Slytherin Snakes

 

 

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Kapitel 25: Die lange Nacht



Es sollte der Höhepunkt des Jahres werden, nach dem alle die Jahresabschlussprüfungen hinter sich gebracht hatten. Sogar die von Moody, welcher sich nach Malfoy Seniors Besuch außerordentlich ruhig verhielt. Sicher, seine bösen Kommentare blieben den Slytherin nicht erspart. Aber es gab keine ellenlangen Strafarbeiten oder Flüche zu befürchten. Wie auch immer, obwohl Alina nicht besonders viel für das Turnier über hatte, war es Anisha trotzdem gelungen sie zum Zusehen zu bringen.

"Das ist öde, Raven (der Spitzname von Anisha)."

"Findest du? Ich finde es spaßig, wie war eigentlich die Abschlussprüfung bei Moody?"

"Was hast du erwartet, unfair, allerdings, ich hab den ganzen Unsinn schon mal gelernt, nur die anderen, na ja er wird keinen durchfallen lassen. Trotzdem."

"Sag tut's dir manchmal weh?"

"Frag nicht, das ist echt meine Angelegenheit."

Das Turnier begann und die beiden Mädchen wandten sich dem Irrgarten zu.
Merkwürdige Dinge geschahen da. Wie kam Krum dazu, seine Gegenspielerin anzugreifen, noch dazu mit einem der Unverzeihlichen? Damit war er aus dem Spiel und ebenso auch Fleur. Blieben nur noch die beiden Hogwartsschüler und diese erreichten auch den Pokal und verschwanden.

"Was?!"

"Verschwunden."

"Sehe ich auch Raven, verdammt noch mal, die können nicht so einfach verschwinden, keiner von Beiden kann apparieren."

"Weiß ich auch, mir gefällt das nicht, da ist was faul."

Die Schüler waren unruhig und die anwesenden Lehrer hatten größte Schwierigkeiten, die aufgeschreckte Meute ruhig zu halten. Die Besucher waren nicht weniger beunruhigt.

Plötzlich verzog sich Alina schmerzverzerrt das Gesicht.

"Was hast du?!"

"Nichts!"

Sie griff sich auf den Unterarm. Raven schnappte ihre Freundin und tauchte unter, sie gelangten unter das Gerüst und waren ungestört. Das Mal, es leuchtete in einem unheilverkündenden Schwarz.

"Das ist nicht gut", sagte Anisha.

"Verdammt noch mal Raven, wie kannst du nur so ruhig sein, du weißt ganz genau was das heißt!", fauchte Alina. Wieder überkam sie eine Schmerzenswelle.

"Er ruft dich."

'Gehorsam ist eine Tugend. Gehorsam ist eine Tugend. Gehorsam ist eine Tugend.(......) GEHORCHE!', donnerte es immer wieder in ihrem Kopf, sie hielt sich die Ohren zu, doch die Stimme hallte in ihrem Kopf wieder und wieder.

"Was ist denn Alina!"

Tränen rannten über ihr Gesicht und ohne ein weiteres Wort war sie appariert. Sie hatte zu gehorchen, sie war als Werkzeug geboren worden und wer war sie schon, daß sie sich gegen den Lord zu stellen hatte?

***



An einem weit entfernten Ort, einem gräßlichen Ort. Azkaban. Sie spürten es. Die, die Slytherins Wirkliche nannte, die Todesser. Sie spürten das Mal brennen, die meisten wahnsinnig, waren sie doch voller Freude und Hoffnung, ihr Meister war zurückgekehrt. Die Dementoren sorgten dafür, daß die Stimmung nicht lange hielt, allerdings ein gehäßiges Lachen einer älteren Frau hallte noch lange durch die Gemäuer. Sie erinnerte sich wieder, ihre Tochter würde Gehorsam sein, ebenso wie der Malfoy, sie hatte schließlich den selben Fluch angewandt, wie dessen Vater. Ein unsichtbarer Fluch nicht so offensichtlich wie ein Imperius und dennoch ähnlich effektiv. Auf eine Person angewandt, würde bei dieser gewisse Neigungen verstärken, zum Beispiel, das man tat was eine Person befahl, vorzugsweise, die die den Fluch gesprochen hatte, aber auch auf alle anderen Arten von Befehlen würde es wirken.

***



Anisha starrte auf den leeren Fleck. Wieso hatte Alina das gemacht? Das war doch verrückt! Was würde nur jetzt werden? Die Zeit verging etwas und der junge Harry Potter kehrte zurück und er hatte jemanden bei sich. Gott sei dank, es war Cedric. Anisha kannte ihn flüchtig, man hatte mit ihm herrlich Fachsimplen können. War er geschockt? Denn er bewegte sich nicht. Dann dämmerte es ihr, er war tot. Der Junge war tot! Anishas Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Aller Anzeichen nach, war der Lord zurück, ihre Freundin bei ihm und ein Schüler tot. Was für ein schrecklicher Abend!

Sie brauchte Abstand, von den Menschenmassen, welche aufgeschreckt und verwirrt waren. Sie beschloss zum See zu gehen und etwas Ruhe zu suchen und eine Lösung zu finden.

***



Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort, einem Friedhof um genauer zu sein.
Alina hatte nur noch mitbekommen, daß Voldemort brüllte, Potter zu erwischen, aber der junge Mann war offensichtlich entkommen. Etwas das sie unendlich erleichterte. Den Lord offensichtlich nicht. Alina konnte ein Schaudern nicht unterdrücken, als sie den Mann oder das Wesen, als was man ihn auch immer ansah, anschaute.

Verdammt noch mal, was machte sie eigentlich hier? Sie wußte es nicht mehr so wirklich. Es war der gleiche Grund, warum sie nie wirklich weggelaufen war, warum sie den Befehlen Malestrades immer gefolgt war. Nur wieso? Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt eine derartige Frage zu diskutieren. Wirklich nicht.

Der Lord hielt eine glorreiche Rede, zumindest wichen nicht wenige seiner Anhänger schreckensbleich zurück. Was hatten sie erwartet? Alina wußte, daß Voldemort schon vorher nicht ganz bei Verstand gewesen sein konnte, obwohl sie nicht umhin konnte einige seiner Handlungen zu bewundern, er war ein brillanter Geist.

'Und er wird dich umbringen!', hallte ihr Verstand in ihrem Kopf. 'Renn weg! Tu was! Das ist ein Monster.'

Aber sie hatte Angst, daß wenn sie sich bewegte der Lord sie bemerken würde. Der Mann schritt den Kreis entlang, bei fast jedem blieb er stehen und sagte ein paar Worte, offensichtlich hatte er sich lange nicht mehr reden gehört und holte das alles in einer Nacht nach. Es würde eine lange Nacht werden.

Alina stand abseits, selbst wenn sie wissen würde wo sie sich hin zu stellen hatte, sie hatte eigentlich kein großes Interesse daran. Es war schlimm genug, daß sie hier war.

Es waren gute zwei Stunden vergangen, als der Lord sich wieder der Mitte des Kreises zuwandte, dann traf sein scharfer Blick auf Alina. Heiseres Lachen ertönte.

"Kind, daß du dich zu meiner Runde gesellst habe ich schon fast nicht mehr erwartet."

Alina verbeugte sich. Genauso wie damals, sie wußte nicht was sie sonst hätte machen sollen.

"Tritt näher!"

Wie damals. Bilder stiegen in ihr hoch, Bilder, die sie Zeit ihres Lebens zu vergessen versucht hatte. Wie spät war es eigentlich? Dem Mond nach sehr spät.

"Nun sag mein Kind, zu meinen Bedauern hörte ich, daß deine Mutter sich in Azkaban befindet, doch sei dir gewiß, nicht für immer, ich werde sie nicht vergessen, die, die mir wirklich treu waren. Doch was ist mit dir, wer hat sich um deine Ausbildung gekümmert?"

"Master Malestrade Sir, bis die Auroren ihn gefangen haben."

"Verstehe und wo lebst du jetzt?"

"In Hogwarts, der Direktor hat verhindert, daß ich eingesperrt werde."

Das war fast die Wahrheit. Sie wagte es nicht, Severus in der Gegenwart des Lords zu erwähnen.

Voldemort fixierte sie nun mit einem kalten Blick, man sah das ihm die Antwort nicht gefallen hatte.

"In Hogwarts! Wie ist das möglich Kind, du gehörst mir! Wie kannst du es wagen!!" Er zog seinen Zauberstab und verfluchte sie. Sie schrie und wälzte sich vor Schmerzen auf dem Boden. Der Mann löste alsbald den Fluch wieder. "Nun sprich Kind, wieso lebst du in Hogwarts?"

"Weil es Dumbledore so wollte, keiner hätte sich um mich gekümmert. Niemand konnte es riskieren, mit einer Todesserin in Verbindung gebracht zu werden", murmelte sie, während sie sich vom Boden aufklaubte.

"Verstehe, nun gut, wo zum Teufel steckt der Giftmischer eigentlich? Dass er noch auf dieser verdammten Schule ist weiß ich. Du, Kind, in welchem Haus bist du?"

"Slytherin Sir."

"Wo steckt dann dein ach so toller Hauslehrer, hat er Angst sich zu zeigen? Gehört er auch zu diesen illoyalen Subjekten, die zu feige sind ihre Strafe entgegen zu nehmen?"

Alinas Verstand raste, würde der Direktor Severus wieder darum bitten, für ihn zu spionieren? Würde der Tränkemeister kommen? Sie hatten nie darüber geredet, aber für alle Fälle mußte sie diese Option offen halten. "Er wird Acht geben müssen, nehme ich an."

"So nimmst du an? Du glaubst also, daß er mir treu ergeben ist?" Voldemort lachte höhnisch. "Du närrisches Kind, er ist ein Spion, mein Spion und er hat sich verdammt noch mal nicht zu verspäten, obwohl du natürlich recht hast. Er hat es all die Jahre geschafft unentdeckt zu bleiben und diesen Idioten ordentlich an der Nase herumgeführt. Nun gut ich werde auf meinen treuen Giftmischer warten!"

Durfte sie jetzt gehen? Nein, ein scharfer Blick des Lords sorgte dafür, daß sie blieb wo sie war. Und wirklich, ihr taten bereits von dem vielen Stehen, die Füße weh, spürte sie die vertraute Präsens ihres Freundes. Anders hätte er nicht sein können. Sein Todesserumhang war lässig um die Schultern geworfen und er strahlte eine Kälte und Macht aus, die fast raumfüllend war.

Er schien nicht weiter überrascht zu sein, den Lord so anzutreffen. Er kniete sich hin, erhob sich wieder und seine Stimme hallte deutlich über die Gräber. "Mein Lord verzeiht meine Verspätung, aber ich habe dafür Information für Euch."

"Mein guter alter Giftmischer, immer zu Stelle, wenn auch selten pünktlich. Nun bevor wir zu deinen Informationen kommen. Wieso hast du nie versucht mich zu finden. Du hättest als einziger eine Chance im Vergleich zu diesen Tölpeln!"

"Nun mein Lord ich mußte Acht geben, ich stand im Wort."

"Dumbledore, dieser Narr hat für dich gebürgt?!"

Ein böses Lächeln huschte über das Gesicht von Severus. Alina war geschockt und verschreckt. Sie hatte immer gefunden, daß er im Unterricht zu den Gryffindors schrecklich war. Jetzt wußte sie es besser, er war harmlos im Vergleich zu dem wie er sein konnte.

"Ja, mein Lord, ich konnte ihn von meiner Rechtschaffenheit überzeugen."

"Brillant, nun berichte."

"Das Ministerium glaubt nicht an Eure Rückkehr mein Lord, das heißt Fudge tut das nicht. Der Direktor hat also keinen Rückhalt."

"Nun lange werden sie meine Rückkehr nicht ignorieren können. Was sonst noch? Das kann doch nicht alles sein, ich wäre von dir sehr enttäuscht."

Severus lächelte wieder, es war dieses kalte Lächeln, als wisse er genau, was der Lord wollte und was er zu sagen habe. Furcheinflössend.

"In der Tat mein Lord, ich würde es doch nie wagen Euch zu enttäuschen. Er wird versuchen mit den Riesen Frieden zu schließen, doch ohne Rückhalt vom Ministerium sind seine Chancen auf Erfolg äußerst gering."

"Wie erfreulich, nun gut, wir werden ein andermal über deine Bestrafung debattieren, denn du hättest versuchen können mir zu helfen und nun verschwinde, mein treuer Giftmischer und nimm mein Projekt mit. Sorge dafür, daß sie das nächste Mal passend gekleidet kommt!"

Damit hatte er sich abgewandt. Severus und Alina verschwanden mit einem leisen Plopp.

Sie wich stolpernd ein paar Schritte vor ihrem Freund zurück. Er hatte sie ziemlich erschreckt.

"Alina Liebes, bitte, es ist was ich bin, es ist was ich jahrelang gewesen bin."

"Sein Spion! Du, du bist sein Spion! Ich dachte immer..., ich habe dir geglaubt Severus!"

"Ich weiß, Alina. Albus weiß es, hör zu, er weiß es. Ich habe ihm damals alles erzählt."

Alina sah ihren Freund misstrauisch an. "Hat er dich jemals gesehen, hat er dich gesehen, wenn du so bist?"

"Nein, aber es schützt mich, ich will mich nicht rechtfertigen, ich will nur, daß du mich verstehst!"

"Wie kannst du nur so sein, so, so kalt. Wie hältst du das aus?"

Severus schüttelte wild seinen Kopf und die Haare flogen nur, er schritt auf Alina zu und umarmte sie heftig. "Gar nicht und das ist das Problem. Ich bin damals zu Dumbledore gegangen, in der Hoffnung, daß er mich tötet oder mich nach Azkaban schickt. Mich, den Giftmischer, mich den Mörder, aber er hat es nicht getan. Er hat mir ein Leben geboten."

"Aber - du mußt doch spionieren?"

"Nein, das war meine freie Entscheidung, ich wollte helfen, weißt du, etwas gutmachen und das ist der einzige Weg für mich."

"Wenn er es herausfindet-"

"Werde ich sterben."

Alina kuschelte sich an ihren Freund und es graute bereits der Morgen, als sie endlich im Schloß ankamen. Alina durfte noch etwas beim Professor bleiben, denn der Direktor war der Meinung, daß es für sie ebenso nötig war, die Wahrheit zu wissen. So erfuhr sie, daß Severus dem Lord nichts erzählt hatte, was dieser nicht hätte erfahren sollen. Das beruhigte sie ein wenig. Sie saßen noch lange zusammen und diskutierten. Noch lange, es war in der Tat eine lange Nacht

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