Geheimnisse

 

 

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Kapitel 1 Geheimnisse


Niemand weiß, wie weit seine Kräfte gehen, bis er sie versucht hat.
Goethe


Man fand ihn im Morgengrauen. Die kleine Hufflepuff-Schülerin, die ihn im Gras liegen sah, hatte zuerst gemeint er schliefe nur. Was sehr ungewöhnlich war, weil sie ihn nie im Gras liegen gesehen hatte. Langsam, fast schüchtern, war sie auf ihn zugetreten und als sie erkannt hatte was mit ihm geschehen war, schrie sie gellend auf. Sie kreischte in den höchsten Tönen, so dass alle angelaufen kamen. Die Schülerin mußte noch Tage danach betreut werden, sie wurde von Alpträumen geplagt und konnte kaum noch eine Nacht durchschlafen. Der Tod war über Hogwarts gekommen und das sonst so fröhliche Leben in den Mauern der alten Schule kam zum Erstarren. Es wurde nur noch geflüstert und alle Häuser waren auf die eine oder andere Weise erschüttert. Sein Unterricht, und war er noch so unkonventionell, wurde vermisst, so wie seine ganz besonderen Eigenheiten, ja sogar seine immerwährende Präsenz auf dem Gelände.

Doch drei Personen trauten besonders um den Toten und jeder trauerte auf seine ganz andere Art und Weise. Einer konnte es sich nicht leisten seine Trauer offen zu zeigen und litt stumm und leise. Der andere sprach viel mit seinen Freunden und zusammen riefen sie sich besondere Ereignisse in ihrem Leben mit dem nun Toten ins Gedächtnis. Tränen wurden vergossen, voll Freude über einen gelungenen Scherz oder auch voll Bitterkeit.
Der Letzte zog sich immer mehr in sich zurück, zeigte sich kaum noch in der Schule, außer zum Unterricht, und selbst da schien er nicht ganz er selber zu sein. Sein Schmerz reichte tiefer als bei allen anderen und er hatte das gleiche Problem wie der alte Direktor von Hogwarts, er konnte es nicht offen zeigen.
Die Beerdigung brachte nicht für jeden den beginnenden Heilungsprozess. Es war eine ruhige und friedvolle Zeremonie gewesen, sie war dem Toten angemessen, niemand hatte diesen Tag ohne einige Tränen überstanden, mit einer Ausnahme, und das war er gewesen. Er hatte nicht geweint. Was viele für herzlos empfunden hatten. Sie waren alle wütend auf ihn geworden, doch die Trauer steckte in ihm noch zu fest um es offen zu zeigen.

Sirius Black wanderte durch die Gänge von Hogwarts und selbst jetzt noch, zwei Wochen nach der Beerdigung, war es noch so still in der Schule. Bei ihm hatte die Beerdigung Wirkung gezeigt, er fühlte sich etwas leichter und auch besser. Es war als ob auch er an diesem Tag einen Teil seines alten Lebens begraben hatte und mit den Tränen war der Schmerz, der sich in Askaban in ihn gebrannt hatte, leichter geworden. Die Schüler, zu verstört um richtig auf ihn zu achten, schlichen durch die Gänge und wo sie ihm normalerweise skeptische Blicke zuwarfen, stand in ihren Augen nackte Angst. Keiner schrie auf und zeigte mit dem Finger auf ihn, ja er war kein Flüchtling mehr, kein Verbrecher und das alles hatte er jemandem zu verdanken, von dem alle es am wenigsten erwartet hätten. Außer vielleicht Dumbledore, denn der Direktor hatte Alastor Moody eingeweiht. Bei diesem Gedankengang huschte ein Lächeln über das ausgemergelte Gesicht von Black. Noch zu gut konnte er sich an diesen Abend erinnern, als Dumbledore Alastor Moody den Flüchtling Sirius Black vorgestellt hatte.

Rückblende:

"SIRIUS BLACK!" rief Moody überrascht auf und humpelte auf seinem Holzbein drei Schritte rückwärts. Mit einer Schnelligkeit, die man dem alten Auroren nicht zugetraut hätte, hatte er plötzlich seinen Zauberstab in der Hand und wies damit drohend auf Black.
Sirius duckte sich und sah sich hektisch um.
"Ruhig Alastor, ganz ruhig." Dumbledore hob beschwichtigend die Hände.
Auror und Ex-Häftling sahen sich mit größter Skepsis an. Keiner von beiden machte Anstalten sich zu entspannen.
Dumbledore seufzte. "Alastor, erinnerst du dich als du mir vorgeworfen hast, ich hätte dich nicht in alles eingeweiht?"
Kurz flackerten die Augen des alten Auroren zu seinem alten Freund.
"Jetzt liegt es an dir. Zeige mir, dass ich mich damals getäuscht habe", raunte der alte Zauberer.
Sirius sah förmlich wie es in Moody arbeitete. Da war der Auror in ihm, der Sirius Black wieder in Askaban, dem Zauberergefängnis, sehen wollte, aber er sah auch den alten Freund von Albus Dumbledore. Ganz langsam ließ er den Zauberstab sinken, behielt ihn jedoch in seiner Hand.
"In was willst du mich einweihen, Albus?" fragte Moody ruhig und behielt Black im Auge.

Rückblende Ende.


Nach diesem Abend setzte Alastor alles daran den wahren Verräter Peter zu finden. Es war ein Zufall, dass sich Peter ausgerechnet von einer Muggelüberwachungskamera ablichten ließ. Moody, der auch in bestimmten Fällen auf Muggeltechnik setzte, hatte das Beweismaterial sofort im Ministerium vorgelegt und Sirius Black wurde vorerst begnadigt. Jedoch nur unter der Bedingung, dass Albus Dumbledore über ihn wachte, bis Peter gefasst wäre. So kam es, dass Sirius Black in Hogwarts wohnte unter den wachsamen Augen aller Lehrer. Es war ihm noch nicht gestattet einen Zauberstab zu benutzen, doch dies war Sirius egal, Hauptsache er konnte sich wieder ohne Furcht unter Menschen bewegen. Sein Patenkind Harry Potter hatte sich sehr darüber gefreut, dass nun sein Patenonkel in seiner Nähe war.

Doch die Freude währte nicht lange, genauer gesagt nur knapp eine Woche, bis man den Toten fand. Sirius blieb stehen und sah in einem der Innenhöfe, wie Schüler die Köpfe zusammensteckten und miteinander sprachen. Mit einer Hand strich er sich das lange Haar aus dem Gesicht. Er hatte es noch nicht schneiden lassen, so ausgemergelt wie er war und gezeichnet von der langen Flucht, würde er mit kurzen Haaren wie eine lebende Leiche aussehen. Es hatte einige Zeit gedauert bis die Zotteln rausgekämmt waren. Außerdem kannten ihn einige nur so. Als ihm Dumbledore neue Kleidung besorgt hatte, war er selbst für Harry einige Minuten ein Fremder gewesen. Eine Weile beobachtete er die Kinder. Wo war das Lachen geblieben? Wo die Freude? Die Streiche, die junge Hexen und Zauberer ihren Lehrern spielten?
Es wurde dunkel und die Schulglocke rief zum Abendessen. Da erinnerte er sich wieder, warum er in den Gängen von Hogwarts unterwegs war. Dumbledore hatte ihn rufen lassen. Er ging ruhig weiter und als er dem Wasserspeier das Passwort nannte, ließ dieser ihn bereitwillig durch. Mit sicherem Schritt erklomm er die Wendeltreppe in Dumbledores Büro und klopfte leise an die schwere Tür.
"Herein!" kam es von innen.
Vorsichtig öffnete Sirius die Tür und betrat die Räume von Dumbledore.
"Ah Sirius, danke." Albus winkte Sirius Black näher." Wie geht es Harry?"
"Den Umständen entsprechend. Wir reden viel miteinander. Es scheint ihm dann besser zu gehen." Sirius zuckte mit den Schultern.
"Ja. Ja, Gespräche sind gut in einer solchen Zeit. Das sind sie wirklich." Der Direktor nickte nachdenklich.
Langsam durchquerte Sirius den Raum, bis er vor Dumbledores Schreibtisch zum Stehen kam. Dumbledores Büro war ein großer runder Raum, angefüllt mit den phantastischsten Gerätschaften und Büchern.
Black sah in das alte und gütige Gesicht von Dumbledore. Täuschte er sich oder sah der Direktor von Hogwarts wirklich etwas dünner aus als sonst? Es fehlte das Glitzern in den Augen des Direktors. Die Augen waren stumpf und von Sorge gezeichnet.
Ok, er war auch nicht gerade begeistert gewesen, dass jemand gestorben war, aber so viel Trauer? Er verstand Harry und seine Freunde, immerhin hatte er sie unterrichtet. Wobei er nie verstand was sein Patenkind gerade an diesem Lehrer gemocht hatte. Aber Hagrid war eben etwas besonderes und sein Tod ein Schock gewesen.
Dumbledore starrte eine Weile vor sich ins Leere, bis er blinzelte und wieder Sirius wahr nahm.
"Entschuldigung", raunte Albus.
Sirius nickte. "Warum haben Sie mich gerufen?"
"Es geht um einige neuen Informationen", seufzte Dumbledore und Sirius hob überraschend eine Augenbraue.
Albus Dumbledore redete selten mit ihm über einkommende Informationen, es sei denn sie betrafen ihn, seine Freunde oder sein Patenkind. Dumbledore fuhr fort und Black kam aus dem Staunen nicht heraus. Warum erzählte ihm der alte Mann das alles? Ihm, der nicht einmal das Gelände von Hogwarts einfach so verlassen konnte! Der immer noch von einigen Lehrern schief angesehen wurde, wenn er durch die Gänge von Hogwarts ging. Sie alle hielten Dumbledore für verrückt, Sirius Black in Hogwarts zu lassen, aber der Direktor hatte ein Machtwort gesprochen und man akzeptierte es.
Es war weit nach Mitternacht, als Dumbledore endete und Black rauchte der Kopf vor lauter Informationen.
Der Direktor lächelte sanft, als er in das Gesicht von Black sah. "Haben Sie ihn in letzter Zeit gesehen?"
Sirius zuckte zusammen und warf einen schnellen Blick auf die Tür.
"Nein, ruhig, er ist nicht da", beruhigte ihn Albus.
Da war sich Black nicht so sicher, der Mann haßte ihn, woher genau dieser Haß kam, konnte er nicht sagen. Ok, in seinem vorletzten Schuljahr hatte er Snape einen Streich gespielt. Na ja, etwas gefährlich war es auch gewesen. Aber Severus hatte es ja förmlich heraus gefordert! Wenn es nach Black ging sollte Snape die Vergangenheit endlich ruhen lassen. Natürlich hatte er ihn gesehen, Harry hatte von Snape oft genug erzählt. Er sah bleicher aus als sonst und laut Harry war sein Unterricht nun erträglicher geworden. Es wunderte Sirius Black, dass Severus Snape seinem Patenkind nicht schon früher einen Fluch auf den Hals gejagt hatte. Zaubertränke war nun nicht mehr das große Angstfach bei den Kindern. Snape war überraschend still geworden und erschien nicht mehr zum Essen, erschien nicht mehr zu Besprechungen und vergrub sich in seinen Räumen.
"Ja ich habe ihn gesehen", antwortete Black.
"Wie sieht er aus?" fragte Albus und fixierte Sirius mit festem Blick.
Dieser blinzelte verwirrt, warum wollte er das ausgerechnet von ihm wissen?
"Nun ähm. Wie immer würde ich sagen", sagte Black langsam.
"Wirklich wie immer?" hakte Dumbledore nach.
Sirius dachte kurz nach. "Nein. Das stimmt nicht. Er wirkt auf mich stiller als sonst. Keine hämischen Bemerkungen hinter meinem Rücken. Er zieht den anderen Häusern weniger Punkte ab und vergisst den Slytherin welche zu geben."
"Hm das habe ich befürchtet. Ich muß mehr darauf achten, dass er nicht in alte Gewohnheiten zurückfällt", murmelte Dumbledore, "jetzt wo er wieder alles verloren hat. Er könnte Halt in alten Ritualen suchen."
Albus lächelte als er den fragenden Gesichtsausdruck auf Blacks Gesicht sah. "Später kann ich es erklären. Vielleicht. Bis dahin müssen wir ein Auge auf Severus werfen. Er war mehr als einmal bereit den letzten Schritt zu gehen, gerade in diesen Zeiten wäre es ihm ein leichtes zu gehen."

Sirius Black verließ wenig später das Büro von Dumbledore. Snape und Selbstmord? Das hätte er ihm nie zugetraut und was hatte Dumbledore damit gemeint: wieder alles verloren? Er ging in eines der kleinen Gästezimmer im Schloß, das er nun bewohnte, und legte sich auf das Bett. Nachdenklich starrte er an die Decke. Und warum, warum hatte ihm Dumbledore so viel erzählt? Mit diesem Gedankengang schlief er ein.

Am nächsten Tag kam ihm ein betrübt dreinsehender Harry entgegen.
"He, Harry was ist los?" fragte er.
"Ach der Unterricht ist nicht mehr derselbe. Phantastische Tierwesen machen keinen Spaß mehr", antwortete sein Pate mit trauriger Mine.
"Ich weiß, dass du Hagrid vermisst, Harry. Gib dem neuen Lehrer eine Chance." Aufmunternd klopfte er Harry auf die Schulter.
"Ja ich weiß, du hast recht. Dennoch es ist nicht das Gleiche. Ich muß zu Zaubertränke." Harry nahm die Abzweigung in die Kerker.
"Gut, laß dich von Snape nicht zu sehr ärgern!" riet er seinem Patenkind.
"Ach der! Der sagt sowieso fast nichts mehr", sagte Harry schulternzuckend.

Sirius saß auf einer Bank vor dem Schloß und starrte auf die Hütte von Hagrid. Keiner hatte sie nach dem Tod des Wildhüters mehr betreten. Sogar das Ministerium verzichtete darauf sie zu durchsuchen. Was hätte ein Wildhüter schon groß Geheimnisvolles besitzen können? Black stand entschlossen auf und ging darauf zu, zögernd öffnete er die Tür und betrat die Hütte. Fang war bei Madame Sprout untergekommen, die Hexe für Kräuterkunde hatte sich bereit erklärt, sich um den nun verwaisten Hund zu kümmern.
Es lag eine feine Staubschicht über den Möbeln und dem Bett. Was hatte er hier verloren? Warum war er in die Hütte gegangen? Was erwartete er hier zu finden? Black drehte sich einmal im Kreis und sah sich um. Dann öffnete er die erste Schublade. Kleidungstücke und ein altes Photo von Hagrid und einem kleinen Magier kamen zum Vorschein.
"Muß wohl sein Vater gewesen sein", murmelte Sirius vor sich hin.
Er öffnete jeden Schrank, jede Schublade. Immer wieder fragte er sich warum er das tat. Vielleicht wollte er wissen, warum der Tod von Rubeus Hagrid so völlig unterschiedliche Menschen so sehr traf. Den ganzen Nachmittag stellte er Hagrids Hütte auf den Kopf. Er fand nichts außergewöhnliches, außer dass er herausfand, dass der kleine rosa Regenschirm das Versteck für Hagrids alten Zauberstab war.
"Verdammt", fluchte Sirius leise und drehte sich um, wollte die Hütte wieder verlassen. Dabei stolperte über ein loses Dielenbrett und fiel auf den Boden.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich den Fuß und fluchte erst recht laut. Als er sich beruhigt hatte sah er sich das Dielenbrett genauer an. Man konnte es komplett aus dem Boden lösen und darunter kam ein Geheimfach zum Vorschein. Was hatte Hagrid so zu verbergen, dass er es in seinem Fußboden versteckte. Neugierig griff er in das Fach und holte mehrere Pergamentrollen und ein altes verstaubtes Photoalbum hervor. Er blies den Staub von dem Album und öffnete es. Das erste Bild war ein Schock für ihn. Unfähig zu glauben was er da sah strich er über das Bild. Das war UNMÖGLICH!
Das Bild war mit einer Muggelkamera aufgenommen worden und bewegte sich nicht. Es zeigte Severus Snape! Er saß in einem großen Sessel und schien zu schlafen. Sirius sah auf, der Sessel stand in Hagrid Hütte! Wie kam Severus Snape in Hagrid Hütte? Er betrachtete das Bild genauer. Dieser Snape war ein Schatten des Mannes den er jetzt kannte. Der Snape auf dem Bild wirkte schwach, zerbrechlich und, Sirius kniff die Augen zusammen, war eindeutig verarztet worden. Unter dem locker sitzenden Hemd, das an den Ärmeln mehrmals umgeschlagen war, konnte er Verbände ausmachen und eine Hand war ganz und gar mit Verbänden fixiert worden.
Er blätterte weiter, ein Snape der sich mühsam an einem Tisch abstützte und leicht irritiert in die Kamera sah. Ein Snape halb schlafend vor der Hütte sitzend, und je weiter er blätterte, hatte es den Anschein, als ginge es Severus besser. Das letzte Bild zeigte Severus in einer schwarzen Robe fast der gleichen Art wie er sie jetzt trug, an der Seite von Hagrid. Er stützte sich auf den Arm des Halbriesen, als befürchtete er jeden Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren. Hagrid strahlte auf diesem Bild über das ganze Gesicht und sah unendlich stolz aus.
"So, Sie haben es also gefunden", sagte eine freundliche Stimme hinter ihm.
Sirius sprang auf und wirbelte herum. Albus Dumbledore stand in der Tür und die Abendsonne ließ ihn in einer feuerroten Aura erscheinen.
Verlegen klappte Sirius das Album zu.
"Nun, Hagrid hielt es für zu gefährlich es offen rumliegen zu lassen. In letzter Zeit hatte er oft Besuch gehabt", fuhr Dumbledore fort, er klang keineswegs enttäuscht oder wütend.
Sirius wusste, dass er von Harry, Ron und Hermine sprach.
Dumbledore streckte den Arm aus und Sirius übergab ihm das Album.
"Ja, wer hätte das gedacht. Dass die beiden Freunde waren?" Mit einem traurigen Lächeln blätterte der Direktor in dem Album.
"Hagrid war sein einziger Freund. Rubeus schlug sich in den dunklen Jahren die Nächte im Verbotenen Wald um die Ohren. Wie oft mußte er Snape helfen? Wie oft rettete er ihm das Leben?" Gedankenverloren starrte der alte Mann auf ein Bild.
"Das ist ein Witz oder?" fragte Sirius mit rauer Stimme.
"Ein Witz?" Dumbledore sah auf und runzelte die Stirn. "Die Freundschaft von Hagrid und Snape bestimmt nicht! Nein, das war kein Witz. Es war für beide eine sehr ernste Sache."
Sirius warf nun einen Blick auf die Pergamentrollen und Dumbledore sah auch auf die Rollen.
"Was ist das?" fragte er den Direktor.
"Ich weiß es nicht und vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. Ich habe das Gefühl, dass die nicht für mich sind. Sonst hätte sie mir Hagrid überlassen. Hier nehmen Sie." Dumbledore reichte Black das Album zurück.
"Warum ich?"
"Warum nicht Sie?" Damit drehte sich Dumbledore um und verließ das Haus.

Sirius starrte dem Direktor nach. Snape würde ihm das Genick brechen, wenn er ihn mit diesen Bildern entdeckte! Kurz spielte er mit dem Gedanken es wieder zurückzulegen in das Versteck, doch was wäre wenn andere es finden würden? Black verschloß das Versteck sorgfältig und steckte die Pergamentrollen und das Album in eine lederne Tasche von Hagrid. Eine Weile zögerte er und dann steckte er noch das Bild mit Hagrid und seinem Vater ein. Mit der schweren Tasche um die Schulter verließ er die Hütte wieder. In dieser Nacht tat er kein Auge zu, er starrte auf den Tisch, wo die Tasche lag. Hagrid und Snape Freunde? Warum hatte sich Dumbledore nicht als ein Freund von Snape bezeichnet? Es schwirrten so viele Fragen in seinem Kopf. Fast kam es ihm vor, als säße er wieder in der Schule und müsse viel lernen. Doch da war kein James mehr der ihm half, kein Lupin, der ihn mit einem Witz aufmunterte, und kein Peter, der ihnen auf seine ganz eigene Art immer wieder zeigte, dass er doch nicht so unwissend war. In diesem Moment kam er sich so dumm vor.
Sirius stand auf, ging ins angrenzende kleine Bad und wusch sich sein Gesicht mit kaltem Wasser, vielleicht half das seine Gedanken etwas abzukühlen. Doch als er das Bad verließ lag da immer noch sein Problem auf dem Tisch.
"Warum tun Sie mir das an Hagrid? Warum nur?" flüsterte er und öffnete die Tasche.


Kapitel 2

 

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