Ein Haus am Abgrund (Fortsetzung zu Slytherin Snakes)

 

Zurück

Zurück zur
Startseite


 

Kapitel 7 : Das Ende der Ferien 

 

"Moony! Nein, das kann nicht dein Ernst sein!?", rief ein wütender Sirius Black.

Der Werwolf saß in seinem Büro und blickte seinen Freund traurig an. "Warum nicht, tue es für mich, oder für Albus wenn es dir so schwer fällt."

"Wieso sollte ich diesem... diesem Bastard helfen?"

Er spuckte die Worte nur so aus. Remus wusste keinen Rat, er sollte sich nicht einmischen, er sollte seinen Freund nicht um einen derartigen Gefallen bitten und trotzdem tat er es. Vielleicht, weil er im Grunde Severus sehr mochte. Wann hatte das eigentlich angefangen? Nun, er hatte niemals etwas gegen diesen Menschen gehabt. Trotzdem, früher hätte er ihm nicht vertraut. Nun, er hatte auch nie angenommen, dass er eine Tochter haben würde, oder dass dieser Mann scherzen könne. Es waren einfach Kleinigkeiten gewesen.

"Weil er deine Hilfe braucht, ganz einfach deswegen."

"Ach und wieso kommt dann dieser Bastard nicht einfach zu mir?", fragte der Mann schließlich bösartig.

Es klopfte und Sirius verwandelte sich in einen schwarzen Hund.

Remus öffnete die Tür und ein junges Mädchen stand draußen. Der schwarze Hund legte die Ohren an und begutachtete den Fremdling misstrauisch.

"Hallo Alina, was kann ich für dich tun?"

"Ähh, ich bring' nur den Trank. Severus geht es nicht besonders und Madam Pomfrey hat ihm Bettruhe verordnet."

"Wird er wieder?"

"Sicher, es hat ihn schon schlimmer erwischt, es war nur eine Verwarnung", erwiderte sie, fast gelassen. "Ich habe nur immer die Angst, dass die Wahrheit herauskommt und Severus gar nicht wieder kommt." Sie seufzte schwer.

"So ein junges Mädchen wie du sollte sich keine Gedanken darum machen müssen, du solltest draußen sein und spielen", versuchte Remus sie aufzuheitern, aber es misslang kläglich.

"Nun ich sollte lieber gehen, du hast sicher noch etwas zu tun und vergiss den Trank nicht, und ja nicht zuckern, Severus hat gesagt, dass du ihn ja nicht zuckern sollst."

Das entlockte Remus ein Lachen. "Er schmeckt nicht besonders", meinte er gelassen.

"Glaub mir er schmeckt viel besser, als einige Heiltränke." Sie schüttelte sich und verließ das Büro wieder. Ein Hund wurde wieder zu einem Mann.

"Sie ist süß."

"Schlag dir das aus dem Kopf Tatze, sie ist die Ziehtochter von Severus."

"Der hat eine Familie?!"

Remus nickte ernst. "Ja, das hat er und deswegen, schon alleine deswegen solltest du ihm helfen."

"Na gut, du wirst mir keine Ruhe geben, bis ich es gemacht habe."

Jetzt hatte Remus ein werwolfartiges Grinsen in seinem Gesicht. "Du hast es erfasst Tatze."

Sirius wurde wieder zu einem schwarzen Köter und trabte aus dem Büro hinunter zu den Kerkern.

Die Tür war offen und das alleine verwunderte ihn, aber er roch auch die Anwesenheit von mehr als einer Person. Dumbledore, Severus und das junge Mädchen, stellte er fest. Er wollte sich schon hineinschleichen, als er Stimmen hörte.

"Alina, Liebes du kannst nicht den ganzen Tag vor diesem Kessel verbringen."

"Doch Sir, ich kann und ich werde, so lange es Severus nicht gut geht, mache ich seine Arbeit, und das hier gehört gemacht."

"Du weißt was das ist und für wen es ist?"

"Ja Sir, ich bin mir dessen im Klaren, doch ich weiß nicht warum der Lord Severus bestraft hat, ich werde auch nicht fragen. Ich weiß was ich bin, aber ich kann ihm wenigsten Arbeit abnehmen."

Sirius spürte, dass sie etwas innerlich aufregte, aber die Stimme selbst war kühl, geradezu kalt.

Dumbledore betrat die Schlafräume des Professors, Sirius folgte ihm auf leiser Sohle. Severus lag in seinem Bett und sah aus, als würde er den Nächstbesten, der es wagte ihn anzusprechen, auf der Stelle umbringen.

"Severus."

"Was soll das Direktor, man hat mich schon schlimmer zugerichtet und ich habe wirklich nicht die Zeit für Poppys Bemutterungen!", fauchte er wütend.

"Nein? Dann solltest du dir die Zeit nehmen, denn wenn die Schule beginnt haben wir sie ohnehin nicht mehr. Severus, ich sorge mich, was ist geschehen?"

"Es ist wegen der Karte von Azkaban und schick deinen schwarzen Köter raus, hier stinkt es nach nassem Hund!" Er verzog, wie als wäre angeekelt, die Nase. Er hatte nun mal einen feinen Geruchssinn.

Albus schloss die Tür magisch und Sirius verwandelte sich.

"Also gut Snape, was musst du wissen?"

"Eingänge, Versorgungsschächte, Wachwechsel, ach verdammt einfach alles!"

Der Mann nickte. Albus wusste nichts zu sagen, außer dass er unheimlich stolz war auf seine beiden Streithähne, die es schafften, in stundenlanger Kleinarbeit diese Karte anzufertigen. Sie stritten sich nicht einmal. Zu Schade, dass diese Arbeit für Voldemort war.


Tage später, ging es Severus deutlich besser und er nahm einen ihm unangenehmen Auftrag an. Dumbledore fand es nicht sicher eine Eule zu Potter zu schicken und daher sollte jemand ihm seinen Brief vorbeibringen. Lupin konnte nicht, da erst kürzlich Vollmond gewesen war und Sirius, nun er war noch immer auf der Flucht. So hatte der Direktor entschieden, dass es für den jungen Potter am Besten wäre, wenn Severus gehen würde.

Severus hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich extra Muggelkleidung anzulegen, er ließ lediglich seinen wallenden Umhang weg, dann apparierte er in die Nähe des Lingusterweges.
Er fand die Gegend öde, nun er musste nicht hier leben. Sicher waren die Verwandten von Potter ganz begeistert von ihrem kleinen Helden, wahrscheinlich verhätschelten sie ihn. Er blickte auf die kleine Notiz, die ihm der Direktor mitgegeben hatte, damit er das richtige Haus fand. Und wirklich, nur durch die Nummern unterschieden sich diese vielen Reihenhäuser. Wie man nur so leben konnte?

Er läutete. Lautes Poltern und eine ältere Frau öffnete die Tür. Das musste die Tante sein, erinnerte er sich. Wie hatte Dumbledore gesagt. Petunia? Das war also die Schwester von Lily. Viel gegensätzlicher hätte sie nicht sein können.

"Sind Sie Petunia Dursley?", fragte er unwirsch. Er fühlte sich in seiner Haut unwohl.

"Was wollen Sie? Wer sind Sie, Sie sind doch nicht etwa ein-"

Nun wie ein Muggel sah er nun wirklich nicht aus, er versuchte nicht einmal in Ansätzen sich zu verteidigen, kälter als ein Eisturm sagte er deutlich: "Mein Name ist Severus Snape, ich bin ein Meister der Zaubertränke und Professor von Hogwarts und als solcher bin ich nun hier um Mr. Potter seinen Brief zu bringen."

"Verschwinden Sie, mit Gesindel wie Ihnen wollen wir nichts zu tun haben", kreischte die Frau und lockte ihren beleibten Mann zur Tür.

Severus schob beide zur Seite. Die waren schrecklich, wie konnte Potter die nur ertragen. "Hören Sie ich bin genauso ungern hier, das kann ich Ihnen versichern. Ich werde Potter lediglich diesen Brief geben und dann bin ich wieder weg, wo steckt er?"

Die Beiden tauschten unruhige Blicke, Severus nahm an, dass sich Potters Zimmer im oberen Stockwerk befand, doch ein kleiner fetter Junge versperrte ihm den Weg. Gegen den hatte ja Goyle richtig Verstand.

"Ich will den nicht in meine Zimmer lassen, er soll wieder verschwinden!", schrie der Junge.

Snape starrte ihn kurz verdattert an. Noch nie hatte es jemand gewagt derart unhöflich zu ihm zu sein. Dafür würde Potter bezahlen.

"Wo ist Potter!", knurrte er leise und stellte mit Genugtuung fest, dass Vernon Dursley so war der Name des Mannes, ordentlich zusammenzuckte und etwas von Keller murmelte.

Severus folgte dem Mann rasch. Er hatte wirklich keine Lust länger an diesem Ort zu bleiben, als es vonnöten war.
Sie blieben vor einer Kellertür stehen und als Vernon umständlich mit einem Schlüsselbund hantierte, wurde es dem Professor zu bunt. Er zog seinen Zauberstab. "Alohomora!"

Harry saß auf einem alten Bett, das garantiert schon bessere Tage erlebt hatte, und hatte seine Knie angezogen. Wen hatte er denn erwartet, Voldemort?

"Mr. Potter Ihr Brief für das kommende Jahr", knurrte Snape einschüchternd, er war außer ordentlich schlecht gelaunt.

"Ja, Sir", murmelte Harry und nahm den Brief mit zittrigen Händen entgegen.

Er machte keine Anstalten, den Keller zu verlassen und der traurige Ausdruck in seinen Augen ließ Severus Herz erweichen. Es erinnerte ihn an Alina - die Situation war zu ähnlich. Gut er konnte Potter nicht ausstehen, aber niemand konnte verlangen, dass ein Junge seine Ferien in einem Keller verbringen musste, ohne Licht.

"Mr. Potter wann gedenken Sie sich eigentlich Ihre Schulsachen zu kaufen, ha, warten wohl auf den letzten Augenblick. Stehen Sie auf und ziehen Sie sich etwas ordentliches über!"

Der Junge machte verwirrt alles was er sagte.

"Was machen Sie!", brüllte Dursley entsetzt.

"Er benötigt seine Schulsachen, basta."

Snape war aus dem Haus draußen mit einem verstörten Potter, welchen er an seinem Handgelenk gepackt hatte.

"Was jetzt Sir?!"

"Was wohl, Sie brauchen was zu Essen und Kleidung. In den Sachen laufen ja nicht mal die Weasleys rum. Dann werden Sie Ihre Schulsachen kaufen, welche ich natürlich gleich nach Hogwarts mitnehmen werde, falls Ihre Verwandten auf geistreiche Ideen kommen!"

Harry starrte ihn groß an. "Ja Sir."
Severus zog seinen Zauberstab und apparierte mit dem jungen Mann. Dieser hatte sich offensichtlich nicht von den Ereignissen erholt. Der Tränkemeister konnte nicht umhin sich um den jungen Mann zu sorgen.

Sie hatten alle Einkäufe schweigend erledigt. Auf jede Frage hin antwortete Harry gar nicht oder einsilbig.

Er wusste sich keinen Rat. Er mochte Potter nicht. Trotzdem, die Zeit verging und er musste den jungen Mann zu seinen Verwandten zurückbringen.

Es dämmerte und Harry starrte den Tränkemeister traurig an, als wieder vor dem Ligusterweg standen.

"Ich muss wieder zurück", murmelte er, und Severus hatte Mitleid mit ihm.

"Leider, aber Ihre Verwandten werden Sie nicht mehr so schlecht behandeln, wie zuvor."

"Wie?!"

"Nun Sie wissen doch, dass ich Muggel nicht ausstehen kann. Ich werde mich einfach wie der schlechtgelaunte Tränkemeister benehmen."

Plötzlich grinste Harry leicht. "Danke Professor."

Die Tür wurde geöffnet und Petunia stand da. "Was wollen Sie noch hier?"

"Nun, mein junger Schüler hier hat mir erklärt warum er nicht in der Lage war seine Hausaufgaben zu erledigen und es ist meine Pflicht dafür zu sorgen, dass er das kann. Denn ich lege Wert auf die Bildung meiner Schüler. Laut Grundriss dieses Hauses gibt es genug Räume, Sie werden also Mr. Harry Potter eines davon überlassen, Sie werden ihm seine Sachen zurückgeben und Sie werden ihn in Ruhe lassen."

Er hatte laut genug geredet, dass er überall gehört wurde. Wütend trampelte Vernon Dursley in das Vorzimmer.

"Was fällt Ihnen ein, was denken Sie, wer Sie sind!!"

"Severus Snape und glauben Sie ja nicht ich wäre nicht in der Lage Sie dazu zu zwingen, wenn ich es wollen würde. Nicht alle Zauberer sind so freundlich wie es Lily Potter und ihr Mann gewesen sind. Ich gehöre zu dieser Sorte garantiert nicht."

Er zückte nur kurz seinen Zauberstab und wandte sich dann (leider ohne wehenden Umhang) um, es war trotzdem beeindruckend genug. Vernon und Petunia erschreckte es ungemein. Sie ließen Harry wieder in das zweite Schlafzimmer ziehen und ließen ihn in Ruhe. Sie hatten solche Angst, dass sie es kaum wagten ihn anzusprechen.

***



Schlafmangel war ein Problem, eigentlich konnte sich Draco an keine Nacht mehr erinnern, an der er durchgeschlafen hätte. Er wagte es nicht sich jede Nacht etwas von dem Traumlosen Trank zu nehmen, da er eine süchtig machende Wirkung hatte, und er hatte wirklich schon genug Probleme. Er hatte Angst, am meisten in der Nacht, aber auch wenn er hörte wie die Gäste von seinem Vater über die großen Pläne redeten. Die großen Pläne. Er wusste, dass einer davon Potters Tod bedeutete. Er hätte sich eigentlich freuen sollen, ein Rivale weniger. Doch im Grunde hatte er nur Angst, es war ein verzweifeltes Gefühl. Er konnte tun und lassen was er wollte, keiner machte ihm Vorschriften, nun es sprach keiner mit ihm. Weder sein Vater noch seine Mutter, und seine Freunde antworteten nicht auf seine Briefe. Er war nur froh, dass die Ferien bald zuende waren. Ein Hauself hatte ihm seine neuen Schulsachen gebracht und was er sonst noch so benötigte. Zu schade, ein Besuch in der Winkelgasse hätte Abwechslung bedeutet.


 

  Kapitel 6

  Kapitel 8

 

Zurück