Ein Tropfen Medizin

 

 

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Kapitel 2 

 

Snape war weit davon entfernt in Ordnung zu sein. Er war verschwitzt, brauchte ein Bad und war noch immer sehr krank. Er hatte sich selbst zulange gefordert und litt nun dafür. Barnes fand ihn beinahe ohnmächtig in einem Stuhl bei den Kesseln.

"Severus!", schalt er, hob den kranken Mann hoch und rümpfte angewidert die Nase. Er bekam keine Antwort.

"Severus? Komm, Severus, wach auf." Er kontrollierte den Puls und öffnete ein Augenlid. Keine Antwort. Er atmete, obwohl sein Atem sehr schnell und flach ging. Sein Herzschlag war schneller als sonst. Er rief nach Dobby und Beryl.

"Was hat er heute morgen gemacht?"

"Professor Snape hat einen neuen Kessel aufgesetzt, Zutaten zusammengeholt. Professor Snape sagte, er müsste eine weitere Ladung anfangen", berichtete Dobby. Barnes bemerkte, dass die Zutaten auf der Bank lagen und dass der sauberer Kessel wartete. Er würde das Brauen übernehmen, nachdem er sich um Snape gekümmert hatte.

Barnes erklärte den Elfen sorgfältig, wie sie nach den Kesseln schauen sollten, bis er zurück war. Sie wussten genug, um die Kessel umzurühren und die Temperatur aufrecht zu erhalten. Beide hatten Snape oft genug geholfen um sich sicher genug zu fühlen, dass sie so lange übernehmen konnten, bis der Doktor zurück kam. Barnes ließ den kranken Mann schweben, brachte ihn aus dem Kerker und verriegelte sorgfältig die Tür. Er brachte ihn nach oben in die Räume des Schulleiters und badete ihn sanft. Er war ein wenig beunruhigt, dass Snape während der gesamten Prozedur nicht einmal aufwachte.

Schließlich wurde der Tränkemeister in sauberem Schlafanzug ins Bett gebracht.

"Er sieht nicht gut aus", bemerkte Dumbledore.

"Er ist ganz schön fertig", stimmte Barnes zu. "Er hat nicht auf sich selbst aufgepasst."

"Was ist mit den Tränken die er gerade braut?" fragte der Schulleiter.

"Ich kümmere mich um sie. Die Epidemie ist in der Stadt am abklingen. Wir hatten den Großteil der Fälle bevor es hier bei euch losging."
Dumbledore bewegte sich um die Decken glatt zustreichen.

"Ich fühle mich sehr viel besser", sagte der ältere Mann. "Eine weitere Dosis und ich bin durch," berichtete er.

"Der Trank ist sehr effektiv. Severus ist brillant", der Heiler lächelte warm, "obwohl ich sicher bin, dass Sie das schon vor Jahren bemerkt haben."

"Oh, gut möglich", Dumbledore lächelte, dann wurde er wieder ernst. "Und die ausgelassene Dosis?"

Barnes zuckte die Achseln. "Ich werde einen halben Kessel des Trankes aufsparen um ihn einen weiteren Tag brauen zu lassen. Dann wird er seine volle Wirkung haben. Ich habe das Gefühl, dass Severus das brauchen wird." Eine leichte Bewegung erregte ihre Aufmerksamkeit und der Heiler griff nach der Hand des kranken Mannes und strich mit der anderen das Haar zurück.

"Severus? Bist du bei uns?" fragte er sanft.

Snapes Gesicht belebte, als er aufwachte. "Ich muss den Trank aufsetzen", murmelte er und versuchte sich hochzudrücken.

Barnes hielt ihn vorsichtig zurück. "Ssssch, Severus. Ist schon gut. Ich sehe nach den Kesseln", sagte er beruhigend.

"Jeffrey?" Die dünne Stimme zitterte leicht.

"Ja Severus. Ich bin von der Klinik rübergekommen. Die Stadtbewohner sind auf dem Weg der Besserung. Ich hab gehört, dass du krank seiest und etwas Hilfe brauchen könntest." Barnes strich mit seiner Hand über die Schulter des Zauberers.

"Krank? Nicht krank", protestierte Snape schwach. "Ein verdammter Troll hat mich überrannt." Dumbledore und Barnes kicherten.

"Albus?" Der kranke Zauberer versuchte hinter den Heiler zu schauen. Der Schulleiter trat näher und nahm seine Hand von Barnes.

"Ja Kind. Ich bin hier. Du kannst dich jetzt ausruhen. Schlafe. Jeffrey wird sich um die Kessel kümmern." Er strich das Haar zurück und sah seinem Freund in die Augen. Erschöpfte, verwirrte Augen.

"Geben Sie ihm etwas zu trinken, Direktor." Barnes stand auf und ging zur Tür. "Ich gehe hinunter und stelle den nächsten Nachschub zusammen. Ich werde bald zurück sein."

Als der Heiler zurückkam fand er seinen Patienten auf der Lounge zusammengerollt in den Armen des Direktors vor, den Kopf geschickt unter dessen Kinn gesteckt und an Bart und Brust gelehnt. Dumbledore lächelte schüchtern.

"Auf die Art schläft er besser", sagte er ruhig. Barnes gab keinen Kommentar. Er hatte es für möglich gehalten, dass die beiden Männer ein sehr enges Verhältnis hatten, einfach schon daher, wie Dumbledore sich in seinen Räumen immer um Snape gekümmert hatte, wenn er verletzt oder krank war. Beide genasen schneller, wenn sie zusammen waren und beide waren sogar folgsamer, wenn der andere da war um ihn zu schützen.

"Und das sollte er auch. Es löst das Lungenleiden. Haben Sie etwas Flüssigkeit in ihn bekommen?" Barnes setzte sich neben ihn und nahm Snapes Handgelenk in seine Hand um den Puls zu kontrollieren.

"Fast ein ganzes Glas Saft mit Wasser. Der Fiebertrank scheint gewirkt zu haben; er schwitzt ziemlich", bemerkte der Schulleiter.

"Gut. Halten Sie nur weiterhin seinen Flüssigkeitshaushalt aufrecht. Und Ihren auch! Sie haben auch gerade erst die letzte Dosis Ihres Zyklus genommen, richtig?" Barnes sah den älteren Mann an.

"Heute morgen die letzte. Guter Stoff, den ihr zwei aus der Tasche gezückt habt", lächelte Dumbledore.

"Er hat ihn gezückt. Ich habe nur die Antibiotika gebracht und er hat gemixt. Ich habe vergessen wie faszinierend Tränkebrauen sein kann." Barnes berührte Snapes Gesicht und klinkte sich in dessen Systeme ein. Ja, der Trank tat seine Arbeit, aber alles ging etwas schwerfällig, heilte nur langsam. Jetzt, wo er sich völlig ausruhte, würde es ihm rasch besser gehen. Als er sich aus ihm zurückzog bemerkte der Heiler, dass die Augen des Schulleiters ihn durchbohrten.

"Es wird ihm gut gehen Albus. Severus hat sich wie üblich übernommen. Er muss schlafen und etwas Nahrung zu sich nehmen. Vielleicht einen weiteren 7tägigen Zyklus des Trankes ab morgen einnehmen wäre ein gutes Maß." Er setzte sich zurück und lächelte beruhigend.

"Manchmal glaube ich er ist gerne krank oder verletzt, nur um sich hier zusammenrollen zu können und in meinen Räumen zu schlafen", bemerkte Dumbledore.

"Er fühlt sich hier sicher, Albus. Er hat sehr wenig Freunde", sagte Barnes ernst.

Dumbledore seufzte. "Sehr wenige", stimmte er zu," und noch weniger Plätze wo er wirklich sicher ist."

Barnes kümmerte sich mit Hilfe der Elfen um die Kessel und sah nach Snape. Vier Kessel gleichzeitig zu bedienen war zunächst eine Herausforderung, aber nachdem die letzten Zutaten in den neuesten Kessel gewandert waren wurde es eine Angelegenheit von bloßem Rühren und nach dem Feuer sehen. Die Temperaturzauber arbeiteten gut und er war in der Lage für längere Zeiten zu seinem Lieblingspatienten zurückzukehren.

Snape schlief und wachte nur auf um die kühlen Säfte und Wasser zu trinken, die die Elfen brachten. Der raue Husten störte ihn kaum.

"Er schläft zweifellos ziemlich viel", kommentierte Dumbledore spät abends, als er sich fürs Bett fertig machte.

"Ja, aber es ist nicht so erholsam, nicht mit diesem Husten. Der Trank wird helfen seine Lungen zu trocknen." Barnes hörte stirnrunzelnd Snapes Lungen ab. Sie waren nass und voller Schleim. Er suchte sich durch seine Medizintasche und zog eine Flasche heraus.

"Lass mich versuchen, das in ihn zu bekommen. Es wird ein wenig den Schleim in seiner Brust lösen und er wird ihn aushusten."

Snape machte ein wirklich scheußliches Gesicht, als der Löffel die Flüssigkeit in seinem Mund ablegte. Blinzelnd öffnete er die Augen und sah seine Fürsorger schläfrig an.

"Ist er nicht ein bösartig dreinschauender Mistkerl?" kommentierte Barnes an Dumbledore gewandt während sie warteten. Dumbledore bot Snape eine Tasse verdünnten Saft an. Der kranke Mann nippte und trank einige tiefe Schlucke. Er legte sich zurück in die Kissen und seinen Augen blinzelten gegen den Schlaf.

"Bösartig?" schaffte er zu flüstern.

"Wenn Blicke töten könnten", hänselte Barnes und wartete darauf, dass der Husten begann. Snape entschlummerte und döste für ein paar Minuten. Bis der Hustensirup anschlug. Als die ersten Hustenanfälle seinen Körper erschütterten drehte der Heiler ihn auf den Bauch und neigte ihn ein wenig, so dass sein Kopf tiefer lag, als seine Füße. Sanft klopfte er Snape auf den Rücken um ihm zu helfen, den Schleim zu lösen.

Snape war von dieser Wendung der Ereignisse überhaupt nicht begeistert. Er warf die Decken zurück, als er stoßweise seine Lungen aushustete. Zumindest blieb Dumbledore in seiner Nähe und hielt ihm eine Schüssel hin um den ausgeworfenen Schleim aufzufangen und ihm das Gesicht abzuwischen. Die Prozedur, husten, Rücken klopfen, ein oder zwei ermutigende Worte dauerte über 20 Minuten an, bis der Patient erschöpft und die Schüssel halb voll war. Barnes hörte auf und wählte einen anderen Trank aus seiner Tasche aus. Der wurde Snape angeboten, der sich weigerte den Mund zu öffnen und sein Gesicht in den Kissen versteckte.

"Severus, es ist okay. Das wird helfen mit dem Husten aufzuhören", versuchte Barnes es. Aber Snape kaufte ihm das nicht ab. "Tut weeeeh", brachte er hervor, dabei trocken und stoßweise so sehr hustend, dass sein ganzer Körper in Mitleidenschaft gezogen war.

"Ich weiß", tröstete ihn Barnes. "Das wird den Schmerz nehmen."
Schließlich, mit Dumbledores Fürsprache, ließ der Patient es sich gefallen hochgehoben und in den Schoß des Heilers gelegt zu werden, der ihn festhielt. Kalter Saft war bereit und ebenso ein großer Löffel Sirup. Er akzeptierte den Trank vom Schulleiter und nahm dann einen tiefen Schluck Saft. Einige weitere Huster, ein bisschen mehr Saft, ein sanftes Vor- und Zurückschaukeln. Dumbledore lächelte leicht als Barnes begann dem kranken Mann ein Kinderlied vorzusummen.

"Kodein ist ein wundervoller Stoff", seufzte Barnes, als Snape schließlich einschlief. Der ältere Mann sah ihn neugierig an.

"Es ist ein Muggel-Medikament. Es wirkt sehr gut. Ich habe auf einer Muggeluniversität darüber gelernt. Dad benutzt es sogar auch." Der junge Mann beruhigte den Schlaf seines Patienten, strich sanft sein Haar aus seinem Gesicht als er schlief und sich noch immer fest anschmiegte.

"Er wird sich in ein paar Minuten entspannen", sprach Dumbledore aus Erfahrung, "wiege und summe einfach weiter. Er liebt Musik."

Nach weiteren 10 Minuten wurde Snape im Schlaf schlaff. Barnes sträubte sich beinahe etwas ihn zu bewegen, um ihn zurück ins Bett zu bringen. Doch er tat es, ließ ihn schweben und bettete ihn zwischen die kühlen Decken.

"Ich werde noch ein letztes Mal nach den Kesseln sehen, dann werde ich auf der Longe schlafen", sagte er.

"Du kannst ebenso mit im Bett schlafen. Ich werde es ein wenig vergrößern. Es wird bequemer sein." Dumbledore zog seinen Zauberstab und vergrößerte das Bett ein wenig und kletterte hinein, dicht an Snapes Seite.

"Es ist okay, er kuschelt nicht, bis man ihn an sich zieht." Barnes sah auf das Arrangement und zuckte die Achseln.

"Ich werde bald zurück sein," und er schlüpfte nach unten.

Der Heiler schlief in dem Bett; es war sehr viel bequemer als die Lounge oder die Couch. Außerdem war es leichter nach Snape zu sehen, als er mitten in der Nacht aufwachte. Das Fieber war hoch und er gab rasch ihm einen Fiebertrank, der helfen sollte, es zu bekämpfen. Er beruhigte seinen Patienten zurück in einen tiefen Schlaf und schlief selber wieder ohne Probleme ein.

Der Morgen kam und Barnes erwachte als erster und streckte sich. Er sah rasch nach Snape und zog sich an. Er musste den Trank, der fertig war, abfüllen und zu Madame Pomfrey bringen.

Und welchen zu Snape hinaufbringen.

Es dauerte über zwei Stunden all den Trank in die sauberen Flaschen zu füllen, die die Hauselfen aufgereiht hatten. Sicher verpackt nahm er eine Flasche und sandte den Rest zu Madame Pomfrey. Dobby wurde angewiesen die Kessel zu reinigen, so dass er eine erneute Doppelladung beginnen konnte. Ein kleinerer Kessel mit dem drei Tage alten Trank wurde beiseite gestellt, so dass er einen weiteren Tag für Snape vor sich hinbrodeln konnte. Zufrieden mit sich selbst ging er wieder nach oben.

Als er zwei Stunden später in die Kerker zurückkam war der Ort eine Katastrophe. Oh, die Kessel waren in Ordnung, brodelten noch immer, aber die Regale waren ausgeplündert worden. Viele Zutaten waren durcheinandergewürfelt worden und lagen verschmutzt auf dem Boden. Er würde nie in der Lage sein, den Trank aus Snapes zerstörten Vorräten zu brauen.

Barnes realisierte, dass die Elfen fehlten und ging rasch zu dem Tisch um die Glocke zu läuten. Dobby erschien zuerst, dann folgte Beryl. Sie entspannten sich sichtlich, als sie den jungen Doktor entdeckten.

"Was ist passiert?" fragte er, ein wenig lauter, als er wollte.
Die Elfen fuhren zusammen.

"Ministeriumsdoktor kam. Ministeriumsdoktor hat nach dem Trank gefragt, den Professor Snape hat. Dobby hat ihm gesagt, dass kein Trank hier ist. Dobby und Beryl haben allen Trank zu Madame Krankenschwester gebacht", stotterte Dobby.
"Beryl hat dem Ministeriumsdoktor gesagt, dass kein Trank hier geblieben sei, alle Tränke sind bei Madame Krankenschwester oben. Ministeriumsdoktor wurde sehr böse. Böser Zauberer hat Professor Snapes Regale zerstört." Beryl sah traurig auf das furchtbare Durcheinander.

"Böser Zauberer ging alle Sachen von Professor Snape durch. Wollte nicht auf Dobby hören. Wollte nicht auf Beryl hören", fügte Dobby hinzu.

"Aber wo sind sie jetzt? Wohin sind sie gegangen?" fragte Barnes schnell.

"Böser Zauberer und Ministeriumsdoktor sind nach oben gegangen um mit Professor Snape zu reden. Böser Zauberer denkt Professor Snape hat Trank versteckt", quiekte Beryl.

"Dobby, geh zu Madame Pomfrey und erzähle ihr, was du mir erzählt hast. Ich brauche sie im Büro des Schulleiters, damit sie sich für Snape verbürgt. Beryl, finde Professor Lupin und erzähle ihm was geschehen ist. Wenn er sich gut genug fühlt bitte ihn ebenfalls hoch zukommen. Dann sieh, ob du dieses Chaos ein wenig aufräumen kannst." Barnes drehte sich um und rannte beinahe aus dem Zimmer.

Wie konnte er zwei Zauberer verfehlen, als er nach unten kam? Sofern sie nicht verborgen waren? Warum sollten sie sich vor ihm verbergen? Es war erstaunlich wie schnell er es in Büro des Schulleiters hinauf schaffte, die Tür aufstieß und sich direkt ins Schlafzimmer begab.

Ihm gefiel keineswegs was er dort sah.

Albus Dumbledore war auf einem Stuhl versteinert, vermutlich ein Bindezauber. Professor Snape schrie.

"Terminus", sagte eine geduldige, ruhige böse Stimme.

"Doktor, wie gut Sie zu sehen. Wir suchen nach dem Rest des Trankes. Ich werde Snape solange befragen, bis er sagt, wo er ihn versteckt hat. Er ist ja soooo unkooperativ", sagte der Sicherheitszauberer ('böser Zauberer' dachte Barnes) und sah ihn gelassen an. Snape hatte aufgehört zu schreien, wimmerte jetzt aber vor Schmerz.

"Benutz den Schulleiter. Snape wird alles für Albus tun", feixte der Clarion.

"Ich...ich habe Ihnen gesagt", wie es Snape möglich war zu sprechen war Barnes unverständlich, "ich verstecke nichts. Gar nichts! Tun Sie Albus nicht weh." Seine Stimme brach, als er gegen den Schmerz ankämpfte.

"Er sagt die Wahrheit, er war hier oben. Ich habe die letzten Flaschen persönlich abgefüllt und in den Krankenflügel geschickt." Barnes bewegte sich zu seinem Patienten, doch ein Zauberstab bewegte ihn lässig zurück.

"12 Dutzend. Und ich habe festgestellt, dass Sie zwei weitere Dutzend diesen Morgen für die Patienten hier verwendet haben. Doch nur sieben Dutzend waren im Vorratsschrank", erwog der Ministeriumsarzt.

"Wir wollen die anderen 36 Flaschen Barnes. Wir wollen sie und er weiß wo sie sind", sagte der Sicherheitszauberer barsch.

"Crucio!" Und Snape rollte sich in zu einer Kugel zusammen, kämpfte für einen Moment bevor die Schreie erneut begannen. Keine Gnade mit den Schreien, als der Schmerz unerträglich wurde.

"Terminus." Barnes zog rasch seinen Zauberstab und stoppte den Fluch. Beide Zauberer drehten sich drohend zu dem Heiler um.

"Vielleicht verstecken Sie den Trank. Vielleicht sollten wir Sie fragen", feixte der Sicherheitszauberer. Doch weiter kamen sie nicht.

Eine Stimme erklang von der Tür her.

"Bindus!" erklärte Pomfrey als sie hereinkam, der Zauberstab gezückt und Clarion in unsichtbare Netze fesselnd. Remus Lupin folgte ihr. "Bindus!" schleuderte er den Spruch dem Sicherheitszauberer entgegen. Barnes wedelte mit seinem Zauberstab Richtung Dumbledore als er zu Snape rannte.

"Finite Incantatem." Dumbledore stieß sich von der Couch hoch, der Ärger in seinen Augen war furchterregend anzusehen. Er ging an den beiden gefesselten Männer vorüber zur Feuerstelle. Er schleuderte eine große Handvoll Flohpulver hinein.

"ACCIO OFICER DANIEL MURPHY!" bellte er. Das aufwirbelnde Feuer tobte einen Moment und dann trat ein grauhaariger Zauberer heraus.

"Das ist hoffentlich wichtig", fing er an, dann beruhigte er sich, als er sah wo er war.

"Albus Dumbledore! Was ist hier los?" fragte der Mann beunruhigt. Er sah Pomfrey im Türrahmen, Snape schlaff auf dem Bett, betreut von einem Heiler und einem anderen Professor, einen Ministeriumsarzt, Clarion wie er sich erinnerte und einen seiner eigenen Männer, einen Mann dessen Aufsässigkeit ihn schon oft veranlasst hatte, ihn von seinen Pflichten zu entbinden, die in einen Bindezauber gefesselt waren.

Es kommt darauf an, wie man 'gut' nun definierte.

Dumbledore stellte rasch dar, wie die beiden Zauberer sich Zutritt zu seinen Räumen verschafft hatten, dann in das Schlafzimmer gekommen waren, unter dem Vorwand sich bei Snape für die Trankformel bedanken zu wollen. Sofort nach dem Betreten des Raumes fesselten sie ihn und bedrohten Snape, falls er nicht preisgab wo er die Grippetränke hätte, die an diesem Morgen abgefüllt worden waren. Sie hatten dreimal den Cruciatusfluch angewendet, bevor sie ihn gefesselt hatten.

"Ich habe die Tränke zurückgehalten, Direktor", fügte Madame Pomfrey nervös hinzu.

"Sie haben die letzten beiden Male alles mitgenommen. Wir brauchten auch etwas für unsere Patienten! Ich wusste nicht, dass sie Professor Snape verletzen würden." Sie setzte sich ziemlich benommen auf einen Stuhl.

"Als ich ihnen sagte, dass Snape mit der Abfüllung und Lagerung der Flaschen heute Morgen nichts zu tun hatte, bedrohten sie den Schulleiter und verfluchten Severus mit dem dritten Fluch", fügte Barnes von der Seite her hinzu. Snape hatte noch immer große Schmerzen, wimmerte noch immer. Er hatte sich übergeben und dabei ziemlich beschmutzt und war nun völlig neben sich.

"Sssch Severus", flüsterte er und versuchte den verletzten Zauberer zu beruhigen. Lupin nahm die leere Schüssel und ging ins Badezimmer.

Murphy blickte einen Moment zu Snape und wandte dann seine verfügbare Aufmerksamkeit wieder Clarion zu. Er entriss dem Medizauberer seinen Zauberstab, dann ließ er ihn los.

"Nun Clarion, ich bin sicher, Sie haben gute Gründe für das Mitnehmen des Grippe-Trankes, ebenso für das Quälen und Verletzen von Professor Snape." Murphy starrte ihn an und wartete. Clarion scharrte etwas mit den Füßen, bevor er sprach.

"Ich hatte meinen Befehl allen Trank, den sie produziert hatten, in das Ministeriumskrankenhaus zu bringen. Die Leute sind in Panik und sie haben das Gegenmittel nicht", sagte er rasch.

"Wir haben Ihnen nicht nur einige Dutzend Flaschen aus der Schule und unserer Klinik in Hogsmeade gegeben, sondern Sie haben auch das Trankrezept seit über 4 Tagen. Sie sollten inzwischen angefangen haben, Ihre eigenen Kessel aufzusetzen", rief Barnes wütend.

"Nicht zu vergessen, dass wir Ihnen acht Flaschen und das Rezept schon vor einigen Wochen geschickt haben", knurrte Dumbledore.

"Nun Dr. Clarion? Ist das wahr?" fragte Murphy vorsichtig. Die Miene des Ministeriumsarztes verfinsterte sich und er sprach für einige Zeit gar nicht.

"Jaha", zischte er schließlich. "Ja, sie haben die Formel und einige Proben geschickt. Aber Snape ist ein Todesser, bei Merlins Barte! Wie können wir ihm glauben?"

Nun verfinsterte sich Murphys Miene vor Wut, aber er zügelte sein Temperament sehr effektiv.

"Selbst ich, ein untergeordneter Sicherheitszauberer, weiß, dass Snape auf unserer Seite ist. Ich weiß, dass er einige höchst nützliche Tränke produziert hat, die unsere Seite seit Jahren benutzt. Und wenn ich mich recht erinnere, scheint er letztes Jahr ein Gegenmittel für ein Gift gefunden zu haben, das Sie und ihr Stümperteam nicht zu entwickeln geschafft haben. Severus Snape würde niemals solch einen Lebenstrank von jemandem fernhalten, der ihn braucht." Murphy starrte ihn einfach nur wütend an.

'Tatsächlich ein bescheidener Sicherheitszauberer', dachte Dumbledore. '

"Und Sie Adams, was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?" Er entriss den Zauberstab des Sicherheitszauberers und hob den Bindezauber auf. Adams' verdrossenes Gesicht wandte sich gen Boden.

"Ich habe Ihnen gar nichts zu sagen, Murphy. Meine Befehle kamen von höherer Stelle", höhnte er.

"Höher als von mir?" fragte Murphy fragte Murphy ebenso ruhig wie finster.

"Vom Zauberereiminister", prahlte er.

"Das sollten Sie hoffe, Mister", sagte Murphy weich. "Falls Sie sich nicht erinnern, der Gebrauch des Cruciatus-Fluchs wird missbilligt von Minister Fudge an abwärts. Für gewöhnlich zieht ein einziger Gebrauch einige Monate Askaban nach sich." Adams fuhr bei der Erwähnung des Namens zusammen.

"Ich entschuldige mich für die Belästigung, Direktor", sagte Murphy. "Ich werde diese Zwei ins Büro des Ministerium zurückbringen und dann kurz zu Ihnen zurückkehren."

"Was ist mit den fehlenden Tränken", schnappte Clarion dazwischen.

"Ihre Inkompetenz wird diesmal nicht so einfach wieder gutzumachen sein, Doktor", fügte er mit einem fiesen Grinsen hinzu. Er ging zur Feuerstelle, erlaubte Clarion und Adams die Kisten mit dem Trank aufzuheben bevor er Flohpuder für sie, einen nach dem anderen, hineinwarf. "Entschuldige Albus, ich werde dem auf den Grund gehen", versprach Murphy Dumbledore. Dann trat er ins Feuer und verschwand. Das Feuer wurde gelöscht und der Schulleiter schritt rasch durch den Raum zu seinem Freund.

Lupin hatte frisches Wasser geholt um das Schlimmste zu beseitigen. Barnes hatte es geschafft ihm Shirt und Leggins abstreifen, als Dumbledore sich über ihn beugte um Snape zu berühren.

"Severus, geht's dir gut, Kind?" fragte er mit einem Zittern in seiner Stimme. Snapes Augen flogen auf.

"Albus?" Er sah zu seinem Mentor auf. Barnes und Lupin zogen sich etwas zurück und erlaubten dem älteren Mann näher zukommen. Er nahm das große Handtuch vom Bett, wickelte Snape rasch ein und zog ihn in seine Arme. Der Zaubertränkemeister hielt sich straff, versuchte nicht zu weinen.

"Ich dachte, sie würden dir wehtun", brachte er heraus, als er sein Gesicht an Dumbledores Brust versteckte.

"Sie haben dir weh getan." Der Schulleiter wiegte den kranken Mann, begann ihn zu trösten.

Barnes beugte sich hinzu. "Lass ihn uns waschen, Albus", flüsterte er dem älteren Mann ins Ohr. Er stimmte zu und so wurde Snape ins Badezimmer gebracht wo er gewaschen wurde, ebenso wurde das alte Bettzeug entfernt und frisches wurde aufgezogen. Bald war er auf der Lounge fest an den Schulleiter gekuschelt. Mehr Saft und Wasser wurden gemixt und zusammen mit einem Schmerzblocker angeboten. Bald schlief der Tränkemeister ein.

"Ich denke nicht, dass er so bald loslassen wird", kommentierte Barnes, als er seine Phiolen wegräumte. Lupin saß ein wenig mitgenommen auf der Ecke des Bettes. Er hatte das Schlimmste zwar hinter sich, doch die Anstrengung hatte ihn schnell erschöpft.

"Nein, ich glaube nicht." Dumbledore erhob sich ein wenig, so dass er Snape lockerer hielt. "Ich fühle mich auch nicht so, ihn loszulassen." Ein dunkler Zug wanderte über das Gesicht des Tränkemeisters. "Sie kamen einfach herein und griffen an. Ich habe niemals, niemals erwartet, dass jemand von unserer Seite jemand anderen so grob behandelt. Es schien nicht mal zu stören, dass Severus ganz offensichtlich krank war." Er lehnte seinen Kopf gegen den seines Freundes.

Barnes trat näher und legte eine tröstende Hand auf Dumbledores Schulter. "Ich habe es zuvor gesehen. Ich frage mich manchmal, ob wir auf der richtigen Seite sind. Vielleicht ist da eine dritte Seite, eine die nicht quält und lügt und stiehlt." Leise schickte er etwas heilende Wärme in den älteren Mann, die diesen seufzen und sich zurücklehnen ließ.

"Ja Jeffrey, wenn wir nur zwei Seiten anschauen, dann sind wir auf der richtigen. Ich muss hinzufügen, es gibt eine dritte Seite, eine die all das Böse, das sich in den anderen beiden versteckt preisgibt und daran arbeitet, es zu zerstören." Ein fahles Lächeln verschönerte sein Gesicht.
"Erschöpfe dich nicht, junger Mann, du hast die Krankheit selbst gerade erst hinter dich gebracht!" grinste Barnes und sandte einen letzten Strom Wärme bevor er den Fluß unterbrach. Lupin erhob sich.

"Zumindest beinhaltet die dritte Seite alle Leute, Muggel, Magische, Riesen und ist besser gestaltet. Die anderen zwei haben solche Probleme ihre Kontingente auseinander zuhalten", gähnte er.

"Leg dich hin Remus. Du bist noch nicht über den Berg. Das Bett ist frisch und akzeptiert Körper", sagte Dumbledore. Mit einem schüchternen Lächeln kroch Lupin ins Bett und rollte sich um ein Kissen zusammen. Er war beinahe sofort eingeschlafen. Barnes entschuldigte sich, um nach unten zu gehen.

"Sie haben Severus' Labor verwüstet. Ich werde eine Nachricht nach Hogsmeade schicken für frische Zutaten und andere Ergänzungen", erwähnte Barnes als er den Raum verließ.

"Mach eine Liste mit den Kosten. Ich werde es aus Clarions Verließ nehmen." Dumbledores Augen glitzerten.

Sogar mit Dobby und Beryl brauchte Barnes gute drei Stunden um aufzuräumen und all die ruinierten Tränkevorräte wegzuwerfen. Er schickte eine Nachricht an die Klinik, um die Zutaten zu bekommen, die er brauchte, um eine weitere Ladung Trank aufzusetzen. Dann ging er zurück nach oben, um etwas zu essen und nach seinem Patienten zu sehen.



 

Kapitel 1

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