HP und der Fluch der blauen Blume

 

 

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Kapitel 1: Der Geburtstag 

 

Harry lag auf seinem Bett. Es war schon sehr spät, doch er wollte unbedingt diesen verflixten Aufsatz über die Verwendung von Muggelpflanzen in Zaubertränken fertig schreiben. Er wollte Snape nicht gleich am Anfang des neuen Schuljahres Munition gegen ihn geben. Er hatte schon am Morgen damit angefangen und schrieb nun die letzten Sätze. Er sah auf den Wecker, dessen Zeiger 12:30 zeigten, was bedeutete, dass Harry nun 15 Jahre war, ohne es gemerkt zu haben. Er überlegte gerade, ob er sich mit 15 anders fühlte als mit 14, als etwas an sein Fenster klopfte. Es war Pigwidgeon, Rons Eule.
Er öffnete das Fenster, damit sie reinfliegen konnte. An einem Bein hing ein kleines Paket und im Schnabel hielt Pig, wie Ron seine Eule nannte, einen Brief. Harry befreite den Vogel von seiner Last und setzte sich auf das Bett. Erst jetzt riss er den Brief auf um ihn zu lesen.

Lieber Harry,
alles Gute zum Geburtstag von mir und meiner Familie. Ich hoffe, dass dir mein Geschenk gefällt. Mum möchte, dass du mit uns zusammen in die Winkelgasse kommst und den Rest der Ferien bei uns wohnst, deshalb ist in dem Paket auch ein Portschlüssel. Es ist der Löffel. Er wird sich um 19 Uhr 30 an deinem Geburtstag aktivieren.
Ich hoffe, du kannst kommen.

Bis bald,
Ron


Harry freute sich. Er hatte schon darauf gewartet, dass die Weasleys ihn einladen würden. Endlich konnte er die Dursleys verlassen. Sie hatten ihn den ganzen Sommer über behandelt wie Luft und es war Harry nur Recht gewesen. Dudleys neue Diät war noch schlimmer, als die im letzten Jahr und er wäre wohl, ohne das Essen, das seine Freunde ihm geschickt hatten, sicher verhungert.
Er wollte gerade das Paket öffnen, als gleich drei Eulen in sein Zimmer flogen. Die große Schneeeule war seine Hedwig. Die anderen kannte Harry nicht und sie flogen auch gleich wieder weg, als er sie von ihren Sachen befreit hatte.
Er legte die Sachen aufs Bett und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Rons Paket. Er zog das Papier ab und öffnete es. Eine kleine Uhr fiel ihm entgegen. Doch es war keine richtige Uhr. Statt Ziffern befanden sich Orte rund um die Zeiger und statt zwei Zeigern waren da 6. Es war eine Uhr, wie sie in der Küche der Weasleys hing. Sie zeigte an, wo sich die einzelnen Personen gerade befanden. Im Moment standen alle Zeiger auf "zu Hause".
Harry sah noch mal in das Paket. Dort war nur noch der zum Portschlüssel umfunktionierte Löffel, also wandte er sich den anderen Briefen zu. Als erstes öffnete er das größte Paket. Oben lag ein Brief; er war von Hermine.

Lieber Harry,

ich hoffe, es geht dir gut. Ich bin hier in Deutschland mit meinen Eltern. Sie wollten mich ja nicht zu Viktor fahren lassen. Die deutsche Sprache ist ziemlich schwer, aber die Geschichte ist sehr interessant.
Ich hoffe, dass dir das Zauberradio gefällt. Ich habe es bei "Magix - magischer Versand" bestellt. Damit bist du jetzt auch darüber informiert, was in der Zauberwelt so los ist. (Ich weiß, dass du nicht so gerne liest, sonst hätte ich dir ein Abonnement für den Tagespropheten geschenkt.)
Ich bin am letzten Ferientag in der Winkelgasse, vielleicht können wir uns treffen?

Alles Liebe zum Geburtstag,
Deine Hermine


Harry nahm den schwarzen Kasten aus dem Paket und sah ihn sich an. Am liebsten hätte er das Radio sofort ausprobiert, aber das Risiko, die Dursleys aufzuwecken, war zu groß.
Das andere Paket war von Hagrid. Er hatte eine Packung Schokofrösche geschickt und zum Glück nicht seine Steinkekse, wie Harry erleichtert feststellte. Auch der Brief von der Schule war dabei.
Nun war nur noch ein Paket übrig geblieben. Harry nahm das Geschenk in die Hand. Voller Neugier öffnete er es. An einem langen Band zog er einen Anhänger aus der Schachtel. Der Anhänger war rund und in der Mitte befand sich eine kleine Eulenfigur. Fragend betrachtete er die Eule, die sich in ihrer Fassung drehte.
In der Schachtel fand Harry nur einen Zettel mit einer kurzen Nachricht:

Alles Gute zum Geburtstag. Das Geschenk habe ich Moony kaufen lassen, da ich zur Zeit bei ihm bin. Wenn du meine Hilfe brauchst, sprich mit der Eule.
Schnuffel


Harry wusste nicht, wie das funktionieren sollte. Er sprach mit einem Anhänger und Sirius würde ihm helfen?
Harry war nun doch sehr müde. Er packte die Geschenke unter das lose Brett unter seinem Bett, legte die Brille auf den Nachttisch und schlief sofort ein.

"Harry... Harry..."
Warum kam ihm diese Stimme nur so bekannt vor? Er wanderte weiter durch den weißen Nebel. Und immer wieder hörte er diese Stimme:
"Harry... Harry... Haarryyy..."
Plötzlich erschien eine Gestalt im weißen Nichts des Nebels.
Aber wie konnte das sein? Cedric konnte nicht hier sein, er war tot und Harry war Schuld. Oder sollte es wirklich Cedric sein? Harrys Magen verkrampfte sich vor Anspannung auf unangenehme Art und Weise.
"Harry, da bist du ja", sagte Cedric und seine Stimme hallte aus dem Nichts wieder.
"Cedric? Was machst du hier?"
"Mit dir reden", stellte er trocken fest.
Harry sah ihn nur noch fragend an. Wie war er hierher gekommen? Und vor allem: wieso war Cedric hier?
"Ich will mit dir reden Harry! Ich weiß, dass du denkst, du seist Schuld an meinem Tod."
"Das bin ich ja auch. Hätte ich nicht darauf bestanden den Sieg mit dir zu teilen..."
"Hör auf dir Vorwürfe zu machen, Harry! Schließlich wollte ich ihn am Anfang ganz allein haben, ich wäre so oder so gestorben. Es gibt wichtigeres zu tun, als sich Vorwürfe zu machen. Voldemort ist wieder da und du solltest auf dich aufpassen. Versprich mir, dass du dir keine Vorwürfe mehr machst."
"Aber... na gut... na gut, ich verspreche es."


Harry wachte durch ein dumpfes Geräusch auf. "Wach endlich auf, Harry!", rief seine Tante Petunia und hämmerte ungeduldig gegen die Tür.
"Ich komme ja schon!"
Harry setzte sich auf. Er hatte nur geträumt, aber es hatte so real gewirkt. Harry schob die Gedanken beiseite und dachte an gestern Abend. Schnell kritzelte er eine Nachricht für Ron. Heute würde er den Portschlüssel benutzen. Hedwig konnte schon mal bei Ron bleiben. Die Reise mit dem Portschlüssel würde ihr nicht gefallen.
Nachdem Harry Hedwig mit seinem Brief zu Ron vorausgeschickt hatte, zog er sich an und ging zum Frühstück. Tante Petunia schob Dudley gerade seinen Teller zu. Ein Salatblatt und eine Bananenscheibe lagen darauf.
Seit Dudley Diät halten musste war er unausstehlich. Besonders schlimm war es, als Tante Petunia sein Geheimversteck gefunden hatte und er alle Süßigkeiten, die er gekauft hatte, abgeben musste.
Harry seufzte, als Tante Petunia ihm seinen Teller hinstellte. Nur gut, dass er seine geheimen Vorräte hatte.

***



Harry hatte wirklich Probleme seine Freude über die Reise mit dem Portschlüssel zu verbergen. Am Liebsten hätte er Luftsprünge gemacht, aber wenn die Dursleys mitbekamen, dass er glücklich war... Er wagte nicht sich auszumalen, was passieren könnte. Also versuchte er so gut wie möglich völlig unglücklich auszusehen.
Vernon Dursley war gerade von der Arbeit nach Hause gekommen. Harrys Koffer stand in seinem Zimmer bereit. Nach dem Abendessen, zu dem Tante Petunia gerade rief, wollte er es probieren.

***



Hermine Granger saß in einem kleinen Hotelzimmer und starrte ein Foto an. Warum hatte sie sich in ihn verliebt? Warum musste es unbedingt der berühmte Harry Potter sein?
Eigentlich hatte sie nur lesen wollen, aber dann hatte sie das Foto von Harry gefunden. Colin Creevey hatte es ihr geschenkt. Damals, in seinem ersten Jahr. Weil sie und er so gute Freunde seien, hatte er gesagt. Ja, sie waren gute Freunde. Was hatten sie nicht alles zusammen gemacht? Und nie hatte sie mehr empfunden als Freundschaft. Doch im letzten Jahr, als Harry fast von Lord Voldemort getötet wurde, wurde ihr bewusst, wie wichtig er ihr wirklich war...

***



Harry atmete tief durch. Eine Erklärung für die Dursleys lag auf seinem Schreibtisch. Es waren nur noch einige Sekunden bis 19 Uhr 30, dem Zeitpunkt, an dem ihn der Portschlüssel zu Ron und seiner Familie bringen sollte. Er hielt seinen Koffer und den Käfig mit einer Hand fest und nahm den Löffel mit der anderen Hand. Harry war etwas mulmig zumute, damals, nach dem Trimagischen Turnier hatte ihn auch ein Portschlüssel zu Voldemort gebracht… Doch jetzt gab es kein zurück, denn die Uhr zeigte nun genau halb acht und er verlor den Boden unter den Füßen - der Portschlüssel war aktiviert. Es zog ihn in einen Wirbel aus Farben, Harrys Hand schien am Löffel zu kleben. Es dauerte nur ein paar Sekunden und er saß im Garten der Weasleys. Endlich war er wieder im Fuchsbau.


 

  Kapitel 2

 

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