Second Chance

 

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Kapitel 3: Das Dunkle Mal



Eine einzige Woche hatte sich noch nie so lang angefühlt, und Snape dachte die ganze Zeit über darüber nach, wen er umbringen würde, und warum und wie. Hippolyte hatte sich geweigert, ihm weitere Einzelheiten zu sahen, und ließ ihn schmoren. Zum Glück geschah am Donnerstag Abend etwas das ihn ablenkte.

Nachdem die UTZ-Prüfungen vorbei waren, nahmen die Siebtklässler den Unterricht nicht mehr ernst. In einigen Fällen tauchten sie gar nicht zum Unterricht auf, niemand beschwerte sich wirklich, die meisten der Lehrer ließen sie sich entspannen und am Ende des Schuljahres ausruhen. Nicht einmal Professor McGonagall machte zu viel Aufhebens, als sich zwei Jungen aus Gryffindor in einer Stunde die Haare lila färbten.

Sie regte sich auch nicht auf, wenn sich die Schüler unterhielten. Snape saß am hinteren Ende und achtete nicht wirklich auf das, was Avery sagen wollte. Er hörte eine Stimme, die er erkannte, von einer Seite. Sie sprach laut und wütend.

"Was haben sie!"

Er fragte sich was James Potter wütend machte und drehte den Kopf halb um nachzusehen. Potter und drei seiner Freunde saßen zusammen und Potter, Black und Pettigrew starrten Lupin an. Der Werwolf sah entschieden unglücklich aus.

"Ich glaube es nicht. Ich werde meine Bewerbung zurückziehen. Ich gehe nicht hin, nicht wenn sie solchen Abschaum als Leiter haben", sagte Black wild. "Wir suchen uns einen anderen Ort um uns zu Auroren ausbilden zu lassen."

"Nein", widersprach der Werwolf, "ruiniert euch nicht dafür eure Zukunft. Ich - ich dachte sowieso nie wirklich, dass sie mich annehmen würden."

Snape verzog das Gesicht. Er war nicht ganz sicher worüber sie redeten. Jemand hatte den Werwolf geärgert, das war klar. Er lächelte. Das störte nicht.

"Wenn sie so sind", sagte Potter auf seine arrogante Art, "denke ich nicht, dass ich dabei sein will. Ich wäre lieber kein Auror, wenn sie alle solche Vorurteile haben."

Snape erinnerte sich an die früheren Gespräche, die er gehört hatte, und bemerkte, dass die Uni, die Auroren ausbildete, sich geweigert haben musste, einen Werwolf anzunehmen. Vielleicht war doch noch etwas Verstand übrig in der Welt. Einige Menschen waren offensichtlich viel vernünftiger als Dumbledore.

"Nun, ich gehe zu Dumbledore", erklärte Black. "Ich lasse ihn klären warum du nicht zugelassen wirst. Er wird einige Vorschläge haben. Du kommst mit, Remus, und wir klären das." Er grinste. "Und wenn Dumbledore nicht weiß was wir tun sollen, gehen wir zur Uni und sehen ob die Auroren so gut darin sind, aus Flüchen rauszukommen wie sie sein sollten."

Gelächter kam von der Gryffindorgruppe die um Black herum saß. Snape verzog das Gesicht. Es freute ihn zu sehen, dass der Werwolf ein ähnlich unglückliches Gesicht aufgesetzt hatte. Zum 100. Mal fragte sich Snape, was jemand in einem Werwolf sehen konnte. Er wünschte, dass Voldemort das Monster töten wollte.

Snape starrte aus dem Fenster und hing Tagträumen darüber nach, sie alle vier zu töten, Voldemorts reiche Belohnung zu empfangen und der Wichtigste aller Todesser zu werden, Lucius Malfoy seine Worte ins Maul zu stopfen... er würde die vier langsam töten, einen nach dem anderen, oder sie zwingen sich gegenseitig umzubringen.. das wäre interessant. Bitter dachte er, dass sie selbst dann ewig als Helden und Märtyrer verehrt werden würden. Sie würden gewinnen, was er auch tat. Wieder unterbrach Gelächter seine Gedanken.

Als die Glocke das Ende der Stunde verkündete, gingen die Siebtklässler unter lautem Geplapper hinaus. Snape ging schnell weg, damit er nichts mehr von dem Gespräch der Gryffindors hören musste, und ging direkt hinunter in den Gemeinschaftsraum der Slytherins.



~




"Ich denke wirklich nicht, dass das eine gute Idee ist", sagte Remus, der Sirius ohne große Hoffnung folgte. "Dumbledore hat nicht wirklich etwas damit zu tun. Er kann sie nicht dazu zwingen mich anzunehmen."

"Ja, vielleicht, aber er kann eine Beschwerde einreichen, und er hat vielleicht Vorschläge, wo wir zusammen studieren können. Außerdem müssen wir ihm sagen, wenn wir unsere Bewerbungen zurückziehen wollen."

"Ja, und es ist besser als Sirius zur Uni gehen zu lassen, damit er seine Sprüche ausprobiert", fügte James hinzu. Remus lächelte.

"Wirklich, Leute, es ist nicht euer Problem. Ihr solltet nicht deswegen zurückziehen. Es ist nichts was ich nicht erwartet haben." Als er es sagte wusste Remus, dass seine Worte auf taube Ohren fielen.

"Nun, du hättest es nicht erarten sollen! Ich werde nicht zulassen, dass du herum läufst und erwartest, dass dich die Leute schlecht behandeln weil du bist was du bist", sagte Sirius hitzig. "Denk das nie, niemals, hörst du mich? Du weißt, dass du der Beste von uns allen bist."

"Ist schon gut, Sirius, keine Angst", sagte Remus leise und etwas überwältigt.

"Natürlich habe ich Angst wenn du dich so benimmst! Es gibt keinen Grund aus dem dich jemand anders behandeln sollte als alle anderen.."

"Außer dass ich mich einmal im Monat in ein blutdurstiges Ungeheuer verwandle", murmelte Remus. Sirius öffnete den Mund um etwas zu sagen, überlegte es ich noch einmal und klopfte Remus stattdessen auf die Schulter.

"Yeah, und du bist alle 29 Tage, 29 Tage lang ein plappernder Irrer", sagte James zu Sirius. "Wenigstens ist Remus 28 Tage lang normal." Er fing an, wieder den Gang hinunter zu gehen, und die anderen folgten ihm stumm. Remus sah zu Boden als er weiterging, und sah Sirius nicht in die Augen.

Sie kamen zu dem Wasserspeier, der den Eingang zu Dumbledores Büro bewachte. James klopfte, und sie warteten eine Weile, dann sagte eine magisch verstärkte Stimme "herein", und der Wasserspeier sprang zur Seite. Sie stiegen die Wendeltreppe hinauf zur Bürotür, die offen stand.

Professor Dumbledore lächelte sie an. "Was bringt euch her?", fragte er. "Kommt rein und setzte euch, es fing gerade an, langweilig zu werden; ich freue mich, etwas zu haben, mit dem ich mich beschäftigen kann."

"Sir, die Uni nimmt Remus nicht an", sagte Sirius offen mit anklagendem Tonfall. "Sie nehmen ihn nicht an, weil er ein Werwolf ist, also ziehen James und ich unsere Bewerbungen zurück wenn Sie sie nicht dazu bringen können, ihre Meinung zu ändern."

Das Lächeln wich etwas aus Dumbledores Gesicht und er sah Remus an, der sich unruhig auf seinem Platz wand. "Ich fürchte ich muss sagen, dass ich nicht in die Auswahlverfahren der Uni eingreifen kann. Ich habe ihnen so gut ich konnte zu euch dreien geraten, aber ich kann nicht mehr tun. Also werdet ihr zurückziehen?"

"Yeah", sagte James, und Sirius nickte mit noch immer wütendem Gesicht.

Dumbledores Lächeln fing an zurückzukehren. "Was hast du dazu zu sagen, Remus?"

"Ich denke sie sollten es nicht tun", sagte er und sah dabei seitlich zu Sirius. "Ich meine, die Uni ist der beste Ort um ein Auror zu werden, und ich habe nie wirklich erwartet, angenommen zu werden."

"Nun", sagte Dumbledore nachdenklich. "Die Uni ist ein hervorragender Ort für die Ausbildung zum Auror. Zauberer aus aller Welt gehen dahin. Und sie liegt im Schwarzwald in Deutschland, dem Herzland der dunklen Künste, aber es ist nicht der einzige Weg, ein Auror zu werden."

"Und sie lassen keine Werwölfe zu", sagte Sirius. "Verdammte Idioten, wenn ihr mich fragt."

"Ich werde tun als hätte ich ein gewisses Wort nicht gehört", sagte Dumbledore mit einem Zwinkern in den Augen. "Wie ich sagte", fuhr er fort. "Es gibt andere Wege. Einer davon ist es, bei jemandem in die Lehre zu gehen, der schon ein Auror ist."

Remus sah hoffnungsvoll auf. "Sie meinen - Sie wissen jemanden … "

"Ich denke es wäre am Besten, das Treffen der Vereinigung am Donnerstag Abend vor dem Ende des Schuljahres abzuwarten", sagte Dumbledore. "Viele der Mitglieder der Vereinigung sind Auroren, und ihr findet vielleicht jemanden, der drei laute Ärgernisse nehmen will." Er sah James an. "Oder ist Lily auch dabei?”

"Nein, Lily will für das Ministerium arbeiten", sagte James sofort. Dann wurde er rot. Sirius grinste.

"Ich hab euch doch gesagt, dass Dumbledore alles weiß", zischte er gerade laut genug um es den Direktor hören zu lassen.

"Ihr tanzt sehr gut zusammen", sagte Dumbledore mit einem breiten Lächeln. "Ich erinnere mich, dass ihr im Herbst beim Halloweenball die Tanzfläche beherrscht habt." James errötete noch mehr. "Wie gesagt, ich werde ein paar Worte mit den Auroren unter uns sprechen - sehen ob jemand Interesse hat, 3 Lehrlinge anzunehmen." Er wandte sich wieder Remus zu. "Sei nicht zu niedergeschlagen darüber. Du wirst - ihr alle werdet - Menschen treffen, die euch nicht zustimmen, oder die euch nicht mit so viel Nachsicht behandeln wie ihr erwarten würdet. Das Beste was ihr tun könnt ist, an dem festzuhalten, was ihr für das Richtige haltet, und nicht-", er sah Sirius durchdringend an, "-und nicht direkt auf Rache zu sinnen."

James und Remus lächelten beide, und Sirius wurde beinahe rot.

"Nun geht und genießt die letzten paar Tage eurer Zeit hier." Er stand auf, und sie taten es ebenfalls. "Und - tolle Frisur, Jungs."

James und Sirius fassten sich fast unwillkürlich mit der Hand an die lila Haare. Remus murmelte leise etwas, sie dankten dem Direktor und verließen das Büro.

"Das ist so cool", sagte Sirius. "Es wird toll sein, bei einem echten Auroren in die Lehre zu gehen. Wer denkt ihr wird es?"

"Das hängt davon ab ob Dumbledore einen von ihnen davon überzeugen kann, uns anzunehmen", sagte Remus düster. "Könnt ihr euch einen Auror vorstellen, der einen Werwolf in seine Nähe lässt?"

"Dumbledore findet jemanden", sagte James. "Ich wette, dass einer seiner Freunde etwas Verstand haben wird, ihr werdet sehen." Er fuhr sich wieder mit der Hand durch die Haare und versuchte sie dazu zu bringen, am Kopf anzuliegen.

"Ich kann nicht glauben, dass er euch dafür nicht getadelt hat", sagte Remus mit einem Blick auf ihre lila Haare. "Ich habe euch doch gesagt, dass es sich nicht rauswaschen lässt. Aber hört mir jemand zu?"

"Wie um alles in der Welt hat er das von mir und Lily erfahren?", fragte sich James laut. "Wir wollten nicht, dass die Lehrer es wissen. Wir haben es geheim gehalten."

"Schau", sagte Sirius, "ich bin sicher, dass Dumbledore praktisch alles weiß. Er weiß wahrscheinlich sogar, dass ich in der dritten Klasse hinter der Besenscheune Emma Fotheringay geküsst habe."

"Was hast du?", wollten James und Remus im Chor wissen. "Warum hast du uns das nicht erzählt?", fuhr James fort

"Sie hat mich danach gleich geschlagen", sagte Sirius grinsend. Alle drei lachten. "Meint ihr wir haben vor dem Essen noch Zeit für ein Spiel Dreierschach?"

"Dieses Mal schlage ich euch", sagt James. "Auch wenn ihr euch gegen mich verbündet." Sie eilten durch die Gänge zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors.

"Wo seid ihr hin?", fragte Peter sobald sie durch das Portraitloch stiegen. "Ich habe euch überall gesucht. Warum habt ihr nach Verwandlungen nicht auf mich gewartet?"

"Wir mussten mit Dumbledore reden", sagte James geistesabwesend, während er das Schachbrett suchte.

"Komm Schach spielen", sagte Remus zu Peter. "Ich brauche etwas Hilfe, wenn ich die Beiden schlagen soll."



~




"Hast ne Verabredung, ja?", fragte Avery als er mit unverhohlener Erheiterung zusah, wie sich Snape die schwarzen Haare zurückkämmte und seinen besten Festumhang anzog. Die Zeit war die letzten Tage über seltsam abgelaufen und so langsam geworden, dass er gedacht hatte, er müsste ewig auf seine Gelegenheit warten, dann beschleunigte sie sich als er anfing sich zu fragen, was die Aufgabe einschließen würde. Aber endlich war es Samstag Abend.

"Yeah", sagte Snape geistesabwesend.

"Wie ist sie so?"

Snape hob nur die Augenbrauen und sagte nichts. Er war damit fertig, seinen Festumhang gerade zu ziehen und stand da, um sich einen Augenblick lang im Spiegel anzusehen. Er hatte wenig Erfahrung mit diesen Dingen; wenige der Mädchen in Slytherin hatten nach einigen Augenblick seiner sarkastischen, bissigen Kommentare noch mit ihm sprechen wollen, und er war nicht sicher was er zu Hippolyte sagen würde, wenn er sie im Roten Drachen traf.

"Na, viel Spaß", sagte Avery halbherzig.

"Ich komme spät zurück", sagte Snape, "also mach dir keine Sorgen wenn ich nicht da bin, bevor ihr alle ins Bett geht." Nicht dass jemand sich überhaupt Sorgen machen würde, aber er dachte nicht, dass er mit jemandem sprechen wollte wenn er zurückkam - falls er zurück kam. Er dachte nicht lange über diese Möglichkeit nach. Wenn auf diesem kleinen Abenteuer etwas schief ging, wäre alles zu ende.

"klar", sagte Avery. "Bye."

Snape ging hinaus. Es war ein Abend, an dem die 6. und 7. Klässler alle nach Hogsmeade gehen durften, also musste er nicht durch die Peitschende Weide schleichen. Das, dachte er, war auch gut so, denn er stellte sich vor, dass sein Festumhang nicht sonderlich eindrucksvoll aussehen würde, nachdem er durch den Dreck gestiefelt war.

Als er die Straße hinunter ging um das Gelände zu verlassen, versuchte Snape nicht daran zu denken, was später geschehen würde. Aber sein Geist rauschte trotz all seiner Versuche weiter. Er fühlte eine Mischung aus Aufregung und Nervosität, was sich beides nicht auf seinem Gesicht zeigte. Nun würde er wirklich ein Todesser sein, nachdem er jemanden für Voldemort getötet hatte..

Er hatte den Todesfluch, Avada Kedavra, gelernt obwohl er in Hogwarts nicht unterrichtet wurde. Er benötigte eine gewisse Art von Konzentration, eine Sicherheit über das Ergebnis, wie so viele Arten der Magie. Snape hatte an kleinen Insekten und Mäusen geübt und dachte, dass er ihn wirklich ausführen konnte.

Die Straße führte ihn direkt nach Hogsmeade hinein. Snape sah auf die Uhr. Genau rechtzeitig. Der Rote Drache war am anderen Ende der Stadt, und Snape eilte die Straße hinunter, weil er keinen seiner Freunde, oder, schlimmer noch, einen Professor, treffen wollte.

Als er den Roten Drache erreichte verlangsamte er seine Schritte. Er wusste es besser als direkt in das elegante Restaurant mit Bar zu stürmen. Er blickte durch die Fenster als er auf die Tür zuging. Zum Glück waren drinnen keine Lehrer oder Schüler aus Hogwarts. Snape ging hinein und sah sich mit einem arroganten Grinsen im Gesicht um, um das Gefühl zu verbergen, dass er hier nicht hergehörte. Er erwartete es halb, jeden Augenblick angesprochen und hinausgeworfen zu werden.

Er sah sich an der Bar und den Tischen nach Hippolyte um. Nach einer Sekunde sah er sie und kam sich dumm vor. Irgendwie hatte er erwartet, dass sie den schwarzen Umhang trug, den alle Todesser bei ihren Treffen anhatten. Stattdessen lehnte sie an der Bar, sah gelangweilt aus und trug etwas, das nach einem roten Seidenfestumhang aussah. Sie sah beeindruckend aus, und Snape fiel es schwer, sein Gesicht leer zu halten als er sich näherte, und noch schwerer, auszusehen als wüsste er was er tat. Er versuchte ihren Blick auf sich zu ziehen, aber sie sah in die Ferne.

"Guten Abend", sagte er.

Sie sah auf, erkannte ihn und sagte: "Hi."

Als Snape ihr einen Drink bestellt und an einen Tisch in der Ecke ging, konnte er kaum die Augen von ihr nehmen. Als sie sich Beide setzte nickte sie auf geschäftsmäßige Art.

"Richtig. Wir bleiben eine Weile hier, dann ziehen wir los. Der Ort ist nicht wirklich in Hogsmeade, und wir müssen hinfliegen weil Apparationsentdeckungssprüche darauf liegen."

"Wer - wer ist es? Der Mensch den wir... umbringen, meine ich", fragte Snape.

"Nachdem du ein Novize bist, ist es am Besten, wenn du es erst im letzten Augenblick erfährst", antwortete Hippolyte. "Es ist jedenfalls keiner den du kennst. Er arbeitet für das Zaubereiministerium."

"Oh, richtig, gut." Dabei fühlte sich Snape entschieden besser. Jemanden zu töten, der für das Ministerium arbeitete war sicher etwas das es zu tun wert war. Es fiel ihm ein, dass es wahrscheinlich das einzig Gute an der Vereinigung gegen Voldemort war: Sie hatte nichts mit dem Ministerium zu tun.

Er trank an seinem Drink und sah Hippolyte an. Sie war wirklich sehr hübsch mit ihren langen blonden Haaren und dem roten Kleid aus. Sie lächelte ihm über ihr Glas hinweg zu. Snape fühlte wie sein Mund ungewollt versuchte, zurückzulächeln.

"So", sagte sie. "Du magst das Ministerium nicht?"

Snape schüttelte nachdrücklich den Kopf. "Sie vermasseln alles, und sie sind viel zu nachsichtig in so vielen wichtigen Dingen", sagte er mit einiger Wut. "Sie werden jedes Jahr weicher bei den wichtigen Dingen." Er verzog das Gesicht als er sprach.

"Bei was?", fragte Hippolyte neugierig.

"Die neuen Gesetze über Ungeheuer zum Beispiel. Ihnen das 'Recht' einer Verhandlung zu geben und der Blödsinn, dass man sie nicht umbringen darf wenn sie keine direkte Gefahr darstellen. Als wäre ein Ungeheuer je sicher." Snape schluckte hinunter was er als nächstes hatte sagen wollen, als ihm klar wurde, dass er leidenschaftlich und laut gesprochen hatte. Was ging es sie eigentlich an, was er dachte?

Er saß da, sah finster aus dem Fenster und dachte über das nach was er gerade gesagt hatte. Hätte es dieses neue Gesetz nicht gegeben, wäre sein Vater noch am Leben.

Sie tranken beide stumm aus. Dann stand Hippolyte auf. "Ja", sagte sie. "Gehen wir."

Snape ging mit ihr aus dem Restaurant. "Wir fliegen rüber." Snape verzog das Gesicht als ihm klar wurde, dass er keinen Besen dabei hatte. Er sagte es Hippolyte.

"Hast du keinen mitgebracht?", fragte Hippolyte. "Ehrlich, hast du nicht nachgedacht, bevor du runtergekommen bist? Nun, ich schätze es ist etwas zu weit um ihn aus Hogwarts zu rufen." Sie lächelte. "Du wirst eben hinter mir fliegen müssen."

Sie nahm ihren Besen aus dem Ständer vor dem Roten Drachen, beendete den Securitasspruch mit einer Berührung ihres Zauberstabes, und schwang sich darauf während sie ihn vor sich schweben ließ. Snape erkannte ihn voller Neid als Silver Arrow. Umständlich stieg er hinter Hippolyte auf. Er rutschte auf der roten Seide und versuchte sie aus dem Weg zu schieben. Ohne zu warten um zu sehen ob er sicher saß, stieß sich Hippolyte ab und in den Himmel, und Snape musste sie um die Taille fassen.

"Paß auf was du machst", sagte Hippolyte laut über die rauschende Luft. "Ich würde gerne atmen." Snape wurde rot und löste seinen Griff, so dass er sie kaum berührte. Er war froh, dass sie vor ihm saß und sein Gesicht nicht sehen konnte.

Der Flug schien Tausend Jahre zu dauern, während er hinter Hippolyte saß und sich fragte, ob die Gerüchte, die Lucius Malfoy sie und Voldemort betreffend angedeutet hatte, stimmten. Der Himmel wurde dunkel. Snape konnte sehen, dass sie nach Süden flogen, aber er konnte keine Landmarken auf dem düsteren Boden erkennen.

Endlich, nach einigen Stunden kühlem Fluges, deutete Hippolyte mit dem Besen nach unten, Snape sah die Lichter der Häuser unter ihnen, und fragte sich, ob es eine Zauberer- oder Muggelnachbarschaft war. Sie flogen über ein dunkles Haus, und Hippolyte landete den Besen sauber in einem Feld hinter den Häusern. Es war nun ganz dunkel.

"Das ist es", murmelte Hippolyte leise in Snapes Ohr. "Nur, das erste was du wissen musst ist das: Wenn einer von uns erwischt wird, werden wir nach Azkaban geschickt. Wenn du singst, erwischt dich der dunkle Lord am Ende und was er mit dir anstellt wird schlimmer sein als alles was dir in Azkaban passieren kann." Sie lächelte, und zeigte dabei im dunkeln ihre Zähne. "Also halt den Mund. Und wenn du da drinnen erwischt wirst und ich nicht, gibt es die Möglichkeit, dass ich uns beide raus holen kann bevor es zu schlimm wird."

"In Ordnung", sagte Snape leise, wütend über den Gedanken, dass er zum Verräter werden könnte um die Strafe zu vermeiden. Er hatte Voldemort seine Treue geschworen. Und Dumbledore, dachte er plötzlich und ungewollt. Er wandte seine Gedanken davon ab, bevor er noch unruhiger werden konnte. "Gehen wir."

Sie gingen über das Feld, wobei Snape den Silver Arrow trug, bis sie an eine Hecke kamen, die den Garten vom Farmland dahinter abtrennte.

"Laß den Besen hier", sagte Hippolyte. "Wir apparieren wahrscheinlich zurück. Es ist egal wenn wir den Alarm auslösen wenn er tot ist."

Die Worte schienen in Snapes Kopf zu hallen. Wenn er tot ist. Es klang sehr leicht. Snape hoffte, dass es so einfach sein würde wie es klang. Avada Kedavra. Das war einfach genug, ein schneller, angeblich schmerzloser Tod. Und er würde wirklich ein Todesser sein, wenn es vorbei war.

Hippolyte tatschte an der Hecke herum. Ihre rote Seide sah sehr unpassend aus, als sie sich ins Gras kniete und mit ihrem Zauberstab herum fuhrwerkte. Snape hielt seinen eigenen Zauberstab in der Hand und sah sich um als würde erwarten, dass jeden Augenblick ein Trupp Zauberer herunter schweben würde.

Auf einmal blitzte es lila auf, und Hippolyte richtete sich auf. "Da. Die Schutzzauber an der Hecke sind abgeschaltet."

"Woher um alles in der Welt wusstest du, dass sie da waren?", fragte Snape.

"Ah", sagte Hippolyte. "Es gibt viele Dinge über die Todesser, die du nicht weißt, junger Severus." Sie schob sich durch die Hecke. Ihr Umhang fing sich an einem Ast. Schnell befreite Snape sie, und folgte ihr. Stumm überquerten sie den Rasen vor dem Haus. Zog ihre Zauberstäbe heraus, als sie an die Tür kamen.

"Alohomora," sagte sie, und das Schloss klickte. Snape öffnete die Tür und sie gingen hinein. Das Haus war still und dunkel, und sehr ordentlich. Snape sah sich nervös um. "Okay, du gehst rauf, ich gehe durch die Zimmer hier unten", murmelte Hippolyte, mit kaum hörbarer Stimme. "Wir wollen einen Mann, etwa 30." Snape nickte und ging auf leisen Füßen die Treppen hinauf. Er hatte das seltsame Gefühl, es würden sich hundert Schlangen in seiner Brust winden. Wenn sie erwischt wurden … wenn er den traf, den er umbringen sollte … wenn er den Falschen umbrachte … er richtet sich auf. Er hatte nicht vor, Hippolyte sehen zu lassen, dass er zögerte. Oben war es sehr leise. Snape wusste erst nach einem Augenblick, dass das raue Geräusch, das er hörte, sein eigener Atem war. Er ging durch einen Gang zur ersten Tür. Eine Sekunde lang hielt er inne, dann drückte er die Klinke und öffnete sie, wobei er sich fragte, was er auf der anderen Seite finden würde.

Es war ein Badezimmer. Snape kam sich etwas lächerlich vor. Es brachte offensichtlich nichts, sich Sorgen darüber zu machen, was er finden würde. Wahrscheinlich war der nächste Ort bei dem er Angst haben würde ihn zu betreten, die Besenkammer. Er sah sich im leichten Licht im Badezimmer um, dann ging er wieder den Gang hinunter. Die nächste Tür war einen Spalt geöffnet.

Snape stieß sie auf. Dieses Mal zögert er nicht. Er stand in einem kleinen Schlafzimmer, und im Bett sah er eine schlafende Gestalt liegen, leises Schnarchen hallte in seinen Ohren. Da ist ein Mensch, dachte Snape auf einmal, und er wunderte sich über seine Dummheit, natürlich schlief da ein Mensch, er war hier um ihn umzubringen.

Snape hob den Zauberstab und näherte sich dem Bett. Er bewegte sich auf leisen Sohlen darauf zu. Plötzlich wurde ihm klar, dass dort zwei Menschen schliefen. Er hielt an. Einen hatte er erwartet, aber Hippolyte hatte ihn nicht gewarnt, dass ihr Opfer verheiratet war.

Vielleicht sollte er Hippolyte herauf rufen, dachte er. Er deutete mit seinem Zauberstab auf das Bett und fing an, wieder zurück zu weichen. Dann entschied er sich anders. Er sollte sie zumindest sichern, so dass sie nicht entkommen konnten. Malfoy hatte ihm einige nützliche Bindesprüche beigebracht.

Er ging wieder ans Bett, dieses Mal weniger vorsichtig. Er trat auf ein knarrendes Brett im Boden, und das Geräusch schien durch das Zimmer zu hallen. Eine der Gestalten im Bett seufzte und drehte sich um. Snape erstarrte einen Augenblick lang, dann hob er den Zauberstab.

"Retineo!", sagte er schroff. Seine Stimme hallte im dunklen, stillen Zimmer. Dann schossen Seile aus seinem Zauberstab und wanden sich um die beiden Gestalten, um sie fest zu fesseln. Sie wachten beide plötzlich auf und kämpften sinnlos gegen ihre Fesseln. Snape näherte sich um seine Arbeit zu betrachten, und ein paar graue Augen sah zu ihm auf. Es war die Frau. Sie schrie vor Angst als sie ihn sah.

"Ah", sagte eine Stimme hinter ihm. "Du hast sie erwischt, ja? Hervorragend." Snape wirbelte herum. Er hatte Hippolyte nicht ankommen hören.

"Wer seid ihr, und was wollt ihr?", fragte wieder eine Stimme von hinter ihm. Erschrocken drehte er sich um, und bemerkte, dass einer der Gefangenen gesprochen hatte.

"Klappe", sagte er hart, und wedelte mit seinem Zauberstab in die Richtung des Mannes. Wenn sie sprachen wurden sie zu beängstigend echten Menschen. Hippolyte hob ihren Zauberstab und ein Lichtstrahl fiel auf den Mann und die Frau. Sie ging sehr nahe heran und sah sie an.

"Ich war nicht sicher ob wir hier noch jemanden finden würden oder nicht", sagte sie. "Nun, es macht nicht wirklich etwas aus. Der dunkle Lord wird zufrieden sein."

"Ihr seid Todesser", sagte der Mann heiser. "Nun, ich werde euch nicht beitreten."

"Ich auch nicht", fügte die Frau mit vor Angst hoher Stimme hinzu.

"Die Wahl habt ihr nicht", sagte Hippolyte leicht. "Ihr werdet sterben, auch wenn ihr euch jetzt Voldemort erschwört." Sie hob ihren Zauberstab und deutete damit auf den Mann. Sie lächelte auf ihn hinunter. "Avada Kedavra!"

Grünes Feuer schoss aus ihrem Zauberstab und blendete Snape, so dass er wegsehen musste, auch wenn er sehen wollte was geschah. Als er wieder sehen konnte, sah er, dass der Mann reglos auf dem Bett lag, fast als würde er wieder schlafen. Die Frau keuchte. Ihr Atem hallte durch das Zimmer. Snape sag die Leiche an. Er hat für das Ministerium gearbeitet, dachte sich Snape, der Mann war sein Feind.

Hippolyte hob wieder den Zauberstab und hielt inne. "Habt ihr Kinder hier?", fragte sie die Frau.

"Nein!", antwortete sie mit quiekender Stimme.

"Du lügst", sagte Hippolyte kalt. "Severus, statt da rumzustehen als hättest du noch nie so was gesehen, geh und such die Kinder. Ich denke sie sind in der Nähe. Dann bring sie um."

Snape holte tief Luft und ging aus dem Zimmer. Im Gang stand er reglos da und fragte sich was er tun sollte. Die Kinder fingen, sie umbringen; das hatte ihm Hippolyte befohlen, und er sollte ihr in allem gehorchen. Er würde ein Todesser werden, und das war was Todesser taten.

Er ging ins nächste Zimmer und schob die Tür auf, halb in der Hoffnung, dass die Frau die Wahrheit gesagt hatte und es keine Kinder geben würde. Das Zimmer war leer. Snape rief ein leichtes Licht und sah sich um. Danach zu schließen wie unbewohnt es aussah und wie sauber die Möbel waren, war es ein Gästezimmer. Hier waren keine Kinder.

Seine Hoffnungen stiegen als er wieder hinaus ging. Es waren noch drei Türen übrig. Die nächste klemmte. Er zog sie auf und fand heraus, dass es ein Wandschank war. Sicher war das nicht der Ort den er suchte.

Das zweite Zimmer war ein Arbeitszimmer. Snape ging zum Tisch und betrachtete ihn mit bereit gehaltenem Zauberstab. Darauf lag ein großer Ordner mit Papieren auf dem 'Zaubereiministerium - privat und vertraulich' stand. Snape nahm ihn mit. Er würde etwas haben das er vorzeigen konnte, auch wenn er keine Kinder fand.

Snape ging zur Tür des dritten Zimmers und öffnete sie still. Jetzt stand er im Kinderzimmer. Snape sah sich um. Nun musste er die Kinder töten. Denk nicht darüber nach, riet er sich.

Er durchquerte das Zimmer. Ein kleines Mädchen, etwa drei Jahre alt, schlief in einem kleinen Bett, und in einer Wiege daneben war ein Baby. Sie schliefen beide fest, ohne zu wissen, dass ihr Vater tot war und dass die Todesstrafe über sie und ihre Mutter ausgesprochen worden war. Er hob die Hand um den Ort zu befühlen, an dem sein Arm gezeichnet war. Er war ein Todesser, er konnte Voldemorts Befehlen nicht entgehen. Aber was brachte es Voldemort, diese beiden zu töten? Menschen zu töten, die für das Ministerium arbeiteten, die gegen ihn kämpften, war in Ordnung. Kinder zu töten war anders.

Snape stand lange da und sah sie an. Sie lagen völlig hilflos vor ihm, alles was er tun musste war den Zauberstab heben und den Spruch sagen, sie würden nichts mitbekommen oder leiden. Er hielt seinen Zauberstab über das Bett und starrte hinunter Avada Kedavra, dachte er, das ist alles und dann ist es vorbei. Das Mädchen drehte sich um und rollte sich in die Decke.

Nach einer langen Zeit senkte Snape langsam seinen Zauberstab. Er hatte kaum eine bewusste Entscheidung gefällt, aber er wusste, dass er sie nicht umbringen würde. Aber er konnte auch nicht einfach weggehen. Wenn Hippolyte nachsah würde sie sicher sehen, dass sie am Leben waren. Er hob wieder den Zauberstab und machte ein schwaches Licht. Ein großer Schrank stand an einer Wand des Zimmers. Snape kam eine Idee, und er beugte sich über das Bett. Zuerst legte er einen Deckungsspruch auf das Mädchen, um die Geräusche unhörbar zu machen, die es von sich gab. Dann griff er hinein und nahm sie ungeschickt in die Arme. Sie wachte auf und fing zu zappeln um zu sehen was geschah. Sie starrte ihn erschrocken an. Snape hielt sie fest und starrte sie wütend an, weil sie ihm so viele Probleme machte, dann wickelte er sie in die Decke, der Spruch hielt sie noch immer davon ab, Geräusche zu verursachen, als er die Tür des Schrankes öffnete und sie auf dem Boden absetzte.

"Wenn du dich rührst", sagte er, "bringt dich jemand um." Das Mädchen beobachtete ihn aus riesigen Augen. Snape ging zur Wiege und legte ebenfalls einen Spruch über das Baby. Vorsichtiger hob er es auf. Das Baby schlief ungestört weiter als Snape zum Schrank ging und ihn es in den Schoß seiner Schwester legte. Dann schloss er die Schranktür und versiegelte sie mit einem Zauberspruch, um einige Stunden lang keine Geräusche heraus kommen zu lassen. Er holte tief Luft und ging aus dem Zimmer. Er hatte Voldemort nicht gehorcht, er hatte keinen getötet. Er war seltsam ruhig als er ins Schlafzimmer zurückkehrte.

"Hast du sie umgebacht?", fragte Hippolyte, wobei sie Snape ihre blauen Augen zuwandte.

"Ich konnte keine finden", sagte Snape, wobei er seine Stimme so enttäuscht wie möglich klingen ließ. Die Frau sah ihn aus Augen an die so groß waren wie die des Kindes es gewesen waren, und holte Luft als wollte sie sprechen. Snape sah sie düster an.

"Ich habe doch gesagt, dass sie nicht da sind", keuchte sie, wobei sie Snape erstaunt und voller unausgesprochenem Dank ansah. Er hob seinen Zauberstab und deutete drohend auf sie, weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, einen Art von Verbindung mit dieser Frau zu haben, die er gefangen hatte. Sie verstummte sofort.

Hippolyte verzog das Gesicht. Auch sie hob ihren Zauberstab. Faul deutete sie auf die Frau "Avada Kedavra!", sagte sie. Die Frau hatte nicht einmal die Gelegenheit zu schreien bevor sie tot zurück fiel. Hippolyte lächelte und Snape schauderte plötzlich. Er wollte weit weg sein, weit weg von dieser toten Frau und ihrem Ehemann und von Hippolyte mit ihrem seltsamen Lächeln.

"Gehen wir", sagte er. "Wir sind hier fertig." Er gab Hippolyte die vertrauliche Ministeriumsakte. "Das habe ich gefunden", fuhr er fort. "Vielleicht nützt es jemandem. Willst du es nehmen?"

"Ich schätze das kann ich tun." Hippolyte nahm die Akte, sah sie an und nickte. "Ja, das könnte nützlich sein." Sie ging zu den Leichen und betrachtete sie einen Augenblick, dann folgte sie Snape aus dem Zimmer, als sie die Tür erreichten drehte sie sich um und hob ihren Zauberstab.

"Was machst du?", fragte Snape schnell.

"Das Haus niederbrennen."

Snape sah auf einmal das lebhafte Bild der beiden Kinder, die er in den Schrank gesperrt hatte. "Tu das nicht", sagte er hart. "Dann sieht keiner die Leichen. Wir haben dann keinen Beweis, dass sie tot sind."

"Stimmt." Hippolyte senkte ihren Zauberstab, und Snape fühlte wie sein Herz wieder zu schlagen anfing. Aber dann hob sie ihn wieder.

"Was -?", fing er wieder an.

"Eigentlich", sagte Hippolyte, "kannst du das tun. Zaubere das Dunkle Mal über das Haus."

Malfoy hatte Snape den Spruch dafür beigebracht, aber Snape hatte ihn noch nie versucht. Aber es war etwas, das er immer hatte tun wollen, nun wusste er wirklich was es bedeutete.

"Morsmordre!", rief er, wobei er den Zauberstab weit hob. Ein riesiger grüner Totenkopf brach daraus hervor, identisch zu dem, den er auf seinen Arm gezeichnet hatte, aber viel größer. Er schwebte in die Luft und über das Haus. Die Schlange rollte sich darüber zusammen.

"Gut", sagte Hippolyte. "Jetzt gehen wir." Sie ging durch den Garten zu den Büschen, wo ihr Silver Arrow verbogen war. "Disappariere. Geh wieder nach Hogwarts", sagte sie. "Ich werde Voldemort Bericht erstatten. Erwarte, jederzeit gerufen zu werden."

"Ist gut", sagte Snape. Er hielt sich nicht auf, sondern disapparierte sofort. Das letzte was er sah war das Dunkle Mal, das er gesprochen hatte und das jetzt über dem Haus in der Luft hing.

Er tauchte in der Heulenden Hütte wieder auf und als er hinunter in den Tunnel stieg, fragte er sich warum er das getan hatte. Nun da er weit von der Situation entfernt war, dachte er daran wie dumm er gewesen war. Sie würden herausfinden, dass er die Kinder nicht getötet hatte, es würde in den Zeitungen stehen. Ein Haus, das von den Todessern angegriffen wurde und bei dem es Überlebende gegeben hatte war etwas, das noch nie vorgekommen war. Wenn er seine Zukunft bei Voldemort gefährdet hatte ….

Das Zweite das Snape klar wurde war, dass er versagt hatte. Er war mit dem Vorhaben losgezogen, jemanden in Voldemorts Diensten zu töten, und Hippolyte hatte den Ministeriumsbeamten und seine Frau getötet. Und es war zwei Uhr morgens, und er war erschöpft. Wie viel verschwendete Zeit, dachte er.

Aber obwohl er es versuchte, konnte er das nagende Gefühl nicht ganz loswerden, dass es falsch war, kleine Kinder zu töten und Menschen zu verängstigen.

Snape ging zum Schloß, und dringlichere Probleme verdrängten diese Gedanken. Wenn Voldemort je herausfand was er getan hatte, würde er sicher dafür leiden. Wenn Dumbledore herausfand wohin er gegangen war, würde er nach Azkaban wandern. Ihm wurde klar, dass er bald die Vereinigung treffen musste. Der Gedanke ließ ihn schaudern. Er wollte nichts und niemandem gegenübertreten.

Als er ins Schloß zurückkehrte sammelte er sein Gesicht und setzte sein übliches Grinsen auf, obwohl niemand wach war um ihn zu sehen. Er bewegte sich still durch den Schlafsaal und in sein Bett. Der Schlaf kam nicht, obwohl er erschöpft war. Er ging immer wieder die Szene in dem Haus durch, sah wie Hippolyte den Mann und die Frau tötete, dachte daran was Voldemort tun würde, sah die Augen des Mädchens ... die Augen der Frau... und fiel in einen unruhigen Schlaf.





TO BE CONTINUED


Kapitel 2

Kapitel 4

 

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