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„Lupin, warten sie bitte!" Außer Atem erreichte sie ihn. "Sie kennen mich vielleicht nicht, aber ich kenne sie. Sie müssen mir einen lebenswichtigen Gefallen erweisen." Aurélia griff in ihre Tasche. Sie holte eine golfballgroße Glaskugel hervor, die mit schwarzem Rauch gefüllt war und drückte sie ihm in die Hand. "Hier. Versprechen sie mir, dass es keinem Menschen in die Hände fällt. Es ist wichtig! Bitte, tun sie es für Malcolm Connells." Und ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand sie in der Nacht, einen verwirrten Lupin zurück lassend. Sie hätte es nie jemandem anvertraut, doch ihre Vorahnung machte ihr Angst. Voldemort durfte es auf keinen Fall bekommen. Niemals

In der Dunkelheit schlich sich Aurélia zurück. Sie war wütend und am Ende. Noch in der Nacht hatte der Lord sie mit vier ihr unterstellten Deatheatern losgeschickt, um einen hohen Beamten im Zauberministerium zu eliminieren. Eine leichte Aufgabe, wie er sich ausdrückte. An Ort und Stelle jedoch stellte es sich als Selbstmordkommando heraus. Eine Gruppe von Auroren hatte sie bereits erwartet und alles woran Aurélia sich noch erinnern konnte, war, dass zwei ihrer Begleiter im Kampf starben, bevor sie und die anderen fliehen konnten. Angeschlagen waren sie zu Voldemort zurückgekehrt. Froh, dass sie noch lebten, auch wenn sie versagt hatten. Ein Fehler. Sie schalt sich selbst, denn sie hätte es besser wissen müssen. Zu oft war es schon passiert. Der Crucitas-Fluch traf sie unvorbereitet und ließ sie zu Boden gehen. Als Verantwortliche für den Auftrag bekam Aurélia die volle Wucht seines Zorns zu spüren. Zwischen ihren Schreien, hörte sie ihn von Enttäuschung, Lektion und zu ihrer Überraschung von Lucius Malfoy reden. Er sagte etwas davon, dass sie ihm sofort hätte Bescheid geben sollen, als Malfoy für Askaban abgeholt wurde. Doch woher sollte sie von seiner Anwesenheit auf Hogwarts gewusst haben? Sie bekam dort fast gar nichts mit. Ihre Gedanken keisten und schließlich umfing sie erlösende Schwärze. Nun war sie zurück in Hogwarts, mit einer bösen Platzwunde auf der Stirn, zerrissenem Umhang und dem Gefühl, dass ihr ganzer Körper grün und blau war. Vorsichtig betrat sie die große Halle. Wenn sie nun noch jemandem begegnen würde, wäre ihr Tag perfekt und kaum hatte sie daran gedacht, passierte es. Die höheren Mächte meinten es wirklich nicht gut mit ihr.

Noch einmal Glück gehabt. Der Schüler, dem Aurélia in der großen Halle begegnet war, hatte sie nicht gesehen und mit einer gewissen Erleichterung setzte sie ihren Weg fort. Dieser führte sie jedoch nicht hinauf in ihr Zimmer, sondern in genau die entgegengesetzte Richtung. Aurélia klopfte einmal. Nichts geschah. Ein zweites Mal und sie vernahm ein ärgerliches Brummen. Es dauerte ein wenig, bis Severus die Tür öffnete, offensichtlich verärgert über die Störung. Doch kaum hatte er sie gesehen, wandelte sich sein Ausdruck für einen kurzen Moment in Überraschung. Innerlich musste sie lächeln (und allein der Gedanke daran tat schon weh). ´Sehe ich wirklich so schlimm aus, wie ich mich fühle, Severus?` wollte sie fragen, doch stattdessen presste sie nur ein müdes "Darf ich reinkommen?" heraus.

Snape war etwas überrumpelt. Er hätte mit jedem gerechnet, aber niemals mit Aurélia Mytam. "Natürlich," brummte er und trat aus dem Weg, damit die Frau eintreten konnte. Unsicher ging sie zu dem Sessel am Kamin und liess sich vorsichtig darin nieder. Seufzend schloss Severus Snape die Tür. In Gedanken sah er sich schon wieder um das Abendessen betrogen. Er setzte sich in den Sessel gegenüber. "Whiskey?" fragte er rauh. Aurélia zuckte zusammen und blickte ihn daraufhin an. "Was? Oh, ja. Gerne." erwiderte sie schwach. 'Sie sieht gar nicht gut aus' dachte Snape, während er etwas Whiskey in zwei Gläser schenkte und ihr das eine reichte. Mit zitternden Händen griff sie dankbar danach und trank. Sie verschluckte sich und hustete etwas. Severus wartete bis sie sich wieder etwas gefangen hatte und fragte. "Der dunkle Lord?" "Ha, wer denn sonst?" Sie lachte bitter. "Er und ein paar Auroren." Seufzend hielt Aurélia sich das kühle Glas an die Schläfe. Dadurch gewann sie ein wenig ihre Kraft zurück. Der Alkohol tat ihr in gewisser Hinsicht gut, jedenfalls betäubte er ihre Sinne und das Schwindelgefühl, das sich in ihr breit machte. "Falls sie es noch nicht wissen sollten, Queen und Weck sind tot. Ich dachte, es interessiert sie vielleicht." Sie versuchte möglichst gleichgültig zu klingen. "Wir sind in eine verdammte Falle gelaufen und dieser Idiot -" Beinahe hätte sie Voldemort gesagt, besann sich aber schnell eines besseren. "- dieser Idiot Weck hat alles vermasselt und nur noch schlimmer gemacht." Sie konnte Snapes misstrauischen Blick auf sich spüren und wechselte nach einem Moment des Schweigens das Thema. "Sie fragen sich sicher weswegen ich hier bin. Nun, ich wollte sie um einen Gefallen bitten." Sie versuchte den Widerwillen in ihrer Stimme zu verstecken, war sich aber nicht sicher, ob es gelang. "Ich dachte, sie könnten mir als Zaubertrankmeister weiter helfen. Ich kann ja schließlich schlecht zur Schulkrankenschwester gehen und mir bis zum nächsten Treffen einen Heiltrank besorgen. Jedoch scheine ich ungelegen zu kommen. Deswegen werde ich sie nicht weiter stören." Ruckartig erhob Aurélia sich aus dem Sessel und wollte gerade das Glas zurückstellen, als sie eine Mischung aus Übelkeit und Schwindelgefühl überkam. Das Whiskeyglas zerschellte auf dem Boden. "Hey," Snape stand rasch auf und konnte Aurélia gerade noch festhalten bevor sie hinfiel, dann drückte er sie zurück in den Sessel. "Sie sollten besser noch ein wenig sitzen bleiben." Sie sah ihn merkwürdig an und ihm war irgendwie unbehaglich zumute. Snape wandte sich ab und ging hinüber in sein Labor. Sie hörte wie einige Flaschen klirrten, dann kam er mit zwei Phiolen zurück. Die erste, die er ihr reichte, war orange. "Damit sollten sie ihren Körper einreiben, bevor sie sich schlafen legen und dies," er reichte ihr eine hellblaue Phiole, "ist der Heiltrank. Einen Löffel voll Abends und einen morgens. Aber ich warne sie, die Dosierung darf nicht überschritten werden." Ernst sah er Aurélia in die Augen. Sie nickte stumm und nahm die Flaschen an sich. Snape ging kurz hinüber zum Kamin um sich ein wenig zu wärmen. Er hörte, wie sich Aurélia erhob und auf die Tür zu ging. "Und übrigens, Weck war schon immer ein Idiot!" sagte er leise, während er über die Schulter zurück sah.

Gemächlich machte sich Aurélia zurecht. Dank Snapes Tränken hatte sie lange geschlafen und fühlte sie sich viel besser, als am Abend zuvor. In ihrem tiefsten Inneren war sie ihm wirklich dankbar für seine Hilfe. Sie verließ ihr Zimmer und ging den Korridor entlang. Mit einem Mal musste sie wieder an ihr Gespräch mit ihm denken. Als letztes hatte er gesagt, dass Weck schon immer ein Idiot gewesen sei. Das hatte sie wirklich überrascht. Ihr mussten für einen Moment sämtliche Gesichtszüge entglitten sein. Natürlich, sie hatte ihn selbst als Idiot bezeichnet, jedoch war er genau das Gegenteil gewesen. Er war der Letzte, der einen Fehler gemacht hätte. Und dass Snape sich so über ihn äußerte, hätte sie nie erwartet. Hatte er sie vielleicht durchschaut? Hatte er geahnt, was sie wirklich sagen wollte? Diese Frage ließ sie nicht mehr los und tief in Gedanken, bemerkte sie nicht wohin sie ging. Lilli war nach kurzem auch wieder aufgestanden und gegangen. Rhanna war das irgentwie nur recht, was sollte sie denn schon mit einer Gryffindor im Versteck anfangen? Sombra war nach einigem Warten immer noch nicht da, also verliess Rhanna das Geheimversteck und trottete gelangweilt durch das Schloss. Dann wusste sie plötzlich wo sie hin wollte: In die Eulerei, den Sonnenuntergang abzeichnen. Doch im Gang kurz davor traf sie auf die seltsame Frau, welche sie einige Tage vorher mit Snape reden gesehen hatte. Es war Aurelia Mytam, was Rhanna ja noch nicht wusste. "Ah, guten Abend." Grüsste Rhanna höflich. Ein freundlicher Gruß riss Aurélia aus ihren Gedanken. Verwirrt sah sie sich um. Vor ihr stand ein großes Mädchen mit blonden Haaren und grünen Augen, die ihr sofort auffielen. "Oh, guten Abend. Ich habe sie gar nicht bemerkt."

Rhanna schmunzelte: "Oh, Sie schienen auch sehr in Gedanken versunken zu sein. Mein Name ist übrigens Rhanna Fog. Was machen Sie eigentlich hier im Schloss? Ich habe Sie soweit ich mich zurückerinnern kann schoneinmal hier gesehen. Doch Lehrerin sind sie soviel ich weiss nicht, und Schülerin werden Sie wohl kaum sein?" (grinst)

Aurélia lächelte und reichte ihr die Hand. "Sehr erfreut Miss Fog, oder darf ich Rhanna sagen? Ich heiße Aurélia Mytam und ich bin keine Lehrerin. Das würde ihnen mit Sicherheit nicht gefallen." Sie grinste schelmisch. "Ich bin Prof. Trelawneys Nichte und hier zu Besuch. Ähm...darf ich fragen wohin sie unterwegs sind?"

"Oh, ich bin unterwegs zur Eulerei. Ich leiste gerne Schneeflocke, meiner Eule gesellschaft. Ausserdem habe ich kein grösseres Hobby als zeichnen, nun gut, vielleicht Zaubertränke brauen. Ich liebe es einfach. Vorallem einen Sonnenuntergang zu zeichnen ist wunderbar!"

"Oh, sie haben eine Eule? Ich liebe Tiere, nur leider, hatte ich bisher keine Zeit mich um eines zu kümmern. Darf ich sie begleiten?" Rhanna nickte und Aurélia folgte ihr in die Eulerei.

Rhanna und Aurélia unterhielten sich noch eine ganze Weile in der Eulerei und Aurélia war sich sicher, dass ihr dieses Mädchen immer sympathischer wurde. "Hm, es ist schon ziemlich spät." Sie starrte in die Finsternis. "Müsstest du nicht langsam in deinem Gemeinschaftsraum sein, Rhanna? Sonst bekommst du noch Ärger wegen mir, weil ich dich aufhalte." Ein Grinsen bedeutete ihr jedoch, dass es Rhanna absolut nichts ausmachte. Trotzdem verließen sie zusammen die Eulerei, verabschiedeten sich voneinander und jeder ging seinen Weg.



Aurélia Mytam in Kapitel 3"