Die Zeit heilt nicht alle Wunden

 

 

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Kapitel 14

 


Das ISK-Treffen in Sevilla war für diesen Tag gerade vorbei und die Teilnehmer strömten aus dem Sitzungssaal, um sich auf diverse Bars und Restaurants zu verteilen. Viktor und Stoyan blieben zurück und warteten auf ihren Freund, der am Nachmittag von einem Treffen mit einem Repräsentanten des Ministeriums zurückgekehrt war. Nachdem er unzählige Hände geschüttelt hatte, stieß Harry zu ihnen und die Männer gingen Richtung Eingang des Muggel-Sevillas. Harry schüttelte den Kopf und atmete erleichtert auf. Wenn er im Ausland unterwegs war, war das Hinauswagen in die Muggel-Welt seine einzige Gelegenheit, die er hatte, um in Frieden zu essen. Der berühmte Harry Potter wünschte sich wieder einmal, dass seine berühmte Narbe einfach zusammen mit all den Dunklen Malen verschwunden wäre.

"Vie var das Treffen mit Neville, Harry?" fragte Viktor. Er war ebenfalls froh den Autogrammjägern aus Sevillas Zaubererstadt zu entkommen.

Harry zuckte mit den Schultern. "Wie erwartet. Das Ministerium wird daran arbeiten, aber keine Versprechen. Ich denke Neville wird sich entscheiden, einige Experimente in seiner Freizeit durchzuführen, um uns zu helfen." Sie bedrängten ihre Kräuter-Forscher, neue Sorten von Gras zu untersuchen, die für Quidditch-Felder genutzt werden konnten. Das spanische Ministerium arbeitete an einer speziell elastischen, weichen Sorte und der ISK hoffte, dass durch Einbeziehung der anderen Ministerien die Entwicklung beschleunigen werden könnte, so dass es weniger Verletzungen geben würde.

Stoyan sagte: "Das ist sehr nett von ihm. Habe ich diesen Neville schon mal getroffen?" Sie hatten das Restaurant erreicht. Nach ihrem Eintritt erhielten sie schnell einen Platz. Zum Glück war an Mittwochabenden in Spanien nicht mehr los als in Großbritannien.

Viktor schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, Stoyan. Er var mit Harry und Hermine auf der Schule. Sie ist sehr gut mit seiner Frau Susan befreundet. Du hast sie mal getroffen." Viktor wartete, während der Kellner ihre Getränkebestellung aufnahm, und fuhr dann fort: "Tatsächlich hatten die beiden letzte Nacht einen Frauenabend, vährend Neville mit dir aus war, Harry."

Harry räusperte sich unbehaglich. "Ja. Tatsächlich habe ich sie dort gesehen - ich habe bei Neville übernachtet." Seine Nase zwickte bei der Erinnerung.

Stoyan lachte. "Du bist wirklich sehr tapfer, Harry Potter. Es ist ein tapferer oder ein dummer Mann, der einen Frauenabend stört. Habe ich nicht Recht?" Viktor und Stoyan lachten.

Harry schüttelte nur seinen Kopf und flüsterte leise vor sich hin: "Ihr habt keine Ahnung." Er musste das Thema wechseln, ehe er zuviel sagte und fing an darüber zu spekulieren, wer den diesjährigen Quidditch-Pokal gewinnen würde. Viktor sah ihn merkwürdig an, akzeptierte aber den Themenwechsel.

Nach dem Essen beschlossen Harry und Viktor noch ein wenig Muggel-Sevilla zu erkunden. Stoyan lehnte trotz der gutmütigen Sticheleien der anderen Männer ab. "Nein, nein, ihr geht. Ich habe diese Voche genug getrunken, das reicht noch für nächsten Monat mit. Ich war bereits krank - einmal reicht." Mit einem Lächeln und einer gut gemeinten Warnung nicht so viel zu trinken, kehrte er in Sevillas Zaubererstadt zurück.

Harry und Viktor machten es sich schlussendlich in einer hell erleuchteten Bar am Ende der Straße, wo das Restaurant war, bequem. Harry legte, ehe sie eintraten, eine Hand auf die Schulter seines Freundes und sagte: "Versuche daran zu denken dieses Mal keinen Feuerwhiskey zu bestellen, Viktor - den letzten Muggel-Barkeeper hast du wirklich verwirrt." Viktor gluckste und erinnerte sich den letzten Ausflug.

"Okay, okay. Du bist als Muggel aufgevachsen... varum bestellt du nicht für uns beide?"

Harry verdrehte die Augen. "Mann, wie soll ich den so eine Frau kennen lernen? Sie wird denken, dass ich mit dir zusammen bin!"

Viktor war verwirrt. "Du bist mit mir zusammen."

Harry schüttelte lachend den Kopf. "Nein, mein Freund, sie denkt, dass ich mit dir zusammen bin."

Viktor verdrehte die Augen. "Glaub mir, du bist nicht mein Typ, Harry." Harry tat verletzt und lachte dann, als sie in die Bar gingen.

Mit Befriedigung stellte er fest, dass es noch einige freie Tische gab. Er winkte Viktor zu einem und ging zur Bar, um zwei Bier zu holen. Als er am Tisch ankam sah ihn Viktor durchdringend an.

"Okay, vas ist letzte Nacht passiert?"

Harry nahm einen Schluck Bier und setzte seine Unschuldsmiene auf. "Was meinst du, Viktor? Hab Neville getroffen, ging zu seinem Haus, habe die Nacht im Gästezimmer verbracht. Nichts aufregenden."

Viktor lachte. "Okay, Harry. Vas immer du sagst. Du weißt, dass dein Gesicht... jeder kann darin deine Gefühle lesen vie in einem offenen Buch - so ist das Sprichvort, oder?"

Harry blickte finster. "Ich vermute." Sein Gesicht erhellte sich und er versuchte das Thema wieder sicher zurück auf Quidditch zu bringen. "Denkst du wirklich die Chudley Can-"

Viktor unterbrach ihn. "Diesmal nicht, Harry. Vir sind jetzt allein und ich vill vissen vas letzte Nacht passiert ist, dass den merkvürdigen Gesichtsaudruck von vorhin hervorgerufen hat. Was hat Stoyan gesagt? Ach ja - dass du sehr tapfer varst einen Frauenabend zu stören und dann hast du vas gemurmelt."

Harry nahm einen weiteren Schluck Bier und schüttelte den Kopf. "Tapfer ist richtig. Deine Frau hat vielleicht einen linken Haken."

Viktor setzte sich auf seinem Stuhl auf. "Vas?" Viktor schaute ungläubig. "Vas ist passiert? Vas hast du getan, dass sie dich geschlagen hat? Selbst ich habe es nie geschafft etvas zu tun, vas diese Reaktion auslöste - und vir sind seit fünf Jahren verheiratet." Viktors Gesicht wurde plötzlich sehr kalt und gefährlich. "Hast du sie verletzt? Venn dann... "

"No! Nein, nicht so wie du denkst - ich meine, o Scheiße."
Viktors Gesicht wurde dunkler.
"Schau, Viktor. Ich habe ihr nichts angetan. Sie war böse wegen... wegen etwas, das vor sehr langer Zeit passiert ist. Okay? Kein Grund für Unverzeihliche." Harry betete stumm, dass, welche Gottheit auch immer zuhören mochte, Viktor nicht weiterfragen würde.

Die Götter hörten offensichtlich nicht zu.

"Vas hast du getan, Harry?" Viktor sah plötzlich gewitzt aus. "Var es etvas das... vielleicht vor fünf oder sechs Jahren passiert ist?" Harry betete stillschweigend weiter bis er fühlte, wie ein kaltes Stück Holz sich unter dem Tisch in seinen Magen bohrte. "Du virst es mir erzählen. Oder du virst herausfinden, vas ich von Karkaroff gelernt habe."

Harry dachte, dass Viktor wahrscheinlich nur bluffen würde, aber er hatte nicht genug Vertrauen in diese Annahme, um es herauszufinden. Stillschweigend verfluchte er Hermine, dass sie hinter grüblerischen, dunklen und sehr gefährlichen Männern her war. Hmmm, dachte er als er das grollende Gesicht des Mannes vor ihm betrachtete, sie sehen sich sogar ein bisschen ähnlich. Mürrisch, dunkel, große Nasen... Ein weiterer Stoß in seinen Magen lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die jetzige Situation.

Er hob die Hände und ergab sich. "Okay, okay, okay. Hör auf mich zu stoßen, du Blödmann. Ich werde es dir erzählen." Harry seufzte. Seine Nase würde wahrscheinlich ein zweites Mal gebrochen, wenn Hermine das herausfand. Und dieses Mal würde sie sie nicht heilen. "Versprichst du mir es nicht Hermine zu sagen, dass ich es dir erzählt habe?" Viktors Augen verengten sich gedankenvoll. Harry fuhr mit bittender Stimme fort: "Ich möchte kein zweites Mal eine gebrochene Nase haben, wenn es dir recht ist." Mit einem süffisanten Grinsen nahm Viktor den Zauberstab aus Harrys Magengegend und verstaute ihn wieder in seinem Ärmel.

Er holte tief Luft und erzählte Viktor die Geschichte. Er begann mit der Nacht vor sechs Jahren, als er Hermine erzählt hatte, was er gesehen hatte. Das Erinnerungsbecken ließ er aus und endete mit einer sehr zensierten Version des Gesprächs von letzter Nacht. Viktor schüttelte erstaunt den Kopf.

"Also du hast ihr erzählt, dass er mit der anderen Frau zusammen var, dass er sein Leben veiterlebte... venn tatsächlich... Merlin. Und nun kennt sie die Vahrheit... darum schien sie so... " Viktor schien mit sich selbst zu sprechen. Plötzlich kam sein Kopf hoch und seine Augen bohrten sich in Harrys. "Varum hast du es ihr überhaupt erzählt? Varum hast du ihr etvas erzählt, vas sie so sehr verletzen musste?" Er verengte abermals die Augen. "Vann hast du es ihr erzählt?"

Harry schloss die Augen. Wie bin ich da nur rein geraten? O, richtig, mein verdammtes, großes Maul. Und Hermines verdammt scharfsinniger Ehemann. "Ummm. Vor einiger Zeit?" Viktor sah man an, dass er mit der Antwort nicht zufrieden war. "Ummm. Nun... Ich wollte es ihr nicht sagen... aber sie weinte und-"

"Veinte?"

Harrys Blick schoss auf der Suche nach einer Fluchtroute durch den Raum. "Ummm. Ja. Egal, ich habe es ihr erzählt und sie ummm... hat mit mir gestritten, bis ich ihr ein Erinnerungsbecken mit dieser Erinnerung zeigte." So weit zur Auslassung des Erinnerungsbeckens, du Schwachkopf!

Viktor war für einen Moment sprachlos. Dann - "Sie hat es gesehen? Varum volltest du, dass sie sich so etvas ansieht?"

Harry zuckte mit den Schultern. "Nun, sie wollte mir nicht glauben und sie brabbelte was davon, wie schuldig sie sich fühlen würde, wenn sie mit dir zusammen ist, obwohl sie ihn noch immer liebte, wie sie es beenden kön-" Harry erstarrte. Viktors Augen waren geschlossen, seine Gesichtsmuskeln zuckten. Harry saß in der Stille und verpasste sich mentale Tritte.

"So, Das beantvortet viele meiner Fragen", sagte Viktor mit merkwürdig lebloser Stimme. Er öffnete die Augen und Harrys Verstand schreckte vor dem Schmerz, den er dort sah zurück. "Ich vusste, den letzten Monat, hat sie sich... von mir entfernt. Nein - das stimmt nicht... sie var niemals virklich die Meine, ihr Herz... ich dachte - ich vusste, dass sie mich am Anfang vielleicht nicht geliebt hat, aber ich dachte... nach einer Veile zusammen, vürde sie es. Und ich dachte, sie tat es." Viktor blinzelte stirnrunzelnd. Harry blieb still. "Nun denke ich, sie hat mich nie geliebt. Vielleicht habe ich sie zu sehr bedrängt mich zu heiraten, ehe sie bereit var. Aber ich dachte, du värst es gevesen. Und immer venn ich euch zusammen sah - konnte ich sehen, dass ihr euch nicht liebt - es var offensichtlich. Daher dachte ich, es sei nur in meinem Kopf, in meiner Einbildung. Nun, ihr liebt euch vie Bruder und Schvester, aber nicht vie..." Harry nickte verständig und ergriff den Arm des anderen zur moralischen Unterstützung.

Viktor atmete einige Male tief durch und fuhr in mechanischem Ton fort: "Nun veiß sie also, dass dieser... Severus... sie niemals betrogen hat. Niemals veitergelebt hat. Sie kam vor langer Zeit zu dir, vütend, veil sie - sie dachte, dass sie ihn mit mir betrügt." Seine Stimme brach und er wartete einen Moment. Harry konnte keine Worte des Trostes für den Mann vor ihm finden. "Und als ich sie gefragt habe... als ich sie diese Voche gefragte, ob sie ihn liebt, hat sie nicht geantvortet." Mit brennenden Augen sah er Harry an und fragte: "Vird sie mich verlassen?"

Harry schüttelte den Kopf. "Nein... nun ich - ich weiß nicht. Sie ist... ich denke, sie ist momentan verwirrt. Sie weiß nicht, was sie machen soll. Sie hat sich nicht entschieden... ich weiß, dass sie dich nicht verletzen will... "

Viktors Hand umschloss das Glas fester. "Vill mich nicht verletzten? Ist das besser? Mit einer Frau zusammen zu sein, die einen nicht liebt? Ich vill nicht nur eine Hälfte von ihr haben, Harry. Venn ich sie nicht ganz haben kann, vill ich nicht... " Viktor schloss seinen Mund und schaute zur Seite.

Harry nickte traurig. "Ich denke, das sollte sie wissen, Viktor."

Viktor schüttelte seinen Kopf und nahm einen Schluck Bier. "Ich liebe sie. Ich habe sie geliebt seit ich sie in der Bibliothek gesehen habe." Er schlug mit der Faust auf den Tisch. "Harry - ich möchte, dass unsere Ehe funktioniert. Varum hat sie mir das vorher nicht gesagt?" Er starrte in sein Glas und atmete hörbar aus. "Ich verde morgen mit ihr sprechen. Ich muss."

***


Hermine saß auf einem Stuhl und beobachtete den Mann neben ihr, wie er die nächsten Zutaten in einen dampfenden Kessel einrührte. Er blickte finster, als er die dunklen Ringe unter ihren Augen sah. "Es gibt im Moment hier wirklich nicht viel, was du tun kannst - die Zugabe der nächsten Zutat benötigt nur ein paar Hände. Warum gehst du nicht ins Bett, kleines Mädchen?" schlug er vor und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Stirn.

Sie lächelte ein wenig. Sie war müde. Nickend glitt sie vom Stuhl und sah ihn fragend an. "Bist du sicher, dass du keine Gesellschaft möchtest? Es dauert noch ein paar Stunden bis die nächste Zutat hinzugefügt werden muss."

Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. "Ich bin mir sicher, dass ich etwas finde, um mir die Zeit zu vertreiben."

Schlau grinste sie ihn an. "O, ich bin mir dessen sicher." Sie streckte sich, drückte ihren Rücken durch und beobachtete seine Reaktion durch gesenkte Wimpern. Sie war sehr zufrieden stellend. "Möchtest du mir nicht angenehme Träume wünschen?"

Er lächelte nur. "Das brauche ich nicht."

***


Allein lag sie in einer großen Wanne aus silbernem und grünem Marmor. Seufzend lehnte sie ihren Kopf zurück und genoss das Gefühl des Wasserstrahls gegen ihren Körper. Ihre Hände spielten abwesend mit dem Schaum. Plötzlich wurde ihre rechte Hand am Handgelenk gepackt und sie wurde gegen warme Haut gedrückt. Eine seidenweiche Stimme murmelte: "Hmmm. Nicht ganz die Umgebung, die ich dieses Mal im Sinn hatte."

Sie öffnete die Augen. Sie saß im Klassenzimmer für Zaubertränke in der ersten Reihe. Diesen Platz hatte sie in ihrem siebten Jahr in Zaubertränke für Fortgeschrittene besetzt. Als sie an sich herunter sah stellte sie mit einem Wonneschauer fest, dass sie ihre alte Schuluniform trug. Sie lächelte breit und schaute nach vorne.

Severus - nein, Professor Snape - stand gewohnt finster blickend dort. "Miss Granger - was ist so erheiternd?"

Sie setzte einen ernsten, reumütigen Gesichtsausdruck auf und antwortete mit kleiner Stimme: "Nichts, Sir." Er nickte und setzte sich wieder an sein Pult. Sie lächelte verstohlen, stand auf und ging geräuschlos zu seinem Pult. "Ummm, Sir? Ich bin mit meinem Zaubertrank fertig."

Finster blickend schaute er auf. Der Glanz in seinen Augen verriet seine wahren Gedanken. "Warum bestehen Sie darauf ohne Aufforderung zu sprechen, Miss Granger? Ich denke, das verdient eine Bestrafung-"

"Aber, Sir-"

"Noch was anderes - glauben Sie ich habe nicht gemerkt, dass Sie sich während des Unterrichts Träumereien hingeben? Was, sagen Sie mir es bitte, geht in Ihrem Kopf vor, das interessanter ist als mein Unterricht?"

Hermine wurde rot. Diesmal wirklich. "Nun, ich denke nicht, dass ich Ihnen das mitteilen kann, Sir."

Er stand auf und glitt vor sein Pult. Er stand direkt vor ihr. "Und warum nicht, Miss Granger?" Er ergriff ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu seinem. "Schauen Sie mich an, wenn ich mit Ihnen rede, Miss Granger." Die Finger streichelten ihre Wange und sie schloss seufzend die Augen. Seine Stimme, tief und seidenweich, erreichte ihre Ohren. "Miss Granger - Ich warte."

Sie öffnete ihre Augen und sah ihn verschmitzt an. Sie erhob sich auf ihre Zehenspitzen und erlaubte ihren Lippen sein Ohr zu streifen, während sie flüsterte: "Ich denke an Sie, Sir. Daran, wie Sie ohne diese Gewänder aussehen... wie diese langen, eleganten Finger sich auf meiner Haut anfühlen... wie diese Lippen sich auf meinem Mund, auf meinem Hals anfühlen-" Sie legte eine Hand auf seine Brust und fühlte den schneller werdenden Herzschlag unter ihrer Handfläche. "-wie sich Ihr Körper anfühlt, wenn er meinen bedeckt-", sie reichte mit der anderen Hand in seinen Nacken, spielte mit seinem Haar, "-wie Ihre Zunge sich anfühlt-", mit einem plötzlichen Fauchen griff er ihre Taille, hob sie auf sein Pult. Sein Mund bedeckte ihren mit einem brennenden Kuss.

Er befreite sie schnell aus ihren äußeren Gewändern und dem Hemd. Er lehnte sich mit süffisantem Grinsen zurück, als seine Hände ihre Haut berührten. "Kein BH? Tsk, tsk. Zehn Punkte Abzug von Gryffindor, Miss Granger, für das unangemessene Fehlen von Unterwäsche."

Sie lächelte und flüsterte verführerisch: "Sie machen besser 20 daraus, Professor." Ihr Lächeln wurde breiter als sie fühlte, wie sich eine Hand nach oben unter ihr Kleid und langsam über ihre Haut zur Hüfte schob. Er fasste ihre Hüfte mit beiden Händen, zog sie weiter noch vorne und kniete sich vor ihr hin.

Seine Lippen arbeiteten sie an ihrem Schenkel entlang als er flüsterte: "Ich denke nicht, dass 20 Punkte eine angemessene Bestrafung sind, Miss Granger, was meinen Sie?"

Sie schüttelte ihren Kopf. Ihre Hände ergriffen krampfhaft die Kanten des Pults. Plötzlich merkte sie, dass seine Lippen ihre Haut verlassen hatte und sie schaute ihn mit fiebrigen Augen an, als er sie spielerisch beäugte.

"Ich erwarte eine Antwort, wenn ich mit Ihnen spreche, Miss Granger." Seine Hände streichelten ihre Schenkel unter ihrem Kleid. "So, ich frage noch einmal - halten Sie 20 Punkte für eine angemessene Bestrafung?"

Den Kopf schüttelnd brachte sie endlich heraus: "N-Nein!" Sie sah sein Stirnrunzeln und fügte hinzu: "Sir!"

"Sehr gut, Miss Granger." Sein Mund nahm seine vorherige Aktivität wieder auf und wanderte weiter ihren Schenkel hoch zu seinem Ziel. "Vielleicht würde Nachsitzen Sie Manieren lehren", flüsterte er.

Ihr Kopf fiel zurück, ihr Haar bedeckte das Pult als sie hervorstieß: "Ja, Profes-" und dann konnte sie nicht mehr sprechen.


***


Am nächsten Morgen erwachte Hermine recht atemlos. Der Traum, den sie vorher hatte, hatte ihr Unterbewusstsein in ungeahnte Höhen getrieben und auch ohne den direkten Einfluss von Severus auf ihre restlichen Träume klopfte ihr Herz noch immer. Grinsend schüttelte sie den Kopf, machte sich schnell fertig und ging zum Frühstück in die Große Halle.

Als sie Severus sah, der bereits am Tisch saß, errötete sie ein wenig. Er drehte sich um, um sie anzusehen, eine Braue wissend gehoben. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Guten Morgen, Hermine. Ich hoffe, du hattest angenehme Träume?"

Ihr wurde flau im Magen und sie brauchte einen Moment, um ihre Stimme unter Kontrolle zu bringen. "Ja, Severus, danke. Und selbst?" Er nickte und deutete auf den Stuhl neben ihm.

Nun endlich bemerkte sie auch die beiden anderen, die anwesend waren und sagte: "Guten Morgen Minerva, Remus." Sie wandte sie Remus zu und fragte: "Wie sieht es mit dem Besitz in Hogsmeade aus?"

"Darüber sprechen wir gerade. Wir könnten wahrscheinlich bis zu fünf Personen gleichzeitig dort unterbringen… mich nicht mitgerechnet." Remus lächelte ihr zu. "Es ist sehr bequem, wirklich."

Hermine lächelte in ihre Teetasse. "Hmmm. Hat es Hestia gefallen?"

"Ja, sie-" Remus unterbrach sich. Er wurde ein wenig rot als Hermine loslachte. Severus und Minerva kicherten mit ihr.

"O wirklich, Remus - es ist sicherlich erlaubt, dass du… Gäste hast, wenn du möchtest. So, hat Hestia dich endlich besiegt?" fragte Minerva und lächelte ermutigend. Remus zuckte mit den Schultern und Minerva fuhr mit ernsthafterer Stimme fort: "Ich freue mich für euch beide. Du warst viel zu lange alleine, junger Mann."

"Danke, Minerva."

Hermine entging nicht der bedeutungsvolle Blick, mit dem Minerva Severus bedachte. Es sah so aus als wäre Remus nicht der einzige, der ihrer Meinung nach zu lange alleine war. Nicht mehr lange, Minerva. Nicht mehr lange.

***


Nach dem Mittagessen saßen Severus und Hermine in seinem Büro und sahen auf die Uhr. Nur noch eine Stunde, bis sie die nächste Zutat hinzufügen mussten. Zum Glück war es die Letzte. Danach musste die Basis nur noch für 14 Stunden köcheln. Die anderen beiden Ladungen der Basis waren bereits fertig.

"So, heute Abend kommt er also von seinem Quidditch-Get-Together zurück."

"Das ISK-Treffen, ja." Sie seufzte und lehnte sich im Stuhl zurück. "Er sagte, dass er am späten Nachmittag zurück sein würde, aber der Trank wird dann noch nicht fertig sein. Ich werde ihn später am Abend sehen."

Severus nahm eine Feder und drehte sie müßig in seinen Fingern. "Du solltest gehen. Du musst mit ihm sprechen", sagte er und sah sie durchdringend an.

Hermine schaute auf ihre Hände, plötzlich nervös. "Ich - ich dachte, ich warte tatsächlich bis zum Wochenende…, er wird müde vom Treffen sein und-"

Severus' Augen blitzten auf. "Hermine, abwarten wird hier nicht helfen."

Hermine zuckte mit den Schultern, das Gesicht abgewandt. "Ich weiß… aber-"

"Kein aber. Je länger du wartest, desto schmerzvoller wird es." Er blickte finster. "Für alle Beteiligten."

Hermine sah ihn flehendlich an. "Severus, das ist wahrscheinlich das Härteste, was ich jemals getan habe-"

"Hermine, das härteste, was ich getan habe, war, dich aus meinem Leben verschwinden zu sehen." Ärgerlich schüttelte er den Kopf. "Es ist egal, wann es passiert, es wird auf jeden Fall wehtun."

"Dräng mich nicht, Severus." Hermine schaute finster. "Ich werde es machen, wenn ich es für richtig halte, okay?"

Er sah sie nicht an. "Geh einfach." Sie rührte sich nicht. Seufzend sah er sie an. "Ich beende den Trank - geh einfach." Sie rührte sich immer noch nicht. Er schmiss die Feder auf das Pult und sagte: "Geh. Bitte."

Sie ging.

Eine Stunde später saß sie in ihrem Arbeitszimmer, wartend und nachdenkend. Was sollte sie sagen? Sie schüttelte ihren Kopf. Es war so unmöglich… sie konnte das nicht tun. Es war zu hart.

Aber wäre es nicht härter, nichts zu tun? Weiterzuleben mit jemandem, den sie nicht liebte? Den Mann zum zweiten Mal zu verletzen, den sie liebte? Sie schüttelte ihren Kopf, die Fäuste geballt. Wenn nur… plötzlich schnaubte sie. Wenn nur. Es gab zu viele Möglichkeiten diese Aussage fortzuführen und keine davon war wirklich eine Überlegung wert. Beschäftige dich mit dem hier und jetzt, Hermine. Sollte sie ihm es jetzt sagen? Sollte sie warten? Severus schien zu denken, dass es umso besser war, je früher sie es ihm sagte. Aber scherten ihn nur seine eigenen Gefühle? Wenn das der Fall war, warum hatte Remus dann letzte Woche das gleiche gesagt?

Was sollte sie machen? Sie musste nachdenken.

Zu spät, dachte sie. Die Vordertür öffnete sich. Einen Augenblick später stand ihr Ehemann im Türrahmen, sein Gesicht im Dunkeln. Zögernd stand sie auf und ging zu ihm. "Hi Viktor. Wie war dein Treffen-" Als sie sein Gesicht sah, stoppte sie. In ihrer Magengrube breitete sich ein kaltes Gefühl aus. "Was-"

Er unterbrach sie. "Setz dich. Vir müssen reden."



 

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