Von Mördern und Verrätern

 

 

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Kapitel 42: Nach der Folter

Sirius fluchte unterdrückt auf. Das hatte gerade noch gefehlt. Wie sollten sie Snape in seinem Zustand ohne Zauberkräfte heilen können? Er verkleinerte das Pergament und packte es in seine Hosentasche, danach durchsuchte er den Umhang, den er nun über seinen Arm gelegt hatte und nahm aus einer der zahlreichen Taschen und Verstecke einen geschrumpften Handspiegel hervor. Wenn er Snape schon tragen musste, dann wollte er doch zumindest den direkten Kontakt so gering wie möglich halten. Danach konnte er seinen Umhang zwar bestimmt abschreiben - den Gestank und Schmutz würde nie mehr rauskriegen - aber es übertraf die Alternative, Snape so zu tragen, bei weitem. Er besah sich den Spiegel kurz und packte ihn dann ebenfalls in seine Hosentasche. Er wollte keine Minute länger hier bleiben, als nötig und konnte Dumbledore immer noch kontaktieren, wenn sie aus der Mine und deren Schrecken raus waren.

Er legte seinen Umhang erst auf den bewegungslosen Zaubertränkemeister und breitete ihn über dessen Körper, bevor er vorsichtig nach dem Arm auf seiner Seite griff, mit der anderen Hand Snapes Schulter stützend und ihn langsam zu sich hinüber zog. Als der Mann jedoch drohte von dem Leichenhaufen zu rutschen, schlang er den Stoff so gut wie möglich um ihn und hievte den Oberkörper erst in eine aufrechte Position, bevor er sich hinkauerte, das tote Gewicht über seine Schulter schwang und sich wieder aufrichtete. Er hätte eigentlich erwartet, dass ein Mann von Snapes Grösse schwerer sein würde, doch der Zaubertränkemeister war schon immer eher hager gewesen und die Zeit hier hatte dem auch nicht geholfen.

Snape stöhnte wieder auf, als sein Körper ruckartig bewegt wurde, doch bewegte er sich nicht.

"Du stirbst mir jetzt besser nicht weg, Snape. Du schuldest mir noch einen neuen Umhang", knurrte Sirius, wenn er auch keine rechte Schärfe in seine Stimme brachte. Zu überwältigt war er von der Grausamkeit Voldemorts, die er hier gesehen hatte. Nicht einmal vor Kindern machte dieser Bastard halt. Sirius hoffte nur, dass Harry dem Monster nie mehr in die Fänge geriet.

Wenigstens waren James und Lily damals nicht gefoltert worden, bevor sie starben, dachte er mit einem letzten bedauernden Blick auf das tote Kind. Er konnte nur für Snape hoffen, dass er bereits bewusstlos gewesen war als man ihn hierher gebracht hatte und diesen Ort nicht mehr mitbekommen hatte.

Dann drehte er sich um und verliess mit seiner Last den Raum, die Tür sorgfältig hinter sich schliessend.

Harry erwartete ihn schon gespannt am oberen Teil der Treppe und als er den in den schwarzen Umhang eingewickelten Körper über der Schulter seines Paten sah, änderte sich sein Blick in ein bedauerndes Stirnrunzeln.

"Er ist nicht tot, Harry", beruhigte ihn Sirius und sah wie der Junge sofort erleichtert aufatmete.

"Wie geht es ihm?"

"Nicht sehr gut. Komm, lass uns nach draussen gehen und Dumbledore kontaktieren, dann erfährst du alles."

Harry nickte nur und folgte ihm, den Blick immer wieder zu seinem bewusstlosen Lehrer schweifend als Sirius mit ausholenden Schritten den Gang zurückging.

Draussen angekommen liess Sirius Snape vorsichtig zu Boden gleiten, und legte ihn flach auf den Rücken. Er hörte ein überraschtes Einatmen neben sich, als Harry das Gesicht des Mannes zum ersten Mal wirklich sah. Auch Sirius runzelte unwillig die Stirn. Im Tageslicht sah Snape noch viel schlimmer aus, als sei er ebenfalls nur eine Leiche, wie die anderen unglücklichen Menschen da unten. Seine Augen waren so eingefallen und von dunklen Ringen umgeben, zusammen mit dem dunklen Schatten erster Anzeichen eines Bartes, dass sein Gesicht aussah wie tot.

Ja, Poppy würde sich dieses Mal ihren Lohn schon hart verdienen müssen.

"Bist du sicher, dass er noch lebt? Er ist so still", fragte Harry zweifelnd.

Sirius konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. "Keine Beleidigungen und sarkastischen Bemerkungen wenn man ihn nur falsch anschaut sind schon ungewöhnlich, nicht? Nein, er lebt schon noch, dennoch bin ich froh, wenn wir ihn so schnell wie möglich Poppy übergeben können."

Er holte den Handspiegel aus seiner Tasche und liess ihn wieder auf seine normale Grösse anwachsen.

"Albus", befahl er leise in das Glas des Spiegels. Harry trat nahe zu ihm und sah ebenfalls, wie das erwartungsvolle Gesicht des alten Zauberers darin erschien.

"Harry, bist du in Ordnung", fragte er sofort an den Jungen gewandt.

"Ihm geht es gut, Albus", beantwortete Sirius die Frage mit einem vorwurfsvollen Seitenblick auf Harry. "Die Mine war tatsächlich verlassen."

Dumbledores Augen überschatteten sich sofort."Und Severus? Sirius, hast du Severus gefunden?"

Sirius nickte ernst. Nun begann der harte Teil seines Berichts. "Ja, das habe ich. Voldemort hat ihn zusammen mit anderen Gefangenen, die er getötet hat, zurückgelassen."

Dumbledores Blick wurde traurig, als er seine Schlussfolgerung zog.

"Nein, Albus", versicherte Sirius schnell. "Er lebt, aber sieht nicht sehr gut aus. Er wurde schlimm zugerichtet und zu allem Überfluss hat ihn Voldemort auch magisch überladen. Wir können keine Magie an ihm anwenden ohne ihn selber zu töten."

Dumbledore schien erleichtert aber dennoch besorgt und eine steile Falte war zwischen seinen Augenbrauen entstanden. "Weißt du, welcher Fluch angewandt wurde?"

"Nein, nur dass es ihn magisch überladen hat. Wir können ihn einmal transportieren aber in Gebäude, die unter magischen Barrieren stehen, wäre er weiter gefährdet. Ich kann ihn nicht in das Hauptquartier bringen, Albus. Genauso wenig wie nach Hogwarts."

Dumbledore dachte für einen Moment nach, bevor er wieder aufsah. "Sirius, wie geht es Severus? Ich meine, ist er in unmittelbarer Lebensgefahr?"

Sirius warf wieder einen Blick auf den am Boden liegenden Mann. Dumbledore wusste, dass er Erfahrung hatte mit Menschen, die schlecht dran waren und dass er als Nicht-Mediziner die Situation am bestmöglichsten einschätzen konnte. "Ich weiss es ehrlich nicht. Er sieht schlimm aus. Vermutlich leidet er unter akutem Flüssigkeitsmangel und Unterernährung. Er hat einige klar sichtbare Wunden, die aber, soweit ich das erkennen kann, nur zum Foltern gedacht waren. Man wollte ihn wahrscheinlich so lange wie möglich am Leben halten. Aber natürlich kann ich mich auch irren und er könnte innere Verletzungen haben. Ich habe nicht viel von den äusseren Wunden gesehen, so verdreckt wie er ist, aber er ist bewusstlos und sehr schwach."

Wieder schien Dumbledore die Informationen zu verarbeiten, bevor er weitersprach. "Bringe ihn in Remus' Hütte, Sirius. Dort gibt es nicht viel Magie, und dann versuche dir ein besseres Bild von seinem Zustand zu machen. Poppy und ich werden gleich nach der Sitzung zu euch kommen. Wenn sich sein Zustand plötzlich verschlechtert, dann schick das Notfallsignal und Poppy kommt sofort."

Sirius passte das gar nicht. Er wollte Snape so schnell als möglich loswerden und ihn nicht noch weiter hüten, doch die Tatsache, dass Dumbledore sich mit den Auroren anlegen würde, weil Poppy so einfach unerklärt verschwand und die Bestimmtheit in seiner Stimme hielten seinen Protest zurück. Dumbledores Augen sagten ihm, dass er alles tun und in Kauf nehmen würde, dass Snape überlebte, und Sirius hatte genug Respekt für den Mann um das zu akzeptieren und über seinen Schatten zu springen, so nickte er nur.

"In Ordnung, aber bitte beeilt euch, okay?"

"Ich weiss, dass ihr euch nicht mögt Sirius. Aber bitte stelle eure Rivalität diesmal hinten an und tu für ihn was du kannst."

"Natürlich Direktor", seufzte Sirius.

***



Der von Sirius umgehexte Portschlüssel brachte sie auf die Lichtung, auf der das Haus stand. Sirius zögerte nicht lange und vergewisserte sich bloss kurz, dass der verletzte Mann, den er nun auf seinen Armen trug, die Reise überlebt hatte. Snapes Zustand schien jedoch unverändert und Sirius nickte Harry aufmunternd zu, bevor er in Richtung des Hauses ging. Der Junge eilte neben ihm her, sprang vor ihm die drei Stufen zu der Veranda hoch, öffnete mit einem ‚Alomohora' die verschlossene Tür und hielt sie für ihn auf.

Sirius lächelte ihm dankbar zu und lenkte seine Schritte sofort in Richtung Badezimmer. Sie mussten erst einmal etwas von dem Dreck von Snape runter kriegen um seine Wunden genauer zu sehen.

Er betrat den fliesenbedeckten Raum mit den altmodischen Armaturen, Dusche und der metallenen Badewanne auf Füssen.

Sirius beäugte die Dusche für einen Moment. Am einfachsten wäre es, ihn einfach abzuduschen, doch unter der hohen Brause die Wunden auszuwaschen würde eine Schweinerei geben und ihn auch triefend nass werden lassen. Abgesehen davon, dass Snape auf keinen Fall sich selber aufrecht halten könnte.

Dann sah er zu der Badewanne und fühlte das Blut vor Frust und Erniedrigung in seine Wangen schiessen. Verdammt, den Tag an dem Sirius Black Severus Snape baden würde, würde es nicht geben.

Mit einem Reinigungszauber wäre es eine Sache von einer Minute, ihn sauber zu kriegen, doch so...

Verdammt, verdammt, verdammt...

"Und was machen wir nun?" riss ihn Harrys Stimme aus seinem verzweifelten Versuch eine weniger herabwürdigende Möglichkeit zu finden.

Er blickte auf seinen Patensohn, der nur allzu willig aussah zu helfen. Erneut fluchte er in Gedanken, bevor er Harry antwortete. "Lass das Wasser in der Wanne warmlaufen, aber verschliesse den Abfluss nicht. Wir müssen erst einmal den gröbsten Dreck abwaschen."

Harry machte sich sofort daran und Sirius legte Snape erneut auf den Boden. Er brauchte all dies wirklich nicht, doch was für eine Wahl hatte er, wenn er Dumbledore jemals wieder in die Augen sehen wollte?

Sirius wickelte den Körper aus dem Umhang und schmiss diesen achtlos zur Seite. Er wollte schon nach dem Verschluss der Hose greifen, doch das ging ihm dann doch zu weit. Er stand auf und ging zu einem Schrank unter dem Spiegel, wo er eine Schere fand, die Remus immer dort liegen hatte. Nur gut, dass er sich in dem Haus hier auskannte, das ersparte ihm langes Suchen.

Er ging zurück zu Snape und kniete sich wieder neben den Mann. Dann begann er, so gut wie möglich die Verbrennungen an den Unterschenkeln und die Brandlöcher im Stoff ignorierend, die Hose aufzuschneiden.

Sobald er den total verdreckten Hose aufgeschnitten und von Snapes Haut entfernt hatte, rollte er seine Ärmel hoch und, seine Abscheu unterdrückend, hob den Körper wieder in seine Arme. Das getrocknete Blut an Snape störte ihn nicht wirklich, aber die schleimige Substanz, die seinen Körper und vor allem seinen Rücken überzog tat es umso mehr, da Sirius ja gesehen hatte, woher dies kam.

Er liess den nach wie vor bewusstlosen Zauberer in die Wanne gleiten, ihn an der Schulter stützend, dass er nicht gleich zusammensackte. Dabei sah er die tiefen Risse die in einem Zickzack über den Rücken des Zaubertränkemeisters liefen und er seufzte tief. Man hatte dem Mann wirklich nicht viel Barmherzigkeit gegönnt, aber auch diese Wunden waren nicht unmittelbar lebensgefährlich und konnten warten. So neigte er den Bewusstlosen sachte zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Badewannenwand lehnte, seinen Kopf kraftlos nach hinten fallend, gegen den Rand der Wanne

Sirius wollte schon Harry auffordern die Brause zu nehmen, doch sein Patenkind studierte mit sichtlicher Nervosität die Spitzen seiner Schuhe, während er offensichtlich versuchte nicht auf Snape zu sehen.

"Was ist los, Harry? Stören dich die Wunden?"

Harry schüttelte nur den Kopf und murmelte etwas unverständliches.

"Wie bitte?" hakte Sirius nach.

Harry seufzte und sah ihm in die Augen. Seine Wangen von einem Hauch Rot überzogen. "Professor Snape würde nicht wollen, dass ich ihn so sehe", brachte er schliesslich hervor.

Daran hatte Sirius nicht gedacht. Einen Teenager würde es wohl brüskieren, einen erwachsenen Mann, vor allem eine erwachsene Respektsperson und besonders jemanden wie Snape in einer so privaten und ausgelieferten Position zu sehen, selbst wenn es nötig war, um ihn am Leben zu erhalten.

So wie es aussah, war er nicht der einzige, dem die Situation unangenehm war, doch Harrys Reaktion zeigte ihm auch, wie absurd seine Gedanken waren. Es musste getan werden, was eben sein musste.

"Ich mag dies auch nicht, Harry, das kannst du mir glauben", sagte er. "Aber ich muss mir ein besseres Bild von seinen Verletzungen machen können und dazu müssen wir den Schmutz runter kriegen." Er unterbrach sich kurz und fügte mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern hinzu: "Aber wenn du schwörst, es später Snape nicht zu erzählen, tue ich das auch nicht."

Dies entlockte Harry sogar ein kleines Lächeln.

"Hole bitte die Flüssigseife beim Waschbecken. Danach kannst du Brause halten."

Harry tat, wie ihm geheissen und Sirius begann umständlich Snape zu waschen, ohne seine stützende Hand wegzunehmen. Der Zaubertränkemeister lag wie tot in seinem Griff und Sirius musste mehrmals unterbrechen, um zu prüfen, dass der Mann noch atmete. Aber er schien für den Moment stabil genug zu sein.

"Soll ich nicht helfen?" fragte Harry nach einer Weile etwas zögernd.

"Lieber nicht. Lass mich erst den gröbsten Dreck entfernen. Es genügt, wenn einer von uns das anfassen muss."

"Was anfassen?"

"Er lag auf einem Haufen verwesender Leichen und ein Teil des Schmutzes sind deren Überreste."

Daraufhin sorgte Harry dafür, dass er genug Abstand zu Snapes Körper behielt, während sein Gesicht in eine leicht kränkliche Farbe wechselte."

Nach mehrmaligem Einseifen und Spülen war Sirius soweit zufrieden, dass er sich Snapes Haar und Rücken zuwenden konnte, doch als er die zerzausten und verkrusteten Strähnen sah, hielt er inne. Schon unter normalen Umständen war Snapes Haar etwas, womit in Berührung zu kommen er peinlichst vermieden hätte, doch nun....

Ausserdem würden sie den Gestank vielleicht vom Körper herunterbekommen, aber kaum aus den halblangen Haaren.

"Harry, lass die Wanne jetzt vollaufen und hol mir die Schere vom dem Boden dort." Er zeigte mit seinem Daumen in die eventuelle Richtung der aufgeschnittenen Hose und Harry befolgte die Aufforderung mit einem fragenden Blick.

"Halte ihn bei den Schultern aufrecht", forderte Sirius Harry auf, als dieser zurückkam und ihm die Schere reichte.

"Was willst du mit der Schere?" fragte Harry mit sichtlichem Zögern, ob dem Gedanken, Snape nun doch anfassen zu müssen.

"Keine Angst, der schlimmste Schmutz ist weg."

Harry griff zögernd nach den Schultern des Bewusstlosen und Sirius stützte Snapes Kopf, raffte mit Überwindung das Haar in seinem Nacken zusammen und schnitt es mit einem einzigen Schnipp der Schere ab.

"Darüber wird er wohl kaum sehr glücklich sein", kommentierte Harry.

"Ist mir egal", erwiderte Sirius trocken, während er das Haar weiterstutzte und achtlos auf den Boden warf, solange, bis es nur noch einige Zentimeter lang war. "Aber ich tu mir nicht an, sein langes, fettiges Haar solange zu waschen, bis es endlich sauber ist."

Nachdem er mit dem neuen, kurzen Haarschnitt Snapes einigermassen zufrieden war und die Schere wieder weggelegt hatte, beugte er den Oberkörper des Zaubertränkemeister mit Hilfe von Harry etwas nach vorne, damit er seinen Rücken und die Wunden reinigen konnte.

Die Verletzungen stammten ohne Zweifel von einer Peitsche oder desgleichen und einige hatten sich schon entzündet. Er begann sie sorgfältig mit einem weichen Lappen zu reinigen und erntete auch ein Zurückzucken und leises Stöhnen Snapes, als er eine heftig entzündete Stelle traf.

"Ist schon gut Professor", hörte er Harrys besorgte Stimme. "Wir helfen Ihnen nur."

Sirius kümmerte sich nicht sonderlich darum. Natürlich versuchte er nicht absichtlich, Snape Schmerzen zuzufügen, doch würde er auch nicht sofort in eine mütterliche Rolle schlüpfen. Er tat dies alles nur Dumbledore zuliebe und Snape sollte es auch nicht angenehmer als er haben.

Er begann eine weissliche Substanz aus dem Riss zu wischen und wieder stöhnte Snape auf.

Harry sah zu ihm hinüber. "Was ist das für ein Zeug?"

Sirius verzog den angeekelt Mund. "Wenn ich mich nicht irre, dann ist das Hirnmasse. Wahrscheinlich lag Snape in diesem Raum mit dem Rücken auf einem zertrümmerten Schädel."

Harrys Augen wurden gross in Erkenntnis und sein Blick wanderte über die nun von Schmutz befreit klar daliegenden Wunden Snapes. "Was? Aber.. Das ist...", stotterte Harry, während langsam alle Farbe aus seinem Gesicht wich und er sich ein geistiges Bild davon zu machen schien. Dann, so schnell, dass Sirius gerade noch Zeit hatte, Snapes Körper aufzufangen, sprang Harry auf und rannte zur Toilette, wo er sich heftig übergab.

Sirius seufzte auf. "Harry, geht es?"

Am liebsten wäre er zu seinem Patensohn gegangen, doch wenn er Snape losliess, dann würde dieser unter Wasser rutschen. Sirius hatte erwartet, dass Harry irgendwann seine Grenzen erreichen würde, aber er würde den Jungen nicht anlügen. Die ganze Sache war brutal, doch Harry war alt genug, um zu erfahren, wie brutal Voldemort wirklich war.

Nach einiger Zeit hörte das Würgen auf und die Spülung wurde betätigt. "Es geht schon", krächzte Harry, blieb aber noch vor der Toilette hocken. "Ich habe mir bloss vorgestellt... Und dann dieser Gestank..."

Sirius nickte verstehend, obgleich ihn der Junge nicht ansah. Obwohl sie im Moment noch nichts rochen bis er den Zauber aufhob, würde es wohl Wochen dauern, bis einer von ihnen das Echo des Gestankes los wurden.

"Lass uns noch sein Haar und Rücken fertig waschen, dann bringen wir ihn in eines der Gästebette und warten auf den Direktor und Poppy", ermutigte er und Harry nickte einmal, erhob sich und kam wieder zurück zu der Badewanne.


 

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