Als Harry Severus verliess

 

 

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Rating: R aufgrund von erwachsenen Themen einschließlich Mann/Mann Beziehungen


A/N: Nachdem ich eine Fülle von Fanfics gelesen hatte, in der Lehrer mit Schülern gepaart werden, besonders Harry Potter und Severus Snape in ‚danach für immer glücklich'-Szenarios, habe ich beschlossen meine eigene Version davon zu schreiben.

Danke, HLB, für deine Ideen, dein Redigieren und besonders für deine Freundschaft.

***




Kapitel 1: Gelöste Bande


An den ersten fünf Tagen brachten die Eulen Nachrichten der Einsamkeit und des Bedürfnisses: er wollte nach Hause, obwohl er wusste, dass er nicht konnte.

Jede Nachricht wurde gelesen, eine Antwort wurde geschrieben und weitergereicht an Remus Lupin, der sie vor dem Senden überprüfte. Sirius Black war anfangs sehr misstrauisch gewesen; fragte sich, ob Snape recht gehabt hatte: dass alles was Harry brauchte um von seiner Begeisterung für den Meister der Zaubertränke geheilt zu werden, ein paar Wochen abseits waren.

Sie hatten Voldemort gemeinsam besiegt. Harry war es danach gut gegangen und er hatte wenig medizinische Zuwendung gebraucht. Aber Snape... seine Kräfte waren aufgezehrt, seine Macht war verringert. Allen Berechnungen zufolge würde er sie mit der Zeit wiedergewinnen und nach sechs Monaten hatte er sich soweit erholt, dass man ihn vom Krankenhaus nach Hause schicken konnte in sein weitläufiges Herrenhaus draußen auf dem Land.

Sehr zu Blacks Entsetzen wich Harry in den ganzen sechs Monaten in St. Mungos nicht von der Seite des Bastards und ging dann dazu über, bei ihm in seinem heimatlichen Landsitz zu wohnen. Lupin versuchte zwischen Severus und Black zu vermitteln, indem er auf die Veränderung im Verhalten des Meisters der Zaubertränke hinwies: er war einfach nicht mehr der hasserfüllte, verbitterte Zauberer, den Black einst gekannt hatte.

Was zu einem weiteren umstrittenen Punkt führte: Lupin war seit über zwölf Jahren, in denen Black wegen Mordes in Askaban saß, Snapes Geliebter gewesen. Snape hatte seinen Geliebten gehen lassen, als Black ausbrach und Peter Pettigrew als den wahren Täter entlarvt hatte. Black war immerhin vor den Ereignissen, die ihn ins Gefängnis brachten, Lupins Partner//bester Freund gewesen.

Es schien Harry und allen, die sich zu dieser Zeit in Hogwarts aufhielten, dass Snape damit, dass er Lupin als Werwolf bloßgestellt hatte, dessen Fähigkeit zum Unterrichten zerstört hatte. Lupin wurde von Hogwarts gehen gelassen. Man nahm an, dass der Meister der Zaubertränke Lupin in einem Wutanfall ruiniert hatte, als er die Chance auf den Orden des Merlins erster Klasse verloren hatte.

Es schien allen so, außer Lupin, Black und Dumbledore. Black war angeschlagen und brauchte viel Zuwendung nach seinen zwölfjährigen Qualen.

Und so hatte Snape sein eigenes Herz im Stich gelassen, diesen einen warmen Punkt in seinem Leben aufgegeben und hatte Lupin zu seinem Gefährten zurückkehren lassen. Der Werwolf liebte den Animagus, und Snape würde da niemals im Weg stehen wollen.

Wie geplant gab die öffentliche Demütigung Lupin die Möglichkeit frei zu gehen und Black im Geheimen gesund zu pflegen. Es führte auch dazu, dass Snape von Kollegium und Schülern gleichermaßen noch mehr verunglimpft wurde.

Diese Ereignisse ließen Snape noch zurückgezogener im Inneren der Schule werden. Der Kampf gegen den Dunklen Lord dauerte noch sechs lange Jahre an. Er endete in seinem Tod und seiner Zerstörung durch den Jungen Der Überlebte und den Meister der Zaubertränke.

Der lange Kampf hatte zum einen ein Bündnis zum anderen ein stillschweigendes Verständnis zwischen dem Meister der Zaubertränke und dem Schüler gebracht. Dies gipfelte kurz vor der entscheidenden Schlacht in Liebes- und Bedürfniserklärungen. Ihre vereinten Kräfte zogen sie immer enger zusammen. Die folgende Affäre war stürmisch und definitiv vor niemandem geheim gehalten.

Black wetterte gegen das Paar und versuchte ständig seinen widerspenstigen Patensohn den bösen Klauen des älteren Mannes zu entreißen. Dann starb Voldemort. Nach Blacks Meinung war es im Krankenhaus schlimm genug gewesen, als Harry sich weigerte zu gehen. Als Pläne für Snapes Entlassung gemacht wurden wurde der Animagus noch wütender. Es war ihm egal, ob Snape der wahre Retter der Zaubererwelt war. Wenn es nach ihm ging war Snape ein schleimiger Widerling und keine gute Partie für Harry.

Trotz Blacks Feindseligkeit war es Snape selbst gewesen, der Lupin und Black einlud, mit Harry und ihm zu leben. Ihnen wurde freier Zutritt für den gesamten Landsitz gewährt. Sie konnten in all den dunklen Dingen herumkramen, von denen man sagte, dass Snape sie besäße, während Harry den pflichtbewussten Liebhaber spielte und seinen Auserwählten umsorgte.

Dumbledore war ein regelmäßiger Gast in Snapes Heim und verbrachte seine Wochenenden damit, sich um seinen besten Freund zu kümmern. Dr. James Barnes, der Heiler von Hogsmeade, kam ebenfalls wöchentlich, um sich der Gesundheit des geschwächten Zauberers anzunehmen.

Entgegen der Meinung von Dumbledore, Harry selbst und seinem Gefährten Lupin versuchte Black weiterhin Harry wegzuziehen, die Banden zu zerreißen, die zwischen ihm und dem Meister der Zaubertränke gewachsen waren. Nach vier Monaten, im ersten Winter nach Voldemorts Fall, begann Snape selbst mit Harry über seine Jugend zu reden und über seine Liebe zum Reisen und Entdecken; etwas das er während des langen Kampfes gegen die dunklen Kräfte schmerzhaft vermisst hatte.

Lupin beobachtete wie Snape im Morgenzimmer saß, ständig vom Londoner und Pariser Nachtleben schwärmend, und wie er die Saat der Neugier und Reiselust in seinen jungen Liebhaber setzte. Er ermutigte sogar Black und Lupin dazu, von ihren eigenen Abenteuern und ihrem Reisefieber zu erzählen.

Einmal gepflanzt, wurden die Setzlinge gepflegt. Vorsichtige Vorschläge kamen, andere Städte zu besuchen, alte Schulfreunde wiederzusehen. Sogar Black war erstaunt, als er mit ansah, wie der Meister der Zaubertränke Harry in die Welt hinaus schob. Harry war schließlich außer Stande sich dem Drang zu verschließen sich die Welt anzusehen und mit seinen Altersgenossen zusammen zu sein. Er machte Pläne, um Ron in Frankreich zu besuchen und ein paar Wochen lang in diesem Land und dann zur Küste von Italien zu wandern. Hermine machte sogar einen Antrag auf eine zweiwöchige Beurlaubung um sich ihren Freunden anzuschließen.

Als Snape würdevoll ablehnte sich ihnen anzuschließen - es ginge ihm gut genug, um allein zu bleiben, aber nicht um die Anstrengungen einer Reise auf sich zu nehmen - kam eine anfängliche Empörung von seinem Geliebten. Nach all seinen sorgsam durchdachten Planungen gab Harry nach, unter der Bedingung, dass wenigstens Lupin bei Snape bleiben würde. Black willigte auf das Beharren seines Geliebten hin widerstrebend ein zu bleiben und Harry die Welt mit seinen Freunden zusammen erkunden zu lassen.

Also brach Harry an einem schönen Frühlingstag im frühen April auf. Anfangs waren häufig Eulen gekommen und Snape las jede Zeile grünlich durch, bevor er antwortete. Er drückte jedes Mal seine große Freude darüber aus, dass Harry so eine schöne Zeit beim Reisen hatte, ermutigte ihn immer, weiterzumachen, und berichtete, ihm, Snape, gehe es gut unter den wachsamen Augen seiner Gefährten.

Jede Nachricht ging an Lupin um sie mit Black durchzugehen, bevor sie weggeschickt wurde.

Als die Eule mit der Nachricht kam, Harry habe einen neuen Freund in Paris getroffen, wurde Snape noch ermutigender, noch mehr forderte er seinen jungen Geliebten zum Entdecken auf. Sogar Black konnte zwischen den Zeilen seines Patenkinds lesen: Dort gab es ein reizvolles Angebot und Snape gab ihm in seinen Zwischenzeilen die Erlaubnis, es auszuprobieren.

"Ich hatte niemals vor, Harry sein Leben ruinieren zu lassen, indem er bei mir bleibt", sagte er ohne Umschweife und glitt aus der Küche, während Lupin und Black ihn beide anstarrten.

Endlich verstand Black: Es war nicht so, dass Snape ein kalter, hasserfüllter Mann war, der Harry quälen wollte und den jungen Mann für immer an sich binden wollte. Er hatte Harry lediglich Zeit und Raum gegeben, um die gesamte Zaubererwelt zu meiden, bevor er in die Öffentlichkeit zurückkehrte. Er war immer noch eine Berühmtheit, der Junge und später der Mann Der Überlebte. Aber mit der Zeit war der anfängliche Ruhm und die Raserei der öffentlichen Neugier verebbt und die Welt war im großen und ganzen bereit dazu, Harry ohne die Nachstellungen, die ihn früher erdrückt hätten, rausgehen zu lassen.

Die Eulen wurden spärlicher während der zwei Wochen, nachdem Harry seinen neuen "Freund" getroffen hatte. Dann schließlich kam eine Eule mit ein wenig Reue, die bittersüße Neuigkeit, dass Harry mehr Zeit auf dem französischen Land verbringen wollte, zusammen mit einem jungen Zauberer namens Vachel. Dobby war zu seinem teuren Harry Potter gestoßen und wollte nichts mehr, als für ihn arbeiten.

Snapes Antwort war würdevoll und bestimmt, voll von der Liebe und der Ermutigung, die ihn zu dem machten, was er wirklich war, einem Mann, der Harry mehr liebte, als sogar Black es sich vorstellen konnte.

Nach diesem Eulenaustausch wanderte Snape durch seinen Landsitz und fand vereinzelte Tümpel von Sonnenlicht in denen er sich ausruhte, da er immer noch die alte Stärke wiederzuerlangen suchte, die er beim Sieg über Voldemort verloren hatte. Er packte Harrys Besitztümer zusammen, sobald er in der Lage war, sie zu suchen und war bei den Mahlzeiten anwesend... aber er aß immer weniger und weniger.

Es war Lupin, der zuerst den Verdacht schöpfte, dass da mehr passierte zwischen Harry und Snape. Eine Eule kam und wurde nicht gezeigt... Die Nachricht verschwand irgendwo in den Tiefen von Snapes Privaträumen. Mit einer zweiten verfuhr er ähnlich. Dann kam eine Eule für Black.

Sie war voller freudiger Erregung. Harry teilte sein neues Leben, seine neue Liebe und lud ein daran teilzuhaben in seinem neuen Zuhause. Black las mit wachsender Freude, bis zu den letzten Zeilen:

"Stell dir das vor, Sirius! Endlich frei von dem knurrigen alten Widerling, der unser Leben zu einem Trauerspiel gemacht hat", hatte Harry geschrieben. Ein Trauerspiel? Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, die letzten sechs Monate waren wundervoll gewesen für Black. Er hatte seine Ruhe, seinen Gefährten, und einen prächtigen Landsitz, indem er herumspazieren konnte, und in dem es einiges zu tun gab. Mehrere Feuerstellen waren an das Flohpulvernetz angeschlossen, sodass es ein Leichtes war, an Orte wie den Tropfenden Kessel und Hogsmeade zu gelangen. Und Black musste einfach zugeben, dass Snape nicht der ‚knurrige alte Widerling' war, der er einmal gewesen war.

Auch Lupin war glücklich. Die Gärten hielten ihn auf Trapp und dahinter gab es genug Wald für ihn, um sich in den Vollmondnächten dorthin zu flüchten. Einen Meister der Zaubertränke zu haben war ebenfalls ein großer Segen, da es ihm die Sorge ersparte, seine monatlichen Zaubertrankbedürfnisse zu regeln. Und er liebte Severus immer noch, seinen teuren Freund für viele Jahre.

Also hatte Black Harrys Einladung taktvoll abgelehnt, er wolle in Schottland bleiben... Lupin brauche den Freiraum auf dem Landsitz. Weiterhin kamen mehrmals im Monat Eulen voller Elan und jedes Mal mit einer Ermutigung, mit Harry in Frankreich zusammenzutreffen. Sie alle beinhalteten ein paar Sätze über den Meister der Zaubertränke, die nicht freundlich waren.

Es war die Rückkehr von Dobby, die sowohl Lupin als auch Black alarmierte. Er erschien nach einem Monat einfach in der Küche und bereitete ein Teetablett für Snape. Der Hauself wollte nicht viel sagen, nur dass er bei Professor Snape sein wollte.

Schließlich ging Lupin, um mit dem Meister der Zaubertränke zu sprechen, in dessen Schlafzimmer. Er sah zu, wie ein Pergament in eine Tasche gesteckt wurde.

"Severus, warum ist Dobby zurückgekommen?", fragte Lupin leise, während er sich auf einem Sofa gegenüber von seinem Freund niederließ.

"Ich weiß es nicht", log Snape, "er fragte lediglich, ob ich ihn als Bediensteten anstellen wollte." Der Werwolf konnte die Lüge riechen, seine Augen wanderten über seinen früheren Geliebten und lasen Erschöpfung und Unglück. Er hob die Hand, um den Zauberer zu trösten, hielt sich aber dann selbst zurück.

"Ich gehe mich im Morgenraum ausruhen, Remus. Ich bin ziemlich müde", gab Snape zu als er sich erhob und den Raum verließ. Lupin sah zu wie er ging und fühlte die Hitze, die sein Körper ausstrahlte, als er vorbeilief. Mit einem kurzen Blick auf den eben verlassenen Stuhl sah er ein weißes Aufblitzen. Das Pergament.

Mit einer schuldbewussten Bewegung barg der Werwolf den Brief und las ihn rasch. Die Schärfe darin war klar ersichtlich und mit sinkendem Herzen begriff er, dass er von Harry war.

Außer, dass er ihn für seine Verbindungen zu Voldemort verdammte, schalt Harry Severus dafür, dass er ihn nach der letzten Schlacht so lange "gefangen" gehalten hatte... Beschuldigungen, dass er seinen Paten gegen seinen Willen auf dem Landsitz festhielt.... gehässig, verletzend... und eine Fußnote, in der er erklärte, er wolle noch einmal kommen, um einige Besitztümer und andere seiner Sachen abzuholen.

Noch einmal? Wann war Harry hier gewesen seit er zu seinen Reisen aufgebrochen war? Und wenn er sich so sicher war, dass Black hier festgehalten wurde, warum hatte er ihn dann nicht ausfindig gemacht, als er gekommen war? Hatte er das getan? Hatte Black es ihm gegenüber nicht erwähnt? Mit dem Pergament in der Hand machte er sich auf die Suche nach seinem Gefährten.

Black faulenzte im Garten, auch er hielt ein Pergament in der Hand. Er beobachtete, wie Lupin den Rasen überquerte und sich neben ihm niederließ.

"Harry?", fragte Lupin. Black reichte ihm den Brief. Dieser war freundlich, wenn er sie auch drängte, sich zu ihm nach Frankreich zu gesellen.

"Ist Harry im letzten Monat vorbeigekommen und ich habe ihn verpasst?", fragte Lupin. Black sah ihn fragend an.

"Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er vor fast zwei Monaten weggegangen ist", antwortete Black. Wortlos reichte Lupin ihm Harrys anderen Brief. Der Animagus las, während sich sein Gesicht langsam verdunkelte.

"Na ja, das erklärt, warum Severus so schweigsam und launisch geworden ist", kommentierte Black unverbindlich.

"Siri, er ist schon wieder krank; er lässt mich einfach nicht an sich heran, zur Untersuchung", sagte Lupin besorgt.

"Ich würde auch krank werden, wenn jemand, an dem ich hänge, mir sowas schreiben würde. Was ist los mit Harry?", fragte Black mit sorgenvoller Stimme.

"Ich weiß es nicht, aber ich kann raten. Es ist das erste Mal in seinem Leben, dass er draußen und wirklich frei ist. Völlig unüberwacht. Vielleicht trübt sein neuer Liebhaber seine Erinnerungen an Sev? Eifersucht ist eine garstige Sache", schlug Lupin vor.

"Ich würde das gern überprüfen, aber wenn Severus krank ist will ich nicht so aussehen, als ob wir ihn sitzen lassen", antwortete Black. "Hat er gesagt, warum Dobby zurückgekommen ist?"

"Severus hat zu mir gesagt, er wisse es nicht", seufzte Lupin. "Er hat gelogen, Siri, ich weiß, dass er mich angelogen hat."

Plötzlich tauchte ein eine dunkle Silhouette vor ihnen auf. Dobby. Der Hauself rang seine Hände.

"Dobby?", ermutigte ihn Black. Der Elf schrak regelrecht zurück.

"Mr Potter ist hier, Mr Sirius. Mr Potter ist hier und weckt den Meister", brachte der Elf heraus.

"Nun ja, lasst uns gehen und mit Mr Potter sprechen", antwortete Black. Dobby nickte heftig und zog an seiner Hand.

"Professor Snape ist krank und darf nicht gestört werden. Mr Potter ist laut, Mr Sirius. Machen Sie, dass Mr Potter still ist bei Professor Snape", bat der Elf. Sie folgten dem Hauself rasch in das Haus und eilten ins Morgenzimmer, wo Snape die späte Morgensonne anzusehen liebte.

"Seit wann ist aus Harry ‚Mr Potter' geworden?", flüsterte Lupin seinem Gefährten zu. Black zuckte mit den Schultern als sie Geschrei vom anderen Ende des Saales vernahmen. Sie konnten eine wütende Stimme hören, die zu Bitterkeit überging. Zusammen betraten sie das Wohnzimmer. Der Polstersessel war verlassen und Snape stand, die Arme eng um seinen Körper geschlungen, am Fenster. Harry stand mit steifem Körper ein paar Meter entfernt, und spie seine Wut auf die schweigende Gestalt.

"Harry?", rief Black und sofort drehte sich der junge Mann um und lächelte breit.

"Sirius! Remus!", rief Harry als er losstürmte um beide, seinen Paten und seinen Freund, zu umarmen. "Er wollte mir nicht sagen, wo ihr seid!", gab Harry wütend an.

"Professor Snape sagt Mr Potter, dass Mr Sirius im Garten ist. Dobby soll Mr Potter in den Garten bringen", quiekte der Hauself. Er hatte Angst. Warum hatte der Elf Angst?

"Lügst du immer noch, Dobby? Ich habe keine Verwendung für einen verlogenen Hauselfen! Ich bin sicher du passt vorzüglich hier her", schnappte Potter. Dobby schlich sich näher an Snape heran, weg aus dem zornigen Blick.

"Hauselfen lügen nicht, Harry, was auch immer dir erzählt wurde. Sie würden es unterlassen...", begann Snape den Hauselfen zu verteidigen.

"Halt den Mund! Sei einfach still! Ich bin auch nicht gekommen, um mir deine jämmerlichen Lügen anzuhören. Ich wollte bloß meine Sachen holen und mich vergewissern, dass du meinen Paten nicht in den Kerkern eingesperrt hältst", platzte Harry erneut heraus. Er wandte sich an Black. "Ehrlich, Sirius, Ich verstehe nicht, warum du hier bleibst. Du hasst ihn, du hast ihn immer gehasst."

"Harry", sagte Black leise, "lass uns deine Sachen holen. Remus?" Der Animagus deutete mit dem Kopf in Richtung des Zaubertrankmeisters.

"Geht schon mal vor", gab Lupin zu verstehen. Black zog seinen Patensohn aus dem Raum.

Lupin wartete eine ganze Minute, bevor er sich umdrehte und seinen Freund ansah. Snape stand völlig still mit Dobby, der an seinem Bein lehnte. Beide sahen aus dem Fenster, sahen aber offensichtlich überhaupt nichts.

"Dobby? Würdest du uns bitte ein wenig frischen Tee und etwas leichtes zum Essen bringen?", fragte Lupin leise. Der Elf nickte und verschwand. Jetzt kam der schwierige Teil. Der Zauberer bewegte sich langsam neben Snape. Die versteinerte Maske saß fest an ihrem Platz und es schien, als bemerkte er seinen Freund nicht einmal.

"Nun, Remus, willst du nicht packen gehen?... Es war nie meine Absicht, dich und Sirius hier festzuhalten. Ich bedaure das zutiefst", brachte Snape emotionslos heraus. Dann brach die Maske.
"Gott, es tut mir leid. Ich weiß, dass ich eine widerliche Kreatur bin, aber ich hatte nie vor, nie vor-" Er musste innehalten und wand sich abrupt von Remus ab, gegen das dicke Fensterglas gelehnt.

Schließlich streckte Lupin die Hände aus und legte sie auf die Schulter des Meisters der Zaubertränke. Die Schultern waren warm, zu warm, und eine kurze Untersuchung des Körpers enthüllte, dass Snape ein Fieber ausbrütete.

"Severus, wir wollen nicht weggehen. Wir sind dankbar, dass du uns bleiben lässt. Ich bin gerne mit dir und Sirius zusammen", sagte Lupin, während er sehr vorsichtig begann, mit den Händen über verspannte Muskeln zu streichen. Der steife Körper vor ihm zitterte. Er kam näher und zog Snape rückwärts gegen seinen eigenen Körper in seine Umarmung. Das schwache Ringen des anderen Zauberers um Selbstbeherrschung war verloren und er fing an zu weinen.

"Es t-tut mir leid. Ich fühle mich nicht gut, Remie", brachte Snape heraus und drehte sich weit genug, um sein Gesicht an Lupins Schulter zu verbergen. Alles, was er tun konnte, war dazustehen und nicht zu einem schluchzenden Häuflein zusammenzubrechen.

"Ist schon gut, Severus. Alles wird gut werden. Komm, leg dich hin, und ich lasse Sirius Dr. James rufen", sagte Lupin.

Lupin brachte es fertig, seinem Freund zu helfen, zu seinem Polstersessel hinüberzugehen. Er zog den kranken Zauberer hinauf an seine Brust und hielt ihn sanft fest. Gott, er war zu warm, viel zu warm. Lupins Fähigkeit einen Körper mit Hilfe von Magie zu scannen, war eingeschränkt. Dennoch konnte er erkennen, dass Snape nicht nur Fieber hatte, sondern außerdem unter körperlichen Schmerzen litt.

Dobby kehrte mit einem großen Tablett zurück, auf dem eine kleine Kanne mit heißem Tee und ein größerer Krug mit gekühltem Saft, zusammen mit einer Auswahl Leckerbissen standen.

"Professor Snape mag kalten Saft? Dobby hat eiskalten Fruchtsaft gebracht und Blubberwasser", sagte der Elf, während er das Tablett abstellte und schüttete die zwei Flüssigkeiten zusammen in ein Glas. Lupin griff danach und dankte dem Hauself, während er das Getränk an die Lippen seines Freundes führte.

"Sev? Trink etwas für mich, okay?", redete er auf ihn ein. Zuerst trank Snape sehr durstig, aber bald hörte er auf und hielt sich mit einer Hand den Bauch.

"Es tut weh, es tut weh, wenn ich trinke", wimmerte er, seinen Schmerz zulassend. Lupin platzierte seine Hand auf seinem Bauch und tastete die Aufwühlung und das Brennen unter der Oberfläche ab.

"Ich denke ein Milchgetränk wäre besser. Dobby?" Lupin rief den Elf näher zu sich heran und erklärte, was er wollte.
"Und sag Sirius, dass ich ihn sehen muss." Wieder schnellte der Elf aus dem Zimmer und ließ die beiden aneinandergekauerten Zauberer allein zurück. Lupin wisperte einen lindernden Zauber über den Magen seines Freundes und schmiegte ihn enger an sich.

"Ich hatte nicht vor, irgendjemandem wehzutun, Remie. Albus bat mich, Harry eine kleine Weile zu beschützen", sagte Snape traurig. Er kuschelte sich an seinen Tröster und sagte nichts mehr.

"Du hast mir nicht wehgetan, und ich weiß, dass du auch Sirius nicht verletzt hast. Du liebst Harry. Ruh dich einfach aus, Sev. Ich werde bei dir bleiben", beruhigte Lupin und strich mit seiner Hand über Severus' Rücken.

Die Tür öffnete sich bald wieder und Dobby trottete mit einem großen Glas heran.

"Professor Snape möchte ein Milchgetränk?" Der Hauself gab Lupin das kalte Getränk.

"Ja, Dobby, danke. Kommt Sirius?", fragte der Zauberer, während er die Tasse an Snapes Lippen hielt und ihn ermutigte, daran zu nippen.
"Damit wird sich dein Magen besser fühlen, Liebes. Trink etwas, für mich."

"Mister Sirius kommt zurück Mr Sirius hilft Mr Potter mit Kisten, Sachen. Sirius wird hier sein", berichtete Dobby treuherzig. Der Elf ließ sich auf dem Rand des Sessels nieder und lehnte sich an seinen Meister. Snape nahm einige zaghafte Schlucke, bevor er einen langen Zug tat. Das kalte, kremige Gebräu ummantelte seinen Magen und stoppte das Brennen.

Wieder öffnete sich die Tür und Black kam herein, außer sich vor Wut. Seine bösen Blicke trafen die seines Geliebten. Lupin schüttelte schwach den Kopf, während er ihn durch Lippenbewegungen bat, sich zu beruhigen Der Animagus nahm einige tiefe Atemzüge, bevor er hinüber zum Sessel kam. Er nahm den zitternden Zaubertrankmeister, der sich mit geschlossenen Augen fest an Lupin klammerte, zu sich. Die Milch wurde abgestellt.

"Sev, lass Sirius dich durchchecken. Er versteht mehr vom Scannen, als ich. Dann können wir Dr. James rufen, in Ordnung?", fragte Lupin sanft. Snape nickte zustimmend, lockerte aber seinen Griff nicht.

"Entspann dich einfach, Sev. Du musst dich nicht bewegen." Black beugte sich über den Sessel und legte seine Hände auf den Kopf des Zaubertrankmeisters, während er begann, sich zu konzentrieren. Langsam arbeitete er sich durch den Körper des Zauberers abwärts, bis er bei Dobby ankam. Mit einem vorsichtigen Seufzer tätschelte er dem Elf die Schulter.

"In Ordnung, Severus. Ich möchte, dass du eine Weile schläfst. Remus wird hier bei dir bleiben und wenn ich zurückkomme, werden wir dich ein bisschen abschrubben und dich in unserem Bett ausruhen lassen", murmelte Black, während er einen Schlafzauber über den kranken Zauberer legte. Blinzelnd, dann gähnend ließ sich Snape nieder und seine Finger entkrampften sich endlich, als er einschlief. Black fuhr fort ihn zu beruhigen, bis sein Atem gleichmäßig wurde.

 

Kapitel 2

 

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