Schlangengift

 

 

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Kapitel 4

 





Severus hatte dann tatsächlich einen Teil der Ferien auf dem Schloß der McMahons verbracht. "Dumbledore will dich als mein Gewissen...", hatte er gesagt, denn er hatte eindeutig die besseren ZAGs geschrieben. Sie hatte dann oft nur die Augen verdreht und geseufzt: "Es sind deine häuslichen Verhältnisse, nichts weiter..."
In diesen Ferien hatte er ihr eine Muggelmüllkippe gezeigt und Fässer mit Sondermüll.
"Sie haben den Abfall so vergiftet, dass sie ihn nicht mal wegschmeißen können. Sie lassen ihn liegen bis alles voll ist. Einfach voll!"
Pandora hatte das alles weniger fasziniert, aber auf dieser Mülldeponie hatten sie sich zum ersten Mal geküsst. Und bis heute wusste sie nicht warum, vielleicht weil sie sich damals noch vorstellen konnte, er wäre Lupin. Ein Pärchen waren Snape und sie auch nie geworden, wenigstens nicht offiziell. Höchstens ein Duo Infernale, eine Zweckgemeinschaft von Außenseitern. Als sie ihn einmal gefragte hatte, ob sie miteinander gehen würden, hatte er sie tatsächlich gefragt "Wohin?". Aber es war ruhiger geworden zwischen den Gryffindors und ihnen. Bis auf das eine Mal, wo sie der Schulsprecherin einen Knallrümpfigen Kröter in die Schultasche gesteckt hatte.
Da war sie zugegeben vielleicht ein wenig eifersüchtig gewesen, obwohl sie offiziell keinen Freund gehabt hatte. Oft standen sie und Snape nur in dunklen Ecken herum, starrten ihre Mitschüler bedrohlich an und taten so, als wüssten sie besonders schreckliche Flüche. (Was auch so war.)
Später hatte er ihr erzählt, was mit Lupin nicht stimmte. Es war nicht lange her, als die beiden Kollegen waren. Lupin hatte sie sogar einmal grüßen lassen, was Snape ihr knirschend ausrichtete. Fest stand, in all der Zeit hatte sie mehr oder weniger Kontakt mit Severus gehabt. Beide hatten sie nie geheiratet, dass er dafür der Richtige sein könnte, hatte sie nie angenommen. Sie hatte mittlerweile einige Muggelfreunde, lebte in einem Cottage und ging ihrem langweilen Job im Zaubereiministerium nach. Sie war sicher gut darin, Zaubersprüche zu erfinden und zu erproben, aber sie hasste den Schriftkram. "Die magische Welt verbringt die meiste Zeit damit, sich selbst zu verwalten", sagte Severus oft gehässig. Und mittlerweile antwortete sie: "Da hast du möglicherweise nicht Unrecht, Tränkemeister..."
Sie musste unwillkürlich lächeln, als sie bemerkte, dass sich an ihrer Haltung seit damals vielleicht gar nicht so viel geändert hatte. Sie beide wussten, woran sie beim anderen waren, konnten ab und zu sogar reden. Wenn sie ihn in den "Drei Besen" treffen wollte, war er immer gekommen und sie kümmerten sich längst nicht mehr um die Zauberer und Hexen am Nebentisch. Er trank selten Alkohol, es war quasi ein Stimmungsbarometer. Wenn er trank, dann hatte er etwas zu erzählen, was er ohne nicht über seine Lippen bringen würde. Jetzt hatte er getrunken und dann hatte er sie sehnsüchtig geküßt und ihr hatte es gefallen. Seit ihrer Todesserzeit war sie nicht mehr so aufgewühlt gewesen in Gegenwart eines Zauberers. Es war so, dass sie seit Ende ihrer Schulzeit noch ein oder zwei körperliche Begegnungen miteinander gehabt hatten, und es hatte sich nicht unbedingt angefühlt, als würde sie einen Bruder berühren, aber es war auf einmal völlig anders.
Mit einmal hatte sie das Bedürfnis, ihm Komplimente zu machen, ihn ständig anzusehen, ihn anzufassen.
"Weißt du, wir waren auch nicht harmlos, Snape", sagte sie gedankenverloren.
"Vielleicht", sagte er abwesend, "wir haben uns jedenfalls Mühe gegeben. Aber lange ohne einander haben wir es ehrlich gesagt nie ausgehalten."
Sie legte den Kopf schief und blies den Atem durch den Mund aus. Sie war froh, dass er ihr widersprochen hatte. "Keine Ahnung, so ein paar Monate manchmal..." Sie spürte fast so etwas wie Verzweiflung und Auflehnung gegen ihre Gefühle in sich, als er sie lange mit seinen schwarzen Augen ansah. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und wenn sie nicht bereits gesessen hätte, wäre sie jetzt in seine Arme geplumpst. Ihrem inneren Impuls folgend schlang sie die Arme um ihn und presste ihren Kopf an seine Schulter. Er strich ihr sanft über ihr kurzes, dunkles Haar. Hastig ergriff sie seine Hand und preßte sie gegen ihre Wange. "Mach das nicht, ich hab einen Strähnenzauber ausprobiert."
"Aber er scheint misslungen zu sein."
"Keine Strähnen?!"
"Nicht eine."
Wieder trafen sich ihre Lippen und wieder stießen sie weder mit den Nasen noch mit den Schneidezähnen zusammen. Zärtlich erforschte ihre Zunge seine Oberlippe und seinen Hals wobei er leise aufstöhnte. Sie brauchte ihn nicht zu fragen, ob alles in Ordnung war, obwohl sie es um ein Haar getan hätte. Seine Küsse waren leidenschaftlich und fordernd. Wenn das hier auf Sex hinausläuft, dachte sie, wird es mich sicher mein letztes bisschen gesunden Hexenverstand kosten. Sie wollte ihn, jetzt und auf der Stelle. Mittlerweile kniete sie über ihm, während er auf dem Sofa saß. Sie waren voller Leidenschaft ineinander versunken, seine Hände fuhren über ihren Rücken, während Pandora extatisch ihren Unterleib gegen seinen presste. "Würdest du...?" flüsterte er mit erstickter Stimme.
"Da fragst du noch!" keuchte sie. Während er ihren Rock hochschob machte sie sich an seinen Knöpfen zu schaffen. ‚Wahrscheinlich glaubt er, ich laufe rum wie ein bekloppter Muggel', dachte sie. Der schwarze Minirock und das T-Shirt waren eine Idee, die sie dem Muggelfernsehen entnommen hatte.
Als sie ihn aus seinem Gehrock befreit hatte, streifte sie sich mit einem Ruck ihr Shirt über den Kopf und zog sich lasziv den rechten Handschuh aus. Sie spürte seine verlangenden Küsse auf ihrer nackten Haut, seinen Atem auf ihrem Hals. Während er mühelos ihren BH öffnete war sie ungeduldig mit seinem Hemd beschäftigt. Nach einigen endlos scheinenden Momenten hatte sie ihm jeden möglichen Knopf aufgeknöpft, auch die Slytherin-Manschettenknöpfe. Ein Gefühl wie ein Stromschlag durchfuhr sie, als er hingebungsvoll ihre Brüste streichelte. Bei Merlin, das waren doch nicht sie beide! "Mach weiter!" keuchte sie und zerrte ihm sein Hemd von den Armen. "HHHHH", zischte sie scharf einatmend, "gute Güte, Snape, das sieht ja noch übler aus als bei mir. Ach du heilige Scheiße, das ist ein Proteus!!! Ach du...."
"Das sagte ich doch, Pandora. Der dunkle Lord wird uns alle rufen. Los zeig her, vielleicht hat er dich ja vergessen."
"Das ist ja mal ehrlich keine Zeit für Scherze, er vergisst niemanden so einfach", raunte sie heiser. Dann streifte sie sich den linken Handschuh ab, damit er ihren Unterarm eingehend betrachten konnte. "Tut es weh?" fragte er.
"Es brennt immer häufiger immer doller."
"Ja, also ich glaube bei mir ist es wirklich schlimmer. Und ich kann dir versichern, dass Dumbledore auf jeden Fall Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Er wird wahrscheinlich selbst bald an dich herantreten."
"Dann lass ihn schneller sein, als den dunklen Lord. Und überhaupt, weißt du was hier los ist?! Wenn ich Gefühle für dich entwickle, wird das noch tödlich für uns ausgehen! Gregorj ist tot. Und ich musste ihn töten."
Bonfire Night. Damals hatte Voldemort in den eigenen Reihen aufgeräumt und Gregorj Onegin war ihr Verlobter gewesen. Einer der ersten, der die Seiten wechseln wollte, als sie alle noch willenlos dem Bösen folgten. Snape hatte damals auch Voldemorts Zorn zu spüren bekommen. Der Dunkle Lord hatte seine Todesser wie hungrige Bestien aufeinander losgelassen, Vergewaltigung und Folter waren vielen von ihnen widerfahren. Sie hatte zugesehen, wie ihm zwei maskierte Gestalten wieder und wieder Gewalt angetan hatten. Auf allen Vieren war sie, vom Cruciatus gepeinigt, den beiden gefolgt und meinte, die Personen, die hoch in der Gunst Voldemorts standen, im Schein der Feuersalamander erkannt zu haben. Sie waren noch heute hoch angesehen und es war bisher nie die Zeit gekommen, Snape gegenüber Namen zu nennen. Möglich, dass er es selbst wusste. Die Zeit als Todesser hatte sie so oder so beide verändert.
"Ich hab mal gelesen...", hatte er noch kurz vor ihrem Schulabschluß gesagt, "man sollte nie in einen Club eintreten, der einen als Mitglied haben will."
"Ach Snape, du findest doch für alles ein Gegenargument!" hatte sie lachend gesagt. Es war eine Frage der Zeit bei ihren Kenntnissen der dunklen Künste gewesen, bis sie sich der dunklen Seite zuwandten...
"McMahon, ich werde mich nicht von dir töten lassen, das verspreche ich."
"Ich bitte dich, versprich nichts!"
"Ich bin hergekommen, um mich zu überzeugen, dass es dir gut geht und um dir jeden möglichen Schutz anzubieten." Er schlang die Arme um ihre Taille. "Und von allen Hexen auf der Welt möchte ich dich am wenigsten verlieren."
Seufzend lehnte sie ihren Kopf gegen seine Brust. Er war ihr so vertraut, dass sie hätte schwören können, dass er nach gar nichts roch. Doch nun roch er so gut, dass ihr die Sinne zu schwinden schienen. "Severus...", flüsterte sie mit halb erstickter Stimme.
Er legte ihr den Finger auf die Lippen. "Denk bitte darüber nach, ehe du mir widersprichst."
Sie hatte doch gar nicht vor, ihm zu widersprechen. Geschweige denn konnte sie nachdenken. Wie von Sinnen küsste sie sein Gesicht und seine Brust. Hastig stieg sie von seinem Schoß und entledigte sich ihres Rockes, während er sich die Hosen samt Unterhosen herunterzerrte. Sie konnte ihre Blicke nicht von ihm abwenden. Er sah gut aus. Natürlich noch immer dünn und sehnig, aber mit wunderbar weicher Haut, einigen entzückenden schwarzen Löckchen auf der Brust und vom Bauchnabel abwärts, ganz abgesehen von seiner Körpermitte. "Du hast dich... ganz gut entwickelt, irgendwie...", stammelte sie.
"Du aber auch", flüsterte er und zog sie zu sich hinunter. Seine Finger strichen sanft über ihren schwarzen Seidenslip. Heiße Schauer durchströmten ihren Unterleib. Sie war mehr als bereit für ihn. Pandora konnte sich nicht erinnern, ihn jemals so begehrt zu haben. Mit einem Ruck streifte sie sich den Slip hinunter und schwang sich auf ihn. Mit einem heftigen Stoß drang er in sie ein. Es war als würde ihr Körper brennen, eine Welle nie gekannter Gier überwältigte sie. Verlangend und verzweifelt zugleich krallte sie sich in seine Schultern. Ein Blick in sein Gesicht verriet ihr seine äußerste Konzentration. Die Furche zwischen seinen Augenbrauen brachte sie zu dem Entschluss, sich überaus vorsichtig zu bewegen. Etwas, das sie früher nie getan hatte, sie hatte ihn ja kaum angesehen. Langsam, sehr langsam presste sie ihr Becken heftiger gegen seines. Körper an Körper hielten sie inne, fast konnte sie ihren eigenen Herzschlag hören. Sie atmete schneller, tiefer auch ohne eine Bewegung, allein von dem Gefühl, von ihm ausgefüllt zu werden.
Er hatte seine Arme um ihre Schultern geschlungen. Allmählich schienen ihr die Sinne zu schwinden... oder in ihrem Wohnzimmer kam plötzlich Nebel auf.
Sie sah Severus, damals an jenem Tag als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten, in seinen abgetragenen Cordhosen auf dem Bordstein sitzen. Sein Gesicht war nass von Tränen, die er sich energisch mit den Fäusten wegwischte. Neben ihm lag nicht nur ein Besen in Einzelteilen, hinter der Mülltonne stand auch eine vollgepackte Reistasche mit einem Aufdruck von der 'West Yorkshire Fire Insurance Company'. Er hatte an diesem Morgen versucht abzuhauen. Dann fiel ein Sonnenstrahl durch die Bäume und sie und ihr Vater waren mit einem Portschlüssel in den Händen erschienen. Ihr Herz krampfte sich zusammen beim Anblick des hochgewachsenen, Ehrfurcht einflößenden Mannes, der ihr Vater einmal gewesen war. Er lächelte gütig, während sie versuchte ihren orange geringelten Sweater bis zu den Knien zu ziehen und den am Boden hockenden Snape beäugte. Dann war es vorbei.

"Pandora,... ich...", stammelte Snape.
"Ist gut...Ist alles gut", murmelte sie.
"Du hast so hübsch ausgesehen, fast wie eine Veela. Hab ich damals jedenfalls gedacht..."
"Blödsinn, ich sah schon immer aus wie ich selber. Und du hattest sicher nie eine gesehen", flüsterte sie lächelnd und zog seinen Kopf zwischen ihre Brüste, die er intensiv mit den Lippen liebkoste. Sie konnte nicht mehr anders als ihren pochenden Unterleib auf und ab zu bewegen. Er umklammerte ihr Becken, versuchte ihre extatischen Bewegungen zu dämpfen. Sie stöhnte leise auf als sie spürte, dass er wirklich keinen Millimeter tiefer in sie eindringen konnte ohne ihr Schmerzen zu bereiten. Als ihr Körper sich zu verkrampfen begann, fühlte sie, wie auch er alle Vorsicht zum Teufel schickte und schwer atmend seinen seinen Kopf in den Nacken warf. Mit wenigen heftigen Stößen waren sie am gemeinsamen Höhepunkt ihrer Lust angelangt. Endlose Sekunden konnte sie seine pulsierende Hitze in sich fühlen während ihre eigene Extase sie zu überwältigen begann.
Minutenlang lag sie danach regungslos, den Kopf an seine Brust gelehnt, jeden seiner Herzschläge
spürend, seinen umwerfend männlichen Geruch in ihrer Nase. Das war es, wonach sie sich seit Jahren gesehnt hatte. In ihrer, zugegeben expirimentierfreudigen, Jugendfreundschaft hatte es immer wieder Momente gegeben, in denen Gefühle nicht ausgesprochen worden waren. Pandora war sich phasenweise sicher gewesen, dass Snape in das eine oder andere Mädchen verliebt gewesen war. Wahrscheinlich war es auch so. Und er war dabei gewesen, als sie Gregorj kennen lernte und hatte keinerlei Eifersucht gezeigt. Wie so oft hatte er sich ziemlich lakonisch in seine Arbeit gestürzt und schlechte Laune und sarkastische Sprüche waren bei ihm sowieso an der Tagesordnung. Er hatte recht: Lange hatten sie es bisher nicht ohne einander ausgehalten. Sie waren Komplizen, Todesser, Mitangeklagte gewesen und mit den Jahren vielleicht so etwas wie Freunde.
"Alles in Ordnung?", flüsterte er und legte seine Hand unter ihr Kinn.
"Alles", antwortete sie und sah ihm glücklich in die Augen. Nach einigen verzückten Küssen und Umarmungen schob er einen Arm unter ihre Beine und konstatierte: "Hier ist es wirklich auf Dauer unbequem." Er zog sie an sich und stand vom Sofa auf, taumelte aber sofort in Richtung Stehlampe und sie kamen unsanft auf dem Teppich vor dem Kamin zum Sitzen. "Du hättest die Hosen ganz ausziehen sollen", war Pandoras einziger Kommentar als er sich fluchend seiner Beinkleider, Socken und Schuhe entledigte. Es war so schwer für sie, ihre Gedanken zu sortieren.
Er hatte sie tatsächlich die Treppe hochtragen wollen, das war mehr als sie sich überhaupt jemals von einem Zauberer gewünscht hatte.
"Sieht so aus, als würde ich langsam wirklich gebrechlich!" sagte er mit einer Mischung aus gespieltem Ärger und wirklicher Resignation.
"Ich denke nicht, dass ich das hören will von jemandem, der nur ein halbes Jahr älter ist als ich", protestierte sie entrüstet und legte den Arm um seine Schulter, damit er sie hochheben konnte. Er konnte sie problemlos die Treppe nach oben in ihr Schlafzimmer tragen. Sie lagen nebeneinander und sahen sich an. Pandora konnte keine Worte finden, die ausdrückten was sie fühlte. Vielleicht in etwa, wie wenn bei einem Aufrufezauber etwas erschien, was man so lange verloren glaubte, dass man vergessen hatte, es überhaupt zu besitzen. Oder wenn man ein Geschenk bekommt, das man nicht erwartet hätte. Er sah müde aus aber er strahlte als er sie wieder in seine Arme schloss. Pandora fand es ganz ausgeschlossen, dass sie jemals wieder die Finger von ihm lassen könnte geschweige denn neben ihm sitzen ohne ihn anzusehen. Er zog sie in seine Arme und ihre Lippen fanden sich wieder zu einem innigen Kuss. Endlos erforschte er ihren Mund und ihren Hals mit seiner Zunge, ihre Erregung war schon wieder so groß wie seine. Doch dieses Mal ließen sie sich mehr Zeit, ihre Körper gegenseitig zu erforschen, die Wirkung ihrer gegenseitigen Berührungen zu genießen.
Es fühlte sich so wunderbar an, dass ihr Körper förmlich um Erlösung bettelte. Er widmete sich hingebungsvoll dem Zentrum ihrer Lust, so dass sie nur mit Mühe an sich halten konnte. Gestammelte Dialoge aus "Bitte!" und "Warte!", dann endlich drang er ohne weiteres Zögern in sie ein. Diesmal schien ihre Verschmelzung ewig zu dauern, sie fanden ihren Rhythmus im Gleichklang ihrer Herzen bis sie von der heißen Welle ihrer Lust überwältigt wurden.
Sie hatte in dieser Nacht Sex wie niemals zuvor gehabt. Noch nie hatte sie sich jemandem so mit jeder Faser ihres Körpers und ihrer Seele hingegeben, ganze dreieinhalb Mal! Schließlich waren sie beide ineinander verschlungen eingeschlafen, Bauch an Bauch, Brust an Brust, mitten in einem Kuß.

Pandora erwachte als die Herbstsonne schon hoch am Himmel stand und ihre zwielichtigen Strahlen ihr Bett trafen. Sie war splitternackt und unendlich glücklich, aber allein. Da war noch sein Geruch auf ihrem Kopfkissen und der Geruch unter der Bettdecke, beseitigte jeden Zweifel daran, dass dies letzte Nacht wirklich passiert war. Sie sprang auf und lief hinüber in ihr Arbeitszimmer. Ihre Terrarien waren leer! Fast kamen ihr wieder die Tränen. Aber nicht nur, weil die Tiere nun vielleicht tot waren, sondern weil ihr Zweifel an Snapes Absichten kamen. Möglicherweise hatte er sie nur benutzt, weil es irgendetwas mit den Schlangen zu tun hatte, im schlimmsten Fall sogar mit dem Dunklen Lord. Vielleicht stand er längst wieder in seinen Diensten. Nackt kauerte sie am Boden vor den Terrarien und barg das Gesicht in ihren Händen. Au Mist! Pandora, warst du mal wieder dämlich! Severus und Pandora reloaded, - die Loser-Vereinigung als Liebespaar, das war doch ein Witz. Am besten, sie würden beide kein Wort mehr darüber verlieren und sich ein paar Monate oder Jahre lang nicht treffen. Ihr Spiegelbild schien das anders zu sehen. Ihr Hals und ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen glänzten ihr mit riesigen Pupillen aus dem Badezimmerspiegel entgegen und ihre Haare waren bunt. Ihre Haare waren bunt? Der Strähnchenzauber hatte wohl doch noch gewirkt, und das viel farbenfroher als sie beabsichtigt hatte. Ihre Haare standen ihr in roten, schwarzen und blauen Stacheln um den Kopf. Warum auch nicht, dachte sie und fuhr sich mit dem Finger über ihren leicht angeschwollenen Mund, mit dem sie ihn fast bis zur Besinnungslosigkeit geküßt hatte. Erst mal Tee machen, dann würde wenigstens ihr brennender Durst gelöscht...
Auf dem Küchentisch standen noch die leeren Gläser vom Vorabend, sein Glas mit Schlangengift hatte er selbstverständlich mitgenommen. Oh Severus, warum hätten wir es nicht bei unserer alten Bekanntschaft belassen können? Wir könnten zu Sylvester aneinander denken und punkt Null Uhr jemand anderen küssen! Du könntest weiter argwöhnisch durch die Gänge von Hogwarts rauschen (ja, das tust du) und ich weiter meinen Garten pflegen und meine Tiere...
Am Nachmittag, nachdem sie den Tagespropheten 3x gelesen hatte, klopfte eine Eule mit dem Schnabel gegen ihr Küchenfenster. "Oh.. hallo Pennywise...! Wenigstens keine R-Eule...", murmelte sie, überzeugt, es würde sich um keine guten Nachrichten handeln, und nahm ihr den Brief ab. Sie hielt die Luft an, als sie das Pergament entfaltete und las:

Pandora,
mach dir keine Sorgen um deine Schlangen. Ich habe sie nach Hogwarts gebracht, wo sie, wie ich hoffe, sicher vor dem Zugriff des Dunklen Lords sein werden. Wenn es Dir möglich sein sollte, komm mich heute Abend besuchen und gib mir die Möglichkeit, mit Dir zu sprechen.
Severus Snape

P.S.: Heute habe ich Kakao mit Marshmallows probiert und es schmeckt durchaus annehmbar.


Wenigstens ihren Schlangen schien es an nichts zu fehlen. Das war, bis auf die Marshmallows, immer noch der Severus, den sie kannte. Es klang ganz danach, als würde er ihr heute noch sagen wollen, dass die letzte Nacht ein großer Irrtum war, der bestimmt nicht wieder vorkäme.



 

 

Kapitel 3

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