Nie war das Glück Näher

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Kapitel 17



Hermine lag immer noch in einer Ecke des dunklen Raums, als die Tür aufging und zwei Männer mit langen Umhängen und großen Kapuzen den Raum betraten.

"Steh auf!" Der Mann ging auf Hermine zu, packte sie am Arm und zog sie unsanft hoch. "Der dunkle Lord erwartet dich."

Hermine stand unsicher auf ihren Beinen, da sie die ganz Zeit gesessen und gezittert hatte.

Der eine der beiden ging vor und sie sollte ihm folgen.

Der Mann führte sie durch ein verwirrendes Tunnelsystem. Die Gänge waren dunkel und nur einige Fackeln hingen an den Wänden.

Sie hörte von weitem ein Gewirr aus Stimmen, das abrupt stoppte. Dann vernahm sie eine Stimmte, die ihr sehr bekannt war, es war Voldemort, der zu seinen Anhängern sprach.

Hermine und der Todesser blieben vor einer großen, schweren Tür stehen. Sie hörte genau, was gesprochen wurde.

"Meine treuen Anhänger. Mir sind so einige Sachen zu Ohren gekommen, die mich veranlasst haben früher wiederzukommen als erwartet." Er ließ seinen Blick durch die Menge schweifen.

Severus' Herz klopfte bis zu seinem Hals.

"Thomson, trete bitte vor." Voldemorts Blick wurde finster.

Als der hochgewachsene Mann auf ihn zu trat, zückte Voldemort seinen Zauberstab und richtete ihn auf ihn.

"Avada Kedavra", sagte er gelassen und der Mann sackte tot zusammen.

"Aus sicheren Quellen habe ich erfahren, dass er ein Spion war." Der dunkle Lord sagte das so gelassen, dass Hermine , die immer noch hinter der Tür stand, fast zusammenbrach. Sie hatte nicht gesehen was geschehen war, aber was sie gehört hatte reichte ihr.

"Dann werden wir mal fortfahren. Ich hatte dem jungen Malfoy die Aufgabe gegeben, Minerva McGonagall und Hermine Granger zu töten. Ja, da ist auch einiges schief gelaufen. Beide leben noch. Severus, trittst du bitte einmal vor."

Hermine zitterten die Knie. Was ist, wenn er das gleiche wie eben mit Severus macht? Die Kälte in Voldemorts Stimme war grauenvoll.

Severus trat vor ihn und verneigte sich.

"CRUCIO". Voldemort hatte seinen Zauberstab gezogen. "Das ist dafür, dass Minerva noch lebt."

Er nahm den Fluch wieder von ihm, aber Severus krümmte sich immer noch vor Schmerzen.

"Steh auf!", zischte Voldemort. Severus versuchte aufzustehen, was ihm aber nur mühsam gelang. Dann verschwand er wieder hinter den anderen Todessern.

"Was Hermine Granger angeht", Voldemort drehte sich zur Tür, die ein Todesser öffnete, "die hat uns jetzt eine Entscheidung mitzuteilen."

Der Mann, der Hermine mit zur Tür begleitet hatte, packte sie und zerrte sie in den Raum aus dem sie die Stimmen gehört hatte. "Die ist doch ein Schlammblut!", brüllte einer der Todesser.

"Schweig! Ein Schlammblut, das mehr kann als ihr! Der junge Malfoy hat schon Bekanntschaft mit ihr gemacht. Wenn einer von euch noch einen Einwand hat soll er vortreten!"

Stille herrschte in der Höhle, kein Anwesender wagte es ein Wort zu sagen.

"Wie hast du dich nun entschieden mein schönes Kind?"

Severus konnte es kaum glauben, was Voldemort eben gesagt hatte. 'Dieses Schwein soll bloß seine Finger von ihr lassen.' Er ballte seine rechte Hand zu einer Faust.

"Ich ... ich werde mich Euch anschliessen und ... Euch dienen, Eure Lordschaft." Hermine war selber überrascht davon, was sie eben gesagt hatte, doch sie konnte einfach nicht anders. Sie hätte Severus nur unglücklicher gemacht, wenn sie jetzt gestorben wäre.

Man sah deutlich die Freude in Voldemorts Gesicht.

"Lucius Malfoy, du hast die Ehre ihr das Mal zu geben."

Malfoy trat aus der Menge heraus und stellte sich neben Hermine. Voldemort winkte zwei weitere Todesser dazu. Malfoy krempelte Hermine den linken Ärmel hoch und umfasste ihren Unterarm.

Dann begann er einen Zauberspruch, den Hermine nicht verstand, zu murmeln.

Hermine wollte nur noch schreien, aber sie wollte stark sein, als sich das Mal in ihren Arm einbrannte.

Als Malfoy ihren Arm wieder los ließ, sah sie sich das Mal an. Dann zog sie ihren Ärmel wieder runter.

'Was habe ich nur getan?'

"Ihr dürft jetzt gehen. Severus und Hermine, ihr bleibt hier."

Der Raum leerte sich langsam.

"Severus, du wirst Hermine helfen und wehe es passiert ihr irgendetwas." Voldemorts Blick verfinsterte sich.

"Ja mein Lord, ich werde sie mit meinem Leben beschützen." Severus verbeugte sich vor ihm.

"Das hoffe ich auch. Seit aber beide vorsichtig. Nicht dass Albus Verdacht schöpft. In den nächsten Tagen werdet ihr dann eure Aufträge bekommen. Ihr dürft jetzt gehen."

Hermine und Severus verbeugten sich noch einmal, bevor sie beide disapparierten

***



"Ich hatte solche Angst um dich!" Severus ging auf Hermine zu und umarmte sie, als sie vor der Grenze von Hogwarts ankamen.

"Ich dachte ich sterbe. Ich hatte solche Angst, dass ich dich nie wieder sehe. Ich.... ich konnte einfach nichts anders, Sev. Ich wollte dich doch nicht allein lassen. Bitte, verzeih mir, ich..."

"Schh, beruhige dich. Wir kriegen das schon hin, Hauptsache du bist am Leben."
Hermine klammerte sich an ihn, und umarmte ihn nur noch mehr, was Severus aufstöhnen ließ. "Bitte... Liebes, nicht so doll, es... es tut noch ein wenig weh." Da fiel es Hermine wieder ein, dass Severus mit dem Cruciatus-Fluch gequält wurde. Sie lockerte ihre Umarmung, und schluchzte in seinen Umhang. "Tut mir leid..."

Sie wollten sich gar nicht mehr los lassen, aber sie mussten zu Albus.

"Albus macht sich bestimmt schon Sorgen." Severus gab Hermine noch einen Kuss, bevor sie sich auf den Weg in Albus' Büro machten.

***



"Ja bitte."

Severus öffnete die Tür und ging, von Hermine gefolgt, in den Raum. Dumbledore sprang sofort auf und umarmte Hermine.

"Gott, bin ich froh, dass Sie wieder hier sind." Er deutete beiden, dass sie sich setzten sollten.

"Was ist passiert Miss Granger?" Albus guckte sich Severus und Hermine an, sie sahen geschafft aus.

"Heute früh bekam ich einen Brief von Harry, also ich dachte er sei von Harry, er meinte, dass ich zum Verbotenen Wald kommen soll, weil er mir etwas wichtiges zu sagen hat. Ich ging hin und dann verblassen meine Erinnerungen. Ich wachte dann in einem dunklen Raum auf, also es war mehr eine Höhle,"

Sie strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und griff nach Severus Hand. "Ich glaube es war Lucius Malfoy der mich dort hingebracht hat, er war auch in dem Raum als ich aufwachte. Voldemort kam um mir zwei Möglichkeiten zu sagte, wie es weiter gehen sollte. Todesser oder Tod. Er ist dann wieder verschwunden und nach Stunden kamen zwei Männer und holten mich."

"Was geschah nachdem er verschwunden war??"

"Nachdem mich diese Männer geholt haben stand ich vor einer großen Tür, hinter dieser war Voldemort und die anderen. Ich konnte ihn sprechen hören."

"Er hat erfahren, dass Thomson ein Spion ist. Er hat ihn getötet."

Albus sah besorgt zu Severus hinüber, als er dies hörte, doch wandte sich dann wieder an Hermine.

"Miss Granger fahren Sie fort."

"Es war so schrecklich, ich habe es eigentlich nur gehört, aber das reichte schon. Dann wurde ich hinein gebracht und ..." Sie krempelte ihren linken Ärmel hoch und Albus sah das dunkle Mal.

"Mein Gott...."

"Ich wüsste gerne, was Voldemort mit ihr vorhat. Er meinte zu mir, dass ich gut auf sie aufpassen soll. Sie scheint sehr wichtig für ihn zu sein." Severus streichelte vorsichtig Hermines Hand.

"Hmm ..." Albus lehnte sich zurück. "Ich würde sagen, Sie gehen jetzt in Ihre Räume und warten dann ab, bis Sie Voldemort wieder ruft. Und Miss Granger, noch etwas, ich denke, wir werden Sie nun ebenfalls als Spion einsetzen müssen. Denken Sie, Sie schaffen das?"

Hermine zog ihren Ärmel wieder runter und stand auf. "Ich... mir bleibt wohl nichts anderes übrig, nicht wahr?"
"Albus!", protestierte Snape. "Wissen Sie was Sie da von ihr verlangen?!"
"Das ist mir durchaus bewusst, Severus. Aber uns bleibt keine andere Möglichkeit. Sie ist jetzt ein Todesser, und das Ministerium muss davon erfahren, und damit sie nicht nach Askaban gebracht wird, muss sie sogar ein Spion werden. Wir haben keine andere Wahl. Ich glaube nicht, dass Miss Granger auf der dunklen Seite stehen will, und nicht für uns spionieren wird."
"Ja", flüsterte Severus leise. "Vielleicht haben Sie Recht." Traurig sah er auf Hermine herab, und reichte ihr seine Hand, an der er sie aus Dumbledores Büro zog.

"Kommst du mit zu mir?", fragte Severus vorsichtig, wobei er ihre Hand drückte.

"Ja. Ich will heute Nacht nicht allein sein."

Die beiden schwiegen sich den Rest des Weges an. Severus zog seinen Zauberstab und öffnete die Tür.

"Bitte." Er hielt höflich die Tür für sie auf.

Als Hermine im Wohnzimmer ankam, zog sie sofort ihren Umhang und ihr Oberteil aus.

Severus guckte ihr irritiert zu. "Sag mal, was machst du da?"

"Ich kann mir dieses Ding nicht genau angucken, wenn ich die Sachen an habe. Hmm ... weißt du, dass es mir nie richtig bei dir aufgefallen ist?"

Sie sah sich ihren Arm ganz genau an und dann kamen ihr die Tränen. Severus ging sofort auf sie zu und umarmte sie von hinten.

"Hey Kleines, alles wird wieder gut."

Hermine drehte sich zu ihm um, und schlang ihre Arme um seinen Hals.

"Ich bin so froh, dass es dich gibt, Sev. Ich liebe dich so sehr. Bitte lass mich nie mehr allein."

"Ich werde dich niemals allein lassen. Komm, ich bringe dich ins Bett."

Er nahm sie auf die Arme und trug sie ins Schlafzimmer, wobei sie ihren Kopf an seine Schulter schmiegte.

Behutsam legte er sie auf das Bett, wobei sie ihn mit einem Blick ansah, der Severus einen warmen Schauer über den Rücken jagte.

Langsam knöpfte er ihre Hose auf, und zog sie aus. Wenig später flogen ihre Socken und ihr BH durch das Zimmer.

Er holte ihr ein schwarzes T-Shirt aus seinem Schrank, das er ihr überzog, was Hermine allerdings viel zu groß war.

"Du versinkst ja regelrecht in meinem T-Shirt", lächelte er sanft.

Hermine gab nur ein erschöpftes Ausatmen von sich. "Legst du dich zu mir? Mir ist so kalt."

"Natürlich, Liebes."

Er zog sich in Windeseile, bis auf seine schwarze Shorts aus, und legte sich neben sie in das große Bett, wobei er die Decke über sie beide rüber zog.

Beide genossen diese Nähe und kuschelten sich eng aneinander.

Severus hielt sie fest im Arm, und merkte, wie sie noch vor ihm einschlief.

Für eine Weile beobachtete er noch ihren Schlaf und streichelte ihr über ihr Haar, bis er schließlich die Kerze auf dem Nachttisch auslöschte, und selbst in einen tiefen traumlosen Schlaf fiel.

***



Am nächsten Morgen war es Hermine die zu erst aufwachte.

Sie drehte sich zu Severus um und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie aufstand.

"Wo gehst du denn hin?", fragte er noch völlig verschlafen.

"Ich geh zu mir. Ich hab keine Sachen hier." Sie schickte ihm einen Luftkuss. "Ich liebe dich, bis später."

Hermine öffnete dir Tür und drehte sich noch einmal zu Severus um, bevor sie im Wohnzimmer ihre Sachen zusammen sammelte und sich den Umhang umwarf.

Es war kalt in den Kerkergängen und Hermine kamen die Erinnerungen von letzter Nacht wieder.

Sie musste an den Mann denken, der ein Spion war und dafür starb und an die feuchte Höhle, in der sie Stunden lang allein im Dunkeln lag.

***



"Guten Morgen Miss Granger", Albus kam grade aus seinem Büro, "wie geht es Ihnen?"

"Den Umständen entsprechend eigentlich recht gut. Ich habe nur wenig geschlafen."

Hermine und Albus setzten ihren Weg zur Großen Halle gemeinsam fort.

"Wenn irgendetwas ist, Sie können immer zu mir kommen." Albus lächelte die freundlich an, als er ihr die Tür aufhielt.

Hermine ging an den Tischen der Schüler vorbei, die ihr interessiert hinterher sahen.

"Muss ich etwa eifersüchtig sein?" Severus drehte seinen Kopf nur leicht zu Hermine, als sie sich neben ihn setze.

"Nein, musst du nicht mein Lieber." Sie lächelte ihn an und nahm sich etwas zu essen.

"Kommst du gleich nach dem Essen mit in den Unterrichtsraum?"

"Ähm ... also ich muss vorher noch meine Unterlagen holen, ich komme dann nach."

"Wenn ich noch nicht da bin, komme einfach in mein Büro." Severus wandte sich wieder seinem Essen zu.

Hermine hatte gar keinen Hunger, sie stocherte nur in ihrem Essen herum. "Ich geh schon mal. Ich hol meine Unterlagen und komm dann gleich zu dir. Dann haben wir noch ein bisschen Zeit."

"Ja, ich freu mich." Severus konnte kaum reden, da er grade ein Stück Toast im Mund hatte.

Hermine stand auf und Severus guckte ihr unbemerkt hinterher. 'Sie sieht so süß aus, wie sie die Halle mir wehendem Umhang verlässt.'

***



Die ganzen Gläser in Severus' Büro riefen Ekel in Hermine hervor, als sie dort an seinem Schreibtisch saß und auf ihn wartete.

Doch dann dachte sie daran, wie ihr einmal ein Glas runtergefallen war, und sie dann durch dieses Geschehnis den ersten richtigen Blickkontakt hatten. Sie konnte sich noch genau an dieses warme Gefühl erinnern, das durch ihren Körper glitt, als sie seine Augen zum ersten Mal richtig beachtete.

Severus hatte wundervolle Augen.

Die Tür schwang auf, doch es war nicht Severus der eintrat.

Und es schien Hermine, als würde dieser junge Mann, ohne Zweifel ein Schüler, nicht freiwillig hier in diesem Raum gelandet sein. Es sah mehr danach aus, als sei er geschupst worden, denn man konnte draußen auf dem Flur das Gelächter seiner Mitschüler hören.

Der Junge, er muss um die 17 gewesen sein, schien sehr unsicher, ja sogar schüchtern.

"Kann ich Ihnen helfen, Mister ...?"

"Irons, Professor", stammelte er. "Jason Irons."

Hermine lächelte, über diese zarte Stimme des Jungen.

"Nun, Mister Irons, kann ich Ihnen helfen? Professor Snape ist nicht da, er müsste aber gleich kommen, wenn Sie zu ihm wollten, müssen Sie einen Augenblick warten."

"Nein!", sagte der Junge schnell. "Ich wollte gar nicht zu Professor Snape, ich wollte ... ach, gar nichts. Schönen Tag noch."

So schnell wie er gekommen war, verschwand er auch wieder. Hermine lachte über diese süße Art des Jungen.

"Was ist so lustig?"

"Sev!"

Severus kam auf sie zu, und reichte ihr die Hand.

"Sollen wir noch einen Augenblick in mein Wohnzimmer gehen? Wir haben noch eine halbe Stunde bis Unterrichtbeginn.

"Gerne."

Im Wohnzimmer setzen sie sich auf die gemütliche Couch, und Hermine lehnte sich mit dem Rücken an Severus, und ließ die Beine über die Lehne baumeln.

"Und?", fragte er. "Warum hast du denn nun so gelacht?"

"Ach, wegen diesem einen Jungen. Jason Irons, war sein Name. Er war so niedlich, er stand auf einmal in deinem Büro und hat mich so komisch angestarrt, und mir schien, als würde er sich jedes Wort aus sich herausquälen müssen.

"Mister Irons, also? Eigenartig, normalerweise, kann man ihn gar nicht zum Schweigen bringen."

Hermine zuckte mit den Schultern, und schmiegte sich noch enger an Severus heran.

Er war froh darüber, dass sie für einen Moment vergessen konnte, und das tat sie auch.

Sie vergaß den Vorfall von gestern, und dachte nur an das Hier und Jetzt, nur daran, wie sie gerade in Severus Armen lag, und seine Wärme spüren konnte. Sanft streichelte Severus über Hermines Wange.

"Ich liebe dich!", hauchte er in ihr Ohr. Dabei lief Hermine ein Schauer über den Rücken.

"Ich dich auch." Hermine schloss wieder ihre Augen und wollte seine Nähe genießen, als Severus plötzlich aufsprang und sie unsanft nach hinten fiel.

"Mist! Es ist schon seit 5 Minuten Unterricht!"

"Oh nein! Das ist alles meine Schuld." Hermine stand auf und öffnete die Tür.

"Ja, Ja!" Severus rauschte an Hermine vorbei ohne sie eines Blickes zu würdigen.

Geknickt ging sie hinterher. Die Tür zur Klasse stand noch offen.

"Bitte schlagen Sie im Buch Seite 10 auf und lesen Sie den Text ... schön, dass Sie doch noch kommen Miss Granger, nächstes Mal kommen Sie bitte etwas früher! Ich warte nicht gerne."

"Professor Granger, bitte!" Eigentlich war es Hermine egal, ob er oder andere sie Professor nannten, aber dieses Mal wollte sie es Severus zeigen. Er hatte sie wirklich verletzt, als er ihr keinen Blickes gewürdigt hatte. Sie wusste nur zu genau, dass er ihr jetzt die Schuld an der Verspätung gab.

Severus legte seinen fiesesten Blick auf und drehte sich beleidigt zu seinem Pult.

'Warum hat er denn nur "ja ja "gesagt und mich noch nicht einmal angeguckt?? Ich habe mich doch entschuldigt.' Traurig setzte sie sich in die letzte Reihe und schrieb einiges mit. Zum Glück hatte sie heute nur diese Stunde mit Severus, danach hatte sie noch eine Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste mit der 3. Klasse und eine Doppelstunde mit der 5. Klasse.

"Bis morgen lesen Sie sich bitte das 3. Kapitel durch und schreiben eine Zusammenfassung. Professor Granger bleiben Sie bitte noch einen Moment?"

"Nein!"

Einige Schüler waren noch in der Klasse und guckten Hermine ungläubig an. "Ich habe jetzt auch noch Unterricht und möchte nicht zu spät kommen. Wenn Sie etwas wollen, können Sie das heute beim Abendessen noch mit mir besprechen." Nach diesen Worten drehte sie sich einfach um, und ging.

"Glotzen Sie nicht so blöde! 20 Punkte Abzug für Ravenclaw!", schrie Severus durch die Klasse. Schnell huschten die letzten Schüler aus dem Raum und Severus ließ sich auf den Stuhl an seinem Pult fallen.

***



Nach dem Unterricht ging Hermine noch eine ganze Weile auf dem Gelände von Hogwarts spazieren, bis sie beschloss, nach Hogsmeade zu laufen.

Sie schlenderte an den Läden vorbei und blieb an einigen Schaufenstern stehen. Dann kam sie an einem kleinen Laden mit wunderschönen Kleidern vorbei. Im Schaufenster hing ein etwa knielanges Kleid mit Spagetti-Träger. Enttäuscht ging Hermine weiter und fasste sich an den linken Unterarm.

'Dieses verdammte Mal. Ich kann nur noch langärmlige Sachen tragen.'

Nach einiger Zeit bekam sie Hunger, so machte sie sich auf den Weg in die Drei Besen. Sie hatte keine Lust heute noch mit Severus zu reden. Sie setzte sich an einen kleinen Tisch in der dunkelsten Ecke.

"Na Kind, was darf ich dir bringen?", fragte Rosmerta freundlich.

"Ich hätte gerne ein Wasser und dann noch das Abendmenü."

"Ja gerne."

'Warum bist du nur so gemein zu ihm? Du liebst ihn doch?'

Hermine holte einige Hausaufgaben aus ihrer Tasche und korrigierte sie, bis ihr Essen endlich kam.

Viel aß sie dann doch nicht, sie stocherte nur in ihrem Essen herum.

"Schmeckt es nicht?" Man hörte ein leichte Enttäuschung in Madame Rosmertas Stimme.

"Nein es schmeckt schon, aber mir ist eben den Appetit vergangen."

Nachdem sie bezahlt hatte, machte sie sich wieder auf den Weg nach Hogwarts. Die Sonne ging schon unter, als sie Hogwarts erreichte. Sie setzte sich noch für eine halbe Stunde an den See und betrachtete das Wasser. Unbewusst fasste sie sich an den Hals und dann fiel ihr Severus Kette ein.

Sie nahm die Kette in die Hand und guckte der Schlange in den Mund. Severus sah traurig aus. Sofort sprang sie auf und lief zu seinen Räumen.

Sie klopfte an, aber niemand machte auf. Vorsichtig öffnete sie dir Tür und ging hinein. Niemand war da, wo war Severus?

Hermine machte sich Sorgen und Vorwürfe.

"Das ist alle meine Schuld." Sie begann zu weinen. Sie suchte im Badezimmer ein Taschentuch und dann ging sie wieder. Auf dem Weg hoffte sie, dass kein Schüler sie jetzt so sah.

Achtlos schmiss sie ihre Tasche in die Ecke des Büros und ging in ihr Wohnzimmer.

'Warum ist denn der Kamin an?' Verwundert blickte Hermine sich um, sie ging einige Schritte weiter in den Raum hinein.

"Ist hier jemand?"

Plötzlich ging die Tür vom Badezimmer auf und Severus kam heraus.

"Hallo Hermine", mit gesenkten Kopf ging er auf sie zu, "ich wollte ..."

"Was willst du?" Hermine wischte sich die Tränen aus den Augen.

"Ich ... ich wollte." Severus hob seinen Kopf wieder und griff nach Hermines Hand. "Ich will mich entschuldigen. Ich kann es nun mal nicht leiden zu spät zu kommen und schon gar nicht zum Unterricht. Ich wollte dich nicht verletzen mit meinem Verhalten. Und außerdem hast du mich vor den Schülern lächerlich gemacht, mit deinem 'Professor Granger, bitte'."

Hermine ging an ihm vorbei und setzte sich auf den Sessel vor den Kamin.

"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, weil du nicht zum Essen gekommen bist." Severus setzte sich neben sie und guckte sie an, aber Hermine guckte starr auf das Feuer im Kamin.

"Ich hatte keinen Hunger mehr."

"Liebes, bitte. Mach es mir nicht so schwer."

"Was soll ich denn machen?" Hermine drehte sich mit Tränen in den Augen zu Severus. "Ich kann dir nicht böse sein, dafür liebe ich dich zu sehr. "

Severus stand auf und setzte sich vor sie.

"Ich liebe dich auch! Ich will nicht, dass wir uns dauernd wegen solchen dummen Sachen streiten. "

Hermine beugte sich zu ihm vor und umarmte ihn.

"Was meinst du Engel, wollen wir noch was Essen gehen?"

"Wenn du meinst. Wollen wir uns etwas von den Hauselfen bringen lassen?"

"Hm ... eigentlich habe ich da an ein nettes Restaurant gedacht. Lass dich überraschen."

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