Amerikanischer Besuch

 

 

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Kapitel 1


Missmutig blätterte Severus durch den Kalender, der in seinem Kerker über seinem Bett hing. Zweifellos, heute war der große Schulball und er musste auf Befehl Dumbledores dort hingehen. Am liebsten hätte sich Severus in einem Mauseloch verkrochen, um nicht dort erscheinen zu müssen. Er wusste auch, dass Hexen und Zauberer aus Amerika vom dortigen Zauberministerium angereist kamen, um die Lage von Hogwarts zu überprüfen und sich auch einigermaßen an dem Fest zu beteiligen. Severus hatte auch gehört, dass die Amerikaner lustige Menschen seien, die viel lachten und Fast Food aßen. Das verursachte bei ihm eine noch schlechtere Laune. Er erhob sich aus seinem Bett, zog sich rasch um und eilte mit wehender Robe die Große Halle zum Frühstück.
"Guten Morgen, Severus", begrüßte Dumbledore ihn und wies ihm einen Platz neben sich zu. Severus setzte sich.
"Sie haben das Fest heute nicht vergessen, oder?", fragte der Direktor.
"Nein, Sir", antwortete Severus. Er bemerkte, dass alle über das Fest redeten. Jeder freute sich darauf. Warum mussten sie darüber reden? Was war den so toll an diesem Fest?
Verärgert griff Severus nach einer Scheibe Toast und bestrich sie sich mit Butter.
Lockhart, der wieder zurück nach Hogwarts gekehrt war (auch einigermaßen zu Hermines Freude) beugte sich zu Severus und flüsterte aufgeregt: "Vielleicht ist ja etwas für dich dabei am Fest, Sevi, einmal eine Abwechslung für dich. Vielleicht lernst du ja jemanden kennen, Sevi ..."
Severus legte den Toast auf den Teller und zischte zu Lockhart: "Nennen Sie mich nicht Sevi. Vielleicht finden Sie etwas, aber ich ziehe mich nach höchstens einer Stunde wieder in mein Büro zurück!"
Severus konnte Lockhart schlucken hören. Lockhart wandte sich leise seinem Toast zu. Severus war der Appetit vergangen.
"Albus, Sir, ich ziehe mich zurück", sagte er zu Dumbledore und erhob sich.
"In Ordnung. Wir sehen uns auf dem Fest." Dumbledore sah ihn durchdringend mit seinen blauen Augen an. Severus hasste es, wenn Dumbledore ihn so ansah. Er bekam davon etwas Gänsehaut.
Und Severus wusste auch, dass Dumbledore sehr enttäuscht von ihm wäre, wenn er nicht zum Fest käme.
In seinem Büro verbrachte er die restliche Zeit damit, ein Gläschen Wein zu trinken und sich zu überlegen, welches Kleidungsstück er für den Ball wählen sollte.
Er entschied sich für die (natürlich schwarze) bodenlange Robe, die er eigentlich nur für wichtige Anlässe trug.
Severus warf einen Blick auf die Uhr. Kaum zu glauben, er hatte fünf Stunden in seinem Büro verbracht. Es war Zeit, sich vor das Schloß zu begeben, leider. Seufzend verließ er das Zimmer und stieg die Treppen zur Eingangshalle hoch. Minerva kam gerade die Treppe hinab geeilt und Severus hätte sie kaum wieder erkannt, da sie geschminkt war und ein dunkelrotes Kleid trug.
"Guten Abend, Severus", begrüßte sie ihn.
"Guten Abend, Minerva", grüßte Severus widerwillig zurück.
Minerva eilte zur Tür hinaus und Severus folgte ihr. Eiligen Schrittes begab er sich hinab zum See. Dort war ein Buffet, und Feen schwirrten als Lichterketten herum. Kerzen waren auch aufgestellt worden, dazu wurde ruhige Klaviermusik gespielt. Die Riesenkraken streckten ihre Arme aus dem See.
Severus ging langsam hinab und entdeckte Dumbledore, der auf ihn zugeeilt kam.
"Severus, schön, dass Sie da sind. Es sind schon alle Gäste da. Ich habe Sie bereits erwartet ..."
Während sich Dumbledore und Severus setzten und sich unterhielten, standen vier Frauen drei Meter weiter weg von ihnen und redeten miteinander.
"Wer ist dieser Mann?", fragte eine Frau in einem grünen Kleid.
"Ich weiß es nicht, aber Dumbledore sagte, dass er auch ein Lehrer sei", meinte eine Frau in einem rotglitzernden Kleid.
"Ein Lehrer? Er sieht viel besser aus als dieser Lockhart!", kicherte nun eine Frau in einem gelben Kleid. "Was meinst du, Cynthia?"
Cynthia war eine Frau mit langem, braunem Haar, blauen Augen und sie trug ein schwarzes Kleid, das sehr modisch geschnitten war.
Sie hatte Severus die ganze Zeit unbemerkt angesehen und fuhr auf vor Schreck. "Bitte?"
"Meinst du nicht, dass der Typ dort viel besser aussieht als dieser Angeber von Lockhart?", wiederholte die Frau im gelben Kleid ungeduldig die Frage.
"Jaja", antwortete Cynthia.
"Was ist den los mit dir? Als wir angekommen sind, warst du ganz aufgeregt, jetzt bist du irgendwie uninteressiert!", sagte die Frau im roten Kleid.
"Nein, nein. Aber er ist mir etwas unheimlich, meint ihr nicht?", sagte Cynthia schnell. Lina, Annie und Lucy würden sie nicht eher in Ruhe lassen, bis sie ihnen eine Antwort gegeben hatte, das wusste Cynthia genau. Sie schmunzelte.
Severus' Blick wandte sich von Dumbledore ab und sah genau zu den Frauen. Diese erschraken sehr.
"Ich wette, dass Cynthia sich nicht traut sich neben ihn zu setzen und ihn anzusprechen! Ich wette um hundert Dollar!", flüsterte die Frau im grünen Kleid und grinste.
"Ich wette auch um hundert Dollar", stimmten die anderen zwei ein.
"Wow, dann springen für mich dreihundert Dollar raus. Holt schon mal das Geld raus", antwortete Cynthia in einem lässigem Tonfall, obwohl ihr schon einigermaßen mulmig zumute war. Aber für dreihundert Dollar...
Sie setzte sich neben ihn und roch einen angenehmen Duft nach Rosen.
"Guten Abend", begrüßte sie ihn.
Severus wandte ihr sein Gesicht zu uns sah ihr tief in die Augen.
"Guten Abend", sagte er leise.
Cynthia konnte sich nicht rühren. Sie war wie angewurzelt. Aber sie musste sich zusammenreißen!
"Ich bin Cynthia Leakers, ich bin sehr erfreut, Sie kennen zu lernen", sagte Cynthia.
"Severus Snape. Ganz meinerseits."


FORTSETZUNG FOLGT!

 

 Kapitel 2

 

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