Ich hatte Recht - Kapitel 13: Leicht ist der Abstieg

 

 

Zurück

 

Zurück zur 
Startseite


 

Kapitel 13: Leicht ist der Abstieg 



Die Metalltüre vor der Abteilung für Geisteskranke im St Mungo Hospital schlug laut hinter ihm zu, und er starrte eine Glasplatte an, die mit Metallstäben verstärkt war. Eine Frau saß auf der anderen Seite des Glases.

Severus Snape bemerkte die Veränderungen die zwei Monate gebracht hatten. Ihr Haar war jetzt fast völlig grau, während sie vor zwei Monaten nur einige helle Strähnen im schwarz gehabt hatte. Sie sah ungeheuer alt aus, und irgendwie kleiner als vorher, weil sie die Schultern hängen ließ. Er konnte nicht viel von ihrem Gesicht sehen, da sie konzentriert auf die kraftlosen Hände in ihrem Schoss zu starren schien.

Er betrachtete sie kalt und wog die letzte Verzweiflung und die Trauer die solche Veränderungen brachte und die weiteren Wirkungen die so erschreckende emotionale Reaktionen haben konnten, ab. Er war sich der Veränderungen bewusst, die in ihm seit ihrem letzten Treffen vorgegangen waren, Veränderungen, die gleichzeitig unterschwellig und unwiderruflich waren. Etwas war bei ihrem Treffen in den Zellen des Ministerium mit ihm geschehen, und er fühlte die leichte Veränderung im Gleichgewicht zwischen ihnen, zwischen dem Ministeriumsmitarbeiter, der gerade seinen Schulabschluss gemacht hatte und kein Junge mehr war, und dem Überrest einer Frau, die durch den Handel den er eingegangen war, versteckt wurde.

Ihr Name war in den Papieren von Askaban, und eigentlich sollte auch ihr Körper dort sein, und das dachten alle außer Rookwood dem Unsäglichen, Snape selbst und den Wachen die für den Block zuständig waren, in dem sie sein sollte. Snape wusste, was für ein Schlag es für den Stolz seiner Mutter sein musste, so in seiner Schuld zu stehen, und im Stillen genoss er dieses Wissen.

"Geht es dir hier gut?“ fragte er, und lauschte als die grauen Wände um sie herum das Geräusch seiner Stimme aufnahmen. Das mussten sie wohl, nahm er an, um eine angeblich geisteskranke Kriminelle einzusperren. Nicht, dass sie noch eine große Bedrohung zu sein schien, wenn sie so nach vorne gebeugt da saß, plötzlich alt geworden. Noch immer keine Antwort, kein Hinweis darauf, dass sie ihn gehört hatte.

"Ich schätze du willst nicht mehr, dass ich mich nach deinem Wohlbefinden erkundige als ich fragen will. Kommen wir zum Geschäft.” Der bloße Gedanke an dieses Geschäft ärgerte ihn. Er nahm an, dass es aber egal war, da er sowieso kein Verlangen danach verspürte, wieder herzukommen. Da konnte er genauso gut auf Wiedersehen sagen, während er einen Grund dafür hatte, hier zu sein.

"Wie du weißt, hast du schon mehr Glück als die meisten deren Namen auf der Gefangenenliste von Askaban stehen," fuhr er fort. „Ein gewisser Mitarbeiter des Zaubereiministeriums will, dass ich dir mitteile, dass du mit etwas Kooperation deine Situation noch weiter verbessern kannst- zum Beispiel mit einem Zimmer mit Fenstern.“ Er hatte gesehen wie ihr Zimmer hier aussah: Ein Bett auf dem etwas lag, das hier als Matratze durchgehen musste, graue Wände, die wahrscheinlich einmal weiß gewesen waren, eine Lampe die von der Decke hing, und das war alles. Das Ministerium schien zu hoffen, dass die “nüchterne” Umgebung ihr einen Grund geben würde, Informationen preiszugeben, zusammen mit der Überzeugungskraft ihres Sohnes. Der Gedanke daran, dass seine Mutter nachgab, wenn er sie um etwas bat, war lächerlich, aber da der einzige andere Mensch, der Rookwood sagen konnte, dass dieses Vorhaben einfach wahnsinnig war, zufälligerweise tot war, hatte Snape mitspielen und sie besuchen müssen.

"Hast du mich verstanden?”, fragte er ihren geneigten Kopf. “Antworte, damit ich nicht den Rest des Tages hier sitzen und warten muss.“ Nicht, dass er wollte, dass sie ja sagte - ein einziges Wort oder ein Name konnten zu tausend Folgen führen, und er wollte nicht verhaftet werden, bevor er seine Karriere noch begonnen hatte, die Karriere, die nichts mit seinem brandneuen Auftrag in der Abteilung für Tränke im Versuchsstadium zu tun hatte.

"Madame, wenn ihr Problem ist, dass sie die Fähigkeit zu sprechen verloren haben,“ sagte er, von der in die Länge gezogenen Stimme verärgert, “wie wäre es wenn sie für ja nicken und für nein -“

"Fahr zur Hölle”, kam eine heisere Stimme aus der Richtung des ungekämmten, grauen Kopfes. „Und nimm deinen dreckigen Handel mit dem Ministerium mit.“

Juno Snape hob den Kopf, und ihre wässrigen dunklen Augen, die von frischen Falten umgeben waren, blitzten.

"Soll ich das also als ein Nein verstehen?“, fragte er ruhig. „So sehr ich es auch hasse, meine Verbündeten im Ministerium enttäuschen zu müssen -“

"Und den anderen Handel auch,” fuhr die Frau wild fort. “Ich habe nicht darum gebeten, hierher gerbacht zu werden. Ich war dem Lord treu, und ich suche keinen Trost, wie du ihn anbietest -“ als sie erst einmal angefangen hatte, überstürzten sich die Worte richtiggehend.

"Heb dir das für deine Zellenwände auf, gute Frau,” unterbrach er. „Weißt du überhaupt, was du da sagst? Du sagst, dass du wirklich nach Askaban gehen willst? Ich bin sicher die Dementoren wären geschmeichelt.“ Dann kam es ihm. „Wer hat dir überhaupt von dem Handel erzählt?“

Aber sie hatte sich wieder in ihre Stille zurückgezogen, steinern und nicht lesbar.

Er beschloß dass er es nicht wissen musste. Es war nicht als hätte sie je die Gelegenheit, es jemandem zu sagen. Er beugte sich eng an das Glas. „Ob du hier bleiben willst oder nicht ist irrelevant. Du hast mir das Leben gegeben - das kann ich zugeben - aber das ist auch alles. Ich schulde dir nichts, du schuldest mir nichts. Wenn dir die Bezahlung aber nicht gefällt."

Sie schien entschlossen zu sein, weiter stumm zu bleiben, und er lehnte sich wieder zurück. “Und wo wir gerade von Leben sprechen,” fuhr er fort, “Septimius' Asche ist jetzt in der Familiengruft. Wir hatten ein anständiges Begräbnis, auch wenn nicht viele eurer früheren Freunde da waren. Ihr hättet eure Freunde aber auch schlecht gewählt, wenn sie dumm genug gewesen wären, sich mit einem bekannten Todesser in Verbindung bringen zu lassen, richtig?“ er wusste dass er einen am Boden liegenden Feind trat, aber wenige wussten diese Freude richtig zu schätzen, wenn sie nicht schon am einsteckenden Ende dieser Tritte gewesen waren.

Juno Snapes Augen verengten sich. Es schien, er hätte nach all diesen Jahren endlich die Fähigkeit bekommen, sie zu überlisten. Kleine Siege sind schwer, wie? „Denk nicht, dass du so sicher bist“, sagte sie mit leiser, wütender Stimme. „Typisch Junge, denkst es gibt nichts und niemanden der deine mächtigen Schritte aufhalten kann. Denk nicht, dass du alles weißt, Junge.“

Er zuckte die Schultern. Was versuchte sie da? Wollte sie ihn fesseln, indem sie sang „ich weiß etwas, das du nicht weißt?“ Was machte er hier, warum verschwendete er seine Zeit mit einem zahnlosen alten Tiger? Plötzlich stand er auf und bemerkte den überraschten Blick in Juno Snapes Gesicht mit aufflackernder Freude. „Sieht aus, als wäre meine Aufgabe hier dann erledigt. Ich will Abschiedsszenen ebensowenig wie du. Du wirst keinen Grund haben, mich noch einmal zu sehen, wenn ich etwas dagegen tun kann.“

Überrascht sah er, dass ihr Gesichtsausdruck tatsächlich nachgab, wenn auch fast unmerklich. Sie stand auf, um ihn anzusehen und er fühlte einen seltsamen Stich als er sah, dass sie so viel kleiner war als früher - oder vielleicht war er einfach so viel größer als früher. Er sah den gehetzten Blick in ihren Augen als sie eine Hand an das magiesichere Glas legte, das zwischen ihnen lag, sah die tiefe völliger Einsamkeit und Verzweiflung, die sich jetzt, in diesem Augenblick, in dem sie verletzlich war, vor ihm ausbreiteten. Es machte ihm irgendwie Angst, und die Angst machte ihn wütend. Er schlug mit der Handfläche hart gegen das Glas und sah, wie sie nicht einmal blinzelte, sondern ihn nur wie gebannt anstarrte. Das Glas war so kalt, dass es brannte, und selbst die kurze Berührung tat weh.

"Fang nicht mit dem Blödsinn an,” fauchte er ihr ins Gesicht. „Ich mache nicht mehr mit. Du hast mich das letzte Mal manipuliert, kapiert?“ Nur ihre Lippen pressten sich fester zusammen und zeigten, dass sie verstand. Und doch lag zum ersten Mal etwas Ehrliches in ihren Augen entblößt, nachdem sie unmögliche Schmerzen ertragen hatte, das ihn bat, sie nicht so zurückzulassen

Er wandte das Gesicht vom Anblick ihrer Finger ab, an denen sich von der Kälte des Glases Blasen bildeten. Zu spät, dachte er als er sich langsam umdrehte, um zur Türe zu gehen. Noch vor ein paar Jahren hätte er, wenn seine Mutter so die Hand nach ihm ausgestreckt hätte, vor Freude geweint, so ein dummes melodramatisches Kind war er gewesen. Wie ironisch. Er öffnete das Beobachtungsfenster in der Türe und sagte der Wache draußen, dass er fertig war, und er ging hinaus als die Türe sich für ihn öffnete. Gerade als sie wieder zuschlug dachte er, er würde einen abgerissenen, wortlosen Schrei hinter sich hören, aber er sah nicht zurück.

Er ging langsam den Gang hinunter, und ungebetene Erinnerungen seines letzten Morgens in Hogwarts drängten sich ihm auf. Am Morgen nach der Abschlussfeier und einer langen, ruhelosen Nacht war er in das Büro des Schulleiters gerufen worden, bevor er zum Bahnhof in Hogsmeade aufbrechen musste. Er hatte halb befürchtet gehabt, dass Dumbledore etwas von seinem Gespräch mit dem Unsäglichen oder den Slytherins am Vortag wissen konnte, aber offensichtlich hatte sich der Schulleiter nur Sorgen um ihn gemacht.

Snape hatte die Antworten des alten Zauberers kurz beantwortete, gesagt, dass es ihm gut ging, vielen Dank Sir, er würde mehr oder weniger versorgt sein, war zuversichtlich, dass er eine Anstellung finden würde und ja, er würde jederzeit vorbeikommen, wenn er Hilfe brauchte.

Das letzte war natürlich eine Lüge. Was er von Dumbledore hielt, ließ sich in zwei Worten zusammenfassen: Nicht da. So oft ihm der alte Zauberer auch angeboten hatte, ihm jederzeit zu helfen, wenn er ihn brauchte - er war jedes Mal, wenn Snape ihn wirklich gebraucht hatte, nicht da gewesen. Nicht seine Schuld - es war Dumbledores Aufgabe für die Kinder derer da zu sein, die getötet worden waren, nicht für die Kinder der Mörder.

Dann, ohne Warnung, hatte Dumbledore den Nebel in Snapes Gedanken durchbrochen, indem er geragt hatte: „Erinnerst du dich daran, Severus, was ich dir gesagt habe als du in der 3. Klasse warst? An dem Tag, an dem du die Harpyie getötet hast?”

Natürlich erinnerte sich Snape daran. Es war der Tag gewesen, an dem er die Schlammblüterin vor dem Angriff der Harpyie gerettet hatte, der erste Tag, an dem sie freundlich mit ihm geredet hatte. Man kann nie jemanden verletzen, ohne sich selbst auch zu verletzen, hatte Dumbledore gesagt. Und das ist ein Tod vor dem wahren Tod, schlimmer als der körperliche Tod den viele so fürchten.

"Nein,” antwortete Snape. Er sah dem älteren Zauberer direkt in die Augen. „Ich weiß es nicht mehr.“

"Ich verstehe.“ Während er durch die stummen, weiß verputzten Gänge von St. Mungo ging, erinnerte sich Snape an den Blick in den Augen des Schulleiters, verständnisvoll, doch resignierend. „Du kannst gehen, Severus. Viel Glück.“

Snape erreichte den Ausgang der Station für Geisteskranke. Die Absurdität von Dumbledores Wunsch beschäftigte ihn noch zwei Monate nach diesem Treffen. Er konnte nichts dagegen tun, er musste einfach bei dem Gedanken grinsen als der grimmig aussehende Wachzauberer ihn identifizierte, und bald war er wieder draußen, und die Erinnerung an beide Treffen verblassten, als er an die Dinge dachte die er heute noch zu tun hatte.

Am nächsten Montag Morgen stand Snape da und starrte die Türe von Labor 3 an, in dem er in den letzten beiden Monaten seit seinem Abschluss jeden Wochentag und manchmal auch an den Wochenenden gearbeitet hatte. Er dachte, er würde sich etwas einbilden - oder er hoffte es.

Was zum Teufel machten die Auroren im Labor für Zaubertränke?

Sein Magen drehte sich um, als ein großer Mann in marineblauem Umhang, der mit Jigger, dem alten und ehrwürdigen Aufseher seines Labors, gesprochen hatte, aufsah und ihn anblickte. Snape verzog das Gesicht und starrte so giftig er konnte zurück. Er hasste die nervöse Spannung die sich jedes Mal in ihm aufbaute, wenn er in Redwoods falkenartige Augen sah. Viridian stand wie ein Schatten (oder Schoßhündchen, wie Snape ihn sich immer vorstellte) neben seinem Partner und sah nicht einmal auf, als Snape eintrat.

Jigger folgte Redwoods Blick und winkte Snape mit einer Hand herein. Jigger war uralt und runzelig und sagte kaum etwas wenn er es vermeiden konnte. Er war einmal ein angesehener Tränkelehrer gewesen und hatte Snapes eigene Lehrerin, Zabini, unterrichtet; er war in den Ruhestand gegangen aber er war auf Wunsch des Ministeriums zurückgekommen als die Krise begonnen hatte. Snape hatte versichte vor Jigger im Labor anzukommen seit er angefangen hatte hier zu arbeiten, aber es war ihm nie gelungen - jetzt fing er an sich zu fragen, ob der alte Zauberer vielleicht in seinem Labor wohnte.

Snape betrat das Labor langsam und ohne die Augen von Redwood zu nehmen, so als könnte ihn der Auror jederzeit anspringen. Er ging gerade zu einem Arbeitstisch an der Seite hinüber, die weiter von Jigger, Redwood und Viridian entfernt war, als Redwood sagte: „Danke, Mr. Jigger," und damit das Gespräch offensichtlich beendete. Dann wandte er sich in Snapes Richtung.

"Könnten wir ein paar Worte mit Ihnen wechseln, Mr. Snape?“

"Agent Redwood." Snape ging ganz zu dem Arbeitstisch hinüber und blieb absichtlich mit dem Rücken zu dem Auror stehen. Er prüfte die fünffache Destillationskette, die er über Nacht laufen gehabt hatte. Er nahm den letzten Auffangbehälter ab und hielt ihn in das Licht, noch immer ohne Redwood anzusehen. „Sie und ich sind in verschiedenen Abteilungen, und ich stehe nicht unter Ihrem Befehl, ich denke ich darf dann annehmen, dass ich nicht verpflichtet bin, Ihnen zu gehorchen.“

"Oh doch, wenn meine Abteilung Nachforschungen anstellen muss.” Redwoods Stimme war hart, eine klare Warnung, sich nicht mit einem Auroren anzulegen.

Snape verglich die sauber getrennte Flüssigkeit in der letzten Flasche mit dem reinen Alkohol und war erfreut dass seine Vorstellung für automatische, schrittweise Destillation funktioniert hatte. Es war Zabini, die ihm die Methoden der Alchemie beim Zaubertränkebrauen beigebracht hatte, und das Wissen war überraschend nützlich in der harten Arbeitswelt, in der Verunreinigungen und Unregelmäßigkeiten in der Vorbereitung der Zutaten nicht toleriert wurden. Er war den anderen neuen Angestellten, denen man die Alchemie von Grund auf beibringen musste, schon um Monate voraus. „Ich habe Ihnen schon meine volle Mitarbeit in der Untersuchung meiner Mutter und meines Bruders zugesagt,“ antwortete er fast geistesabwesend, versunken in Gedanken an reinen Alkohol und pflanzliche Salze.

Er wurde grob von Redwoods Worten aus seinen Gedanken gerissen: “Ich weiß. Dieses Mal sind wir hier, um Sie zu überprüfen.”

Snape wirbelte herum und ließ die Phiole mit reinem Alkohol die er in der Hand hielt fast fallen. „Aufgrund von was?“, fauchte er. Es gefielt ihm überhaupt nicht, wie diese Angelegenheit aussah.

"Das wissen Sie besser als ich. Nun, bitte.“

Einen Augenblick lang standen sie da und starrten sich an. Ihre Augen trafen sich über den Kesselreihen in der Mitte des Zimmers. Jigger wurde sichtbar nervöser, und Viridian stand da wie versteinert und schlug die Augen nieder. „Mr. Jigger,” sagte Redwood ohne die Augen von Snape anzuwenden. “Sie können gehen. Sie werden benachrichtigt, wenn sich etwas Ungewöhnliches ereignen sollte.”

Snape sah zu wie Jigger sich umdrehte, um sein eigenes Labor zu verlassen. Danke für die Unterstützung, dachte er düster. Er fragte sich, ob er der Einzige war der dachte, dass die Macht die die Abteilung für Magische Strafverfolgung hatte, viel zu viel war. Es war kein Wunder, dass Sirius Black ihr beigetreten war, wenn man die unbeschränkte Macht bedachte, die diese Abteilung hatte. Er ging um die Kessel herum und hinüber zu den Auroren, in der Hoffnung, sie würden es so schnell wie möglich hinter sich bringen, bevor die Anderen die in dem Labor arbeiteten, anfingen aufzutauchen.

"Mr. Snape, haben irgendwelche ungewöhnlichen oder verdächtigen Personen versucht, in letzter Zeit mit Ihnen Kontakt aufzunehmen oder Informationen von Ihnen zu bekommen?“

Sie nicht mitgerechnet? Dachte Snape sardonisch, aber er sagte nichts, sondern schüttelte den Kopf. Es war wahr, denn er hatte Rookwood, dem Unsäglichen, noch nichts zu melden. Er sah dem misstrauischen Glänzen in den Augen des Auroren ruhig entgegen und hoffte dass er später ebenso ruhig sein konnte, wenn er lügen musste.

"Irgendwelche ungewöhnlichen Aktivitäten Ihrer Freunde oder Bekannten?” fuhr Redwood fort.

Aus dem Augenwinkel sah Snape, wie ein Mitarbeiter des Labors, eine kleine Hexe, deren Name ihm nicht einfiel, in der Türe auftauchte. Sie blieb stehen, um die Auroren und Snape anzusehen, dann ging sie zu einem Kessel in der Ecke.

Snape schüttelte den Kopf. „Nein.“

Er fragte sich, ob Redwood auf festem legalen Boden stand, wenn er ihn so befragte, dann fiel ihm ein, dass Redwood zu denen gehörte, die das nichts kümmerte. Außerdem kamen jetzt die Mitarbeiter im Labor an, und er wollte es ruhig und schnell halten.

Redwood hob eine Augenbraue und Snape sah, dass seine Augen der Hexe ebenfalls folgten. “Und jetzt, Mr. Snape, würde ich gerne Ihr Eigentum durchsuchen.” Snape konnte an dem leicht erhobenen Tonfall hören, dass seine Mitarbeiterin es hören sollte.

"Haben sie einen Durchsuchungsbefehl?“ Snape hatte nichts Verdächtiges in seinem Labor - er war nicht dumm - aber es ärgerte ihn, den Mann seine Dinge kampflos durchsuchen zu lassen.

"Nein. Mitarbeiter im Ministerium müssen Sicherheitsüberprüfungen über sich ergehen lassen, wenn ein Auror der Abteilung für magische Strafverfolgung es für angemessen hält.”, antwortete Redwood als er zu dem Arbeitstisch hinüber ging, auf dem Snape seine Destillationskette geprüft hatte. Viridian folgte ihm stumm, und nach einem Augenblick auch Snape. “Vielleicht hätten sie den Arbeitsvertrag genauer lesen sollen, bevor sie dem Ministerium beigetreten sind, Mr. Snape."

Ohne auf ein weiteres Wort von Snape zu warten zog Redwood eine Schublade heraus und fing an durch die Dinge in ihr zu wühlen - ordentliche Aufzeichnungen von Experimenten, eine abgenutzte automatische Feder, übrige Teströhrchen, eine alte Ausgabe des Monatlichen Tränkemagazins, Artikel die er aus dem Modernen Alchemist gerissen hatte. Neben ihm schrieb Viridian geduldig auf, was sie fanden.

Die anderen Mitarbeiter im Labor kamen in diesem Augenblick an, und sie blieben in der Türe stehen, um die Auroren anzustarren, die am Tisch des neuen Mitarbeiters standen und gingen dann mit einem Seitenblick zu ihren Arbeiten über.

Redwood und Viridian gingen eingehend durch alle Schubladen und sprachen den Veriform Spruch, um nach verwandelten Gegenständen zu suchen, Entdecksprüche aller Arten und finite incatatem. Einmal führte Viridian auf einen gemurmelten Befehl von Redwood sogar einen Herbeirufezauber auf Snapes Person aus um verborgene Gegenstände zu finden.

Snape stand da, stumm und brodelnd, und beobachtete die anderen Mitarbeiter in Labor 3, die vorgaben von ihren jeweiligen Arbeiten und Kesseln fasziniert zu sein, aber immer wieder heimliche Blicke auf das Vorangehen der Durchsuchung warfen. Als die Auroren fertig waren, gaben einige nicht einmal mehr vor zu arbeiten

"Fertig?” fauchte Snape, der versuchte seine Zähne wieder auseinander zu bekommen.

"Für jetzt,” antwortete Redwood als Viridian im Hintergrund seinen Notizblock schloss. “Vielen Dank für Ihre Kooperation. Bitte zögern Sie nicht, uns in Zukunft über jedes ungewöhnliche Vorkommen zu benachrichtigen.“

Die professionelle Herzlichkeit der Auroren brachte Severus nur dazu, sich noch mörderischer zu fühlen. Er trat nicht beiseite als sie zur Türe gingen, und das Blau ihrer Umhänge vermischte sich kurz mit dem weiß seines Laborkittels als sie vorbei gingen. Redwood sah ihn eine Sekunde lang mit harten, herausfordernden Augen an als er vorbei wischte; Viridian schlug die Augen nieder als würde er sich schämen und blickte nicht auf.

Snape stand da und sah ihren sich entfernenden Gestalten nach als sie durch die Türe und um eine Ecke verschwanden. Die Zahnräder in seinem Kopf arbeiteten. Selbst wenn sie ihn verdächtigten konnten sie nicht erwartet haben aus einer so flüchtigen Befragung und Durchsuchung bedeutungsvolle Ergebnisse zu bekommen. Diese kleine Aufführung war offensichtlich dazu gedacht, ihm eine Nachricht zu schicken. Vielleicht hätten sie den Arbeitsvertrag genauer lesen sollen bevor sie dem Ministerium beigetreten sind. Übersetzung: Machen Sie verdammt noch mal, dass Sie hier rauskommen, Sie gehören hier nicht her.

Er konnte die heimlichen Blicke der anderen im Labor fühlen wie kleine Nadelstiche - jetzt waren sie klein, aber es war etwas, das ihn dazu zwingen könnte zu gehen. Die Schikane zu melden kam aber nicht in Frage, denn das Letzte das er brauchte war, dass Redwood all die Gründe für die Durchsuchung vor einem offenen Komitee ausbreitete. Natürlich wusste das der Auror allzu gut. Er und Redwood kannten sich gegenseitig besser als ihnen beiden lieb war, und das war das Problem.

Nun denn, wir werden ja sehen wer geht. Langsam und ohne die Augen von der Türe zu nehmen wischte er seinen Umhang da ab, wo ihn die Umhänge der Auroren berührt hatten. Er hatte einen Fehler gemacht, als er Redwood geholfen hatte, seine jetzige Anstellung zu bekommen. Es war ein Fehler, den er wieder gutmachen musste.

Nach dem Zwischenfall mit Fragen und Durchsuchung wurde Snape klar, warum die Ränge der Todesser sich so viel Zeit nahmen, ihn zu kontaktieren - Ministeriumsarbeiter wurden zu leicht entdeckt, und es war besser, wenn sich neue Angestellte ohne einen Grund für Verdächtigungen einarbeiten konnten.

Natürlich, dachte Snape sauer als er auf dem Gelände von Snape Manor apparierte, hatten die Todesser keine Auroren mit der Hartnäckigkeit eines durchschnittlichen Blutegels in Betracht gezogen. Nach dem Fragen-und-Durchsuchungs-Zwischenfall im Ministerium war ihm seine Apparationslizenz zeitweilig entzogen worden, aus welchem Grund auch immer, sein Versuchsaufbau war abgelehnt worden - und natürlich wurde seine automatische Destillationskette zerlegt, ohne je benutzt zu werden.

Es war offensichtlich, wer dahinter steckte und warum - Redwood war so unermüdlich und nachdrücklich in seinen Anstrengungen, Snape dazu zu zwingen das Ministerium zu verlassen, dass sich Snape fragte, ob er sich nicht von all der Aufmerksamkeit geschmeichelt fühlen sollte. Er hätte es vielleicht sogar getan, wenn er es nicht so durch und durch müde gewesen wäre, Redwood erst die Hälfte seiner Schulzeit auf ihm herumtrampeln zu lassen und jetzt auch noch im Ministerium ... und natürlich war da die Folternacht ... er fühlte, dass er bei dem bloßen Gedanken mit den Zähnen knirschte. Schnell erinnerte er sich daran, dass all das im Augenblick nutzlos war; Es gab nichts, das er alleine gegen einen Auroren ausrichten konnte.

Er warf einen uninteressierten Blick auf die düstere, zusammengesunkene Gestalt seines Familiensitzes im Dämmerlicht. In schlechtem Zustand und ohne, dass sich jemand darum kümmerte, hatte es sich seit dem 16. Jahrhundert, in dem es gebaut worden war, kaum verändert. Snape nahm an, dass er etwas gegen das heruntergekommene Herrenhaus unternehmen sollte, aber jetzt gerade hatte er weder das Geld noch die Zeit dazu. Er ging auf die Tore zu, über die unzählige Efeuranken wucherten.

"Caeco!"

Snape fühlte wie sich sein Kopf drehte als die ganze Welt plötzlich völlig schwarz wurde. Gleichgewichtsverlust und Instinkt schickten ihn schwer zu Boden. Er versuchte die Augen zu öffnen und sich umzusehen, dann wurde ihm klar dass sie schon offen waren. Der Blendefluch! Er fluchte leise und suchte mit einer zitternden Hand seinen Zauberstab, während er sich dazu zwang, sich zu beruhigen. Sie behandeln dich wie wertlosen Abschaum wenn du jetzt in Panik ausbrichst. Reiß dich zusammen, du hast schon Schlimmeres durchgemacht. Er konnte hören wie trockene Erde in die Höhe flog als Flüche um ihn herum einschlugen. Ein scharfer Schmerz fuhr durch seine Seite als einer traf, und er verlor das Gefühl in einem Bein als ein weiterer einschlug. Er war alleine in einer lichtlosen Welt in der es nur Schmerzen gab, das Geräusch eines sich nähernden Angriffs und sein eigenes wahnsinniges Herzklopfen., und er ignorierte die Angst die ihn zu überwältigen drohte mit einer Anstrengung und deutete mit seinem Zauberstab auf sich.

"Videre videlicet."

Er lag einige Augenblicke lang still auf dem Bauch während seine Sehkraft langsam zurückkehrte und ihm Bäume, spärliches Gras und Strahlen aus Zauberstäben zeigte die unangenehm nahe bei ihm einschlugen. Er rollte sich schnell zur Seite. Das gefühllose Bein zog er nutzlos nach. Dann setzte er sich auf und sah seine Angreifer - die gescheit genug waren außerhalb der Reichweite für einen Entwaffnungsspruch zu bleiben - zum ersten Mal, bevor er ihnen ihren Gefallen mit Zinsen zurückzahlte.

Die beiden in schwarze Umhänge, Kapuzen und Masken gekleideten Angreifer hielten kurz inne als einige Zauber nahe an ihnen vorbei schossen. Es gab Snape die Zeit die er brauchte, um einen Gegenfluch auf sein Bein zu sprechen. Er stand so plötzlich auf, dass das noch immer taube Bein ihn fast wieder umwarf, aber er schaffte es irgendwie, ein paar weitere Flüche zu sprechen und halb zu der Deckung, die eine Baumgruppe bot, zu rennen und halb zu fallen.

Er sah zwischen zwei Tannen heraus und atmete tief durch, um sich zu beruhigen, während er sich an einem Baumstamm abstützte. Sein Zauberstab war bereit. Er verzögerte die Ankunft der maskierten Gestalten mit einigen Hink-Sprüchen gerade genug, um Wasser auf den Boden zwischen ihnen zu zaubern und es zu frieren. Er wusste, dass es nur eine improvisierte Verteidigung war und dachte angestrengt über seine augenblickliche Situation nach. Warum wurde er angegriffen? So gerne er auch glauben wollte, dass er wichtig genug war, dass ihn jemand umbringen wollte, konnte das doch kaum der Fall sein. Und die Angreifer hatten ihn, obwohl sie keine Gefangenen machen zu wollen schienen, nicht einfach gleich entwaffnet oder betäubt und die Sache beendet. Warum sollten sie jemanden so plötzlich angreifen ohne sich den Vorteil eines überraschenden Betäubungsspruches oder Expelliarmus zunutze zu machen, und warum sollten sie Flüche benutzen die Gegenflüche hatten?

Etwas klickte. Als die Angreifer das Eis beseitigten und anfingen sich zu nähern, sah er, dass es nur eine Antwort gab: Er wurde getestet. Die Todesser kontaktierten ihn, und zuerst versuchten sie zu sehen, woraus er gemacht war. Ein raubtierhaftes Lächeln trat auf seine Lippen als er sah, dass seine Erwartungen endlich erfüllt wurden, wenn auch in unerwarteter Weise. Nun, er hatte schon gezeigt, dass er im Notfall den Kopf behielt und dass er Flüche und Gegenflüche kannte. Jetzt musste er seine Gerissenheit beweisen.

Er sah zu, wie einer der Angreifer sich hinter die Deckung einiger Büsche zurückfallen ließ, um seinen Begleiter von hinten zu decken. Der andere, ein kleinerer und kräftigerer Mann, kam vorwärts und benutzte dabei die paar Stellen, an denen er Deckung nehmen konnte. Snape beugte sich um den Baumstamm herum, hinter dem er sich versteckte und beantwortete die Flüche, die in seine Richtung kamen, mit seinen eigenen, wobei er sich auf den konzentrierte, der sich ihm direkt näherte. Er duckte sich zurück hinter seinen Baum als ein Brennfluch die Rinde traf, dann beugte er sich wieder hinaus und schoss einen Betäubungsfluch ab. Er traf den Kleineren, der bewusstlos fiel. Einer erledigt, einer übrig. Jetzt musste er den richtigen Augenblick abwarten, um den, der noch übrig war, aus seiner Deckung zu locken.

Der Augenblick kam. Als der Mann etwa 10 Meter von der Baumgruppe entfernt war, in der Snape sich versteckte, berührte ein Betäubungsfluch den Baumstamm hinter dem er stand und ging an ihm vorbei. Snape aber schrie kurz auf und fiel auf den Boden, wobei er darauf achtete dass ihn die Bäume größtenteils verdeckten. Aus fast geschlossenen Augen beobachtete er den Busch in dem der übrige Angreifer sich versteckte. Er wartete in der plötzlichen Stille.

Vorsichtig kam der maskierte Zauberer hinter dem Busch heraus und auf ihn zu, den Zauberstab vor sich ausgestreckt. Snape zeigte kein Zeichen einer Bewegung als er sich näherte. Und dann, einen kurzen Augenblick lang, senkte sich der Zauberstab des maskierten Zauberers als er näher kam und er ihn deutlich sehen konnte.

"Stupor!"

Der Angreifer reagierte überrascht, aber er hatte keine Zeit um etwas zu unternehmen bevor er auf den Boden fiel. Snape hielt einen Augenblick lang still und saß auf einen Ellenbogen gestützt halb da während er mit der anderen Hand mit seinem Zauberstab deutete und sein Herz noch immer raste. Jetzt war es fast völlig finster. Ganz langsam stand er auf, und deutete noch immer mit dem Zauberstab auf die Gestalt. Seine beiden Gegner waren nicht weit voneinander gefallen, und er schoss einen Betäubungsspruch auf jeden, nur um sicher zu gehen.

"Accio," sagte er, und zum ersten mal wurde ihm klar, dass er leicht außer Atem war. Er fing die beiden Zauberstäbe, die in seine Hand flogen und steckte sie in die Tasche. Dann ging er vorsichtig auf sie zu und trat erst den einen, dann den anderen in den Rücken. Die leeren schwarzen Masken starrten ihn von Köpfen, die kraftlos auf dem Boden lagen an. Wer waren sie eigentlich? Er wollte sich gerade bücken um dem kleineren die Maske herunter zu reißen, als seine Ohren ein leises Rascheln auffingen. Es war fast nicht von den natürlichen Geräuschen zu unterschieden, aber er kannte seine Umgebung gut genug um zu wissen, dass es nicht natürlichem Ursprungs war. Er richtete sich langsam wieder auf.

"Sie können jetzt rauskommen”, rief er in die Luft. “Fanden Sie meine Vorführung zufriedenstellend?”

Dann kam ein Geräusch, bei dem sich ihm nach der Anspannung der letzten 15 Minuten die Nackenhaare aufstellten - ein langsames Händeklatschen.

"Ziemlich, Mr. Snape," kam ein belustigtes Brummen aus derselben Richtung in der Dunkelheit als der Applaus aufhörte. „Ich muss sagen, ich bin recht beeindruckt. Wenn Sie nur nicht den letzten Augenblick der Vorsicht vernachlässigt hätten.“

Bevor Snape der unangenehm vertrauten Stimme antworten konnte, kam ein leises Geräusch hinter ihm, und eine Zauberstabspitze drückte sich in seinen Rücken. „Keine Bewegung,“ grunzte eine dumpfe, belegte Stimme.

"Expelliarmus," sagte die erste brummende Stimme lässig. Snapes Zauberstab flog aus seiner Hand und in hohen Bogen direkt in die Hand von jemandem der in Sichtweite kam. Weißblondes Haar glänzte im Mondlicht, und ein blasses, spitzes Gesicht zeigte sich im scharfen Gegenzug zum weißen Mondlicht und der tiefen Schatten. Ein eleganter Mantel wirbelte im Herbstwind als die Gestalt vor ihm stehen blieb.

"Mr. Malfoy," sagte Snape. Er knirschte mit den Zähnen - natürlich, es war fast zu erwarten gewesen. Malfoy hatte schließlich eine Rechnung mit ihm zu begleichen. Dieser „Test“ war gerade die Art, auf die ein arroganter Malfoy den Anblick eines ungezogenen Jungen genießen würde, der gegen eine Übermacht antreten musste, und ihm dann genau zeigen würde, wer das Sagen hatte, wenn der ungezogene Junge es in der Tat schaffte. Snape fühlte den Zauberstab hart in seinem Rücken. Er wurde zweifellos entweder von einem Crabbe oder einem Goyle gehalten, die beide als Handlanger der Malfoys bekannt waren.

"Wie gesagt,” sagte Malfoy, der offensichtlich den Augenblick, den er als seinen Sieg betrachtete, genoss, “ich war sehr beeindruckt von ihrer - Vorführung, trotz des jugendlichen Mangels an Diskretion im letzten Augenblick.“ Und mit der spöttischen Aussprache dieses einen Wortes, jugendlich, machte Malfoy es völlig klar dass Snape nichts als ein kläffender, kleiner Welpe war. Snape biss die Zähne zusammen, entschlossen, Malfoy nicht das Vergnügen zu geben, ihm zu zeigen, dass ihm seine Situation unangenehm war, und konzentrierte sich stattdessen darauf, wie sehr Malfoy wie eine überzüchtete Perserkatze aussah, die vor der Sahne schnurrte. Typisch Malfoy, seinen Augenblick des Sieges zu nehmen und ihn zu völliger Erniedrigung zu machen.

"In der Tat denke ich, Sie sind bereit, Ihren ersten Auftrag zu übernehmen.“ Malfoy hielt den Zauberstab des jüngeren Zauberers mit einer Hand und klopfte mit der Spitze auf seine andere Handfläche, wobei er noch immer sehr selbstzufrieden aussah. „Erwarten Sie weitere Befehle - es wird nicht lange dauern. Crabbe, lass ihn los.” Der Zauberstab senkte sich von seinem Rücken, und Snape bemerkte, als Malfoy ihm seinen Zauberstab zuwarf, dass die Welt voller Bastarde war, egal auf welcher Seite des Zauns man suchte. Der Schmerz in seiner Seite, den er in der Hektik vergessen hatte, flammte wieder dumpf auf.

Malfoy war offensichtlich fertig mit ihm und ging hinüber zu den maskierten Gestalten, die noch immer da lagen. "Crabbe, Goyle, wecken wir unsere guten Helfer.“ Snape beobachtete stumm, wie die beiden Zauberer sich ungeschickt bückten und seine besiegten Gegner ennervierten, die zuerst langsam zu sich kamen und dann ganz durcheinander in die Höhe schossen. Sie sagen Snape und wandten ihren Blick ab.

Malfoy drehte sich um, und ein Lächeln breitete sich langsam über sein Gesicht aus. „Ah, Mr. Snape, Sie wollten ihnen gerade die Masken abnehmen, oder?“ Dann wandte er sich den maskierten Angreifern zu. „Nehmt die Masken ab”, sagte er. Sie zögerten, und Malfoy wiederholte den Befehl. “Er hätte euch selbst demaskiert, wenn ich ihn nicht aufgehalten hätte, also ist es nur fair, meine lieben Mitstreiter.“

Zögernd griffen sie nach oben und lösten die Bänder hinter ihren Köpfen, dann nahmen sie die Masken ab, wobei sie sich gegenseitig einen Blick zuwarfen.

Snape sah zuerst in Rosiers Gesicht, dann in Wilkes’. "Ihr -"

"Wir lassen die guten Freunde dann unter sich,“ sagte Malfoy zufrieden. „Kommt mit, Crabbe, Goyle." Die drei disapparierten, und Snape blieb allein mit Rosier und Wilkes zurück.

"Ihr -" versuchte er wider zu sagen, aber Rosier unterbrach ihn

"Wir hatten einen Befehl, Severus,“ fauchte er. „Fang gar nicht erst mit Loyalität oder solchem Blödsinn an. Wir hatten einen Befehl, und wir haben gehorcht.“ Er starrte beleidigt vor sich hin, während Wilkes anfing eine Hand immer wieder zur Faust zu ballen, eine Gewohnheit von ihm, wenn er nervös war.

"Einen Befehl”, sagte Snape leise. „Von Lucius Malfoy?"

Keiner von ihnen antwortete, und Snape zog seine Schlüsse daraus. Ja, Malfoy würde ihm die Botschaft schicken, dass er Snapes eigene Freunde - da er kein besseres Wort dafür hatte - gegen ihn verwenden konnte.

"Und denk nicht, dass ich was dagegen hatte”, fuhr Rosier fort. „Evan“, sagte Wilkes mit leiser Stimme, aber Rosier ignorierte ihn. „Fangen wir nicht an so zu tun als hätten wir beide uns je gemocht, ja?“

"Ich nicht,” sagte Snape, der Rosier ruhig ins Gesicht sah. Dann nahm er ihre Zauberstäbe aus der Tasche und gab sie ihren jeweiligen Besitzern zurück. „Ihr hattet eure eigene Rechnung zu begleichen. Gib auf, Evan - du weißt, dass du mich nicht schlagen kannst, nicht einmal wenn du Daniel hier als Köder benutzt.“ Er war zufrieden als er sah, dass sich Wilkes wand und Rosier ansah.

"Sag dir das weiter vor, Snape.” Rosiers Stimme war schwer vor kaum unterdrückter Wut. „Gib weiter an, bis du nicht mal mehr das hast.“ Seine Augen blitzten als er sich abwandte. „Komm mit,” sagte er zu Wilkes. Snape konnte sehen, dass Wilkes einen Augenblick lang zögerte, aber er folgte Rosier dennoch. Das war die Macht der Gewohnheit, oder der Unsicherheit. Einige Leute waren wirklich die geborenen Mitläufer, wie es schien.

Snape beobachtete sie als sie gingen, dann trat er durch das Tor in sein Heim. Er war endlich auf dem Weg, und die Lektion die er zu lernen gehabt hatte, war schließlich doch nicht so schwer gewesen.

Wie Malfoy versprochen hatte, dauerte es wirklich nicht lange bevor sein erster Auftrag kam. Es war Lestrange, der es ihm sagte als sich ihre Gruppe in seinem Haus traf - nach außen hin natürlich ein Treffen alter Schulfreunde, aber sie kümmerten sich bei diesen Treffen auch um Geschäftliches.

"Du hast einen Auftrag, Severus”, sagte er nach dem Abendessen und ihrem ersten Kartenspiel.

Die anderen drehten sich um und sagen ihn an. „Was?”, fragte Snape, während er von seinen Karten aufsah.

„Ich weiß, dass es sehr früh ist. Es scheint, Mr. Malfoy war beeindruckt - sehr beeindruckt.“ Lestrange zog eine alte abgenutzte Taschenuhr aus seinem Umhang, und Snape bemerkte, dass sie um 10 Uhr 33 stehen geblieben war. „Dein Portschlüssel. Er geht morgen Abend zu der Uhrzeit, die die Uhr zeigt los.” Er brauchte nicht mehr sagen. Wortlos nahm Snape die Uhr und steckte sie in eine seiner Taschen.

Als das Spiel weiterging, sah er in das Unbehagen am Tisch und ihm wurde klar, dass er der erste der Gruppe sein musste, der einen Auftrag bekommen hatte. Rosier sah beleidigt in seine Karten, bemerkte kaum wenn er sie falsch anfasste und sie in seinen Händen hochgehen ließ; Wilkes schien in seiner verwirrten, nutzlosen Stimmung zu sein, während selbst Avery seine glatte Maske einen Augenblick lang verlor; Lestranges dünnes Gesicht sah betrübt aus, und Mei-lin’s war so undeutbar wie Stein. Malfoy, der immer bereit war, Rivalen ebenso aus dem Weg zu schaffen wie Feinde, konnte durchaus versuchen diesen Kreis auf einem Umweg zu zerstören. Snape wusste aber, dass es eine gute Chance für ihn war, einen Vorsprung vor den wohlhabenden und mit guten Verbindungen ausgestatteten Lestrange und Avery zu bekommen.

Das zweite Spiel endete schnell als Snape haushoch verlor, worüber sogar Rosier lächeln musste. “Hast du eine Ahnung was für ein Auftrag es ist?” fragte Snape Lestrange nebenbei in einer etwas leichteren Stimmung.

"Nicht wirklich. Nur etwas davon, dass ein Snape den Job der Snapes fertig machen soll.“ Antwortete Lestrange. Snape fragte nicht nach Einzelheiten - es war ganz bestimmt etwas, das er machen konnte, um etwas für den Unsäglichen zu finden.

„Ich glaube das Opfer deiner Familie hat hier eine Rolle gespielt,“ sagte Mei-lin ruhig. “Benutze diese Chance gut. Severus.”

Bevor er darüber nachdenken konnte, platzte er in einer plötzlichen Reaktion auf seine Verärgerung heraus: “Habe ich je eine Chance ungenutzt gelassen, Mei-lin?" sagte er spöttisch. „Vielleicht bin ich nicht derjenige, um den du dir Sorgen machen solltest“, fuhr er mit einem abfälligen Blick in Lestranges Richtung fort.

„Schau her, Severus -" begann Lestrange beleidigt, aber Mei-lin legte ihm eine Hand auf den Arm.

"Ich mache mir keine Sorgen um Alan, Severus,” sagte sie, wobei sie Lestrange gerade ansah. „Das muss ich nicht, weil ich ihm völlig vertraue.“

Manipulierende Schlampe, dachte Snape als er zusah wie Lestrange richtiggehend dahinschmolz und versuchte, es nicht zu zeigen, während Rosier und Wilkes in sich hinein grinsten. Doch es war etwas in Mei-lins ruhiger, nicht wankender Selbstkontrolle, das die Gruppe zusammenhielt, und das Snape seltsam beruhigend fand. Jetzt wurde ihm klar, dass sie versucht hatte, die anderen zu beruhigen als sie seine Familie erwähnt hatte; wenn es noch jemanden in der Gruppe gab der in Malfoys Töpfe sehen und seine Vorhaben erkennen konnte, dann war es Mei-lin, manipulierende Schlampe oder nicht.

Sie unterhielten sich noch etwas während der Abend fortschritt und das fröhliche Feuer wärmte das geschmackvoll luxuriöse Innere des Wohnzimmers und glühte golden auf den makellosen Wänden und der in Gold eingefassten Decke. Danach fiel ihnen etwas über Flüche ein, und sie verlegten ihr Treffen in Lestranges großartige Bibliothek und suchten sich ihren Weg durch die teuer aussehenden Mahagonimöbel und starrten die glänzenden mit Goldbuchstaben verzierten Lederrücken der Bücher an, während Lestrange und Avery sich in eine eingehende Diskussion über die Verwendung von Adverbien in Flüchen stürzten. Sie hielten aber den Mund als Snape Lestrange daran erinnerte, dass das T am Ende von videlicet nicht stumm war. Er verbiß sich einen Kommentar darüber, was für eine Schande es war, dass sich Lestrange mit all dem Geld seiner Familie kein Gehirn kaufen konnte - Alan hatte sich an diesem Abende schon als wertvolle Informationsquelle erwiesen, und er wollte den Mann nicht verärgern. Er verabschiedete sich freundlich (für ihn) und apparierte nach Hause.

Später an diesem Abend saß er über dem Schreibtisch in seinem schlecht beleuchteten Zimmer gebeugt und schob müde das Buch mit den Zeitungsausschnitten zur Seite, das er gelesen hatte. Seit seinem dritten Schuljahr hatte er Zeitungsausschnitte, die ihn interessierten, behalten, vor allem, wenn sie Vorfälle betrafen, in die seine Mutter oder sein Bruder verwickelt waren oder wahrscheinlich verwickelt waren.

Die ganze Nacht hatte er eine Aufgabe gesucht, die sie nicht beendet hatten.

Wie er von Anfang an gedacht hatte, war nur ein nicht beendetes Geschäft dabei, und das war ihr allerletztes. Bei allen anderen gab es keine Überlebenden, Tod durch Flüche, Verbluten, Erhängen, Verstümmelungen ... Juno und Septimius Snape hatten ihr Handwerk verstanden. Sie waren auch kreativ gewesen. Es sah aus, als hätten ihre Dienste doch nichts damit zu tun, dass er so früh einen Auftrag bekam. Er zog seine Schlüsse daraus - das Ziel seines morgigen Auftrags war unter den Überlebenden der Abschlussfeier, die die Snapes vor zwei Monaten angegriffen hatten. Das engte die möglichen Ziele auf drei Familien ein, zwei Zaubererfamilien und eine Muggel-Familie, die Kosgrove oder so ähnlich hieß. Er erinnerte sich dumpf an einen Michael Kosgrove, einen Ravenclaw aus seinem Jahrgang, noch ein Schlammblüter über den er sich mit James Potters muggelliebenden Schlägern in die Haare geraten war. Höchstwahrscheinlich war das Ziel hier die Familie Kosgrove, die Zauberer, da neue Anwärter auf Probezeit sich zuerst in einem Muggelmord beweisen sollten. Das war ganz bestimmt genug um es Redwood zu berichten.

Natürlich war es eine Karte, die er aber auch bei den Todessern zu seinem Vorteil verwenden würde. Das Ministerium würde zweifellos Vorsichtsmaßnahmen treffen, aber da er das wusste würde er dafür sorgen, dass die Todesser, die bei ihm waren, nicht verhaftet wurden, ohne erkennen zu lassen, dass er von etwas wusste. Außerdem war es wahrscheinlich, dass das Fehlschlagen dieser Mission auf den Kopf des Anführers gehen würde, nicht auf einen neuen wie ihn. Niemand würde verletzt werden, nicht einmal die Familie die das Ziel darstellte. Er grinste als ihm klar wurde, dass er schon in die Mentalität eines Spions verfiel, der Konfrontationen aus dem Weg ging und seinen eigenen Vorteil suchte.

Er war nicht ganz sicher, ob ihn das Ministerium für wertvoll genug hielt um ihn nicht nach Askaban zu schicken wenn sie ihn erwischten, und das gab ihm um so mehr Grund, sich nicht verhaften zu lassen. Und in jedem Fall würde dieser Zwischenfall seinen Wert als Spion erhöhen.

Es war ihm völlig klar, dass er ein gefährliches Spiel spielte , aber der Preis war dafür um so größer. Wenn es jemand so durchziehen konnte, dann er. Er hatte beschlossen, dass er beide Seiten zu seinem Vorteil nutzen konnte, und diese Einschätzung bewahrheitete sich schon.

Ein leises Rascheln kam von dem Schreibtisch vor ihm, und er sah auf und sah, dass die Seiten des Buches sich auf die erste Seite geblättert hatten. Das Bild war stark verändert worden - er konnte sich zum Beispiel nicht vorstellen, dass der echte Lucius Malfoy stockbesoffen von einer Fahne hing - aber er erkannte es als den ersten Zeitungsausschnitt den er in seinem 3. Schuljahr in Hogwarts ausgeschnitten hatte. Die Fahne in dem Bild, die durch das Gewicht Malfoys im Bild durchhing, verkündete noch immer die Gründung der Internationalen Gesellschaft für Zauberer-Ahnenforschung. Es war der Artikel der ihm als erstes von der drohenden Dunkelheit berichtet hatte, und jetzt stand er direkt daneben, bereit dazu, sich hinein zu stürzen.

Etwas bewegte sich am Rand des Fotos, und Snape hielt den Atem an als er ein Gesicht sah das er einen verrückten Augenblick lang für sein eigenes hielt. „Idiot," murmelte er leise als er sah wie Septimius’ Bild in das Photo kam und dabei ebenso steif und arrogant aussah wie er es im echten Leben getan hatte. Er sah einige Augenblicke lang zu wie sich die gestalt bewegte, dann hielt er eine Ahnd über das Bild und sah weg.

Ich werde nie wie du sein. Dachte er als er das Buch mit noch immer abgewandtem Gesicht schloss. Für jemanden, der so intelligent war, war sein Bruder dumm, weil er sich so komplett einer Seite verschrieben hatte. Loyalität - das war etwas für Dummköpfe, nicht mehr. Überleben und Vorteil würden die einzigen wichtigen Dinge in den kommenden Jahren sein, und Snape hatte durchaus vor, beides zu bekommen. Er zog ein Stück Pergament heraus und fing an, seinen Bericht für Rookwood zu schreiben. Ein trostloser Wind wehte draußen als er endlich aufstand und ins Bett ging.

Der Portschlüssel brachte ihn auf die Spitze eines bewaldeten Hügels. Unter ihm stand ein kleines, sehr ordentliches Haus. Die Schatten der Bäume mischten sich mit der Dunkelheit unter dem Blätterdach, aber er konnte das Haus deutlich sehen, das hell vor den weiter entfernten Lichtern eines Dorfes oder einer kleinen Stadt leuchtete. Diese Familie lebte also nicht bei anderen Muggels. Es war gut für die Aufgabe, die vor ihnen lag, aber ein Ruhe- oder Dämpfspruch auf dem Gebiet wäre vielleicht ratsam -

Er unterbrach sich als ihm einfiel, dass Auroren da waren und der Plan war zu entkommen bevor sie den Auftrag erfüllten, vorzugsweise noch, bevor sie auch nur das Haus betraten. Es schadete aber nichts, vorauszudenken, dachte er.

"Lumos."

Er zielte mit dem Licht aus seinem Zauberstab auf den Boden um nicht zu riskieren gesehen zu werden, und suchte langsam die Düsternis um ihn herum nach Todessern ab die ebenfalls auf diesem fröhlichen kleinen Nachtausflug sein würden. Eine schwarze, gebückte Gestalt kam in Sichtweite. Sie sah aus, als hätte sich die Nacht selbst zur Gestalt eines Mannes verdichtet. Snape stand still und streckte mit der rechten Hand seinen Zauberstab aus, während die Gestalt sich ihm im Lichtstrahl näherte und vor ihm stehen blieb.

"Severus Snape?" eine glatte, ölige Stimme hinter einer gesichtslosen schwarzen Maske.

Snape nickte stumm. Auf einmal war es ihm unangenehm, dass sein Gesicht so entblößt war. Soweit er wusste, hätte der maskierte Mann auch ein Auror oder Einsatzzauberer sein können. Aber nein, dann wäre er schon eingesammelt und zum Verhör geschleppt würden.

"Vili Nott. Wie wunderbar, den Bruder eines derer zu treffen die für unsere Sache gefallen sind.” Der Zauberer streckte die linke hand aus und berührte Snapes linken Unterarm damit. Snape erinnerte sich an den Gruß aus den alten Tagen in Snape Manor, berührte den Unterarm des Mannes ebenfalls und ließ eine Sekunde nach Nott los.

Nott steckte eine Hand in seinen Umhang, dann holte er ein Stück gefalteten Stoff heraus. “Hier ist deine Maske. Trag sie gut, Snape, im Dienst des Lords. Solltest du untreu sein oder gegen unsere Sache arbeiten, wird dich ein Zorn einholen, wie du ihn dir nicht vorstellen kannst und -“

Snape hörte nicht mehr zu während er die Maske aufsetzte, die sich glatt aber fest an seinem Gesicht anfühlte. Nach einigen Augenblicken war Nott offensichtlich fertig mit seinem Theater und winkte mit einer Hand in die Schatten, aus denen zwei weitere Gestalten kamen. Nott ging nach vorne ohne sie noch einmal anzusehen, und die drei folgten ihm auf den Rand des Waldes zu, der den Hügel bedeckte.

Snape war nicht wohl dabei, so früh anzufangen - er hatte gedacht, sie würden wenigstens warten, bis die Lichter im Haus ausgingen. Er sah die anderen beiden an, die Nott nicht vorgestellt hatte, wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen. Der linke war groß und kräftig gebaut, und der, der rechts und etwas vor ihm ging war durchschnittlich groß, und eine hellblonde Haarlocke kam unter seiner Kapuze hervor. Snape wusste, dass er versuchte, sich von seiner ständig wachsenden Nervosität abzulenken als er den beiden in Gedanken abfällige Spitznamen gab - das Biest und Goldköpfchen.

Sie waren fast aus der Deckung gekommen als Snape etwas sagte. Die bedrückende Spannung war in ihm gewachsen, bis er es nicht mehr aushalten konnte. Die Entfernung zwischen ihnen und dem Haus war etwa so groß wie sich ein Schutz der schnell aufgebaut worden war ausstrecken konnte. Er platzte Nott gegenüber, wenn auch flüsternd, heraus:

"Sir, sollten wir nicht nach Schutzsprüchen suchen?“

„Schutzsprüche?” spottete der andere Zauberer. “Hier leben Muggel.”

“Ja, und ein Zauberer”, antwortete Snape, wobei er seine Stimme vorsichtig respektvoll hielt. Er wollte nicht den Eindruck von Befehlsverweigerung vermitteln, aber er musste darauf bestehen. Er wollte nicht in einem Fallenspruch gefangen werden und darauf warten, dass Auroren oder Einsatzzauberer auftauchten.

"Zauberer!” spottete Goldköpfchen leise. „Er ist ein Schlammblut.“

Aber das Ministerium hätte einen Schutz aufgebaut. Snape bemerkte, dass sie nicht mitspielten und geriet fast in Panik. Verdammte Idioten! Ja, sie wussten nichts davon, dass er dem Ministerium Bescheid gegeben hatte, aber wollten sie das Haus eines Zauberers stürmen, wenn er auch gerade erst mit der Schule fertig war, ohne nach einem Schutz zu suchen? „Wir müssen Vorkehrungen treffen. Darf ich Sie daran erinnern, dass nur, weil er ein Schlammblüter ist, das nicht bedeutet, dass er nicht zaubern kann.“

Goldköpfchen schnaubte und setzte zu einer Antwort an, als Nott ihn unterbrach.

„Na gut,“ warf Nott ein. „Suchen wir nach einem Schutzzauber. Du machst das Snape, da du so viel Vertrauen in die Fähigkeiten des Schlammblüters zu haben scheinst.“

Snape nickte sauer und heimlich erleichtert und machte einen Schritt nach vorne um einen Entdeckspruch zu sagen. Es würde viel schneller gehen, wenn sie alle mitmachten, aber er beschwerte sich nicht, solange er nicht mit diesen Idioten in einer Zelle des Ministeriums landen musste.

Die normalen Entdecksprüche zeigten nichts. Snape runzelte die Stirn. Wie konnte das sein? Bevor die anderen hinter ihm etwas sagen konnten, begann er einen anderen Entdeckspruch, dieses mal einen, der nur zeigte, ob ein Spruch existierte.

Ein leises Summen aus seinem Zauberstab sagte ihm, dass in der Tat die Spuren von Magie in der Luft lagen. Er konnte fühlen, wie sich die anderen hinter ihm verspannten, und plötzlich trat Nott vor und stellte sich etwas vor Snape.

„Ich mache jetzt weiter,“ sagte Nott angeberisch, und Snape trat zurück, froh darüber, dass die Maske das spöttische Grinsen auf seinem Gesicht verdeckte.

Zusammen mit dem Biest und Goldköpfchen sah er zu, wie Nott einen Sichtspruch sagte, um die magische Anwesenheit sichtbar zu machen, und plötzlich begann am Fuß des Hügels ein grün leuchtendes Netz, das sich rund um das Haus herum erstreckte, das in seiner Mitte saß wie eine wartende Spinne. Snapes Herz sank, aber als er es anblickte - dieses einfache Gebilde konnte kaum der Schutz sein, den das Ministerium aufgebaut hatte. Es war viel zu verletzlich, von einem unerfahrenen Zauberer aufgebaut, der gerade mit der Schule fertig war. Was dann - wartete die Gruppe aus der Magischen Strafverfolgung im Haus oder auf dem Gelände drum herum?

„Ein einfacher Alarmspruch“, sagte Nott als er die Struktur des Schutzes auflöste. „Es hätte uns Unannehmlichkeiten gemacht, aber nicht mehr.“

Klar, dachte Snape, der versuchte seine Spannung zu vergessen als sich das grüne Netz ganz auflöste. Was plante das Ministerium? Lagen sie dann im Haus auf der Lauer? Er zwang sich dazu klar zu denken als er den anderen in den Garten und dann zur Türe hinauf folgte - noch immer ohne einen Hinweis auf Widerstand oder Alarm.

Plötzlich wurde die Türe aufgetreten, und Snape ging als Letzter hinein, weil er die Chancen verbessern wollte, sich schnell zurückzuziehen, falls Auroren anfingen hervorzuspringen. Stattdessen wurde ihr nicht allzu diskreter Eintritt von erschrockenen Stimmen und dem Geräusch hektisch zurückgeschobener Stühle begrüßt. Snape hatte nur einen Augenblick, um die verängstigten Gesichter eines Paares mittleren Alters zu sehen, das vom Tisch aufstand bevor sie mit einem Seil aus einem Zauberstab gefesselt und zu Boden geworfen wurden. Nott stand vor den Muggels als sie sich gegen ihre Fesseln sträubten. Ihre Augen waren groß vor Angst und Schrecken.

„Wir entschuldigen uns, Mr. und Mrs. Kosgrove, für diesen unerwarteten Besuch“, sagte Nott, dessen Freude in seiner Stimme deutlich war, „aber wir haben noch eine Rechnung mit ihrem Sohn zu begleichen.“

Da knarrte etwas aus der Richtung des Ganges, der der Türe gegenüberlag, durch die sie gekommen waren.

Schnell hob Snape seinen Zauberstab und deutete damit auf die Türe zwischen Küche und Gang, während Erleichterung und Anspannung ihn gleichzeitig überfluteten. Das hatte das Ministerium also vorgehabt. Sie waren nicht zufrieden damit, den Abgriff zu verhindern, sie wollten die Todesser fangen. Er sah dass sich auch seine Begleiter verspannten, und eine unruhige Stille fiel über die kleine Küche -

"Mum? Dad?"

Snape erstarrte erschrocken, als die unsichere Stimme eines Jungen rief und sich Schritte der Türe näherten...

Eine Stimme schnitt durch die angespannte Stille. "MICHAEL, LAUF!" kreischte der Muggel, und er bezahlte dafür als Nott mit dem Zauberstab auf ihn deutete und flüsterte: "Crucio."

Und ohne Warnung fühlte Snape wie sein Geist sich abschaltete als das Geräusch des Schreis die Stille durchschnitt. Er sah wie in einem Traum dass der Schlammblüter mit erhobenem Zauberstab ins Esszimmer kam. Goldköpfchen schleuderte einen Fluch auf den Schlammblüter - verfehlte ihn - das Biest hob seinen Zauberstab, der ihm aus der Hand geschlagen wurde - plötzlich wogte ein Kampf vor Snapes Augen, doch alles das er hören und denken konnte, waren die schmerzerfüllten Schreie die sich in sein eigenes Fleisch gruben als sie ihn an den Schmerz erinnerten. Er musste sich fest auf die Lippe beißen, um sicherzustellen, dass nicht er schrie. Bruchstückhafte Gedanken flogen ihm in einem verwirrten Nebel durch den Kopf.

Ich darf nicht schwach aussehen. Ich bin nicht schwach. Ich habe es geschworen. Nein.

Das Zimmer bewegte sich jetzt seltsam langsam und unnatürlich deutlich vor ihm. Schweiß lief von der Stirn des Schlammblüters als er herumwirbelte um Snape anzusehen, und die Tropfen beschrieben einen langsamen und eleganten Bogen als Nott, Goldköpfchen und das Biest versuchten sich zu sammeln. Die Schreie hatten aufgehört, und Snape sah dass das Gesicht des Muggel starr aussah und ihm dunkles Blut aus Nase und Ohren lief. Die Muggelfrau weinte vor Angst und Trauer.

Ich bin nicht schwach. Ich bin nicht wie sie. Snape hob seinen Zauberstab als der Schlammblüter den Mund öffnete.

"Expelliarmus!"

Die Schweißtropfen von der Stirn des Schlammblüters trafen den Bogen. Wie auf Befehl lief die Zeit für Snape wieder normal weiter. Der ganze Raum war mit einem roten Glühen erfüllt, und der Zauberstab des Schlammblüters kam mit solcher Geschwindigkeit auf ihn zugeschossen dass Snape ihn nur in einem blinden Reflex aus der Luft fing. Er sah erschöpft und distanziert zu, wie der Schlammblüter zurückgeworfen wurde und in den überraschten Nott schlug. Der Schlammblüter versuchte Nott zu erwürgen, aber das Biest zog ihn leicht von ihm herunter. Kosgrove versuchte sich frei zu kämpfen, aber nachdem ihm das Biest mit seiner hammerharten Faust hart ans Kinn schlug, wurde er reglos und still. Nur noch der schmerzerfüllte Schrei der Muggelfrau war zu hören. Goldköpfchen fesselte ihn mit einem seil aus seinem Zauberstab und warf ihn neben seine bleiche Mutter und seinen toten Vater. Nott, der sich erholt hatte, stand endlich auf und stellte sich über die gestalt des Schlammblüters. Das Biest hob seinen Zauberstab für ihn auf, und er deutete damit auf den Schlammblüter. "Ennervate."

Kosgrove kam mit einem plötzlichen Zucken zu sich und kämpfte wild gegen die Seile, die ihn fesselten und nicht nachgaben. „Michael, geht es dir gut?“ wimmerte die Muggelfrau, wofür sei von Nott einige Male hart getreten wurde. Snape schloss stumm die Augen, dann zwang er sich dazu sie wieder zu öffnen und hinzusehen. Er würde es durchstehen. Es würden keine Auroren oder Einsatzzauberer kommen - sie kamen nie. Die Warnung war ignoriert worden, und jetzt würde er von vorne bis hinten zusehen.

"Lasst sie in Ruhe!” kreischte der Schlammblüter in hilfloser Wut und Verzweiflung. „Ihr wollt mich - lasst sie in Ruhe!“

"Ah, der Schlammblüter bellt und heult”, spottete Nott, der von der Anstrengung leicht keuchte. Dann drehte er den toten Muggel um, so dass das bleiche, leblose Gesicht in das des Schlammblüters sah. „So wie jeder feige Straßenköter, nicht viel mehr."

Feigling! Dachte Snape. Es hat drei Reinblüter gebraucht, um diesen einen Schlammblüter zu überwältigen, und du nennst ihn einen Feigling? Dann erinnerte ihn eine leise Stimme mit klarer, kalter Genauigkeit: vier, nicht drei. Der Zauberstab des Schlammblüters den er hielt lag schwer in seiner Hand, irgendwie war es die schwerste Last, die er je gehalten hatte.

Gerade da fingen seine Ohren das leise aber unverkennbare Geräusch einer Sirene auf. Er kannte das Geräusch, denn hatte er sich nicht selbst einmal mit einem Schlammblüter abgegeben?

„Muggel Strafverfolgung“, murmelte er Nott zu, wobei er sich eng an den älteren Zauberer beugte. „Wir sollten schnell machen.”

“Na dann;” sagte Nott spöttisch. “Sieht aus als müssten wir uns verabschieden, Mrs. Kosgrove. Eine Schande - wir hätten uns so viel besser kennenlernen können.“ Goldköpfchen und das Biest schnaubten vor lachen, während Snape seine Hand um den Stab des Schlammblutes zittern fühlte. Bring es hinter dich, sagte er stumm.. Notts Stimme fuhr fort: “Es wäre nie geschehen, Muggel, wenn dein Schlammblütersohn nicht unser Blut mit seinem Dreck entweiht hätte.“

Es folgte eine kurze Stille, während das trockene Schluchzen aus der Kehle der Muggelfrau und der angstvolle Blick auf ihrem Gesicht wie erstarrt schienen. Dann hob Nott den Zauberstab, und die Frau drehte plötzlich den Kopf, um ihren Sohn anzusehen. Snape zuckte zusammen als er den Blick in ihren Augen sah - es war nicht mehr Schrecken, nicht mehr Schwäche, sondern etwas Unbeschreibbares.

„ Michael," flüsterte sie, “ich liebe dich.”

Die Worte des Todesfluches kamen wie von sehr weit weg, und das grüne Licht, das dann das Zimmer füllte, war surreal, nicht wirklich. Es war ein wilder Schrei voller Trauer der Snape wieder zu Sinnen brachte.

„Ich verfluche euch!” Michael Kosgrove - der Schlammblüter kreischte und kämpfte so hart gegen seine Fesseln an dass Blutgeruch in der Luft lag als die Seile sich in die blanke Haut seiner Handgelenke schnitten. “Ich verfluche euch alle für alle Ewigkeit!” und in diesem Augenblick wusste Snape, dass ihn die Erinnerung an diese Nacht sein ganzes Leben nicht verlassen würde.

Nott lachte, und Goldköpfchen und das Biest lachten mit. Die kleine Küche war mit dem Geräusch ihres Gelächters gefüllt, das sich in die Schreie des Schlammblutes mischten.

Jetzt blitzten draußen Lichter, und jemand rief etwas, und Nott, als wollte er diese Unterhaltung nicht so schnell beenden, spuckte den Jungen an und sagte den Todesfluch: "Avada Kedavra."

Ein grüner Blitz folgte, und der Kopf des Schlammblüters fiel kraftlos auf die Seite, als wäre er eingeschlafen, mit leerem Gesicht, tot. Snape sah still zu, wie Nott mit seinem Zauberstab nach oben deutete und „Morsmordre!" rief. Die grüne Form eines Totenschädels und einer Schlange blühte aus der Spitze des Zauberstabs auf, wuchs und verschwand durch die Decke. Er stellte sich vor wie sie über dem Haus schwebte, wie ein schlecht gebauter Werbe-Ballon, und er erwartete schon die überraschten und erschrockenen Rufe, die bald an seine Ohren drangen. Dann folgten die Geräusche von vorsichtigen aber drängenden Schritten, die auf sie zu kamen.

"Appariert nach Malfoy Manor," befahl Nott. „Und Snape, zerbrich den Zuberstab und lass ihn bei der Leiche. Wir werden ja sehen wie das Ministerium damit fertig wird.“ Snape konnte sein Gesicht nicht sehen, aber er klang als würde er lächeln als er mit den beiden anderen disapparierte.

Vielen Dank, dass du so an mich denkst, dachte Snape als er den Zauberstab des Schlammblüters in beide Hände nahm. Er zerbrach ihn, wandte die Augen ab als er den schwarzen Kern eines Drachen-Herzen sah, der aussah wie der Kern seines eigenen Zauberstabs. Schnell warf er ihn auf die Brust des toten Schlammblüters und disapparierten gerade als die Türe in die Küche aufgestoßen wurde.

Er sah das Bild der toten Mutter und ihres toten Sohnes, die sich auf dem Boden anblickten noch einen Augenblick lang vor seinen Augen.

"Ich habe den Schlammblüter schnell mit einem Betäubungsspruch ruhiggestellt. Er hat um sein Leben gebettelt und sich in die Muggelkleidung gemacht, und gesagt er würde alles tun wenn wir ihn verschonen würden -“

Notts Stimme drang an Snapes Ohren als er in der Eingangshalle von Malfoy Manor apparierte. Der ölige Klang war selbst durch die geschlossene Türe unverkennbar. Snape zögerte nicht , auf die Türe zuzugehen und sie aufzustoßen. Er ignorierte die überraschten Blicke die ihm zugeworfen wurden und ging direkt auf Nott zu.

"Mr. Nott," sagte er. „Ein Wort, bitte.“

"Snape." Nott sah beleidigt aus, weil er von einem neuen Rekruten unterbrochen wurde. "Was wollen Sie -"

"Jetzt." Snape sah den Zauberer direkt an. “Sir.” Fügte er hinzu als sei es ihm gerade noch eingefallen.

Nott erkannte offenbar die Gefahr in Snapes Stimme. „Ich werde gleich zurück sein," sagte er zu den Zauberern die er unterhalten hatte.

"Was glauben Sie, was Sie da machen, Snape?”, fauchte er als sie draußen in der Eingangshalle waren, außer Hörweite des Zimmers. „Man unterbricht seinen Vorgesetzten nicht so!"

"Ich will mit Ihnen über Ihre Nachlässigkeit bei der heutigen Mission reden, Mr. Nott.“, sagte Snape mit leiser Stimme, und er sah zufrieden zu, wie Notts Gesichtsausdruck zitterte. „Sie haben nicht nach Schutzsprüchen gesucht, und dann sind Sie in ein Haus eingedrungen, dessen Bewohner hellwach waren, haben nicht die geringsten Vorkehrungen getroffen, die Schreie zu dämpfen, und hätten fast die Muggel-Offiziere am Schauplatz eintreffen lassen, während Sie Zeit damit verschwendet haben, die Muggel auszulachen -“

„Ab - absurd!“, stotterte Nott. “Das war keine Nachlässigkeit -“

„Versuchen Sie das dem Lord zu erklären,“ sagte Snape selbstgefällig.

“Sie - Sie können nicht im inneren Kreis sprechen!“, platzte Nott heraus. Snape sah zufrieden, dass Schweiß in Notts Gesicht auftauchte.

„Ich habe Zugang zu jemandem, der es kann,“ antwortete Snape. Er sah zu wie Nott vor ihm darum kämpfte, ruhig zu bleiben, und im Stillen genoss er die Macht, die er im Augenblick über diesen Mann hatte. Er war in seinem Element - er fühlte, wie der Anblick von Notts Gesicht den Druck in seinem Kopf linderte, und zum ersten Mal in dieser Nacht konnte er frei atmen. Es war eine gedämpfte Hochstimmung, eine Befreiung.

"Was wollen Sie, Snape?”, fragte Nott nach einem letzten Kampf mit sich selbst.

Snape lächelte. Nott war vielleicht ein Idiot, aber er war Slytherin genug um zu sehen, dass Snape etwas für sich wollte. “Nur, dass meine Rolle in dieser Mission wahrheitsgemäß berichtet wird. Dass ich vorgeschlagen habe, nach Schutzsprüchen zu suchen und dass ich das Schlammblut erledigt habe, als er an Boden gewann.“

Nott wog es einen Augenblick lang ab. Snape wusste schon, wohin sich die Waage neigen würde - Nott war einfach zu leicht zu durchschauen. „Na … türlich, Snape.”, sagte Nott mit einem sehr falschen Lächeln. Wie konnten Sie nur glauben ich würde dem Lord etwas anderes als die Wahrheit erzählen?“

"Ich habe keinen Augenblick lang daran gezweifelt.“ Sagte Snape kühl. „Gute Nacht, Mr. Nott. Ich werde Sie nicht mehr länger von Ihrer fesselnden Geschichte abhalten. "

"Gute Nacht, Snape. Was für einen bewundernswerten neuen Rekruten wir bekommen haben.” Snape sah, dass sich Notts Lippen verzogen, und er wusste, dass er sich vorsehen musste. Das war es aber wert, Nott davon abzuhalten ihm alle Anerkennung für seinen Ersten Auftrag wegzunehmen.

Er drehte sich um und ging auf die Türe zu und aus dem Haus. Heute Nacht würde er Alpträume haben, und vielleicht würde er noch darüber nachdenken, warum seine Warnung ungehört geblieben war - aber das war egal, denn nun wusste er was er war. Er war ein Todesser.


...facilis descensus Averno;
noctes atque dies patet atri ianua Ditis;
sed revocare gradum superasque evadere ad auras,
hoc opus, hic labor est.

Die Tore der Hölle stehen Tag und Nacht offen 
leicht ist der Abstieg und leicht ist der Weg: 
Aber zurückzukehren hinauf zum Himmel 
In dieser Aufgabe liegt harte Arbeit.
[sorry, mein Latein war schon mal besser. Anm. d. Übersetzerin] 

- Aeneid, Buch 6 

 Kapitel 12

 

Zurück