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Sechs



Snape schickte eine Eule mit dem ganzen Bericht über Oliwas Rede an drei Zauberer mit denen er regelmäßig in Briefkontakt stand, bevor sein knurrender Magen darauf bestand, dass er frühstückte. Nachdem er sich lange mit reinem Wohlbefinden gestreckt hatte, ließ er sich einfach hängen. Zeit ohne besondere Pflichten zu verbringen, war noch immer etwas neues, und dieses neue Gefühl von... nicht grade Frieden, aber... wenn es Zufriedenheit war, konnte er sich sehr schnell daran gewöhnen

Er stützte die Ellbogen auf den Tisch und den Kopf auf die Hände, und versuchte auf ungeübte Art, zu verstehen was mit ihm passierte - nicht, dass er in den letzten Jahren viel Erfahrung mit Selbsteinschätzung gehabt hätte. Das Leben war ohne das schwer genug gewesen. Die Ereignisse der letzten paar Wochen waren außergewöhnlich gewesen - nicht zuletzt weil er noch am Leben war, nachdem er sich fast auf den Tod vorbereitet hatte. Das wahre Problem war, dass er lernte, das Leben auf eine Weise zu schätzen, an die er sich nicht einmal erinnern konnte - obwohl das vielleicht daran lag, dass seine Schlachtfelder über die Jahre deutlicher bestimmt worden waren.

Die vorsichtig entwickelte Rüstung um seine Gefühle war so dünn geworden, dass sie ausfranste. Ob diese Abnutzung daher kam, dass seine Abwehr unter den zwei Jahren litt in denen er mit dem Cruciatusfluch beschossen worden war und die er fast ständig unter Schmerzen verbracht hatte wusste er nicht, aber nach der Veränderung fühlt er sich so nackt und verletzlich wie eine Schnecke, die langsam aus ihrem Haus gehebelt wurde. Er konnte fast die Haken unter seinem Herzen fühlen und hatte absolut keine Ahnung was er dagegen tun sollte. Er hatte nicht gewusst, dass er Freunde in Hogwarts hatte - oder sonst irgendwo, was das betraf. Es hatte gelehrten Austausch mit der Eulenpost mit einigen der großen Geister der Zaubererwelt gegeben, aber... trotz seines vorsichtig gehegten Rufes war er im Freudenhaus als Gleichgestellter begrüßt worden.

Es war ein Hinweis darauf gewesen, wie das Leben sein konnte wenn Voldemort besiegt war.

Er warf einen Blick auf seinen Unterarm, aber er zeigte noch immer kein Zeichen des Dunklen Mals. Statt sich entspannen zu können und seine wiederhergestellte Gesundheit zu genießen, während er noch Ferien hatte, machte er sich ständig Sorgen darüber, wann er wieder gerufen wurde. Wenn es nicht vorher geschah, würde er am 25. gerufen, um die Einweihung der neuen Todesser zu feiern. Und während er wusste - wusste - dass James’ Sohn wohl kaum denselben Fehler gemacht haben konnte wie er, hockte doch die Angst in seinem Hinterkopf. Er bezweifelte, dass er der einzige mit solchen Sorgen war.

Mit unendlich müden Augen schauderte Snape und verließ seinen Tisch, um ins Sonnenlicht zu gehen, das in sein Arbeitszimmer hoch oben im Serpens-Turm strömte. Er setzte sich auf ein Fensterbrett und streckte sich aus, um in der Hitze zu baden, obwohl selbst die Sonne nicht die eisige Angst auslöschen konnte, mit der er so lange gelebt hatte. Nicht so sehr vor dem Tod selbst, sondern vor der Art, auf die er kommen konnte. Oder schlimmer noch, davor, dass er mit zerfetztem Geist in einem Bett in St. Mungos vor sich hin vegetierte.

Es war dumm, über Dinge nachzudenken, über die er keine Kontrolle hatte; daran sollte er mittlerweile gewöhnt sein - das Summen unter seiner Haut das nie ganz verschwand.

Trotz Potters Siegen über den Dunklen Lord hatten sie nur teilweise Siege errungen. Voldemort kehrte immer zurück, scheinbar stärker als je zuvor, während sie -

Nun, sie verließen sich auf Kinder mit den Herzen von Löwen und Stroh im Kopf, und ließen sie ihre Kämpfe für sich austragen. Albus sprach nie davon, aber es offensichtlich, dass er wenig Erwartungen für einen Sieg hatte. Trotz der Hoffnungen, die sie gehabt hatten, dass er nützliches Wissen bieten konnte, kannte er Voldemorts Pläne nicht mehr. Die Information floß nur in eine Richtung, und die falschen Informationen, mit denen er Voldemorts fütterte, waren, notwendigerweise, gering. Trotz seiner ständigen Fehlschläge hatte der Direktor nie ein Wort des Tadels ausgesprochen, wenn er mit nichts hilfreichem zurückkehrte, und mit so vielen potentiellen Spionen in Hogwarts waren ihnen die Fehlinformationen ausgegangen, die sie ihm geben konnten.

Snape wusste, dass die Chancen, dass er zu Beginn des neuen Schuljahres noch am Leben war, gering waren, aber zumindest wären die unteren Tränkeklassen bei Remus Lupin in guten Händen. Er hätte gerne getan als läge das an seinem guten Unterricht, aber er nahm an, dass es viel mehr an Lupins natürlichen Fähigkeiten lag, die ein schlechter Lehrer unterdrückt hatte, als sie Kinder gewesen waren. Aber Remus konnte den einen Trank, den er am meisten brauchte, nicht brauen. Wie sollte er sicherstellen..?

Sein Magen knurrte immer nachdrücklicher.

Snape schüttelte seine düsteren Gedanken ab und stand auf. Er würde sich später darüber Sorgen machen. Inzwischen war er am Leben hatte Ferien, Hunger, und es versprach ein erfreulicher Tag - und die dazu passende Nacht - zu werden. Er ging ins Badezimmer um sich schnell zu duschen und umzuziehen.



Snape flocht noch seine nassen Haare ein als er in die Große Halle kam. Er blieb wie angewurzelt stehen, als vier Augenpaare ihn unterschiedlich auffällig betrachteten. Es gab Zeiten, wenn in Hogwarts zu leben sich anfühlte, als wäre man in einem Goldfischglas und von hungrigen Katzen umgeben - und sie taten, als würden sie auf seiner Seite stehen.

„Du siehst gut aus“, bemerkte Professor McGonagall, die es schaffte, den harmlosen Satz mit so vielen Lagen zu bepacken, dass Snape sie mißtrauisch anblickte.

„Komm her und setz dich, Severus", ermutigte ihn Madam Pomfrey, die auf den leeren Stuhl neben ihr klopfte.

„Ja, du mußt müde sein“, fuhr Professor McGonagall offen fort.

Snape setzte sich, sah sie resignierend an und breitete die Hände aus. „Wenn ihr gnädig seid - was ich bezweifle - bringt ihr die Witze jetzt hinter euch. Es muß einen geben, den ich vergessen habe.“

“Laß ihn in Ruhe, Minerva. Er sieht hungrig aus”, sagte Flitwick.

„Das bin ich auch“, sagte Snape, der keine Zeit mehr verschwendete und zu essen anfing. „Hat jemand Albus gesehen? Ich habe ihn vorhin auf dem Gelände getroffen, aber -“

„Das Ministerium wollte ihn sehen. Was bedeutet, dass er wahrscheinlich schläft bis Fudge aufhört zu labern”, sagte Professor Sprout.

„Er hat erwähnt, dass du gesagt hast, dass Oliwa gestern nacht im Freudenhaus war”, sagte Flitwick, und die Aufregung ließ ihn auf seinem Stuhl schwanken.

„Das war er wirklich. Du hättest es genossen. Er ist ein guter Redner. Er fing an Parallelen zu ziehen.”

“Manchmal könnte ich March umbringen”, murmelte Professor McGonagall. "Wie sollen wir Severus wieder auf die Bahn bringen wenn er - "

"Minerva," sagte Professor Sprout müde, “einige von uns ziehen eine subtilere Weise vor.”

"Oh, nun gut.” Professor McGonagall schnitt ihrem gekochten Ei giftig den Kopf ab. Sie hatte nicht gut geschlafen und erwartet nicht, es vor dem 25. zu tun. Nicht, dass sie sehen wollte, dass ein Schüler von Hogwarts zum Dunklen Lord überlief, auch wenn im Fall von drei Slytherins sogar Severus alle Hoffnung aufgegeben zu haben schien, es aufzuhalten. Aber was wenn Harry...?

Professor Sprout warf ihr einen wissenden Blick zu und zog sie in ein Gespräch um sie zu beschäftigen.

„Ich habe eine Kopie von Oliwas Arbeit in meinen Räumen. Ich lasse es dir von einem Hauselfen bringen“, sagte Snape zu Flitwick. "Ceres, Ich habe hundertjährigen Liliensamen für dich. Offensichtlich ist er-“ Er verschwand unter weiten Stofffalten als sich Professor Sprout begeistert auf ihn warf. Als er endlich wieder aus ihrer Umarmung auftauchte, war er ziemlich zerknittert.

„Ja, nun…”, sagte er, wobei er sie nervös betrachtete.

Es dauerte 10 Minuten bevor Professor Sprout aufhörte, jedem alles über die Einzelheiten dieser seltensten Lilie zu erzählen.

„Nach all den Freuden im Freudenhaus überrascht es mich, dass du heute hier bist“, fügte sie an Snape gewandt hinzu.

„Ich möchte dazu kommen, ein paar längst fällige Tränke zu brauen, nun da ich endlich sicher sein kann, dass ich nicht alles fallen lasse.“

"Oh," sagte Professor McGonagall mit bedeutungsvoller Stimme.

Snape legte seinen mit Marmelade beladenen dreieckigen Toast ab. “Warum? Welche alternative Freude hattest du heute für mich geplant?“

„Nicht nur Minerva“, korrigierte Professor Sprout. "Albus will nach dem Vollmond ein Treffen des inneren Kreises halten. Vorher muß Hermine den Besuch in ihrer alten Heimat hinter sich bringen. Wir haben alle Vorschläge gemacht, aber sie findet immer wieder Gründe, es zu verschieben.”

„Das würde ich auch. Es ist sicher nicht eilig”, sagte Snape. “Es sind noch 5 Tage bevor Remus frei ist.”

“’Während Trauer schmerzt, tut er es nur einen Augenblick. Sich in Trauer zu verlieren kann ein Leben lang zur Last werden’“, zitierte Madam Pomfrey etwas unsicher.

Snape verschluckte sich fast an dem Bissen, den er gerade aß.

"Poppy!", widersprach er. „Das einzige das solcher Blödsinn zeigt ist, was für ein sentimentaler alter Idiot Lakmer der Melodische wirklich war. Er muß solchen Schmarrn eimerweise komponiert haben.“

Madam Pomfrey sah ihn verärgert an. “Die Tatsache bleibt, je früher Hermine sich um das offensichtliche Problem ihres Hauses kümmert, desto besser. Wir dachten - hofften - dass du vielleicht in Betracht ziehen würdest … weil du das letzte Mal so gut warst…”

„Sie dazu bringst es heute zu machen”, unterbrach Professor McGonagall.

„Keine Chance“, sagte Snape entschieden und nahm einen wiederbelebenden Schluck von seinem kalten Tee.

Drei stimmen protestierten gleichzeitig. Ungerührt füllte Snape seine Tasse wieder, und machte dann den Fehler, Flitwick anzusehen, der ihn mit unverkennbarer Enttäuschung ansah.

„Nein“, sagte er, und schob den Rest seines Toasts von sich.

„Wie du willst“, sagte Flitwick. "Obwohl ich nicht weiß, wer sonst deiner Meinung nach Erfahrung dabei hat, Gefahr zu erkennen... wenn ich vielleicht Minerva begeleite...“

„Ich habe das erste Mal seit fast 2 Jahren frei. Wisst ihr wie lange es her ist, seit ich etwas brauen konnte?”

“Ich weiß”; sagte Flitwick, "und es ist unfair von uns, dass wir erwarten, dass du mehr machst.“

Snapes Lippen bewegten sich stumm. Während Flitwick nicht hören konnte was er sagte, war der Sinn offensichtlich. Er achtete darauf, nicht zu lächeln.

“in Ordnung”, knurrte Snape. “Ich mache es.”

“Es wird ein schwerer Tag werden”, warnte Professor Sprout. "Was auch geschieht, laß nicht zu, dass Hermine zu reden aufhört.“

“Wirklich nicht”, sagte Madam Pomfrey. "Unterhalte dich auf jeden Fall mit ihr.”

„Reden ist gesund“, sagte Professor McGonagall mit all der Überzeugtheit von jemanden, der etwas wiedererzählte, dass er vor vielen Jahren nur halb verstanden hatte.

Snape sah unbeeindruckt aus. “Das letzte Mal als ich geredet habe, wurde ich von einem kleinen Mädchen k.o. geschlafen, ich hoffe, dass du nicht vergessen hast wie man eine gebrochene Nase heilt, Poppy."

"Danke, Severus," murmelte Flitwick. "Ich weiß es zu schätzen.“

„Darauf wette ich.“ Snape starrte ihn an. “Es ist das letzte Mal, March."

"Absolut", stimmte Flitwick zu.

"Von einem Ravenclaw überlistet...”, seufzte Snape, und stand auf, bevor sie ihm noch eine einfache Aufgabe fanden, die er erledigen konnte - beispielsweise einen lebendigen Manticore einzufangen.

Als er den Tisch verließ flatterte etwas auf den Boden, aber bis Professor McGonagall ihren Zauberstab gefunden und die Karte in ihre Hand hatte schweben lassen, hatte Snape die große Halle verlassen.

"Oh", sagte sie, und zeigte die Karte.

"Minerva McGonagall, hast du gerade Severus’ private -?"

"Sie lag mit dem Text nach oben”, sagte Professor McGonagall verteidigend.

Professor Sprout sah sie scharf an bevor sie ihr die Karte aus der Hand nahm.

„Oh meine Sterne“, sagte sie. „Das sind Eintrittskarten für die Rede dieses ungarischen Tränkemeisters von dem Severus immer redet, für heute abend- warum hat er es nichtgesagt?“

„Was hätte das gebracht? Wir haben seinen Tag schon für ihn geplant“, sagte Flitwick. "Miss Granger ist eine hoch zu schätzende junge Frau, aber sie ist eine Gryffindor, keine Slytherin. Severus ist nicht für sie verantwortlich. Poppy, du bist ihr Vormund, es war deine Sache.“

„Das weiß ich, ebenso wie ich weiß, dass es aussieht, als würde ich meine Verantwortung abgeben. Aber Severus ist viel besser dazu geeignet sie zu schützen, und im Augenblick denke ich, dass er ihr am besten helfen kann. Hermine hat mehr mit ihm geredet, als mit einem von uns. Ich mache mir Sorgen um sie. Etwas ist nicht in Ordnung - außer der offensichtlichen Trauer um ihre Eltern.“

Professor McGonagall verlor das bißchen Farbe, das sie hatte. “Ich habe mir solche Sorgen um Harry gemacht… denkt ihr - ?"

"Sie ist ein offensichtliches Ziel für Voldemort," sagte Madam Pomfrey. "Enge Freundin und Vertraute von Potter..."

"Danke, Poppy. Genau was ich brauche, noch jemanden um den ich mir Sorgen machen kann”, sagte Professor McGonagall. Sie nahm Professor Sprout die Karte ab. “Wenn Severus nicht rechtzeitig zurück kommt, wäre es dann schlechter Stil, diese Karte zu benutzen?“

„Was?“, wollte sie wissen als sie aufblickte und sah, dass sie von 3 Leuten angestarrt wurde.



Hermine wanderte ziellos in den von Mauern umgebenen Garten, in dem Professor Sprout Kräuter zog. Viele der Kräuter hatten ihre beste Zeit überschritten, aber sie pflückt etwas Apfelminze und ließ sich von ihrem frischen, sauberen, grünen Geruch erfrischen. Die Luft war dick wie Honig und so still, dass es anstrengend war, hindurchzugehen. Und es war erst Zeit zum Frühstück.

Angelockt vom Geräusch des Springbrunnens ging sie auf dem gepflasterten Weg an dem Lavendel wuchs herum, bis sie Lupin und Black sah, die im Schatten mit den Resten eines Picknicks vor sich dalagen.

Sie lächelten zur Begrüßung und kamen auf die Füße, bevor sie sie aufhalten konnte.

„Du siehst bemerkenswert verschwitzt aus“, sagte Black mit seiner üblichen Menge an Takt.

“So fühle ich mich auch”, schloß Hermine und nickte dankbar, als Lupin ihr ein Glas gekühlten Himbeersaft gab. Sie setzte sich mit dem Rücken an einen Holzpfeiler auf eine Decke, so dass nur ihre Füße in der Sonne waren. Sie zog ihre weichen Schuhe aus und bewegte die Zehen.

„Es ist nicht der offensichtlichste Ort um Sie zu finden“, sagte sie.

„Das haben wir gehofft“, sagte Lupin. "Wir verstecken uns vor Ceres, bis sie uns vergibt.”

„Was habt ihr jetzt getan?“, fragte Hermine, die wusste, dass Professor Sprout nicht von ihrer Fähigkeit beeindruckt gewesen war, Pflanzen zu erkennen.

„Ich habe ein vorbereitetes Tablett mit Vigotreesamen in den Dünger gestoßen”, sagte Black reumütig. „UND wir haben es erst 2 Stunden später bemerkt - “

" - und da hatten die Vigotreesamen schon das Dach in einer der Scheunen durchbrochen”, fügte Lupin hinzu.

“Ich habe eine Stunde damit verbracht diese verdammten Samen einzuweichen und abzuschälen”, erklärte Hermine Black ernsthaft.

„Es ist ziemlich beunruhigend, einen Augenblick lang haben Sie ausgesehen wie Snape", sagte er mit einem dramatischen Schaudern. „Keine Angst, wir werden unsere Schuld in Form körperlicher Arbeit abtragen. Aber ich hoffe nicht in dieser Hitze.

Ich habe Anfang der Woche eine Eule von Harry bekommen”, fügte er hinzu, womit er plötzlich das Thema wechselte. „Es scheint ihm ziemlich miserabel zu gehen.“

“Das habe ich mir auch gedacht“, nickte Hermine. "Er haßt die Sommerferien immer, weil er bei den Dursleys bleiben muß."

„Er sagte etwas davon, dass er in den letzten beiden Wochen nicht zu den Weasleys gehen kann.”

„Das stimmt. Fred und George brauchten mehr Geld für ihren Scherzartikelladen, und so haben sie das Patent ihrer Riesenzungentoffees verkauft. Sie haben einen Teil der Einnahmen ausgegeben, indem sie die ganze Familie zuerst zu Billy dann zu Charlie mitgenommen haben. Offensichtlich wäre es viel zu schwer, Harrys Sicherheit auf einer solchen Reise zu garantieren.”

Black nickte. “Ich hatte gehofft, dass Albus Harry erlauben würde, die Ferien hier zu verbringen, aber er besteht darauf, dass Harry bei den Dursleys sicherer wäre. Ich kann aus offensichtlichen Gründen nicht zu ihm.“

„Harry versteht das“, beruhigte ihn Hermine. „Zumindest weiß er, dass Sie sicher sind und es Ihnen gut geht.“

„Manchmal reicht das nicht. Wissen Sie wie wenig Kontakt ich in den letzten Jahren mit ihm hatte? Man kann nicht einfach nach so langer Zeit im Leben eines anderen auftauchen, und warum erzähle ich Ihnen das überhaupt?“, brach Black mit verlegenem Gesicht ab.

„Weil ich ein ganz guter Zuhörer bin, obwohl es früher nicht so war“, gab Hermine zu. „Ich war zu sehr damit beschäftigt mich zu beweisen und dazuzupassen. Es gibt in Hogwarts viele Vorurteile gegen Schlammblüter.“

„Hermine! Sie wissen es besser als dieses Wort zu benutzen“, sagte Lupin, der sich aufsetzte.

„Wir alle“, sagte sie. „Aber deswegen ist das was ich gesagt habe nicht weniger wahr.“

„Nein“, gab er zu.

„Verdammte Slytherins," sagte Black. Sein Gesicht wurde hart.

„Wenn es nur sie wären, würde es mir nicht so viel ausmachen, aber Ravenclaws und Gryffindors können ebenso schlimm sein. Hufflepuffs bemitleiden einen, was noch schlimmer ist”, fügte sie hinzu.”

“Viel”, lächelte Lupin, “Die Ferien müssen langweilig gewesen sein ohne jemanden in Ihrem Alter. Sie müssen Harry und Ron vermissen."

Hermine fragte sich wie jemand diese Ferien wohl langweilig nennen konnte und schüttelte den Kopf. „Nicht so sehr seit ich angefangen habe, mehr Zeit mit Ihnen und Mr Black zu verbringen”, sagte sie ohne nachzudenken.

„Ein Treffer, ein sehr sichtbarer Treffer’“, sagte Snape, der sich auf dem Weg hinter ihnen gerade rechtzeitig genähert hatte um es zu hören.

„Es war ein Tiefschlag“, stimmte Lupin zu und lächelte über Hermines verlegenen Blick. „Entpannen Sie sich Miss Granger. Ich zumindest erkenne ein Kompliment, wenn ich eines höre. Kommst du zu uns, Severus?”, fügte er hinzu, als wäre es die natürlichste Frage der Welt.

„Ich würde gerne, und wenn nur, um den Ausdruck auf Blacks Gesicht zu genießen.“

„Trink stattdessen das hier, es ist sehr gut“, sagte Lupin friedlich und schenkte ihm gekühlten Saft ein.

Snape lehnte den Schatten ab und setzte sich mit offensichtlicher Freude in die volle Sonne, und Hermine fragte sich, wie er die Dunkelheit der Kerker ertrug.

„Ich hatte vor, an einigen Tränken weiterzuarbeiten, aber ich habe entdeckt, dass ich frische Zutaten brauche. Da ich in die Winkelgasse gehe bin ich gekommen um zu fragen, ob ihr etwas braucht. Sie auch, Miss Granger," fügte Snape offensichtlich verspätet hinzu.

Verletzt sah sie ihn kalt an.

„Es gibt eine ganze Reihe Sachen die ich brauche“, sagte Lupin als er aufstand. „Aber wenn der Vollmond näher kommt, bleibe ich lieber nahe bei Hogwarts. Ist--?“ Er konnte seine Sorge nicht ganz verbergen.”

„Es ist genug Vorrat abgefüllt und an der üblichen Stelle gelagert“, sagte Snape. „Ich mache mehr wenn ich zurück komme falls... es ist nützlich, etwas in Reserve zu haben.”

„Bist du sicher?“, wollte Black wissen. „Ich meine, wir alle wissen wie du Werwölfe liebst.“

„Sirius!", schnappte Lupin, wobei er auf ihn zukam. Selbst in menschlicher Gestalt behielt er einige der besseren Sinne des Werwolfes - es half ihm dabei, ein annehmbarer Tränkemacher zu werden - und so konnte er Snapes Angst jedes Mal riechen wenn er in seiner Nähe war. Eine Angst, von der Snape sich nie erlaubt hatte, sie zu zeigen, seit dem furchtbaren Vorfall, als Sirius ihn dazu überlistet hatte, in die peitschende Weide zu gehen. "Severus, es- "

"Wenn du anfängst, dich für Black zu entschulden wirst du nie damit aufhören”, winkt Snape mit kalter, abgehackter Stimme ab. “Ich gehe in einer Stunde, mit oder ohne eurer Liste.”

"Ja, natürlich. Danke.”

"Black?", fügte Snape hinzu. Es klang nach etwas obszönen.

"Du kannst auf meine Entschuldigung warten bis du alt wirst, ich traue dir nicht, und ich werde nicht so tun als ob.“

Snapes angewiderter Blick hätte ruhigere Seelen als Black beunruhigt.

"Miss Granger? Gibt es etwas was Sie brauchen?”

"Ich wusste nicht, dass ich nicht selbst in die Winkelgasse gehen kann. Bedeutet das, dass ich das Gelände nicht ohne Begleitung verlassen kann?“ Sie fühlte sich sofort beleidigt - nicht dass sie bisher irgendwo hingewollt hätte.

"Der Direktor hätte es lieber wenn Sie das nicht täten.”

“Wunderbar.” Sie atmete verärgert aus. “ICH kann im Augenblick nicht einkaufen gehen, ich habe kein Geld auf meinem Gringottskonto, bis die Sachen meiner Eltern erledigt sind -“

“Dann sollten Sie das möglichst bald anfangen. Inzwischen wurde eine Lösung für Sie gefunden. Sagen Sie mir nur wie viel Geld Sie brauchen und ich bringe es Ihnen, wenn ich bei Gringotts bin."

"Mr Frayne hat an alles gedacht”, sagte Hermine erleichtert.”

“Und wie er das hat”, sagte Lupin, der sich nicht austricksen ließ.

Snape ignorierte ihn. „Geben sie mir die Liste der Dinge, die sie brauchen“, sagte er zu Hermine.

„Es gibt Dinge die ich kaufen muß.“

Die Falte zwischen seinen Augenbrauen vertiefte sich. „Zum Beispiel?“

"Tampons, zum Beispiel”, sagte sie offen. Wenn sie gehofft hatte, ihn aus dem Konzept zu bringen hatte sie sich getauscht.

„Die brauchen sie nicht kaufen, die Krankenstation hat einen großen Vorrat“, sagte er ohne mit der Wimper zu zucken.

Sie bemerkte, dass Black dieselbe Taubheit befallen zu haben schien, die Harry und Ron immer zeigten, wenn etwas erwähnt wurde, das auch nur entfernt „weibliche Angelegenheiten“ ansprach.

“Dann brauche ich frische Kleidung - und Muggelunterwäsche, die ist viel hübscher und viel bequemer. Die Schulsachen, die ich nächstes Jahr brauche. Einige Bücher, und Schminke.“

„Das wird für die Schule gebraucht?“, neckte Lupin sie. „Miss Granger es ist offensichtlich, dass wir uns geirrt haben, Sie müssen wirklich einkaufen. Ziemlich lange, nach dieser Liste zu urteilen.“

„Ja”, sagte Snape mit leerer Stimme. Die Erinnerung daran, wie ihn seine Freundinnen zum Einkaufen nach Hogsmeade gezerrt hatten, war ein Schrecken, der ihn durch die Jahre begleitet hatte.

Black fing an sich besser zu fühlen als ihm klar wurde, was Snape bevorstand. „Stunden“, sagte er fröhlich.

Snapes Gesicht wurde noch düsterer.

„Ich könnte Harry eine Liste schicken“, sagte Hermine ohne viel Überzeugung.

„Ja, das würde gehen“, sagte Snape.

“Er ist nicht so schlecht darin.“

Snapes schnaubte abwertend.

Hermine versucht nicht sich zu verteidigen. Das einzige was sie gesagt haben könnte, das noch weniger überzeugend wäre, wäre der Vorschlag gewesen, Ron die Liste zu schicken.

„Was ist mit einem der Mädchen in Ihrer Klasse?“, fragte Black, der Mitleid mit ihr hatte.

Snape seufzte. „Kannst du mir eine Frau sagen, die einer anderen Frau erlauben würde, ihre Kleidung oder Schminke auszusuchen?“

Hermine blinzelte. „Haben Sie Schwestern?“

“Nein, nur Augen im Kopf.”

„Und eine Gesicht mit - “Black verstummte unter Lupins Blick.

Hermine warf Snape einen Blick zu, der verärgert zurück sah, bevor er sich offensichtlich an seine ihm aufgetragene Aufgabe erinnerte.

„Kommen Sie mit mir zu Gringotts und in die Winkelgasse, wenn sie Muggelsachen kaufen müssen, können wir das machen, bevor wir zum Haus Ihrer Eltern gehen.“

Erst da wurde Hermine klar, wie sauber sie gefangen war. „Nein. Es ist zu früh. Ich bin nicht bereit. Ich kann nicht - alles an einem Tag?“, fügte sie mit leiser Stimme hinzu.

„Wir machen es wie Sie und nehmen den Zeitumkehrer. Ich werde nicht so tun, als wäre es ein leichter Tag, aber zu warten wird es nur schwerer machen. Trauen Sie mir zu, auf Sie aufzupassen?“

Er war der Letzte, von dem sie erwartet hätte, dass er eine Art gefühlsmäßige Frage stellen würde. So ausgetrickst konnte sie nicht viel sagen. Hermine nickte ruckartig. „Aber ich muß mich umziehen“, sagte sie.

Wenn sie erwartet hatte, dass sie ihr höflich widersprachen wurde sie enttäuscht. Snape warf einen verurteilenden Blick auf ihr dreckiges Kleid und ihre nackten Beine.

„Ja“, stimmte er zu.

Anstatt verärgert zu sein unterdrückte Hermine den Impuls, hysterisch zu kichern. Snape würde ihr helfen, neue Unterwäsche auszusuchen. Die Welt war verrückt geworden. Was schlimmer war, es gab keinen mit dem sie den Witz teilen konnte.

„Äh“, sagte Snape, und zeigte wie so selten öffentlich Unsicherheit, „gehe ich in diesen Sachen als Muggel durch?“

Hermine musste sich noch an sein neues Gesicht und seinen Körper gewöhnen und versuchte, in ihrer Einschätzung objektiv zu sein. Während seine Kleidung hervorragend gemacht war, war sie etwas theatralisch, aber es konnte nicht abgestritten werden, dass sie das Beste aus seinem Aussehen machte... in London würde er nicht bemerkt werden, außer vielleicht in der Innenstadt.

„Das geht schon“, sagte sie, und sah Lupin an, der versuchte nicht zu grinsen, während Snape verärgert und unsicher aussah. Sie hoffte unbestimmt, dass sie weniger gestarrt hatte, als sie sich erinnerte, aber sie nahm an, dass es nicht so gewesen sein konnte, danach zu schließen, wie Snapes Hände in seinem Schoß lagen.

Lupin sammelte die Decken und Picknickutensilien mit einer Bewegung seines Zauberstabs ein. „Wir gehen mir euch rein. Ich kann die Einkaufsliste schreiben. Sirius braucht auch ein paar Sachen.“

„Ja, mir fallen einige Dinge ein, die ich ihm kaufen könnte“, fügte Snape hinzu, wobei er den Blick, der sich in seinen Rücken bohrte, mit der Leichtigkeit langer Übung ignorierte. „Miss Granger, wie lange brauchen Sie um fertig zu werden?“

„Wie lang ist ein Stück Faden?“

“In diesem Fall 30 Minuten, wir treffen uns am Haupteingang, kommen Sie rechtzeitig.”



Als sie durch das zweite Türenpaar, die imposante Marmorhalle von Gringotts betraten, drehte sich der Kopf jedes einzelnen hinter den hohen Tresen zu ihnen um, bemerkte sie und wandte sich dann wieder den riesigen Kassen zu, aber die Luft lag voller Ärger und Misstrauen. Hermine widerstand der Versuchung, zur Beruhigung nach Snapes Jacke zu greifen.

"Miss Granger?"

Erst da wurde ihr klar, dass sie sich bei Snape eingehakt hatte.

„Äh. Sorry", schluckte sie, ließ ihren Arm wo er war und hielt sich fest. „Es ist nur.. ich hasse diesen Ort“, flüsterte sie. “Ich habe immer das Gefühl, sie mögen uns nicht.” Sie deutete auf die Goblins, die finster auf sie hinunter sahen.

“Das tun sie. Sie hassen es noch mehr wenn jemand etwas abhebt, was mich daran erinnert, dass Sie zum Einkaufen auch Muggelgeld brauchen. Lassen Sie mich wissen wie viel, und ich sehe im Wechselbüro die Wechselkurse nach, bevor wir in mein Verließ hinunter gehen.“

„Was ist mit den andern Verließen - das von Professor Lupin, meines und - oh, ich schätze seines ist nicht...“ Hermine schweifte unter dem Einfluß von Snapes drückendem Blick ab.

„Ganz genau”, sagte er in verbietendem Tonfall. „Sie selbst sagen, dass Ihr Verließ leer ist, dass unseres Hundefreundes hat das Ministerium eingefroren, und ich habe nicht vor, in das von Lupin zu gehen wenn er nicht dabei ist.“

“Dann...”

“Darf ich vielleicht ausreden?”, sagte Snape verärgert.

Hermine sah ihn finster an, ließ aber seinen Arm nicht los.

„Ich werde einfach Schuldscheine in mein Verließ legen bis sie zurückgezahlt werden können“, fuhr Snape vor.

„Wäre es nicht leichter zu sagen, dass Sie uns allen das Geld auslegen?“

„Sicher. Stellen Sie sich Blacks Freude vor.“

“Aber ich dachte, Sie hassen ihn.”

„Oh, das tue ich, aber das hebe ich mir für wichtige Dinge auf. Es ist nur Geld, Miss Granger. Wenn Sie es für zu wichtig halten, bekommen Sie vielleicht einen Job in Gringotts angeboten. Si possis recte, si non, quocumque, modo rem."

Hermine war damit beschäftigt, diese neue Seite an Snape wegzustecken und nickte unbestimmt während ihr Geist Überstunden machte. Jeder mit so überheblicher Geringschätzung für Geld hatte offensichtlich nie erfahren wie es ohne war.

Als sie den Gang hinunter gingen gab es vor ihnen eine Art Unruhe, bevor sie von Goblinhelfern umgeben wurden, die sich auf eine Art verbeugten, die sie sehr beschämend fand. So wie Snape die Zähne zusammenbiss hatte sie den Eindruck, dass es ihm auch keinen Spaß machte.

"Miss Granger, Griphook, oberster Angestellter von Gringotts. Griphook, Miss Granger. Auf ein Wort bitte.”

Snape ließ Hermine los und ging ein paar Schritte zur Seite, senkte den Kopf und unterhielt sich schnell und murmelnd. Griphook sah wütend aus. Snape zuckte mit den Schultern, sah nach dem Wechselkurs zwischen Galleonen und Muggelpfund und wandte sich mit seltsamem Blick wieder Hermine zu.

„So viel nur um Unterwäsche zu kaufen?“, fragte er ungläubig. Sie hatte offensichtlich verborgene Tiefen. Oder eine körperliche Fehlbildung, die nicht sofort zu sehen war.

„Und das von einem Mann, dessen Kleidung und Stiefel von Hand gemacht sind”, gab Hermine zurück, beunruhigt von den dunklen Augen, die sie abschätzten. Sie war noch nie so vollkommen als Frau eingeschätzt - und anerkannt - worden. Mit trockenem Mund, feuchten Händen und sich aufrichtenden Brustwarzen wusste sie nicht ob sie verärgert oder geschmeichelt sein wollte,. Sie war sicher nervös und sich der intensiven Männlichkeit bewusst, die seinen scharfen Verstand und seine scharfe, sarkastische Zunge umgab.

Snape sah verwirrt aus. „Wie sollten sie sonst hergestellt werden?“

"Oh", sagte Hermine überrascht. „Daran habe ich nicht gedacht. Es ist anders in meiner - ich weiß nicht einmal welche meine Welt ist“, platzte sie heraus. „Hier komme ich mir vor... ich bin ein Schlammblut wenn ich herkomme.“

„Rassismus von der Gründerin von B.elfe.r? Nur die, die von reinem Goblinblut sind, arbeiten in der Bank selbst, und wie viele unserer Schüler sind sie aus beiden Welten, obwohl wir vielleicht etwas erledigt bekommen, wenn Sie sich für den Augenblick auf diese konzentrieren. Hier entlang.“ Snape kehrte an ihre Seite zurück und wartete, bis sie sich bei ihm eingehakt hatte, bevor er sie weiter den belebten Gang hinunter zu einer Tür am anderen Ende schob. Griphook schlurfte vor ihnen her und strahlte Ablehnung aus.

Hermine wurde klar, wohin sie gingen. Und hielt an.

„Kann ich nicht hier bleiben?“, bat sie. „In diesen Wagen wir mir immer übel.“

„Nein. Übergeben Sie sich wohin Sie wollen, außer auf mich“, fügte Snape mit seiner üblichen Sorge hinzu. Er steuerte sie aus dem Gang und in einen engen Steindurchgang der in erschreckendem Winkel abfiel.

„Folgen Sie Griphook," murmelte er. “Ich bin genau hinter Ihnen.”

„Und das soll mich beruhigen weil...?“ Aus Angst, dass er ihren schwachen Versuch, humorvoll zu sein mißverstand, drehte sie sich zu ihm um.

Er dreht sie wieder nach vorne und schob sie leicht zwischen den Schulterblättern an.

Ihre Stiefel hallten in der Stille, das Licht der Fackeln warf geisterhafte Schatten auf den unebenen Boden. Der Weg wurde wieder eben, als sie die enge Schienenstrecke erreichten.

Als Snape sich neben sie in den kleine Wagen gesetzt hatte, schloß Hermine die Augen. Als der Wagen mit schwindelerregender Geschwindigkeit davonschoß, lösten sich ihre Haare, um in wirren Locken herumzufliegen, und ihr Magen drohte damit, sie zu enteignen. Sie hielt sich an der ersten Sache fest, die sie fand.

Der Blutvorrat in seinem Arm lief Gefahr, abgeschnitten zu werden, und der größte Teil von Hermines Haaren wurde ihm ins Gesicht geweht, und so überließ sich Snape der unangenehmen Reise. Zu seiner Erleichterung fand ihre Übelkeit keinen körperlichen Ausdruck.

Schwindelig und orientierungslos stolperte Hermine, als sie aus dem Wagen stiegen. Sie bewegte die Hand, die sich nach ihrem Todesgriff an Snape verkrampfte und blickte auf. Dieses Verließ musste schon einige Jahre von der Familie Snape benutzt worden sein, wenn man die ausgefallenen Metallstücke bedachte, die die große Tür bedeckten.

Wie vorherzusehen war ringelte sich eine große und sehr schöne Schlange um etwas das sie für den Baum des Wissens hielt. Der Anblick eines Apfels der darauf wartete, gepflückt zu werden, ließ sie müde lächeln.

Es dauerte einen Augenblick bevor sie die ausgeschmückte Schrift sah, die sich um das Wappen legte. Cor tuum si te decipiet, asendere noli.

Wie gut das zu Snape passte, dachte sie, dann zuckte sie zurück als die Schlange den Kopf hob und die Zunge aus ihrem Maul kam, während sie sie direkt anzustarren schien.

"Miss Granger?", sagte Snape, scheinbar mit der Fähigkeit gesegnet, in 3 Richtungen gleichzeitig zu sehen.

„Es ist nichts. Nur.. die Schlange hat mich angesehen.” Sie erwartete bestenfalls abfälligen Spott, und wurde angenehm überrascht.

„Ja, ich habe noch keinen Weg gefunden, sie davon abzuhalten”, sagte Snape nachdenklich und trat beiseite, so dass Griphook die Tür öffnen konnte.

„Der Rauch aus meinem Verließ ist blau“, sagte Hermine als Wolken aus grünem und silbernem Rauch heraus und an ihnen vorbei wogten.

Snape sah verletzt aus. “Versuchen Sie, sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Kommen Sie rein.“

Hermine blieb wo sie war. “Sie wollen, dass ich in Ihr Verließ komme?”

„Ich will, dass Sie da sind wo ich Sie sehen kann“, korrigierte er sie. Er klang immer gereizter.

“Aber Gringotts ist der sicherste - "

„Sie erinnern sich vielleicht an den Einbruch, während Ihres ersten Schuljahres in Hogwarts."

"Aber ich bin nicht annähernd so wertvoll wie der - " Sie erinnerte sich an Griphooks Anwesenheit und stockte, unsicher ob man selbst jetzt öffentlich über den Stein der Weisen sprechen durfte.

Snape wandte sich in der Tür um, um zu ihr zurück zu sehen. „Bescheidenheit von einer Gryffindor. Die Welt muß untergehen. Je schneller Sie machen was man Ihnen sagt, desto schneller gehen wir wieder.”

"Griphook scheint der Gedanke auch nicht besonders zu gefallen, dass ich in ihr Verließ gehe”, bemerkte Hermine, die blieb wo sie war.

„Was ich mit meinem Verließ mache ist meine Sache.” Seine Arroganz fiel von ihm ab, und Snape sah wieder gereizt aus. „Kommen Sie jetzt! Ich schwöre, dass Sie mehr Probleme machen als 20 Erstklässer.“

Hätte es Gerechtigkeit gegeben, hätte Hermines Blick Snape zu einem Haufen grauer Asche gemacht. Dann ging sie um die Tür herum, sah in sein Verließ und blinzelte. Es war riesig und fast gefüllt mit gestapelten Galleonen und Kisten, aus denen bunte Edelsteine glossen und klar machten, dass Snape nicht von seinem Lehrerlohn in Hogwarts abhängig sein konnte. Es war eindrucksvoll ausgestellter Reichtum. Hermine war eher daran interessiert, die verblassten Titel auf dem kleine Bücherstapel auf einer offenen Kiste mit etwas das sie für Diamanten hielt zu lesen.

Snape folgte ihm Blick, wirbelte an ihr vorbei und hüpfte im wörtlichen Sinn als er die Bücher sah, wie er die Galleonen ignorierte, die er auf den Boden warf.

„Ich dachte, ich hätte sie verloren. Und Radiccio Levants Band... egal.” Einen Verkleinerungszauber später waren die Bücher sicher in einer seiner Taschen verstaut, „Hervorragend.“ Er drehte sich um, um das Verließ zu verlassen, wobei er über die hinunter gefallenen Galleonen trampelte.

„Äh, Professor. Brauchen wir die nicht?”, frage Hermine, belustigt über seine Gedankenlosigkeit.

Snapes Gesicht wurde düster. “Wenn Sie so lustig wären wie Sie glauben, hören Sie auf zu grinsen und füllen Sie die.” Er gab ihr zwei kleine Lederbeutel und behielt zwei weitere für sich. Hermine wollte gerade fragen wie viel sie nehmen sollte und sah wie er die Galleonen mit vollen Händen in die Beutel füllte bis sie voll waren. Sie folgte seinem Beispiel.

Der Weg zurück schien nicht so schlimm zu sein, wahrscheinlich weil der Augenblick in Sicht war, an dem sie die Bank verlassen würden. Nach einer kurzen Pause im Wechselbüro, um einige der Galleonen in Pfund umzutauschen, waren sie wieder draußen in den Mengen und der Hitze der Winkelgasse.

Hermine atmete die schwüle Luft tief ein.

„Viel besser“, sagte sie, und ließ Snapes Arm los. „Wir wären schneller, wenn wir uns trennen.“

„Was für eine tolle Idee“, sagte Snape mit beunruhigender Freundlichkeit. „Oder Sie könnten ein Plakat hochhalten, das Ihre Anwesenheit verkündet und darauf warten, was aus dem Unterholz kommt.“

„Ein einfaches ‚nein’ hätte gereicht”, erklärte Hermine

Snape blickte auf sie hinunter und grinste gegen seinen Willen. „Nicht bei Ihnen“, sagte er überzeugt. „Erst das notwendige.“

Hermine hatte nie viel Grund gehabt, lange in der Apotheke zu sein, und schon gar nicht dafür, in das düstere Hinterzimmer zu gehen, das, wenn das überhaupt möglich war, noch voller war als der Laden, während der abscheuliche Geruch verschwunden war, konnte sie das Gefühl nicht loswerden, dass sie beobachtet wurde, aber die einzigen Augen gehörten zu lange toten Wesen, die in farbloser Flüssigkeit trieben.

Snape lehnte Erfrischungen ab ohne sich mit Hermine zu beraten und verschwendete keine Zeit damit, seine Bestellung aufzugeben und ein Lieferdatum für die Schulvorräte festzusetzen. "Miss Granger, legen Sie die Manticorehaut weg bevor Sie sich schneiden - zu spät. Versuchen Sie die Blutung zu stillen, oder Mrs Comfit wird versuchen Ihr Blut jemandem zu verkaufen.“ Snapes Stimme war so leer und seidig, dass Hermine einen Augenblick brauchte, um den Stahl dahinter zu bemerken. Er nahm den Zauberstab heraus und machte keinen Hehl daraus, dass er alle Spuren von Hermines Blut von den verborgenen Stacheln in der Manticorehaut entfernte.

"Professor Snape, als würde ich das tun”, schmeichelte Mrs Comfit mit öliger, verschlafener Stimme. „Kümmern wir uns um die liebe Kleine.“

„Ich kann mich ganz gut selbst um den Schnitt kümmern, danke“, sagte Hermine. Ohne es zu bemerken rückte sie noch näher an Snape, als ihr auffiel, dass sie nicht sicher war, was Mrs Comfit war.

Snape hielt nur an um die Lieferung der Dinge zu bestätigen die er für persönliche Zwecke wollte, und steuerte Hermine ohne weitere Zwischenfalle auf die Straße hinaus. Einige Augenblick später schob er sie durch eine enge Tür.

Hermine erkannte wo sie war und grinste. Sie hatte nicht gewusst, dass die Winkelgasse ein Hexenklo hatte.

„Sollten Sie hier drin sein?“, fragte sie.

Snape ignorierte die Bemerkung und sah ihre zerschnittene Handfläche an. „Das ist ein tiefer Schnitt. Sie sagen, Sie kommen damit klar. Poppy läßt Sie - ?“

„Nicht direkt“, wich Hermine aus, „aber ich kenne die Theorie, und ich würde es viel lieber an mit selbst ausprobieren, als an jemand anders.“

“Gesprochen wie eine wahre Gryffindor. Ich schätze ich könnte versuchen die Blutung zu stoppen”, sagte Snape und nahm seinen Zauberstab heraus. Der Zweifel in seiner Stimme regte kaum Vertrauen an.

„Nicht nötig. Sehen Sie, es hat praktisch schon aufgehört”, sagte Hermine erleichtert.

„Danke für Ihr Vertrauen in mich - obwohl Sie wahrscheinlich Recht haben, vorsichtig zu sein“, gab er zu, und sah so verärgert aus, wie es nur ein Zauberer konnte, der daran gewöhnt war, gut zu sein und der seinen eigenen Grenzen gegenüberstand. Er steckte seinen Stab weg und suchte in einer Innentasche während er sprach. „Setzen Sie sich auf den Stuhl und strecken Sie Ihre Hand aus.“ Er kniete sich neben sie, und nahm den Stöpsel aus einer kleinen Phiole. „Es brennt vielleicht etwas“, warnte er bevor er die winzige Pipette benutzte, um einen Tropfen lila Flüssigkeit auf die Wunde zu tropfen.

„Etwas!“, keuchte Hermine, der die Tränen in die Augen stiegen.

„Besser jetzt ein kleiner Schmerz.“ Snape untersuchte den Schnitt ohne ihn zu berühren, obwohl Hermine das seltsame Gefühl hatte, dass er an der Verletzung roch. „Ich habe es mir gedacht. Mrs Comfit hat gerne ihren Spaß.” Er zog eine andere kleine Phiole aus einer Innentasche. „Halten Sie still. Es tut nicht weh. Versprochen”, fügte er hinzu, wobei er durch seine lächerlich dichten Wimpern zu ihr aufblickte.

„Was war denn?”, fragte Hermine, die zusah, wie er drei Tropfen einer klaren Flüssigkeit auftrug, die nach nichts anderem als Zitronensalbe roch.

„Nichts, aber sie hat die Manticorehaut wohl mit einem eigenen Gebräu behandelt. Eine winzige Menge dieses Trankes ist in Ihren Schnitt gekommen, statt Sprüche abzustoßen würde die Manticorehaut - und Sie - sie anziehen wie ein mächtiger Magnet. Wenn wir Zeit hätten würde ich zurückgehen und eine Probe nehmen. Ich denke ich weiß welchen Trank sie benutzt haben muß, aber ... nein, lassen Sie Ihre Hand noch einen Augenblick so. Ein kleiner Freudenzauber wird uns feststellen lassen, ob ich das Problem beseitigt habe.



"Wollen Sie nicht jeden anstrahlen den Sie treffen?”, fragte Snape einen Augenblick später.

"Nicht direkt.”

"Hervorragend. Dann können wir weiter. Brauchen Sie neue Umhänge?“

Zu Snapes Erleichterung stellte sich Hermine als genügsamer Einkäufer heraus. Sie wusste was sie wollte und hatte kein Interesse daran, sich umzusehen, so das der Rest ihres Einkaufs in der Winkelgasse fast ein Vergnügen war. Sie verbrachten die längste Zeit in Flourish and Blotts, wo Snape in die Antiquariatsabteilung ging sobald die Schulbücher gekauft waren. Hermine ignorierte das vertraute Locken der Bücher und beobachtete stattdessen sein unaufmerksames Gesicht - obwohl ihr Blick einige Male nach unten rutschte wenn er sich bückte um Bände aus den unteren Regalen zu nehmen.

Snapes Konzentration war vollkommen, und erst als Hermines betont hustete und damit seine Ablenkung durchbrach bemerkte er, wie lange sie im Laden gewesen waren - und wie viele Bücher er gekauft hatte. Er bemerkte Hermines wehmütigen Blick auf ihnen und seufzte.

„Ja, Sie könne sie leihen. Geben Sie sie aber keinem Mitschüler.“

Hermine hob die Augenbrauen. “Das war dumm von mir”, schloß Snape. “Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen freiwillig ein Buch nimmt... außer vielleicht Malfoy. Und dem werden Sie kaum was leihen.“

„Nicht in diesem Leben“, stimmte sie zu.

Snape ließ es auf sich beruhen. „Gibt es noch etwas das Sie in der Winkelgasse brauchen?“

„Sie sind sehr..:” Auf einmal überlegte sich Hermine das was sie hatte sagen wollen noch einmal.

„Ganz genau“, sagte er. Er ließ sich nicht in die Irre führen, aber das erheiterte Glänzen trat wieder in seine Augen.

"London wir kommen”, sagte sie und versuchte einen begeisterten Ton in ihre Stimme zu bringen. Wenn sie noch einige Kleider gekauft hatte, würde sie keine Ausrede mehr haben, um es aufzuschieben, und dank des Zeitumkehrers hätte sie viel Zeit um den Besuch im Haus ihrer Eltern durchzumachen.



AUTHOR'S NOTE

A hit, a very palpable hit

- Hamlet: Shakespeare



Si possis recte, si non, quocumque modo rem - If possible honesty, if not, somehow make money.

- Ars Poetica: Horace



Cor tuum si te decipiet, asendere noli

If thy heart fail thee, climb not at all.

- Elizabeth I

Mein Dank geht an Susanna, die es für mich ins lateinische übersetzt hat.

Die Idee, Gegenstände kleiner zu machen stammt aus Disney's 'Sword in the Stone' (Ich habe nicht gesagt, dass ich stolz darauf bin )..

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