Terra In Cognita

 

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Kapitel 8



Am nächsten Morgen erwachte Eneira stöhnend aus ihrem Koma. „Oh Hilfe“, sagte sie und fasste sich an den Kopf. „Mit meinem Kater kann ich ja einen ganzen Tierpark aufmachen.“ Sie schwang die Füße über die Bettkante und stellte sich vorsichtig hin. Leicht schwankend ging sie auf das Bett ihrer Schwester zu. „Ey Elaine, aufwachen!“, brüllte Eneira, doch Elaine rührte sich nicht. „Gut, dann muss ich es eben auf die harte Tour versuchen“, sagte sie und grübelte. Schon kam ihr der blendende Einfall. Sie verließ den Raum und schloss die Tür. Schwungvoll riss sie die Tür wieder auf und platzte regelrecht ins Zimmer.

„Na, schon wach? Wenn nicht, dann seid ihr es jetzt. AUFSTEHEN!!!“, brüllte Eneira und musste sich ein Lachen verkneifen.

Elaine klatschte fasst an die Decke, so schwungvoll war sie aufgesprungen. „Alex, raus hier!“, murmelte sie noch halb verschlafen und ließ sich zurück ins Bett fallen.

„Ha ha, reingelegt!“, sagte Eneira und setzte sich auf das Bett ihrer Schwester.

„Oh, du bist so dämlich!“, murmelte Elaine und wollte weiterschlafen, doch Eneira hüpfte auf ihrem Bett auf und ab.

„Wenn du nicht willst, dass ich weitermache, dann steh auf“, befahl sie und sprang munter weiter.

„Wenn du nicht willst, dass ich dich gleich ankotze, dann hörst du jetzt auf“, antwortete Elaine und hielt sich eine Hand auf den Magen. „Igitt, wie kommt der Typ eigentlich dazu, uns das schlucken zu lassen?“, fügte sie noch hinzu und war froh, dass Eneira endlich aufgehört hatte zu hüpfen.

Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber ich kann ihn ja mal von dir fragen“, sagte sie und stürmte aus dem Zimmer.

„Bist du verrückt geworden?“, schrie ihr Elaine hinterher und sprang jetzt ebenfalls aus dem Bett.

Da sie wie Eneira ein Nachthemd an hatte (Wie sie dazu gekommen war, war ihr schleierhaft) rannte sie nun ohne sich vorher noch umzuziehen hinterher.

„Daddy?“, rief Eneira durch den ganzen Kerker und betrat den Nebenraum. In diesem Raum war es stockdunkel und sie konnte nur einen Lichtschein ausmachen, der unter einer Tür auf der anderen Seite hervorschien. Vorsichtig machte sie einen Schritt nach dem anderen um nirgendwo gegen zu rennen und kam schließlich an der Tür an. Sie lauschte und hörte die Stimme ihres Vaters. Er schien gerade irgendwem was zu erklären.

„Hmm, ist bestimmt nichts Wichtiges“, überlegte sie und öffnete mit einem Ruck die Tür. „Du Daddy, ich hab dich gesucht, was machst du denn hier?“

Severus wirbelte herum und besah sich Eneira von oben bis unten. „Also eigentlich unterrichte ich hier!“, antwortete er und musste sich ein Schmunzeln verkneifen.

Eneira stand im Nachthemd vor der Gryffindor/Slytherin-Klasse!

Eneira sah sich um. „Ups!“, sagte sie, als sie die anderen Schüler erkannte. Sie war auf direktem Wege in den Zaubertrank-Unterricht gelaufen!

„Naja, wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch gleich mal was beanstanden“, überlegte sie sich.

„Und was willst du hier?“, fragte Severus und hob erstaunt eine Augenbraue, als Eneira die Arme vor der Brust verschränkte.

„Ich will wissen wo meine Klamotten sind und wie ich in dieses, äh, Nachthemd komme!“, sagte sie und wartete auf eine Antwort, als die Tür erneut aufflog und Elaine hinein kam. „Ah, das passt ja gut. Also, egal was Eneira gefragt hat, sie sollte es nicht!“, sagte sie und stellte sich ebenfalls vor Severus.

„Sie hat nichts gefragt“, antwortete Severus, Eneira Frage hatte er wohl nicht gehört. Er wirkte jetzt nur noch erstaunter als vorher.

„Gut umso besser, dann mein nächstes Anliegen: Was fällt dir eigentlich ein, uns diesen Trank trinken zu lassen und uns dann heute Morgen nicht mal was zu Essen zu bringen? Kurz: Ich hab Hunger!“, fuhr Elaine fort und beachtete Eneira gar nicht, die sie immer anstupste.

„Ähm, könnten wir das vielleicht später klären?“, sagte sie und wollte Elaine aus dem Klassenzimmer ziehen.

„Wieso? Das ist doch wahr...“

„Guck mal hinter dich“, unterbrach Eneira sie.

Elaine drehte sich um. „Oh, hi Leute! Was macht ihr denn hier?“, fragte Elaine und erblickte Draco Malfoy. „Ey Draco, sag mal was treibt ihr denn hier?“, fragte sie erneut und Malfoy antwortete leise: „Wir haben Zaubertrankunterricht.“

„Ach ihr habt Zaubertrankunterricht... Ihr habt was?“, schrie Elaine, als sie die Bedeutung von Malfoys Worten realisierte.

„Das wollte ich dir damit sagen“, meinte nun Eneira und zog Elaine aus dem Klassenraum.

„Hey, wenn wir schon mal da sind. Darf ich auch mal?“, fragte sie und rannte zurück in den Klassenraum.

Severus stellte sich vor sie. „Verschwinde jetzt. Ich muss hier unterrichten. Ist dir die Bedeutung von Unterricht geläufig?“, fauchte er und schob Elaine zurück in das Nebenzimmer. Von dort aus ging er in den Wohnraum und zauberte den Mädchen Frühstück. „Reicht das, um euch hier festzuhalten?“, fragte er diesmal etwas ruhiger. Beide nickten.

„Aber nur bis wir aufgegessen haben!“, sagte Eneira und biss in ein Käsebrötchen. Severus verdrehte die Augen. Konnte dieses Mädchen nicht einfach mal die Klappe halten? Kopfschüttelnd ging er zurück in den Klassenraum.

Elaine sah ihre Schwester an. „Weißt du was, ich glaube er ist nicht besonders glücklich gewesen als wir seinen heiligen Unterricht gestört haben!“, lachte sie und Eneira stimmte mit einem Grinsen zu.

Beide schlugen sich die Bäuche voll. Schließlich lehnten sie sich in ihren Stühlen zurück und seufzten.

„Ich bin so voll!“, sagte Eneira und es klang wie ein Jammern.

„Dann geh aufs Klo!“, meinte Elaine nur trocken und stand auf.

„Deine Witze waren auch schon mal besser!“, erklärte Eneira und blickte Elaine nach, die in ihrem Schlafzimmer verschwand.

„Willst du etwa schon wieder pennen?“, rief Eneira ihr hinterher doch Elaine machte nur noch eine abweisende Handbewegung.

Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und kurz darauf war sie wieder eingeschlafen.

Eneira brachte das mit ihrer Langeweile auch nicht weiter. Sie schlug die Beine übereinander und summte ein Lied vor sich hin. Dann kam ihr ein blendender Einfall. Sie stand auf und ging in ihr Zimmer, in dem Elaine auf ihrem Bett lag und schlief. Sie drehte sich kurz um sich selbst. „Da! Gefunden!“, murmelte sie und zog ihre Kleidung vom Stuhl. „Wieso hab ich die nicht vorhin schon gesehen?“, fragte sie sich und schlich sich wieder aus dem Zimmer. Sie griff sich schnell ein Stück Pergament und kritzelte etwas darauf.

Die Bürotür war zur Abwechslung mal nicht mit einem Zauber verschlossen und ließ sich problemlos öffnen. Schmunzelnd lief Eneira hinaus und machte sich auf den Weg in Richtung 3. Stock.

Snape hatte seine Stunde beendet und ging zurück in seine Privaträume. Doch schon als er die Tür geöffnet hatte, kam ihm etwas sehr seltsam vor.

Es war ruhig.
Zu ruhig.

„Elaine? Eneira?“, rief er.

Keine Antwort.

Er sah sich im Wohnraum um. Keiner.

Dann entdeckte er ein Pergamentstück auf dem Tisch.

Hi,
Ich statte jemandem einen Besuch ab. Keine Angst, ich bin immer noch in Hogwarts...
bis nachher
Eneira

„Aha!“, murmelte er und legte das Pergament zur Seite. Und wo zum Donner wollte die hin? Konnte sie ihm das nicht mitteilen. ‚Mist!’, dachte er. Er hatte vergessen einen Zauber auf die Tür zu legen.

Das musste er sich jetzt wohl angewöhnen. Diese Mädchen waren wirklich anstrengend!

Und wo war überhaupt Elaine? Hier auf dem Zettel stand nur etwas von Eneira. Oder war sie mitgegangen? Langsam ging er auf das Zimmer der Beiden zu und öffnete geräuschvoll die Türe.

Er atmete erleichtert aus. Elaine schlief. Doch nicht mehr lange.

„Dad?“, flüsterte sie und sah auf. Er war mit der Tür wohl etwas zu laut gewesen.

„Ja?“, fragte er etwas genervt.

„Wo ist Eneira?“

Und schon hörte man wie die Bürotür schwungvoll wieder in ihre Angeln geschmissen wurde.

„Hier!“, sagte Severus genervt und deutete mit einem Finger auf Eneira, die wütend ins Zimmer stürmte.

Elaine richtete sich nun auf und starrte ihre Schwester an, die sich in einen der Sessel fallen ließ.

„Was ist denn passiert?“, fragte Elaine überrascht.

„Ich dachte eigentlich Myrthe ist nervig. Nein, das ist sie nicht. Sie ist FURCHTBAR nervig. So ein Dummbeutel. Es war eine Heldentat von diesem Basilisk sie umzubringen!“, maulte Eneira und Severus verließ das Zimmer.

Er verstand die beiden nicht. Nicht wirklich.


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