Alcyone - Teil 2 - Rückkehr nach Hogwarts

 

 

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Kapitel 3: Wiedersehen mit Dumbledore


Professor Mc Gonagall klopfte. 

„Herein“, ertönte eine bekannte Stimme. 

Alcyone trat nach Professor Mc Gonagall ein. Sie hatte diesen Raum noch nie zuvor betreten und war keineswegs überrascht, daß er auf seine Weise eigenartig und faszinierend war. Er war rund. Auf und in den Schränken hatte Dumbeldore viel Zeugs angesammelt, was die meisten als Ramsch bezeichnen würden. An den Wänden hingen Portraits ehemaliger Schulleiter, wie Alcyone vermutete. In der Mitte des Raumes stand ein mächtiger Schreibtisch und an ihm saß auf einem Stuhl Albus Dumbeldore. Sie blickt ihn jetzt direkt an. Er schien sich in den Jahren nicht verändert zu haben. 

Er lächelte sie erfreut an. 

„Alcyone, wie ich mich freue. Setzen Sie sich, setzen sie sich.“ 

Alcyone setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Dumbeldore. 

„Ich gehe dann wieder. Gute Nacht Albus. Gute Nacht Miß Hide.“ 

„Gute Nacht Minerva“, sagte Dumbeldore. 

„Gute Nacht Professor Mc Gonagall“, sagte Alcyone automatisch und drehte sich kurz zu ihr um. Dann blickte sie wieder zu Dumbeldore. 

„Wie geht es Professor Sprout?“ fragte sie, nachdem Professor Mc Gonagall die Tür hinter sich geschlossen hatte. 

„Dem Umständen entsprechend. Ist nichts schlimmes. Sie wird wieder gesund. Bald.“ 

„Das freut mich“, sagte Alcyone und lächelte Dumbeldore an. 

Dumbeldore schaute sie ebenfalls lächelnd an. In seinem Gesicht war keine Spur Überraschung zu erkennen, fast so, als hätte er erwartet, daß sie sich nach dem Befinden von Professor Sprout erkundigen würde. 

„Nun“, sagte Dumbeldore und nahm ein Stück Papier von dem Stapel, der direkt vor ihm lag und reichte ihn Alcyone. 

„Der Stundenplan. Ich hoffe, Sie kommen damit zu recht.“ 

Alcyone nahm ihn und musterte ihn genau. Sie hatte jeden Tag Unterricht, genau so lange, wie sie es damals als Schülerin hatte. Nur daß sie jetzt ständig das gleiche Fach hatte und die Person war, die unterrichtete. Die Stundenanzahl entsprach etwa der ihres normalen Arbeitstages nur daß hier keine Überstunden anstanden, sondern nur Vorbereitungen auf den Unterricht. Am System hatte sich seit ihrer Zeit nicht viel verändert. Sie überflog kurz die Tage von Monat bis Donnerstag. Ein genauerer Blick zeigte ihr, daß sie am Freitag drei Doppelstunden hatte, wobei die jüngsten aus dem vierten Jahr waren. Das paßte perfekt zu ihrem Plan, den sie im Zug gemacht hatte. Die Sechst- und Siebtklässler waren geradezu prädestiniert dazu, auf das Berufsleben vorbereitet zu werden und für die Viertklässler würde ihr auch etwas einfallen. 

Nachdem sie ihn fertig inspiziert hatte faltete sie den Stundenplan in der Mitte zusammen und steckte ihn in ihre Hosentasche. 

„Ich weis, das ganze kam etwas überraschend für Sie, aber ich muß Ihnen sagen, daß ich gehofft habe, Sie würden zustimmen. Ich wollte Sie unbedingt haben. Es gab sonst niemand, den ich für qualifizierter halte." 

Alcyone wurde etwas verlegen. Ein Kompliment von Dumbeldore war etwas sehr besonderes, das einem nicht alle Tage widerfuhr. Da Dumbeldore auch immer ehrlich war, wußte Alcyone, daß er es so meinte, wie er es sagte und diese Tatsache lies das ganze noch mächtiger wirken. 

„Danke sehr“. stammelte sie verlegen. „Ehrlich gesagt war ich sehr überrascht und ich fühle mich geehrt.“ 

„Nur keine falsche Bescheidenheit Alcyone. Sie sind bestens dafür geeignet.“ 

„Professor“, sagte sie und blickte auf seinen Schreibtisch, während ihr die Röte ins Gesicht stieg. „Bitte, Sie machen mich nur noch verlegener.“ 

Dumbeldore fing an zu Lachen. Es war keineswegs ein Lachen über sie. So etwas würde Dumbeldore nie machen. Er lachte mit ihr, freundlich und aufmunternd. Es diente dazu, daß sie sich nicht beschämt fühlen mußte. Und es funktionierte. 

Alcyone blickte wieder nach oben und konnte sich ein kleines verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. 

„Sie haben natürlich alle Optionen wie die anderen Lehrkörper auch. Das heißt, sie dürfen Punkte verteilen und abziehen. Und natürlich auch Strafarbeiten verteilen. Ich gehe davon aus, daß Sie gerecht mit allen umgehen werden.“ 

Alcyone nickte. „Natürlich Professor.“ 

Dumbelore machte ein Gesicht, daß sagte, daß er nichts anderes erwarten würde und lächelte zufrieden in seinen Bart hinein. 

Er schaute sie ein paar Sekunden still an. Dann durchbrach er das Schweigen. 

„Nun, ich nehme an, Sie sind sicher müde und wollen Morgen ausgeruht zum Unterricht erscheinen. Ich werde Sie zu ihren Gemächern begleiten. Ich habe mir erlaubt Ihnen eines in der Nähe des Gryffindorturms zuzuteilen. Sie wissen schon, ihr altes Haus.“ 

Alcyone nickte. Das war wirklich zuvorkommend von Dumbeldore. Nirgendwo mehr würde sie sich in Hogwarts zu Hause fühlen. Außerdem bestand so die größte Chance, daß sie den Weg zum Unterricht und auch sonst überall hin schnell wieder finden würde. 

Dumbeldore erhob sich von seinem Stuhl und bat Alcyone ihm zu folgen. 

Sie stiegen die Treppe wieder herab und kamen bei dem Wasserspeier heraus, der gleich darauf wieder an seinen alten Platz zurückkam und es aussah, als wäre da keine geheime Tür. 

„Also, in die Richtung, oder?“ fragte Dumbeldore. 

„Ich hab leider keine Ahnung Professor.“ mußte Alcyone gestehen. 

Dumbeldore lachte und deutete in die Richtung, aus der sie vorhin mit Professor Mc Gonagall gekommen war. 

Bald erreichten sie die Treppen, die gerne ihre Richtung änderten. Hier kannte sich Alcyone plötzlich wieder aus. 

„Halt Professor. Die Trickstufe“, schrie sie und konnte Dumbeldore gerade noch vor einem Unglück bewahren. 

„Oh danke.“ sagte er erleichtert und übersprang die Stufe. „Nach all den Jahren sollte ich es eigentlich wissen. Ich komme hier einfach viel zu selten hier lang.“ Er schüttelte den Kopf, als würde er sich über sich selbst aufregen. 

Alcyone hingegen war überrascht. „Ich hätte nicht gedacht, daß die Trickstufen immer noch an der selben Stelle sind. Das war mehr so ein Reflex.“ 

„Manches ändert sich wohl nie.“ Sagte Dumbeldore lächelnd. 

„Offensichtlich“, stimmte ihm Alcyone zu. 

Sie liefen die Treppen weiter hinauf und Alcyone wußte noch ganz genau, wo sich jede einzelne Trickstufe befand. Noch zweimal mußte sie Dumbeldore warnen, ehe sie den gewünschten Stock erreicht hatten. Die Treppen hatten mehrere Male ihre Richtungen geändert, aber sie hatten trotzdem ihr Ziel erreicht. 

Sie liefen einen Gang entlang, der Alcyone mehr als bekannt vorkam und kamen an einem großen Portrait vorbei in dem eine fette Dame hauste, die ein scheußliches rosa Kostüm trüg. Sie grüßte Dumbeldore, als sie vorbeikamen. Dumbeldore grüßte zurück und Alcyones Herz machte einen Sprung. Sie wußte, wo sie waren. Es war das Portraitloch zum Gemeinschaftsraum der Gryffindor. 

Alcyone hätte liebend gerne einen Blick hinein geworfen, ob dort drin auch noch alles so war wie zu ihrer Zeit. 

Sie liefen an dem Portraitloch vorbei und etwa zwei Meter später bogen sie nach rechts in einen weiteren Gang ein, vor dessen erste Tür an der rechten Seite Dumbeldore stehen blieb. 

Er schenkte Alcyone ein kurzes Lächeln und öffnete die schwere Tür. 

Alcyone war überwältigt. So etwas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie konnte sich noch an die Schlafräume in Hogwarts erinnern. Sie waren groß gewesen, es gab riesige Fenster mit den Samtvorhängen, Himmelbetten mit roten Baldachinen, die für sie damals gigantisch gewesen waren und natürlich den großen gemütlichen Gemeinschaftsraum mit dem gewaltigen Kamin. 

Das alles war aber kein Vergleich zu dem, was sich ihr hier bot. Das Zimmer war einfach beeindruckend. Es wirkte riesig, mehr als riesig. An der ihr gegenüberliegenden Wand befanden sich drei gigantisch Fenster, an denen schwere, bordeauxrote Brokatvorhänge hingen. An der Wand zu ihrer rechten Seite stand ein riesiges Himmelbett, das aus dunklem Holz bestand und einen ebenfalls bordeauxroten Baldachin hatte. Die Tagesdecke, war ebenfalls passend und die Nachtische zu beiden Seiten, die aus dem gleichen dunklen Holz bestanden wie das Bett, trugen schwer aussehende Kerzenleuchter, die brannten. 

Rechts von Alcyone, an der Wand, stand ein riesiger Kleiderschrank und davor ihr Koffer. 

Gegenüber von dem Bett befand sich ein riesiger Kamin, den Dumbeldore durch seinen Zauberstab zum Brennen brachte und daraufhin erwärmte ein knisterndes Feuer die Luft. Vor dem Kamin standen zwei sehr bequem aussehende Chinzsessel. Rechts neben dem Kamin befand sich ein großer Schreibtisch, ebenfalls aus dunklem Holz, auf dem ebenfalls ein Kerzenständer stand. Links vom Kamin war eine Tür, die wohl zum Badezimmer führte. Der Boden war mit schweren Perserteppichen ausgelegt und die hohen Wände waren vom Boden aus bis zu einem Drittel der Höhe holzvertäfelt und gingen dann in eine rotgemusterte angeklebte Tapete über, wie sie oft in Schlössern verwendet wurde und an der schlichten Holzdecke hing in der Mitte des Raumes ein großer Kronleuchter, der ebenfalls brannte und mit den anderen das Zimmer in ein angenehmes Licht tauchte. 

„Ich dachte Rot paßt am besten zu einem ehemaligen Gryffindor.“ sagte Dumbeldore und lächelte Alcyone an. „Ich werde Sie jetzt alleine lassen, damit sie in Ruhe schlafen können. Auf dem Schreibtisch steht noch etwas zu essen, falls Sie hungrig sind.“ 

„Vielen Dank, Professor.“ Sagte Alcyone überglücklich. 

„nun, dann wünsche ich Ihnen eine gute Nacht.“ 

„Die wünsche ich Ihnen auch, Professor.“ 

Dumbeldore wollte gerade durch die Tür verschwinden, als Alcyone noch etwas einfiel. 

„Oh Professor, einen Moment noch.“ 

Dumbeldore blieb augenblicklich stehen und drehte sich zu ihr um. 

„Professor“, begann sie. „Ich hätte da noch eine Bitte.“ 

Dumbeldore nickte. 

„Es geht um meinen Unterricht morgen. Da ich mit den Gewächshäusern noch nicht vertraut bin, dachte ich, daß ich Morgen den Unterricht zuerst in einem Klassenzimmer abhalte. Wäre das möglich?“ 

Dumbeldore schien einen Moment nachzudenken und nickte schließlich. „Das läßt sich bestimmt einrichten. Ich werde mit Minerva darüber reden. Sie weis darüber besser Bescheid als ich. Morgen beim Frühstück werde ich Ihnen dann Bescheid sagen.“ 

„Danke Professor.“ 

„Nichts zu danken, Alcyone. Ich freue mich darüber, daß sie sich schon intensiv mit ihren Unterrichtsmethoden befaßt haben. Im übrigen liegt auf dem Schreibtisch ein Schlüssel für die Gewächshäuser. Das hätte ich jetzt fast vergessen.“ Er faßte sich an den Kopf. „Ich glaube ich werde langsam alt.“ 

Er lächelte und fuhr sich durch den Bart. „So, jetzt aber Gute Nacht. Und schlafen Sie gut.“ 

„Vielen Dank. Gute Nacht.“ 

Daraufhin verließ Dumbeldore wirklich ihr Zimmer und nachdem er die Tür geschlossen hatte, konnte Alcyone einen kleinen Freudenschrei nicht mehr unterdrücken. 

Sie lies sich in einen der Sessel vor dem Kamin fallen, nachdem sie den Teller mit Marmeladentoast vom Schreibtisch genommen hatte. Sie aß ihn genüßlich und als er der Teller leer war, leerte sie auch den Tee, der daneben gestanden hatte. 

Ihr Blick fiel kurz auf den unausgepackten Koffer. Sie beschloß, ihn erst Morgen auszuräumen. Sie war viel zu müde. 

Sie war unendlich glücklich und nachdem sie noch wenige Minuten zufrieden mit sich und er Welt vor dem Kamin saß, ging sie ins Bett, woraufhin sie sofort einschlief. 


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