber Lucius wusste, dass der Mann närrisch genug war und annehmen würde. Er hatte Zeit, zu erst musste er schließlich seinen Sohn nach Hause schaffen. Eine unangenehme Aufgabe zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

***



Severus fühlte eine unangenehme Anspannung, als er sein Klassenzimmer betrat, gefolgt von seinen Slytherins. Er hatte das Gefühl, dass heute sein Unterricht katastrophal enden würde. Nun, er hatte Neville Longbottom in der Klasse, da waren Katastrophen vorprogrammiert.

Draco starrte immer wieder zu Harry und dann plötzlich, mitten in der Stunde, stand er auf und setzte seelenruhig dessen Umhang in Brand.

Harry kreischte vor Schreck auf, als er merkte, dass er brannte. Hermine sprach einen Löschzauber über seine Sachen aus und Ron ging auf Draco los. Greg und Vince standen ihm, wie es Draco prophezeit hatte, sofort zu Seite und nahmen den Weasley ordentlich in die Mangel, woraufhin diesem Potter zu Hilfe kam.

Binnen einer halben Minute prügelnden sich die Slytherins gegen die Gryffindors.

KNALL! KNALL!

Severus Snape hatte seinen Zauberstab gezogen und aus seinem Zauberstab knallte es ohrenbetäubend laut. Es dauerte noch gute zehn Minuten, bis er alle Schüler auseinander gebracht hatte. Mit schier unmenschlicher Kraft hatte er Greg und Vince von Harry und Ron fortgezogen. Er wollte sich gerade Draco zuwenden, doch dieser saß bereits an seinem Platz, als wäre nichts gewesen.

Alina nickte ihm zu. Sie hatte die Zutaten. Das Ablenkungsmanöver hatte geklappt.

"WAS ZUM TEUFEL ERLAUBEN SIE SICH EIGENTLICH!"

Der Professor war außer sich vor Wut. In seinem Unterricht, das hatte noch nie jemand gewagt. Er starrte Potter vernichtend an. Er wusste, dass Draco den Kampf angefangen hatte.

"Mr. Potter packen Sie Ihre Sachen und verlassen Sie meinen Unterricht."

Harry starrte ihn verwirrt an, er hatte doch nicht angefangen. "Aber Sir, Malfoy hat-", begann er, wurde aber von einem eisigen Professor unterbrochen.

"Das interessiert mich nicht, im Moment möchte ich nur, dass Sie meinen Unterricht verlassen und das jetzt. SOFORT."

Harry nickte stumm und packte seine Sachen. Er war noch nie aus einem Unterricht geflogen. Verdammter Snape, verdammter Malfoy.

Severus beugte sich zu dem jungen Gryffindor hinab und flüsterte: "Gehen Sie zu Albus, der hat sicher eine Tasse Tee für Sie."
Dann richtete er sich wieder auf. "Sind Sie noch immer hier Potter? War ich nicht deutlich genug!?"

Harry verließ sehr verwirrt das Klassenzimmer. Konnte es sein? Konnte es sein, dass Snape, der unausstehliche Snape, gerade nett zu ihm gewesen war? Verwirrend, aber er würde den Rat befolgen und zum Direktor gehen.


Severus tigerte in der Klasse auf und ab.

"Meine Herrschaften, Ihre Aufgabe wartet! Beginnen Sie endlich mit dem Brauen Ihrer Tränke!"

Er warf nur einmal einen nicht zu deutenden Blick zu Draco. Sagte aber sonst nicht mehr zu dem Vorfall. Bis zum Ende der Stunde.

"So meine Herrschaften ich freue mich schon auf Sonntag, denn Sie alle haben sich gerade eben freiwillig zu einer Strafarbeit gemeldet. Meinen Klassenraum zu schrubben. Guten Tag meine Damen und Herren, bis am Sonntag um zehn Uhr. Im Übrigen die einzige Ausrede, die ich akzeptieren werde, sollte ein vorzeitiger Tod sein."

Blaise hob die Hand.

"Nein Mr. Zabini die Slytherins sind nicht ausgenommen. Sie haben sich alle unmöglich benommen und das werde ich nicht hinnehmen!"

Er rauschte aus der Klasse. Das heißt er verschwand nur in sein Büro und stellte zu seinem Entsetzten fest, dass jemand an seinem Vorratschrank gewesen war. Mit dumpfer Wut schlug er mit seiner Faust gegen den Rahmen. Konnte er auch nie seine Ruhe haben? musste immer alles sich gegen ihn verschwören?

Draco hatte, das also nur inszeniert, damit jemand ihm Zutaten klauen konnte. Er besah sich die fehlenden Utensilien genauer und war noch verwirrter. Das waren alles Dinge, die er für Poppy aufbewahrt hatte. Sie würde sicher nicht erfreut sein. Nur, was fing Draco mit Heiltränken an? Fragen über Fragen. Als hätte er nichts zu tun.

***



Lucius war nicht erfreut, dass er die Schule wieder betreten musste. Trotzdem er hatte keine Wahl, er konnte den Lord nicht enttäuschen, dass würde alles noch schlimmer machen. Für ihn und für seinen Sohn. Diese kleine dumme Närrin.

Albus war überrascht den Mann zu sehen. Das sagte er natürlich nicht, er war wie immer höflich und Lucius musste gegen das Bedürfnis kämpfen, dem Mann sein Lächeln aus dem Gesicht zu schlagen. Er war nur froh, dass der Direktor nicht wieder diese Sache mit dem Tagebuch ansprach. Lucius gab seine einstudierte Rede zum Besten. Dass er im Sommer geschäftlich verhindert gewesen war und deswegen die Geburtstagsfeier seines Sohnes verpasst hatte und er jetzt einige Tage Zeit hätte und sie gerne mit Draco verbringen würde.

Albus hörte zu und er wusste zumindest, dass er in mindestens einem Punkt gelogen hatte. Er konnte dies natürlich nicht sage, denn das hätte Severus verraten. Er nickte dem Mann freundlich zu und schickte nach Draco.

***



Severus war nervös, was wollte Malfoy hier? Sein Besuch konnte nichts Gutes bedeuten. Er fand Draco im Gemeinschaftsraum, wo er gemeinsam mit Alina über ein Buch gebeugt war, welches sie verschwinden ließen, sowie sie Severus sahen.

Was heckten die beiden aus? Egal.

"Mr. Malfoy in das Büro des Direktors!"

Draco sah ihn verwirrt an. Er hatte noch nie zum Direktor müssen. Nicht mal, als er im dritten Jahr Harry Potter als Dementor verkleidet erschreckt hatte.

"Warum Sir?", fragte er daher.

"Weil Ihr Vater hier ist, und jetzt kommen Sie, Sie wissen doch, Ihr Vater wartet ungern."

Draco wurde blass und Alina japste erschrocken nach Luft.

"Was will er?"

"Das Mr. Malfoy müssen Sie ihn selbst fragen."

Alina blickte ihnen beunruhigt nach. Sie hatte Angst, Angst um Draco. Dann wandte sie sich wieder dem Tränkebuch zu.

Greg und Vince kamen herein und tuschelten aufgeregt miteinander. Sie konnte zwar hören was sie sagten, aber verstand nicht viel davon. Was meinten sie mit einer Tischlerlehre? Wollten sie die Schule verlassen? Wer hatte sie aufgenommen und warum sollten sie mit einem Bus fahren wollen, wie Muggel?

Greg und Vince wollten beide keine Todesser werden und weil sie wussten, dass sie als Zauberer keine Chance gegen Voldemort hatten war ihnen die Idee gekommen, in die Muggelwelt zu verschwinden, aber ohne einen Job? Sie hatten geplant überlegt und viel Fantasie verwendet. Dann, mit viel Glück, hatten sie einen Lehrherren gefunden, der bereit war sie aufzunehmen. Eine Tischlerlehre. Leider hatten sie bis jetzt keine Ahnung was das eigentlich war. Nun, es war ihnen auch nicht wichtig, denn Hauptsache es war in der Muggelwelt und weit weg von du-weißt-schon-wem.

***



Draco folgte Severus in das Büro des Direktors, er war nervös. Sehr sogar. Doch er wollte es sich nicht anmerken lassen.

Lucius lächelte seinen Sohn an, mit dem besten getürkten Lächeln das er hatte.

"Mein Sohn ich bin erfreut dich zu sehen", begann er.

Severus verließ das Büro sofort wieder. Er hatte keine Lust sich auch nur in der Nähe dieses Mannes aufhalten zu müssen, wirklich nicht.

Albus wunderte sich leicht, dass Draco seine Augen zusammengekniffen hatte und seinen Vater misstrauisch musterte. War er nicht erfreut seinen Vater zu sehen? Offensichtlich nicht.

"Vater, was führt dich hier her?", fragte Draco mit einer gezwungen belanglosen Stimme.

"Du, was denn sonst mein Sohn, ich sorgte mich um dich, weil ich ja im Sommer keine Zeit für dich hatte und ich dich etwas vernachlässigt habe. Deswegen wollte ich deinen Geburtstag nachfeiern."

Draco wurde noch blasser. "Ich soll nach Hause?", hauchte er erschrocken und ungläubig.

"Ja, nur für ein paar Tage damit wir ordentlich feiern können", erwiderte Lucius leise lächelnd. "Keine Angst, du verpasst keinen wichtigen Unterricht."

"Werde ich auch nicht Vater."

"Was?!"

Leichter Zorn huschte über Lucius' Gesicht, das Gespräch verlief nicht wie geplant. Nun, er hatte nichts anderes erwartet. Zeit seinem Sohn eine Lektion zu erteilen.

Draco starrte ihn ernst an.

"Vielen Dank für dieses Geschenk Vater, ich bleibe aber lieber hier. Ich habe für die Schule einiges zu tun und am Wochenende muss ich eine Strafarbeit ableisten."

"Gestrichen mein Sohn, hast du keine Lust auf ein paar schulfreie Tage? Du kannst auch deine Freundin mitnehmen, denn bei ihren Noten hat der Direktor ganz sicher keine Einwände."

"Alina?!", krächzte Draco nun schreckensbleich.

"Ja Alina Allicent, du hast eine guten Geschmack was Frauen betrifft, wirklich ein wahrer Malfoy steckt in dir."

Der Junge wich einen Schritt von seinem Vater zurück und zitterte unmerklich. "Ich glaube kaum, dass Alina Interesse hat dich näher kennen zu lernen", meinte er gepresst zu seinem Vater.

Lucius umklammerte seinen Zauberstab und versuchte Ruhe zu bewahren. Sein Sohn stellte sich gegen ihn und das auch noch vor dem Direktor.

Albus lauschte ohne sich einzumischen jedem Wort der Unterhaltung der beiden Malfoys. Hier war etwas Faszinierendes im Gange. Schade dass Severus nicht geblieben war. Der hätte diese Sätze viel besser deuten können als er.

"Ganz wie du wünscht mein Sohn. Nun gut, aber gib Acht, dass du dich eines Tages nicht am Feuer verbrennst", sagte Lucius leise, kaum lauter als ein Flüstern. Dann drehte er sich um und rauschte aus dem Raum. Draco seufzte laut. Das war ein
schweres Gespräch gewesen.

"Tee?", fragte Albus den Schüler.

Dieser nickte dankbar und ließ sich in den weichen Sessel fallen.

"Das war ein sehr merkwürdiges Gespräch, mir ist nicht ganz klar was Ihr Vater eigentlich von Ihnen wollte."

"Meine Loyalität prüfen", lachte Draco den Direktor an.

Er fühlte sich frei. Er würde kein Todesser werden, er hatte seinen Vater nicht begleitet und wenn er sterben würde dann, als freier Mann.

"Ihre Loyalität - und?"

"Durchgefallen", grinste Draco noch breiter.

Albus lächelte, in dem jungen Mann steckte mehr, als man ihm zu trauen würde. Er würde die Gelegenheit und die gute Laune des jungen Mannes nutzen, um ihn näher kennen zu lernen.

"Sagen Sie Mr. Malfoy, würden Sie mir erzählen was zwischen Ihnen und Ronald Weasley vorgefallen ist?", begann er.

Dracos Lächeln erstarb leicht.

"Weasley hat Alina geschlagen und das hätte er nicht tun dürfen. Alina ist das netteste Mädchen das ich kenne und nur weil sie in Slytherin ist, ist er zu ihr gemein!" Er nippte an dem Tee. "Ein Slytherin zu sein heißt noch lange nicht böse zu sein, oder ein Todesser, Ihre Gryffindors tun gerade so, als würden alle Slytherins Todesser sein. Das ist nicht fair."

Albus fand es etwas merkwürdig gerade von einem Malfoy etwas über Fairness zu erfahren, aber nun, gut man lernte nie aus. "Ron sagt du hättest Hermine beleidigt."

"Das ist nicht wahr, sie hat mich als wertlos abgestempelt und zuvor hat Ron zuerst meinen Vater einen Todesser genannt und dann mich."

Er krempelte seinen Ärmel hoch. "Aber sehen Sie ich bin keiner, okay, ich bin kein Todesser!"

"Das habe ich auch nicht angenommen", meinte Albus sanft.

"Dann sind Sie aber der Einzige, alle glauben, dass ich einer werde."

"Alle?"

"Ja, alle."

"Warum das denn, ich meine, gut, Sie haben sich sicherlich in der Vergangenheit nicht immer korrekt benommen, aber Ihre Hauskameraden sollten doch wissen, wie es mit Ihnen steht."

Draco lachte sarkastisch auf. "Slytherin, nun sein Erbe ist doch Voldemort persönlich. Also sollten wir doch alle seinem Weg folgen."

"Mr. Malfoy Voldemort ist falsch. Er ist ein grausamer Zauberer und ein sehr gefährlicher, der seine Verbündeten nicht besser behandelt als seine Feinde."

"Ich weiß! Aber er ist mächtig, kapieren Sie? Wir haben Angst und allen Grund dazu. Er wird uns den Arsch aufreißen, wenn wir uns gegen ihn stellen, aber wenn wir es nicht tun wird alles nur noch schlimmer!"

"Mr. Malfoy!" Der Direktor konnte nicht anders, als sich über die direkte Art, des Jungen zu wundern.

Dieser sprang auf. "Was tue ich da, ich sitze da und quassle mit Ihnen über Sachen die Sie nichts angehen."

"Nun ich bin der Direktor und sehr wohl an dem Wohlergehen meiner Schüler interessiert, egal in welchem Haus sie sind."

"Tja um mein Wohlergehen brauchen Sie sich nicht zu sorgen, ich bin ein toter Mann", meinte Draco böse.

"Dafür bist du äußerst lebendig. Es ist wegen deinem Vater, nicht wahr."

"Man stellt sich nicht gegen einen Malfoy und schon gar nicht der eigene Sohn."

Plötzlich wurde Draco blass. "Mein Gott ich Vollidiot, ich bin ihm total auf dem Leim gegangen. Verdammte Scheiße! So ein Mist!"

Ohne sich um zu drehen rannte er aus dem Raum.

Albus blickte dem Jungen verwirrt nach. Aus dem kleinen ekelhaften Jungen war ein interessanter junger Mann geworden. Noch jemand, um den sich Albus sorgen musste.


 

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