Geheimnisse

 

 

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Kapitel 15: Verboten



Erzähle mir die Vergangenheit und ich werde die Zukunft erkennen!

Konfuzius


Er hatte eine Entscheidung treffen müssen. Hier gab es kein Schwarz, kein Weiß nur den Tod. Den Tod von zwei Personen, die sowieso mehr Menschen glichen, die zufällig noch am Leben waren oder von solchen, die ihr Leben noch vor sich hatten. Er hatte sich für die Jungen entschieden, die Kinder. Severus Snape führte die Gruppe der Todesser an, die in den Kinderbereich eindringen sollten. Hier war kein übermäßiger Schutz, hier konnte man sich schnell und lautlos bewegen. Voldemort wollte die Kinder einiger Zaubererfamilien und Muggelgeborener tot wissen. Snape kannte sich im Gegensatz zu seinen zwei Kollegen im St. Mungos Hospital aus. Er kannte das Krankenhaus aus Erzählungen von Dumbledore und war selber eins-zwei mal dort gewesen. Severus hatte sie falsch geführt, nein, das war nicht korrekt, er hatte sie über Umwege zur Abteilung geführt, in stiller Hoffnung, dass die Auroren frühzeitig kommen würden. Bis dahin mußte er den örtlichen Apparierschutz verlassen haben.
So war es auch eingetreten. Er spürte schon wie der Druck ihn verließ. Er fühlte sich frei und sicher. Da war eine Korridortür aufgestoßen worden. Keine Sekunde zu spät, sie waren bereits mitten in der Kinderabteilung. Snape lächelte unter seiner Maske. Etwas halbherzig schoß er einen Schockfluch gegen einen Auroren. Die anderen zwei Todesser keuchten überrascht auf und schon begann das Gefecht mitten im Flur. Snape schob sich noch ein Stück an der Wand entlang, der Schutz war endgültig von ihm gefallen. Gerade wollte er die anderen Todesser zu sich winken, sls einer von ihnen von einem rotglühenden Fluch getroffen wurde. Der zweite wurde bereits von Auroren überrumpelt. Snape sah wie ein Auror ihn mit kalter und grimmiger Mine ansah.
'Oh nein, diesmal nicht!', schwor sich Snape, er duckte sich unter einem Fluch hinweg. Dieser streifte ihn an der Schulter, doch so recht spüren tat er es nicht mehr. Der Gang lag plötzlich leer und verlassen da. Die Auroren fluchten laut.

Snape erschien mitten auf einen Friedhof wieder. Dort stand eine Frau in Todesserkleidung, um die einkommenden Berichte an Voldemort weiterzuleiten. Snape keuchte den seinigen hervor. Langsam brannte die Schulter und er mußte so schnell es ging nach Hogwarts, um sie verarzten zu lassen. Die Frau ließ ihn aber nicht gehen. Zusammengekrümmt kauerte an einem Grabstein und lauschte den anderen Berichten. Die Longbottoms waren tot, wie erwartet, die alte Mrs. Longbottom auch. Ein alter Fehler war korrigiert worden, wie sich ein Todesser spöttisch ausdrückte. Es wurde hell und die Frau schickte die letzten Eulen davon, hörte sich die letzten Berichte an.
"Warte!" sagte sie kurz angebunden zu Snape und verschwand.
Snape zog eine Grimasse, was sollte er auch anderes tun? Die Sonne stieg höher und höher, der Grabstein hinter ihm wurde langsam warm. Gerade wollte er sich einen schattigen Platz suchen, als die Frau wieder auftauchte. Sie griff grob nach seinem Arm und zog ihn auf die Beine.
"Unser Herr will dich sehen", sagte sie und ihre Stimme klang eiskalt.
Snape blinzelte nur und schon stand er in einem dunklen Raum. Es dauerte eine Weile bis er ein altes Empfangszimmer ausmachen konnte. Durch die zugezogenen Vorhänge drang gedämpftes Licht.
"So So.., Giftmischer sag mir, warum hatte die Gruppe rund um Rockwood Erfolg und du nicht? Warum konnte Malfoy die alte Longbottom überwinden und seinen Auftrag ausführen und du nicht?" In einem hohen Stuhl saß Voldemort und seine roten Augen schienen förmlich durch das Halbdunkel zu glühen.
Snape fiel sofort auf die Knie: "Herr, es war nicht meine ..."
"SCHWEIG!" donnerte Voldemort.
Das hörte sich gar nicht gut an. Snape ließ den Kopf hängen und sammelte seine verbliebenen Kräfte. Verbarg einige davon tief in sich, er würde sie brauchen um wenigstens später in den Verbotenen Wald zu kommen. Etwas raschelte, Voldemort war aufgestanden und nährte sich ihm.
"Mein glorreicher Plan wurde nicht vervollständigt!", sagte der Dunkle Lord und stand nun drohend vor Snape.
Der Tränkemeister blieb stumm. Wartete auf das Unausweichliche, zu gut kannte er dieses Knistern in der Luft. Fast glaubte er den kalten Atem von Voldemort zu spüren, die langen dürren bleichen Finger knacken leise als sie sich um den Zauberstab krallen.

Er überlebte irgendwie. Voldemort war nie darauf aus jemanden aus seinen Reihen wegen einen solchen Fehlers zu töten. Es gab diabolischere Methoden jemanden seine Fehler vor Augen zu führen. Snape kannte sie mittlerweile alle und gerade deswegen war er so überrascht, dass er sich trotz alledem nicht so unter Kontrolle hatte. Wie ein verwundetes Tier hatte er sich aus dem Raum gezogen und hatte seine restliche Energie in den Sprung zum Verbotenen Wald investiert. Kein Hagrid würde da sein. Aber wenigstens würde er an einem Ort sein, den er kannte und wo er sich halbwegs sicher fühlte. Im Verbotenen Wald gab es gefährliche Tiere, Einhörner zum Beispiel. Diese Tiere sahen das Dunkle in ihm, für sie war er eine Gefahr. Tot durch ein Einhorn war allemal besser als durch Voldemort oder einem Anhänger, der glaubte, er müsse Voldemorts Werk beenden. Sicherheit! Er schnaubte. Für jemanden, für den Sicherheit überleben für die nächsten 5 Minuten bedeutete, war der Wald die beste Alternative. Snape entließ die letzten Reste an Kraft und verschwand mit einem leisen Puff.

Die Skorpionwölfe witterten leichte Beute. Obwohl Herbst für alle genug Nahrung bedeutete, war diesen Tieren leichte, noch etwas lebende Beute viel lieber als verwesende. Das Rudel nahm die Witterung auf und heulte begeistert. Der Blutrausch hämmerte in ihren Herzen, betörte ihre Sinne. Beute! Noch lebende Beute! Der Abend war gerettet! Ein keifendes Kläffen von ihrem Anführer und das Rudel jagte durch den Verbotenen Wald, der teils magischen Spur folgend. Im Wald konnte fast jedes Tier etwas Magie oder konnte sie deuten. Aber war dies verwunderlich auf den Ländereien von Hogwarts? Die Wölfe jagten einem Bachlauf entlang, trotten über umgestürzte Bäume. Am Rande einer Senke blieben sie stehen, sogen die Luft tief ein. Die Magie war schwächer geworden an diesem Ort. Eines der älteren Tiere erinnerte sich an früher, wo es hier vor schwarzer Magie nur so troff, starker schwarzer Magie, durchwoben mit zwei hellen Fäden Magie. Das war einmal. Jetzt war sie schwach, verwundbar, angreifbar.
Es war Zeit! Das Tier am Boden der Senke mußte sie bemerkt haben. Es versuchte aufzustehen, schien nach etwas greifen zu wollen. Skeptisch legte das Leittier den Kopf schief. Hatten sie sich getäuscht? Nein, das Tier sank wieder zurück. Der Skorpionwolf zog die Lefzen hoch. Ab jetzt brauchten sie kein Kläffen mehr, kein Heulen. Leise zogen sie den Kreis enger und enger. Ihr Opfer versuchte sich wegzuschleppen und sah sich nur einem weiteren Wolf gegenüber.
Es schlug ein anderen Weg ein, zog sich in die andere Richtung. Das Leittier, größer und kräftiger als alle anderen, knurrte leise. Ihr Opfer gab auf, ließ sich auf den Boden sacken, schnaufte in schweren Zügen. Die Tiere stoppten, dem Alphawolf gebührte hierbei der erste Schlag und die Prüfung, ob es zu überwältigen sei. Es war erfahrener als alle anderen. Der Wolf schlug mit einer Pfote nach dem Verwundeten. Keine Reaktion. Kurz verbiss sich der Wolf in das Opfer und schüttelte es kurz. Ein triumphierendes Knurren grollte aus der Kehle. Die anderen Wölfe traten näher. Das Alphatier ließ los und suchte nach dem Genick. Selbst Wölfe verstanden sich, wenn sie Zeit hatten, auf den schnellen schmerzlosen Tod. Nur seltsam, dass dieses Opfer sich hier nicht wehrte, genug Magie hatte es doch noch. Sachte, fast zärtlich umfasste der Skorpionwolf das Genick mit seinen kräftigen Reißzähnen. Der richtige Druck an der richtigen Stelle...
Sirrrrr.
Das Tier ließ los, etwas hatte ihn gestreift! Hatte sein Opfer doch angefangen zu kämpfen? Nein, ein kleiner dünner Zweig steckte zitternd neben ihm in der Erde. Der Boden bebte von Hufen. Der Leitwolf knurrte. Zentauren, nur diese konnten mit den kleinen Ästen werfen und machten einen solchen Lärm! Da sprang auch schon einer in die Senke und keilte nach den Wölfen aus. Es regnete Äste auf sie nieder. Ein Tier heulte auf als es getroffen wurde. Das wurde dem Leittier zu gefährlich, es kläffte und das Rudel verschwand aus der Senke. Enttäuscht heulte der Anführer am Rand der Senke. Sie waren um ihre Beute betrogen worden! Es besah sich den Zentauren genau, es war eine Missgeburt mit zwei menschlichen Körpern! Einer, wo normalerweise der Pferdehals saß und einer wo der Rücken war. Dämonen! Kein Zentaure, ein Dämon war da in der Senke! Die Augen des Wolfes glühten panisch auf. Er zog die Rute ein und verschwand jaulend. Ein Dämon hatte sie um ihre Beute betrogen! Das arme Wesen. Der Skorpionwolf hätte wenigstens schnell Schluß gemacht. Dämonen neigten nicht dazu!

"Das war knapp", kommentierte dies der Körper am Hals und der Körper auf dem Rücken schnaubte nur angewidert.

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