Freund

 

 

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Autorin: Katja

Albus sagt immer: komm aus deinem Kerker raus fang an zu leben! Doch wie soll ich das können? Zu tief bin ich schon in die Einsamkeit hinein gerutscht. Ich höre sehr oft von ihm ich, solle doch Freunde besuchen gehen. Aber das kann ich nicht, denn ich habe keine Freunde.

Vor vielen Jahren, da hatte ich sehr viele. Ich fühlte mich wohl und war zufrieden. Mit diesen "Freunden" bin ich zu Voldemort gegangen. Ein Hochgefühl durchströmte mich. Ich war oft tagelang mit ihnen unterwegs. Doch fast von heute auf morgen war es vorbei. Wenn ich ein Treffen vereinbaren wollte, hatten sie keine Zeit. Sie hatten mich ausgeschlossen. Ich war vergessen. Ausgegrenzt.

Wie oft hatte ich versucht mich bei ihnen beliebter zu machen, bin wie ein Schosshündchen zu ihnen gekrochen. Bis ich erkannte, dass ich dadurch nur meine Ehre durch den Schlamm zog und ich hörte auf. Versank in die Einsamkeit.

Ganz alleine und das bin ich heute noch.

Meine Kollegen begrüßen mich, wenn sie mich sehen. Doch niemand käme auf die Idee mich zu fragen ob ich mit ihnen nach Hogsmeade gehen wolle oder ein Glas Wein mit ihnen trinke. Ich gehöre zu den Menschen, die man akzeptiert, aber mit denen man nie befreundet sein möchte.

Gestern war ich auf dem Astronomieturm. Es war ein wunderschöner Ausblick. Als ich mich mit meinen Händen gegen die Brüstung lehnte, fiel etwas Putz hinunter in die Tiefe. Er fiel so tief, ich konnte ihn nicht hören als er auf den Boden fiel. Und ich erkannte: ich konnte in die Freiheit springen, einfach über dieses Geländer, vielleicht in eine neue Welt. Doch etwas hielt mich zurück.

Eine Hand.

Ich drehte mich um und erkannte unter langem grauem Haar verborgen diese blauen Augen.

Vielleicht. Vielleicht hatte ich doch einen Freund.



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