Die Medaillons der Gründer

 

 

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Kapitel 10 - Verführung der Schlange

 



Als Salazar die Zaubertränke fertig gemacht hatte, setzte er sich an Snapes Schreibtisch um seine Arbeit zu begutachten. Er fühlte sich wirklich zufrieden mit sich selber. Snape im Gegenzug war an seinem Tiefpunkt angelangt, seit er damals seinen Vorfahr aus seinem silbernen Gefängnis entlassen hatte. Er hatte eine gute Vorstellung davon gehabt, was sein Vorfahr plante, als sie zu seinem Kerkerarbeitsraum marschiert waren, aber es hatte es nicht einfacher gemacht es zu akzeptieren, als er schlussendlich Recht bekam. Wieder.
Slytherin seufzte mit Zufriedenheit und fuhr mit einem von Snapes langen Fingern über eine der Phiolen, die nun vor ihm standen. Die hellgrüne Flüssigkeit in der ersten glitzerte froh, als sich das Fackellicht darin fing. "So, ich denke, dass wir das hier erst einmal ein paar Minuten wirken lassen sollten, bevor wir ihr das zweite geben, denkst du nicht auch?" sagte er gesprächig als er sich die hellviolette Flüssigkeit in der zweiten Phiole besah.
*Zieh mich da nicht mit hinein, Salazar*, zischte Snape.
Slytherin hob eine überraschte Augenbraue. "Aber auch. Fühlst dich ganz schön mutig da drinnen, nicht mein Junge?"
*Du kannst mit mir machen was du willst*, spie Snape, plötzlich erfüllt mit entrüsteter Wut, *aber ich werde nicht Teil von einem sexuellen Übergriff sein.*
Slytherin zuckte klar zurück. "Autsch! Immer langsam, mein Junge!" sagte er mit einem Glucksen. "Was ich tu, tue ich in Rowenas eigenem Interesse. Ihr dummer Sinn für das ‚Richtige' wird sie in heißerem Wasser landen lassen als einfache Schwangerschafts- und Lusttränke das jemals können, das kann ich dir versichern Sohn!"
Obwohl er wusste, dass er eigentlich, mit seiner Vergangenheit, kein Recht hatte hier andere zu verurteilen, fühlte Snape wie sich sein Magen mit rechtschaffener Wut verkrampfte. Er mochte Ravenclaw. Da war etwas recht unverfroren und herausforderndes an ihrem Charakter das ihm zusagte. Wenn man aber bedachte wie wenig er sie kannte, war es aber gut möglich, dass er Slytherins eigenen Eindruck von ihr wahrnahm. Aber das hielt ihn nicht davon ab zumindest zu versuchen ihn von dem ab zu bringen, was er wusste, was passieren würde.
*Salazar*, versuchte er mit Logik zu argumentieren, *du hast kein Recht das zu tun. Dies ist ihre Entscheidung und ihre allein und sie hat dies sicher gut überlegt.*
Slytherin war für einen Moment still als er weiterhin die Phiolen vor sich betrachtete. "Warst du jemals verliebt, Severus?" fragte er schlussendlich leise.
Es gab einen weiteren Moment unangenehmen Schweigens und schlussendlich nickte Salazar verstehend. "Das habe ich auch nicht erwartet", sagte er. "Wärst du es gewesen, würdest du wissen, dass du nicht einfach stillsitzen und zusehen könntest um die Person, die du liebst, unnötig sterben zu sehen."
*Salazar*, sagte Snape vorsichtig, sehr wohl wissend, dass er sich auf wackligem Terrain bewegte, *Rowena Ravenclaw ist schon tot. Sie starb vor fast tausend Jahren. Die Frau, die du verführen willst ist nicht sie. Es ist Helena Ravenclaw. Eine Frau mit ihrem eigenen Leben und Wünschen.*
Die Wut, die plötzlich durch Slytherin fegte, brachte Snape dazu sich mental zu verstecken. "Genug!" bellte er mit so viel Kraft, dass die Wände des Kerkers bebten und Staub sich von der hohen Decke über ihnen löste. Er lehnte sich vornüber über das Pult und versuchte sichtlich seine Wut zu beherrschen. Er nahm ein paar tiefe Atemzüge und stand schließlich mit geradem Rücken auf, während sich seine Schultern entspannten.
"Nun, Severus, du weißt, dass ich deinen Input schätze", sagte er geduldig, "aber bei dieser Gelegenheit muss ich darauf bestehen, dass du dich nicht in das einmischst, was ich tun muss. Ich will dich nicht wieder zum Schweigen bringen, aber ich werde es tun, so lass uns einfach ein bisschen still sein, in Ordnung?"
Mit offensichtlicher Mühe, lächelte Slytherin heiter und griff nach den beiden Phiolen auf dem Schreibtisch. Er packte sie in seine Umhangtasche und drehte sich zufrieden zu der Klassentür hin. "Na dann lass uns gehen und deinen Schülern eine Nachricht schreiben, dass du heute deine Klassen storniert hast. Ich glaube, dass wir erst deine Zimmer etwas in Ordnung bringen müssen, bevor unser Gast heute Abend erscheint. Wir wollen einen guten Eindruck machen."
Wissend, dass seine Mühen mit dem alten Gründer ziemlich sicher sinnlos wären, blieb Snape nichts anderes als zu hoffen, dass Rowena Ravenclaw nicht wirklich dumm genug war die Einladung, alleine in Slytherins Räume zu kommen, annehmen würde.
Am Abend beobachtete Snape wie Rowena durch seine Räume schritt, nachdem sie die Einladung, ihn alleine zu besuchen, angenommen hatte. Sie hielt von Zeit zu Zeit inne um etwas, was ihr interessant genug erschien anzusehen, aber fasste sonst nichts an.
"Diese Räume sind denen, die du damals bewohnt hast nicht unähnlich, Salazar", sagte sie. "Du musst einiges mit deinem Nachfahren gemeinsam haben."
Slytherin lächelte und bewegte sich zu dem kleinen Tisch beim Kamin, auf welchem Snape seine kleine Sammlung Brandyflaschen stehen hatte. "Bis zu einem gewissen Punkt, ja", antwortete er direkt, während er die braune Flüssigkeit in einen Schwenker einschenkte. "Aber ich muss sagen, dass wir bei gewissen Dingen ganz definitiv anderer Ansicht sind." Während er sprach, fasste Salazar in seine Tasche und zog die Phiole mit der grünen Flüssigkeit hinaus, die er verborgen in das Glas leerte. Ein schneller Blick über seine Schulter bestätigte, dass Rowena noch immer im Zimmer herum ging, ihm ihren Rücken zugewandt und der Gründer grinste listig.
"Wirklich?" sagte sie. "Ich dachte, dass sich Slytherins nie über irgendwas uneinig wären."
Salazar schnaubte, ging zu ihr hin und reichte ihr das Glas beiläufig ohne Aufmerksamkeit darauf zu ziehen. "Ich gehe davon aus, dass du sarkastisch bist", lächelte er nahtlos.
Snape erstaunte sich erneut darüber wie einfach es für Slytherin gewesen war Ravenclaw zu überzeugen ihn heute Abend zu besuchen. Ein gut geplantes, "zufälliges" Zusammentreffen im Korridor nach dem Frühstück, hatte sich in eine hitzige Diskussion über die fehlenden Medaillons entwickelt, und hatte es Salazar ermöglicht ihr in defensiven Töne zu sagen, dass, gut, wenn sie so scharf darauf wäre ihre Aufenthaltsorte zu diskutieren, sie am Abend in seine Räume kommen solle, so dass sie wie Erwachsene darüber reden könnten. Natürlich vorausgesetzt, sie könne sich erwachsen verhalten. Scheinbar erstrebt genau das zu beweisen, hatte sie enthusiastisch zugestimmt und war, ihre hübsche Nase hoch erhoben, von Slytherin weg marschiert.
Snape hatte gehofft, dass sie zu klug für seine offensichtlichen Verführungsversuche war, aber das was allem Anschein nach zu viel zu hoffen gewesen. Und sie war der Gründer des ‚Klugen Hauses' gewesen, hatte er sich mit Abscheu gewundert.
Und nun war er gezwungen zuzusehen und zu warten. Hilflos, wie üblich. Er seufzte tief, als er zusah wie die dumme Frau den Brandy trank, der den Trank enthielt, der sie sicher schwanger werden ließ, sollte sie in den nächsten Stunden irgendwelche ‚Verbindungen' eingehen. Das ganze Glas wurde in einem Schluck gelehrt.
"Nun zu meinem Medaillon", sagte Rowena und reichte ihr leeres Glas an Slytherin zurück.
Er nahm es mit einer erhobenen Augenbraue zurück. "Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass deine Nachfahrin Brandy mag?" fragte er und ging beiläufig zurück zum Tisch um ihr Glas wieder zu füllen.
"Nein", war ihre einzige Antwort, als sie ihm wieder den Rücken zudrehte.
Snape stöhnte fast aus Verdruss, wie einfach sie es Slytherin machte. Der Gründer goss bereits den Lusttrank in das Glas und als er wieder sprach. "Dein Medaillon", sagte er und drehte sich zurück zu ihr mit ihrem neuen Drink. "Es ist in Sicherheit, weißt du."
Rowenas Gesicht war voll Spott. "Bei dir ist nichts in Sicherheit, Salazar", sagte sie und nahm den angebotenen Drink aus seiner Hand.
*Das ist richtig!* schrie Snape innerlich. *Du auch nicht, du dumme Frau!*
Slytherin hob plötzlich eine Augenbraue und seufzte. "Ich frage mich ob du mich für einen Moment entschuldigen würdest, Rowena?" sagte er und ging von ihr weg.
Snape konnte die Verärgerung seines Ahnen fühlen, als er in das angrenzende Schlafzimmer ging. "Ich habe dir gesagt, du sollst den Mund halten, Severus!" zischte er leise. "Du glaubst mir offensichtlich nicht, wenn ich dir sage, dass ich wirklich..."
Salazars Warnung wurde jedoch von schlanken Händen unterbrochen, die sich plötzlich um seine Taille legten. Snape fühlte einen warmen Körper, der sich von hinten an ihn presste und ein kleines Keuchen entfuhr seinen Lippen. Slytherins Keuchen, natürlich, aber dennoch passend. Er wunderte sich, wie schnell der Lusttrank Wirkung zeigte bevor sein Körper von genau diesen anmutigen Händen herum gedreht wurde.
In kaum mehr als ein paar Sekunden hatte Rowena es geschafft, Slytherin von den meisten seiner Kleider zu befreien, keine Kleinigkeit, wenn man Snapes Liebe für Knöpfe berücksichtigte, und verschlang jeden Zentimeter befreiter Haut mit leidenschaftlichen Bissen und Küssen. Sie hörte lange genug damit auf um Snapes Lippen mit ihren schlanken Fingern zu umfahren. "Die sind sehr schön", flüsterte sie bevor sie ihn grob aufs Bett stieß.
"Rowena, meine Liebe. Was ist über dich gekommen?" fragte Slytherin unschuldig, während er große Überraschung vortäuschte.
Snape fühlte seinen Mund innerlich aufklappen, als Rowena Ravenclaw ihm direkt in die Augen blickte und ihre Roben mit einer Handbewegung fortwischte. Sie war wirklich atemberaubend. *Nein!*, schalt er sich rau. *Sie ist gegen ihren Willen hier. Ich werde dies nicht genießen!*
Bevor er jedoch einen anderen Gedanken fassen konnte, war Rowena über ihm und hielt ihn mit ihren Armen und Beinen unten.
Snape fühlte ehrliche Überraschung durch Slytherin laufen und seine Augen öffneten sich weit. "Meine Liebe!" hauchte er. "Was hat...?" Seine Worte wurden durch Rowenas begierige Lippen erstickt, als sie seinen Mund mit ihrem erdrückte.
Snape konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, dass die Hitze der Leidenschaft so durch seinen Körper gerast war und er hatte seine Mühe damit, sich in Erinnerung zu behalten, dass er dies nicht mögen sollte. *Focus*, murmelte er. *Vielsafttrankzutaten...denke an Vielsafttrankzutaten...*
Die Wärme von Rowenas Zunge, als sie sich in seinen Mund kämpfte, war fast zuviel für Snape und er hielt unbewusst den Atem an, seine Gedanken unzusammenhängend mit Leidenschaft ... und Schuld.
*Kann . . . dies nicht . . . genießen . . .*, wehrte er sich.
Slytherin, im Gegenzug musste nicht einen solchen Kampf des Gewissens austragen und fasste Rowena sanft an den Schultern. Er rollte sie auf die Seite und zog sie unter sich, seine Augen glitzernd vor Lust. "Ich bin so glücklich, dass du endlich zur Besinnung gekommen ist, meine Liebe", keuchte er in ihr Ohr.
Rowena hob ihre Hände und strich sie über die entblößte Haut von Snapes Rücken und der Zaubertränkemeister stöhnte innerlich. Seine Augen verloren plötzlich ihren Fokus und in seinem Kopf drehte es sich. Gott, dachte er. Sie war so schön. Er wollte sich hinunter lehnen und an ihrem Ohr knabbern.
Wie auf Kommando lehnte sich Slytherin hinunter und knabberte Rowenas Ohr, was die Frau dazu brachte selber ein tiefes Stöhnen zu äußern. "Oh, Salazar. So was hast du früher nie gemacht!" rief sie überrascht aus. "Lehrt dich dein Nachfahre da drin noch das eine oder andere?"
Slytherin zog seinen Kopf für einen Moment zurück und verengte die Augen argwöhnisch. Sein Moment voll Argwohn dauerte aber nicht lange, als er wieder in einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss gezogen wurde.
Snape jedoch fühlte sich selber von den momentanen Geschehnissen zurückziehen, seine Gedanken wurden plötzlich scharf. Was war hier passiert? Hatte Slytherin unbeabsichtigterweise auf einen Befehl von ihm reagiert, während er abgelenkt war? Sein früherer Plan nahm plötzlich ein neues Level der Möglichkeiten an und Snape fühlte einen Schwall von Aufregung durch sich strömen. Er musste das durchdenken wenn Salazar schlief.
Salazar hob seinen Kopf abrupt, weg von Rowenas Mund, und runzelte die Stirn misstrauisch. Snape fühlte, wie die Aufmerksamkeit seines Ahnen zu ihm wechselte. "Was bist du...?" erneut, jedoch, verließen die Worte nie seinen Mund, weil Rowena plötzlich Salazar bei den Schultern packte und ihn auf seine Seite warf. Sie knurrte und war über ihm, bevor er reagieren konnte. "Mein Gott. Du bist ein großes, dunkles, grüblerisches Ding, nicht wahr?" hauchte sie und fuhr mit ihren Händen hungrig über seine bleiche Brust. "Du musst wohl der sexieste Mann sein, der mir je unter die Augen gekommen ist, weißt du das?"
Snape stutzte. Redete sie zu ihm oder zu Salazar? *Sie ist unter dem Einfluss des Trankes*, erinnerte er sich. *Sie weiß nicht was sie sagt.*
Mit hungrigem Blick zog Rowena Snape in eine sitzende Position und setzte sich rittlings auf seinen Schoss. "Sag etwas", hauchte sie in sein Ohr. "Ich will hören, wie diese Stimme meinen Namen sagt!"
*Oh, Gott*, stöhnte Snape. Er wäre nicht fähig, viel mehr davon zu ertragen.
"Rowena, meine Geliebte", hörte Snape Slytherin mit seiner geborgten, seidigen Stimme sagen und er fühlte Rowena auf seinem Schoss schaudern.
Verloren in der Hitze seiner eigenen Leidenschaft, blickte Salazar kurz über die Schulter seiner Partnerin in das Wohnzimmer, bevor er sein Gesicht in ihrem Haar vergrub.
Obwohl Salazar scheinbar zu verloren in seinem Verlangen war um zu registrieren, was er im anderen Zimmer gesehen hatte, Snape war es nicht. Obwohl er den Schwindel der Leidenschaft selber fühlte, war er geistesgegenwärtig genug gewesen um das unberührte Glas Brandy zu bemerken, das auf dem Tisch neben dem Sofa stand.
Snape keuchte innerlich. *Weib!* dachte er. *Sie hat den Lusttrank nicht angefasst! Dieses freche Flittchen weiß ganz genau was sie tut!*
Etwas knickte in ihm bei der Realisation, dass sie auf ihren eigenen Wunsch hier war und ihn mit ihren Verführungskünsten bezirzte. Snape knurrte innerlich und sein Herz schlug wild. *Wirf sie runter!* rief er in seinem eigenen Kopf und Slytherin gehorchte sofort.
Rowena öffnete die Augen überrascht als Salazar sie hart griff und aufs Bett warf, bevor er sich über sie warf. "Oh ja!" schrie sie. "Vergiss den Gentleman-Mist. Nimm mich jetzt!"
Salazar tat nur zu gerne wie geheißen und Snape machte willig mit. Schliesslich war es klar, dass sie wusste was Salazar vorgehabt hatte. Sie hatte freiwillig den Schwangerschaftstrank geschluckt und den Lusttrank komplett ignoriert. Irgendwas hatte sich offensichtlich geändert, seit heute Morgen in der Bibliothek, da sie nun klar vor hatte schwanger zu werden. Nun, eigentlich würde Helena diejenige sein, die schwanger wurde.
Snapes Geist stockte plötzlich mitten in einem tiefen Kuss. Warte mal. Wenn Helena die Mutter des Kindes sein würde und nicht Rowena, dann bedeutete das, dass der Vater nicht wirklich Salazar wäre. Es würde…
*Stop! Stop! Stop!* schrie Snape in seinem Kopf Salazar an.
Nur... hätte er bloß dreißig Sekunden früher darüber nachgedacht.

 

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