A Promise To Be Better

 

 

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Kapitel 17



Im Laufe der Woche kam Sirius an und sprang auf der Suche nach Professor Lupin die Treppen des Schlosses empor. Die Schulbevölkerung war gerade beim Mittagessen und der Anblick des großen schwarzen Hundes, der gerade die Große Halle betrat, erregte ein kleines Aufsehen.

Harry war begeisterte und knuddelte das Tier, welches ihn gänzlich ableckte. Dann klaute es sein Sandwich. Unter fröhlichem Gelächter sämtlicher Gryffindors fütterten sie den Hund mit Sandwiches.

Am Lehrertisch lächelte Dumbledore milde. Snape sah wie die Augen des älteren Mannes funkelten. Wahrhaft erfreut, Black wieder in Hogwarts zu haben. Natürlich. 'Das Dreamteam', dachte Snape unbehaglich. Ja, es waren zwar nur zwei von ihnen übrig, aber James Potter lebte in seinem Sohn weiter. Seine jungen Freunde würden gut in die ältere Gruppe passen.

Er legte seine Serviette beiseite, sein Magen rebellierte gegen das Bisschen das er gegessen hatte, und verschränkte seine Arme fest vor seinem Leib. Lupin, der Blacks Rückkehr beobachtet hatte, sah Dumbledores Erwiderung und blickte dann zu seiner Rechten, zu Snape.

Nicht gut. Er hatte den Hass zwischen den beiden Männern vergessen.

"Severus? Bist du in Ordnung?" fragte er freundlich, seine Hand strich über Snapes Schulter als er sich hinüberbeugte. Snapes Blick wanderte ruckartig zu Lupin, zuerst waren seine Augen etwas zu weit, dann fokussierten sie sich.

"Ich denke schon. Magen ist ein bisschen durcheinander", antwortete der Zaubertränkemeister.

"Ich verstehe, Severus. Mach dir keine Sorgen, ich werde ein Auge auf meinen Hund haben", versprach Lupin als er weiteren Tee einschenkte.

"Danke. Ich weiß nicht, wie gut ich im Moment einen Hund tolerieren kann. Und dieser spezielle hat mich nie sehr gemocht", gab Snape zu. "Nicht, dass ich ihn je besonders gut behandelt hätte."

Lupin taxierte Snape. Das war
"Wenn ich mich recht erinnere, hat sich keiner von uns besonders löblich verhalten. Der einzige Unterschied bestand darin, dass Gryffindor begünstigt war und ihr wart es nicht."

Dies veranlasste Snape dazu, Lupin erstaunt anzustarren.

"Severus, natürlich verstehe ich es jetzt, zwanzig Jahre später. Zu jener Zeit tat ich es nicht. Nimm es wie es ist, es tut mir sehr leid, dass wir dich damals, aus welchem Grund auch immer, verletzt haben." Lupin ließ seine Hand auf Snapes Schulter, fühlte die innere Unruhe. Snape entspannte sich schließlich und hob seine Hand um die Lupins zu berühren.

"Danke, das bedeutet mir sehr viel. Mit tut es auch leid, dass ich dich und deine Freunde verletzt habe. Ich wusste damals nur keinen anderen Weg mit der Situation umzugehen", gab der Tränkemeister zu.

Ein Knurren erregte ihre Aufmerksamkeit und als sie aufsahen, erblickten sie beide den "Hund".

"Hallo Schnuffel", sagte Lupin herzlich und tätschelte seinen Kopf.

"Hallo Schnuffel", brachte Snape mit etwas Aufrichtigkeit hervor. Wenn Lupin sich entschuldigte und bereit war zu vergeben, dann war Black vielleicht ebenso erwachsen geworden. Sie würden nie Freunde werden, doch Snape konnte sich vorstellen, dass sie in dem bevorstehenden Krieg gut zusammenarbeiten könnten. Er nahm seinen Tee um daran zu nippen.

Schnuffel wählte diesen Moment um zwischen den beiden Zauberern umherzuschnüffeln und der heiße Tee ergoss sich über Snapes Roben. Einige Lehrer bemerkten den Fauxpas und lachten.

"Kluger Köter, hat das gut getimt", prustete Vektor.

"Erinnere mich daran, dass ich dich und deinen Hund nicht zum Tee einlade, Lupin", neckte Flitwick.

Lupin sprach sofort einen Kühlzauber und trocknete dann mit einem zweiten Zauber die Robe.

"Böser Schnuffel", ermahnte er den Hund, der sein Bestes tat, reumütig auszusehen. Snape sah lediglich mit großem Misstrauen zu dem Hund. Lupin hatte sich verändert, aber Black?

"Ein Unfall, Schnuffel?" klang Dumbledores Stimme dazwischen, wieder einmal eine Tat des Gryffindors beschwichtigend. Snape seufzte und akzeptierte eine frische Tasse Tee und ein entschuldigendes Lächeln von Lupin.

"Ich nehme Ihren Hund für diesen Nachmittag mit zu mir, Professor Lupin. Sie können ihn nach Ihrer letzten Unterrichtsstunde wieder abholen", sagte der Direktor liebenswürdig und zog den Hund am Halsband. Die Zunge wie zu einem bissigen Grinsen heraushängen lassend, folgte Schnuffel Dumbledore.

"Tut mir leid, Severus. Ich werde mit ihm reden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dieses Mal den Tee absichtlich übergegossen hat." Lupin nippte einen Moment an seinem eigenen Tee. "Andererseits kann ich es doch", gab er dann zu.

"Ist schon in Ordnung, Remus. Ich werde hart daran arbeiten mit deinem Haustier klarzukommen. Jedoch sollte ich nicht so oft heraufkommen. Er ist ein Hund und braucht Zugang zu den Ländereien", sagte Snape ruhig und verurteilte sich zu einem ruhigeren Niveau.

"Er wird draußen sein und um uns herum sein, aber du brauchst freien Zugang zum Direktor. Ich bezweifle sehr, dass er oft bei Dumbledore sein wird, höchstens vielleicht einmal am Tag, um Kontakt zur Basis zu haben", flüsterte Lupin zurück.


Nach seinem Unterricht versteckte Snape sich in seinen Räumen und kehrte nicht in das Büro des Schulleiters zurück, wie er es sonst jeden Nachmittag nach dem unterrichten getan hatte. Eigentlich sollte er es jedoch; Barnes wollte nicht, dass er in dieser Zeit alleine war. Aber die Möglichkeit, Black sehen zu müssen, reichte aus, dass der Meister der Zaubertränke unten blieb; er gestaltete seinen Vorratsschrank an diesem Nachmittag neu.

Er war gerade damit fertig geworden die Tigerhaizähne abzustauben, als es an der Tür klopfte. 'Vielleicht der Schulleiter', dachte er. Dann öffnete er Dr. Barnes die Tür.

"So, Severus, wie ich sehe, machst du etwas sauber", lächelte der Heiler und betrachtete den Lappen in Severus', Hand während er das Büro betrat.

"Ich bin meine Vorräte eine ganze Weile nicht durchgegangen", sagte Snape ruhig.

"Nein, bist du nicht", stimmte Barnes zu und sah zu den dreckigen Lappen, die für die Hauselfen beiseite gelegt waren. "Möchtest du etwas Hilfe?"

Snape war leicht überrascht. Er hatte erwartet getadelt zu werden, weil er nicht nach oben gegangen war. Aber Barnes bewegte sich durch den Raum und nahm sich einen Lappen. Zusammen beendeten sie die Reinigung der Abteilung, an der Snape gearbeitet hatte.

"Du hast einen guten Vorrat an Zutaten, Severus", bemerkte Barnes.

"Ich habe eine Menge unverderblicher Dinge vorrätig. Einige der fortgeschritteneren Schüler kommen mit interessanten Ideen für Tränke", antwortete der Zauberer.

"Nun, warum sprechen wir nicht darüber, warum du noch immer hier unten in den Kerkern bist und nicht oben beim Schulleiter, wo du sein solltest?" Der Heiler lächelte strahlend, sammelte alle dreckigen Lappen ein und legte sie auf den Haufen in der Ecke.

"Ich musste saubermachen", sagte Snape schwach.

"Natürlich. Dann hat Blacks Anwesenheit nichts damit zu tun?" Barnes strebte danach der Sache auf den Grund zu gehen. Snape drehte sich weg und gab Interesse an einer Flasche getrockneter Geckos vor.

Barnes wartete. Sie sprachen nun seit über einem Monat miteinander, lang genug für Barnes um zu wissen, wann er warten musste und wann er fordern durfte. Snape stellte die Flasche ab.

"Ich bin nicht sicher, wie ich mich wegen Blacks Anwesenheit hier fühle", sagte Snape sehr ruhig.

"Bringt sie einige unangenehme Erinnerungen zurück?" fragte der Heiler suggestiv.

"Ja", kam die sanfte Antwort.

"Erzähl es mir", bat Barnes und bewegte sich nicht. Er fragte sich wie lange es dauerte, bis der Zauberer antwortete.

Snape stand erst still, dann ging er zu den Stühlen neben dem Kamin. Der Heiler rüstete vorsichtig sein Gesicht, um nicht zu lachen. Snape bewegte sich in eine sichere Position; wenn er saß, würde Barnes sich setzen und dann würden sie sich eng zusammenlehnen und der Zauberer würde Geheimnisse aus seiner Vergangenheit flüstern, nun sicher sehr verwundbar.

Barnes folgte leise und war beinahe überrascht, als Snape nach seiner Hand griff. Ein weiteres Zugeständnis der extremen Verwundbarkeit. Der Heiler hatte bemerkt, dass die körperlichen Qualen von Voldemort fortgesetzt worden waren, Snapes Bedürfnis nach Trost hatte sich verzehnfacht.

Natürlich sahen nur Barnes und Dumbledore diese Seite von Snape. Er war sehr vorsichtig und suchte in keiner Form jemals in öffentlichem Rahmen Hilfe. Obwohl einige Leute es dennoch bemerkt hatten. Lupin allen voran. Dann die Lehrerschaft in der vorherigen Woche. Und Trelawney; man konnte die Fähigkeit der Hexe, in den Leuten um sie herum zu lesen, nicht vollständig unberücksichtigt lassen. Alle sie hatten es bemerkt und für sich behalten. Keine neuen Gerüchte waren aufgekommen.

"Ich sah wie Albus dreinschaute, als Black hereinkam. All die Erinnerungen in seinem Gesicht, Jeffrey. Er liebte diese Gryffindors mehr als irgendetwas sonst. Nun hat er die alten Herumtreiber wieder zusammen, Black, Lupin und Potter", sagte Snape sanft und sah Barnes dabei nicht an.

"Ja, in gewisser Weise sind sie zurück, Severus. Aber jetzt ist es anders. James ist tot. Lupin und Black sind älter geworden, genau wie du", erklärte der Heiler.

"Es ist anders und doch ist es alles das gleiche. Als der Tee auskippte war es 'nur ein Unfall'." Snape zitterte etwas, versuchte nicht weinerlich zu klingen.

"Du denkst, er tat es mit Absicht?" fragte Barnes. Snape war sehr still. "Severus, hat er den Tee mit Absicht vergossen?"

"Ich weiß es nicht", begann der Tränkemeister, dann verhärtete er, "ja, ich denke er hat es mit Absicht getan."

"Warum?" setzte Barnes rasch nach.

"Einfach um mich zu ärgern, damit ich blöd aussehe. Das ist es was Black und Potter hauptsächlich in der Schule taten. Falls ich mich gerächt habe, geriet ich in Schwierigkeiten. Immer der Vergleich zwischen ihren dummen Streichen und meinem bösen Schikanen", erinnerte sich Snape wutentbrannt.

"Ich verstehe, Severus", sagte Barnes einfach und sendete einen kleinen warmen Energiestrahl. "Wusstest du, dass sogar Albus sagte, dass er unfair zu dir gewesen ist? Es war sehr unfair."

Snape sah dem Heiler in die Augen. "Albus sagte, er sei unfair gewesen?"

"Ja, Severus. Das tat er." Barnes ließ die Information auf den Meister der Zaubertränke wirken.

"Es brachte all diese Erinnerung zurück, als er den Tee vergoss", sagte Snape. Barnes fuhr fort einen dünnen Strom warmer Energie in den Zauberer zu schicken.

"Severus, ich weiß, dass du sehr beunruhigt darüber bist. Erinnere dich einfach daran, dass Albus versuchen wird fair zu sein. Versuche zu verstehen, dass er auch ein Mensch ist. Black hat viel durchgemacht, Askaban und all das. Der Schulleiter wird auch mit ihm verständnisvoll sein. Black verdient ein offenes, mitfühlendes Ohr. Wenn du wütend bist, oder meinst aus irgendeinem Grund nicht mit Albus sprechen zu können, dann ruf mich. Komm zu mir. Ich werde für dich da sein, egal worum es geht, okay?" Barnes erlangte Augenkontakt.

"Du wirst nicht auch Black sehen, oder?" fragte der Zauberer.

"Nein, werde ich nicht. Du bist mein Patient. Ich werde mich um dich kümmern. Sollte Black irgendwelche Hilfe benötigen, so kann Albus das mit meinem Vater arrangieren", versprach Barnes. Für den Heiler war es kein faules Versprechen. Er würde nicht mit Black arbeiten. Snape war für ihn vorrangig.

"Ich fühle mich dennoch ein wenig dumm, dich darum zu bitten Partei zu ergreifen, wenn es gar keine Parteien gibt", gab Severus zu.

"Das ist okay, Severus." Barnes sandte mehr heilende Wärme in den Zauberer, ließ ihn in den Stuhl zurücksinken und sich beruhigen.

Eine Bewegung bei der Tür fiel dem Heiler ins Auge. Der Schulleiter trat still ein.

"Nun Severus, ich habe mich gefragt, wohin du gegangen bist. Nachdem ich die Nachmittagseulen gelesen hatten, bemerkte ich, dass du nicht deinen Platz auf der Couch in Anspruch genommen hast." Der Schulleiter legte gutmütig eine Hand auf Snapes Schulter und massierte die nachlassende Anspannung fort.

"Ich habe meinen Vorratsbereich saubergemacht", sagte der Tränkemeister ruhig.

Dumbledore sah zu den Regalen, die meisten waren staubfrei und in Ordnung. Zumindest hatte er sich beschäftig.

"Ah, gut. Lass uns, uns fürs Abendessen waschen. Du kannst anschließend mit mir hochkommen und lesen", antwortete der Schulleiter. Er wartete bis Snape aufstand und zog ihn in eine Umarmung. Der Zauberer erwiderte die Umarmung.

"Abendessen. Die Hauselfen waren fleißig", sagte Dumbledore und entließ seinen Freund.

Als Barnes stand dachte er für einen Moment, er hätte wieder eine Bewegung an der Tür gesehen, einen dunklen Schatten, der vorbeiflitzte. Aber als sie heraustraten war nichts zu sehen. Musste wohl ein Streich der Fackeln gewesen sein. Oder Peeves. Den Gedanken aufgebend folgte Barnes den beiden Zauberern zum Abendessen.


Kapitel 16

 

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