Runaway Dragon"

 

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Kapitel 32: Neue Mitglieder



Erst beim Frühstück am nächsten Tag erinnerte sich Draco an das Geld, das er Charlie heute geben musste, natürlich war es Markttag und die Snapes würden ihm bald das Einkaufsgeld geben, aber es gefiel ihm trotzdem nicht, es ihnen zu stehlen.

Sie würden es nicht einmal wissen, dass er diese beiden Knuts nicht für das Obst und Gemüse ausgegeben hatte, das sie ihn normalerweise kaufen ließen, aber es fühlte sich nicht richtig an. Es wäre fast leichter wenn sie ihm zumindest misstrauten.

„Onkel Severus?“, fragte er, und überraschte sich damit selbst, weil er sich noch gar nicht entschieden hatte. „Könntest du mir 2 Knuts leihen?“

Severus und Sarah tauschten einen verwirrten Blick.

„Zwei Knuts?“, wiederholte Severus.

Draco nickte. “Ich gebe sie irgendwann zurück. Ich weiß nur nicht wann ich wieder eigenes Geld haben werde und ich brauche sie jetzt.”

„Ah. Und wofür brauchst du sie?“, fragte Severus ihn.

„Charlie kauft heute Kappen für Beth und Susie. Die beiden Mädchen, die mit uns Fußball gespielt haben, wisst ihr?“, erklärte Draco. „Sie sagte, jeder muß zwei Knuts zahlen, damit sie sie kaufen kann und ich musste versprechen sie ihr heute zu geben.“

Severus lächelte und gab ihm das Geld. „Nun, ich schätze wir können 2 Knuts für einen guten Zweck entbehren, und die kleine Susie war im Spiel wirklich gut.“

“Beth auch”, erinnerte ihn Draco. „Sie ist eine gute Verteidigerin und die brauchen wir wirklich. Wir haben viele Angreifer, aber Matt ist unser einziger Verteidiger. Mit Beth werden unsere Mannschaften ausgeglichener sein.“

Eine Zeitlang vermutete Draco, dass Mike heute nicht kommen würde, aber er holte sie auf halbem Weg die Treppen hinunter ein. “Sorry, Mum hat verschlafen und wir haben spät gefrühstückt“, erklärte er als wieder zu Atem gekommen war.

Dieser Hund wedelte mit dem Schwanz, aber er bellte nicht, und sprang auch nicht auf und ab. Er sah eine weitere Reise im Rucksack auf sich zukommen und versuchte der Aufmerksamkeit zu entgehen. Wenn Draco vergaß, dass er da war, vergaß er vielleicht auch ihn wegzupacken. Er hatte aber kein Glück. Gerade bevor sie den Markplatz erreichten packte Draco ihn und stopfte ihn wieder in seinen Rucksack. Dieser Hund jaulte leise, aber es half nicht. Er wurde wieder hoch gehoben und auf Dracos Rücken gepackt.

„Komm schon. Beeilen wir uns mit dem Obst damit wir wieder zur Buchhandlung gehen können“, drängte Mike Draco.

„Wir müssen erst Charlie finden“, sagte Draco.

„Was? Charlie? Wozu?”

“Ich muß ihr das Geld geben. Sie kauft heute die Kappen, oder?”

„Mußt du nicht erst Wechselgeld bekommen?“, fragte Mike überrascht. “Nein“, grinste Draco. „Komm mit, vielleicht tanzt sie wieder bei den Fleischbuden.“

Aber Charlie war nicht da. Der Rest ihrer Klasse tanzte ohne sie. Eine zeitlang standen die Jungen nur da und fragten sich was sie tun sollten.

“Vielleicht kommt sie nur zu spät”, schlug Draco vor. „Warten wir noch etwas.“

„Aber dann haben wir keine Zeit mehr um zur Buchhandlung zu gehen“, widersprach Mike, dann drehte er sich um, um die Tänzer anzusehen. „Isabelle! Hey, Isabelle!", rief er auf einmal. “Hast du Charlie gesehen?" “Nein“, antwortete ein hübsches blondes Mädchen, nachdem sie eine schnelle Drehung beendet hatte. „Sie sagte, sie könnte heute nicht kommen.“ Draco verzog das Gesicht. „Toll! Was machen wir jetzt?“ Mike dachte einen Augenblick nach. „Versuchen wir es bei den Kleidungsständen. Sie muß dort vorbei kommen um die Kappen zu holen. Und es sind vielleicht keine mehr übrig, wenn sie zu spät kommt“, schlug er vor.

Also zwängten sie sich zurück zum anderen Ende des Marktplatzes und suchten bei den Kleiderständen, aber am Ende war es Charlie, die sie fand.

Die Jungen erschraken als sie auf einmal hinter ihnen rief und lachte: „Hi, habt ihr schon Kappen gesehen?“

„Nein, aber wir haben nicht mal gesucht. Wir waren zu sehr damit beschäftigt, dich zu finden“, anwortete Draco. „Ich wünschte du hättest mir gesagt wo du bist, damit ich dir das Geld geben kann.“

„Dann hast du es?“ Charlie klang fast überrascht. “Natürlich habe ich es. Hier, 2 Knuts.” Draco lächelte als er ihr das Geld gab. “Und ich habe schon befürchtete, daß ich es klauen müsste wenn ich keine billigen Kappen finde.“ “Das musst du vielleicht immer noch“, erklärte Mike. „Zwei Knuts werden nicht so viel Unterschied machen.“

“Das werden wir sehen. Vielleicht können wir die Händler dazu bringen, auf unseren Preis herunter zu kommen, aber erst müssen wir die Kappen finden.“ Sie bahnten sich ihren Weg zum nächsten Stand, aber sie bemerkten, dass er größtenteils Hosen und ein paar Hemden verkaufte. Der nächste hatte alle möglichen Erwachsenenkleider und sogar ein paar Kappen, aber sie hatten nicht die richtige Farbe.

„Wir könnten einen Erwachsenen bitten, sie magisch zu verändern“, schlug Draco vor, aber Charlie und Mike schüttelten die Köpfe.

„Sie sind sowieso zu groß für die Mädchen. Wenn sie nicht mal blau sind können wir wenigstens Kinderkappen finden die passen“, beschloß Charlie.

„Dann sollten wir es vielleicht mit dem großen Stand da drüben versuchen“, schlug Draco vor. “Er hatte viele Kindersachen als ich das letzte Mal geschaut habe. Ich denke wir haben sogar etwas für Billy gekauft.“

„Das wäre dann zu klein“, widersprach Mike. „Wir suchen Kinderkappen. Keine Babykleidung.”

“Sie haben alle Größen,. Ich habe meine Jeans auch von ihnen”, erklärte ihm Draco. “Ein Versuch kann nicht schaden“, sagte Charlie, und sie gingen hinüber zu dem Stand.

„Bist du sicher dass es nicht schadet?“, fragte Mike sobald sie die Kunden dort sahen. „Sharkalarm.“

In der Tat zeigte sich ein rotes Stirnband durch die Menge, aber es war niedrig genug, um die drei Rakers nicht wirklich zu beunruhigen. Mark und die Zwillinge waren viel größer und zuerst dachte Draco, dass es Bobby sein musste, aber als sie es endlich schafften, zu dem Stand durchzudringen stellte es sich als Marvin heraus, der am Tisch lehnte und sehr sauer aussah.

Der Grund für seine schlechte Laune wurde ebenfalls klar als Mely, die durch eine der Kisten gewühlt hatte, auf einmal vor Freude quietschte und ein blaues T-Shirt mit dem Bild eines Fußballs auf der Vorderseite heraus zog. „Schau, Mum!", schrie sie aufgeregt, wobei sie damit vor der Frau herumwedelte, die hinter ihr gestanden war. „Das ist genau das was ich gesucht habe. Kann ich es haben, Mum? Bitte! Es ist so cool." Die Frau nahm Mely das T-Shirt aus den Händen und suchte mögliche Schäden, dann hielt sie es vor Mely um zu sehen ob es passte. Es war vielleicht etwas zu groß, aber sie nickte und lächelte, wahrscheinlich zufrieden, weil es Melys nächste Wachstumsphase überleben würde. Mely quietschte wieder vor Freude und wühlte weiter. Marvin runzelte die Stirn. “Ich will auch neue Kleider“, jammerte er. „Ich muß das Hemd, ersetzen das in der Müllschlacht ruiniert worden ist.“ Aber seine Mutter schüttete den Kopf. „Dein Hemd ist noch gut. Ich musste es nochmal auskochen und die Farbe ist etwas ausgebleicht, aber du kannst es noch tragen bis du hinauswächst. Heute kaufen wir Sachen für Mely." “Aber wenn sie neue Sachen bekommt, will ich auch welche. Es ist nicht fair!“, widersprach Marvin. "Mely hat auch zugestimmt, ihre alten Sachen zu verkaufen um drei neue T-Shirts zu bekommen. Willst du, dass ich zwei oder drei von den deinen verkaufe?“

„Hi, Mely!", rief Draco nur um Marvins Reaktion zu sehen als sie sich vorbei zwängten.

„Hi!", rief Mely glücklich zurück. “Schaut, ich bekomme anständige Kleider!” Sie wedelte mit ihrem neuen Hemd vor ihnen herum.

„Das ist wirklich schön“, sagte Charlie zu ihr. “Du hast Glück, dass du es gefunden hast.“

Mely strahlte. Marvin starrte sie finster an. "Mum! Bitte, Chris hat mich schon Verräter genannt. Du kannst Mely das einfach nicht tun lassen!”

“Mely hat sich entschieden. Es ist nicht meine Entscheidung wen sie als Freunde wählt, aber ich muß dir sagen, dass ich froh bin, dass sie nicht die deinen gewählt hat. Dieser Chris taugt nichts, und dein toller Mark ist nicht viel besser“, sagte Melys und Marvins Mutter. “Ich wünschte, dass du wenigstens mehr Zeit mit Ricky oder Bobby verbringen würdest. Sie scheinen in Ordnung zu sein.,“

„Sie sind Feiglinge“, jammerte Marvin weiter. “Chris ist viel cooler." “Ich hoffe nur, dass du aus dieser Verehrung für gewalttätige kleine Kriminelle bald hinaus wächst“, seufzte seine Mutter.

Draco lachte. Es stimmte wirklich. Sogar die Familien der Sharks waren nicht froh über ihre Kinder. Er wünschte, er könnte auch belauschen, was Marks Eltern über ihren Sohn und seine Bande dachten.

„Komm mit, Draco.“ Charlie schob ihn weiter. “Sie haben auch keine blauen Kappen. Versuchen wir es bei dem Stand da drüben. Er hat immer tolle Fußballsachen.”

“Ja, ich denke, da bekommen die Löwen ihre kurzen Hosen her”, bestätigte Mike. “Ich wette sie haben alle möglichen Kappen.”

Mike hatte recht. Er hatte zwei Kisten mit Kappen in allen Farben und Größen. Draco fischte zwei blaue heraus, aber Charlie sah sie nur kritisch an und nahm ihm eine aus der Hand.

„Die sieht etwa richtig für Beth aus, aber die andere ist zu groß für die Mädchen. Versucht eine andere wie diese zu finden, oder kleiner“, befahl sie den Jungen.

Also fingen sie zu suchen an. Eine blaue Kappe war ganz unten in der ersten Schachtel, aber es war nicht das richtige blau. “Das ist fast türkis“, erklärte Charlie. „Das passt nicht zu den anderen.“

Inzwischen hatte Mike eine weitere Kappe aus der anderen Kiste gezogen.

„Nein, die Farbe ist zu ausgebleicht. Wir brauchen eine die neu aussieht.“.

“Du bist zu kleinlich, Charlie”, beschwerte sich Draco. „Nehmen wir einfach die große und bitten wir einen Erwachsenen, dass er sie für uns schrumpfen lässt. Wir könnten sogar Susie's Mum darum bitten und sie genau in die richtige Größe bekommen.”

„Nein, sie muß stimmen wenn sie sie bekommt“, erklärte Charlie. ”Versuch es weiter.“

Sie brauchten noch einmal 5 Minuten um endlich eine Kappe zu finden die Charlie gefiel, aber dann schaffte sie es mit dem Verkäufer zu handeln, bis sie sogar noch einen Knut übrig hatten.

„Da, jetzt haben wir sogar einen Anfang für den Tag, an dem wir Bobbys Kappe kaufen“, lächelte Charlie. „Ich bringe die hier zu meiner Mum, und mit etwas Glück haben wir sie bis morgen Abend fertig.“

„Toll, wir sagen es Jack wenn wir ihn sehen“, versprach Mike, und Charlie eilte davon um ihre Mum zu suchen, die in dieser Woche nicht arbeiten musste und wahrscheinlich irgendwo einkaufte. „Komm mit, Draco. Wir haben noch genug Zeit um einen Blick in die Buchhandlung zu werfen.“

„Nein, haben wir nicht“, erinnerte ihn Draco. “Wir haben immer noch nicht alles gekauft.”

“Oh, verdammt! Wir sollten uns besser beeilen, sonst wird es zu spät.“

Sie versuchen zu den Obstständen zu laufen, aber sie kamen nicht weit bevor sie in den Mengen der schiebenden und drängelnden Leute stecken blieben. Dieser Hund jaulte in Dracos Ohr, aber der Junge konnte nichts dagegen tun. Er musste das Obst und Gemüse bekommen, das die Snapes in dieser Woche brauchten.

Am Ende hatten sie alles wichtige außer den Karotten. Der Vikar und seine Gruppe schwatzender Hexen versperrte den Weg zu dem Stand an dem sie sie sonst kauften, und sie hatten einfach nicht genug Zeit um herum zu gehen und sich trotzdem rechtzeitig zum Mittagessen mit den Snapes zu treffen.

Draco versuchte die Karotten an einem der anderen Stände zu bekommen, aber sie waren viel zu teuer und er wusste, dass er nicht mit nur 2 oder 3 Karotten nach Hause kommen konnte. Das wäre gerade genug für eine Gemüsesuppe, und was würden sie dann zu den Kartoffeln essen?

Sie würden nach dem Mittagessen zurückkommen und sie an ihrem üblichen Stand holen müssen.

Die beiden Jungen waren ziemlich enttäuscht über ihr Versagen als sie zurück zum Muggelladen trotteten, wo Severus, Sarah und Billy schon warteten.

„Wir haben noch keine Karotten bekommen“, erklärte Draco, als Severus ihn nach dem Wechselgeld fragte. „Wir müssen sie nach dem Mittagessen kaufen.“

„Ihr habt keine Karotten bekommen?”, fragte Sarah zweifelnd. „Wie schwer kann das denn sein?“

„Der Stand war so überfüllt, dass wir beschlossen haben, erst die anderen Dinge zu kaufen, aber als wir zurück kamen war es immer noch nicht besser, und es war einfach nicht mehr genug Zeit“, erklärte Mike schnell. “Und die anderen Stände waren viel zu teuer“, fügte Draco hinzu. „Wir holen sie gleich nach dem Essen.“ “Nein, das werdet ihr nicht“, beschloß Severus. „Ich lasse dich nicht wieder davon laufen und verloren gehen. Wir holen sie gemeinsam.“

“Oh komm schon”, protestierte Draco, der sich an ihren geplanten Ausflug zur Buchhandlung erinnerte. „Wir gehen nicht verloren.“ “Nein, aber ihr verspätet euch und wir brauchen deine Hilfe, um unsere Einkäufe zu tragen und wegzuräumen.“ Sarah würde ihnen offensichtlich auch nicht helfen. “Dann müssen wir nächste Woche zur Buchhandlung gehen“, sagte Draco später zu Mike, als sie sich wieder durch die Menge drängten und Severus und Sarah wichtigere Dinge zu tun hatten, als sich darum zu kümmern, was die Jungen vorhatten.

„Außer du reist zum nächsten Verwandten, den du am Sonntag besuchen wirst. Wer ist denn dieses Mal dran?” fragte Mike. Draco dachte einen Augenblick darüber nach. Was hatte Severus dazu gesagt? Aber er konnte sich gar nicht daran erinnern, dass Severus es erwähnt hatte, und er war so damit beschäftigt gewesen sich zu fragen, was zwischen Severus und Edmond vorgegangen war, und so war ihm nie eingefallen, zu fragen.

Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß noch nicht. Ich denke, dass Onkel Severus wieder in seiner Malfoyliste nachsehen muß, weil es keine Glizzards mehr gibt und wir es bei den wahrscheinlichsten Malfoys versucht haben, die er das letzte Mal ausgesucht hatte. Vielleicht braucht er so lange um sich zu entscheiden, dass wir diese Woche nirgends hingehen“, fügte er hoffnungsvoll hinzu.

„Selbst wenn keiner deiner Verwandten dich will, haben wir nur noch zwei Markttage“, erklärte ihm Mike zu seiner Überraschung.

„Was? Warum? Ziehst du weg? Machen sie den Markt zu?”

“Nein du Idiot! Die Schule beginnt wieder”, erinnerte ihn Mike.

Draco ging schnell wieder alles im Kopf durch. Er hatte während der Verhandlung eine Woche bei den Snapes verbracht, dann Onkel Thomas, Eugene, Jeremiah, Eusebia, Gringolf Glizzard und Edmond besucht. Ja, das waren 6 Wochen, eineinhalb Monate. Die Ferien waren fast vorbei und er hatte noch immer nicht seinen Brief von Hogwarts bekommen. Etwas konnte da nicht stimmen.

Später an diesem Tag, nachdem sie nach Hause gekommen waren, fragte er Severus danach.

„Ich werde Minerva fragen, wenn ich diese Woche nach Hogwarts gehe“, versprach Severus, der sich gar keine Sorgen zu machen schien. „Außer natürlich, er kommt vorher an.“

Draco öffnete das Fenster weit, bevor er sich an diesem Abend an seine Matheaufgaben setzte. Vielleicht würde die Eule früher kommen, wenn er es ihr leichter machte ihn zu erreichen?

Aber das einzige, das durch das Fenster flog, war ein sehr verwirrtes Insekt das Draco sofort wieder hinaus scheuchte. Wer konnte schon wissen ob es eine Stechmücke war.

Charlie kam am Dienstag Vormittag nicht zum Spielen, aber Jack schien das als gutes Zeichen zu sehen und lächelte sogar den größten Teil des Vormittags, obwohl seine Mannschaft wieder verlor. Er wählte sogar Sammie und überließ Mike an diesem Tag Draco.

„Wir müssen weiter für das nächste Spiel gegen die Löwen üben“, erklärte er, als Draco ihn danach fragte. „Wir können nicht immer in denselben Kombinationen spielen, nächstes Mal nehme ich Charlie und du bekommst Larry.“

Draco runzelte die Stirn. “Oh toll, du bekommst meine Geheimwaffe und ich den Kerl, der seinen Job vergisst, weil er verliebt deinen Torhüter anstarrt.“

Tatsächlich stürmte Larry ausnahmsweise nicht los um ungeschickt zu versuchen auf Dracos Tor zu schießen. Unglücklicherweise verteidigte er auch Marys Tor nicht. Er hing nur in seiner Nähe herum und lenkte Mary immer wieder ab. Mit Mike und Cathy in ihrer Mannschaft gewannen sie einfach zu leicht.

„Wo ist Charlie eigentlich?“ Matt verzog das Gesicht, aber es war nicht klar, ob er an Larrys Tagträumerei oder an Charlies Abwesenheit dachte. „Hat sie gestern was gesagt?”

“Nun, sie sagte, dass sie hoffte ihre Mum zu überzeugen, heute die Kappen zu machen“, erinnerte Mike sie. “Vielleicht ist sie zu Hause geblieben um beim Nähen zu helfen.“

„Sie kann nicht nähen“, widersprach Draco. „Sie ist ein Squib. Sie kann keine Nadelzauber benutzen und selbst wenn, dürfte sie in den Ferien keine Magie benutzen.”

“Natürlich kann sie nähen”, verteidigte Matt sie sofort. “Ich auch. Besser als du sogar, wette ich.”

“Oh wirklich? Wie verzauberst du denn die Nadel?”, forderte Draco ihn heraus obwohl er gar nicht nähen konnte. Er hatte zugesehen wie Sarah es getan hatte, und als er kleiner gewesen war hatte er es bei den Hauselfen in Malfoy Manor gesehen, aber er hatte nie Nadelzauber beherrschen müssen, und so hatte er sie nicht gelernt.

„Gar nicht”, grinste Matt. “Ich bewegte die Nadel einfach nicht der Hand.”

Draco starrte ihn an. “Das geht?”

“Natürlich. Muggel nähen seit Jahrhunderten, weißt du, und sie haben nie etwas über Nadelzauber gewusst”, antwortete Matt selbstgefällig. „Ich wette, sie würden darüber lachen, dass du dich für etwas so einfaches auf Magie verlässt.“

„Charlies Mum kann beides“, fügte Charlie hinzu. „Sie arbeitet in einer Muggelstadt als Schneiderin.“

“Sie arbeitet in einer Muggelstadt?”, wiederholte Draco verwirrt. „Wie kommt sie dahin?“

„Na, mit dem Zug natürlich”, erklärte Mary, als wäre es das offensichtlichste der Welt. „Dafür ist der Bahnhof eigentlich, es ist kein Problem an Zaubererorte mit dem Flohnetzwerk zu reisen, aber es würde den Muggeln Angst machen, also reisen die Leute, die unter Muggeln arbeiten, mit dem Zug.“

„Ich dachte immer der Bahnhof wäre für den Hogwartsexpress", sagte Draco überrascht.

„Für einen Zug der nur an 8 Tagen im Jahr fährt?“ Mike schüttelte den Kopf. „Sie hätten stattdessen eine Flohstation in Hogwarts bauen können. Das wäre billiger gewesen, nein, der Hogwarts Express benutzt nur die Schienen und den Bahnhof, die schon für die Bewohner von Hogsmeade gebaut worden sind." Also gab es nach all der Zeit die er schon in West Hogsmeade verbracht hatte immer noch Neues zu lernen. Wer hätte gedacht, dass eine echte Hexe den Zug nehmen würde um bei einem Muggelschneider zu arbeiten, und es schien, dass es viele andere Leute mit ähnlichen Berufen gab. Zumindest bezweifelte Draco, dass der Hogsmeadebahnhof nur für Charlies Mutter gebaut worden war.



***




“Bist du heute nach Hogwarts gegangen?“, fragte Draco Severus sobald er zum Mittagessen nach Hause kam.

Severus sah von dem Brief auf, den er schrieb. “Morgen, Draco, Morgen. Heute gehe ich die Liste deiner lebenden Verwandten durch und schreibe deiner Tante in Irland einen Brief.”

„Irland? Dann willst du mich am Sonntag nach Irland bringen?“

„Nur wenn sie uns einlädt. Sie ist eine sehr alte Hexe und ich bezweifle, dass sie dich nehmen kann, aber sie ist eine der wenigen Verwandten, die ich noch auf meiner Liste habe, von denen ich eine Adresse habe. Ich muß die anderen Morgen in der Bibliothek nachschlagen, aber ich habe beschlossen anzufangen denjenigen, deren Adressen ich schon habe, den ersten Brief zu schreiben.“ “Ich dachte, du hast schon eine Liste aller Malfoys gemacht?“

„Ihrer Namen und Alter, ja, aber nicht von ihren Adressen. Ich dachte nicht, dass wir wissen müssen wo die, die wir nicht besuchen wollen, leben.“ “Und jetzt gehen wir doch hin“, grinste Draco.

„Nein, werden wir nicht. Zumindest noch nicht. Ich schreibe ihnen nur allen und frage ob sie sich vorstellen können, dich aufzunehmen. Wir müssen die, die es nicht tun können, gar nicht erst besuchen.“

„Das hättest du früher auch machen können, weißt du. Das hätte uns Jeremiah und die Glizzards erspart." “Vielleicht, aber diese Reaktionen habe ich nicht erwartet. Ich habe noch nie versucht ein gutes Zuhause für ein Kind zu finden. Ich dachte, deine Verwandten wären froh, dich zurück zu haben.“

„Genau wie du gedacht hattest, du würdest den Besitzer des Hundes finden?“, lachte Draco. „Was machst du in den Ferien, wenn du nicht versuchst, Findlinge zurückzubringen?“

Severus lächelte. „Oh, ich habe genug andere Dinge zu tun, glaub mir.“



***




Charlie kam am Nachmittag heraus und berichtete, dass die Kappen am Morgen bereit sein würden, ihren neuen Besitzern übergeben zu werden. Das ließ die Frage offen, wo und wann sie die beiden Mädchen erwischen konnten.

„Ich kann Beth sagen, dass ich etwas kaufen muß und sie mich begleiten darf“, sagte Mary zu ihnen. „Ich brauche sowieso ein neues Tintenfaß, und Beth geht gerne mit mir aus. Dann könnt ihr, wenn wir zurück kommen, am Fußballfeld auf uns warten.“

„Das ist ganz leicht zu arrangieren“, bestätigte Jack. „Aber was ist mit der Tanzmaus? Sie wird viel schwerer zu fangen sein.“

„Warum?“, fragte Draco verwirrt. „Wir wissen wo sich die Kinder vormittags treffen, alles was wir tun müssen ist rüber gehen und es ihr sagen.“

Jack stöhnte.

Mike lachte. “Was?“, fragte Draco.

“So funktioniert es nicht, Draco”, sagte ihm Cathy. „Wir müssen Susie alleine finden, es ist einfach etwas, das man nicht vor den anderen Kindern macht.“

„Wir sollten einfach morgen früh an ihre Tür klopfen“, schlug Mike vor. „Wenn wir uns früh treffen, haben wir eine gute Chance, dass sie noch zu Hause ist.“

„Wissen wir wo sie genau wohnt?“, fragte Jack. “Ja, zweiter Stock, erste Tür links“, berichtete Charlie.

„Gut, dann treffen wir uns morgen im Gartenhäuschen. Und der Letzte der kommt, muß Ausguck spielen und warten, bis Mary und Beth zurück kommen, während wir spielen“, beschloß Jack.



***




Larry war der Unglückliche, der am nächsten Morgen zuletzt ankam. Offensichtlich hatte sein Vater bei etwas Hilfe gebraucht und ihn aufgehalten. Er nahm es aber nicht allzu hart. Schließlich war die „Strafe“ auf Mary zu warten, worin er schon viel Übung hatte. Mely sah sie neugierig an, als sie sie an den Treppen ihres Hauses traf, aber Jack starrte sie finster an und deutete zur Tür hinunter. Mely seufzte und gehorchte, aber Draco vermutete, dass sie genau vor der Tür warten würde bis sie hinaus kamen, wahrscheinlich zusammen mit der Hälfte von Beths Bande. Sammie führte sie zur richtigen Tür, aber er klingelte nicht. Er hielt direkt vor der Wohnung an und flüsterte aufgeregt. “Hier ist es.”

Die Rakers standen eine Weile vor der Tür herum, bis Cathy sich nach vorne schob, und den Knopf drückte. Als Antwort auf das jetzt bekannte BRRRING! hörten sie jemanden einen Stuhl zurück schieben und zur Tür gehen.

Gerade bevor die Tür aufging fühlte Draco auf einmal, wie ihm Stoff in die Finger gedrückt wurde. Er sah überrascht auf und bemerkte, dass er eine kleine blaue Kappe in der Hand hatte und Charlie neben ihm stand.

„Du hast sie vorgeschlagen, also tust du es“, flüsterte Charlie, und er hatte keine Zeit um zu widersprechen, weil die Tür aufging und da stand... nun, Draco nahm an, dass es wahrscheinlich Susies Vater war.

Sollte er jetzt etwas sagen? Sollte Jack es nicht machen? Aber Jack stand hinten in der Gruppe und sah cool und wie ein unbeteiligter Beobachter aus.

„Guten Morgen“, übernahm Cathy wieder die Führung. “Ist Susie zu Hause? Wir würden gerne kurz mit ihr reden.“ Der Mann nickte ihr zu und rief zurück in die Wohnung: „Susie! Deine Freunde sind hier.“ Einen Augenblick lang fragte sich Draco, warum er zu dieser Tageszeit noch zu Hause war, dann wurde ihm klar, dass er wahrscheinlich arbeitslos war. Oder vielleicht hatte er seinen freien Tag.

„Wer ist es, Daddy?", konnten sie Susie mit vollem Mund sagen hören. Sie hatten die Familie offensichtlich beim Frühstück gestört. "Mely? Beth? Cedric?" Sie musste zwischendrin geschluckt haben, denn die Namen kamen klar heraus.

„Nein“, antwortete ihr Vater und trat zur Seite, um sie durch die Tür rennen zu lassen.

Susie sprang heraus, sah sie und blieb überrascht und mit sehr großen Augen stehen. „Hi?“, brachte sie nervös quietschend heraus.

Charlie stieß Draco vorsichtig mit dem Ellbogen an.

„Morgen Susie”, fing er in der Hoffnung an, dass er nicht klang als hätte er nicht die leiseste Ahnung davon, was er als Nächstes sagen sollte, was er wirklich nicht hatte. „Wir haben beschlossen, dass du dich im Fußballspiel sehr angestrengt hast und dass du uns beim Gewinnen geholfen hast, also wollen wir dir danken indem wir dir das hier geben.“ Er hielt ihr die Kappe hin und hoffte, dass er es schaffte, würdig genug auszusehen. Nun, er hatte in Hogwarts viel Übung darin gehabt, würdig auszusehen, also hatte es vielleicht funktioniert.

Susie, die Tanzmaus, lenkte alle von jedem Fehler, ab den Draco in seiner Rede vielleicht gemacht hatte, indem sie vor Freude quietschte als sie die Kappe sah und ihre Arme um Draco schlang, wobei sie ihn vor Freude fast umwarf. “Oh danke, Drache! Danke!” Sie sprang sogar hinauf und küsste ihn auf die Wange.

Draco wurde rot und sah sich hilfesuchend nach seinen Freunden um, aber sie waren zu sehr damit beschäftigt zu lachen. ”Äh... willst du sie nicht aufsetzen?“, schlug er vor. „Sehen wir wie sie passt.“ Das funktionierte. Susie ließ ihn los, nickte aufgeregt und nahm die Kappe. Sie sah sie einen Augenblick lang mit glänzenden Augen an und setzte sie endlich auf. „Paßt perfekt”, erklärte sie. "Dann denke ich, solltest du besser schnell zurück gehen und dein Frühstück aufessen, damit du mit zum Spielen runterkommen kannst“, riet ihr Mike. „Wir sind auf dem Fußballfeld.“

„Oh ja! Ich beeile mich!”, quiekte Susie, aber sie hielt inne, bevor sie wieder hineinlief. „Was ist mit Beth?" “Ist mit ihrer Schwester einkaufen“, antwortete Charlie. „Wir fangen sie wenn sie zurück kommen.“

„Toll! Oh, ich kann kaum erwarten es allen zu zeigen!” Und Susie hüpfte wieder hinein und zog die Tür hinter sich zu.

„Puh!“, hauchte Sammie. “Meint ihr, dass wir sie jetzt immer um uns herumspringen lassen müssen?”

„Du gewöhnst dich dran“, erklärte Jack, und es war nicht ganz sicher, ob das eine Beobachtung oder ein Befehl war. So wie Draco Jack kannte, nahm er aber an, dass es Zweiteres war.

Mely und Cedric saßen wirklich unter einem Baum nicht weit von der Tür entfernt, als sie das Haus verließen. “Beth kommt nicht raus, wisst ihr”, sagte Larry zu den beiden, als sie an ihnen vorbei kamen. „Sie ist mit ihrer Schwester einkaufen gegangen.“

„Benutzt ihr heute das Fußballfeld?”, rief ihnen Mely nach.

Jack hielt an und drehte sich um, um sie finster anzusehen. „Ja.”

Draco fand immer noch, dass Jacks finstere Blicke Übung vertragen konnten, aber Mely und Cedric schienen sie genug zu beeindrucken, denn sie gingen, vermutlich um Bobby zu berichten, was sie herausgefunden hatten.

Der arme Larry musste trotz seiner Größe in die Büsche hinter dem Fußballfeld kriechen, um auf Mary und Beth an einer Stelle zu warten, an der sie ihn nicht sehen würden. Mike spielte freiwillig den Torhüter in Jacks Mannschaft und Sammie und Susie sollten Larry ersetzen.

„Bist du sicher, dass ihr so spielen wollt? Ich habe fast meine ganze Mannschaft“, erinnert ihn Draco. ”Ah. Aber ich behalte einfach Sammie und bekomme Mary, Larry und Beth wenn sie zurück kommen“, grinste Jack.

„Hey, das ist nicht fair! Ich gehe zurück und wir sollten zumindest Beth bekommen!", schrie Sammie daraufhin.

„Oh, vielleicht gebe ich euch dann Larry“, grinste Jack. Er genoß es offensichtlich, Sammie zu ärgern.

„Wir sollten die Mannschaften wirklich neu aufteilen“, schlug Draco ruhiger vor.

„Vielleicht, aber heute will ich nur etwas Spaß haben. Wir denken es morgen durch“, versprach Jack.

Gegen Jacks Mannschaft zu gewinnen war seit dem Spiel schwerer geworden, und Draco war nicht sicher, ob das an dem vielen Training lag, oder einfach daran, dass Jack jetzt ruhiger war wenn sie spielten, er schien nicht mehr zu denken, dass er gegen Draco gewinnen musste um sich zu beweisen. Lag das daran, dass er sich in dem Spiel gegen die Löwen genügend bewiesen hatte? Aber er hatte dabei nicht viel getan.

Jacks und Sammies Bälle zu halten war schwer, aber Mike hatte viel mehr Probleme als Draco. Er war nicht daran gewöhnt, Torhüter zu spielen, und Cathy war von Susies Versuchen, Verteidiger zu spielen, nicht sonderlich beeindruckt. Ja, Susie war schnell, aber sie konnte einen Angreifer nicht so aufhalten wie Matt. Einfache Tricks, die sie nicht an Beth vorbei gebracht hätten, waren alles was Cathy gegen Susie brauchte.

“Ich nehme ganz sicher Beth”, erklärte Jack Draco, als Cathy wieder ein Tor schoß. „Ich brauche einen Verteidiger in der Mannschaft, und wenn ihre Schwester im Tor steht, ist sie noch besser. “Wen haben wir dann noch?“, fragte Draco ihn. „Ihr braucht auch einen Läufer.“

„Larry?“, schlug Jack vor. „Ich brauche nicht wirklich einen dritten Angreifer.“

„Ich habe auch nicht viel für Larry zu tun“, erinnerte ihn Draco. „Ich würde ihn als Verteidiger benutzen, aber er vergisst immer seine Position, wenn ich das mache.“

„Willst du Mary als Verteidiger? Wir könnten versuchen, aus Larry den neuen Torhüter zu machen, aber dann will ich Matt in meiner Mannschaft.“

„Ist Larry im Tor zuverlässig genug?“, fragte Draco ihn. „Wird er nicht weglaufen wie er es als Verteidiger tut?“ Er hatte noch nie gesehen, dass Larry das tat, wenn er Torhüter gespielt hatte, aber andererseits hatte er ihn nicht oft genug als Torhüter gesehen, um sicher zu sein.

Jack wollte gerade antworten, aber gerade in diesem Augenblick kam Larry aus den Büschen gekrochen und zeigte an, dass Mary und Beth den Weg herunter kamen.

Alle rannten hinüber um sich mit ihm zu treffen und ihm zu helfen, sich aus den Ästen zu befreien. Nur Charlie erinnerte sich daran, Beth's Kappe zu holen, die sie in einer Plastiktasche unter dem Baum gelassen hatte, an den Draco diesen Hund gebunden hatte.

Das stellte sich als schlechte Idee heraus. Dieser Hund hatte auf einmal beschlossen, dass er ein Wachhund sein wollte und saß auf der Tasche. Als Charlie ihn hinunterschob packte er sie fest mit den Zähnen und knurrte sein bestes drohendes Knurren.

Das Knurren beeindruckte Charlie nicht im geringsten, aber sie konnte diesem Hund die Tasche einfach nicht entreißen. Befehle wie ‚Aus!’ und ‚Fallen lassen!’ versagten natürlich. Es war dieser Hund, nicht Munin. Der Rabe ignorierte solche Befehle vielleicht zum Spaß, dieser Hund schien sie nicht einmal zu verstehen. Charlie sah mit bettelndem Blick zu Draco hinüber. Jemand musste ihr helfen. Wenn sie weiter an der Tasche zog und Draco versuchte den Hund zu packen, brachten sie ihn vielleicht dazu, loszulassen, oder konnten zumindest die Tasche aufreißen.

„Kraul seinen Bauch!“, schrie ihr Draco zu.

Charlie starrte ihn einen Augenblick lang an. Ihm den Bauch kraulen? Wie sollte das helfen?

„Streichle ihn und kraul seinen Bauch!“, wiederholte Draco.

Also ließ Charlie vorsichtig mit einer Hand die Tasche los und fuhr damit unter diesen Hund. Eine vorsichtige Berührung an seinem Bauch, und dieser Hund ließ sich auf seinen Rücken fallen und streckte alle 4 Beine in die Luft. Charlie kraulte etwas fester und dieser Hund öffnete das Maul zu einem glücklichen Hundelachen. Die Tasche rutschte heraus und wurde vor Freude darüber, dass er gestreichelt wurde, ganz vergessen.

Mit einem Triumphschrei packte Charlie die misshandelte Tasche und rannte herüber zu dem Rest der Bande. Dieser Hund sah ihr nach und jaulte enttäuscht. Sie hätte ihn zumindest losbinden könnten, so dass er mitlaufen konnte, wenn sie schon nicht weiter Tauziehen spielen oder ihn streicheln wollte.

Zum Glück stellte sich heraus, dass dieser Hund nur die Tasche zerkaut hatte und die Kappe unbeschädigt war.

„Nun, Larry, du bist dran“, sagte Charlie als sie sie dem Jungen gab.

„Häh? Was?”

“Du hast Beth vorgeschlagen, also mußt du ihr die Kappe geben”, erklärte Charlie.

“Ihr wollt dass ich...?“ Larry starrte die Kappe an. „Wie?“

Aber sie hatten keine Zeit für Ratschläge. Mary und Beth hatten sie schon erreicht und die Bande stellte sich ihnen in den Weg. Beth blieb stehen und sah verwirrt zu Mary auf.

Larry hatte offenbar entschieden, es auf die leichte Art zu machen. Er hielt ihr einfach die Kappe hin. “Für dich”, erklärte er.

Beth starrte die Kappe einen Augenblick lang verständnislos an, dann legte sich ein breites Lächeln über ihr Gesicht als es ihr dämmerte, und einen Augenblick lang sah es aus, als würde Beth Larry umarmen und küssen, wie Susie es bei Draco getan hatte, aber dann gewann sie ihre Selbstbeherrschung zurück. Sie stellte sich gerade hin, nahm die Kappe fast beiläufig entgegen und setzte sie auf ihren Kopf. „Danke”, sagte sie ruhig.

Draco lachte fast über den Unterschied in den Reaktionen der beiden Mädchen, und einen Augenblick lang fragte er sich, welcher das Geschenk mehr bedeutete. Und welche würde in der Bande weiter kommen? Auf den ersten Blick hatte Beth die größten Chancen. Sie war größer und stärker, eindrucksvoller und sie hatte sogar die Kleinen angeführt, aber andererseits war Beth auch nicht viel schlauer als ihre Schwester. Mary wurde von den anderen Bandenmitgliedern aufgrund ihrer Kraft geschätzt. Aber Cathy stand höher und Charlie schien an Einfluß gewonnen zu haben, seit sie der Anführer der Läufer war. Sie stand vielleicht sogar über Mary.

Konnte es also sein, dass Susies Intelligenz auf lange Sicht gesehen über Beths’ Kraft und Ruhe stehen würde?



***




Severus war nicht zu Hause als Draco zum Mittagessen kam, und bald darauf flatterte Munin mit einer kurzen Nachricht herein, auf der stand, dass er nicht vor dem Abendessen kommen würde.

Draco seufzte. Offensichtlich waren seine Verwandten wirklich alle heimlichtuerisch mit ihren Adressen, und wirklich hatte Severus, als er zurückkehrte, nur vier davon gefunden.

„Ich suche weiter wenn wir wieder in Hogwarts sind“, versprach er Draco. “Ich kann nur keine Bücher mit nach Hause nehmen, wenn Minerva ständig da ist.“ “Hast du sie nach meinem Schulbrief gefragt?“, fragte Draco etwas nervös.

„Ja, es scheint, dass sich die Eule verflogen hat. Zumindest hat eine der Schuleulen gefehlt als sie sie gezählt hat, und sie erinnert sich nicht daran, welcher sie deinen Brief gegeben hat.“

„Die Eule ist einfach verschwunden?“, fragte Draco ungläubig.

„Minerva nahm an, dass sie einen Unfall hatte und entweder getötet oder schwer verletzt wurde. Es war aber eine gesunde junge Eule und es scheint ziemlich ungewöhnlich zu sein, dass sie auf dem Weg von Hogwarts nach Hogsmeade sterben sollte. Sie musste nicht über den Wald fliegen oder in die Nähe von Muggelstädten kommen, und die Entfernung ist nicht groß genug, als dass sie hätte auf dem Weg landen und ausruhen müssen.“

„Aber warum sollte jemand eine Eule von Hogwarts jagen?“, unterbrach Sarah. „Nicht einmal dein Voldemort hätte Grund, eine einfache Schuleule zu töten.” “Vielleicht wenn er dachte, dass sie eine wichtige Nachricht von Dumbledore ans Ministerium trug“, schlug Draco vor.

„Nein, wahrscheinlich wurde sie von einem fliegenden Jäger angegriffen, nicht viele Tiere, die ich kenne, fressen aber Eulen, und wenn eines sich in der Nähe von Hogwarts niederlässt, wird es vielleicht ein ernstes Problem. Wir müssen einen Weg finden, die Eulen zu schützen wenn es wieder passiert.”

“Was ist dann mit meinem Brief?”, fragte Draco nach. "Minerva hat mir die Bücherliste kopiert, aber du wirst dieses Jahr ohne deinen richtigen Brief auskommen müssen.”

„War etwas wichtiges dabei?”

Severus zuckte mit den Schultern. “Wenn es so gewesen wäre, schätze ich, hätte Minerva es mir zumindest gesagt.“

Erleichtert darüber, dass er zumindest in Hogwarts noch gewollt wurde, kehrte Draco an seine Matheübungen zurück. Wenn er wieder in der Schule war, würde er sich fast ein Jahr keine Gedanken darüber machen müssen, ein neues Zuhause zu finden, und alles wäre wieder normal.

Oder?


Kapitel 31

Kapitel 33

 

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