Liebe, Sehnsucht, Angst und Tod

 

 

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Kapitel 2: Wie Du mir, so ich Dir 

 

Severus saß schon an seinem Pult, als die Fünftklässler herein kamen und sich auf ihre Plätze setzten. Wie erwartet saß Malfoy, dieser Schleimer, wieder in der ersten Reihe. Neben ihm saßen Crabbe und Goyle. Ihm selbst würde es ja nie einfallen, seinem Haus Punkte abzuziehen, aber wenn er es machen würde, dann bei diesen drei Idioten. Zum Glück war seine Tochter schon in der sechsten Klasse und hatte so mit nicht das Pech, mit Malfoy, seinen Leibwächtern und Potter & Co Unterricht zu haben, sondern mit Jane Hilton, die dieses Jahr die neue Vertrauensschülerin war.
Als alle auf ihren Plätzen saßen stand er auf und blickte, wie immer, finster durch die Reihen. Dann nahm er die Liste zur Überprüfung der Anwesenden heraus und begann.
"Granger?"
"Hier"
"Longbottom"
Keine Antwort. Er starrte durch die Reihen und konnte ihn nicht erspähen. "Wo zum Teufel steckt Longbottom?", raunzte er.
Zögerlich hob Hermine die Hand.
"Ja, Granger, ich höre?"
"Er ist heute Morgen die Treppen herunter gefallen und liegt jetzt auf der Krankenstation."
Severus ging durch die Reihen, blieb vor Hermine stehen und schaute sie kalt lächelnd an. "Und wieso, Miss Granger, haben Sie mir das nicht schon früher gesagt?", schnauzte er sie an. "10 Punkte Abzug für Gryffindor!", sagte er, noch bevor sie antworten konnte und ging zurück nach vorne.
"Malfoy?"
"Hier"
"Potter?", fragte er in einem sehr höhnischen Ton.
"Hier."
Snape starrte ihn von seinem Platz aus mit seinen schwarzen Augen an. "Wäre auch nur zu schön gewesen, wenn du es nicht wärst!", bemerkte er und alle Slytherins fingen zu jauchzen an.
Zur gleichen Zeit saß seine Tochter in der letzten Reihe des Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste-Zimmers und wartete wie alle anderen auf Professor Sare.
"Jane, diese Professor Sare kommt mir irgendwie merkwürdig vor!"
Jane, die neben ihr saß, drehte sich zu ihr um und schaute sie fragend an. "Wie meinst du das?"
"Ich weiß nicht was, aber irgendwas stört mich gewaltig an dieser Person!"
"Ach, du bildest dir das nur ein!"
"Willst du damit sagen, ich sei verrückt oder so was? Du hättest mal meinen Vater sehen müssen, wie der die angesehen hat und wie sie gegrinst hat, richtig kalt!"
"Dein Vater grinst auch richtig kalt!"
Lilian stöhnte auf und gab ihrer neuen Freundin einen leichten Schlag auf den Hinterkopf.
"Hey, was soll das?"
"Ein leichter Schlag auf den Hinterkopf erhöht bekanntlich das Denkvermögen! Weißt du was, ich werde es dir beweisen!", sagte sie und schaute Jane entschlossen an. Gerade als sie fertig gesprochen hatte betrat Professor Sare das Zimmer. Als die sich an ihren Platz setzte und erst mal durch die Runde spähte, blieb ihr Blick an Lilian hängen. Sie setzte ein sarkastisches Lächeln auf und stand wieder auf. "Oh, Miss Snape, rein vom Aussehen her würde man ja gar nicht denken, dass Sie die Tochter von Professor Snape sind!", sagte sie in einem kalten Ton.
"Tja, ich bin wohl das Gegenteil von Ihnen, Sie scheinen wir Ihr Vater auszusehen, sind Sie sich sicher, dass Sie eine Frau sind?", entgegnete Lilian kühl.
Die ganze Klasse lachte bei den Worten, nur Professor Sare nicht. Sie sah sehr zornig aus, denn ehrlich gesagt hatte sie nicht mit so einer Antwort gerechnet.
"10 Punkte Abzug für Slytherin und eine Strafarbeit für Sie, Sie kommen am Ende der Stunde zu mir!", sagte sie und setzte sich hin. Dann begann sie ebenfalls mit der Anwesendheitskontrolle.
Nach der Stunde ging Lilian also nach vorne und ließ sich mitteilen, was für eine Strafe sie erwarten würde.
"Sie werden heute Abend unter Filchs Aufsicht das Pokalzimmer putzen, ohne Magie und morgen mit Hagrid das Unkraut aus seinem Garten zupfen!"
"Ich werde mich beschweren, Professor. Mein Vater wird das nicht gefallen!", sagte Lilian so kalt es nur ging und verließ das Zimmer. Es war passend, dass sie jetzt eine Doppelstunde Tränke hatte, denn sie musste es ihrem Vater sobald als möglich erzählen.
Als Lilian den Kerker betrat, in dem der Tränkeunterricht stattfand, waren einige der Fünftklässler noch da, unter ihnen Malfoy, seine Leibwächter, Potter und seine Bande. Sie bemerkte die Blicke, die ihr zugeworfen wurden. Sie war nämlich mit Abstand das hübscheste Mädchen, zumindest an der Schule.
"Hi Lilian!", sagte Malfoy und stellte sich ihr in den Weg.
"Hallo", sagte sie mürrisch, schob ihn beiseite und ging zu ihrem Vater nach vorne.
Harry, der nicht wusste, dass sie seine Tochter war, starrte ihr hinterher und wunderte sich, dass Snape sie einigermaßen ungewohnt freundlich ansah.
"Was ist den los?", fragte Severus, als er in das wutentbrannte Gesicht seiner Tochter sah.
"Professor Sare hat mir eine Strafarbeit verpasst, nach dem ich sie beleidigt hatte, weil sie mich zuvor provoziert hat!", sagte sie entzürnt.
"Und wie hat sie dich provoziert?", fragte er bemüht ruhig, doch innerlich brodelte es in ihm.
"Sie hat gemeint: 'Oh, Miss Snape, rein vom Aussehen her würde man ja gar nicht denken, dass Sie die Tochter von Professor Snape sind!' und darauf hin hab ich gesagt: 'Tja, ich bin wohl das Gegenteil von Ihnen, Sie scheinen wie ihr Vater auszusehen, sind Sie sich sicher, dass Sie eine Frau sind?' und dann hat sie mir 10 Punkte abgezogen und ne Strafarbeit verpasst!"
Severus stöhnte auf. Na toll, es reichte, dass er sich nicht mit ihr verstand und sie sich bekriegten, aber musste das denn auch bei Lilian so sein? "Lilian, ich würde ja gerne etwas wegen der Strafarbeit machen, aber ich kann da nichts ändern. Übrigens, was musst du machen?"
"Ich muss heute Abend unter Filchs Aufsicht das Pokalzimmer putzen, ohne Magie und morgen mit Hagrid das Unkraut aus seinem Garten zupfen!"
"Ich werde mit Filch reden, und Hagrid wird so oder so Angst vor dir haben, ok?"
Lilian nickte. Ein Gutes hatte es ja, dass ihr Vater Professor war und auch noch ihr Hauslehrer, nämlich, dass er sich gezielt für sie einsetzen konnte und mit entsprechendem Respekt behandelt wurde...

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