Töte den Kurier

 

 

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Autorin: RavenDancer227

Übersetzt von: Angel

 

Er schlich nicht wirklich ins Schloss zurück. Er war dabei auch nicht unbedingt leise. Nein, Severus Snape schleppte seinen Körper die Treppe hinauf, durch die Eichentüren am Eingang, sein linkes Bein fast unbrauchbar, sein rechter Arm definitiv unbrauchbar. 

Er blickte die Treppe hoch zu den Räumen des Direktors. Sie erstreckte sich hoch und höher in die Dunkelheit. Nur wenige Fackeln erleuchteten die Halle um diese Zeit, es war bereits nach 2 Uhr morgens. Dann blickte er zu seiner Rechten die Treppe hinunter in noch grössere Dunkelheit und seinen eigenen Räumen. 

Er würde es niemals diese verdammte Treppe hoch schaffen, egal was ihn dort erwartete. Also entschied er sich, mit einem bitteren seufzen, für den Weg hinunter in den Kerker. *Glaube nie an eine frühe Nacht.* seufzte Snape vor sich hin. 

Ja, er könnte nach Dobby oder Beryl, oder nach sonst einer Hauselfe rufen, die um diese Zeit noch wach war. Aber es war schon spät. Dumbledore war erschöpft von der Leitung der Schule und des Krieges gegen Voldemort. Die Informationen, die er von diesem kleinen Treffen der Todesser mitgebracht hatte, waren nicht wichtig. Gute Neuigkeiten, aber im Moment nicht notwendig. 

Nachdem er zehn Tritte geschafft hatte, setzte er sich, überlegend ob er den Rest der Treppe in würdeloser Art und Weise hinunterrutschen sollte. Verdammt! Dies schmerzte fast mehr, als wenn er sein Bein nachzog. Er summte vor sich hin; ein altes Lied zu singen half ihm durch fast jeden Schmerz. Zudem hatte es grossartige Gitarrenriffs. Er rollte seine Augen, er musste geisteskrank sein. 

Aber er sang weiter vor sich hin: 

*Once I rose above the noise and confusion, 

Just to get a glimpse beyond this illusion. 

I was soaring ever higher, 

when I flew too high…* 

*Definitiv das abwegigste Lied heute Nacht* 

Erneut ein Seufzer. Natürlich, es hatte diese Gitarrenriffs und so kehrte er wieder zu dem leisen Lied zurück und bewegte sich weiter die Treppe hinunter zu seinem Kerker. 

Irgendwie hatte er es bis zu seiner Tür geschafft. In der Klemme in der er steckte entschied er, dass das Schlafzimmer zu weit entfernt sei. Weiter entschied er, dass der Scotch die Beste Möglichkeit sei. Seine Hände waren zu zittrig um den Schmerztrank, den er in seinem Schrank hatte, abzumessen. Ein bisschen zuviel und *puff* auf wiedersehen Severus. Der Trank der Muggels würde fast genau so gut helfen und musste zu dem nicht abgemessen werden.

Snape’s Zauberhand war im Moment unbrauchbar, also öffnete er die Flasche mit seiner „guten“ Hand, schüttete etwas davon in das Glas auf dem Regal. Es wird einiges mehr als zwei Finger breit brauchen damit er würde schlafen können. Eines war sicher, er würde morgen keines Falls unterrichten können, heute wie auch immer. 

Er brachte es fertig zu seinem Stuhl beim Esstisch zu hinken. Ein harter Stuhl würde sich jetzt besser anfühlen, als die Weichheit des Sessels oder der Couch. 

Vorsichtig liess er sich in den Stuhl sinken, hob das Glas an seine Lippen und nippte daran. 

„Shit!“ stöhnte er, als die Flüssigkeit in seiner Kehle brannte und dann auf den sehr leeren und schmerzenden Magen traf. Das würde nicht funktionieren. Er ergriff die Glocke auf dem Tisch und läutete. 

„Professor Snape ist zurück!“ die aufgeregte Hauselfe erschien in seiner Sicht. 

„Ja, Dobby, Professor Snape ist zurück,“ wiederholte er und zog eine Grimasse. Auch sein Hals war wund. Das langanhaltende Schreien hatte das verursacht. Dobby wartete geduldig bei seinem Knie. 

„Milch bitte. So kalt wie möglich,“ sagte er, schloss seine Augen vor Schmerz. *Muttermilch, nannten die Muggles Scotch und Milch* dachte er für sich selbst. Seine Gedanken wanderten ein wenig, als der Elf aus dem Raum verschwand. 

Ein zweites Glas erschien auf dem Tisch. Er hob das Glas und trank langsam einen grossen Schluck . Die Kälte beruhigte den Hals und breitete sich im gequälten Magen aus. Er tat noch einen zweiten Schluck, bevor er widerwillig das Glas absetzte. 

Sein linker Arm funktionierte auch nicht sehr gut, wenn er ehrlich war. Er sass an dem Tisch und starrte auf die Gläser. Die Stille war fast genau so ohrenbetäubend, wie die Schreie. Sein Bein begann zu zucken, als die Muskeln sich wieder verkrampften. Gut, zumindest diese waren noch dran und funktionierten. Malfoy hatte verlangt, dass einige ganz gelassen werden sollten. 

Schaudernd bei dem Gedanken daran nahm er den Scotch und versuchte abermals einen kleinen Schluck zu trinken. Guter Stoff, er rann sehr gut hinunter. Besonders wenn vorher aber auch nachher eiskalte Milch folgte. 

Die Stille wurde durch ein leises Schnappen gebrochen; das Schloss zu seinem Zimmer ging auf. Das hiess, dass ein Mensch herein kam; die Elfen hielten sich nicht mit Türen auf. Er versuchte sich ein bisschen aufrechter hinzusetzen. Er wusste, wer es sein würde, ohne hinzusehen. 

„Severus?“ fragte eine leise Stimme im Dunkeln. Es war Dunkel, oder nicht? Er hatte sich nicht damit aufgehalten, Kerzen anzuzünden oder Licht zu machen. Er konnte eh den Zauberspruch im Moment nicht ausführen. 

„Am Tisch, Direktor.“ antwortete er sanft, versuchend das furchtbare krächzen zu verstecken. 

„Ich brauche ein bisschen Licht,“ sagte der Besucher, die Kerzen begannen zu leuchten. 

Snape seufzte wieder. Er hoffte, dass er nicht so schlecht aussah, wie er sich fühlte. Die Hoffnung eines Dummkopfs. Dumbledore war sofort durch den Raum geeilt und berührte ihn, sobald er gesehen hatte, was von ihm noch übrig war. 

„Es tut mir leid,“ brachte er hervor, „ich brauche ein Bad.“ Er war sich sicher, dass der Geruch nicht gerade angenehm war. Er konnte die Zauber nicht mehr ausführen, die nötig gewesen wären, um ihn sauber zu machen.

Er war befleckt, zerlumpt und er wollte sich wirklich, wirklich selbst sauber machen. Wenn nur sein Arm gut genug funktionieren würde. Oh, und sein Bein ihn ins Badezimmer und in die Wanne tragen würde. Das ist doch nicht zu viel verlangt, dachte er grimmig.

„Severus, was ist passiert?“ flüsterte Dumbledore, als er behutsam mit einer Hand über das überraschend saubere Gesicht fuhr. Die Flüche hatten keine Verletzungen in seinem Gesicht hinterlassen. Der Rest seines Körpers war eine andere Geschichte.

„Voldemort war ein bisschen aufgebracht wegen dem speziellen Treffen, das er eine Nacht zuvor einberufen hatte. Scheint das einige Auroren Wind davon bekommen haben und einige seiner neuen Rekruten gefangen genommen oder getötet haben.“ er lächelte leicht höhnisch. Er wusste genau woher sie Wind bekamen. Der Wind kam direkt von Hogwarts. Dumbledore bewegte leicht seine Hände, Besorgnis zeigte sich auf seinem Gesicht. 

„Wie viele Male hat er den Fluch ausgesprochen? Wie lange?“ Der Crutiatus-Fluch war einfach zu erkennen, die Verletzungen sprachen für sich. 

„Ich habe nicht gezählt; jedenfalls reichte es um durch einige meiner Lieblingslieder zu kommen,“ sagte er geheimnisvoll.

„Lieder? Sie sangen für sich selbst?“ fragte er ungläubig. Snape grinste.

„Besser als auf den Schmerz zu achten,“ er verlagerte sich leicht und zuckte zusammen, als sein unbrauchbarer Arm von seinem Schoss glitt.

„Wagner?“ fragte der alte Mann zögernd.

„Nein, ich mag Wagner nicht. Es ist dem Schreien zu ähnlich.“ Snape fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und fragte sich, ob er das Glas mit dem Scotch nochmals würde heben können.

Ein warmer Strom begann in die unbeschreibliche Kälte einzudringen, die ihn seit Stunden einhüllte. Er stöhnte.

„Warum haben Sie mich nicht gerufen, Severus?“ Dumbledore versuchte nicht verletzt zu klingen. Er liess die heilende Energie in den zerschundenen Körper vor ihm strömen.

„Spät,“ brachte Snape hervor, „Sie sind voll ausgelastet. Sie sollten sich nicht erschöpfen.“ Er wollte den Mann wegstossen, aber er konnte sich im Moment kaum auf dem Stuhl halten, all seine Muskeln rebellierten, verkrampften sich. 

Er fühlte, wie er hochgehoben wurde und warf einen langen Blick auf den Scotch, der unschuldig auf dem Tisch stand. 

„Flitwick und McGonagall haben es mir gesagt.“ bemühte er sich zu sagen, während sein Körper sich dem Badezimmer näherte. Er hörte Wasser rauschen.

„Was haben sie Ihnen gesagt, Severus?“ wieder eine beruhigende Stimme, ohne Zorn. Jetzt.

„Sie seien überarbeitet. Ich solle sie nicht belästigen,“ er fühlte, wie seine Robe von ihm glitt; er hörte ein leichtes nach Luft schnappen. „Kommt vom abprallen an einigen Grabsteinen, Albus.“ sagte er leise.

„Wer sonst nimmt an, mich nicht zu belästigen?“ fragte er, während er den misshandelten Körper langsam ins warme Wasser gleiten liess.

„Aaaaahh,“ stöhnte der Mann, als die Wärme ihn umgab. „Ich weis nicht, sie nahmen mich bei Seite, jedes Mal wenn ich in den letzten Wochen von Ihren Räumen herunter kam.“ Ein Zittern überkam seinen Körper. Dumbledore beruhigte ihn während der Krämpfe. „Remus scheint nichts davon zu wissen.“ fügte er hinzu als er die Kontrolle über sich wieder gewonnen hatte.

Dumbledore wettete, dass niemand davon wusste. Wut flackerte in seinen Augen auf, aber Snape sah es nicht.

„Ich schätze, ich bin oft in Ihren Räumen. Ich sollte nicht oben sein und Sie belästigen,“ er wurde schläfrig, aber sein Magen knurrte und verkrampfte sich. „Ich bin hungrig, Albus,“ flüsterte er. Dumbledore schüttelte den Ärger ab und rief Dobby. Bald standen ein Teller warme, dicke Suppe und einige geschnittene Pfirsiche im Badezimmer. Snape war in der Wärme fast eingeschlafen, als ein Löffel zu seinen Lippen kam. 

„Öffnen, Kind,“ und der Löffel glitt hinein. Und wieder. Snape kaute leicht und schluckte gut ein Dutzend Löffel voll. Dann kamen die Pfirsiche und dann ein Glas Sunlast mit einem Schuss Muskelentspannungstrank. Dumbledore beendete das Waschen des schlaffen Körpers. Er hob seinen Freund hoch und begann ihn vorsichtig abzutrocknen.

„Severus?“ fragte er.

„Hmmm?“ nicht ganz dabei

„Se – ve - rus?“ sang er sanft. Snape sprach auf Musik mehr an, als auf alles andere.

„Ja, Albus?“ antwortete Snape.

„Versprechen Sie mir etwas,“ klang Dumbledore’s Singsang weiter.

„Für Sie Alles, Albus,“ murmelte der erschöpfte Mann.

„Versprechen Sie, dass Sie immer zu mir kommen oder nach mir rufen, wenn Sie von einer dieser Missionen zurück kommen? Sie wissen, ich kann nicht schlafen, bis Sie zurück sind,“ er begann einen Heilungstrank in die zerschundene Haut einzureiben. Für einen Moment dachte er, dass er zu lange gewartet hätte, um das Versprechen abzunehmen.

„Versprechen Sie, dass Sie immer zu mir kommen oder nach mir rufen, wenn Sie von einer dieser Missionen zurück kommen? Sie wissen, ich kann nicht schlafen, bis Sie zurück sind,“ er begann einen Heilungstrank in die zerschundene Haut einzureiben. Für einen Moment dachte er, dass er zu lange gewartet hätte, um das Versprechen abzunehmen.

„Versprochen, Albus. Ich werde Sie rufen, wenn ich es nicht mehr schaffe, die Treppe hoch zu steigen,“ sagte er sehr leise.

„Es macht mir nichts aus, Sie in meinen Räumen zu haben, ich mag es, wenn Sie da sind, Severus!“ Dumbledore fuhr flüsternd fort. „Ich liebe Dich, Kind.“

Er zog den sehr entspannten Körper, der vor ihm in der Luft schwebte an.

„Mmmmhmmm,“ stimmte der Zaubertränke-Meister zu.

*Mit anderen Worten, Sie werden jetzt in meine Räume gehen* dachte er für sich, den schlaffen Körper vor sich her aus der Tür und die Treppe hinauf zu seinem Turm treibend. Er wollte eine Nachricht zu Dr. Barnes nach Hogsmeade senden, damit er sich Snape ansieht. Er konnte die meisten der Verletzungen selbst behandeln, aber es würde trotzdem besser sein, wenn sich noch ein Heiler darum kümmert.

Sie kamen ohne gesehen zu werden in Dumbledore’s Schlafzimmer. Dobby hatte das Bett bereits vorbereitet. Snape rollte sich auf dem Bett zusammen ohne zu erwachen. Der Direktor kam zu ihm zurück, nachdem er die Nachricht an die Klinik geschickt hatte.

Trotz des warmen Bades war Snape immer noch kalt. Dumbledore legte sich hinzu und lächelte ein wenig, als der Mann seufzte und sich an ihn kuschelte. Er brauchte die Nähe genauso wie Snape. Mehr. Es war eine beängstigende Zeit und es war hart allein zu sein. Er liess seine Gedanken wandern. Sie haben Voldemort schmerzlich getroffen. Der Brief des Ministeriums war kurz gewesen: 11 Zauberer wurden beim Überfall aufgegriffen. 

Fudge wollte nicht glauben, dass sich der dunkle Lord wieder erhebt, aber er war mehr als willig, jeden Todesser der bei einem illegalen Treffen erwischt würde, schwer zu bestrafen. 

Er fragte sich, warum Snape gefoltert worden war. Als Malfoy’s Stellvertreter musste er mit jedem der neuen Rekruten sprechen. Vielleicht zog er Voldemorts Zorn auf sich, weil er einen potentiellen Spion nicht erkannt hatte. Dumbledore musste kichern bei der Lächerlichkeit dieses Gedankens. Potentielle Spione. Er küsste Snape’s Haare.

Als Snape am späten Nachmittag erwachte, schien die Sonne aufs Bett. Er liess sich ins Sonnenlicht sinken, seufzte zufrieden. Da war eine Bewegung über ihm, etwas schimmerte im Licht. Er fühlte sanft eine Hand auf seinem Gesicht und er blinzelte definitiv den Schlaf weg. Es war Dumbledore. Snape lächelte nur und lehnte sich in die Berührung. „Nett von Ihnen Professor, dass Sie sich zu uns gesellen,“ sagte eine andere Stimme, nicht die des Direktors. An seiner Konzentration arbeitend blickte Snape hinter seinen Freund und fand Dr. Barnes. Huh. Er musste wieder krank sein. Er fühlte sich nicht krank. Er fühlte sich schläfrig und glücklich, was bedeutete, dass er sich selbst verletzt haben musste, weil Dr. Barnes ihm den starken Schmerzenstrank gegeben hatte. Er bewegte sich leicht und fühlte wie sein Körper aufgerichtet wurde, Kissen wurden hinter ihm gestapelt. 

Der Direktor und der Heiler tauschten die Plätze. Wieder war ein anderes Paar Hände da und berührten ihn sanft. Eine leichte Wärme strömte durch ihn; Snape summte glücklich vor sich hin. 

„Sie haben mich unter Drogen gesetzt, oder?“ fragte er amüsiert.

„Oh ja, Severus. Ich habe Ihnen einige meiner besten Tränke gegeben,“ murmelte Barnes, während er den inneren Zustand seines Patienten untersuchte. Es war ihm möglich gewesen, das meiste wieder in Ordnung zu bringen, aber rein das Ausmass des Traumas, würde Snape noch für einige Tage im Bett halten. 

Ein voller Heiler lässt seine Energie an verschiedenen Stellen in den Körper des Patienten fliessen. Er würde die ganze folgende Nacht bei seinem Patienten verbringen und die Heilung fortsetzen. Es war selten, dass er seine ganzen Kräfte einsetzen musste, aber Snape schien sie im letzten Jahr mehr als genug benötigt zu haben. So wie er es jetzt tat, mit den inneren Verletzungen, fühlte Barnes, dass er seinen Vater würde zu Hilfe holen müssen. Dumbledore ging ums Bett herum um sich auf der anderen Seite neben den Kranken Mann zu setzen. 

„Sie haben mir noch nicht gesagt, warum Sie gefoltert wurden, Severus,“ sagte Dumbledore leise. Snape hatte die Augen geschlossen, genoss das Fliessen der Energie des Heilers. Nun öffnete er die Augen und blickte den Direktor an. 

„Voldemort dachte zuerst, dass Malfoy oder ich ein Spion sei. Er wollte ein Geständnis,“ Barnes liess seine Hände tiefer über den gequetschten Oberkörper gleiten. „Als das nicht geschah, entschied er, dass einer der Rekruten ein Spion sein musste. Er war noch zorniger das Malfoy und ich sie nicht besser durchleuchtet hatten,“ er leckte über seine trockenen Lippen und bekam sofort ein Glas kalten Saft. Snape sog glücklich am Strohhalm. Barnes traf eine kitzlige Stelle und er verschüttete ein bisschen Saft. Jemand wischte das Rinnsal weg. „Malfoy hat es schlimmer erwischt. Er gab zu, dass er die Hintergründe der neuen Rekruten nicht alle persönlich überprüft hatte. Da ich keine Erlaubnis hatte, die Rapporte einzusehen, konnte ich nicht verantwortlich gemacht werden,“ er trank einen weitern Schluck Saft.

„Für jemanden, der nicht verantwortlich gemacht werden konnte, wurden Sie schwer bestraft.“ bemerkte Barnes.

„Voldemort weis zumindest, dass ein Spion hoch oben in seiner Organisation ist. Ich bin immer verdächtig, weil ich so nah bei Albus bin. Das war es warum ich nur der Kurier war,“ seine Nase zuckte. Irgend etwas roch sehr gut. Sein Magen knurrte in Erwartung. 

„Ich muss ihn noch länger untersuchen,“ entschuldigte sich Barnes. „Lassen Sie mich ihn halten, während er isst.“ 

Snape bemerkte, dass er durch den Raum bewegt wurde, geradewegs zu einem Sessel. Er wurde vorsichtig auf Dr. Barnes’s Schoss nieder gelassen, an seinen Oberkörper anlehnend. Der Geruch wurde intensiver und ihm lief das Wasser im Mund zusammen.

„Ich fühle mich wie ein armer Bastard,“ kommentierte Snape, „Ich denke ich sollte mitleiderweckend anfangen zu winseln, vielleicht käme das Essen schneller.“ Dumbledore kicherte.

„Hier, Severus,“ und er hielt ihm einen Löffel voll warmer Suppe an die Lippen. Während er ass, setzte der Heiler seine Untersuchung fort, reparierte jeden Schaden, den er fand. Sehr schnell wurde Snape schläfrig, aber der Direktor fuhr weiter ihn zu füttern. Der verletzte Mann würde viel Kraft für die Heilung benötigen. Barnes lächelte leicht, als sein Patient etwas hinunter rutschte.

„Er ist fertig,“ sagte der Doktor. Dumbledore stellte die Suppe weg und reinigte das Gesicht seines Freundes. 

„Wie ist die Prognose?“ fragte er leise. 

„Er wird leben. Die inneren Verletzungen sind ernst, aber nicht unmöglich. Ich werde meinen Vater fragen, damit er später noch her kommt um ihn sich anzusehen,“ sagte Barnes.

Sein Vater war ebenso ein voller Heiler, der in Hogsmeade eine Klinik hatte. Die meisten Zaubererärzte waren bloss Ärzte mit Zaubertränken und Magie zum Heilen. Volle Heiler haben die Fähigkeit Patienten nur durch Berührung zu untersuchen. Sie können durch jedes System gehen, durch jedes innere Organ sehen und somit jede Beschädigung oder Abnormität festzustellen. 

Es gab nur wenige Heiler in der magischen Welt, zwei lebten in Hogsmeade, James Barnes und sein Sohn Jeffrey, der immer für Dumbledore nach Snape sah. Jeffrey brachte seinen Patienten zurück ins Bett und deckte ihn zu.

„Ich kann nicht glauben, dass er ihn beinahe umgebracht hat, Severus tat nichts falsches,“ sagte der junge Mann ärgerlich, als er um Snape herumfuhrwerkte.

„Voldemort mag es nicht, wenn seine Pläne durcheinander gebracht werden. Er killt für weit weniger als eine Übertretung,“ seufzte Dumbledore, als er sich in der Nähe setzte und die Prozedur beobachtete. 

„Aber verletzen und töten seiner eigenen Leute erscheint mir dumm! Er wird plötzlich niemanden mehr haben, der ihm dient,“ murmelte der Doktor.

„Einer wird so denken, aber dort draussen sind unerschöpflich viele machthungrige Dummköpfe,“ der ältere Mann lehnte sich zurück, die Hände in seinem Schoss ruhend. 

Snape hatte sich um ein Kissen zusammengerollt und schlief friedlich. Dumbledore hatte wegen der Sorge um Snape zwei Nächte nicht mehr geruht. Dann hatten sich seine Befürchtungen bewahrheitet, er blieb wach um ihn zu beobachten bis Barnes eintraf und hatte bis jetzt Barnes assistiert. Er schien matt, als der junge Arzt seine Aufmerksamkeit auf ihn richtete. Tief grüne Augen blickten tief in seine Blauen.

„Was?“ fragte der Direktor, als ihn der durchdringende Blick abschätzte. Der Doktor ging zu ihm hin und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Eine kühle Berührung, dann begann eine sanfte Wärme in ihn zu strömen und er stöhnte leise. Er hatte vergessen, wie unbeschreiblich gut sich die Energie eines Heilers anfühlte, als sie tiefer in seinen erschöpften Körper eindrang. Er fühlte wie sich sein Körper entspannte, jede einzelne Muskelgruppe entspannt, als er die Augen schloss.

„Schlafe, Albus, schlafe,“ flüsterte der junge Mann den sanften Zauber. Mit einem Seufzer glitt Dumbledore in die Umarmung von Morpheus.

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