A Memory Found

 

 

Zurück

 

Zurück zur 
Startseite


Kapitel 8: Geständnisse

Dumbledore fragte sich wer dieser Ivan war, warf einen Blick zur Tür und sah ein Stück von Dracos Robe. Also lauschte der Junge, das hätte Dumbledore wissen sollen. Draco traute ihm nicht mehr, und Dumbledore konnte es ihm nicht übel nehmen. Aber hatte Draco recht, daß er die Gryffindors bevorzugte? Und wenn die anderen Häuser das auch so sahen, warum funktionierte es bei ihnen noch wenn man Punkte abzog, aber nicht bei Slytherin? Oder tat es das überhaupt?
Ravenclaw hatte den Hauspokal in über 20 Jahren nicht mehr gewonnen, und Hufflepuff vor dem letzten Jahr in 40 Jahren nicht. Wie hielten Flitwick und Sprout ihre Schüler bei der Stange, wenn sie keine Hoffnungen auf den Hauspokal hatten? 
Dumbledore sah Severus an, der ins Nichts lächelte. Lächelte? Severus lächelte kaum jemals.
"Warum lächelst du?", fragte Dumbledore.
"Ivan", sagte Severus leise. "Er erzählt mir eine alberne Geschichte über eine Gans."
"Oh," sagte Dumbledore leise, unsicher ob er weiter fragen sollte. 
Es war nicht ungewöhnlich, daß jemand unter dem Einfluß eines geistesfesselnden Trankes Dinge sah oder Stimmen höre, üblicherweise Dinge die sie gesehen oder gehört hatten und die sich mischten um 'neue' Erinnerungen zu bilden.
"Warum Ivan?", fragte Dumbledore. "warum nennst du ihn Ivan?"
"Das ist sein Name", sagte Severus, als hätte Dumbledore es wissen sollen.
"Aber warum hast du den Namen Ivan ausgesucht?" wiederholte Dumbledore.
"Habe ich nicht. Es ist sein Name", bestand Severus. Dann warf er Dumbledore einen Blick zu. 
"Warum geben Sie mir den VGDK-Posten nicht?"
Dumbledore fühlte daß seine Geduld nachließ, obwohl Severus krank war. "Wir haben das besprochen. Oft. Ich weiß es zu schätzen, daß du mir die Frage 5 Jahre lang nicht gestellt hast. ich dachte wir hätten eine Abmachung."
Severus' Augen wurden klein. "Und es gefällt mir nicht, daß sie mich wie ein Kind behandeln. Ich bin keines, wenn ich mich in den Dunklen Künsten ertränken will, habe ich jedes Recht das zu tun."
"Severus, ich versuche nur dir zu helfen", verteidigte sich Dumbledore als Severus wackelig aufstand. 
"Mir helfen? Etwas zu spät dafür. Wo waren Sie als ich sie gebraucht habe?", fragte Severus, dessen Augen so gehetzt aussahen, daß Dumbledore ihn nur anstarren konnte. Seine Gedanken fühlten sich taub an. 
"Bei Ihren tollen Gryffindors natürlich. Wissen Sie, es ist eigentlich gut, daß ich zum Dunklen Lord gegangen bin. Ohne ihn hätte ich diesen Job nicht", sagte Severus als er zum Tisch hinüber balancierte und sich schwer hinsetzte. 
Schnuffel schlich davon, vorsichtig darauf bedacht, sich nicht von Severus sehen zu lassen, als er ins Schlafzimmer ging. Draco zog sich ebenfalls etwas weiter ins Zimmer zurück, aber die Tür wurde offen gelassen.
"Was meinst du?", fragte Dumbledore. Er blieb sitzen.
Severus sah ihn mit etwas ärgerlichem Gesicht an. "Meine ZAGs waren furchtbar. Ich habe meine ganze Schulzeit über aufholen müssen, außer in den dunklen Künsten", sagte er grinsend. "Die konnte ich wirklich gut. Meine UTZ waren auch furchtbar. Wenn mir der Dunkle Lord nicht zwischen meinem 6. und 7. Jahr einen Job angeboten hätte, hätte ich nach dem Abschluß wieder in die Straßen der Nockturngasse gehen müssen. Ich hätte vielleicht eine Anstellung in einem der Läden gefunden, aber man hätte mir nicht genug gezahlt, um diesen heruntergekommenen Ort je zu verlassen. Aber der Dunkle Lord kam", Severus lächelte und seine Augen glänzten, wie sie es oft taten wenn er von Voldemort sprach, "er kaufte mir ein Haus, ein kleines, in der Nähe von Schottland. Da lebe ich noch immer. Es ist schön. Keine Nachbarn, niemand der mich stört. Er hat es mich nicht einmal zurückzahlen lassen. Dann wurde ich Ihr Spion und Sie haben mir diesen Job gegeben, als Bezahlung für meine Hilfe. Aber wäre ich nicht zum Dunklen Lord gegangen, hätte ich diesen Job nicht." Und Severus verbarg sein Gesicht in den Händen. "Warum war der Dunkle Lord der einzige der je versuchte mir zu helfen?"
"Ich habe es versucht..." Dumbledore brach ab.
Severus lachte. Seine Stimme klang heiser und verzweifelt. "Sie? Sie wollten mich nur als Spion benutzen. Sie haben sich nie um mich gekümmert. Und jetzt... bin ich gefangen. Sie sind der einzige Mensch auf diesem Planeten, der einen ehemaligen Todesser einstellen würde, und ich habe sowieso nicht genug Qualifikationen, um einen anderen Job zu bekommen. Ich unterrichte nicht gerne. Ich bin furchtbar darin. Ich habe nicht die Geduld." Severus seufzte. "Sie gehen durch das Leben und hoffen, daß die Zukunft besser wird. Egal wie trostlos die Gegenwart ist, sie halten sich an der sinnlosen Hoffnung fest, daß die Zukunft besser sein wird. Aber dann," Severus sah sich um, "wird Ihnen klar, daß es die Zukunft ist, und nichts besser wird. Nun", sagte er, wobei er sich aufrichtete, "wenigstens ist der Dunkle Lord zurück, und vielleicht werde ich dieses mal dafür umgebracht ein Spion zu sein. Ich hätte letztes mal schon umgebracht werden sollen, aber ich schätze ich hatte Glück." Severus lachte über seinen eigenen Witz, aber Dumbledore hatte Schwierigkeiten, seine Tränen zurückzuhalten. Severus hörte auf einmal auf zu lachen. "Es ist alles Potters Schuld. Alles. Daß ich zum Dunklen Lord gegangen bin, das blöde Dunkle Mal, das ich den Rest meines Lebens wie ein Brandzeichen mit mir herumtragen muß. Es ist alles seine Schuld."
"Severus, es ist nicht James' Schuld", sagte Dumbledore mit zitternder Stimme.
"Ist es nicht?", fauchte Severus. Sein Kopf fuhr herum, um Dumbledore anzustarren. "Wenn der Idiot mir nicht in den Weg gekommen wäre und mich heraus gezogen hätte wäre ich gestorben, wie ich es vorhatte! Aber nein! Potter musste der Held sein! Das Leben von jemandem retten, selbst wenn der nicht gerettet werden wollte! Potter hatte eine tolle Zukunft vor sich. Tolle ZAG- und UTZ-Noten und mit seinem Geld brauchte er nicht einmal einen Job. Ich habe versucht zu tun was richtig war. Keine Drogen, kein Alkohol, bin in die Schule gegangen, aber es hat nie funktioniert. Nichts hat je funktioniert. Und jetzt, da ich Potter diese blöde Lebensschuld schulde kann ich nicht einmal mehr Selbstmord begehen. Ich schätze, ich hätte einfach einen Trank nehmen sollen, aber wie ein Idiot wollte ich Potters kleine Gang mit mir in die Tiefe reißen. Sie hätten auch leiden können, dachte ich mir. Wenn ich es nicht im Leben tun konnte, so war ich doch entschlossen es in meinem Tod zu tun. Alle würden sie auslachen weil sie hinausgeworfen wurden und sie würden auch nie einen Job bekommen, nie, wie ich. Sie würden sehen können wie es sich anfühlte Abschaum zu sein", sagte Severus, der seine Tränkeregale anstarrte. Dumbledore war an Ort und Stelle wie angewurzelt. Es war ihm nie, nicht ein einziges mal, der Gedanke gekommen, daß Severus vielleicht versucht hatte, in dieser Nacht Selbstmord zu begehen.
"Du bist kein Abschaum, Severus", sagte Dumbledore.
Severus schüttelte plötzlich den Kopf. "Nein, ich wollte mich nicht umbringen. Selbstmord ist falsch und das wollte ich nicht tun. ich wußte nicht, daß Lupin ein Werwolf war. Sicher nicht. Das Leben ist toll, jeder will leben", sagte er als würde er etwas wiederholen, das er sich selbst eingeredet hatte. "Aber ich war nur so müde. Ich bin noch immer müde und es wird nie besser werden."
"Doch, wird es," sagte Dumbledore, der sich endlich bewegen konnte, als er zu Severus hinüber ging. Er streckte ein Hand aus um Severus' Rücken zu berühren, als dieser zurückzuckte. 
"Nein, fassen Sie mich da nicht an, ich mag es nicht, wenn Leute die Verbrennungen berühren."
"Welche Verbrennungen?" wollte Dumbledore wissen. Er wollte alles herausfinden das er konnte. 
"Die Verbrennungen von dem Feuer", sagte Severus der wieder seine Regale mit den Tränken ansah. 
"Welches Feuer?" fragte Dumbledore. Er weigerte sich aufzugeben."
"Das Feuer im Waisenhaus", sagte Severus leise.
"Welches Feuer im Waisenhaus?" fragte Dumbledore 
"Als ich 6 war gab es ein Feuer. Ein paar reiche Kinder hatten es gelegt. Reiche Kinder kamen oft in die Nockturngasse, um zu sehen wie es war oder um kleine Stöckchen zu rauchen. Wenn ihre Eltern kamen um sie wegzuzerren, warfen sie die brennenden kleinen Stöckchen durch ein Fenster ins Waisenhaus. Üblicherweise trat es eines von uns Kindern aus, aber... einmal haben wir geschlafen.. und…wir wussten nicht...ich habe unter dem Bett geschlafen... ich hatte Angst vor den Geräuschen in der Nacht... ich bin aufgewacht und habe die Flammen gesehen... die andere Kinder wachten nicht auf. Ich habe geschrien und geschrien, aber sie haben weiter geschlafen. Ich erinnere mich nicht an viel anderes, nur daß ich die Flammen gesehen habe, die eines der Kinder fraßen... und dann... ich hatte große Schmerzen, und war in einem anderen Bett... die Flammen waren weg... 10 Kinder starben in der Nacht. Mein Freund Michael starb und seine kleine Schwester Elisabeth. Sie war 3. ich wünschte ich wäre in dieser Nacht auch gestorben. Warum musste ich aufwachen?"
Dumbledore legte vorsichtig eine Hand auf Severus' Schulter. Wie konnte er das übersehen haben? Warum hatte er Severus als Schüler ignoriert? Es war vom ersten Tag an deutlich gewesen, daß mit ihm etwas nicht in Ordnung war. So wie Severus immer seine Haare vor dem Gesicht hatte (das tat er immer noch), sein Wissen über die Dunklen Künste, daß er kaum sprach, selbst wenn man ihn anredete, wie er sich von keinem berühren ließ und wie genau er alles und jeden beobachtete, aber Dumbledore hatte einfach gedachte, daß jemand anders herausfinden würde was los war, und es sah aus, als hätte jeder andere das auch gedacht, bis niemand übrig war, um Severus zu helfen.
"Es tut mir leid, Severus", sagte Dumbledore. "Ich habe dich wirklich im Stich gelassen."
Severus zuckte die Schultern. "Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Es ist nicht als wäre ich es wert, daß man mich rettet."
"Meiner Meinung nach schon", platzte Draco heraus als er ins Zimmer kam. Seine Augen waren blutunterlaufen und sein Gesicht war naß. "Ich mag Sie."
Dumbledore stand da, unsicher was er tun sollte. Sollte er gehen, damit Draco und Severus alleine sein konnten, oder sollte er bleiben?"
"Tut mir leid", murmelte Severus,. "ich weiß nicht warum ich das alles gesagt habe, ich habe es nicht so gemeint."
"Doch, hast du", ermutigte ihn Dumbledore, als er sich neben ihn setzte. "Severus, ich bin ein Mensch, ich mache Fehler. Es tut mir leid, daß ich nicht da war, als du mich gebraucht hast. Ich habe immer versucht das Beste zu tun, aber ich weiß, daß ich viele Leute im Stich gelassen habe. Ich habe einfach angenommen, dass sich jemand anders um dich kümmern würde, und ich schätze, jemand anders tat es, und zwar Voldemort. Es muß sehr schwer für dich gewesen sein, gegen ihn zu arbeiten."
Severus sah weg und starrte den Tisch an. "Das war es", flüsterte er. "Er hat nie getan, als würde er mich mögen, ich denke nicht daß er irgend jemanden mochte, aber er hat sich um mich gekümmert. Er wollte, daß all seine Anhänger glücklich waren, und er hat uns für unsere Unterstützung belohnt, sehr gut belohnt. Mein Haus, die meisten meiner Möbel, die Hälfte meiner Bücher sind von ihm. Wenn er gesehen hat, daß ich etwas brauchte, hat er es mir immer gegeben." Sein Kopf hob sich. "Das machen Sie jetzt aber, oder?", fragte er mit einem Blick auf Dumbledore. 
"Ich versuche es", sagte Dumbledore. Er brachte ein winziges Lächeln zustande. "Du hast recht, ich hätte für dich da sein sollen, es tut mir leid, daß ich es nicht war."
Severus sah weg, und seine Wangen färbten sich leicht rot. "Aber ich hätte diesen Job nicht ohne den Dunklen Lord. Wie kann ich den Mann hassen, wo er der einzige Grund ist, aus dem ich nicht auf den Straßen der Nockturngasse lebe? Ich schätze, ich hätte ihm nicht folgen sollen, aber ich hatte keinen Anderen, an den ich mich wenden konnte. Ihnen war ich egal, und es war auch sonst niemand da der mich gewollt hätte. Aber der Dunkle Lord schon."
Dumbledore beschloß die Schuld dem zu geben der sie verdiente. "Severus, es war mein Fehler, ich hätte besser auf die Slytherins aufpassen sollen. Ich wusste, daß Voldemort Rekruten aus ihnen bekam und ich wusste, wie leicht es für Teenagers ist, von ihm verführt zu werden. Er ist sehr gut im Lügen und Betrügen..."
"Aber das hat er nicht", unterbrach ihn Severus. Er sah verwirrt aus. "Er hat mir genau das gegeben, was er mir versprochen hat. Wenigstes haben mich die anderen Todesser nicht mit Abscheu angesehen, wie es jeder auf dieser Seite macht. Ich kann nicht einmal die Winkelgasse hinuntergehen, ohne finstere Blicke auf mich zu ziehen. Ich hasse es. Und jeder haßt mich in dem Augenblick, indem sie herausfinden, daß ich ein Todesser war. Es gibt keine Entschuldigung dafür. Aber niemanden hat es gekümmert, daß diese reichen Kinder 10 Waisen umgebracht haben. Sie bekamen gar keine Schwierigkeiten. Ich habe sie ein paar Jahre später gesehen, und sie rauchten und haben über das Feuer gelacht das sie verursacht hatten. Wenn ich als Todesser 10 Leute umgebracht hätte, würde ich gehasst, angespuckt und aus der Stadt gejagt. Ich schätze es kommt dann darauf an, wen man umbringt, nicht ob man jemanden umbringt." Severus schnaubte. "Was ist überhaupt so schlimm am Dunklen Lord? Wen kümmert es ob er Leute umbringe? In der Nockturngasse sterben ständig Leute und keinen kümmert es. Was ist schlimmer? Einen Erwachsenen umzubringen, der sich wehren kann, oder ein Kind verhungern zu lassen, weil sich keiner von seinem Geld trennen will, um sich lieber eine neue Robe zu kaufen, die sie dann in ihren schon überfüllten Kleiderschrank hängen? Ihre Seite bringt Leute um, genauso wie die des Dunklen Lords. Aber sie nennen es nicht Mord, oder? Sie haben wahrscheinlich einen netten Ausdruck dafür, wie ‚Bevölkerungskontrolle' anstatt es das zu nennen was es ist."
Dumbledore warf Draco einen Blick zu. Es wurde schwierig. Er hatte nicht erkannt, daß Severus so viele Zweifel an ihrer Seite hatte. Und unglücklicherweise waren sie alle begründet. 
"Warum bist du dann zu mir gekommen?", fragte Dumbledore 
Severus zuckte die Schultern. "Ich weiß, daß es die richtige Seite ist. Der Dunkle Lord ist nicht der Weg, den man gehen soll, aber das Ministerium auch nicht. Ich bin zu Ihnen gekommen weil ich annahm, daß sie am ehesten der richtige Weg waren."
Dumbledore lächelte. "Danke. Und ich weiß, daß das Ministerium nicht perfekt ist, und daß es verändert werden muß, aber das wird erst geschehen, wenn die Leute es wollen. Es tut mir leid, daß ich nicht für dich da war", sagte er wieder.
"Ich bin blöd. Ich will nicht sterben", seufzte Severus. "Ich habe das alles nicht so gemeint. Und diese Seite ist natürlich die beste Seite."
Draco sah verwirrt aus, aber Dumbledore nicht. Severus war sehr durcheinander, und mit gutem Grund. Er hatte das Schlimmste gesehen, das die Gesellschaft zu bieten hatte, und für ihn und Leute wie ihn war es wahrscheinlich eigentlich egal, ob Voldemort die Kontrolle hatte oder nicht. Ihre Leben waren so und so durcheinander, und das wussten sie. 
Dumbledore bekam durch das was Robertson und Morton getan hatten einige sehr wertvolle Einsichten, und er plante, diese Informationen so gut er konnte zu nutzen ,wenn Severus wieder normal war.
"Severus, es ist in Ordnung", versicherte ihm Dumbledore. "Ich weiß, daß du verwirrt bist. Das ist in Ordnung."
"Ich bin müde", sagte Severus plötzlich. Er zog sich hoch, stolperte ins Schlafzimmer und schloß die Tür.
Schnuffel kam gerade da durch die Badezimmertür und sah die Tür an. Dumbledore nahm an, daß er zu Lupin wollte, ließ ihn hinaus und wandte seine Aufmerksamkeit dann Draco zu.
"Tut mir leid, daß du das alles hören musstest", sagte Dumbledore leise.
"Warum hat er gesagt er wollte sterben und dann er wollte leben?", fragte Draco. Er sah ganz durcheinander aus. 
"Draco, manche Leute klammern sich an die Hoffnung, daß ihre Zukunft besser wird, und so ertragen sie, wie Severus es gesagt hat, die Gegenwart, aber oft bekommen sie Depressionen und sie fragen sich, wozu sie das alles machen. Severus will leben, aber er will auch sterben. Nach allem was ich gehört habe, mache ich ihm daraus wirklich keinen Vorwurf. Sein Leben war nicht leicht."
"Die Dementoren beeinflussen ihn nicht", erklärte Draco. "Ich habe gesehen wie er an ihnen vorbeiging, und er hat nicht einmal gezuckt oder ist blaß geworden. Warum nicht?", wollte Draco wissen.
"Leute die keine frohen Erinnerungen oder glücklichen Gefühle haben, werden von ihnen nicht beeinflusst", erklärte Dumbledore schwer. "Es gibt nichts, das die Dementoren fressen können. Severus ist nicht der einzige da draußen, den die Dementoren nicht beeinflussen können."
Draco kaute auf seiner Unterlippe herum. "Nun, ich werde sicherstellen, daß er ein paar glückliche Erinnerungen hat, damit er, wenn das nächste Mal ein Dementor kommt, zittert und bleich wird wie er soll." Und damit ging Draco in Severus' Schlafzimmer. Er ließ die Tür offen. 
Dumbledore machte sich nicht die Mühe ihn herauszuholen, obwohl es recht spät wurde. Vielleicht, nur vielleicht, konnte Draco Severus etwas geben, für das es sich zu leben lohnte, eine Zukunft für ihn. Vor allem da Draco sehr wahrscheinlich von seiner Familie enterbt werden konnte, wenn er Voldemort nicht unterstützte wie er es sollte. 

***

Snape saß an seinem Schreibtisch und starrte die Kerze an, die da stand als Draco eintrat. 
"Ivan weint", sagte Snape. Er sah sein Bett an. "Ich wollte ihn nicht zum Weinen bringen. Er ist sehr wütend auf mich, weil ich versucht habe mich umzubringen. Ich habe es wirklich nicht getan, es wäre falsch also habe ich es nicht getan, aber es war damals alles so hoffnungslos."
Draco ging zu ihn hinüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Es ist in Ordnung. Jeder regt sich einmal auf. Wissen Sie, als ich meinen Brief bekommen habe, hat mir meine Mutter erzählt, daß Sie nett zu mir sein würden. Sie sagte, Sie wären in der Schule in sie verliebt gewesen."
Snape wurde rot und Draco grinste. "Sie hat Sie immer gemocht, aber Mum wollte nur einen reichen Mann heiraten."
Snape runzelte die Stirn und berührte seine recht billige Robe, und Dravo stupste ihn leicht an "Ich weiß, daß es nicht fair ist,. Aber Mum sagte, sie hat kein Verlangen danach eine Ehefrau zu sein. Sie ist Vaters Vorführstück, und das ist sie gerne. Sie macht was sie will, geht wohin sie will und oft verbringt sie Monate mit reisen über den Kontinent. Sie ist sehr selbstsüchtig, und das gibt sie zu. Sie verdienen eine bessere Frau als meine Mum es hätte sein können."
Snape sah ihn stirnrunzelnd an. "Draco, keine Frau wird etwas mit mir zu tun haben wollen. Nicht so wie ich aussehe oder mit den Verbrennungen an meinem Körper. Und daß ich früher ein Todesser war hilft auch nicht", murmelte er verbittert. "Und ich habe auch keine Aussichten auf einen gut bezahlten Job. Es gibt keine Chance."
Draco war entschlossen, Pansy darauf anzusetzen. Sicher musste es eine Frau für Snape geben. Gregorys und Vincents Eltern hatten Partner gefunden, und keiner von ihnen sah gut aus, und Gregorys Mutter sah sogar recht häßlich aus. 
"Gehen Sie besser ins Bett", sagte Draco ,als er bemerkte wie weit sich Snapes Augen schlossen. 
"Da ist Ivan", sagte Snape. "Denke ich. Ich habe seine Stimme vom Bett her gehört. Oh, jetzt ist er auf dem Tisch."
Draco sah hin. Da war nichts.
"Gehen wir ins Bett", forderte ihn Draco auf. 

***

Sirius, saß in einem Stuhl vor Remus' knisterndem Feuer und seufzte. Er hatte gerade alles, was er belauscht hatte, an Remus weitergegeben. Er konnte noch immer nicht glauben, daß Snape nicht wusste ob er leben oder sterben wollte. Und er konnte wirklich nicht glauben, daß Snape Selbstmord begehen wollte. Er war damals erst 16 gewesen. 
"Ich war wirklich ein Idiot. Erst sage ich Snape er hätte ausgesetzt werden sollen und dann sage ich ihm er verdient es zu sterben. Was für ein Idiot bin ich?"
"Sirius", sagte Remus aus dem anderen Stuhl am Feuer. "Du, ich, James und Lily hatten alle eine gute Kindheit. Liebende Eltern, und die meisten von uns hatten Freunde. Wir wurden vor der harten Realität des Lebens abgeschirmt. Wir hatten keine Grundlagen um zu verstehen warum sich Severus so benahm wie er es tat. Ich wusste nicht einmal, daß Eltern ihre Kinder aussetzten, bis du die Witze darüber gerissen hast, und ich wusste nicht einmal, daß es ein Waisenhaus in der Nockturngasse gab bis ich 17 war. Wir haben nur gedacht, daß Severus sich so benahm wie er es tat, weil er fies war."
Sirius warf ihm einen Blick zu. "Aber ich habe das immer noch gedacht, nachdem ich Azkaban verlassen hatte, und du nicht. Ich meine, warum habe ich meine Meinung nicht geändert? Bin ich wirklich so unreif?"
"Ja und nein", sagte Remus.
Sirius schnaubte. "Das heißt wohl ja."
"Das tut es nicht", verteidigte sich Remus. "Sirius, du bist mit 22 nach Azkaban gegangen. Als du heraus gekommen bist warst du im Geiste noch immer 22. Und dein Haß auf Severus war ungebremst. Ich bin sicher, daß du immer wieder an ihn gedacht hast."
Sirius schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich. Ich hatte nur wenige Gedanken außer denen, die mich ständig verfolgt haben, die an Pettigrew. Wie nett ich zu ihm gewesen war, wie ich ihm von James und Lily erzählt habe und wie ich ihn zum Geheimniswahrer gemacht habe, und über unser Duell in der Straße. Wann hast du aufgehört Snape zu hassen?"
Remus sah ins Feuer. "Das ging langsam. Ich wurde älter und mir wurde klar, daß Leute wie Snape üblicherweise nicht so geboren werden. Und ich bin in die Nockturngasse gegangen und habe da zwei kleine Kinder gesehen, sie konnte nicht älter als 8 sein, die nur dastanden. Die Haare im Gesicht, ausgefranste Roben, keine Schuhe. Denk daran, wie oft Severus die seinen im Unterricht auszog, als wäre er nicht daran gewöhnt." 
Sirius grinste etwas. 
"Und ihre Augen. Sie waren genau wie die von Severus: tot, kalt, und sie beobachteten mich. Ich wusste nicht, daß Severus aus der Nockturngasse kam, aber ich habe erkannt, daß seine Kindheit ebenso schlimm gewesen sein musste. Ich habe den beiden etwas Geld gegeben. Du hättest sehen sollen wie ihre Gesichter gestrahlt haben. Ich habe sie später gesehen, nachdem ich das Rattengift gekauft hatte, das ich gewollt hatte, wie sie zusammen ein großes Sandwich gegessen haben. Ich wollte helfen, aber… ich habe kaum genug um davon zu leben. Ich habe Dinge gelesen und Dinge gehört, die mir geholfen haben immer mehr zu verstehen, warum Severus sich vielleicht so benommen hat wie er es getan hat, und ich habe einfach Schritt für Schritt aufgehört ihn zu hassen."
"Warum hilft keiner diesen Kindern?", fragte Sirius
Remus starrte ihn an. "Warum hast du es nicht getan? Du hattest viel Geld und du wusstest, daß es da ein Waisenhaus gibt."
Sirius war überrumpelt. "Ich? Ich habe nie viel darüber nachgedacht... Ich meine es sind nicht…"
"Es sind nicht deine Kinder und damit nicht dein Problem. Keiner will für diese Kinder zahlen müssen. Deswegen werden sie nicht adoptiert. Keinen kümmert es." Remus zuckte traurig mit den Schultern. 
Sirius seufzte. "Jetzt komme ich nicht an das Geld. Harry diesen Feuerblitz zu kaufen hat mich fast verraten. Ein Glück, daß den Kobolden egal war, daß ich Geld abgehoben habe, aber das Ministerium hat davon gehört und jetzt passen sie darauf auf. Sie wussten offensichtlich nicht, dass ich da ein Konto hatte. Warum hilft Snape ihnen nicht?"
Remus lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. "Tut er. Ich habe ihn an dem Tag dort gesehen. Er läßt sich von den Kindern bestehlen. Ich konnte sehen,daß er wusste was sie taten, aber er sagte nichts, also habe ich ihn nicht darauf angesprochen. Er kann sich aber nicht leisten es oft zu tun. Er verdient dasselbe wie ich. Weil wir hier wohnen und essen zahlt man uns nur das, was unser Sommeraufenthalt kosten wird, und ein bißchen zusätzlich für ein paar Notwendigkeiten. Keiner in Hogwarts unterrichtet aufgrund des Geldes."
Sirius lehnte sich in seinem Stuhl zurück und genoß die Wärme des Feuers. "Das muß schwer für ihn sein. Den Kindern nicht helfen zu können, die in der Lage sind in der er war."
Remus antwortete nicht darauf, sondern blickte ins Feuer. Sirius war nicht mehr sicher, was er von Snape hielt. Er hatte ihn in Harrys drittem Schuljahr sehr gehaßt und hatte noch immer gedacht, daß Snape den Tod verdiente. Aber im Sommer und in Harrys 4. Jahr hatte er sich etwas beruhigt als er über Snape nachdachte. Sicher war Snape ein Ärgernis gewesen, aber das war es auch schon. Remus hatte recht, und seine Erfahrung in Azkaban hatte Snape nicht düsterer aussehen lassen, als er es war. Jetzt war er eine ganze Weile von den Dementoren getrennt, und er fing an sich zu fragen warum er überhaupt versucht hatte, Snape umzubringen. Sirius konnte es nicht auf Snapes Wunsch, sich selbst umzubringen, schieben. Sirius hatte ihm gesagt wo Remus hinging, also war es zum Teil seine Schuld, aber warum hatte er es überhaupt getan? Es ergab einfach keinen Sinn. In Azkaban, und das Jahr darauf, hatte es Sinn ergeben, aber jetzt wo Sirius klar denken konnte gab es gar keinen Sinn mehr. Es schien nicht richtig, es schien auch nichts zu sein das er tun würde. Ein Faustkampf, ja, ein Duell ganz bestimmt, aber ihn loszuschicken, damit er von Remus umgebracht wurde? Damit hätte er nicht nur einen anderen Menschen getötet sondern auch Remus vernichtet. Es gab keinen Sinn

***

Harry stöhnte innerlich als er fühlte, daß seine Narbe anfing wehzutun, und er konnte fühlen wie seine Gedanken auf Voldemort zuflogen. Glücklicherweise hatte er schon seit einiger Zeit keinen dieser Alpträume mehr gehabt, nicht seit Cedric gestorben war, aber dank Trelawneys Hilfe war Harry darauf vorbereitet Voldemort zu treffen, wenn auch nur in Form eines Traumes. 
Harry flog durch ein geschlossenes Fenster und wunderte sich über das was er sah. Voldemort stand bei Lucius Malfoy und sah… etwas verängstigt aus? Vielleicht waren es nur Voldemorts mörderische Gefühle die Harry auffangen konnte, vielleicht war es jedes starke Gefühl das er hatte. Aber wovor konnte Voldemort sich so fürchten? Und warum sah Malfoy so verängstigt aus?
Harry drehte sich um.
Ein Mann, einer der Männer aus Dumbledores Denkarium, stand da. Er stand mitten in einem Tisch der völlig zertrümmert worden war. 
"Ihr habt gesagt, Ihr würdet ihn holen", fauchte er. "Ihr habt es versprochen!"
"Es wird noch etwas dauern", versicherte ihm Voldemort mit seidiger Stimme und nur einer winzigen Spur von Furcht. "Severus wird genau bewacht."
Der Mann spuckte aus. "So. Warum brechen Sie nicht einfach in Hogwarts ein?"
"Können sie nicht", kam die quiekende Stimme von Wurmschwanz. Er drückte sich in eine Ecke. "Sie haben die Karte der Rumtreiber. Harry Potter hat sie."
"Du meinst diese blöde Karte, die du und deine armseligen Freunde gemacht haben?" fragt der Mann. "Warum lassen Sie das Ding nicht einfach von einem Slytherin verbrennen?"
"Sie müssen sie erst finden", sagte Malfoy. "Und ich bezweifle, daß Potter sie ihnen zeigen wird."
Wer der Mann auch war, Harry fing an Angst zu bekommen. Er schien keine Probleme dabei haben, jemanden an die Wand zu reden, nicht einmal Voldemort, und wenn Voldemort Angst vor ihm hatte, zu was war der Mann dann imstande?
"Benutzt einen Tarnmantel und folgt ihm", sagte der Mann langsam. "Ich schwöre, wenn ihr noch etwas langsamer wärt, wärt ihr schon tot!", schrie er heraus, wobei er Voldemort anstarrte. "Ich hoffe wirklich, daß Sie nicht wieder alles versauen, weil Sie sich von einem hübschen Gesicht von unseren Angelegenheiten ablenken lassen. Sie hätten Lily Potter sofort umbringen sollen, nicht versuchen sie zu retten. Oder...", sagte er, mit einem Blick auf Wurmschwanz, "gibt es einen Grund aus dem Sie sie nicht töten wollten."
Wurmschwanz wand sich, und der Mann lachte. Es klang wie Fingernägel die über eine Tafel gezogen wurden. "Was wolltest du tun, Wurmi? Lily unter einen Imperiusfluch stellen? Denn das ist der einzige Weg auf dem sie dich je mit etwas anderem außer Mitleid angesehen hätte. Aber Sie," sagte er, wobei er herumfuhr, um Voldemort mit giftigem Gesicht anzustarren, "sollten besser nicht wieder alles vermasseln. Meine Geduld ist zu ende. Sie hätten Potter umbringen können, wenn Sie nicht so dämlich gewesen wären, ihn gehen zu lassen. Machen Sie das nie wieder."
"Ich bin Ihr Meister", sagte Voldemort wütend, mit dem Zauberstab in der Hand. "Sprechen Sie nicht in diesem Tonfall mit mir."
Der Mann grinste nur. "Ich habe keinen Meister", sagte er mit leiser, gefährlicher Stimme. "Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Ich muß Severus' Zimmer herrichten, für den Fall, daß Sie ihn endlich entführen. Es sei denn, Sie sind zu dämlich dazu", sagte er mit einem Blick auf Malfoy. "Machen Sie keine Fehler, sonst ist Ihre hübsche Frau nicht mehr so hübsch."

"Wir müssen ihn loswerden", sagte Malfoy drängend, als der Mann weg war. "Er ist wahnsinnig. Sie hätten ihn in Azkaban lassen sollen, wo er hingehört."
"Nathan ist nicht wahnsinnig", sagte Voldemort, dessen rote Augen sich auf Malfoy richteten. 
"Und er ist für mich viel wertvoller als du. Ich kann darauf vertrauen, daß er die Seiten nicht wechselt wenn etwas schief läuft, anders als bei dir."
"Er hat euch bedroht", quiekte Wurmschwanz.
"Das ist mir im Augenblick wirklich egal", sagte Voldemort wütend. "Er und der Mann, der ihn aufgezogen hat, sind der einzige Grund, aus dem ich so weit gekommen bin. Ihr Rat und ihre Pläne sind unbezahlbar."
"Was ist mit Severus?", fragte Malfoy. "Er ist wertvoll. Geben Sie ihn wirklich diesem wahnsinnigen Lestrange?"
Lestrange? Das war Lestrange? Er war frei?
"Severus war mir etwas wert als er 16 war. Und in 10 Jahren wird Severus wieder 16 sein. Und wenn Nathan und Florence gute Eltern sind, könnte ich ihn schon mit 12 wieder haben. Nur noch 6 Jahre. Sie haben mir gut gedient und ich werde sie dafür belohnen."
Malfoy schüttelte den Kopf. "Ich verstehe noch immer nicht warum sie ein Kind wollen."
"Sie können keines bekommen", sagte Voldemort ungeduldig. "Nun, was machen wir?"

Harry wachte auf weil seine Narbe so weh tat, und er zuckte zusammen. Die Lestranges waren frei? Er packte seine Robe und rannte zur Türe hinaus ohne sich die Mühe zu machen Ron zu antworten, als er die Treppen hinunter rannte. Es dauerte bei Harrys Geschwindigkeit nicht lange, in die Kerker und in Snapes Zimmer hinunter zu kommen.
Harry klopfte an die Tür. Er merkte, daß Ron ihm folgte. 
"Wirklich schlechte Nachrichten", erklärte Harry Ron als die Türe aufging. Harry wandte seine Aufmerksamkeit Dumbledore zu." Die Lestranges sind frei, und sie wollen Snape, um ihn in ein Kind zu verwandeln, denke ich."
Es dauerte nicht lange bis der Raum voller Menschen war. Snape war mit Filch in seinem Schlafzimmer, und die Tür war geschlossen damit Snape nicht herauskommen oder hören konnte, was gesagt wurde. 
McGonagall, Dumbledore, Lupin, Schnuffel, Ron, Hermine, Ginny und Draco saßen um Snapes Tisch herum. Harry war froh, daß Dumbledore erlaubt hatte, daß er Ron, Ginny und Hermine holte. Er hasste es Geheimnisse vor ihnen zu haben, aber warum war Draco auch da?
Harry teilte allen mit wie Lestrange sich benommen hatte, seine Respektlosigkeiten gegen Voldemort, und er erwähnte seine Drohung gegen Narcissa Malfoy. Er sagte ihnen nichts von Wurmschwanz und der Andeutung, die Lestrange über seine Mutter gemacht hatte. 
"Es gab Aktivitäten in Azkaban", sagt Dumbledore. "Ich habe es befürchtet. Voldemort wird noch nicht riskieren, es ganz aufzubrechen. Die ganze Zaubererwelt würde wissen, daß er wieder aufgestiegen ist, wenn er das tun würde. Aber so wie er die, die ihn unterstützten langsam frei lässt, während er es aussehen lässt als würde nichts passieren, ist genial. Er wird uns in zwei Gruppen spalten, eine Seite die behauptet, daß er zurück ist und die andere, die darauf besteht, daß er das nicht ist, und dann, wenn wir am schwächsten sind, wird er angreifen."
Harry sah Ginny besorgt an.
"Warum will Lestrange Snape aufziehen?", fragte Draco. "Das gibt keinen Sinn."
"Es muß einen Grund geben", sagte Hermine.
"Vielleicht will er nur ein Kind", sagte Lupin schulterzuckend. "Er kennt Severus, also will er vielleicht einfach nur ein Kind aufziehen, von dem er schon etwas weiß."
Harry wollte nicht, daß jemand, nicht einmal Draco, von so jemandem aufgezogen wurde. Lucius Malfoy sah neben ihm normal aus.
McGonagall warf Dumbledore einen Blick zu. "Sollten wir den letzten Hauslehrer von Slytherin benachrichtigen? Den der hier war, als Severus und Nathan in der Schule waren. Vielleicht könnte er uns etwas darüber sagen, wie sich die beiden verhielten."
Dumbledore sah nachdenklich aus. "Ich denke Mr. Logan würde es wissen. Er hat ziemlich genau auf seine Schüler geachtet, aber es schien ihm egal zu sein, ob sie sich Voldemort anschlossen oder nicht."
"Er war ein Zyniker", stimmte McGonagall zu. "Er schien zu denken, wir hätten es verdient, daß ein Dunkler Lord alles durcheinanderbringt, weil wir unsere Sache so schlecht machten."
Harry gefiel es nicht, wie sich dieser Mensch anhörte. 
"Wie geht's Severus?", fragte Dumbledore mit einem Blick auf Draco.
"Gut. Er ist aufgewacht und hat sich an nichts erinnert was heute passiert ist. Er dachte es wäre Nachmittag."
"Gut", sagte Dumbledore. "Und sag ihm nicht was er zugegeben hat."
Draco schüttelte den Kopf. "Werde ich nicht.
Harrys Interesse wurde geweckt. Was wusste Draco? "Was hat er zugegeben?", fragte er. 
Draco sah ihn wütend an, und Dumbledore schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, Harry. Diese Angelegenheit geht nur Draco und mich etwas an. Es hat nichts mit dir zu tun."
Harry wollte es trotzdem wissen. Er wusste schon, daß Snape ein Todesser war, warum konnte er nicht auch andere Dinge über ihn erfahren? Aber Harry verfolgte es nicht weiter. Düster gingen sie zurück in ihre Zimmer. Harry und der Rest schauten zuerst noch bei Lupin vorbei. 

"Ich frage mich was Snape zugegeben hat", überlegte Harry. 
Sirius sah verwirrt aus und zuckt die schultern. "Wer weiß. Vielleicht welchen Geschmack er bei seiner Zahnpasta vorzieht. Ich mal Löwenzahn."
"Löwenzahn?" brachte Ron heraus. "Das stellen sie her?"
"Nein, aber ich", grinste Sirius. Dann fing er an zu erklären wie man Zahnpasta in verschiedenen Geschmacksrichtungen machte. Harry bemerkte nicht einmal, daß Sirius völlig vom Thema abgelenkt hatte, als er darüber nachdachte, welchen Geschmack er versuchen wollte. Seine Minz-Zahnpasta war in Ordnung, aber furchtbar langweilig, nachdem er sie sein ganzes Leben lang benutzt hatte. Wurst, Harrys Lieblingsessen, klang interessant, aber Harry war sich nicht sicher, wie sauber sich sein Mund anfühlen würde, wenn der Geschmack zurück blieb. 

***

Draco sah dankbar zu Dumbledore auf als alle, einschließlich Filch, gegangen waren. "Danke, daß sie es Potter nicht gesagt haben."
"Severus ist dein Freund, nicht Harrys. Aber ich denke Remus wäre auch gern sein Freund. Stoß ihn nicht weg. Severus könnte ein paar Freunde gebrauchen."
Draco hatte eigentlich darüber nachgedacht. Er mochte Remus persönlich nicht, aber Remus war ruhig und Severus zog ruhige Leute vor. Außerdem war Remus vielleicht gar nicht so schlecht. 
"Kann ich heute Nacht hier bleiben?", fragte Draco.
Dumbledore lächelte leise,. "Ja. Ich denke nicht, daß ich dich loswerden könnte, selbst wenn ich es versuchen würde. Aber Draco, sei gewarnt, du wirst vielleicht darum gebeten Dinge zu tun, unter Androhung von Gewalt gegen deine Eltern. Sag mir wenn das passiert. Ich werde dir helfen, und sei vorsichtig mit dem Stundenplan. Trau nur uns Erwachsenen. Die Kinder können bedroht werden. Harry kannst du trauen, er wird es mir erzählen, das hat er gelernt, aber Ron und Hermine vielleicht nicht."
Draco nickte mit dem Kopf. Ihm war klar wie ernst es war. "Warum trauen Sie mir?"
"Severus bedeutet dir sehr viel, Draco, ich kann dir trauen wenn es um ihn geht." 

Kapitel 7

 Kapitel 9

 

Zurück