Als Harry Severus verliess

 

 

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Kapitel 4: Herunterreißen


Snapes Fieber hielt einige Tage an und ging dann langsam zurück. Es wurde ein zweites Bett in Lupins und Blacks Schlafzimmer herbeizgezaubert, damit der Patient zwar nah aber nicht zu nah war. Dr. James war mit dieser Verbesserung und dem hilfsbereiten Animagus sehr zufrieden. Black übernahm den größten Teil des körperlichen Heilungsprozesses, um sowohl dem Patienten als auch seinem Partner die benötigte Distanz zu geben. Als es Vollmond wurde schaffte Dr. James es, einen Kessel voll von akzeptablem Wolfsbann-Trank zu brauen, auf was er irrsinnig stolz war.

Nach 10 weiteren Tagen war Snape wieder auf den Beinen, zwar noch etwas zittrig, aber er durchstreifte schon sein Manor. Er teilte seine Zeit zwischen Schlaf- und Arbeitszimmer auf. Er genoss es sowohl Black als auch Lupin bei sich zu haben, aber wenn er ihre endgültige Abreise ansprach wechselten seine Freunde das Thema. Selbst der Vorschlag, Harry für einige Tage zu besuchen traf auf Unstimmigkeiten. Dennoch versuchte es Snape, er war besorgt ob irgendetwas nicht mit seinem Ex-Geliebten stimmte. Sein Besuch hatte ihn ziemlich aus der Fassung gebracht und die letzten Briefe sowieso.

Schließlich beschlossen Snape und Black zu einem „Sprung“ bei ihm vorbeizuschauen.

„Du solltest ihn wirklich mal überprüfen, Sirius. Er ist zum ersten Mal für eine so lange Zeit von seiner Heimat weg“, brachte Snape heraus.

„Ich weiß. Aber er schreibt mir so oft und scheint so glücklich zu sein“, antwortete Black und erwähnte nicht Harrys böse Worte über Snape in den Briefen.

„Ich würde mich besser fühlen wenn du gehen würdest, wenn auch nur um in Paris Mittag zu essen“, bohrte Snape weiter, als er sich ins Wohnzimmer auf seine Couch legte und die Laken enger um sich zog. Es war kühl im Haus. Er dachte darüber nach Dobby zu bitten ein Feuer zu machen, aber er nahm sich lieber noch ein Laken. Black stand auf und nahm das Laken, schüttelte es aus und deckte seinen Freund zu.

„Kalt?“ fragte Black, als er die Laken glatt strich.

„Etwas. Vielleicht ein kleines Straßencafé? Du könntest etwas über die Champs Elysee laufen?“ Snape war schlimmer als ein kleiner Hund der eine Ratte anbellte. Lupin lachte.

„Ja, Sirius, du musst mit deinem Paten Mittag essen. Lass uns eine Eule schicken.“ In Lupins Augen blinzelte der Schalk. Wer hätte gedacht, dass es so lustig war seinen Partner zu zweit fertig zu machen?

„Remus!“ grummelte Black und schüttelte den Kopf. Aber er erlaubt es ihnen, ihn zu einem schnell hingekritzelten Brief zu zwingen und ihn per Eule zu versenden.

Das Ergebnis der Teamarbeit von Snape und Lupin war Black in Paris zusammen mit Harry und Vachel bei einem erfreulichen Nachmittag. Beide war froh darüber ihn zu sehen, obwohl Harry immer noch verärgert darüber war, dass sein Pate mit Snape zusammen lebte. Black versicherte ihnen, dass sie gerne im Manor wohnten. Alles in allem war es ein schöner Besuch und schlussendlich planten sie einen längeren Besuch in Vachels Zuhause im nächsten Monat.

Nach seiner Wiederkehr aus Paris gaben sich Black, Lupin und Snape den erfreulichen Dingen wie Gartenarbeit, Lesen, Reden und, jedenfalls Snape, viel Schlafen hin. An manchen Abenden wurden die Karten herausgeholt und in manchen Nächten zwang Lupin Snape dazu nach draußen zu gehen und ihm die Sternkonstellationen zu erklären. Dobby hüpfte ihnen ständig im Weg herum, war aber viel zu niedlich und besorgt um böse mit ihm zu werden. Dass er Snapes Lieblingsessen kannte, war auch gut. Der Hauself liebte es für seinen Meister zu kochen.

Die einzige Veränderung war, dass nun Lupin alle Eulen annahm. Dr. James bestand darauf, dass Snape dies zuließ. Daher erhielt der Zaubertränkemeister das nächste Schreiben von einem stinksauren Harry nicht, in dem stand, dass er Black endlich freilassen sollte. Lupin war erstaunt über diesen Brief und zeigte ihn seinem Partner. Harry behauptete, Lupin wäre während Blacks Aufenthalt in Paris Snapes Geisel gewesen.

„Was sollen wir tun, Siri?“ fragte Lupin, seine Stimme voll von Sorge.

„Ich werde ihm zurückschreiben.“ Black nahm seine Feder. „Ich meine, wir werden beide nächste Woche zu Harry gehen. Ich werde ihm nur sagen, dass es uns beiden gut geht und dass er das richtige Gästezimmer vorbereiten soll.“ Lupin seufzte und sah zu, während sein Partner den Brief schrieb.

„Wahrscheinlich hast du recht“, sagte der Werwolf. „Wir werden beide früh genug dort sein.“

„Wir könnten auch ein paar Tage früher gehen und Harry überraschen“, beruhte Black seinen Partner. „Ich werde Albus eine Notiz zukommen lassen und ihm sagen, dass wir Severus früher abliefern werden. Ihn wird das nicht stören.“ Lupin lächelte und stimmte ihm zu. Obwohl sich Harry etwas seltsam benahm, brauchte Snape dennoch viel Aufmerksamkeit. Er wusste, dass es Dumbledore liebte, sich um sein Kind zu kümmern.

***


Es war leicht für Vachel, Harry davon zu überzeugen, dass er seinen Paten von dem „Bastard graisse“ retten musste. Vor allem da der junge Zauberer keine Antwort erhielt. Eine Schande, dass die Nachricht in den Herd fiel. Seltsam dass sie verbrannte, obwohl keine Feuer da war. Eine Schande, aber nichts, was wichtig genug gewesen wäre seinen Liebhaber darüber zu informieren. Es machte es ihm sehr viel leichter, seinen wütenden Liebhaber zu überreden, für alle Fälle ein paar Freunde mitzubringen. Ein paar sehr gute Freunde...

***


„MEISTER SIRIUS! MEISTER REMUS! MR. POTTER ÄRGERT DEN PROFESSOR!“ Dobby kreischte als er in den Garten hinausrannte. Lupin sah auf als sich Black auf die Füße schwang.

„Was ist passiert, Dobby?“ fragte Black und packte den Elfen an der Schulter.

„Mr. Potter und Mr. Vachel kamen ins Zimmer von Meister Severus. Sie schrieen ihn an, Meister Sirius. Böse Zauberer kamen in Meister Severus’ Zimmer. Dobby hat Angst“, brachte der Elf heraus. Lupin war auf den Beinen und rannte hinter seinen Partner ins Haus.

Sie hatten fast die erste Halle durchquert und waren auf dem Weg in Snapes Schlafzimmer, als Harry sie stoppte.

„Sirius! Lass uns gehen! Vachel redet mit Snape und beschäftigt ihn, so dass wir euch beide hier rausschaffen können!“ behauptete Harry.

„Was meinst du mit ‚beschäftigt ihn’?“ wollte Black wissen, als er die Hand seines Patensohn abschüttelte.

„Er lenkt ihn nur ab bis ich euch gefunden habe“, sagte Harry schnell.

„Remus und ich haben dir beide geschrieben und dir gesagt, dass es uns gut geht! Verdammt noch mal, Harry, wir kommen doch nächste Woche!“ sagte Black, als er versuchte den jüngeren Zauberer beiseite zu schieben.

Eine Tür öffnete sich und schloss sich krachend wieder. Nach einem Moment kamen ein dunkelhaariger Zauberer zu Harry.

„Sind wir bereit zu gehen mon amoureux?“ Vachel schmiegte sich liebevoll an Harry.

„Nein, sind wir nicht!“ grummelte Harry.

„Wir werden nicht mir dir wegrennen, Harry!“ bellte Sirius.

„Was hast du mit Severus getan?“ wollte Lupin wissen, als er versuchte die beiden jungen Männer, die den Flur blockierten, beiseite zu schieben.

„Ich habe dieser niedrigen Kreatur gar nichts getan“, schauderte Vachel, als ob der bloße Gedanke an Snape ihn über alle Maßen anekeln würde.

„Sirius“, jammerte Harry, “er kann euch hier nicht gegen euren Willen festhalten.“

Nun wurde Black sauer. „SEVERUS HÄLT UNS NICHT GEGEN UNSEREN WILLEN HIER FEST DU IDIOT!“ schrie Black.

„Ist es dir je in den Sinn gekommen, dass WIR SEVERUS LIEBEN?!“ fügte Lupin hinzu.

Der Ausdruck vollkommenen Schocks auf Harrys Gesicht bewies, dass dies nicht der Fall war.

„Ihr könnt nicht. Ihr hasst ihn. Ihr habt ihn immer gehasst“, brachte Harry heraus.

„Ich hasse Severus Snape nicht. Du hast ihn auch nie gehasst. WAS ZUM HENKER STIMMT NICHT MIT DIR, POTTER?“ kreischte Black. Er hatte jegliche Geduld mit seinem Patensohn verloren.

Harry strauchelte rückwärts. „Ich, ich dachte nur er hält euch hier fest, wie mich“, sagte Harry verwirrt.

„Severus hat dich nie hier ‚festgehalten’. Er gab dir ein Zuhause und musste dich zwingen es zu verlassen“, meinte Lupin.

„Ich habe keine Zeit für das hier. LASS MICH DURCH!“ knurrte Black und schob sowohl Vachel als auch Harry beiseite.

„Harry, wir sollten besser gehen“, stichelte Vachel seinen Liebhaber. Lupin grummelte und ging beiseite.

„Harry, mon amoureux! Jetzt! Sie sind so wütend!“ flehte Vachel. Harry erlaubte es, durch die Halle an den Kamin in der Küche gezogen zu werden.

„Was ist mit deinen Freunden?“ fragte Harry seinen Liebhaber besorgt.

„Ich bin mir sicher, sie sind schon gegangen. Wir werden sie später treffen", sagte Vachel schnell und küsste seinen Liebhaber hungrig. „Lass uns heim gehen, Harry.“ Flohpulver wurde in die Flammen geworfen und die beiden Geliebten verschwanden.

Unten in der Halle traten Black und Lupin gegen die Schlafzimmertür. Sie war abgeschlossen und magisch versiegelt. Der Ärger des Animagus wurde stetig größer.

„Zurück, Remus", zischte er, als er seinen Zauberstab zog.

„Aperium!“ befahl er. Die Tür erzitterte unter dem mächtigen Zauberspruch, aber ging nicht auf.

„APERIUM!“ schrie er. Die Tür wackelte bedenklich, das Holz brach an manchen Stellen, aber es hielt immer noch. Black sah seinen Partner an; Lupin nickte. Der Werwolf zog seinen Zauberstab und stand auf.

„APERIUM!“ schrieen sie zusammen. Die Tür wackelte und zerbrach dann in Tausende Holzsplitter. Sie stiegen vorsichtig darüber und betraten das Schlafzimmer.

Das erste was sie sahen waren die Überbleibsel von den riesigen Fenstern, die auf den Obstgarten blickten. Das Glas war kaputt, die Scherben lagen überall verstreut.

Das zweite war Severus’ Lieblingscouch, die zerfleddert und zerbrochen war. Als Lupin näher an die Fenster trat hörten sie ein schmerzerfülltes Wimmern von der Wand.

„Severus? Wo bist...“ Black’s Stimme erstarb als sie sahen wo ihr Freund war. Er drehte sich schnell um und blockierte Lupins Sichtfeld.

„GEH! HOL MIR SAUBERE LAKEN!“ befahl Black und schubste seinen Liebhaber aus dem Raum.
„Schick Dobby!“ Der Tonfall und das Funkeln in seinen Augen brachten Lupin zum Rennen. Black drehte sich um und durchquerte sofort den Raum.

An der Wand lag der Zaubertränkemeister. Nach der Position seines Körpers nach hatte er verzweifelt versucht seinen Zauberstab zu erreichen, der außerhalb seiner Reichweite lag. Fesseln, die an Filch’s Lieblingserfindungen erinnerten, fesselten ihn fest an die Wand.

Snape war angsteinflößend blass mit hässlichen Quetschungen überall in seinem missbrauchten Gesicht. Aber es war das Blut, das Black am meisten beschäftigte.
Snapes Nase war auf jeden Fall gebrochen und sein Kiefer ragte heraus. Seine Robe war zerrissen und ließ auf offene Wunden darunter blicken. Black zauberte schnell die Fesseln von dem Arm des verletzten Zauberers.

„Severus? Kannst du mich hören?“ Black kniete nieder, er hatte Angst den Zaubertränkemeister anzufassen.

„Jaaahhh...“, ertönte die heisere Stimme.

„Ich werde dich nun berühren, nur berühren. Lass mich sehen, Sev“, sagte Black und legte vorsichtig seine Hand auf die Brust des Zauberers. Er hörte wie Lupin den Raum betrat und war froh, dass die Ketten fort waren. Sein Partner zog scharf die Luft ein und kniete sich auch neben Snape.

„Severus? Remie und ich werden dich zur Klinik bringen, ok? Es wird etwas weh tun, aber ich denke es ist das beste wenn wir dich etwas bewegen anstatt zu warten bis Dr. James kommt“, erklärte Black.

„Bist du dir sicher, Sirius?“ fragte Lupin schnell als er auf den zerschlagenen Körper hinabsah.

„Ja, wir müssen ihn schnellstmöglich dorthin schaffen,“ Black schnappte sich ein Laken aus Lupins Händen und faltete es auf. Vorsichtig levitierten sie Snape darauf, sein einst gefesselter Arm an seine Seite. Die Ecken gingen nach oben und wurden danach um den zitternden Körper gewickelt. Ein schneller Erstarrungszauber und der Zaubertränkemeister war nun bereit, bewegt zu werden. Das Wimmern war herzzerbrechend, vor allem da beide wussten, dass Snape verzweifelt versuchte nicht zu weinen.

„Durch die Fenster, Remie. Wir können nur draußen apparieren“, und sie schoben sanft ihren schwebenden Freund durch die Fenster hinaus in die süß duftende Nachtluft.

„Jasssmin...“, zog Snape die Luft ein als er die Duftnote erkannte. Er versuchte sich auf etwas anderes als die Schmerzen zu konzentrieren.

„Ja richtig“, sagte Lupin mit belegter Stimme.

Dobby folgte händeringend den drei Zauberern und stand zitternd neben Black. Der Animagus sah hinab auf die ängstliche Kreatur und kniete nieder.

„Dobby? Ich möchte, dass du nach Hogwarts gehst! Geh und finde den Direktor und sag ihm, dass wir Severus zu Dr. James in die Klinik bringen. Du musst zum Direktor gehen, Dobby!“ Black erklärte geduldig die Nachricht erneut und ließ den ängstlichen Elf alles wiederholen. Dann gab es ein „Plopp“ und Dobby war weg.

Black lehnte sich über Severus, seine Hand fuhr zärtlich über die Haare des verletzten Zauberers. Ein Auge ging auf und Black lächelte so gut er konnte.

„Wir werden nun in die Klinik nach Hogsmeade apparieren, Severus. Wir bringen dich sofort zu Dr. James“, sagte Black und sah zu Lupin.

„Halt Severus gut fest. Du musst dich konzentrieren und mir helfen, Remie“, gab Black seinem Partner Anweisungen. Lupin nickte nur, da er seiner Stimme nicht mehr traute.

Sie waren kaum mehr als eine Minute weg, als schon die erste Explosion das Manor erbeben ließ.

***


Dr. James las gerade ein Magazin in seinem Arbeitszimmer als er außerhalb seines Zimmers Lärm hörte, woraufhin er sofort die Tür öffnete. Die Szenerie, die sich ihm bot, warf ihn fast um. Severus Snape? Aber Voldemort war doch tot! Wer würde Snape wehtun wollen?

„Sirius? Was ist passiert?“ Barnes sah auf den verletzen Mann.

„Verprügelt. Keine Ahnung wie schlimm. Es ist noch nicht lange, aber“, begann Black atemlos.

„Aber lang genug“, beendete Barnes für ihn. „Habt ihr Albus kontaktiert?“

„Wir haben Dobby geschickt“, meldete Black.

„Dann lasst mich ihn in ein Zimmer bringen um ihn zu untersuchen und ihr beide redet mit Albus.

„Kann ich helfen?“, fragte Lupin etwas zu drängend.

„Ein bisschen später, Remus, lass mich ihn erst mal anschauen“, sagte Barnes sanft. Lupin fühlte wie Black ihn in eine Umarmung zog als der Heiler den schwebenden Patienten mit sich nahm.

Das ‚ein bisschen später’ dauerte länger als jeder ertragen konnte. Dumbledore und Dobby kamen während der ersten Stunde an. Die drei Zauberer und der Hauself diskutierten all das Geschehene. Das dauerte fast die ganze zweite Stunde und es gab immer noch kein Wort aus dem Untersuchungszimmer.

Während der dritten Stunde versuchte Dumbledore reinzukommen. Die Tür verweigerte ihm den Zutritt. Irgendwie schaffte es ein Stuhl, gegen die Tür geworfen zu werden, ohne dass sie aufging.

Während der vierten Stunde verschwand die Receptionistin.

Sie ließen Dobby auf die Tür los. Hauselfen hatten den Ruf durch jede magisch versiegelte Tür zu kommen. Die Klinik jedoch hatte elf-sichere Zaubersprüche.

In der fünften Stunde entfernte Lupin jede einzelte Antwortkarte aus jedem Magazin in der Lobby. Black hatte jede in kleine Schnipsel zerrissen. Dumbledore verbrannte jede Fitzelchen zu Asche. Dobby entfernte sich soweit es nur ging von den Zauberern. Sie waren aufgeregt (obwohl sie nett zu ihm waren als er nicht durch die verzauberte Tür kam). Er wollte ganz bestimmt nicht das Schicksal herausfordern, indem er die Asche aufkehrte.

Dumbledore hatte sich in den Kopf gesetzt eine Muggel-Axt zu finden, während Black Ausschau hielt irgendwo ein Metallteil abzureißen und es gegen die Tür zu schmettern, als diese sich schließlich öffnete und offen blieb.

Neugierig blickten sie durch die Tür. Sie zeigte den Flur, der durch die ganze Klinik führte. Dumbledore ging voran, gefolgt von Lupin, dann Dobby und schließlich Black. Sie gingen durch den Flur und ließen mehrere geschlossene Türen hinter sich. Schließlich stand eine offen und sie betraten den Raum.

Barnes saß darin mit verschränkten Fingern. Vier Stühle waren vor ihm aufgestellt. Mit einem Nicken setzten sich die Zauberer hin. Dobby beschloß, sich gegen Blacks Bein zu lehnen. Der Heiler wartete gar nicht erst auf Fragen.

„Er lebt, liegt jedoch im Koma. Als sie sein Gesicht bearbeiteten brachen sie seine Nase und seinen Kiefer. Im Gehirn gibt es einige Schwellungen aber wir haben einen Kühlungszauber auf den gesamten Bereich gelegt um sie zurückzudrängen. Er hat einige angebrochene Rippen und sein gesamter Brustkorb ist ziemlich mitgenommen und geschwollen. Wir haben einige Kühlungskompressen darauf gelegt, aber ich kann den Schaden erst einschätzen, wenn die Schwellung etwas zurückgegangen ist. Ich kann auch seine Nase und seinen Kiefer erst dann reparieren, wenn er aus dem Koma aufgewacht ist. Wir haben eine Infusion angelegt für den Flüssigkeitshaushalt und haben intubiert, damit er atmen kann, haben einen Katheter gelegt und haben einen Zusammenhalts-Zauber auf seine Nase und seinen Kiefer gelegt. Wir brauchen alle Hilfe die wir kriegen können um ihn rund um zu Uhr zu beobachten. Er muss berührt und es muss mit ihm geredet werden soviel es geht“, sagte Barnes sanft. „Ich weiß nicht, wer das getan hat, ich weiß nicht, warum sie das getan haben. Alles was ich weiß, ist, dass Severus unsere Hilfe braucht um da durchzukommen. Und Gentlemen? Severus wird’s packen.“ Die finstere Entschlossenheit in seinen Augen ließ keinen Zweifel zu.

„Wo ist er?“ fragte Lupin schließlich. Barnes nickte in Richtung einer zweiten Tür.

„Wir werden einen Stundenplan aufstellen. Sobald er aus dem Koma aufgewacht ist und wir die Brüche geheilt haben, können wir ihn in deine Räume schaffen, Albus. Dort ging es ihm immer am Besten“, erklärte der Heiler. Dumbledore hatte glasige Augen. Barnes stand auf und sprach ihn an.

„Albus?“ rief er sanft. Dumbledore sah auf.

„Ich kann’s nicht verstehen, James. Der Krieg ist vorbei. Voldemort ist tot. Warum wollen sie meinem Kind wehtun?“ sagte Dumbledore mit leiser, trauriger Stimme, als die Tränen herunterrollten. Bevor der Zauberer sich entweder in Raserei oder Depression hineinsteigern konnte kniete sich Dr. James hin und zog ihn in seine Arme.

„Albus, alles wird gut werden“, besänftigte er ihn. Nun fielen die Tränen.

„Alles gut? Wie kann alles gut werden? Er sollte sich ausruhen... Seine Stärke wiedererlangen... Schlussendlich sein Leben genießen...“ Der Direktor verlor sich in Schluchzen.

Von seinem eigenen Schock getrieben stand Lupin auf und warf seine Arme um den älteren Zauberer, um ihn zwischen ihnen beiden zu drücken. Black blieb zurück mit Dobby, der sich gegen sein Knie presste.

Da war eine Bewegung an der Tür. Ein Sicherheitszauberer sah hinein und ging dann die Halle runter. Plötzlich betrat Daniel Murphy, der Sicherheitschef im Ministerium den Raum. Seine Augen schweiften durch den Raum und blieben auf Black.
'Er sieht nervös aus', dachte Black, als der Officer vorsichtig den Raum durchquerte und sich auf einem leeren Stuhl niederließ.

„Mr. Black, können Sie mir erklären was passiert ist?“ fragte Murphy sehr leise. Der Zauberer erklärte schnell das Geschehene ohne seinen Paten oder dessen Geliebten zu schützen.

„Also ist Severus hier? Er lebt?“ wollte der Officer feststellen. Black wunderte sich darüber, warum der Zauberer so gehetzt aussah, sein Körper vor Erwartung angespannt.

„Ja, Officer. Dr. James sagt, dass er im Koma liegt aber er denkt, er wird sich wieder erholen”, sagte Black. Er wunderte sich, warum der Zauberer erleichtert aussah.

„Niemand anders im Haus? Irgendwelche Hauselfen?“ presste der Officer heraus, er quetschte sich auf die Ecke des Stuhls. Gott, der Zauberer sah aus als ob er gleich durch die Decke brechen würde.

„Nein, nur wir drei und Dobby. Harry verließ uns bevor wir zu Severus kamen.“ Black stoppte um den Kopf des Elfen zu streicheln.

„Gut“, sagte Murphy. Sein Blick erhärtete sich. „Da gibt es eine weitere Komplikation.“ Black erstarrte. Wurde Harry verletzt?

„Das Manor wurde komplett zerstört. Das Dunkle Mal hing darüber als ich ging“, sagte der Officer.

Blacks Augen weiteten sich. „Zerstört?“ japste er.

„Mr. Black, es wurde ausgelöscht. Es gab Meldungen von Explosionen, viele, die die Landschaft erschütterten und hohe Flammen in den Himmel warfen. Es ist nichts übrig als ein paar Steine“, meldete Murphy. Black sah bestürzt zu dem Heiler, der nun Lupin und Dumbledore tröstete. Er traf eine schnelle Entscheidung.

„Bitte, erzählen Sie Albus und Remus noch nichts. Sie sind so schon bestürzt genug und der Heiler braucht sie damit sie sich um Severus kümmern“, bat Black.

Murphy besah das sich umarmende Trio. „Ich habe ja Ihre Aussage. Ich werde Severus befragen müssen wenn er dazu in der Lage ist. Ich muss jetzt noch nicht mit Mr. Lupin oder Albus reden“, murmelte Murphy und zog seine Aufmerksamkeit wieder zurück auf Black.

„Aber ich werde mit Mr. Potter und seinem Freund sprechen müssen. Ich werde die Situation auch Dr. Barnes erklären. Er muss auf alles vorbereitet sein“, beendete der Officer.

Der Animagus horchte sofort auf. „Sie werden mit Harry sprechen?“ fragte Black schnell.

„Ja, Mr. Black, das muss ich. Er war da vor den Explosionen. Außerdem war sein Freund in dem Raum mit Severus bevor er verprügelt wurde...“, druckste Murphy damit herum zugeben zu müssen, dass der berühmte Harry Potter vielleicht irgendwie schuldig sein könnte.

„Es ist nur, dass ich etwas besorgt um Harry bin. Er war niemals alleine weg und dieser Zauberer, in den er sich verguckt hat, scheint okay zu sein. Ich reiste rüber und traf mich mit ihnen für ein paar Stunden, aber“, der Animagus stoppte.

„Aber irgendwas war nicht richtig?“ hakte Murphy nach.

„Harry schien nicht in Ordnung zu sein. Remus und ich hatten beide die Vorahnung, dass irgendwas passieren wird aber wir fanden nicht heraus was. Wir wunderten uns über ein paar Briefe, die er Severus geschickt hatte. Zwei davon hörten sich gar nicht nach Harry an“, gab Black schuldbewusst zu. Es war drei Wochen her seit sie sie gefunden hatten. Die Briefe wurden nicht an Severus weitergereicht. Sie waren in einem verzauberten Safe im Manor.

„Diese Briefe waren im Manor?“ fragte der Officer. Ihm wurde nun einiges klar.

„Gott. Sie waren in einem Safe, den mich Severus für einige private Briefe verwenden ließ. Es lagen Zauber auf ihm aber ich weiß nicht ob sie Feuer überstehen würden“, sagte Black. "All die Papiere, die meine Freiheit belegen!" Murphy zog eine Grimasse.

„Nun, jetzt ist es zu heiß. Aber wenn es möglich ist werden wir morgen mal dorthin apparieren. Vielleicht haben sie es überstanden. Severus hatte einige besondere Sicherungen auf seinen privaten Papieren. Falls nicht, werde ich Ihnen Kopien ihrer Freilassungsbescheinigungen und Ausweise oder was auch immer Sie brauchen zukommen lassen,“ fügte Murphy hinzu. Aber Black wusste, dass der Sicherheitszauberer ihn nur beruhigen wollte und war ihm dankbar für diese Geste.

„Ich werden morgen mit Ihnen gehen. Wann immer Sie mich brauchen, ich werde da sein“, sagte Black.

Mittlerweile hatte sich Dumbledore zusammengerissen und half Lupin das selbe zu tun. Alle drei sahen nun neugierig auf den Sicherheitszauberer. Die zwei redenden Zauberer standen auf um sich zu den Dreien zu gesellen, Dobby festgeklammert an Blacks Hand.

„Albus, ich hörte von Severus von der stellvertretenden Direktorin McGonagall. Ich schaute vorbei, um die Lage in Augenschein zu nehmen. Mr. Black war sehr aufschlussreich, also muss ich nicht mehr mit Ihnen oder Mr. Lupin reden. Ich würde gerne Severus sehen, wenn ich darf, Dr. Barnes.“ Der Sicherheitschef sah zu dem Heiler. Black beneidete diese umschriebene Wahrheit.

„Er liegt im Koma, Officer Murphy, also können Sie ihn nur sehen. Kommen Sie, ich war gerade dabei seine Bedürfnisse seinen Freunden zu erklären“, sagte Dr. Barnes und brachte die angewachsene Gruppe dazu sich in Bewegung zu setzen.

Das erste was sie bemerkten war die Receptionistin der Klinik, Stacy, die neben Snapes Bett saß, seine Hand hielt und leise mit ihm redete. Sie stand auf und verließ auf ein Nicken Dr. Barnes’ hin leise den Raum. Dumbledore übernahm schnell ihren Platz und nahm Snapes Hand, seine Finger fuhren sanft über den Handrücken.

„Ich bin hier, Kind. Ich bin hier“, murmelte er und zog seine Aufmerksamkeit zurück auf Dr. Barnes.

Der Heiler ging vorsichtig über Snapes Wunden und erzählte ihnen von dem Koma, in dem der Zauberer lag. Die Kühlungszauber waren alles was sie im Moment tun konnten. Zusätzlich erklärte er, dass ununterbrochenes Reden zwingend war, nicht notwendigerweise zu Snape, aber einige Dinge zu diskutieren, die passiert waren und ihn interessieren könnten. Selbst im Koma könnte Snape dies wahrnehmen; viele Patienten wachten auf und erinnerten sich an Fetzen von Gesprächen und Musik, während sie weg waren.

Es wurden Pläne aufgestellt, Eulen zur Schule zu schicken um das Personal einzuladen zu helfen. Es gab zwei extra Betten im Raum sowie einige Stühle um es den Besuchern bequemer zu gestalten. Die Klinik und das Personal waren bereit.

Während all dem lag Snape ruhig da, seine Brust hob und senkte sich mit jedem Atemzug...

 

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