Ein Haus am Abgrund (Fortsetzung zu Slytherin Snakes)

 

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Kapitel 42: Besessen? Oder Sandkorn auf Sandkorn


Narzissa betrat mit ihrem Gatten, dass Büro des Direktors. Lucius machte offensichtlich, dass überall lieber gewesen wäre, als hier. Dennoch ließ er das Gerede des Direktors über sich ergehen.

"Aber Sie können meinem Sohn doch sicher helfen, nicht wahr?", fragte Narzissa hoffnungsvoll und voller Überzeugung. Das war schließlich Dumbledore und der konnte, nach Voldemort, alles.

"Nein, ich fürchte es ist schlecht bestellt um Ihren Sohn, wenn wir nicht bald einen Gegenfluch finden, dann… Ich befürchte das Schlimmste Mrs. Malfoy."

"Sie meinen, er wird sterben?!", fragte nun Lucius, der über diese Möglichkeit nicht nachgedacht, ja sie völlig aus seinem Bewusstsein verdrängt hatte.

Albus nickte zögerlich. Das war sicher nicht die Antwort, die die Beiden erhofft hatten, aber es hatte keinen Zweck zu lügen. Draco wurde schwächer, und das von Tag zu Tag.

"Aber das ist unmöglich, völlig unmöglich!", flüsterte Lucius leise voller Grauen dann wurde sein Gesicht eine hassverzerrte Maske.

"Wie bitte?"

"Nichts, das verstehen Sie sicher, dass es verdammt noch mal schwer ist für uns zu verstehen, dass unser Sohn einfach so sterben soll!" Narzissa hatte sich besser unter Kontrolle, als ihr Gatte, aber hier stand viel auf dem Spiel. Mehr, als sie befürchtet hatte. Krampfhaft suchte ihre Hand die von Lucius, welche dieser ergriff und fest drückte. Das hatte er nicht gewollt, sie wusste das. Von allen Dingen die Lucius am meisten liebte, war es immer ihr Sohn gewesen. Das Licht in ihrer dunklen Welt.

"Wollen Sie ihn sehen?"

Beide standen auf und traten auf den Gang. Lucius arbeitete fieberhaft an einer Idee. Er hatte nur in einem Punkt versagt, der Kleinen. Wenn er sie zum Lord brächte, dann würde dieser sicher seinem Sohn das Leben zurückbringen. Nur, wo war die Kleine zu finden? Er trottete hinter seiner Frau her und grübelte vor sich hin. Plante und verwarf. Dann kam ihm das Glück, wenn es so etwas überhaupt gab, zu Hilfe.

Er sah aus einem der vielen Fenster die gesuchte Person draußen unter einer Linde sitzen und lesen. Perfekt, alleine und ungestört.

Unter einem Vorwand verabschiedete er sich von seiner Frau und dem Direktor, sie verstand seinen Blick den Direktor zu beschäftigen, so dass dieser es nicht bemerkte, was dieser sehr wohl tat, aber er konnte wohl schwer etwas dagegen unternehmen.

Lucius stapfte nach draußen und blickte Alina von hinten an. "Tz, tz, tz, wo bleiben nur deine Manieren, Kind?"

Sie sprang auf und verstaute ihr Buch in ihrer Tasche, dann senkte sie ihren Kopf. "Master Malfoy?!"

"Besser, nun sag mir, wie geht es dir?" Er lächelte sie falsch an.

"Mir? Sie sollten sich, zum Teufel, besser fragen, wie es Draco geht, statt mir!"

Lucius lächelte noch breiter, dann verschwand das Lächeln von seinem Gesicht. "Du bist dreist, das warst du schon immer. Benötigst du noch eine Lektion in Anstand? Du bist nicht unschuldig an dem was meinem Sohn passiert."

Nun wurde sie blass.

"Was dachtest du denn, dass der Lord Verrat vergibt?"

"Aber er ist Ihr Sohn! Er wird sterben, er wird verdammt noch mal sterben!"

"In einer halben Stunde in Hogsmeade!" Dann drehte sich Lucius um und schritt davon. Sie starrte ihm nach und weinte leise. Eine halbe Stunde, das war nicht viel Zeit und obendrein war es verboten nach Hogsmeade außerhalb der Hogsmeade-Wochenenden zu gehen. Aber es kümmerte sie nicht besonders. Sie rannte in den Gemeinschaftsraum der Slytherins, genauer gesagt in den Schlafsaal der Jungs und schnappte sich Dracos Tarnumhang. Dann rannte sie aus der Schule.

***



Lucius hatte sich gegen eine Mauer gelehnt und wartete geduldig. Er wusste, sie würde kommen. Gehorsam war nun mal eine Tugend. Er lächelte leicht, ja das würde den Lord erfreuen, obendrein, würde es das was auch immer zwischen ihr und seinem Sohn war für immer zerstören.

Sie trat zu ihm hin. "Ihr sagtet ich hätte zu erscheinen."

Er blickte sie abschätzend an. Wie hatte sie es nur geschafft sich aus dem Schloss zu schleichen? "Weiß jemand, dass du hier bist?"

"Nein, das wäre wohl kaum ratsam, oder?", erwiderte sie leicht trotzig. Sie war nicht mehr das Todesserkind, sie war eine Slytherin und sie ließ sich nicht mehr alles gefallen. Das hatte ihr Draco beigebracht.

"Schon wieder, du bist dreist. Denkst du, die ganze Welt dreht sich um dich. Du hast einen Eid geschworen, du hast geschworen, dem Einen immer zu dienen und du bist deinem Herren sehr untreu gewesen, weißt du?"

Sie blickte ihn hart an. "Nein! Das kann ich nicht tun!"

"Nicht? Es ist ja nicht so, dass ich etwas verlange, das du nicht schon längst getan hättest. Nur ein kleiner Beweis deiner Loyalität deinem Herren gegenüber, nicht mehr." Er hatte einen geschäftsmäßigen Ton angeschlagen.

Sie wirkte verunsichert. "Aber warum helfen Sie Ihrem Sohn nicht, Sie sind doch ein großer Zauberer?"

Naivität, Lucius hätte fast laut losgelacht. Das Kind hatte diese Frage wirklich ernst gemeint. Wie konnte das sein?

"Meine Liebe, meine Liebe, nur der Lord kann meinem Sohn helfen und wenn du es nicht tust wird er sterben. Dann ist alles was geschieht deine Schuld. Du wärest eine Mörderin."

"Master Malfoy, bei allem gebührendem Respekt, ICH habe Ihren Sohn nicht verflucht und es ist stark zu bezweifeln, dass der Lord sich derartiges einfallen lässt um mich zu strafen." Sie blickte den Mann mit hervorgestrecktem Kinn an.

Lucius lächelte, das Kind hatte etwas dazugelernt. "Es ist deine Entscheidung. Ganz allein deine."

"Aber", sie dachte scharf nach, "der Lord kann es nicht gewesen sein, denn dazu musste er am Qudditchfeld gewesen sein. Was nicht der Fall gewesen ist. So unscheinbar ist ER nicht. Also wenn Sie es mir nicht sagen könnten, dann wird der Direktor sicher einen Weg finden."

"Wirklich geschickt, du willst also wissen wer es war. Oh, ich könnte es dir sagen, nicht wahr? Warum eigentlich nicht."

Er beugte sich zu ihrem Ohr. "Ich bin es gewesen."

Sie wankte zurück und starrte den Mann an. "Sie Mörder!", schrie sie wutentbrannt.

"Ich kann dir versichern, dass das ganz sicher nicht geplant war."

"Lösen Sie den Fluch, Sie müssen ihn lösen. Er wird sterben, er wird sterben. Sir, er ist Ihr Sohn. Sie können doch nicht Ihren Sohn töten!"

Lucius' Gesicht war eine Fratze aus Zorn, Hass und Leid. "Das hatte ich auch nicht vor gehabt. Ich würde den Fluch lösen, wenn ich verdammt noch mal dazu in der Lage wäre!"

"Gehen Sie zum Direktor, er kann helfen, sagen Sie ihm was Sie getan haben. Er wird helfen können. Er kann immer helfen!"

"Ja klar, der große tolle Albus Dumbledore, ich frage dich Kind, wo war denn, als ich SEINE Hilfe gebraucht hätte. Wo war er denn? Nein, für ihn sind wir seelenlose Monster. Dein Direktor und helfen, was kann der schon tun? Ha, ich frage dich, was kann der schon tun? Ich denke nicht daran, mein restliches Leben in Azkaban zu verbringen!"

Er drehte sich um und war verschwunden.

Alina stapfte in das Schloss und weinte. Sie hatte in letzter Zeit oft geweint. Sie fühlte sich schrecklich.

***



Narzissa hielt die Hand ihres Sohnes fest und strich ihm seine mittlerweile längeren platinblonden Haare aus der Stirn. Schon jetzt sah er fast so aus wie Lucius, als sie ihn kennen gelernt hatte. Schon jetzt ein Ebenbild des Vaters. Dasselbe makellose Gesicht, dasselbe störrische Kinn. Draco. Der Erbe, der Sohn. Aber auch das Kind.

Sie erinnerte sich, wie ein fünfjähriger Draco auf seinen Stuhl kletterte und ohne zu denken gemeint hatte, dass Harry Potter doch ein großer Zauberer gewesen sein müsste, wenn er doch den Unnennbaren vertrieben hatte.

Diese Worte hatten Lucius sehr erbost. Er sperrte den jungen Mann kurzerhand in seinen eigenen Kleiderkasten und ließ ihn über die Nacht nicht mehr raus. Lucius hatte immer ein angespanntes Verhältnis zu seinem Sohn gehabt, weil ihm alles an dem Jungen an sich selbst erinnerte.

Aber was konnte Draco dafür!!?

"Mein armer kleiner Junge, mein armer, armer Junge. Es tut mir so leid, Liebling. Es tut mir so leid."

Sie stand auf und wischte sich Tränen aus ihrem Gesicht. "Wo ist sein Hauslehrer, Direktor Dumbledore?", fragte sie direkt. Sie hatte das Bedürfnis, mit einem Vertrauten zu sprechen.

"Er wird wohl in seinen Kellern sein. Ich bringe Sie hin."

Severus arbeitete wirklich hinter einem seiner unzähligen Kessel und sah sehr angestrengt aus.

"Störe ich Severus?"

"Nein, was kann ich für Sie tun Direktor?"

Narzissa trat an dem Direktor vorbei und blickte ihn mit verweinten Augen an. "Severus!"

Nun weinte sie wirklich, es störte sie nicht, diese Schwäche vor dem Direktor zuzulassen.

"Er hat es getan, er hatte keine Wahl, bitte hilf uns doch! Es ist alles so schrecklich, seid ER zurück ist! Mein Gott, er wollte wirklich Draco haben und das obwohl Lucius und ich uns versprochen haben, das nie zu zulassen. Aber dann, der Lord war sehr wütend, weißt du. Wegen dem ganzen. Ich weiß nicht alles. Aber unser Sohn, Severus unser Sohn!"

"Beruhige dich und jetzt noch einmal langsam alles von vorne. Du sagst, Lucius hat seinen eigenen Sohn verflucht?"

Sie nickte heulend.

Albus wollte auffahren, aber Severus schüttelte seinen Kopf. "War es ein direkter Befehl?"

"Glaub schon, er wusste es nicht. Er sagte, der Fluch würde Draco nicht schaden. Er sagte, er würde ihn töten, wenn er nicht gehorsam wäre, oder etwas in der Art, nehme ich an. Würde doch zu diesem Bastard passen. Er hasst Lucius, er will uns vernichten und jetzt hat ER einen Weg gefunden."

Severus nickte, er war nicht weiter erstaunt über die Neuigkeit.

"Welchen Fluch hat Ihr Mann konkret verwendet?", mischte sich Dumbledore nun in das Gespräch ein.

"Ich weiß es nicht, ich glaube er weiß es selbst nicht so genau. Er hat irgendetwas aus den Büchern seinen Vaters vorgelesen. Aber was genau, weiß ich nicht."

Wieder weinte sie, es schienen Tränen zu sein, die sie jahrelang zurückgehalten hatte. Für einen Moment war sie nicht Narzissa Malfoy sondern Narzissa Hart, ein siebzehnjähriges Mädchen.

"Apperix Malfoy war ein schrecklicher Mann, Sir!" Dann rannte sie aus den Kellern, ihr war egal wo Lucius jetzt war. Sie wollte nur noch nach Hause und er würde sicher den Weg finden.

***



Alina saß in einem abgelegenen Teil des Schlosses, hatte ihr Buch aufgeklappt und weinte in das Buch. Sie schlug ihre Hände um ihre Knie und versteckte ihr Gesicht in den Seiten.

"Oh, Slytherin warum kannst du uns nicht helfen", murmelte sie leise.

Ihre Tränen weichten die Seiten auf und die Schrift veränderte sich.

Das kann ich doch, stand da, in dieser kleinen Handschrift über eine ganze Seite.

"Was?!"

Ich kann helfen.

"Wie?"

Dein Drache ist an einem anderem Ort, du musst ihn nur finden und ihm sagen, dass er zurückkommen muss, nicht mehr.

"Aber wie kann ich ihn finden?"

Folge einfach deinem Herzen, folge mir, du wirst einen Weg finden. Aber um das zu tun musst du eine der Schlangen werden.

Neben Alina erschien ein schlangenartiger Dolch mit schwarzem Schaft und einem filigranen silberartigen Griff. Er schien zu pulsieren und lebendig zu sein. Wie, als wäre sie nicht sie selbst, griff sie nach diesem Dolch und schnitt sich in ihre rechte Hand, ein gerader Schnitt, aus dem ein wenig Blut tropfte.

Das Buch wurde gleißend hell und riss sie in seine Seiten.

***



Die Nacht brach herein und ein körperloses Wesen mit einem Dolch schnitt eine hauchdünne Linie in Dracos linke Handfläche.

Man hörte Worte durch das Schloss hallen in dieser Nacht:

‚Die Schlangen der neuen Zeit wurden geboren, in dieser Nacht findet Altes einen Neuanfang.'

Alina rannte durch das Nichts, sie suchte ihren Drachen, wo war er nur? Dort, an diesem unwirklichen Ort saß eine Gestalt und hatte die Knie angezogen.

"Draco!"

Der Angesprochene sprang auf und rannte zu ihr hin. Es war ihr Drache, doch seine Augen waren schwarz, wie die von Severus.

"Alina!"

Er umarmte sie und dankte allen Gottheiten, nicht mehr alleine zu sein. Ihre Handfläche pulsierte in einem grünen Ton und auch seine begann zu leuchten.

"Was ist das?!"

"Es wird alles wieder gut. Wir gehen nach Hause, nach Hogwarts."

Das schwarze Nichts schmolz dahin und machte einem grellen Weiß platz.

Eine riesige Schlange erschien, wie ein Wappen, doch ihr Kopf war den Beiden zugewandt.

"Drache, wirst du deinem Haus dienen, bist du bereit, eine der Schlangen zu werden, um der Dunkelheit Einhalt zu bieten?", donnerte die Stimme.

Draco blickte fragend zu Alina, welche nickte.

"Ja", meinte er nur.

"So sei es denn. Du Draco Drackam, aus dem Hause Malfoy, sollst der Erste sein, der Erste unter den Schlangen der neuen Zeit."

Das Licht wurde noch greller, so dass Draco sich die Hand vor die Augen halten musste und diese zukneifen, so sehr brannte es.

"NNEEINN"
, schrie er vor lauter Angst und setzte sich auf.

Er war in einem Bett, definitiv in einem Bett. Gott, er war todmüde, er würde sich morgen mit diesem sehr merkwürdigen Traum beschäftigen, und dann würde er zum Professor gehen und nach einem Trank fragen, der jegliches Träumen unterband.

***



Anm.: Ich bin nicht so gut in Schilderungen, wie ich es gern wäre. Und ich habe das Tagebuch, das im Original mehr vorkommt, ein wenig außer Acht gelassen, weil es einfach zu weitgreifend gewesen wäre. Sollte es Fragen geben. (deatheater@gmx.at)
Obwohl, na ja das meiste wird sich bald klären. Schließlich soll der Hauptplot noch im fünften Jahr durchkommen.



Kapitel 41

Kapitel 43

 

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