Die Zeit heilt nicht alle Wunden

 

 

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Kapitel 5

 

Hermine setzte ihre Taschen mit einem Seufzer der Erleichterung ab. Mit einem Lächeln schaute sie sich in ihrem gut ausgestatteten Hotelzimmer um. Es war immer wieder amüsant, wie sehr sich Unterkünfte für Zauberer von ihren Muggel-Gegenstücken unterschieden. Es gab ein Bett, einen Schrank, eine kleine Couch, eine Essecke und ein Badezimmer, aber hier hörten die Ähnlichkeiten auch auf. Und die Ähnlichkeiten reichten auch nur bis hierhin. Beim Öffnen des nach außen hin klein erscheinenden Schranks vermutete sie, dass sie einen großen begehbaren Schrank mit unzähligen Ablagen finden würde, der sich mit ein, zwei Worten sehr gern selbstständig anpassen würde. Ohne Zweifel würde auch das Bad einige Überraschungen bieten.

Und wirklich, als sie das Badezimmer inspizierte, war sie vom Ergebnis sehr angetan. Es erstreckte sich weit über das hinaus, was seine äußeren Grenzen, nach ihrer Einschätzung, hätten sein sollen. Das Bad war sehr ausgeklügelt - und erinnerte sie an das Bad der Vertrauensschüler in Hogwarts. Hmmm - ich sollte es probieren, dachte sie und beäugte die Badewanne mit den vielen Wasserhähnen. Es gab auch einige merkwürdige Drehknöpfe auf der anderen Seite, die ihre Neugier weckten.

Darauf bedacht ein Bad in dem wunderschönen Raum zu nehmen, kehrte sie in ihr Zimmer zurück und packte aus. Beim Öffnen des Kleiderschrankes wurde ihre ursprüngliche Annahme bestätigt. Er war riesig, mit Platz für Kleidung für mehrere Wochen. Nachdem sie den Schrank eingeräumt hatte, ging sie zurück ins Bad, drehte an ein paar Hähnen und entschied sich für eine Geißblatt-Vanille-Mischung.

Sie ließ ein sehr zufriedenes Seufzen hören, als sie sich in die blubbernde Wanne niederließ und wandte sich den merkwürdigen Drehknöpfen an ihrer Seite zu. Sie drehte einen davon und ein wundervoller Massagestrahl massierte ihren Rücken und ihre Beine. "Ahhhh", murmelte sie, "ich muss Viktor davon überzeugen so eine Wanne in unserem Haus zu installieren!" Durch ihren laufenden Job und durch Viktors Ersparnisse aus seiner ehemaligen Karriere als Quidditch-Profi hatten sie viel Geld zur Verfügung, aber Viktor gab nicht gern viel Geld aus für was er für Luxus hielt. Aber seine Definition von Luxus veränderte sich mit seiner Stimmung. Grinsend erinnerte sie sich an eine Auseinandersetzung, die sie vor einigen Monaten hatten. Sie hatte ihn - ihres Erachtens liebenswürdig - darauf hingewiesen, dass sie die Anschaffung eines neuen Besen Solarus 4000 kaum als LEBENSNOTWENDIG bezeichnet werden konnte, da er nun kein Quidditch-Profi mehr war, sondern Mitglied des Internationalen Sportrates.

Geistesabwesend ließ sie ihr Hand durchs Wasser gleiten. Still gestand sie sich ein, dass sie erleichtert war, dass eine Arbeit mit dem ISR ihn davon abgehalten hatte, sie zu begleiten. Sie war sich sicher, dass er ebenfalls erleichtert war, dass die Planungstreffen für die nächste Quidditch-Saison zeitgleich mit der Europäischen Zaubertrank-Konferenz lagen. Er hätte es bestimmt genossen, mit ihr in Paris zu sein, aber die Konferenz hätte ihn spätestens nach zwei Tagen gelangweilt, wenn nicht früher. Sie wünschte sich nicht zum ersten Mal, dass er ihre Leidenschaft für die Geheimnisse der Zaubertrank-Herstellung teilen würde. Selbst Susan zeigte mehr Enthusiasmus für ihr Lieblingsthema als Viktor. Und Severus…

Stop, Hermine, wies sie sich selbst zurecht. Sie wollte jetzt wirklich nicht über ihn nachdenken, obwohl Susans letzte Aufforderung ungewollt in ihren Ohren nachklang: Ergreif die Chance und rede mit ihm, Hermine. Er braucht einen Schlussstrich wahrscheinlich genauso wie du. Sie schnaubte. Sicher, dachte sie, die Stirn runzelnd. Er scheint ja seinen Schlussstrich schon gezogen zu haben. Ich kann einfach nicht glauben, dass er seinen Schlussstrich so kurz nach meinem Weggang gezogen hatte. Ich kann einfach nicht glauben, dass er seinen Schlussstrich mit…

Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Betrachtungen. Leise fluchend stieg sie aus der Wanne und murmelte einen Spruch, der sie trocknete. Ein weiteres Klopfen. "Eine Minute!", rief sie und zog sich schnell was über. Mit einem weiteren Fluch, riss sie die Tür auf und ihre Irritation war sofort verschwunden.

"Remus!"

***


Kurze Zeit später saß Hermine auf ihrer Couch und hatte einen Lachkrampf. "Oooooohhh, Ich wünschte, ich hätte Fudges Gesicht gesehen! Es muss irre gewesen sein!"

Remus gluckste. "Ich gebe zu, dass es einer der glücklicheren Momente in meinem Leben war. In mehr als einer Beziehung." Er goß sich eine weitere Tasse Tee ein und hob die Kanne mit einem fragenden Blick in ihre Richtung. Sie schüttelte den Kopf und er kam zurück zu Couch und fuhr fort: "Ich wage zu behaupten, dass ich Severus niemals so glücklich gesehen habe." Er nahm einen Schluck Tee und sah sie mit unschuldigen Augen an. "Naja, zumindest seit kurz nach deinem siebten Schuljahr, natürlich."

"Kurz nach meinem siebten Schul…", begann sie, und stoppte überrascht. "Was-"

Remus legte seine Hand beruhigend über ihre. "Entspann dich. Ihr beide ward sehr diskret, dass versichere ich dir. Aber ich kenne euch beide lange genug um zu spüren, dass etwas im Busch war und mit meinem geschärften Werwolf-Geruchsinn… naja, sagen wir, ich konnte leicht erraten was Severus' Gesellschaft so viel angenehmer machte." Hermine errötete tief und Remus beeilte ihr zu versichern: "Es war nicht nur das. Ihr beide ward offensichtlich ein tolles Paar - du konntest mit seinen Launen fertig werden, er respektierte deine Intelligenz, und er gab sogar zu, dass er deine Gesellschaft mochte. So etwas habe ich Severus selten sagen hören… eigentlich warst du die einzige Person über die er dies jemals gesagt hat. Ihr beiden habt euch gut verstanden und es schien eine besondere… Verbindung… zwischen euch zu geben. Und als du dann so plötzlich weg warst, nur ein paar Wochen vor Beginn des Frühlingssemesters der LWU - Hermine, alle Ordenmitglieder hatten die Berichte über Voldemorts Plan gehört. Ich war nicht der einzige, der zwei und zwei zusammenzählte."

"Ich habe ihn geliebt. Mit meinem ganzen Herzen", flüsterte Hermine und starrte auf ihre Hände. Remus' Hand lag immer noch über ihrer. Er drückte sie leicht.

"Er hat dich auch geliebt. Tatsächlich…" Remus zögerte fortzufahren. Er bemerkte die unausgesprochene Aufforderung in ihrem Blick und holte Luft. "Nun ja, ich glaube, er liebt dich noch immer."

Sie zog ihre Hand zurück, stand auf und durchschritt mit langen Schritten den Raum. "Das bezweifle ich ernsthaft, Remus. Ernsthaft. Harry hat mir erzählt, dass er recht schnell Ersatz gefunden hat - wenn er mich, wie du sagst, so sehr geliebt hat, warum sollte er dann mit einer anderen zusammen sein, nicht einmal einen Monat später?"

Remus saß für einen Moment wie versteinert da. Wie hat Harry das herausgefunden…

"Nun, Remus?"

Endlich fand er seine Stimme wieder. Missbilligend sagte er: "Harry hat es dir erzählt. Wie konnte er wissen…"

Sie fuhr zu ihm herum. "Erinnerst du dich an den Tarnumhang? Er hat ihn oft angezogen und spazierte durch das Hauptquartier, wenn er allein sein wollte. Es hat die beiden gesehen." Tränen brannten in ihren Augen. "Es ist nicht nur das, was er sah, obwohl es, bei Merlin, schlimm genug war… aber er hat gehört, dass Severus ihr gesagt hat, dass er sie liebte. Das er sie liebte. Er liebte jemand anderen, kaum dass ich einen Monat weg war? Und du sitzt hier und sagst mir, dass er mich noch immer liebt? Tu mir leid, Remus, aber das kaufe ich dir nicht ab. Manchmal… frage ich mich, ob er mich jemals geliebt hat."

Remus stand auf, ging zu ihr und fasste sie an den Armen. "Hermine, hör mir zu. Er hat dich geliebt, zweifle nie daran. Die Sache mit Tonks… es ist nicht das, für das du es hältst. Vertrau mir."

Hermine lächelte Remus an, plötzlich amüsiert. "Es ist nicht das, für das ich es halte? Ach komm schon, Remus - dir fällt doch bestimmt noch was Besseres als das ein!"

Er erwiderte ihr Lächeln nicht. Er erklärte ernsthaft: "Es ist nicht, was du denkst. Harry wusste nichts von… Hör zu, du musst mir glauben, Hermine."

"Warum? Wovon wusste Harry nicht? Wie kann das, was er gesehen hat etwas anderes bedeuten, als das was ich denke?"

Remus fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und seufzte. "Ich würde es dir gerne erzählen, aber… es ist wirklich nicht an mir es zu tun, Hermine. Ich schlage vor du sprichst mit Severus darüber." Ihr in die Augen schauend fuhr er fort: "Du bist offensichtlich noch davon berührt. Ich weiß, dass du verheiratet und glücklich mit Viktor bist-" Er sah sie fragend an und fuhr fort als sie schnaubte und ihm bedeutete weiterzusprechen: "Wie auch immer, du solltest die Wahrheit kennen. Nur bin ich nicht derjenige, der sie dir mitteilt. Du solltest mit Severus sprechen."

Hermiones Mund zuckte. "Diesen Rat bekomme ich häufiger in letzter Zeit. Die Sache ist nur, eine Gelegenheit zu finden, um mit ihm zu sprechen. Und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich das wirklich will - es tut weh, Remus. Auch wenn Harry es mir erst sehr viel später erzählt hat. Es tut immer noch weh. Ich weiß, es ist Jahre her, aber es ist schwer, diese Wunden wieder aufzureißen..."

"Ich verstehe. Aber, es ist wirklich nicht so wie du denkst, okay?" Als er ihren Gesichtsausdruck sah lächelte er und fügte schnell hinzu: "Ich weiß, dass habe ich jetzt schon öfter gesagt. Sprich mit ihm. Diese Woche wird es genug Gelegenheiten geben, um ein Gespräch mit ihm zu führen. Ich weiß, dass du den Ablaufplan angesehen hast - es gibt genug freie Zeiten zwischen Präsentationen und fast alle Abende sind frei. Und ich müsste mich schon furchtbar täuschen, aber ich bezweifle, dass einer von euch daran interessiert ist, die Präsentation des Italienischen Ministeriums über Glanzzaubertränke am Dienstag zu besuchen."

Sie schnaubte zustimmend. "Wird er abends nicht nach Hogwarts zurückkehren? Er war nie der begierige Konferenzteilnehmer und ich bezweifle, dass sich das geändert hat, oder?"

Remus gluckste. "Da hast du Recht. Er ging fast an die Decke, als Albus ihn anwies die ganze Woche zu bleiben und sich zu amüsieren. ‚Schau dir die Stadt an, treffe interessante Menschen' waren seine Instruktionen." Remus lachte wieder und dann fiel ihm etwas auf. "Viktor hat dich nicht begleitet?"

Hermine schüttelte den Kopf und lächelte. "Nein, er versucht diese Dinge genauso zu vermeiden wie ich. Wie ich und Quidditch. Dieses Mal hat er eine echte Ausrede - der Internationale Sportrat plant die Spiele für die nächste Saison - er wird die nächsten zwei Wochen in Sevilla sein." Als sie den verwirrten Ausdruck in seinem Gesicht sah, verdrehte sie die Augen. "Sevilla, Spanien. Merlin, Remus, verlässt du Großbritannien denn niemals?"

"Na ja, ich bin doch in Paris, oder?" grinste er. "Die Arbeit für den Orden hält mich entweder in der Nähe von zu Hause oder führt mich manchmal auch in die Staaten."

"Ein Londoner Werwolf in Amerika?" witzelte sie.

"Hmmm", sagte Remus mit einem kleinen Lächeln, "es mag dich überraschen, aber ich habe diesen Film gesehen. Muggel haben ein paar sehr interessante Ideen über Werwölfe." Er schaute auf seine Armbanduhr und fuhr fort: "Ich gehe besser mal wieder auf mein Zimmer und mache es mir gemütlich. Wir sind morgen früh als erstes dran. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf."

Hermine nickte. "Ich freue mich auf eure Präsentation. Und..."

"Ja?" fragte Remus auffordernd.

"Ich bin froh, dass du vorbeigekommen bist. Ich bin froh, dass du über uns Bescheid wusstest, damals. Es mag sich dumm anhören - ich bin verheiratet und es ist Jahre her, aber diese Woche wird nicht einfach. Ich habe seit Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen und ihn auch nicht wirklich gesehen. Ich brauche vielleicht moralische Unterstützung, wenn's dich nicht stört."

Remus umarmte sie kurz. "Ich bin immer für dich da, Liebes."

Sie umarmte ihn ebenfalls. "Danke, Remus."

***


Am nächsten Morgen erwachte Hermine früh. Sie nahm sich mehr Zeit als üblich, um sich fertig zu machen. Sie versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass sie einfach nur aus Rücksicht auf die Reputation des Ministeriums gut aussehen wollte. Als sie das dunkelgrüne Gewand auswählte, das ihre Augen und ihre Kurven betonte, versuchte sie sich zu überzeugen, dass sie nur beweisen wollte, dass nicht alle Zaubertränkemeister männlich und altbacken waren. Als sie sein Lieblingsparfüm auflegte, gab sie den Versuch auf, sich selbst von irgendetwas überzeugen zu wollen.

In der Nacht hatte sie von ihm geträumt. Wieder. Letzte Nacht drehten sich ihre Träume eher um die glücklichen Zeiten als um die schmerzhafte Trennung. In bestimmter Weise kam sie mit diesen Träumen noch schlechter zurecht. Als sie aufwachte hatte sie sich intensiv nach ihm gesehnt. Und es war immer noch nicht abgeebnet. Das, kombiniert mit ihrer Nervosität, die das Wiedersehen mit ihm auslöste, drehte ihr den Magen um. Sie wusste, dass sie früh im Vorlesungssaal eintreffen musste, um einen guten Platz zu bekommen. Sie durchsuchte die Flaschen in ihrem Badezimmerschrank bis sie einen magenberuhigenden Trank fand.

Sie setzte sich auf die Couch, um auf den Effekt des Trankes zu warten und wunderte sich ein wenig über ihre Nervosität. Ich glaube kaum, dass jemand glauben würde, dass ich aufgeregt bin ihn wieder zu sehen, dachte sie. Sie verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln und erinnerte sich an die Unterhaltung, die sie mit Harry hatte, nachdem er von ihrer Beziehung mit Severus erfahren hatte.

***


"Warum? Wie? Was siehst du in ihm, Hermine? Er ist widerlich -"

"Selbstsicher."

"Er hat eine Hakennase-"

"Aristokratische Nase."

"Diese blasse Haut-"

"Dramatisch."

"Einen scharfen Blick-"

"Intensiv."

"Eine höhnische Stimme-"

"Sexy."

"Eine spitze Zunge-"

"Mmmm."

Harry stoppte etwas irritiert. Er gab sich lachend geschlagen. "Okay, okay. Ich gebe auf. Behandelt er dich gut?"

"Ja."

"Macht er dich glücklich?"

"Sehr."

"Dann freue ich mich für dich. Mach weiter, vögel deinen hakennasigen, blassen, scharf-blickenden, spitzzüngigen-"

"Harry! Wenn du nicht sofort damit aufhörst werde ich dir in allen Details schildern wie gut er seine spitze Zunge benutzt-"

"Argh! Ich höre auf, ich höre auf!"


***


Als Hermine den Vorlesungssaal betrat war sie erstaunt, dass der Raum schon fast voll war. Sie ließ ihren Blick schweifen und entdeckte endlich Hestia, die nahe am Podium saß und ihr einen Platz freigehalten hatte.

"Ich hoffe, dass der französische Minister nicht zu lange redet", flüsterte Hestia in Hermines Ohr. "Es ist mit Sicherheit nicht der Grund, warum ich auf diesem unbequemen Stuhl sitze!"

Hermine nickte ihr zustimmend zu. "Ich habe letzte Nacht mit Remus gesprochen. Er sieht gut aus. Ich bin froh das Sev - um, Professor Snape ihn gebeten hat für die Frage- und Antwortstunde mitzukommen. Nach dem Skandal in Hogwarts in meinem dritten Jahr ist er einer von Europas berühmtesten Werwölfen."

Hestia hatte Hermines Versprecher bemerkt, aber ließ ihn kommentarlos stehen. Remus hatte Recht, als er sagte, dass er nicht der einzige sei, der zwei und zwei zusammengezählt hatte - und selbst, wenn sie es nicht bemerkt hätte, Tonks hätte es ihr erzählt. Sie waren seit Jahren eng befreundet. Mit einem anzüglichen Grinsen flüsterte sie Hermine zu: "Ja, er sieht mit Sicherheit gut aus."

Hermine schaute sie überrascht an und lächelte. So ist das also! Sie passen zusammen. Ihre Aufmerksamkeit wurde durch die Bewegung, die das Eintreffen des französischen Ministers verursachte, abgelenkt.

Hermine bemerkte die Art des Zauberspruchs, den er benutzte, als er seine Rede begann. Viktor war sehr aufgeregt gewesen, als er entwickelt wurde - er hatte es immer gehasst, wenn er Quidditch-Spielen zusehen musste, bei denen der Stadionsprecher eine Sprache sprach, die er nicht kannte. Ihre Gedanken wanderten von dem weg, was der Minister sagte, zu der Frage hin, wie Viktors Treffen wohl lief. Sie hatten sich geeinigt sich diese Woche nicht während der Geschäftszeiten zu kontaktieren. Außer bei einem Notfall. Sie hatte letzte Nacht kurz mit ihm gesprochen, aber seine Treffen würden erst heute beginnen.

Die Gedanken an ihren Ehemann verflüchtigten sich, als sie den nächsten Redner auf dem Weg zum Podium sah. Sie hatte die Vorstellung verpasst, aber ihre Aufmerksamkeit war nun vollständig auf die Person konzentriert, die die Stufen zur Vorlesungsbühne elegant empor stieg. Als er sich umdrehte trafen sich ihre Augen und sie fühlte einen Funken der Aufregung tief in ihrem Bauch, den Viktor niemals bei ihr ausgelöst hatte.

Severus.





 

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