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Fünfzehn





Als sie das erste Mal vorsichtig einatmete, ließ Snape seine Augen zufallen und zwang sich dazu, nicht auf die Stimuli zu reagieren, die seine Sinne überfielen: Ihr Geruch; Die Wärme ihres Körpers; Die Hand, die auf seiner Schulter lag; und die Haarsträhne, die seine Wange kitzelte. Sie schnupperte an seinem Nacken entlang und hob seinen Zopf dabei, und er bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut, dann reagierten sein Bauch und seine Hoden kurz nacheinander.

Als er fühlte, dass sie sich bewegte, öffnete er wieder die Augen. Ihr Körper war wieder eher in seiner Sichtweite. Sie trug ein gut geschnittenes, enges apricot-farbenes Kleid; der Stoff sah aus als wäre er weich anzufassen und lag wunderbar an ihrem Brustkorb, ihren Hüften und der leichten Rundung ihres Bauches an. Es wäre so wundervoll leicht, seine Hand auf ihren Rücken zu legen, mit der Handfläche über die Rundung ihres Gesäßes zu streichen, während er ihren Nabel mit seinem-

"Miss Granger!", schnappte er, wütend auf sich.

Hermine zuckte schuldbewußt zusammen, dann verzog sie das Gesicht und ging von ihm weg. Ihre Arme waren abwehrend vor ihrer Brust verschränkt, um ihre Brustwarzen zu verbergen, die sich scheinbar entschlossen hatten, eigenständig eine Bergkette zu bilden. Ihre Augen waren ganz samtige Schülerin, aber Snape weigerte sich, daran zu denken was das bedeutete, oder an ihren verstärkten Geruch.

Beunruhigt über ihre überwältigende körperliche Reaktion auf einen so einfachen Kontakt versuchte Hermine sich zu beruhigen, indem sie ihren schon lange kalten Tee trank. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie so stark reagiert hatte, auf nichts weiter als... nicht dass sie je zuvor herumgelaufen war und an Menschen ... Männern - gerochen hatte. Verdammt, sie war feucht und zitterte vor Verlangen. Die Hormone hatten viel zu verantworten, dachte sie bitter. Sie war sauer auf ihren überreagierenden Körper und das schmerzhafte Bedürfnis, das nicht erfüllt werden würde, so dass sie sich so leer fühlte wie eine vibrierende Trommel. Ihre Hand war noch unruhig, als sie sich wieder Tee nachschenkte.

"Miss Granger, sicher hatten Sie genug Zeit um sich zu entscheiden wie ich…” Snape schweifte ab und beendete den Satz mit einer gereizten Handbewegung. Halb fürchtete er sich vor dem was sie sagen würde, weil er darauf vertrauen konnte, dass sie die Wahrheit sagte. Er wusste - dachte -, dass er nicht so schlimm riechen konnte, sonst hätte Phryne nie... andererseits... er entdeckte, dass er ungeduldig mit den Zähnen knirschte.

Weil er viel zu selbstzufrieden aussah und weil sie sich nicht zutraute, dem Verlangen, die Haut, die sie gerochen hatte auch zu schmecken nicht nachzugeben, suchte Hermine eine zeitlang in ihrem Hinterkopf eine Möglichkeit, seine Ruhe zu erschüttern.

"Ihr persönlicher Geruch? Natürlich”, sagt sie offen. "Käfer und Schnecken und Hundeschwänze.”

Erschrocken blinzelte Snape. "Wie bitte?” Er sah leicht und befriedigend angewidert aus.

"Es ist ein Muggelkinderreim", erklärte Hermine. "Mädchen riechen nach 'Zucker und Gewürz und allem schönen'.”

"Wunschdenken kostet nichts”, sagte Snape verärgert.

Hermine grinste. "Ekelhaft, nicht wahr. Wer das geschrieben hat ist offensichtlich noch nie nach einem Spiel mit Quidditchspielern in einem Raum gewesen. Ich bin sicher, dass es beleidigendere Reime gibt, aber ich müsste in Ihrer Bibliothek nachsehen um einen zu finden. Ich habe noch nie so viele Gedichtbände an einem Ort gesehen. Alle Muggel", fügte sie hinzu.

"Niemand, der bei Verstand ist, kann Zaubererverse ertragen, obwohl ich bezweifle, dass Sie schon viele gehört haben-"

"Nur im Freudenhaus. Ein Pilger der Liebe hat einige auf mein- es ist egal was. Es war sehr...blumig."

Snape schnaubte. "Das kann ich mir vorstellen.” Gegen seinen Willen wanderte sein Blick auf ihren Busen, dann entschieden zurück zu ihrem Gesicht.

Hermine sah reumütig aus. "Ich denke, ich habe den Augenblick verdorben, als ich zu lachen anfing. Mir war nicht klar, dass er ernst war.”

Snapes Lippen zuckten. "Er hat mein Mitgefühl."

"Ja, aber Sie hätten genug Verstand gehabt, nicht dazuliegen und schlechte Gedichte aufzusagen, oder?”

"Ah, so sehr ich diese Literaturdebatte auch genieße”, fing Dumbledore vorsichtig an. Seine Augen blinzelten als sie beide herumfuhren weil sie offensichtlich seine Anwesenheit vergessen hatten, Snape verzog das Gesicht während Hermine schuldbewußt aussah, dann warm lächelte.

"Sorry. Wir scheinen abgelenkt worden zu sein. Es war meine Schuld, ich weiß, ich denke, es muß die Erleichterung sein. Doch nicht sauer zu sein. Ich will immer reden.”

Snape hob die Augenbrauen. "Meiner Erfahrung nach wollen Sie nie aufhören."

"Ich genieße es zu lernen. Und wenn man nicht fragt, lernt man nichts. Ich weiß, dass Sie das ärgert."

"Was zweifellos erklärt, warum Sie Ihre Technik über die Jahre perfektioniert haben", sagte er, aber es lag keine Schärfe in seiner Stimme. Er hatte bei ihr im Unterricht einen weiteren Fehler begangen indem er gedacht hatte, ihre Begeisterung käme aus einem Bedürfnis zu beeindrucken und anzugeben, obwohl das selbst in der ersten Klasse nur eine kleine Rolle gespielt hatte. "Der Geist ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer das entzündet werden soll."

"Hermine starrte ihn an und nahm auf, was sie mit Sicherheit als Zitat erkannte. "Sie unterrichten wirklich gerne, oder? Ich habe mich gefragt, weil unsere Gespräche in der Bibliothek so anders waren als Ihr Tränke... das heißt-äh..." Zu ihrer Erleichterung sah Snape erheitert aus.

"Sie könnten - ich betone, könnten - in diesem Schuljahr eine leichte Verbesserung meiner Geduld bemerken. Die begabteren Schüler unter Ihnen werden eingeladen, an einem Salamander Level Kurs teilzunehmen, was die Möglichkeit bietet, in dem gewählten Gebiet eine Lehre oder Privatunterricht anzufangen, nachdem Sie Hogwarts verlassen."

Hermines Augen hellten sich auf. "Das hatte ich vergessen, wie viele dürfen wir nehmen?”

"Nur einen, die Arbeitsmenge ist beträchtlich - und Sie werden alle die UTZ-Prüfungen ablegen.”

"Nur einen? Aber wie soll man wählen?”

Dumbledore hustete leise. "Unserer Erfahrung nach wählt oft das Fach den Zauberer - oder die Hexe, aber oft erst im letzten Augenblick.”

"Es sollte auch hinzugefügt werden, dass es in den meisten Fällen ein schwerer Kampf ist, genug Wissen in die Schüler zu bekommen, um sie den UTZ bestehen zu lassen", sagte Snape. "Es sei denn natürlich, Sie bemerkten im letzten Augenblick, dass sie zum Wahrsagen hingezogen werden."

"Das ist nicht komisch", sagte sie ernst. "Wenn das Schicksal einen Sinn für Humor hat, der dem des Direktors entspricht, könnte das geschehen."

"Nein, das versichere ich Ihnen", sagte Dumbledore lächelnd.

"Bevor Sie sich in den Visionen des Faches verlieren, das Sie mit Ihrem Genie beglücken werden", sagte Snape unfreundlich, "dürfte ich etwas hinzufügen. In Anbetracht Ihrer kürzlichen Sorge um Ihre geistige Stabilität: Nächstes Mal, wenn Sie etwas so Ernstes besorgt, möchten Sie vielleicht so vernünftig sein und mit Minerva sprechen . Oder mit Albus."

Hermine sah schuldbewußt aus. "Ich wollte Sie nicht stören-"

"Warum sind Sie dann nicht zu Poppy gegangen? Sie ist Ihr Vormund.”

"Ich dachte, das wäre nur eine Formsache.”

Snape betrachtete sie interssiert. "Ich kann mich nur über die Gedankenprozesse wundern, die annehmen, dass ein Zauberervertrag, der so mächtig ist, dass nicht einmal Voldemort selbst ihn brechen kann, eine Formsache ist. Sie sollten wirklich mit Poppy sprechen."

"Ich denke sie ist etwas.. .verletzt, weil sie es nicht getan haben", fügte Dumbledore hinzu. "Während von Ihnen allen notwendigerweise erwartet wird, dass Sie schneller reifen als es unter Muggelkindern üblich ist, wird nicht erwartet, dass Sie eine Last, die Ihre Kräfte übersteigt, alleine tragen. Etwas, an das Sie vielleicht Harry erinnern möchten. Nun, da Fawkes und ich gerne vor Sonnenaufgang zu Bett gehen möchten, könntest du mich vielleicht von meinem Leiden erlösen. Riecht Severus wirklich nach Käfern und Schnecken?"

"Zum Glück nicht. Er benutzt dasselbe Shampoo wie ich", fügte Hermine geistesabwesend hinzu.

"Ein verbindendes Erlebnis, da bin ich sicher”, brummte Snape. Er versuchte sich nicht zu fragen welche Farbe ihre Brustwarzen hatten.

"Ihre Kleidung wird mit Wasser gewaschen das nach Rosmarin duftet.”

"Ja?"

"Aber Sie riechen nach dem scharfen, grünen Geruch regennasser Zypresse. Und nach Mann, natürlich. Nach sauberem, gesunden Mann." Und so einladend, dass es ihr schwer gefallen war, nicht an der zarten weißen Haut hinter einem seiner Ohren zu saugen und zu knabbern. Seine Haut war gar nicht olivfarben - als er den Aussehensveränderungszauber abgelegt hatte, hatte er angefangen braun zu werden, und die Farbe hatte sich in den Wochen seit dem vertieft.

"Tatsächlich? Wie langweilig. Ich hatte auf etwas exotischeres gehofft”, sagte Dumbledore als Snape nur seine Hände betrachtete als hätte er gefürchtet... wer wusste was Severus erwartet hatte? Es sei denn er bereitete sich nur auf den schwersten Augenblick vor. "Severus, wenn du so freundlich wärst, deinen Ärmel zurück zu krempeln damit Miss Granger die Stelle des dunklen Mals überprüfen kann."

Mit leerem Gesicht sah Snape auf.

"Das habe ich noch nie gemacht", platzte Hermine heraus, nervös bei dem Gedanken an eine solche Intimität vor Dumbledores alles sehendem Blick. "Ich habe noch nicht einmal gedacht, dass ich einen besonders guten Geruchssinn hätte."

"Wenn Sie Longbottom helfen, können Sie üblicherweise nicht erkennen, wann der Dummkopf wieder einen Trank verdorben hat?", sagte Snape plötzlich."

"Nun, doch. Meistens. Aber das ist keine bewußte Sache.”

"Dann ist es an der Zeit, dass es so wird. Sie sollten mit Sirius - oder Remus - arbeiten, um die Fähigkeit zu schärfen.”

"Aber sie-"

"Ich habe bessere Dinge mit meiner Zeit zu tun”, sagte Snape erdrückend. "Remus’ Geruchssinn ist der Beste, den ich je getroffen habe”, fügte er einen Augenblick später hinzu. "Vielleicht wäre er besser dazu geeignet, das dunkle Mal zu prüfen." Ihr seinen Arm anzubieten war eine Intimität, auf die er verzichten konnte. Es war ein Wunder, dass sie die hormonellen Veränderungen noch nicht entdeckt hatte, die seine Erregung anzeigten. "Und wenn man bedenkt, dass mir schon ist als hätte ich Eintrittskarten verkauft..."

Dumbledore nahm das als ein angemessenes Argument und ging zur Feuerstelle.



Als Lupin ankam war an seinem aufgelösten Äußern zu erkennen, dass er geschlafen hatte - oder anderweitig beschäftigt gewesen war. Nach Blacks gereiztem Gesicht und seiner frustrierten Ausstrahlung konnte Hermine sich denken, was es gewesen war, nach dem fast unsichtbaren Zucken seiner Lippen zu schließen, konnte das auch Severus. Sie achtete darauf, sich nicht zu sehr auf ihren Geruch zu konzentrieren. Es fiel ihr zu spät ein, dass sie etwas Hilfe brauchen konnte, wenn sie sich nicht in den vielen Gerüchen verlieren wollte, die es gab wenn man mit so vielen Menschen zusammen lebte, bevor sie sich fragte ob es das war, was Snape gedacht hatte.

Als er verstand was von ihnen verlangt wurde, öffnete Black den Mund, sah, dass ihn Lupin, Dumbledore und Hermine alle anstarrten, und sagte doch nichts. Er war fast froh darüber als er die abwehrende Haltung sah die Snape, der neben dem Fenster stand und einen Gesichtsausdruck trug der die Milch mit dreifacher Geschwindigkeit sauer gemacht hätte, angenommen hatte.

Als Lupin seinen Arm mit leichtem aber festen Griff an Ellbogen und Handgelenk nahm, starrte Snape starr in die Nacht hinaus, als versuchte er, sich von dem abzugrenzen was geschah.

"Ich glaube, ich habe deinen Geruch schon fixiert, aber sicher ist sicher", sagte Lupin, bevor er anfing Snapes Arm zu untersuchen. "Verlegenheit, Erniedrigung, Wut, Bedauern, Ärger, Lust, Er-" Verspätet wurde ihm klar was er sagte, und er unterbrach sich.

"Danke, Remus. Nimm mir nur all meine Privatsphäre", sagte Snape. Seine Stimme drang kaum bis zu Hermine. Er klang leise und vollkommen wütend.

"Tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht", murmelte Lupin: "Es ist nur, dass starke Gefühle und hormonelle... sie tauchen immer zuerst auf. Halt still, es dauert nur noch einen Augenblick."

Wie versprochen richtete er sich auf und ließ Snapes Arm los. "Ich würde dich überall erkennen. Genauer gesagt: ich könnte dich verfolgen."

"Wie schön." Mit schmerzhaft geradem Rücken wich Snape noch immer allen Blicken aus, auch wenn er fühlen konnte, wie ihn ihr Starren erdolchte.

"Könntest du uns eine Beschreibung von Severus’ Geruch geben mit der wir etwas anfangen können - sagen wir, wie Zitronen, oder Marmelade?", bat Dumbledore.

Hermine war zu sehr damit beschäftigt, Snape einen Blick reinen Ärgers zu schenken um aufzupassen, typisch Mann, ständig Sex im Kopf. Die Liste seiner Partner war offensichtlich lang - auch wenn sie ihm seinen Geschmack bei Liebhabern nicht absprechen konnte. Sie hatte Professor Lupin immer gemocht. Aber was Mr Black von dieser Entwicklung halten würde, wollte sie nicht bedenken. Sie war überrascht zu sehen, dass er ruhig seinen Tee trank, während er geistesabwesend Fawkes den Kopf kraulte, anstatt zu planen, wie er Snape umbringen konnte, weil er seinem Geliebten nachhechelte.

"Ich fürchte nicht, Direktor", sagte Lupin abwesend. "So funktioniert es nicht für mich. Sirius’ Reaktion auf Geruch ist wieder anders - und ich nehme an, der von Minerva wäre es auch. Miss Granger, bitte gehen Sie weg. Ihr Geruch verdirbt die Ergebnisse, die ich von Severus bekomme.”

"Sorry," sagte sie, und machte automatisch was ihr befohlen wurde, ohne zu bemerken was er gerade gesagt hatte.

"Nun, das ist interessant", sagte Lupin etwas später, nachdem er das dunkle Mal auf der unberührten Haut nur durch den Geruch gefunden hatte. "Sirius, komm und riech daran, und sag mir was du denkst."

"Ich denke dass, wenn jemand je herausfindet, dass ich einen Abend damit verbracht habe, an Severus’ Arm zu riechen... "

Während er den Arm ausstreckte schien Snape von allem getrennt zu sein was geschah. Abgesehen von dem Geräusch leiser Schritte durch das Zimmer war es eine zeitlang still.

"Nichts. Die Stelle des dunklen Mals hat gar keinen Geruch", sagte Black als er sich aufrichtete.

"Wie Voldemort", sagte Snape tonlos. Die Muskeln in seinem Gesicht waren kontrolliert. Es war schlimmer als er befürchtet hatte, es gab wirklich keinen Ausweg.

"Sie sind nicht wie er", sagte Hermine schroff. "Es ist nur sein Gegenstück zu einer Besitzermarke auf Ihrem Arm. Hat nichts mit Ihnen zu tun."

Snape war damit beschäftigt, seinen Ärmel so schnell hinunter zu krempeln wie er es konnte ohne dass es zu sehr auffiel, und wandte sich ihr zu. "Machen Sie sich nichts vor, Miss Granger." Er musste noch das Gewicht zurückbekommen, das er in den Tagen in der Zelle verloren hatte, und die Knochen in seinem Gesicht schienen auf einmal noch stärker hervorzutreten.

Sie wünschte sich, sie hätte das Recht, Trost zu bieten, und hoffte, dass jemand sehen konnte was ihm diese Nachricht angetan hatte. Sie zuckte zusammen als sie sah, dass Snape sie ansah. Sie konnte den Ausdruck auf seinem Gesicht nicht ganz interpretieren.

"Verschwenden Sie Ihr Mitleid nicht", sagte er mit hartem Unterton.

"Ich habe mich nur gefragt, wie ein so intelligenter Mann manchmal so dämlich sein kann", schnappte sie, bevor ihr Gesichtsausdruck nachdenklich wurde.

"Was ist denn, Miss Granger?", fragte Lupin. Sein wachsamer Blick bewegte sich von Snape zu ihr und wieder zurück.

"Weiß jemand wie Harrys Narbe riecht?”, murmelte Hermine. "Sie tut immer weh wenn Voldemort in der Nähe ist. Sehr. Bis an den Punkt, an dem er kaum noch denken kann.”

"Wie Severus' dunkles Mal”, sagte Dumbledore leise.

Snapes Kopf hob sich. "Das wissen Sie? So war es früher nicht. Oder nur einen Augenblick lang. Wenn er die Todesser rief. Wenn ich nicht gehorchte, verblasste der Schmerz zu einem Brennen im Hintergrund - wie ein Sonnenbrand. Aber seit ich zu ihm zurückkehrte..." Schulterzuckend verstummte er, auch wenn er sich unbewusst den Arm rieb.

Dumbledores Blick wurde eindringlicher. "Da hat es sich verändert?"

Snape nickte.

"Was tat er um sich mit dir zu verbinden?"

Seine Verteidigung war geschwächt, und Snape wurde unerwartet getroffen. Die Erniedrigung auf seinem Gesicht verriet ihn. Neben ihr fühlte Hermine wie Lupin sich anspannte, sie sah dass Black den Mund öffnete und kniff ihre Augen zu und wünschte sich, er würde den Mund halten. Wenn er das Thema ins offene zerrte, würde Snape ihn umbringen.

"Das Mal, was hat er mit dem Mal gemacht?", fragte sie fieberhaft. "Es muß mehr als der Cruciatus gewesen sein, denn den haben Sie schon früher erlitten. Und sicher wäre körperliche Folter nicht genug - es würde Magie brauchen." Sie konnte fühlen wie ihr der Atem ausging, aber der gefährliche Augenblick schien vorüber zu sein. Lupin und Black standen eng beieinander, als brauchte sie Unterstützung - oder gegenseitigen Trost - und blickten Snape vorsichtig nicht an, auch wenn sie hätte schwören können, dass Blacks Hände zitterten, bis er sie in die Taschen steckte, wo sie nicht zu sehen waren.

Snape blinzelte. Der gefährliche Blick wich aus seinem Gesicht. "Ja.. ich hatte es vergessen, ich hatte zu verdammt viel Angst", fügte er sauer hinzu.

"Das überrascht mich nicht", sagte Black schroff. "Ich hätte mir in die Hosen gemacht. Sorry, Miss Granger. Weiter, Severus."

Mit zusammengekniffenen Augen konzentrierte sich Snape zu sehr auf etwas, das nur er sehen konnte, um die Unterstützung aus einer so unwahrscheinlichen Partei zu bemerken. "Er fuhr das dunkle Mal mit einem Finger nach. Sein Nagel schnitt in eine Linie, und als das Blut das Mal traf wurde der Schmerz... Ich verlor kurz das Bewußtsein. Als ich wieder zu mir kam lachte er mit Wurmschwanz und sagte, dass er mich nie wieder verlieren würde. Bis Albus... was auch immer er vor ein paar Wochen tat, war ich nie schmerzfrei. Es wurde nur schlimmer wenn Voldemort mich rief."

Hermine stütze den Kopf auf die Hände, und massierte sich mit den Daumen die Schläfen, während sie das Gesicht verzog, um die dummen Tränen aufzuhalten, die alle verlegen gemacht hätten. Kein Wunder, dass er im Unterricht so ein Bastard war. Aber sie hasste den toten klang, der in seine Stimme gewesen war, als hätte er die Hoffnung aufgegeben, je frei zu sein. Und doch arbeitete er noch immer für Dumbledore.

Saint Severus reitet wieder. Nicht. Es war wahrscheinlich nur, weil er stur genug war um es ihm nachzutragen, dass er die Kontrolle über sein Leben verloren hatte. Russland wurde als ein Rätsel beschrieben das in einem Geheimnis verborgen ist, was Severus ganz gut zusammenfasste. Vielleicht hatte er irgendwo in seinem Stammbaum russisches Blut. Oder vielleicht war er nur ein englisches Rätsel, das sie verdammt nochmal lösen würde.

"Direktor, Voldemorts Verbindung zu Harry war nicht freiwillig, nicht wahr?", fragte sie in die Stille, die aufgekommen war.

"Das bezweifle ich sehr. Er ist bei ihrem ersten Treffen beinahe gestorben."

Hermine hob den Kopf und starrte Snape an, bis er ihre Beobachtung fühlte und sich zu ihr umsah.

"Miss Granger?"

"Hat Voldemort ein Zeichen an sich?”

"Nicht dass ich wüsste.”

"Verdammt”, murmelte sie ohne Hitze. "Noch eine Theorie wiederlegt... wir müssen wissen ob Harrys Narbe einen Geruch hat."

"Nun, ich könnte einfach im Tränkeunterricht zu ihm gehen und an seiner Stirn riechen", sagte Snape abweisend.

"Ich mache es", sagte Black.

"Wann?", fragte Lupin praktisch. "Im Schuljahr bist du nie mit ihm alleine.”

"Ich könnte es tun", sagte Hermine ohne Begeisterung.

"Nein", sagte Snape tonlos, ohne die Blicke zu bemerken, die ihm die anderen Männer zuwarfen.

Hermine nickte. "Sie haben wahrscheinlich Recht. Mr. Black wäre am Besten.”

"Ich werde eben Nachts mit meinem Hund patrouillieren", sagte Lupin. "Sirius ist unsere beste Hoffnung, andere dunkle Male zu suchen."

"Wir wissen nicht ob es bei den anderen genauso ist", erklärte Snape, der sich unbewusst den Arm rieb. "Ich werde besser aufpassen müssen."

"Das ist schwer, wenn man unter dem Cruciatus vor Schmerzen schreit", sagte Hermine. "Aber zumindest haben wir einen Ausgangspunkt, dank Ihnen." Erst da wurde ihr klar wie müde sie war. "Es tut mir furchtbar leid. Aber ich denke ich brauche Schlaf."

"Oh, gut", sagte Dumbledore. "Unter dem Risiko, unfreundlich zu klingen, ich hoffe, dass es allen andern genauso geht.”

"Es soll nicht heißen, dass ich eine Andeutung nicht verstehe", sagte Black, und ging zur Tür. "Severus? Remus und ich brauchen jemanden, der uns vor Miss Granger beschützt."

"Eigentlich würde ich mich gerne mit ihm unterhalten”, sagte sie, als sie die Treppen hinunter gingen, nachdem sie Dumbledore gute Nacht gesagt hatten.

"Rennt um euer Leben", sagte Snape. Sie hätte geschworen, dass sie unter der Resignation Erheiterung hören konnte.

"Ganz sicher", sagte Black als sie im Gang waren. "Morgen Tränkestunde?”

"Wenn du willst."

"Ja. Wir sind da. Nacht."

Lupin lächelte, nickte und folgte Black. Hermine und Snape folgten ihnen viel langsamer.

"Was wollten Sie wissen?", fragte Snape zwei lange Gänge später, als Hermine keinen Versuch gemacht hatte, die Stille zu brechen. Er schluckte ein Gähnen hinunter und rieb sich den Nacken.

"Sie haben nichts Dummes vor, wie herauszufinden, ob Voldemort ein Mal trägt, oder?", fragte sie offen heraus, weil sie sich keinen taktvollen Weg ausdenken hatte können, die Frage zu verstecken.

"Sie sind unverschämt”, sagte er scharf. Seine Schritte wurden länger.

Hermine bemerkte, dass sie laufen musste im mit ihm mitzuhalten. "Nein. Nur praktisch. Wir wissen nicht welchen Vorteil uns das Wissen bringt, bevor wir Harrys Narbe überprüft haben. Und selbst dann... das ist es nicht wert.”

Er starrte sie gereizt an. "Es geht Sie... Seien Sie versichert, sollte ich Ihren Rat darüber brauchen, wie ich mein Leben führen soll, werde ich fragen."

Hermine war leichter davongekommen als erwartet, und nickte. "Ja, Professor."

Seine Stiefel kratzten über den Stein, als Snape auf einmal stehen blieb. "Lassen Sie mir meinen Willen?" Die Wut in seiner Stimme brachte sie fast zum Kichern, auch wenn sie annahm, dass das ebenso damit zu tun haben konnte, dass sie so müde war, dass sie kaum denken konnte.

"Nein, ich mache mir nur Sorgen um Sie. Es ist spät, ich bin müde, und das ist der Gang zu meinen Räumen. Gute Nacht. Oh, Professor."

"Nein," sagte er.

"Sie haben nicht einmal gehört was ich fragen wollte."

Erheitert von ihrer gespielten Wildheit verriet ihn nur das Glänzen seiner Augen. "Ich muß es nicht hören. Kommen Sie." Er brachte sie zur Tür ihrer Räume. "Da."

"Sie brauchen nicht ganz so erleichtert drüber klingen, mich loszuwerden”, sagte sie verärgert.

"Sie wollten fragen, ob Sie zu der Tränkestunde kommen können, die ich für Remus, Sirius und Poppy halte. Die Antwort ist nein, dürfen Sie nicht."

Ihr Gesicht fiel. "Oh." Unbewußt strich sie ein Stück Stoff zwischen ihren Fingern glatt und blickte zu Boden. "Ich dachte, ich wäre… Sie sagten, ich wäre gut mit Zaubertränken.”

"Auf das Risiko hin Sie zu zitieren, es geht nicht immer um Sie, Miss Granger."

"Ich verstehe nicht." Sie sah ihn mit leerem Blick an.

Ein winziges Lächeln zog an seinen Mundwinkeln. "Warum überrascht mich das nicht?"

"Das habe ich nicht gemeint. Und das wissen Sie", fügte sie nachdrücklich hinzu. "Aber wenn Professor Lupin und Mr Black dabei sein dürfen, kann es keine Meisterstunde sein, also muß es um Madam Pomfrey gehen." Sie sah ihn nachdenklich an.

"Ja”, bestätigte er gereizt, als er gegen seinen Willen auf das Lob in ihrem Lächeln reagierte. "Gute Nacht."

Sechs Schritte den Gang hinunter blieb er stehen, dann drehte er sich zu ihr um. Sie stand noch immer wo er sie zurückgelassen hatte. "Was?", wollte er wissen als er zu ihr zurückkam. "Was wollten Sie mich wirklich fragen?", fügte er ungeduldig hinzu, als sie ihn weiter anstarrte.

"Woher wussten Sie es?"

"Intuition," sagte er trocken bevor er das Gesicht verzog und die Wahrheit sagte. "Ich unterrichte seit 17 Jahren. In dieser Zeit habe auch ich einige Dinge gelernt. Was es auch ist, fragen Sie, damit wir etwas Schlaf bekommen.”

"Wonach rieche ich?”, platzte sie heraus. Beschämt von ihrem Verhalten starrte sie ihn wild an. "Quid pro quo, Professor."

"Das sagt man besser wenn man noch Informationen hat, mit denen man handeln kann, Miss Granger", erklärte er erheitert. Er lächelte als ihr Starren deutlicher wurde. "Es liegt mehr Wahrheit in dem Reim als Sie annahmen."

"Ich rieche nicht nach Käfern", sagte sie wütend.

"Zucker und Gewürze, Miss Granger. Zucker und Gewürze. Oder in Ihrem Fall reife Feigen und Honig."

Ihr Mund öffnete sich auf eine Weise, die er sehr ablenkend fand. "Oh", sagte sie leise, bevor sie sich auf für sie typische Art erholte. "Ist das nicht recht süßlich?"

Sein charmantes Grinsen ließ sie schwanken. "Nicht wenn Sie es sind. Habe ich vergessen den Essig zu erwähnen?"

"Das haben Sie erfunden", sagte sie mit zusammengekniffenen Augen.

Er breitete die Hände aus. "Ich bin ein Slytherin. Gute Nacht, Miss Granger."

"Gute Nacht." Es dauerte einen Augenblick bevor ihr einfiel, hinein zu gehen, und einen weiteren bevor sie noch immer lächelnd ihre Tür schloß.



AUTHOR'S NOTE



Der Geist ist kein Gefäß das gefüllt werden, sonder einf euer das entzündet werden soll.

- Plutarch



Slugs and snails and puppy-dog tails (Käfer und Schnecken und Hundeschwänze)- Hermine verhunzt die bekannteste Form des englsichen Kinderreims 'What are little boys made of? (Woraus sind kleinen Jungen gemacht)' Die Zeile sollte lauten 'Snips and snails and puppy-dog tails,' (Schnipsel und Schnecken und Hundeschwänze).

Ein Glück dass sie nicht über einen Vers gekommen ist den Rimbaud hinzufügte: 'What are young men made of? (Woraus sind junge Männer gemacht?"

Sighs and leers and crocodile tears...' (Seufzer und Lechzen und Krokodilstränen)



'Russland wurde als ein Rätsel beschrieben das in einem Geheimnis verborgen ist'

Hermine erinnert sich falsch an das Zitat.

Ich kann die Handlungen Russlands nicht vorhersehen. Sie sind ein in ein Mysterium gewickeltes Rätsel in einem Geheimnis.”

Broadcast talk 1940: Winston Churchill



Quid pro quo - Etwas für eine (gleichwertige) Gegenleistung

Vierzehn

Sechzehn

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