Die Hölle ist es, mein Sohn zu sein

 

 

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Autorin: Night


 

Draußen tobte ein Sturm so das man denken könnte das Wetter wäre wütend.

Er sank in den Sessel am Kamin sein Blick ruhte in den Flammen des prasselnden Kaminfeuers.

Das Glas Wein auf dem Tisch blieb unberührt.

Warum nur...warum hatte Dumbledore das nur von ihm verlangt?

Warum sollte er sich um dieses Kind kümmern?

Warum sollte ausgerechnet er sich um James Sohn kümmern?

Weil es nicht James Sohn ist, sondern seiner?

Woher wollte Dumbledore das wissen?

Er hatte den Jungen auf Dumbledores Befehl hin, aus dem Haus gerettet. Woher hätte er wissen sollen, dass das Resultat sein würde, das er jetzt ein Kind am Hals hatte.

Er hatte schon immer alleine gelebt, was sollte er da mit einem Kind....der Kleine konnte einfach nicht sein Sohn sein.

Okay, er hatte zwar als zweiten Vornamen den Namen von Snapes Vater und doch, er hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit ihm.

Dass es Lilys Sohn war, daran bestand kein Zweifel, da der Kleine ihr wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten war. Doch ihm ähnlich.....nein.

Und auch wenn es so wäre, warum hatte es Lily ihm verschwiegen? Warum?

„Lily.....,“ murmelte er und stützte den Kopf deprimiert auf die Hände.

Als er auf einmal ein Wimmern hörte, ganz leise doch er hörte es.

Er stieß einen genervten Seufzer aus und erhob sich.

Seine Schritte lenkten ihn automatisch zur Treppe, die zu den oberen Räumen führte.

Er stieg die Treppe hoch, da er nämlich so eine Ahnung hatte, dass das Wimmern von dem Kleinen kam.

Als er vor der Tür des Zimmers stand, in dem der Kleine schlief, versuchte er zuerst einen einigermaßen wenig beängstigenden Blick zustande zubringen, da die meisten seiner Blicke wirklich mit einem Wort... töten......konnten.

Doch leicht war es nicht, seine Natur einfach so abzulegen und obendrein hatte er heute einen echt miesen Tag gehabt.

Na ja, 10 Strafarbeiten zu verteilen, dass war selbst für ihn, der unter den Schülern als fiesester Lehrer bekannt war, ein Rekord.

Er öffnete die Tür.

Der Kleine saß aufrecht im Bett und fuhr bei jedem Donnergrollen zusammen.

Er musste wirklich zugeben, dass der Kleine einen erbärmlichen Anblick bot. 

Der Kleine sah so einsam aus, verloren und er wirkte obendrein so schutzlos.

Er seufzte wieder.

„Was ist los Kleiner?“ fragte er und sein Ton war ungewollt genervt.

Der Kleine sah auf und er war sehr überrascht, als er wirklich keine einzige Träne in diesen schwarzen Augen erkennen konnte.

Der Kleine hatte seine Augen, bemerkte er jetzt, jedoch mit dem Unterschied, dass in den Augen des Kindes noch nicht die Kälte eingezogen war, die durch seine Vergangenheit in seinen Augen längst allgegenwärtig war.

Zwar zeigten die Augen des Kleinen Angst, aber auch die Wärme die er nie gekannt hatte.

„Ich habe Angst vor dem Donner, Vater,“ wimmerte der Kleine.

Er war überrascht warum nannte der Kleine ihn Vater? Er kannte ihn doch gar nicht.

Er war mit James als Vater aufgewachsen, aber warum nannte er ihn dann so?

Er kannte ihn doch gar nicht.....es sei denn, er hatte die Sicht....Blödsinn, das war bei einem so kleinen Kind absolut unmöglich. Oder vielleicht doch?

Er trat ins Zimmer und seine Stimme hatte jetzt einen leicht gereizten Tonfall angenommen.

"Gott, Kevin der Donner tut dir nichts, er ist draußen und du hier drin."

"Aber er ist so laut, es hört sich dann immer so an, als würde die Erde aufreißen und mich verschlingen wollen," weinte der Kleine obwohl die Tränen immer noch ausblieben.

Er war geschockt, wirklich geschockt über die dunkle Fantasie des Kleinen und doch, das erinnerte ihn sehr an sich selbst als Kind, denn auch er hatte sich in dem Alter wirklich schreckliche Sachen in seiner Fantasie ausgemalt, wobei sein Vater nicht ganz unschuldig war, da sein Vater seine Angst oft noch geschürt hatte.

Und jetzt zum ersten mal, betrachtete er den Kleinen genauer. Er hatte seine Augen und doch vom Gesicht her sah man deutlich Lilys Züge.

„Kleiner, es ist nur ein Geräusch nichts weiter.“

Doch den Kleinen schien das nicht zu beruhigen, denn die Angst war immer noch nicht aus seinen Augen gewichen.

Er murmelte leise einen Spruch und richtete seinen Zauberstab auf das Bettende und wenig später saß an der Stelle ein großer schwarzer Plüschhund.

„Glaubst du, dass du jetzt schlafen kannst Kleiner?“ fragte er und es klang fast sanft.

Der Kleine nickte, zog den Stoffhund zu sich, schmiegte sich an ihn und schlief wirklich sofort ein.

Er trat jetzt ans Bett und blickte hinab auf den Kleinen.

Er sah so friedlich aus so unschuldig.

Er strich sanft durch das Haar des Kindes.

Also hatte er einen Sohn ....das war es also, was Lily ihm damals hatte sagen wollen.

“ Lily ich schwöre dir, ich werde ihn beschützen,“ murmelte er und war im Begriff zu gehen, doch an der Tür drehte er sich noch mal um.

“ Und doch... wirst du dir irgendwann wünschen mein Sohn, du wärst es nicht, da es die Hölle ist, mein Sohn zu sein,“ murmelte er und verließ das Zimmer.......

 

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