Alcyone - Teil 2 - Rückkehr nach Hogwarts

 

 

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Teil 15: Versöhnung


Erst war es ein scheuer Kuß. Eine sanfte Berührung der Lippen. Kaum mehr als ein Hauch. Doch diese leichte, kaum wahrnehmbare Berührung war so elektrisierend und ekstatisch, daß es nicht lange dauerte, ehe beide in ein wildes Verlangen verfielen und der scheue Kuß sich in einen fordernden, leidenschaftlichem verwandelte. 

Alcyone umklammerte Severus Nacken stärker und preßte sich mit aller Kraft an seinen Körper. Sie wollte ihm so nahe sein, wie es nur möglich war. 

Severus hatte seine Arme um ihre Taille geschlungen und unterstützte damit ihr Vorhaben. 

Sie fühlte sich ihm in diesem Moment so nahe, wie noch nie zuvor. 

Alcyone kam kaum zum Luft holen. Ihrer beider Lippen trennten sich kaum und wenn, dann nur für so kurze Zeit, daß es kaum zu bemerken war. 

Alcyone fühlte sich so unsagbar glücklich. Mit diesen Küssen war es, als wischten sie all die schrecklichen Jahre mit einem Male weg. Es war ihnen Beiden völlig egal, was alles geschehen war. Sie waren nur noch zwei Menschen, die sich über alles liebten, in inniger Umarmung da standen und den Rest der Welt um sich völlig vergessen hatten. Es gab nur noch sie Beide. 



Immer noch küssend und in Severus Armen liegend, fühlte Alcyone, wie Severus zu laufen begonnen hatte und sie von ihm dadurch sanft nach hinten geschoben wurde. 

Ohne die Augen zu öffnen, machte Alcyone langsame, bedachte Schritte. Sie hatte keine Angst, daß sie irgendwo dagegen stoßen konnte. Sie wußte, daß Severus sie führte und sie vertraute ihm blind. 

Er trat ihr dabei kein einziges Mal auf die Füße. Es war alles völlig koordiniert, als wären es nicht mehr ihre und Severus Füße, sondern als wären alle vier von einem einzigen Gehirn gesteuert. 

Alcyone wußte nicht, wie weit und wie lange sie lief. Ihre volle Konzentration und Hingabe galt den Küssen, die so wunderbar waren, daß sie einfach nicht genug davon bekommen konnte. 

Irgendwann, sie konnte nicht sagen, nach wie vielen Sekunden, stieß sie sanft mit ihren Füßen gegen etwas. Es war fest und weich zugleich und Alcyone wußte sofort, wo sie war. 

Sie befand direkt vor Severus Bett. 

Alcyone hatte die Augen immer noch geschlossen. 

Sie hatte auch nicht vor, sie zu öffnen. Das alles, was gerade geschah, bedarf keines Blickes. 

Es waren so wunderbare Gefühle, die Alcyones Körper durchströmten und all das, was sie in diesem Augenblick tat und fühlte, war so viel mehr wert, als jeder einzelne Blick. 

Obwohl es ihr vorhin so kalt war, kochte sie nun fast vor Hitze. Der Grund dafür war das inzwischen entfachte, loderndes Feuer voller Begehren und Liebe, die sie Severus gegenüber empfand. 

Ihm ging es genau so. Das konnte sie eindeutig spüren. Keiner von Beiden brauchte irgend etwas sagen. Das war auch kaum möglich. Sie waren immer noch in ihre leidenschaftlichen Küsse versunken, die – mit voller Absicht natürlich - nicht enden wollten. Beide wußten ganz genau, was der andere dachte und fühlte. Es war, als wären sie nicht mehr zwei Individuen, sondern zwei Hälften eines Ganzen, die sich wieder gefunden hatten und dabei waren, sich endlich zusammen zu fügen. 

Alcyone fühlte, wie Severus Hände ihre Taille verließen und über ihren Bauch und ihre Brust zu ihrem Hals wanderten, wo er schließlich den Verschluß ihres Umhanges (genaugenommen Remus‘ Umhang) öffnete. 

Alcyone nahm ihre Hände von Severus Nacken, so daß Severus ihr den Umhang ablegen konnte. Er fiel hinter ihr auf den Boden oder auch auf das Bett. Alcyone konnte es nicht hören, nur ahnen. 

Dann öffnete sie seinen Umhang und entfernte ihn auf gleiche Weise. 

Severus Hände glitten nun zu ihrer braunen Strickjacke. Langsam öffnete er die wenigen Knöpfe und streifte ihr die Jacke über die Schultern, so daß sie es dem Umhang gleichtat und irgendwo hinfiel. 

Daraufhin machte sich Alcyone sofort mit Severus nächsten Kleidungsstück zu schaffen. Blind suchte sie nach den Knöpfen an seinem Oberteil und öffnete einen nach dem anderen. Alcyone brauchte eine Weile, bis sie alle (und es waren bei weitem wirklich nicht wenige) geöffnet hatte. 

Sobald sie Severus dieses Kleidungsstück entledigt hatte, machte er sich wieder daran, eines von ihren zu entfernen. 

Er griff an ihre Taille und zog das weiße T-Shirt heraus. Sie spürte seine eiskalten Hände auf ihrer nackten Haut. Unfreiwillig mußte sie zusammenzucken. Das lag letztendlich nicht nur an der Kälte. Es fühlte sich auch irgendwie elektrisierend an und sie zitterte leicht, während Severus ihr T-Shirt hoch schob und dabei ständig ihre Haut streifte. 

Sie hörten kurz auf, sich zu küssen, so daß Severus ihr das T-Shirt über den Kopf ziehen konnte, welches dann ebenfalls irgendwo im Raum landete. 

Alcyone öffnete dabei kurz ihre Augen. Sofort fokusierte sie Severus Blick, der ebenfalls direkt auf ihr lag. In seinen Augen brannte das lodernde Feuer seiner Leidenschaft 

Sie blickten sich den Bruchteil einer Sekunde in die Augen und sahen ihr gegenseitiges Verlangen nacheinander. 

Darauf folgte sofort wieder ein von Leidenschaft entflammter Kuß. 

Severus Hände umfaßten Alcyones nackten Rücken und seine bloße Berührung jagte ihr Blitze durch den ganzen Körper. 

Sie schlang ihre Hände wieder um seinen Hals. 

Langsam lies sich Alcyone nach hinten auf das Bett gleiten und Severus folgte ihrer Bewegung. Innerhalb weniger Sekunden spürte sie schon das weiche Laken auf der Matratze und sie legte sich sanft darauf. Severus folgte ihren Bewegungen weiter und befand sich nun direkt über ihr. 

Alcyone stützte sich mit den Ellbogen auf dem weichen Laken ab und schob sich so selber weiter nach hinten, bis ihr Kopf ein Kissen erreichte. 

Severus tat es ihr gleich, bis er über ihr lag und folgte dabei all ihren Bewegungen. Seine Haare kitzelten ihr im Gesicht. Ihre Küsse unterbrachen sie während all dieser Bewegungen nicht. Alcyone schlang ihre Arme wieder um Severus Hals. 

Severus hingegen bewegte seine Arme von Alcyones Hüfte aufwärts bis zur ihrer Schulter und schob sie dann unter ihren Rücken. Alcyone spürte, wie er sie langsam begann, sie ihres letzten Kleidungsstückes, daß sie am Oberkörper trug zu entledigen. 

Er schien dabei etwas Schwierigkeiten mit dem Verschluß zu haben, da er relativ lange dafür brauchte. Er fummelte etwas unkontrolliert daran herum und mußte sich schließlich so sehr darauf konzentrieren, daß er aufhörte Alcyone zu küssen. 

Alcyone öffnete ihre Augen und blickte in das voll konzentrierte Gesicht von Severus. 

Sie konnte sich ein Grinsen gerade noch verkneifen. 

Alcyone beschloß, ihm ein wenig dabei zu helfen, indem sie ihren Oberkörper etwas anhob. So war es für ihn leichter, an dem Verschluß herum zu fummeln, wenngleich das auch auf den ersten Blick nicht sehr viel zu helfen schien. 

Die Tatsache, daß Severus damit solche Probleme hatte, bewies ihr, daß er so etwas bei einer Frau wohl noch nie gemacht hatte. Das zeigte ihr, daß er das hier, was sie im Begriff waren zu tun, noch nie zuvor gemacht hatte, oder aber, daß die Frau(en) sich die Kleider selbst ausgezogen hatten.. Alcyone war überzeugt, daß das Erste eher zutraf. Sie hingegen hatte es schon einmal getan. Es war nicht sehr schön gewesen. Sie hatte dabei gar nichts empfunden. Es war mehr die Neugierde gewesen, die sie dazu getrieben hatte. Es war eine Enttäuschung gewesen. Hinterher war sie im Bett gelegen und hatte es bereut. Sie hatte sich geschworen, es erst dann wieder zu tun, wenn sie sich hundertprozentig sicher war, daß sie den Mann, mit dem sie es tun würde, auch wirklich lieben würde. Und das war jetzt der Fall. 

Severus fummelte immer noch an dem Verschluß herum und es sah so aus, als müßte er demnächst aufgeben. Schließlich gelang es ihm dann doch noch und auch dieses Stück Stoff flog irgendwo hin. 

Alcyone lehnte sich wieder zurück auf das Bett, froh, aus dieser unbequemen Lage befreit zu sein. Mit ihren Händen griff sie nach Severus Brust und versuchte nun auch ihm das nächste Kleidungsstück abzunehmen. Er half ihr dabei und schließlich war auch sein Oberkörper völlig unbedeckt. 

Als er sich wieder zu ihr herunter beugte und sich auf sie legte, spürte sie seine nackte, kalte Brust auf ihrer. 

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, auf seine Art irgendwie erregend. 

Alcyone legte ihre Hände auf Severus Rücken und streichelte ihm sanft vom Nacken die Wirbelsäule hinunter, bis zu dem Beginn seiner Hose, die er, genauso wie sie selbst ihre, noch anhatte. 

Dort angekommen, legte sie mit ihren Händen den gleichen Weg wieder in die andere Richtung zurück. 

Severus Hände wanderten währenddessen zu ihrer Hose und er begann, langsam den ersten Knopf zu öffnen. 

In diesem Augenblick fiel Alcyone etwas ein. 

„Warte!“ sagte sie. 

Severus hörte sofort mit seinem Vorhaben auf. Seine Hände ließen den Knopf und Alcyones Hose los. Er stützte sich damit auf dem Laken ab. 

„Was ist?“ fragte er sie überrascht. Seine Augen waren voller Verlangen. Verlangen nach ihr. 

„Dein Vater ist nicht gerade zufällig in der Nähe?“ fragte sie ihn mit einem Grinsen. 

„Wie kommst Du denn jetzt gerade auf ihn?“ 

Alcyone strich eine Strähne schwarzen Haares aus Severus Gesicht. 

„Na ja, wegen dem was Du mir damals erzählt hast.“ 

„Ich verstehe nicht.“ sagte Severus. 

Alcyone lächelte kurz wissend. „Du hast mir doch damals, als wir uns kennengelernt haben erzählt, was Du in den Ferien angestellt hast. Weist Du noch? Du hast gesagt, dein Vater wäre so unfair zu Dir gewesen und Du wolltest dich dafür rächen. In der darauffolgenden Nacht hätte dich dann ein quietschendes Geräusch geweckt, daß zusammen mit Stöhnen aus dem Zimmer deiner Eltern zu kommen schien. Dann hättest Du einen Blick in das Zimmer geworfen und deine Eltern bei einer bestimmten Tätigkeit erwischt. Deine Rache erfolgte dann dadurch, daß Du einen Verstärkerzauber angewendet hattest und die Geräusche Meilenweit zu hören waren.“ 

Severus fing plötzlich laut an zu lachen. 

„Stimmt“, bestätigte er. „Das habe ich getan.“ 

„Ja“, sagte Alcyone. „Und Du hast mir auch erzählt, daß er es Dir bei Gelegenheit zurückzahlen würde. Und dich meine, daß hier wäre so eine Gelegenheit. Ich bin ehrlich gesagt nicht gerade scharf drauf, daß ganz Hogwarts heute Nacht bestimmte Geräusche hört und ich die ganze nächste Woche mit hochrotem Kopf durch die Gänge laufe, wissend, daß wir es waren, während alle Vermutungen anstellen, wer es denn sein könnte. Keine schöne Vorstellung oder?“ 

Severus fing wieder an zu lachen. Diesmal etwas lauter. Das war das Lachen, daß Alcyone kannte. Es machte seinen Gesichtszüge so viel freundlicher und sie konnte darin die einstigen Züge von damals wiedererkennen. Das war ihr Severus. 

Er blickte sie mit seinen dunklen Augen an, die jetzt wunderschön leuchteten. 

Sie lächelte ihn verliebt an. 

„Ich möchte ja nur sichergehen!“ 

„Gut“, sagte Severus nachdem er sich etwas beruhigt hatte. „Ich garantiere Dir hiermit, daß mein Vater mit Sicherheit nicht in der Nähe ist.“ 

Alcyone schaute Severus verführerisch an. 

„Na dann. Wo waren wir gerade stehengeblieben? Ah ja!“ 

Sie hob ihren Kopf und küßte Severus kurz mit geschlossenen Lippen auf den Mund. Dann legte sie sich wieder zurück auf die Kissen, worauf Severus ihr mit seinem Kopf folgte, bis seine Lippen wieder die ihren berührten. Sofort schlang Alcyone ihre Arme um Severus und zog ihn fest an sich. Sie hatte ihre Augen wieder geschlossen und ihre ganze Konzentration galt wieder den wundervollen Küssen und den Gefühlen, die sie durchströmten. 

Severus Hände wanderten gleich wieder zu dem ersten Knopf ihrer Hose und diesmal unterbrach Alcyone sein Vorhaben nicht. 

Severus Hände öffneten einen Knopf nach dem anderen und als er fertig war hob Alcyone ihren Körper etwas hoch, so daß Severus ihr die, wie sie inzwischen fand, völlig lästige Hose entfernen konnte. Dazu mußten sie für kurze Zeit ihre Küsse unterbrechen. 

Alcyone spürte seine Hand auf ihren nackten Schenkeln. Ihr Atem beschleunigte sich dabei und sie biß sich auf die Lippen. Die Gefühle, die sie im Moment empfand, waren voller Ekstase und Freude, daß sie sich fragte, ob es überhaupt noch eine Steigerung geben konnte. 

Es gab sie. 

Nachdem sich auch Severus seiner Hose entledigt hatte und Beide nur noch jeweils ein Kleidungsstück vor der völligen Vereinigung trennte, spürte Alcyone, daß sein Verlangen nach ihr mindestens genauso groß sein mußte wie ihres nach ihm. 

Alcyone fuhr mit zärtlichen Bewegungen ihrer beider Handflächen Severus Rücken entlang. Sie begann im Nacken und stoppte, als sie auf Stoff stieß. Ihre Arme waren nicht lange genug, als das sie es hätte entfernen können. Sie schaffte es lediglich nur, es ein Stück zu verschieben. 

Severus kam ihr schließlich zu Hilfe und entfernte sowohl sein letztes, als auch ihr letztes Kleidungsstück, so daß sie Beide nun wie Gott sie geschaffen hatte auf Severus Bett lagen. 

Jetzt trennte sie beide nichts mehr. 

„Ich liebe Dich!“ hauchte Alcyone Severus zu. Diese Worte kamen ihr einfach über die Lippen, so als hätten sie nur darauf gewartet, ausgesprochen zu werden. Sie hatte diese Worte ein einziges Mal gesagt, ebenfalls zu Severus. Das war aber schon über zwanzig Jahre her aber heute war sie sich derer tiefen Bedeutung zum ersten Mal wirklich im Klaren. 

„Ich liebe Dich auch“ flüsterte Severus ihr in die Ohren. 

Sie suchte wieder nach seinem Mund und küßte ihn mit all ihrer Leidenschaft und Liebe. 

Alcyones Hände ruhten auf Severus Rücken. Sie nahm ihre sie schließlich davon herunter und griff mit ihren Fingern nach Severus Hände. Sie preßten ihre Handflächen gegeneinander ehe sie ihre Finger verschränkten und sie ihre Hände nach hinten gleiten ließen, wo dann Alcyone mit ihrem Handrücken auf dem weichen Laken landete. 

Daraufhin gaben Beide ihrem fleischlichen Verlangen nach. 

Sie liebten sich mehrere Male. Einmal war bei weitem nicht genug, um ihrer beider Hunger zu stillen. 

Es war bei weitem viel schöner, als Alcyone es sich je erträumt hätte. Sie hatte vollkommen Recht gehabt, als sie beschlossen hatte, es das nächste Mal mit einem Mann zu tun, den sie wirklich liebte. Sie liebte Severus mehr als alles andere und in dieser Nacht, die Alcyone ihr Leben lang bis ins kleinste Detail in Erinnerung bleiben würde, wußte sie, daß es keine Macht auf dieser Erde gab, die es schaffen würde, sie Beide nochmals auf so schmerzliche Weise auseinanderzureißen. 

Sie atmeten im Gleichklang und ihre Bewegungen waren perfekt aufeinander abgestimmt. Die Hitze, die ihren Körper durchfuhr, brachte sie zum Schwitzen. 

Alcyone erlebte dabei Gefühle, die zum einen ihr Blut beinahe zum überkochen brachten und andererseits welche, die so stark und wundervoll waren, daß Alcyone glaubte, sie wäre bisher ein eiskalter, gefühlloser Mensch gewesen. 

In diesen Augenblicken waren sie Beide eins. Es war als hätten sie nur noch ein Herz, das aber stark genug war, für Beide zu schlagen. 

Der Morgen graute schon fast, als Alcyone überglücklich und völlig erschöpft in Severus Augen einschlief. 


Kapitel 14 

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