Jahreswechsel 2

 

 

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Autorin: Arsinoe



Disclaimer:
Alle bekannten Orte und Personen gehören J.K. Rowling! Mir gehört nur die Idee zu dieser Geschichte mit der auch keine finanziellen Interessen verbunden sind.

A/N: Die Fortsetzung meines Beitrag zu der Silvester-Challenge 2006 auf www.severussnape.de.vu.
Vielen Dank für Eure Reviews! Ich habe mich so wahnsinnig darüber gefreut, dass ich mir noch einmal Gedanken gemacht und einen zweiten Teil geschrieben habe. Ob er das endgültige Ende darstellt weiß ich noch nicht. Falls Ihr mögt und ich noch Einfälle habe, wird es vielleicht noch weitergehen!

Jahreswechsel 2





Diese besondere Nacht des Jahreswechsels war vorüber gegangen. Sie war den beiden Einsiedlern auf einmal sehr kurz vorgekommen. Lange noch hatten sie den bunten tanzenden Polarbändern zugesehen, die ihre Bahnen über den Himmel gezogen hatten. Irgendwann waren sie wieder hineingegangen in ihre bescheidene Hütte, hatten noch etwas Tee getrunken und das Feuer etwas geschürt, damit die Wärme bis zum nächsten Morgen blieb.

Draco hatte sich erleichtert gefühlt und Severus ebenso. Es war ein schönes Gefühl gewesen, dem anderen ein Stück näher gekommen zu sein und so war dies die erste Nacht, seit sie beide Hogwarts fluchtartig verlassen hatten, in welcher beide durchschliefen. Kein Alptraum quälte sie, keine Dämonen der Nacht weckten sie aus ihrem erholsamen Schlaf.

Es war wie ein Hochgefühl, dem sie sich gerne hingaben. Auch die folgenden Tage waren noch davon geprägt.
Mit Vergnügen beobachtete der ältere Zauberer, wie der Jüngere nun endlich einmal etwas mehr aß und sich dem Genuß auch hingab. Sie hatten eine Menge Vorräte angelegt und es zeigte sich, dass Severus Snape nicht nur Zaubertränke brauen, sondern auch aus einfachsten Zutaten fantastische kleine Mahlzeiten zubereiten konnte.

Früher, im Zaubertrankunterricht, hatte Draco zwar auch achtgegeben, sich aber nie besondere Mühe gemacht. Er hatte ja gewusst, dass seine Note beinahe feststand und er hatte sich nur dann angestrengt, wenn es unbedingt nötig war. Denn so wie Hermine stets Neville geholfen hatte, so hatte er sich bei Bedarf Unterstützung von Pansy Parkinson geholt. Genau genommen hatte es gereicht bei ihr etwas abzuschauen. Manchmal, das gab er natürlich niemals zu, hatte er auch bei Hermine geschaut, besonders wenn der Trank etwas komplizierter war. Doch er hatte das verdeckte Mogeln schon sehr rasch perfektioniert. Böse Zungen konnten behaupten, es läge eben in seinem Blute, dem Blut eines Todessers.

Nun aber fand er tatsächlich Gefallen daran, Möhren mit einem Messer kunstvoll zu kleinen Röschen zu schneiden, getrocknete Kräuter zu hacken oder einen Brotteig zu kneten. Es war eine andere Welt, ein anderes Leben, das diese beiden einsamen Seelen nun lebten. Und es schien beiden, dass erst jetzt, wo sie miteinander gesprochen und diese gemeinsamen Momente verlebt hatten, ihr neues Leben wirklich begann.

Sie hatten einander versprochen nicht mehr so oft zurückzublicken, nicht mehr zuviel in der Vergangenheit zu leben. Sie hatten beschlossen hier zu bleiben und sogar schon vage angefangen kleine Zukunftspläne zu schmieden. Was sie im Sommer tun wollten und wie es hier weitergehen könnte. Ob es hier andere Zauberer gäbe, ob sie Kontakt suchen wollten oder lieber als Muggel hier leben wollten und Magie nur noch im Heimlichen anwenden.

So gingen die ersten Januarwochen ins Land und der Winter klammerte seine Faust immer erbarmungsloser um diese nördliche Insel. Einmal dauerte ein Schneesturm für ganze vier Tage an und als er vorüber war, hatten sie eine Menge zu tun, den Platz vor ihrer Hütte wieder ein wenig freizuräumen, um genügend der draußen gelagerten Holzvorräte wieder hereintragen zu können.

Draco blühte sichtlich etwas auf und schien sich nun manchmal ein klein wenig weniger Sorgen zu machen. Hier und da war sogar immer wieder einmal ein Lächeln auf seinem schmalen Gesicht zu sehen.

Severus schien sich zunächst auch etwas zu erholen. Doch nachdem jener Schneesturm vorüber war und es des Nachts wieder etwas ruhiger war, der Wind nicht so sehr an der Hütte rüttelte, da schienen seine Sorgen zurückzukehren. Er wartete oft bis Draco zu Bett gegangen war, brachte ihm manchmal noch einen letzten Schluck Tee oder wachte noch ein wenig am Feuer.
Er begab sich stets erst dann zu Bett, wenn er sicher war, dass Draco bereits eingeschlafen sein musste.

So geschah es auch an jenem Abend. Draco hatte sich bereits in die Decken gewickelt und die Kerze neben seinem Bett gelöscht. Severus saß noch am Feuer, legte ein neues Holzscheit auf die Glut und wartete, dass die Flammen daran zu lecken begannen. Als das geschehen war, erhob er sich und blickte nochmals zum Fenster hinaus. Es schneite nicht und die Luft war klar. Nun konnte man ganz gewiss die fernen Lichtpunkte der Inselhauptstadt entdecken.

Eine ganze Weile stand er schweigend dort und schaute hinaus. Eine einsame Träne kullerte plötzlich über seine Wange. Er atmete sehr schwer, um das Schluchzen zu unterdrücken, was ihm dann auch gelang. Schließlich wandte er sich doch vom Fenster ab und ging in sein eigenes Bett, rollte sich darin zusammen und vergrub sich regelrecht in den Decken. Er ahnte nicht, dass er dabei die ganze Zeit beobachtet wurde, denn Draco hatte sich nur schlafend gestellt.

Draco schlief auch jetzt nicht ein, sondern wartete ab, was geschehen würde. Die letzten Tage war er immer wieder von den Schreien seines Freundes aus dem Schlaf gerissen worden, doch kaum war er wach genug gewesen, schien dieser bereits wieder ruhiger zu schlafen oder aber, und das kam häufiger vor, hatte Severus plötzlich wieder am Kaminfeuer gesessen. Manchmal trank er einen Tee oder gab vor die Glut zu kontrollieren.

Draco ahnte, dass etwas nicht stimmte und er wollte nun den Grund herausfinden. Er wollte wissen, welche Dämonen den Zaubertränkemeister nachts quälten, er verspürte das aufrichtige Bedürfnis ihm zu helfen. Vielleicht konnte er ihn dann rechtzeitig wecken, so dass Severus diesen Alptraum nicht immer, wieder und wieder durchleben musste. Geduldig wartete der blonde Junge während die Minuten verstrichen.

Nach einer Weile schien Severus immerhin zumindest schon eingeschlafen zu sein. Kaum war dies geschehen dauerte es auch nicht mehr lange, da begann er sich unruhiger zu bewegen. 'Was mag er nun nur sehen? Dumbledore... ganz sicher ist es Dumbledore... er sieht wie er ihn umbringt.... ', überlegte Draco.

Seine Vermutung wurde kurz darauf bestätigt, als Severus im Schlaf zu sprechen, vielmehr zu wimmern begann.
"Nein... nein... warum nur.... Albus... es tut mir leid... ich... das wollte ich nicht... nicht so... das darf so nicht sein... bitte... was hab ich getan... ich würde es rückgängig machen... ich würde alles dafür geben... "

Hilflos richtete Draco sich auf. Erinnerungen holten ihn ein, Bilder die er hatte verdrängen wollen, suchten ihn heim. Er sah sich und Severus mit gezückten Zauberstäben auf dem Astronomieturm. 'Denk an was anderes... du willst ihm helfen', rief er sich sodann selbst zur Ordnung und streckte die Beine aus dem Bett.

Vorsichtig stand er auf und ging die zwei Schritte zum anderen Bett, setzte sich an dessen Kante und berührte sanft die Schulter des Träumenden. "Severus... du träumst... es ist alles gut... hab keine Angst.....", sagte der Jüngere unbeholfen und schüchtern und führte sanfte streichelnde Bewegungen mit seiner schlanken Hand aus.

Severus wachte so schnell aus dem Schlaf auf, dass Draco sich richtig erschreckte. Für einen Moment sah der Tränkemeister so wütend aus, wie in seinen besten Zeiten im Kerker, wenn Harry irgendwas Unerlaubtes oder Dummes getan hatte. Dann schien er sich jedoch zu besinnen und kam keuchend wieder zu Atem. "Draco... was... oje... ich... ich habe dich aufgeweckt. Das tut mir leid. Es ist schon alles gut. Du kannst wieder zu Bett gehen", forderte er den Jüngeren bemüht ruhig auf.

"Nein, das werde ich nicht... du... du hast Kummer... wir wollten uns doch alles sagen, was uns bewegt....", begann Draco leise, aber bestimmt. "Du siehst Dumbledores Tod... Nacht für Nacht... nicht wahr?"
"Draco ich....", erwiderte Severus und brach dann ab. Er wollte dem Jungen etwas vormachen, doch er wusste, dass sie sich geschworen hatten, nun, da sie ein neues Leben begannen, immer ehrlich zueinander zu sein. Doch konnte er dem Jungen das anvertrauen, was er in seinem Herzen trug... die "wahre" Geschichte?

"Ich möchte dich nicht ängstigen. Ich möchte nicht, dass du meine Sorgen auch noch herumschleppst", setzte Severus erneut an.
"Aber ICH möchte es... wir haben es uns doch versprochen. Und egal, was du mir nun anvertrauen wirst, ich werde damit umgehen können. Ich habe auch schon vieles in meinem kurzen Leben erlebt", erwiderte Draco tapfer und überzeugt.

Severus schien nachzudenken, schließlich nickte er. "Gut... setz dich hierher." Er klopfte neben sich auf die Matratze und Draco ließ sich dort nieder. Severus legte eine Decke um sie beide, damit auch Draco nicht kühl wurde in der nächtlichen Luft.

"Also dann... erzähle es mir....", forderte Draco sanft auf.
Der Ältere holte tief Luft und begann: "Du hast recht Draco... ich sehe tatsächlich oft Dumbledores Tod vor mir... aber nicht so wie du es glaubst. Ich sehe nicht uns auf dem Astronomieturm, sondern ich sehe das, was ich ihm zuvor angetan habe...."
"Zuvor?" Draco schämte sich sofort für diese Zwischenfrage und doch hatte er sie stellen müssen. "Er war doch da gerade erst zurückgekehrt...."

"Ja, das war er.... und ich habe erst in jenem Moment verstanden, wo er genau gewesen war.... ich wusste sehr wohl, was dein Auftrag das ganze Jahr über war.... und glaube mir, ich war für alle Eventualitäten gerüstet, um Dumbledore heimlich zu retten und so meinen Deckmantel aufrecht zu erhalten. Dennoch hätte es immer so ausgesehen, als hättest du es geschafft... da waren genug Pläne in der Hinterhand, Draco....", setzte Severus wieder an. Draco staunte ganz offen über die Eröffnung dieser Tatsachen, auch wenn er sich in den letzten Wochen schon längst Gedanken in dieser Richtung gemacht hatte.

"Ich hatte mitbekommen, dass er mit Harry fortgegangen war um einen Horkrux zu suchen... ich habe nur zu spät herausgefunden WELCHEN er glaubte gefunden zu haben.... in meiner langen Zeit bei Voldemort habe ich so einiges herausgefunden und ich wusste auch ganz sicher die Verstecke zweier Horkruxes.... eines davon war jenes welches Dumbledore in jener Nacht aufsuchte....", fuhr Severus fort und seine Stimme begann zu zittern.

"Du wusstest von zweien und... warum hast du Dumbledore nicht gleich gesagt, wo sie sind...?" erkundigte sich Draco. Dann bemerkte er wie schwer es Severus fiel weiterzusprechen.

"Ich war mir bei jenem Medaillon zuerst nicht sicher... ich hatte selber erst vor kurzem durch Zufall davon erfahren... ich... verdammt warum habe ich nur so gehandelt... ich kann es nicht mehr begreifen....", rief der ältere Zauberer plötzlich aus und plötzlich erfasste ein richtiger Weinkrampf den abgemagerten Körper und schüttelte ihn hin und her.

Erschrocken legte Draco spontan die Arme um Severus und versuchte ihn zu beruhigen, ihm das Gefühl zu geben gehalten zu werden, nicht in einen Abgrund zu stürzen.

"Ich kann nicht mehr Draco... verdammt ich kann einfach nicht mehr... ich sollte dafür tot sein... ich hätte mich denen stellen müssen, damit sie mich umbringen, aber dann hätten sie auch dich getötet und das wäre falsch gewesen... So habe ich wenigstens dein unschuldiges Leben gerettet.... aber was hab ich getan....", rief der Zauberer, immer wieder unterbrochen von Schluchzern aus.

"Sssssch... sag es mir... was glaubst du wofür du verantwortlich bist. Du hast ein Leben gerettet, meines, ja! Und das ist doch nicht schlecht. Ich bin sicher, du hast im Laufe der Jahre auch viele andere unschuldige Leben gerettet....", versuchte Draco hilflos zu trösten. "Magst du mir sagen, was geschah nachdem du von diesem Horkrux-Medaillon erfuhrst?"

Es dauerte eine Weile, bis die Bilder der Vergangenheit Severus wieder etwas aus ihrem Klammergriff losließen, so dass er fortfahren konnte.
"Ich .... ich erfuhr durch Zufall von diesem Horkrux... kein Todesser kennt ALLE, die meisten gar keine, die Höhergestellten manchmal eines....", fuhr er fort. "Und als ich eben von jenem erfuhr... so... ging ich in diese Höhle... ging dorthin... die Schutzzauber zu umgehen war mir ein Leichtes. Dann fand ich das Becken und den Trank, der darin war... alles war so wie ich es belauscht hatte. Ich... leerte den Trank, einen Stärkungstrank und nahm das Medaillon an mich... ich wollte es überprüfen, ob es wirklich ein Horkrux war und... ich wollte ihn vernichten...."

"Aber... das ist doch ein guter Plan... was stimmt denn nicht damit...?" wollte Draco wissen, der noch nicht ganz verstand, was Severus dabei so bedrückte.

"Ich wusste, dass in dem Becken ein Trank war, welcher die Kräfte eines Zauberers zwar schwächen sollte, um das Medaillon zu schützen.... ich habe ihn selber gebraut, Voldemort hatte ihn einmal von mir verlangt, allerdings hatte ich lange nicht gewusst wofür... Ein unwissender Zauberer würde ihn austrinken… austrinken müssen um an das Medaillon zu kommen. Einzig Voldemort kannte noch einen weiteren Weg, um es aus dem Becken zu befreien, ohne den Trank trinken zu müssen… welchen ist mir nicht bekannt…. So war auch ich gezwungen alles zu trinken….. nachdem ich das Becken geleert und das Medaillon entnommen hatte, kehrte ich rasch nach Hogwarts zurück, ich schaffte es gerade so eben und eben. Da es mein Trank war, wusste ich… wie ich mir wieder rasch zu Stärkung verhelfen konnte…und dann.... schuf ich…. ein Medaillon, welches genauso aussah, aber natürlich keinen Zauber enthielt.... es sollte nur dazu dienen, dass Voldemort den Inhalt des Beckens trinken würde.... ich ersetzte den alten Trank mit einem anderen.... einem langsam wirkenden Gift.... es würde einen Zauberer auch nach und nach all seiner Kräfte berauben, ihn aber dann qualvoll.... ver...." Severus Stimme brach und Draco wurde kalkweiß als er begriff.

"Du kehrtest zurück und fülltest das Becken mit dem Gift. Dumbledore erfuhr von diesem Ort und ging hin..... du kamst zu spät darauf und wusstest was geschehen war....", resümierte er.

"Ja... so war es... und als ich Dumbledore dort auf dem Astronomieturm stehen sah, hatte ich die Gewissheit... ich tötete ihn...um... um....", kam die geschluchzte Bestätigung Severus'.

"Um ihm einen langsamen, qualvollen leidenden Tod zu ersparen....", schloss Draco.

Severus nickte nur. "Ich könnte mich selber töten, für das was ich getan habe... er war schon so gut wie tot.... er war bereits dem Tode geweiht, als er vor uns stand.... er wusste es... tief in seinem Inneren wusste er es....deshalb hatte er verlangt mich zu holen.... Er wusste, wenn ich ihn sehe, würde ich gewiss erkennen was geschehen war... und ich würde ihn retten... ein letztes Mal..." Severus' Stimme brach und verstummte dann. Einzig die Schluchzer waren noch ab und an zu hören.

Dann erhob sich Dracos sanfte Stimme. "Du hast das Richtige getan... du hast ihn wirklich gerettet. Er wusste, dass er dir voll und ganz vertrauen konnte und dass du die richtige Entscheidung fällen würdest. Er liebte dich und du ihn... ihr wart verbunden auf eine ganz besondere, unnachahmliche Weise... du hast ihn nicht enttäuscht und keinen Fehler begangen. Du hast genau das getan, was du tun musstest... und du hast trotz aller Verluste weiter ums Überleben gekämpft und neben ihm auch noch mich gerettet. Auf deine besondere Weise.... "

"Ich wollte ihm von dem Horkrux erzählen, doch erst wenn ich sicher war... ich wollte keine unnötigen Risiken eingehen... ich..."

"Du hattest deine Gründe es nicht zu tun und sie waren gut... es war mit Sicherheit kein Fehler", erteilte Draco Severus so etwas wie eine Absolution. "Du hast auch dort nur so gehandelt, um Unschuldige zu schützen und unser beider Leben zu retten. Du hast uns allen mehr als nur einmal das Leben gerettet. Du hast ihn nicht grausam und kaltblütig umgebracht... du hast ihm die Würde gelassen und ihm einen Heldentod beschert... Niemand wird je herausfinden woran er kurze Zeit später ohnehin gestorben wäre..."

"Aber das Gift war doch nicht für ihn... so habe ich ihn indirekt..."
"Es war ein Unfall... den niemand voraussehen konnte."
"Ich hätte es anders brauen müssen... eine Möglichkeit zur Rettung zurücklassen..."
"Nein, denn du hast es nur für einen Zweck gebraut... einen angeschlagenen Voldemort dahinzuraffen. Er hätte es niemals mehr aus der Höhle herausgeschafft, wenn er wieder angeschlagen gewesen wäre UND dann deinen Trank getrunken hätte..."

"Ich habe versagt... ich habe...."
"Du hast aus der Absicht heraus gehandelt, Gutes zu tun, Leben zu retten und die dunkle Seite zu vernichten... es ist nur leider furchtbar falsch gelaufen... doch nicht du hast Dumbledore umgebracht, sondern Voldemort war es indirekt, der uns zu solchen Taten zwang", sprach Draco leise.

Die Stimme klang so sanft und weise und das Streicheln seiner Hände erinnerte Severus wohlig an die beruhigenden Berührungen, die Dumbledore ihm oft nach so manch schweren Stunden hatte zukommen lassen. So, wie Draco es betrachtete, hatte er es noch nie gesehen. Er hatte sich immer als Killer gesehen, als Abschaum, als Ausgeburt der Hölle.... Draco zeigte ihm ein anderes Bild: einen tapferen Kämpfer, der sein bestes versucht und einfach Pech gehabt hat.

"Du wendest dich jetzt nicht ab von mir?" fragt er leise. "Nun, da du das dunkelste Geheimnis meines Herzens kennst?"
"Nein... das werde ich nicht... niemals... wir gehören zusammen. Schon vergessen? Brüder des Schicksals....", lächelte Draco und legte scheu einen Arm um Severus.

Wie ein Wink des Zufalls blickten beide durch das Hüttenfenster zu dem Sternhimmel empor. "Wo immer Dumbledore jetzt auch sein mag... er sieht in dein Herz und weiß, was du wirklich geleistet hast. Und wenn du eines Tages dorthin gehen musst wo er nun weilt, so wird er dich mit offenen Armen empfangen...."




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