Alcyone - Teil 2 - Rückkehr nach Hogwarts

 

 

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Kapitel 6: Der Alptraum


Auf den Unterricht am Mittag hatte Alcyone jetzt überhaupt keine Lust mehr. Die ganze Mittagspause über war sie in ihrem Zimmer gewesen und hatte geweint. Auf ihrem Bett gelegen, hatte sie ihren Tränen freien Lauf gelassen. Es war das erste Mal, mit Ausnahme von damals, nach diesem schrecklichen Ereignis, daß sie sich in Hogwarts unwohl fühlte. Aber Heute war es schlimmer. Jetzt fühlte sie sich sogar richtig fehl am Platz und stellte Dumbeldores Entscheidung, sie als Vertretung geholt zu haben in Frage. Dabei hatte sie so etwas noch nie getan. Dumbeldore war ein sehr kluger und weiser Mann. Damals hatte sie noch Freunde, auf die sie sich verlassen konnte, aber jetzt war niemand hier. Alcyone hatte damals auch nicht von Hogwarts weg gewollt, auch wenn es zwei Personen gab, die sie nie mehr sehen wollte und einen von denen trotzdem täglich sehen mußte, weil er im gleichen Haus war. Heute jedoch wünschte sie sich sehnlichst in ihr Büro im Ministerium zurück oder, was ihr noch lieber gewesen wäre, in das Haus ihres Bruders. Niemand anderes liebte sie so sehr wie ihn. Er war der Einzige, dem Alcyone blind vertraute und dem sie alles sagen konnte. Alles, bis auf eines. Und genau das hinderte sie daran, sofort zu Remus aufzubrechen. Egal, wie sehr sie sich wünschte, mit Remus darüber zu reden, sie wußte genau, daß sie es nicht konnte. Das lag aber keineswegs an ihm. Es lag an seinem besten Freund Sirius Black. Solange das noch zwischen ihnen stand, war es Alcyone unmöglich mit Remus zu reden. Sie war auf Sirius damals genau so wütend gewesen, wie auf Severus, wenn nicht sogar mehr. Doch im Gegensatz zu Severus, auf den sie immer noch wütend war, war Sirius ihr mit der Zeit einfach egal geworden, was noch schlimmer war, als auf jemand wütend zu sein. Denn solange man auf jemand wütend ist, liegt einem noch etwas an der Person, was bei Gleichgültigkeit nicht mehr der Fall ist. 

Es war ein Teufelskreis, dem Alcyone, wie es schien, nicht entkommen konnte. Egal wie sie sehr sie darüber nachdachte und es drehte oder wendete, mit keinem der Beteiligten konnte sie reden, ohne vorher mit einem anderen reden zu müssen. Und da stieß sie wieder genau auf die gleiche Tatsache. 

Es war wohl ihr Schicksal, dies so hinzunehmen. Auf ein Wunder zu warten, wäre wohl vergeblich und reiner Schwachsinn. 

Wie sie den Unterricht am Mittag überstanden hatte, wußte sie im Nachhinein nicht mehr. An alles, was sie sich noch erinnern konnte, war, daß sie im Gewächshaus war und irgendwelche einfachen, vermutlich zu einfachen Übungen mit den Schülern machte. 

Ihre Konzentration war fast auf dem Nullpunkt, genau wie ihre Stimmung. Sie glaubte zu wissen, keine Punkte verteilt, aber auch nicht abgezogen zu haben. 

Sie hoffte, daß die Schüler sie jetzt nicht verachten würden und dachten, bei ihr würden sie nichts lernen. 

Alcyone war der festen Überzeugung, daß sie nur eine Nacht darüber schlafen müßte und am nächsten Tag die Welt wieder besser aussehen würde. 

Alcyone ging nicht zum Abendessen in die große Halle. Zum einen, weil sich Snape nicht sehen wollte, selbst wenn es nur von weitem war und außerdem hatte sie absolut keinen Hunger. 

Sie war nach dem Unterricht am Mittag in das Gewächshaus mit den fleischfressenden Pflanzen zurückgekehrt, um dort noch die Sauerei mit dem zerbrochenen Glas aufzuräumen. Doch das war nicht mehr nötig. Jemand war ihr zuvor gekommen. 

Alcyone dachte kurz darüber nach, wer es gewesen sein könnte. Keine Schüler, die wären ohne Schlüssel gar nicht ins Gewächshaus gekommen. Obwohl, als Alcyone vor der Mittagspause das Gewächshaus verlassen hatte, war es offen gewesen. Aber mal ehrlich, wie viele Schüler würden freiwillig in einem Gewächshaus sauber machen? Wahrscheinlich keiner. Wer also dann? Vielleicht Hagrid? vermutete Alcyone. Das schloß sie aber auch sofort aus. Hagrid würde höchstens hierher kommen, wenn er für seine Tiere pflanzliche Nahrung brauchte und die aßen bestimmt keine fleischfressenden Pflanzen. 

Wenn es kein besonderes eifriger Hauself oder ein Geist war, blieb nur noch eine Person übrig. 

Severus Snape. 

Alcyone fand den Gedanken lächerlich, daß Severus Snape hier aufgeräumt hatte. Aber war es wirklich so abwegig? 

Wenn er es allerdings getan hat, um bei ihr etwas zu bewegen, hatte es nicht funktioniert. Alcyone nahm es einfach hin, daß hier aufgeräumt war. Sie dankte innerlich der Person, die dies getan hatte und freute sich darüber, daß sie es nicht mehr tun mußte. 

Sie schloß das Gewächshaus ab und begab sich auf direkten Weg zum Schloß. 

Das erste was sie machte, als sie sich in ihrem Zimmer befand, war zu duschen. 

Sie stand verhältnismäßig lange unter der Dusche. Sie glaubte, daß sie sich durch das warme Wasser der Dusche nicht nur den Schmutz, sondern auch die Erinnerung an die heutige Begegnung mit Snape herunterwaschen könnte. Dies war zwar völlig absurd, aber Alcyone fühlte sich zum ersten Mal, seit Snape sie im Gewächshaus besucht hatte, wieder einigermaßen gut. 

Sie ließ das sich angenehm anfühlende Wasser auf jede Stelle ihres Körpers mehrere Minuten lang prasseln und rieb sich mit erstaunlich viel Seife ein. Auch die Haare wusch sie sich dabei mehrere Male. 

Als sie die Dusche frisch gewaschen verließ, fühlte sie sich tatsächlich um einiges besser und das Gefühl, in Hogwarts fehl am Platz zu sein, war verschwunden. Sie fühlte sich wieder zu Hause, wenngleich auch nicht so sehr, wie noch ein Tag zuvor. 

Den Rest des Mittags und den Abend saß Alcyone vor dem Kamin und las ein paar Unterrichtsberichte von Professor Sprout. Sie hatte am Wochenende schon sehr viele durchgelesen und es wäre zur Unterrichtsgestaltung nicht nötig, noch mehr zu lesen, aber Alcyone tat dies aus reiner Neugier. Es war gut zu wissen, was hier genau unterrichtet wurde, denn dann konnte sie, wenn sie wieder im Ministerium war, das ganze auf die komplette Ausbildung anwenden. Dabei kam ihr auch eine andere Idee. Sie würde mit Professor Sprout reden, ob sie nicht ein Kontakt aufbauen könnten, genauso, wie sie es mit Dumbeldore hatte. Das käme ihr und bestimmt auch Professor Sprout nur zu gute. 

Nein, sie war hier ganz und gar nicht fehl am Platz. Dumbeldore wußte genau, warum er sie geholt hatte und niemand anderes. Jetzt, da sie die Berichte las, und ihr Kopf nur so vor Ideen sprühte, wie viele Möglichkeiten es gab, um die Zusammenarbeit zwischen ihrer Abteilung und Hogwarts zu optimieren, wußte sie es ganz genau. Sie war hier in Hogwarts vollkommen recht am Platz. 

Alcyone saß sehr lange vor dem Kamin und es war sehr spät, als sie ins Bett ging. Sie lies das Feuer wieder brennen und kuschelte sich in die Decken. 

Obwohl der Tag so ereignisreich und turbulent war (positiv, wie auch negativ), schlief Alcyone zu ihrem Erstaunen sofort ein. Eigentlich war ein schlaflose Nacht immer das Ergebnis eines solch nervenaufreibenden Tages für sie, doch das schien heute der Ausnahmefall zu sein. Dies bedeutet aber keineswegs, daß sie gut schlief. Im Gegenteil, Alcyone hatte den schlimmsten Alptraum ihres Lebens. Nur, daß es in Wirklichkeit nicht nur ein Alptraum wahr. Es war mehr. Alcyone mußte schlafend nochmals das schrevckliche Ereignis von damals miterleben. Es war fast so, als wäre es gar kein Traum, sondern die bittere Realität, genau so, als wäre sie wieder in der Vergangenheit. 

Traum, bzw. Rückblende: 

Sie war wieder als Schülerin in Hogwarts. Sie war gerade auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum. In der Bibliothek hatte sie ein Buch ausgeliehen, daß ihr Severus empfohlen hatte. Es hieß ‚Zaubertränke leicht gemacht' und war wirklich leicht zu verstehen. Das und die Hilfe von Severus würden ihr sicher helfen, in Zaubertränke dieses Jahr endlich einmal besser zu werden. 

Mit dem Buch in der Hand und einem guten Gefühl betrat sie den Gemeinschaftsraum und ihr Blick fiel sofort auf James, Sirius und Peter, die allesamt an einem Tisch saßen und bestürzte Gesichter machten. 

Sie lief zu den drei hin, legte ihr Buch auf den Tisch und fragte. "Jungs, was macht ihr denn für Gesichter?" 

Keiner regte sich. 

Alcyone versuchte es erneut. „Hey Jung, was ist los?“ fragte sie mit Nachdruck. 

Jetzt sah Sirius plötzlich auf und direkt in ihre Augen. Darin erkannte Alcyone Wut, Enttäuschung und Genugtuung. 

„Sirius“, sagte sie langsam. 

„Ich habe es getan“, kam es automatisch aus seinem Mund. 

„Was getan?“ fragte Alcyone. 

„Sirius, sei still.“ fauchte Remus. 

Doch Sirius konnte nicht still sein. Er fing einfach an zu reden und egal wie oft James es noch versuchte, er erzählte Alcyone was er getan hatte. 

„Ich habe Severus getroffen und er war so neugierig und er hat mich dermaßen aufgeregt und ich wußte nicht, wie ich ihn loswerden konnte. Ständig hat er gefragt, wo denn Remus jeden Monat hingehen würde. Er hat richtig genervt, dieser Slytherin. Da hab ich ihm halt gesagt, er solle doch nachsehen, wenn er so neugierig ist.“ 

An dieser Stelle hörte Sirius auf. Seine Worte hatten allesamt mechanisch geklungen. Alcyone erkannte in seinen Augen ein Flackern, kein Gutes. Seine Lider zuckten und sie konnte erkennen, daß Sirius im Moment nicht er selbst war. Das allerdings änderte nichts an der Tatsache, daß er ihr die volle Wahrheit erzählte. Alcyone wußte, daß Sirius sie nicht anlog. 

Sirius Worte klangen in ihrem Ohr wider. Sie versuchte, sie zu verarbeiten. Es dauerte ein Weile, bis sie sich im Klaren war, was er vermutlich getan hatte. Eine Frage brannte ihr im Gehirn, die sie Sirius unbedingt stellen mußte. 

Die Frage zu stellen wollen, war einfach. Sie aber tatsächlich über die Lippen zu bringen, erwies sich als äußerst schwierig. 

„Du hast doch nicht etwa?“ schaffte sie ihn zu fragen, mit erheblichen Schwierigkeiten. 

Zu ihrem Erstaunen und vor allem zu ihrer Erschütterung nickte Sirius. Er fuhr mit seiner mechanischen Stimme fort: 

„Ja, ich hab ihm gesagt wie er die peitschende Weide zum Stillstand bringt. Und ich hab ihm gesagt, daß er dann in der Höhle darunter alle Fragen beantwortet bekäme.“ 

Alcyone glaubte kaum, was Sirius da gesagt hatte. Konnte er das Wirklich tun? War Sirius in der Lage, jemandem (egal wie sehr er ihn haßte und verabscheute) so etwas anzutun? Sie wagte gar nicht, die nächste Frage zu stellen, die Frage, ob ihre Vermutung wahr war. 

„Du meinst, Du hast ihn praktisch in den Tod geschickt?“ fragte sie ihn ruhig, wenngleich sie auch innerlich ganz und gar nicht mehr ruhig war. 

Sirius nickte. „Aber es ist ihm nichts passiert. James hat ihn gerade noch gerettet. Als ich es ihm erzählt hatte, ist er sofort los gerannt und hat ihn noch rechtzeitig wieder raus geholt“. 

Alcyone starrte Sirius mit offenem Mund an. Er, den sie immer als einen Freund betrachtet hatte, hatte ihr soeben berichtet, daß er ihren Freund in den Tod geschickt hatte. Das konnte und wollte sie einfach nicht glauben. 

Sie mußte es aber. Ein Blick in Sirius und James Augen verrieten ihr, daß das, was Sirius ihr gerade erzählt hatte vollkommen wahr war. 

Alcyone versuchte ruhig zu bleiben. Sie saß da, die Hände zu Fäusten geballt und ihre Lippen bebten. 

„Sirius, ist Dir klar, was Du getan hast?“ fragte sie ihn mit zittriger Stimme. 

Sirius nickte und blickte zur Seite. 

„Sieh mich an, wenn ich mit Dir sprechen!“ forderte sie ihn auf. 

Sirius rührte sich keinen Millimeter. 

Diese Art von Feigheit brach schließlich Alcyones Ruhe und sie fing an, wütend zu werden. 

„Sirius, warum hast Du das getan?“ Sie schrie ihn schon fast an. 

Sirius aber zeigte immer noch keine Reaktion. 

Alcyone, die daraufhin auch das letzte Stück Ruhe verloren hatte, sprang von ihrem Stuhl auf. Dabei fiel das Buch zu Boden, was sie aber in diesem Moment gar nicht störte. 

„Sirius“, schrie sie ihn an. „Sie mich an!“ 

Sirius reagierte endlich und blickte in ihre Richtung, schaute aber nicht in ihre Augen. 

„Sirius, WARUM?“ 

Ihr Schreien war inzwischen so laut geworden, daß alle anderen Gryffindor den Raum verließen. Keiner wollte wohl unbedingt diesen Streit mitbekommen und das der Gemeinschaftsraum nun vollkommen leer war, kam allen Beteiligten nur zu Gute. 

„Sirius verdammt, WARUM HAST DU DAS GETAN?“ 

Sirius, der immer noch nicht Alcyone anschaute, wollte einfach nicht auf ihre Fragen reagieren. Er stand wohl unter Schock oder etwas ähnlichem. Das interessierte Alcyone allerdings wenig. Sie wollte nur wissen, warum er das getan hatte. 

„Sirius, sag mir endlich, warum?“ Sie schrie jetzt nicht mehr, sondern sagte es mit großem Nachdruck. 

Dies schien endlich zu wirken, denn Sirius reagierte darauf, wenn auch nicht mit gewünschtem Erfolg. 

„Ich - ich kann nicht“, stammelte er, während er seinen Kopf leicht schüttelte. 

Alcyone merkte, daß sie auf diesem Weg nicht weiterkam. Sirius würde ihr diese Frage nicht beantworten. Sie gab sich aber damit nicht zufrieden. Es gab noch so viel, was sie Sirius fragen und sagen mußte. 

„Ist Dir eigentlich klar, daß er hätte verletzt werden können?“ fragte Alcyone scharf. 

Das hatte gesessen. Sirius wachte von seinem Schock auf und blickte Alcyone direkt in die Augen. 

„Machst Du Dir eigentlich nur Sorgen um Snape?“ schrie er sie an. „Du denkst überhaupt nicht an Remus. Er ist Dir wohl völlig egal, was?“ 

„Lenk jetzt nicht ab, Sirius“, schrie Alcyone zurück. „Ich will jetzt verdammt noch mal von Dir wissen, was Du Dir bei dieser ganzen Sache gedacht hast. Severus einfach in den Tod schicken. Das hätte ich echt nicht von Dir gedacht.“ 

Alcyone war jetzt richtig wütend. Das überraschte sie selber. In ihrem ganzen bisherigen Leben war sie noch nie auf jemand richtig wütend gewesen. Zu Hause war sie immer das brave ruhige Mädchen, das jedem Konflikt aus dem Weg ging. Gab es Streit, war sie die erste, die nachgab. Wütend mit jemand, war sie entweder nie, und wenn, dann nur kurz, kaum ein paar Minuten. In denen hatte sie nie jemand angeschrien. Jetzt stand sie hier, direkt vor einem ihrer Freunde und schrie ihn an, vor lauter Wut. 

„Und eins kann ich Dir noch sagen: Remus ist mir ganz und gar nicht egal.“ 

„Davon merk ich aber nichts. Du stehst hier und machst Dir nur Sorgen um diesen dreckigen Slytherin.“ Remus war jetzt auch aufgesprungen und blühte voll in seiner Verteidigung auf. 

Das gab Alcyone den Rest. Severus als dreckigen Slytherin zu beschimpfen und ihr zu unterstellen, daß ihr Bruder ihr egal wäre. Remus bedeutete ihr viel mehr als Sirius jemals ahnen könnte. Und wenn Remus etwas passiert wäre, hätte sie es schon längst gewußt. Dazu hätte es keiner Worte bewußt. Alcyone hätte es einfach gespürt. 

Sirius Worte machten Alcyone rasend. Wenn sie vorhin wütend gewesen war, dann kochte sie jetzt über vor Wut. 

„Sprich nie wieder so über Severus!“ schrie sie ihn mit vollen Leibeskräften an. 

„Das ist er aber.“ schrie Sirius zurück. „Er ist nichts anderes als ein dreckiger Slytherin. Und weist Du was?“ fragte er sie, und fuhr mit ruhiger Stimme fort. „Es hat es gar nicht anderes verdient. Er hätte da unten ruhig sterben sollen. Dann könnte er keine anständigen Mädchen mehr verderben, so wie Dich!“ 

Das war jetzt endgültig zuviel. Alcyone bekam Tränen in den Augen und es gab nur eines, was sie jetzt noch zu Sirius sagen konnte. 

„Ich will nie wieder mit Dir reden. Nie wieder!“ 

Alcyone schaffte es nicht mehr, den Gemeinschaftsraum zu verlassen. Sie lief langsam zu einer Ecke des Gemeinschaftsraumes und lies sich in einem Sessel fallen. 

Was darauf folgte, war ein heftiger Tränenausbruch. Alcyone war einfach fertig mit der Welt und hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Am liebsten wäre sie sofort zu Severus gerannt. Doch das war unmöglich. Sie konnte ihm nicht in ihrer jetzigen Verfassung unter die Augen treten und außerdem wußte sie nicht, wie es ihm ging. Vielleicht stand er auch unter Schock. Dann wäre er sowieso nicht ansprechbar. Sie machte sich Sorgen um ihn. Große Sorgen. Genauso wie um Remus. Und sie wollte auch wissen, wie es Remus ging. 

Sie beschloß, den Gemeinschaftsraum aus mehreren Gründen nicht zu verlassen. In ihrem Zustand wollte sie niemand anderes begegnen um peinlichen Fragen zu entgehen. Sie wollte warten, bis Remus kam und sie wollte nicht riskieren auf dem schnellsten Weg irgendwie zum Slytheringemeinschaftsraum zu rennen, von dem sie nicht einmal wußte, wo er sich befand. 

Alcyone saß sie stumm und unbewegt in ihrem Sessel und blickte vor sich hin. Ihre Gedanken drehten sich nur um Severus und Remus. Sie bekam nicht mit, was sich im Gemeinschaftsraum abspielte (im Übrigen gar nichts, denn die anderen drei verhielten sich auch völlig ruhig). Erst als Remus spät eintraf und das Wort an sie richtete, kam sie in die wirkliche Welt zurück. 

An diesem Punkt nahm ihr Traum einen Szenenwechsel ein. 

Alcyone befand sich auf dem Weg zum Mittagessen. Hunger hatte sie allerdings keinen. Seit nun mehr fast 24 Stunden hatte Alcyone nichts mehr gegessen und es war ganz und gar nicht gut, was sie da tat, aber würde sie sich jetzt zwingen etwas zu essen, würde sie es sicher gleich wieder erbrechen. 

Alcyone hatte die ganze Nacht kaum geschlafen. Die ganze Zeit mußte sie an Severus denken und hoffte, daß ihm nichts passiert war. Sie wußte, daß er noch lebte, aber sie hatte keine Ahnung wie sehr ihn das ganze mitgenommen haben mußte. 

Alcyone lief in die große Halle hinein und wurde gleich von ein paar Mädchen ihres Schlafsaales herbei gewunken. Alcyone schenkte ihnen ein kurzes Lächeln zusammen mit einem Kopfschütteln und lief weiter. Sie bemerkte nicht, wie Sirius rot wurde und ihr völlig perplex nach starrte. Auch Remus, James und Peter schienen ihr nachzuschauen, wenn auch nur aus reiner Neugierde, was sie vorhatte. 

Alcyone passierte den Gryffindortisch und lief zu dem Slytherintisch. Sie hoffte, dort auf einen gesunden Severus treffen, aber sie konnte ihn nirgends erkennen. Nur ein paar andere Slytherins saßen da und sahen sie mißtrauisch und gehässig an. Alcyone wußte, daß Gryffindor (und auch Schüler von anderen Häusern) nicht am Slytherintisch willkommen waren. In diesem Moment störte sie das alles wenig. Sie wollte nur eines, wissen wo Severus war. 

„Weis einer von euch wo Severus ist?“ fragte sie mutig. 

„Warum? Was willst Du von ihm?“ Diese scharfe, unfreundliche Stimme konnte niemand anderes gehören als Lucius Malfoy. 

Alcyone blickte ihn direkt an, was sie sich früher nie getraut hätte. Sein Blick war haßerfüllt und sie wußte, wie gemein er sein konnte, daß hatte sie schon am eigenen Leib erfahren müssen. Damals war sie nicht besonders mutig gewesen. Während Remus sie rettete, hatte sie nur gewollt, daß alle wieder friedlich auseinander gingen. Sie hätte niemals Malfoy die Stirn geboten, wie Remus und die anderen. Damals hatte Alcyone furchtbar angst gehabt, als Malfoy und seine Clique sie umkreist und verhöhnt hatten. Wahrscheinlich hatte er die angst gespürt, dennoch hatte Alcyone alles gegeben um sie zu verstecken. Aber ohne Remus Hilfe wäre sie wahrscheinlich nicht so leicht davongekommen. Wer weis, was Malfoy und Anhang dann noch alles mit ihr angestellt hätte. Vielleicht wäre es nicht bei Worten geblieben. 

Das war allerdings damals. Jetzt war Alcyone älter und vor allem mutiger. Sie war im Begriff etwas zu tun, was sie sich bis vor einem Jahr noch nicht getraut hätte: Sie wollte es Malfoy zeigen. 

„Das geht Dich einen feuchten Dreck an Malfoy!“ herrschte sie ihn an. Alcyone war ungemein stolz auf sich, daß sie diese Worte Malfoy direkt in die Augen sagen konnte. 

Alcyone war sich auch im Klaren darüber, daß Malfoy sich davon sicher nicht beeindrucken lies. 

„Ach sieh an“, sagte Malfoy unbeeindruckt, „wer hat sich denn da im Ton vergriffen?“ 

Alcyone blickte Malfoy weiterhin direkt in die Augen. Sie wollte das durchziehen und sich nicht einschüchtern lassen. 

„Nun“, fuhr Malfoy in seiner fiesen Tonlage fort, nachdem Alcyone sich nicht dazu herabließ auf Malfoys Bemerkung irgendeinen Kommentar abzugeben. „ich kann mir nicht vorstellen, daß Severus die Gesellschaft einer kleinen, unbedeutenden, häßlichen Gryffindor haben möchte.“ 

„Malfoy,“ sagte Alcyone scharf. „Spar Dir Deine unreifen Kommentare. Weist Du nun wo Severus ist oder nicht?“ 

Malfoy zuckte mit den Schultern. „Ich kann mir zwar immer noch nicht vorstellen, was eine Gryffindor wie Du von einem Slytherin will.“ Malfoy betonte das Wort Slytherin mit vollem Stolz, während er Gryffindor abwertend betonte. 

„Leider kann ich Dir nicht genau sagen, wo sich Severus derzeit aufhält, aber er hat vorhin irgend etwas von See gemurmelt. Und jetzt verschwinde, bevor Du hier noch mehr schlechte üble Gryffindor Luft verbreitest.“ Malfoy kniff sich in die Nase, worüber einige Slytherins sofort in schallendes Gelächter ausbrachen. 

Alcyone schenkte Malfoy noch einen bösen Blick und verschwand. Dabei hatte sie ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen. Sie hatte sich vor Malfoy behauptet und überhaupt nicht einschüchtern lassen. Nicht jeder wäre das gelungen. Alcyone hatte keine Ahnung, was ihren Mut so sehr geweckt hatte, daß sie dies auf sich genommen hatte und keine Sekunde, während sie am Slytherintisch war und Malfoy direkt in die Augen gesehen hatte, hatte sie auch nur einen Funken angst gehabt. 

Sie lief an den anderen Tischen vorbei und wieder waren Blicke auf sie gerichtet. Alcyone bemerkte sie auch dieses Mal nicht. Wahrscheinlich fragte sich jeder, was sie am Slytherintisch gewollt hatte. Doch keiner würde es je erfahren. Malfoy würde sich niemals herablassen, um dies einem anderen als einem Slytherin zu erzählen. Alle anderen Slytherin hatten in gewisser Weise angst vor Malfoy und würden es somit auch niemand erzählen. Alcyone war damit vollkommen sicher. 

Alcyone lief durch die Halle ohne auch nur einmal anzuhalten. 

Kaum hatte sie die Halle verlassen, dachte sie über Malfoys Hinweis nach. 

‘Irgend etwas von See’ hatte Malfoy gesagt. 

Alcyone dachte kurz darüber nach, und es fiel ihr nur ein Ort ein, den er damit gemeint haben könnte und den sie auch kannte. Es war einer ihrer geheimen Treffpunkte, wenn nicht sogar Alcyones liebster. 

Sie verließ das Schloß und sobald sie draußen war, begann sie zu rennen, in der Hoffnung, daß, wenn sie jemand verfolgte, sie ihn abhängen könnte. Dabei nahm sie auch ein paar Umwege in Kauf, um potentielle Verfolger in die Irre zu führen. 

Alcyone erreichte nach knapp fünf Minuten diesen geheimen Treffpunkt am See. Er war sehr gut versteckt, da an dieser Stelle mehrere Bäume standen, die einen völlig blickdichten Schutz gewährleisteten. Das letzte Stück lief Alcyone und schob vorsichtig die Äste der Bäume beiseite, bis sie schließlich den kleinen freien Fleck direkt am Ufer erreichte. Sie blieb stehen und sah ihn. 

Da saß er. Severus. 

Er hatte den Rücken zu ihr gedreht und bewegte sich nicht. Einzig und allein sein schwarzes Haar wurde sanft vom Winde hin und her geweht. 

Alcyone schritt langsam auf ihn zu und blieb direkt hinter ihm stehen. 

„Severus?!“ sagte sie leise, kaum mehr als ein Flüstern. 

Der Angesprochene drehte sich um und blickte sie an. 

Alcyone sah seinen unbeweglichen Gesichtsausdruck und war froh, daß sie darin keinerlei Verletzungen erkennen konnte. 

„Oh Severus“, sagte sie erleichtert. „Dir ist nichts passiert. Ich hab mir solche Sorgen um Dich gemacht!“ 

Sie lies sich auf die Knie fallen und fiel Severus um den Hals. 

Alcyone drückte sich fest an ihn und spürte seine Hände, die sie umschlungen. 

Das ganze währte allerdings nur kurz. Severus löste sich von ihrer Umarmung und Alcyone setzte sich ihm gegenüber auf den Boden. 

Er blickte sie fragend an. „Wieso hast Du Dir Sorgen um mich gemacht?“ 

Alcyone nahm seine linke Hand und legte sie in ihre. Sie umklammerte sie fest mit ihren beiden Hände. 

„Na wegen gestern. Ich dachte schon, Du wärst verletzt worden.“ 

„Woher weist Du davon?“ Seine Stimme klang mißtrauisch und überrascht. 

Alcyone wußte, wenn sie ihm jetzt erklären würde, daß Sirius ihr das ganze erzählt hätte, würde Severus ihr vielleicht auf die Schliche kommen und peinliche Fragen stellen. Er könnte auch selbst auf alles kommen, schlau und intelligent war er ja. Sie mußte sich irgend etwas einfallen lassen. 

„Ich hab zufällig ein Gespräch im Gemeinschaftsraum mitbekommen. Sirius Black und James Potter haben sich unterhalten. Eigentlich hatte mich das Ganze ja gar nicht interessiert. Ich war ursprünglich auf dem Weg in mein Schlafsaal, als Dein Name fiel. Da habe ich so getan, als suchte ich etwas in meine Tasche und hab die Beiden heimlich belauscht. Dabei habe ich gehört, daß Sirius Black Dich zur peitschenden Weide geschickt hatte, um Dich umzubringen.“ 

Das war sehr geschickt, fand Alcyone. Die Geschichte stimmte ja zum Teil und es hatte ihr absolut nichts ausgemacht, daß sie Sirius als Mörder darstellte. Die Sache mit dem Werwolf wurde dadurch ebenfalls überflüssig, was ziemlich genial war. Alcyones Geschichte reichte vollkommen aus, um sich um Severus Sorgen machen zu müssen. Eigentlich mußte Severus ihr diese Geschichte ohne Zweifel abkaufen. 

„Aber zum Glück ist Dir nichts passiert. Wie hast Du das geschafft?“ 

Das war wieder genial. Natürlich wußte sie, daß James ihm das Leben gerettet hatte, aber so sollte es auf Severus den Eindruck machen, daß sie keinerlei Ahnung hatte. 

„Nun, ich ähm,“ stotterte Severus und machte damit den Eindruck, als könnte er Alcyone nicht eiskalt abgeänderte Tatsachen auftischen. „Ich hatte Glück!“ schaffte er schließlich zu sagen. 

Alcyone hätte sich an dieser Stelle eigentlich zufrieden geben müssen, aber ihr Haß auf Sirius war so stark, daß sie in Severus Gegenwart einfach etwas schlimmes über ihn sagen mußte. 

„Weist Du, ich war gestern kurz davor, Sirius Black eine runterzuhauen, für das, was er Dir fast angetan hat, dieser Idiot!“ 

„Was?“ sagte Severus überrascht. „Du hättest ihn fast geschlagen?“ 

Alcyone nickte heftig. „Ja, er hat es auch nicht anders verdient dieser Idiot. Ich bin so wütend auf ihn, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen." 

Alcyone erdrückte in ihrer Wut fast Severus Hand. 

Das zeigte Wirkung. Severus, der dem ganzen bisher völlig ruhig gegenüber stand, fing an, ebenfalls wütend zu werden. „Und wie ich mir das vorstellen kann. Dieser Idiot glaubt doch tatsächlich, er sei besser wie ich. Fand das wahrscheinlich sogar noch witzig, daß er mich fast in den Tod geschickt hat. Vermutlich hat er seinen tollen Gryffindor Freunden schon allesamt erzählt, wie er Severus Snape fast drangekriegt hat. Pah!“ 

Severus Augen blitzten. Es war ein böses Blitzen. 

„Sie hätten ihn von der Schule schmeißen sollen.“ sagte Alcyone scharf und sie meinte es wirklich so, wie sie es sagte. Alcyone war sich nicht bewußt, daß sie zu weit gegangen war. 

„Nicht nur ihn!“ Severus war jetzt völlig in seiner Wut aufgeblüht. „Seine idiotischen Freunde, diesen Potter, diesen Nichtsnutz von Pettigrew und auch diesen Lupin gleich hinterher. Diese dämliche Gryffindor Pack.“ 

Alcyone hätte Severus Aussage über Pettigrew leicht verziehen. Mit Peter hatte sie eh nie viel zu tun. Das mit James hatte sie schon etwas getroffen, schließlich hatte er ja Severus gerettet, aber das er Remus beleidigte, traf sie tief in ihrer Seele. 

„Vorsicht Severus“ sagte sie ruhig aber bestimmt. „Du vergißt, daß ich auch eine Gryffindor bin.“ 

Severus lächelte knapp. „Damit habe ich keinesfalls Dich beleidigen wollen. Das hat sich alleine auf Black und diese anderen drei Schwachköpfe bezogen.“ 

Das war ein Stich mitten ins Herz. Severus hatte ihren Bruder beleidigt und somit auch sie. Das konnte sie nicht auf sich beruhen lassen. 

„Was haben denn die anderen drei damit zu tun? Was hat Dir denn Remus angetan?“ fragte sie ihn und spürte, wie sich ihre Tränensäcke langsam füllten. 

Severus zog seine Hand aus ihrer Umklammerung. „Sieh mal einer an. Du verteidigst Remus Lupin, und daß, wo er doch einer von Blacks besten Freunden ist, den Du doch so haßt!“ 

„Ja“, sagte sie laut und es war ihr immer noch nicht bewußt, was sie da eigentlich tat. „Er ist auch ein Freund von mir.“ 

„Ein Freund, so?“ Severus Stimme klang jetzt ganz anders, als sie es von ihm gewohnt war. Ziemlich kalt und emotionslos. „Langsam glaube ich, daß da mehr ist. Bisher habe ich den Gerüchten, die über Dich und ihn im Umlauf waren, keinen Glauben geschenkt. Allerdings zweifle ich langsam an meinem Urteilsvermögen. Immerhin sind auch Gerüchte über uns im Umlauf, die keiner glaubt und doch wahr sind. Da ist es doch naheliegend, daß diese Gerüchte über Dich und Lupin auch wahr sind.“ 

„Nein! Da sind sie nicht!“ schrie Alcyone, deren die ersten Tränen die Wange hinunter liefen. 

„Warum sollte ich Dir das glauben? Mir ist schon selber aufgefallen, wie oft Du bei ihm gesessen hast und wie oft ihr zusammen gelacht habt. Ich hab mir nie was dabei gedacht. Jetzt frag ich mich aber langsam, ob mich das nicht hätte mißtrauisch werden lassen sollen. Vielleicht war das ganze ja ein abgekartetes Spiel, was? Wahrscheinlich steckst Du mit diesen vier unter einer Decke und ihr habt den Plan zusammen ausgeheckt. Black sollte mich in den Tod schicken, der aus Lupin in Form eines Werwolfes bestand, Potter sollte mich retten, um als Held vor dieser Lily dazustehen und Du hattest die große Aufgabe, mein Vertrauen zu gewinnen, schon Monate vorher, damit es nicht auffallen würde, um dann herauszufinden, wie ich nach diesem Streich reagiere und es dann den anderen brühwarm aufzutischen.“ Severus lachte gehässig. „Aber nicht mit mir. Ich hab Dein falsches Spiel durschaut.“ 

Das war zuviel für Alcyone. Sie fing an zu weinen. Dicke Tränen flossen ihr die Wange. „Wie kannst Du mir so etwas gemeines unterstellen, Severus? Ich dachte, wir Beide lieben und vertrauen uns?!“ 

Alcyone blickte Severus an, der aber sofort ihrem Blick auswich. Daraufhin versuchte Alcyone aufzustehen, was ihr aber nur mit Mühe gelang. 

Als sie endlich stand, blickte sie zu Severus, der nun mit verschränkten Armen dasaß und zu Boden starrte. 

„Habe ich mich etwa so in Dir getäuscht, Severus?“ 

Severus schaute kurz zu ihr hin und blickte sie mit seinen kalten, leeren Augen an. Mit eiskalter Stimme sagte er zu ihr: „Ich glaube eher, daß ich mich in Dir getäuscht habe.“ 

Auf diese Aussage hin bekam Alcyone einen noch stärkeren Tränenfluß, so daß sie kaum noch etwas sehen konnte. 

Sie versuchte Severus, zumindest das, was sie noch von ihm erkennen konnte, anzusehen und sagte mit zittriger Stimme. „Ich will Dich nie wieder sehen.“ 

Dann rannte sie los. Die Äste, die ihr ins Gesicht schlugen, störten sie überhaupt nicht. Der körperliche Schmerz, den sie dabei ertragen mußte, war bei weitem nicht so schlimm, wie der seelische. Innerhalb von zwei Tagen hatte sie zwei Menschen, die ihr auf unterschiedliche Weise viel bedeutet hatten, verloren. Noch nie hatte sich Alcyone so leer gefühlt, wie in diesem Moment. Es war das erste Mal in ihrem Leben, daß Alcyone keinen Grund zum Leben mehr fand. Sie war zum ersten Mal in ihrem Leben völlig hilflos und alleine. Sie schaffte es nicht, daß Ausmaß dessen, was Sirius angerichtet hatte, völlig zu realisieren. Sie war nur wütend. Wütend auf Sirius. Wütend auf Severus. Wütend auf sich selber. 

Alcyone wollte nur noch alleine sein. Es gab niemand, mit dem sie über das, was eben vorgefallen war reden konnte und wollte. Nicht einmal mit Remus. 

Sie lief in Richtung Schloß. Sie lief, so schnell sie konnte. Aber das Schloß kam und kam nicht näher. Es schien sich sogar mit jedem Schritt weiter von ihr zu entfernen, bis Alcyone es gar nicht mehr sehen konnte. 


Kapitel 5 

 Kapitel 7

 

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