A bad prank

 

 

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Kapitel 3 - Verloren zwischen Trümmern

 

Snape sank in den Schatten hinter einer Rüstung, als er sich seinen Räumen näherte. Er konnte die strenge Silhouette von Minerva McGonagall an seiner Tür erkennen.
Er konnte es nicht ertragen, sie heute Nacht zu sehen. Er ließ nie zu, dass einer der Professoren, nicht einmal Poppy oder Albus, ihn nach den Todessertreffen sahen.
Niemand durfte ihn jemals in diesem Zustand sehen.
Er schaute schweigend einige qualvolle Minuten zu, während McGonagall versuchte in seine Zimmer einzudringen. Er grinste trotz allem, niemand konnte durch seine Schutzzauber brechen, selbst Albus hatte Schwierigkeiten damit.
Snape sank erschöpft gegen die Wand. Er konnte wieder spüren, wie warmes Blut an seiner Stirn herabtropfte.
Er konnte sich nicht vorstellen, was für einen Anblick er gerade bot, sein Gesicht blutverschmiert und die Gewänder zerrissen, unfähig ohne Hinken zu laufen und die, wie es sich anfühlte, ausgekugelte Schulter hielt seinen Oberkörper verkrampft vor Schmerz und Anspannung, gar nicht zu reden von den kleineren Verletzungen.
Ein scharfer Schmerz brannte beständig in seinem Unterleib und er verzog sein Gesicht, während er lautlos darum flehte, dass Minerva nur weggehen und nicht auf seine Rückkehr warten sollte.
Seine Bitte wurde erfüllt und er erstarrte in der Dunkelheit, als sie hastig an ihm vorbeilief, die Stirn gerunzelt, offensichtlich in Gedanken versunken. Als sie schließlich um die Ecke bog, atmete Snape heftig aus und stieß sich mit seinem gesunden Arm von der Wand ab.
Er taumelte durch den Korridor, legte seine Fingerspitzen an die Tür und murmelte flüsternd den Gegenzauber. Er fiel fast in das Zimmer, als die Tür ungestüm aufschwang, aber er konnte sich im letzten Moment fangen.
Er vermied den Spiegel aus Gewohnheit und machte sich im Licht einer großen Kerze, die in der Ecke brannte, auf den Weg zum Bett.
Er konnte sie das nicht weiter tun lassen. Er konnte nicht weiter zu Voldemort zurückgehen; es war ein Witz aus seiner Sicht. Er war sicher, dass Voldemort wusste, dass er nun ein Spion war und ihn nur jedes Mal misshandelte, um an Dumbledore heranzukommen.
Snape fühlte plötzlich eine grimmige Genugtuung, da er sicher war, dass Dumbledore nie herausbekommen hatte, wie Voldemort ihn behandelte.
Obwohl es dem Direktor nie entging, dass er tagelang nach den Todessertreffen zittrig und erregter war (es war so offensichtlich, dass es sogar seine hohlköpfigen Schüler bemerkten), hatte Snape ihm nie das wahre Ausmaß seiner Verletzungen gezeigt.
Er war stolz darauf, Voldemort so frech zu trotzen und seine Versuche, Dumbledore aus dem Gleichgewicht zu bringen, zu durchkreuzen, denn dieser war, alles in allem, ihre einzig reelle Chance für einen Sieg über die Dunkle Seite.
Snape setzte sich probeweise auf den Rand des riesigen Bettes und versuchte ruhig nachzudenken, während er sich das Blut von der Stirn wischte.
Er hatte jetzt seit 6 Monaten keine brauchbare Information für den Orden bekommen, eine Tatsache, wegen der ihn Sirius bei jedem Treffen mit Vergnügen angriff. Dieser Bastard hatte einfach keine Ahnung, wie viel er allein für die geringste Möglichkeit, ein Bruchstück einer Information zu bekommen, durchmachte.
Snape seufzte und starrte wie blind durch den Raum, die vertraute Taubheit der Erschöpfung setzte ein. Ein langer, schwarzer Zauberstab lag auf dem Boden, nahe bei der Tür.
Er erkannte ihn als seinen eigenen und nahm an, dass er aus seiner Tasche gefallen war, als er über die Türschwelle gestolpert war.
Er stand langsam auf und ging ein paar Schritte darauf zu, aber er prallte zurück, als der Schmerz in seinem Unterkörper mit voller Stärke zurückkehrte. Sein verletzter Arm schlug unkontrolliert um sich und stieß mit einem Fläschchen zusammen, welches sich stürmisch überschlug.
Der Inhalt sickerte in den dunklen Teppich.
Snape senkte seine Kopf und biss sich vor Schmerz auf die Lippen, fühlte den vertrauten Geschmack des Blutes in seinem Mund. Er stand völlig still, während er an seiner Robe herabsah.
Der schwere, schwarze Stoff war auf der linken Seite im Laufe seiner Bestrafung bis zur Höhe der Taille zerrissen worden. Er konnte jetzt einen Teil seines Beines sehen, durch den Angriff aufgeschlitzt und voller Quetschungen.
Ein unsinniges Gefühl der Entblößung überkam ihn und er begann zu zittern.
Er schloss die Augen, um zu warten, bis es vorbeiging, aber dann erkannte er, dass er heute Nacht nicht mehr die Willensstärke hatte, um dieses Gefühl zu überwinden. Er langte vorsichtig nach der schwarzen Trainingshose unter seinem Kissen und begann mit der mühevollen Aufgabe, sie anzuziehen.
Als es endlich geschafft war, stand er auf und bemerkte mit Befriedigung, dass seine Haut nicht mehr länger zu sehen war. Er suchte Halt am Bettpfosten, als ihn eine neue Welle der Übelkeit übermannte und das Zimmer sich zu drehen begann.
Da, wo er gesessen hatte, war ein dunkelroter Fleck auf dem Bett. Er hatte gerade noch Zeit sich zu sagen, dass das schlimm war, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.

 

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