Als Harry Severus verliess

 

 

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Kapitel 5: Erhöhte Wachsamkeit



"Wo ist Jeffrey?" fragte Dumbledore plötzlich. Der junge Heiler weilte verdächtig lange fern der Klinik.
"Er hält einen Vortrag in Wien über die Psychotherapie in der Zaubererwelt von heute. Stacy hat ihm vor ungefähr zwei Stunden eine Eule geschickt. Jeffrey kommt vermutlich zurück, sobald er die Nachricht liest", berichtete Dr. Barnes. Sein Sohn hatte sich einen guten Ruf mit seinen Therapieansätzen erworben, aber er würde den Rest der Konferenz fahrenlassen, um Snape zu helfen.
Der Heiler musterte den eingeschüchterten Elfen.

"Dobby, komm mit mir in die Küche. Ich denke, du kannst am besten helfen, indem du deinen Freunden Tee und Mahlzeiten bereitest, hm?"
Barnes wußte, dies würde Dobby erleichtern. Der Elf nickte und langte nach des Heilers Hand.

"Ich gehe mit Dr. Barnes, und dann muß ich los", verkündete Murphy, wandte sich jedoch dem bewußtlosen Zauberer zu.
"Ich sehe morgen wieder nach Ihnen, Severus." Der Officer strich sanft über Snapes Stirn, bevor er kehrtmachte und dem Heiler aus dem Raum folgte.


Es dauerte eine Weile, bis man sich daran gewöhnte, an der Seite des Tränkemeisters zu sitzen. Sein Gesicht war zerschlagen und übel gequetscht. Der Beatmungsschlauch zischte. Dr. James hatte seinen Freunden ausführlich das Ausmaß der Verletzungen erklärt und noch mehr Zeit darauf verwandt, zu sagen, warum Snape Glück gehabt hatte, daß sie nicht schlimmer waren.

Viel schlimmer.

Also lernten sie, die Lippen des verletzten Zauberers zu befeuchten, lernten, seine Stirn und Arme sanft zu streicheln und vorsichtig Füße und Knöchel zu massieren.
Neugier hatte Black bewogen, das "Trauma in der Leistengegend" näher anzusehen, und Lupin hatte sich ihm angeschlossen. Dumbledore, sei es aus Intelligenz oder persönlicher Erfahrung, wandte sich ab - er verspürte keinen Wunsch, hinzusehen.
Ein kurzer Blick war Schock genug für die beiden. Black ließ die Laken sinken und sah den Freund an.

"Wird er je wieder…", begann der Animagus, unterbrach sich jedoch, als er die Tränen sah. Er hielt Lupin so lange, bis die Trauer so weit verebbte, daß sie erträglich wurde.


Am Abend kam Minerva McGonagall in die Klinik und ließ sich, nachdem sie eine kurze Information von der Empfangschwester erhalten hatte, leise auf dem Stuhl neben dem Bett nieder, so daß sie Dumbledore gegenüber saß. Der Direktor konnte die beruhigende Art der Hexe nur bewundern.

Während sich Black und Lupin für einige Stunden Schlaf zusammenrollten, berichtete McGonagall von all den Begebenheiten im Schloß. Nachdem alle Neuigkeiten abgehandelt waren, langte sie in ihre Robe und holte ein kleines Buch hervor. Dumbledore las den Titel "Der Neffe des Zauberers" und sah die Hexe fragend an.

"Dies ist ein Muggelbuch, Albus. Severus hatte die ganze Reihe auf seinen Regalen in der Schule. Sie sahen vielgelesen aus", erklärte sie. Nach Voldemorts Fall hatte Snape nicht mehr unterrichten können, und da die Räume für den neuen Tränkelehrer benötigt worden waren, hatte man all seine Sachen zusammengepackt und aufbewahrt. Obgleich man erwartete, Snape würde im Ruhestand bleiben, hatte Dumbledore seine persönlichen Dinge in Hogwarts belassen, bis Snape in sein Haus zurückgekehrt war. Harry hatte es gefallen, Objekte unter Snapes amüsiertem Auge wegzuräumen.

McGonagall las für mehr als eine Stunde laut vor, trank nebenbei Tee und diskutierte die Geschichte mit Dumbledore, der sich für die Vorstellungen interessierte, die Muggel über Zauberer und Hexen hatten. Ebenso interessierten ihn die Anmerkungen der Hexe zu weiteren Fragen, die sich im Verlaufe der Geschichte auftaten. Als sie ging, behielt der Direktor das Buch bei sich, um weiter laut vorlesen zu können.

Jeffrey Barnes glitt weit nach Mitternacht in den Raum. Er levitierte den eingenickten Schuldirektor auf das freie Bett und verbrachte Stunden damit, sich um Snape zu kümmern. Er ging sogar so weit, seinen Vortrag und seine Ansichten zu aktuellen Therapien zu wiederholen und zwang seine Hände zur Untätigkeit, die, wie er wußte, mehr Schaden anrichten als nützen würden, solange sich sein Patient im Koma befand.

Der nächste Tag brachte einen gleichmäßigen Strom von Mitgliedern des Lehrerkollegiums, die ein wenig bei Snape sitzen und reden wollten und dabei soviel Tee tranken, wie Dobby nur bereiten konnte. Der Patient jedoch blieb unbeweglich bis auf das leichte Heben und Senken seiner Brust.

Murphy kam, sprach mit dem Bewußtlosen und strich mit beruhigenden Fingern über seinen Oberarm. Anschließend kehrten er und Black zum Gutshaus zurück, um "nach dem Rechten zu sehen". Einzig McGonagall wußte um die Zerstörung, und Black wollte daran nichts ändern, bis Snape aus dem Koma erwachte.

Obgleich Black über die Verwüstung des Hauses informiert war, konnte ihn nichts auf den Schock vorbereiten, der ihn traf, als er die verkohlten Steine, Balken und die Asche sah. Es war ein langgestrecktes, niedriges Haus gewesen, dessen Flügel die Gärten umspannten. Das zweite Stockwerk war über der Mitte des Gebäudes eingestürzt, ebenso wie der Großteil des Daches über dem Westflügel, in dem sich Morgenzimmer und Schlafräume befunden hatten.

Sie streiften entlang der Ruinen, von denen einige Areale noch immer schwelten, hinüber zum Ostflügel. Hier war das Dach noch intakt, aber das Feuer hatte solche Hitze verbreitet, daß Möbel und Wandbehänge beinahe komplett zerstört waren. Black hielt vor einem riesigen Klumpen schwärzlichen Metalls inne und erkannte, daß dies die Überreste mehrerer Rüstungen sowie einer ausgedehnten Schwertsammlung sein mußten.

Als er ins Wohnzimmer trat, überraschte ihn Vogelgesang. Das Glas der großen Fenster war geborsten und geschmolzen. Eine so mächtige Hitze konnte nicht von einem Kaminfeuer hervorgerufen worden sein, gewiß war Magie im Spiel.

"Sirius?" drängte Murphy sanft.

"Äh, der Tresor befand sich in der den Fenstern gegenüberliegenden Wand", brachte Black zu Stande und riß sich aus dem Grauen. Er suchte sich einen Weg durch den Schutt, überrascht, daß überhaupt noch eine Mauer stand. Er schob das beiseite, was einmal ein Bild gewesen war und legte den Tresor frei, der als Besitz eines Zauberers weder ein Schlüsselloch noch ein Zahlenstellrad besaß.

Black legte seine Hand auf die glatte Oberfläche und sprach den Öffnungszauber. Beide Zauberer waren mehr als überrascht, als die Tür einen ordentlichen Stapel Papiere freigab. Mit einem Seitenblick zu Murphy langte Black hinein und entnahm die unbeschädigten Pergamente.

"Wenn die es geschafft haben, dann vielleicht auch ein paar von Severus' Papieren und Tagebüchern. Er hat mehrere solcher Tresore im Haus", mutmaßte Black.

"Besser wir überprüfen diese später. Ich habe ein Siegel über die Räumlichkeiten gelegt, um die Neugierigen fernzuhalten", erklärte Murphy. "Ich schlage vor, wir kehren in mein Feldbüro zurück, um die relevanten Papiere durchzugehen."

"Feldbüro?" erkundigte sich Black neugierig. Der Sicherheitszauberer grinste nachsichtig.

"Ich möchte nicht immer alles ins Ministerium bringen. Zu viele Lauscher und zu wenig Privatsphäre. Ich möchte ganz gewiß nicht, daß unsere Gespräche über unseren Patensohn nach draußen dringen", gab Murphy zu.
Er zog einen kleinen Schlüsselring aus der Tasche und wählte einen unscheinbaren Messingtürschlüssel, den er ausstreckte, damit Black ihn berühren sollte.

"Sagen Sie nichts. Ein Portschlüssel?" feixte Black.

Ein verschlagenes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Sicherheitszauberers aus.

"Jep", sagte er.

"Sie sind ja so clever", gab Black zurück. Er berührte den Schlüssel und spürte das bekannte Ziehen, während Murphy einen Zauber murmelte.
Das verbrannte Gutshaus verwandelte sich in ein überraschend gemütlich aussehendes Büro. Es gab Regale an den Wänden und eine kleine Kochstelle. Gegenüber ein Kamin und ein Sofa, und in der Mitte des Raumes stand ein großer Konferenztisch.

"Wie wär's mit etwas Tee, bevor wir uns setzen", schlug Murphy vor. Die Papiere wurden abgelegt, und die beiden Zauberer bereiteten Tee und einen Imbiß.
Während Murphy Tee eingoß, sortierte Black die Pergamente der Reihenfolge nach.

Schließlich nahm Murphy den Stapel an sich, überflog ihn rasch, las abermals. Black blätterte durch seine persönlichen Unterlagen, befingerte die gerichtliche Erklärung, daß er ein freier Mann war, dann betrachtete er seine eigenen und Lupins Ausweispapiere.

Nach ungefähr zehn Minuten legte Murphy zwei Pergamente beiseite und sah den restlichen Stapel erneut durch, aus dem zwei weitere Exemplare den Weg auf den Sonderplatz fanden. Er las die vier ein weiteres Mal.

"Nun, auf den ersten Blick sieht es so aus, als habe Mr. Potter diese Pergamente geschrieben", sagte Murphy.

"Sieht so aus?" fragte Black vorsichtig.

"Genau. Diese beiden…", der Sicherheitszauberer reichte Black eben die beiden Rollen, von denen er und Lupin schon beschieden hatten, sie gehörten nicht Harry. "Diese beiden mögen in der Schrift sein, aber es sind nicht Harrys. Der Wortfluß ist anders, die Wortwahl wirkt fremd… ich denke, ähnlich wie im Deutschen."

Als Black die Pergamente erneut las, verstand er, was Murphy meinte. Die Reihenfolge von Substantiv, Verb, Objekt war minimal verschoben und wirkte tatsächlich wie von jemandem geschrieben, dessen Muttersprache nicht Englisch war.

"Remus und ich haben so etwas vermutet", stimmte Black zu.

"Diese beiden sind von Harry, ganz einfach. Seine Handschrift, seine Gedanken. Sie sind nicht so harsch wie die späteren Pergamente." Murphy reichte seiner Begleitung die nächsten Blätter zur Ansicht.

"Diese hier sind auf keinen Fall von Harry geschrieben worden, aber die Handschrift ist sehr ähnlich. Der Verfasser schreibt auch ähnlich, aber anklagender, schärfer. Sehen Sie? Das T hier und die Bindebögen zwischen dem kleinen B und dem kleinen A. Gute Nachahmung, aber nicht das Original", stellte Murphy fest.

Black war mehr als beeindruckt, und er sah den Sicherheitszauberer mit einem Blick an, der Verehrung recht nahe kam. Murphy lächelte ein wenig.

"Ich hatte schon immer etwas übrig für unbedeutende Details, für Dinge, die nur ganz leicht komisch wirkten. Diese Schriften sind exzellent, und ich weiß, daß Sie die gefälschte Handschrift nicht erkannt haben. Das hätte wohl kaum jemand", sagte der Zauberer bescheiden.

"Ich halte es für erstaunlich. Um Harry mache ich mir doppelte Sorgen. Glauben Sie, er wurde in den Anschlag auf Severus hineingezogen?" erkundigte sich Black, die Stimme sorgenschwer.

"Ich möchte nicht spekulieren", sagte Murphy, sammelte die Pergamente ein und reichte sie Black. "Unbedingt möchte ich jedoch Mr. Potter besuchen, sobald ich Zeit habe. Ich muß mit ihm über dies hier sprechen. Ich werde Sie wissen lassen, was ich herausgefunden habe, sobald es geht."

Ein unverbindliches, aber dennoch ein Versprechen.

"Wollen Sie nicht die Unterlagen behalten?" fragte Black.

"Nein, nicht in diesem Augenblick. Es wäre mir lieber, Sie bewahrten sie sicher auf. Vielleicht benötige ich sie später", sagte der Zauberer. Er erhob sich, öffnete eine Schublade und entnahm ihr eine lederne Reisetasche, deren Reißverschluß er aufzog und sie Black reichte.

"Bitte. Nicht ganz so feuersicher wie Severus' Tresor, aber fürs Erste ausreichend. Sie können sie so versiegeln, daß nur Sie selbst und Mr. Lupin herankommen. Einigen zerstörerischen Energien vermag sie zu widerstehen."

Black nahm das Geschenk an sich, verstaute die Pergamente und seine Papiere darin, sprach den Siegelzauber und verschloß sie.

"Vielen Dank", sagte er aufrichtig. Gemeinsam nutzten sie das Flohnetzwerk, um zur Klinik zu gelangen.



Die zweite Nacht auf Wache. Black war aufgefallen, daß Snape anders lag, fand aber heraus, daß ihn die Heiler bewegt hatten, um dem Wundliegen vorzubeugen. In dieser Position, auf seiner unverletzten Seite (ohne gebrochene Rippen) mit mehreren Kissen, um ihn zu stützen, konnte man vorsichtig Schultern und Rücken streicheln.

In dieser Nacht gab es mehrere Besucher. McGonagall und Hooch hatten die Mitternachtswache übernommen, während Dumbledore erschöpft auf dem Nachbarbett schnarchte. Auszüge aus dem Muggelbuch wurden gelesen, und eine lebhafte Diskussion über Gut und Böse entbrannte zwischen den beiden Hexen.

Als Lupin spät am Morgen erwachte, beobachtete er schläfrig, wie Dr. James und dessen Sohn Snape badeten. Salbe wurde auf seine Haut gerieben, und sie sprachen leise miteinander. Einzelne Worte und Satzfetzen wehten hinüber.

"…reduziert…"

"…den Tubus entfernen?"

"…Nase zuerst…"

"…Schaden…"

"…keine Ahnung…"

Dies war alles gut und schön, aber Lupin wollte wissen, was besprochen wurde. Er erhob sich vom Bett und ging leise zu dem leeren Stuhl hinüber. Der ältere Heiler schenkte ihm ein warmes Lächeln, während der jüngere Snapes Unterleib untersuchte.

"Guten Morgen, Remus. Ich habe Albus zum Duschen und Umziehen geschickt. Black sagte, er würde Ihnen saubere Sachen mitbringen", informierte ihn Dr. James. Lupin fragte sich, warum er keine mitgebracht hatte, als er mit Murphy im Gutshaus gewesen war. Sein schlaftrunkenes Denken wurde durch eine Elfenhand unterbrochen.

"Möchte Master Remus Tee?" fragte Dobby leise.

"Gern, Dobby, und auch Frühstück", erwiderte Lupin und strich über die Hand auf seinem Unterarm. Mit einem zahnstrahlenden Lächeln verließ Dobby den Raum. Lupin wandte seine Aufmerksamkeit zurück zu dem Tränkemeister und den Untersuchungen der Heiler.

"Besser?" erkundigte er sich hoffnungsvoll. Diesmal sah Jeffrey zu ihm hin.

"Nun ja, die Schwellung geht zurück, und er atmet leichter", berichtete der Heiler. "Wir belassen den Atemschlauch aber so lange, bis wir seine Nase richten können."

"Was ist mit, ähm, seiner Leistengegend? Wird sie, wird er funktionieren?" stotterte Lupin an der Frage herum. Er war sehr zufrieden gewesen, daß sein Partner in Erwägung gezogen hatte, Snape in ihren intimen Kreis zu bringen, aber was, wenn es einen Schaden gab?
Jeffrey sah flüchtig zu seinem Vater hinüber, um ihm zu zeigen, daß er ältere Heiler das Wort ergreifen möge.

"Wenn Sie mit funktionieren die Kontrolle der Körperfunktionen meinen, ja, diese sind wieder in Ordnung. Nur die Schwellung stand dem im Wege", sagte Dr. James vorsichtig.
Lupin errötete ein wenig.

"Wenn Sie mit funktionieren die Fähigkeit meinen, eine Erektion aufrechtzuerhalten", übernahm Jeffrey, "das kann ich nicht sagen. Körperlich sollte es möglich sein. Emotional?" Er zuckte die Achseln.

"Habe ich etwas verpaßt? Ich erinnere mich an keine aktuellen Liebhaber." Dr. James wirkte neugierig und gleichzeitig um Schutz bemüht.
Lupin zögerte.

"Wir waren über zwölf Jahre zusammen, bevor Sirius zurückkam. Ich…ich sorge mich um ihn", brachte der Werwolf hervor. Der jüngere Heiler sah ihn prüfend an.

"Eine lange Zeit, um eine Beziehung einfach aufzugeben", bemerkte er ohne Vorwurf.

"Sirius ist mein Partner. Ich dachte, ich hätte ihn verloren", versuchte Lupin zu erklären. Sie mußten doch über die Paarungsgewohnheiten der Werwölfe Bescheid wissen!
Während der jüngere Heiler weiter seinen Patienten versorgte, warf er dem nervösen Zauberer einen raschen Blick zu.

"Werwölfe wählen ein Partner für das ganze Leben?" fragte er leichthin.

"Natürlich, das weiß doch jeder!" behauptete Lupin energisch.

"Wenn das so ist, warum konnten Sie dann eine Beziehung zu Severus eingehen?" fragte Jeffrey nebenbei. "Ihr Partner war ja nicht tot, nur außer Reichweite. Sie hätten sich nicht durch jemand anderen angezogen fühlen dürfen."

"Aber…für mich war er tot", stammelte Lupin. Barnes wischte schweigend seine Hände ab und nahm in dem Stuhl neben ihm Platz.

"Remus, wenn ihr wirklich Partner fürs Leben wählen würdet, wie es auch die meisten Texte beschreiben, dann wären Sie nicht daran interessiert gewesen, eine Beziehung mit einem anderen Liebhaber über zwölf Jahre aufrechtzuerhalten, und Sie würden auch nicht das Bedürfnis verspüren, sich noch immer so tief um Severus zu sorgen", stellte Jeffrey heraus.

"Er… er gehört zu meinem Rudel. Ich beschütze das Rudel", rief Lupin aus und benutzte Snapes eigenen Worte.

"Sie haben nie aufgehört, Severus zu lieben, nicht wahr?" erkundigte sich Jeffrey geradeheraus. Lupin wich zurück.

"Nein", flüsterte er. "Ich liebe Sirius, aber ich liebe Severus auch."

"Remus, Wölfe paaren sich für das ganze Leben. Aber ein Werwolf ist kein Wolf. Er oder sie ist eine Person, die mit Lykanthropie infiziert wurde. Eine Person mit Wünschen und Bedürfnissen", erklärte Barnes. "Die Gesellschaft idealisiert die Vorstellung von lebenslangen Partnerschaften. Nachdem, was ich gelesen habe, ist dies ein fehlgeleiteter Versuch, die Werwölfe in die Gesellschaft zu pressen. Über die Jahre war dies wohl recht effektiv, aber es verunsichert auch viele Werwölfe."

Lupin war verblüfft. All seine Verwirrung wegen Severus war normal? Es schien, als sein ein großes Gewicht von seinen Schultern genommen worden, und er sah warm auf den bewußtlosen Zauberer hinab.

"Remus, Vater und ich müssen uns um ein paar Klinikgeschäfte kümmern. Wir beide könnten uns später einmal zusammensetzen, wenn die Leute aus Hogwarts kommen. Sie sehen so aus, als könnten Sie jemanden zum Reden brauchen", bot Jeffrey an.

"Gern. Sirius könnte vielleicht ebenfalls hinzukommen?" erkundigte sich Lupin.

"Wir kümmern uns nur um ein paar Termine, hm", bemerkte Jeffrey sanft. Lupin nickte und begab sich zu Snapes Bett.

Die Heiler ließen ihn allein, und er sprach leise Worte zu seiner alten Liebe.



 

Kapitel 4

 

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