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Langsam öffnete Clarissa ihre Augen. Weil die Dunkelheit sie umgab, schloss sie darauß das es Nacht sein musste. Langsam ordnete sie ihre Gedanken. Wie lange hatte sie wohl geschlafen. 1, 2 oder sogar 3 Tage. Clarissa spulte in ihren Gedanken die Geschenisse zurück."Harry- sie war mit ihm in dem Pub gewesen und dann ; oh nein da war Malfoy gesessen, er hatte etwas von Rache gesagt- an ihrem Vater- das Voldemord bescheid wusste.Sie musst ihn warnen." Plötzlich richtete sich das Mädchen in ihrem Bett auf.Sie musst zu ihm, ihn berichten, was sie gesehen und gehört hatte. Ihr Kopf dröhnte als sie sich langsam aufrichtete und in ihre roten Plüsschpantoffeln glitt.Sie legte ihre Hand an die Stirn und merkte, dass sie ganz heiß war- Fieber. "Trotzdem, ich muss zu ihm", dachte Clarissa und öffnete die Tür. Leise lief sie die Stuffen hinunter, ihm Hintergedanken, dass sie sich vielleicht doch lieber den Morgenmantel anzeihen hätte sollen.Ihm Nachtgewand war es doch ziemlich kühl. Als sie die Kerker erreichte klopfte sie an die Tür. Als sich keiner meldete öffnete sie die Tür und entdeckte die zwei Turtteltauben vor dem Kamin sitzen. Besser gesagt Raven lag schon fast auf ihrem Vater. Clarissa hielt sich die Hände vors Gesicht und rief"Hab nichts gesehen, ich wollte euch zwei Turteltäubchen wirklich nicht stören, aber ich muss dich warnen, Dad.Du weisst ja noch immer nicht was passiert ist. Du bist in großer Gefahr.Lucius Malfoy hat irgendetwas davon gefasselt, dass Voldemord hinter dir her ist.Du sollst ein Verräter sein.Ich kappier nichts, außer das er etwas von umbringen gesagt hat." Raven hatte den Eindruck , als wären Zeit und Raum in diesem Augenblick eins, als sie in Severus Armen lag und ihn zärtlich streichelte. `Es ist, als ob etwas in mir nach langer Zeit nach Hause gekommen ist...´ In ihren Augen lag ein Ausdruck von Seligkeit, der sich nur unwesentlich schmälerte, als Raven nun ihr Gesicht auf ihrem Arm aufstützte und Severus ansah. " Ich brauche wirklich deine Hilfe." sagte sie ernst. Severus schien ihr aufmerksam zuzuhören. Raven fuhr leise fort."Es handelt sich um Sirius Blacks Schwester Samantha..." Raven bemerkte,daß ein düsterer Schatten über Severus Gesicht glitt. Natürlich, es mußte wegen Sirius sein....Raven erinnerte sich an die Todfeindschaft, die beide Männer seit ihrer gemeinsamen Schulzeit verbunden hatte. Doch sie wußte, daß sie darauf in diesem Augenblick keine Rücksicht nehmen konnte. Nicht, wenn es um Samantha ging. Raven spürte,wie es ihr warm ums Herz wurde..Samantha war viele Male für sie dagewesen, sie durfte sie jetzt nicht im Stich lassen...sie durfte einfach nicht.. Und doch - Wie schwer es ihr fallen würde, Severus nun wieder verlassen zu müssen. Severus schien gerade eine weitere Frage stellen zu wollen, als es an der Tür klopfte. Beide wandten sich zu ihr um, als diese bereits aufflog und ein Mädchen völlig außer Atem in Severus Büro stand. Raven löste sich sofort aus Severus Umarmung und erhob sich hastig. Es war Clarissa. Ihre Augen waren weit aufgerissen und sie rang nach Worten. Während sie sprach war Severus langsam aufgestanden. Seine Augen hatten wieder jenen hohlen,verschlossenen Ausdruck angenommen, den Raven nur allzugut von ihm kannte. Sie lauschte Clarissas Worten mit stummem Entsetzen. Jenes leuchtende Glück, welches noch eben in ihren Augen gestanden hatte,war ausgelöscht. Voldemort....Malfoy...Severus... Raven vergrub ihr Gesicht in den Händen. Nein, Friede würde noch nach lange nicht sein in dieser dunklen Zeit. Sie hob den Kopf und schaute auf Severus, dann auf Clarissa. Clarissa wirkte verängstigt, Severus zutiefst besorgt. Aber warum? Diese Frage schoß Raven durch den Kopf. Was genau hatte Severus nun mit den Todessern zu tun? War es immer noch wegen seiner Vergangenheit? Sie hatte auf all das im Augenblick keine Antworten, und sie wußte, sie würde sie auch nicht an diesem Abend bekommen. Sie würde nun gehen müssen. Severus und seine Tochter mochten vieles zu bereden haben,was für ihre Ohren nicht bestimmt war. Raven wandte sich leise um und ging zur Kerkertür. Dort drehte sie sich noch einmal um. "Gute Nacht.." sagte sie leise und ließ die Tür hinter sich ins Schloß fallen. Es war, als ob sie ein warmes Licht verlassen hätte, und nun erneut in die kalte Schwärze des Universums hinausgeschleudert wurde..... Ihr Schritt war langsam, fast mechanisch, doch dann begann Raven zu rennen, und die alten Kerkerwände warfen das Echo ihres erstickten Schluchzens zurück. |