Alcyone - Teil 2 - Rückkehr nach Hogwarts

 

 

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Kapitel 8: Ein schlaues Mädchen


Alcyone schluckte. Dann schaute sie sich schnell im Gang draußen um, ob auch niemand in der Nähe war, der etwas mitbekommen hätte können. 

„Kommt rein!“ sagte sie und winkte sie mit der Hand in ihren Raum. Dann schloß sie sofort die Tür. 

„Setzt euch, bitte“, sagte Alcyone und wies die drei zu den beiden Stühlen am Feuer. 

Doch sie bleiben stehen. 

„Ach ja“, sagte Alcyone mehr zu sich selbst, als zu den anderen. 

Sie lief zu den Stühlen und drehte sie ein wenig, so daß sie jetzt zum Bett zeigten. Dann schob sie noch den Stuhl vom Schreibtisch dazu. 

Das alles hätte sie auch mit Zauberei machen können. Es wäre weniger anstrengend gewesen und binnen weniger Sekunden erledigt gewesen. Das sie das nicht tat, war reine Gewohnheit. 

Alcyone wohnte in einer Muggelgegend. Sie hatte sich in ihre hübsche kleine Dreieinhalbzimmerwohnung auf den ersten Blick verliebt. Sie war damals auf einem Spaziergang durch einen Londoner Stadtteil gewesen und an einem sehr schönen, weißgestrichenen Haus mit Erkern vorbeigekommen, das direkt neben einem Park lag und in dem noch Wohnungen frei gewesen waren. 

Ohne zu Zögern hatte Alcyone sich eine der Wohnungen angeschaut und sofort den Mietvertrag unterschrieben. Es hatte einfach alles gestimmt. Die Größe war völlig ausreichend, der Preis angemessen und die Aussicht einfach phantastisch. 

Die Nachbarn, die sie nach und nach allesamt kennengelernt hatte, konnten nicht netter und hilfsbereiter ein. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. 

Die Tatsache, daß es eine Muggelgegend war störte Alcyone dabei überhaupt nicht. Sie hatte sich schnell daran gewöhnt, im Haushalt auf Zauberei zu verzichten. Alle privaten, magischen, Gegenstände, an denen sie besonders hing, hatte sie in das kleinste Zimmer ihrer Wohnung gepackt, daß sie scherzhaft ‚Hexenkammer‘ nannte. Den einzigen Zauber, den sie jemals in ihrer Wohnung angewendet hatte, war ein Abwehrzauber, so daß niemand Unbefugtes jemals diesen Raum betreten würde. Ansonsten lebte Alcyone mit gewöhnlichen Muggelgegenständen. Sie mußte zugeben, daß ihr einiges daran gefiel. Es war mehr als angenehm, daß die Bilder einen nicht mehr ständig beobachteten, wenngleich sie auch eine Weile gebraucht hatte, sich daran zu gewöhnen. Auch das Putzen ohne Zauberei störte sie kaum, auch wenn es manchmal einfach nur lästig war. Alcyone hatte sogar Spaß am Kochen von Muggelgerichten gefunden und Remus war jedesmal der erste, wenn sie geglaubt hatte, einen tolles neues Gericht entdeckt zu haben. Vergiftet hatte sie ihn bisher jedoch glücklicherweise noch nie. 

Was Alcyone aber am meisten beeindruckt hatte, war Fernsehen. Erst dachte sie, daß wäre das gleiche, wie magische Bilder, doch es war etwas ganz anderes. Zwar bewegten sich auch Bilder, aber die Personen im Fernsehen waren einfach nur normale Muggel, die von irgendeinem Gerät namens Kamera gefilmt wurden und dieses Gerät spielte das dann im Fernsehen ab. So hatte es Alcyone zumindest verstanden. Die Muggel waren ganz verrückt danach. 

Alcyones wahre Identität hatte bisher auch noch niemand herausgefunden. Die magische Post landete alle in ihrem Büro. Sie zog sich auch erst immer in ihrem Büro die Umhänge an und jeder, der sie fragte, was sie beruflich machte, dem antwortete sie, sie sei Botanikerin, was nicht einmal gelogen war. 

Alcyone mußte zugeben, daß ihr Leben als Teil-Muggel ihr sogar gefiel. 

„Setzt Euch“, wiederholte sie noch einmal, nachdem die Sessel und der Stuhl richtig standen. 

Harry, Hermine Granger und der rothaarige Junge (wenn sie nur seinen Namen kennen würde!) setzten sich. Harry überlies seinen Freunden die bequemen Sessel und nahm auf dem Stuhl Platz. 

Alcyone setzte sich auf das Bettende und somit den Drei gegenüber. 

„Also schön, was wollt ihr?“ fragte sie sachlich und überlegte nebenbei, wieviel die Drei wohl wußten und vor allem woher? 

„Wo sollen wir da anfangen?“ sagte Harry und sein Blick glitt zu seinen Freunden. 

„Es ist eine ziemlich lange Geschichte“, sagte Hermine schließlich. 

„Im Grunde geht es um Snape!“ sagte der rothaarige Junge. 

„Ron!“ sagte Hermine scharf. 

Ron. So hieß er also. Zumindest wußte Alcyone jetzt seinen Vornamen. Das aber half ihr nicht im Geringsten weiter, denn sie wußte immer noch nicht, warum er ihr so Bekannt vorkam. 

„Ist schon in Ordnung“, sagte Alcyone sanft. Sie mußte sich allerdings anstrengen ruhig zu bleiben. Die Tatsache, daß das Ganze auch noch mit Snape zu tun hatte, gefiel Alcyone ganz und gar nicht. Insgeheim wünschte sie sich bereits, die Tür vorhin nicht geöffnet zu haben. 

Allerdings wußte Alcyone immer noch nicht, was die Drei nun wirklich von ihr wollten. Sie scheinen eine Menge zu wissen, so wie es aussah, aber was sie damit bezwecken wollten, war Alcyone einfach nicht klar und direkt fragen wollte sie auch nicht. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als zu warten, bis einer von den Dreien mit der Sprache rausrückte. 

Das tat schließlich Hermine Granger. 

„Eigentlich geht es um Snapes Unterricht.“ 

Normalerweise hätte Alcyone Hermine Granger jetzt belehren müssen, daß sie Professor Snape zu sagen hätte. Das tat Alcyone natürlich nicht. Und sie hatte ihre Gründe dazu. 

Hermine Granger fuhr fort. „Er ist ziemlich übel geworden, verstehen Sie?“ 

Alcyone schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf. Sie hatte zwar schon einige Schüler mal über seinen Unterricht schimpfen hören, aber das hatte sie als Normalität abgetan. Als sie selbst noch Schülerin gewesen war, hatte sie auch des öfteren mit Freunden über bestimmte Unterrichtsmethoden einiger Lehrer geschimpft. 

Sie gab Hermine Granger jedoch die Möglichkeit es genauer zu erklären. 

„Früher war der Unterricht auch schon schlimm, aber jetzt ist es einfach nicht mehr zum Aushalten. Bisher hat Snape uns eigentlich keine Punkte gegeben, wenn einer von Gryffindor etwas wußte. Jetzt zieht er uns dazu noch Punkte ab, wenn wir nichts wissen oder etwas falsches sagen. Dann gibt der uns auch immer noch Extra Hausaufgaben oder Strafarbeiten, die wir gar nicht schaffen könne, weil es einfach zuviel ist oder so schwer, daß sie eigentlich nur Snape oder seinesgleichen lösen kann. Aber nur uns. Slytherin bekommt so etwas nie auf. Einige haben besonders darunter zu leiden. Snape schaut uns immer ganz genau zu, beim Brauen und wenn er merkt, daß einer von Gryffindor etwas falsch gemacht hat, wird am Ende der Stunde der Trank immer von einem Gryffindor getestet. Natürlich ist keiner bisher gestorben oder verletzt worden, aber es gab schon sehr viele peinliche Momente. Keine von uns mag überhaupt noch dahin gehen und es gibt Leute, die haben einfach angst.“ 

Gut. Sie hatten definitiv Recht, über Snapes Unterricht zu schimpfen. Das, was Hermine ihr gerade geschildert hatte, war eindeutig mehr als ungerecht. 

„Ich verstehe euch, aber wieso kommt ihr damit zu mir? Warum beschwert ihr euch nicht bei eurer Hauslehrerin über ihn?“ 

„Weil wir der Überzeugung sind, daß Snapes Verhalten etwas mit Ihnen zu tun hat!“ sagte Hermine Granger. 

Alcyone schluckte. „Wie kommt ihr denn auf den Gedanken?“ fragte sie vorsichtig. 

Hermine Granger war wieder voll in ihrem Element. Sie konnte Alcyone jetzt zeigen, wie gut sie recherchieren konnte. 

„Snapes neues Verhalten hat zu dem Zeitpunkt begonnen, als Sie hier ankamen. Zuerst haben wir uns dabei eigentlich nichts gedacht. Doch dann habe ich zufällig beobachtet, wie Sie und Snape sich beim Frühstück angesehen haben. Na ja. Zumindest Snape. Sie habe ich nur von hinten gesehen. Aber das sah auf jeden Fall nicht nach normalem Blickkontakt aus. Und dann haben wir beobachtet, wie Snape nach unserem Unterricht bei Ihnen am Montag ins Gewächshaus gegangen war. Wir haben sie heimlich von draußen beobachtet. Zuerst haben wir nur vermutet, daß er irgendeine Pflanze braucht. Aber danach sah es nicht aus. Dann sind sie schließlich weinend rausgerannt und haben uns beinahe über den Haufen gerannt. Und seit dem Zeitpunkt hat sich Snapes Unterricht eben verändert.“ 

Hermine Granger machte eine Pause zum Luftholen, bevor sie fortfuhr. 

„Der Sache wollten wir natürlich unbedingt nachgehen. Also haben wir angefangen zu recherchieren. Da Sie ja Snape offensichtlich gut kennen, haben wir begonnen, alle Jahrbücher zu seiner Schulzeit in Hogwarts durchzuarbeiten und haben Sie schließlich gefunden. Die Tatsache, daß sie in Gryffindor waren und einige Zeit mit Harrys Eltern und deren Freunde zusammen an Hogwarts waren, hatte uns auf eine Idee gebracht.“ 

„Laßt mich raten“, sagte Alcyone emotionslos. „Ihr habt Remus Lupin eine Eule geschickt.“ 

Wenn Remus ihnen tatsächlich etwas erzählt hatte, würde er wahnsinnigen Ärger mit seiner Schwester bekommen. Aber aus welchem Grund sollte Remus ihnen etwas erzählen? Der Gedanke war doch ein wenig abwegig. 

„So ähnlich. Harry und Ron hatten sofort den Gedanken, jemandem eine Eule zu schicken. Ich aber habe weiter recherchiert. Dabei habe ich eine sehr interessante Tatsache herausgefunden.“ 

Hermine schaute in diesem Moment ungemein stolz aus. Dann sagte sie (ebenfalls voller stolz) „Ich habe herausgefunden, daß Sie die Schwester von Professor Lupin sind!“ 

Alcyone hob die Augenbrauen. „Hat Dir das Remus erzählt?“ 

Hermine blickte Alcyone böse an. 

„Nein Miß, sagte Hermine Granger. „Das habe ich selbst herausgefunden.“ 

„Das würde mich aber interessieren, wie!“ 

Jetzt schaute Hermine wieder etwas freundlicher drein . 

„Ich habe einfach sehr intensiv nachgeforscht. Zufällig bin ich in irgendeinem Artikel, den ich irgendwo gesehen habe, darauf gestoßen, daß der Mädchenname von Remus Lupins Mutter ebenfalls Hide war. Ich dachte erst, daß sein ein Zufall, aber es gab da Dinge, die mir erst in dem Moment klar wurden. Zum einen sehen sie Professor Lupin einfach zu ähnlich. Und zum anderen haben sie auch noch ähnliche Unterrichtsmethoden wie er. Ich mußte daran denken, wie er damals Nevilles Mut gestärkt hatte und sie haben das auch getan. Sie wissen schon, mit den fleischfressenden Pflanzen. Also habe ich weiter nachgeforscht und tatsächlich bin ich auf etwas gestoßen. Besser gesagt, ich hab mich erkundigt, nicht ganz legal. Aber auf jeden Fall habe ich von der nicht ganz legalen Quelle ein Dokument zugeschickt bekommen, auf dem steht, daß Remus Lupin eine Schwester namens Alcyone hat. Und mal ehrlich, das konnten einfach nur Sie sein.“ 

Alcyone war beeindruckt. Bisher war es keinem gelungen, diese Geheimnis aufzudecken. Aber mal ehrlich, warum sollte jemand auch so intensiv nachforschen. Nur, wenn er seine Gründe dafür hatte. 

„Respekt“, sagte sie nur. 

Hermine Granger lächelte ganz kurz und setzte dann wieder eine ernste Miene auf. 

Es herrschte kurzes Schweigen und dann sprach zum ersten Mal Harry. 

„Während Hermine nachgeforscht hat, habe ich wirklich eine Eule losgeschickt. Allerdings nicht an Professor Lupin.“ 

„Sondern?“ fragte Alcyone neugierig. Wer konnte das denn sein? 

„An meinen Paten!“ 

„An Sirius?“ Alcyone fiel fast vom Bett. Schon allein die Nennung seines Namens war für Alcyone eine Qual. Und vor allem: Wie um alles in der Welt hatte Harry zu Sirius Kontakt? Er war doch auf der Flucht. Er war ein gesuchter Verbrecher. 

Allerdings mußte sich Alcyone eingestehen, daß sie damals, als bekannt wurde, daß Sirius diese Morde begangen haben sollte, nicht daran geglaubt hatte. Sirius hatte in seiner Jugend viel getan, aber das paßte ganz und gar nicht zu ihm. Sirius war zu vielem fähig, aber nicht zu Mord an Unschuldigen. Egal wie sehr sie ihn damals noch gehaßt hatte und egal wie Gleichgültiger er ihr geworden war, daß hatte sie irgendwie nie geglaubt. 

Harry nickte. „Ich habe ihn gefragt, ob er Sie kenne. Seine Antwort kam innerhalb kürzester Zeit zurück. Das fand ich sehr erstaunlich. Sonst hatte es manchmal Monate gedauert, bis er mir auf einen Brief geantwortet hatte.“ 

Harry kramte in seiner Tasche und zog ein gefaltetes Pergament heraus. Dies reichte er Alcyone. 

„Das hat er mir für Sie mitgeschickt. Er hat gesagt, ich solle es Ihnen geben.“ 

Alcyone nahm es und entfaltete es sofort. 

Es war tatsächlich von Sirius. Viel stand nicht auf dem Pergament. Gleichzeitig fragte sie sich auch, was er Harry wohl alles geschrieben hatte. 

Alcyones Neugierde, was Sirius ihr geschrieben hatte, war stärker als der Gedanke, was er Harry wohl gesagt haben könnte, also begann sie zugleich zu lesen. 

Liebe Alcyone, 

Harry, James Sohn, hat mir vor kurzem einen sehr besorgten Brief geschickt, in dem er mir schilderte, daß Snapes Unterricht seit Deiner Anwesenheit unerträglich geworden ist. Ich weis, daß Du wütend auf Snape und auch auf mich bist, aber laß bitte nicht Unschuldige dafür büßen. 

Sirius. 

Alcyone faltete das Blatt wieder zusammen und lies es in eine ihrer Taschen verschwinden. 

Kein Wort darüber, was er Harry alles erzählt hatte. Aber dies war jetzt nebensächlich. Es ging um Wichtigeres. Sie dachte über Sirius Worte nach. Er hatte Recht. Unschuldige bekamen ihren Haß auf Snape ab. Sie hätte sich eigentlich denken könne, daß so etwas passieren würde. Snape nahm den Haß ihm gegenüber nicht auf, nein, er gab ihn weiter. Er übertrug an unschuldige Schüler und drei von denen saßen gerade hier, ihr gegenüber und taten das einzig richtige. Sie versuchten, daß zu ändern. 

Natürlich hatten sie nur begrenzte Möglichkeiten. Jetzt lag es einzig und allein an Alcyone. Sie war die Einzige, die jetzt in der Lage war, zu handeln und diese Ungerechtigkeit aus der Welt zu schaffen. 

Aber wie? Da war immer noch der Teufelskreis. 

Es blieb ihr also nichts anderes übrig, als über ihren Schatten zu springen. Sie mußte es tun. Sie mußte mit dem Mann reden, der ihr seit Jahren Gleichgültig war. 

Alcyone wußte, daß dies für sie sehr schwierig war. Aber sie wollte es tun. Sirius hatte den ersten Schritt gemacht. Nein, das stimmte nicht ganz. Harry hatte ihn dazu gebracht, den ersten Schritt zu machen. Würde Alcyone jetzt nicht darauf reagieren, wäre sie einfach nur dumm und dann hätte Sirius allen Grund auf böse zu sein. 

Sie überlegte nicht lange, sondern stellte Harry die wichtige Frage. 

„Harry, weist Du wo Sirius ist?“ fragte sie ihn. 

Harry nickte. „Bei Professor Lupin.“ 

Warum überraschte das Alcyone nicht im geringsten? 

Offensichtlich schien ihr Bruder schon seit einiger Zeit wieder mit Sirius in Kontakt zu stehen. Manchmal, als sie ihn besucht hatte, hatte sie so in Gefühl gehabt. Sie konnte es nicht beschreiben, aber Remus schien jedes Mal etwas vor ihr verborgen zu haben. Jetzt war es klar. Er hatte also auch Geheimnisse vor ihr. Berechtigterweise. Es würde viel zu bereden geben, wenn sie zu ihm ging. Und das mußte sie auch. Sofort. Alcyone war froh, daß Freitag war, so könnte sie sich gleich auf den Weg machen. 

Sie wandte sich an Harry, Ron und Hermine. 

„Ihr geht jetzt besser wieder in euren Gemeinschaftsraum.“ 

„Miß Hide“, sagte Hermine. „Sie können jetzt nicht gehen. Es fährt kein Zug mehr.“ 

Alcyone bemerkte sofort, daß Hermine Granger Recht hatte. Es war zwar noch nicht sehr spät, aber zu spät für eine Fahrt mit dem Zug. 

Alcyone mußte kurz nachdenken. Schien sie warten zu müssen. Nein. Sie mußte sofort zu Sirius und Remus. Es sollte auf der Stelle geschehen. 

„Sie könnte doch apparieren“, hörte sie Ron sagen. 

„Ron, wie oft denn noch: Man kann auf Hogwarts nicht apparieren!“ Das war Hermines scharfe Stimme. 

Kein schlechter Ansatzpunkt, dachte Alcyone. Aber es brachte ihr nichts. Selbst wenn es möglich wäre, hätte Alcyone keinen Nutzen davon. Sie konnte es nicht. Sie hatte immer gewußt, daß die Prüfung zu schwer für sie wäre. 

Mit Flohpulver Reisen fiel auch flach. 

Was blieb ihr dann noch für eine Möglichkeit? Warten bis zum Morgen? 

Alcyone war schon kurz davor, sich mit dem Gedanken abzufinden, als ihr etwas einfiel. Wieso war sie nicht gleich darauf gekommen? Natürlich! Es war zu einfach! 

Alcyone blickte kurz zu Harry, Ron und Hermine, die in eine Diskussion verstrickt waren, welche Möglichkeiten Alcyone hatte. Sie wollten ihr offensichtlich helfen. Das wußte Alcyone sehr zu schätzen und würde ihnen bei Gelegenheit auch dafür Danken. 

„Seid mal bitte kurz still.“ bat sie die Drei. 

Sofort trat Ruhe ein. 

Alcyone brauchte diese, um sich zu konzentrieren. 

Es schien nicht lange zu dauern, aber es kam sehr überraschend. 

Ohne Vorwarnung und im Bruchteil einer Sekunde war an der Stelle, an der Alcyone gerade eben noch gestanden hatte, nichts weiter als Luft. 


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