Falling Further In

 

Zurück

 

Zurück zur
Startseite

Siebzehn





Hermine war am folgenden Morgen gereizt und unruhig und stellte sicher, dass sie sich beschäftigt hielt, weil sie das vor Gedanken schützte, die sei keineswegs zu genau untersuchen wollte; sie hatte sich nie in ein Fantasieleben gestürzt, und wollte jetzt nicht damit anfangen, und wenn sie sich das oft genug sagte, würde das Letzte vielleicht sogar stimmen. Sie arbeitete mit Professor Flitwick und widmete sich der Verbesserung ihres Wissens und der Verwendung von Zaubern, einschließlich vieler die üblicherweise nicht im Unterricht beigebracht wurde.

Flitwick sah besorgt aus. "Unangenehm, ich weiß, aber notwendig in diesen schweren Zeiten. Dank Severus kennen wir viele der Flüche und Zauber, die die Todesser benutzen. Während es selten leicht ist ihnen entgegenzuwirken, ist es möglich, mit Anstrengung, Konzentration und einem hervorragenden Lehrer - und das haben Sie alles", fügte er hinzu. Er wurde fröhlich genug um ihr zuzuzwinkern. "Die mit scharfem Geist können sich gegen den Cruciatus und Imperius verteidigen - in Bezug auf den Avada Kedavra können sie nur hoffen ihm zu entkommen oder ihren Feind außer Gefecht zu setzen bevor er ihn einsetzen kann, also üben, üben, üben wir. Außerdem müssen Sie lernen Ihren Instinkten zu trauen. Folgen Sie nicht blind jedem Weg, den ich vorschlage. Verstehen Sie?”

Über Jahre hinweg war ihr sein ruhiges Temperament und seine große Freundlichkeit bewußt gewesen, aber in diesem Sommer hatte sie erkannt, dass Snape nicht der einzige Lehrer war, der sich hinter einer angenommenen Persönlichkeit versteckte. Es war kein Zufall, dass Flitwick der Hauslehrer von Ravenclaw war - oder dass selbst Snape ihm mit Respekt und Zuneigung zuhörte, so sehr er auch versuchte das zu verbergen.

"Ja", sagte sie. "Sie haben vor mich so gut wie möglich zu machen."

Er tätschelte ihre Hand und strahlte sie lobend an. "Gut so. Nachdem Sie aufgehört haben zu zittern, versuchen wir diesen Gegenfluch noch einmal."

Am nächsten Tag begann er, ihr Unterricht in fortgeschrittenem Duellieren zu geben, mit der praktischen Hilfe von Madam Hooch, die Hermine an ihre Grenzen brachte - und darüber hinaus. Am Ende jedes Tages war sie so müde, dass sie keine Energie übrig hatte um in sich zu gehen bevor sie einschlief, aber ihre Reflexe wurden schneller, ihr Geist verarbeitete und reagierte auf Informationen, von denen sie kaum wollte, dass sie sie hatte. Sie entdeckte eine Fähigkeit zur Rücksichtslosigkeit in sich, die sie sehr beunruhigend fand; das Wort "Duell" beschönigte eine hässliche Wirklichkeit, und sie oder Madam Hooch brauchten hin und wieder nach einer Sitzung die Dienste von Madam Pomfrey.



***




Nachdem sie sich 6 Stunden lang duelliert hatte, war sich Hermine ihren Mängeln auf dem Gebiet nur allzu bewusst, während sie in der Badewanne lag, was den meisten ihrer Verletzungen half, bevor sie sich anzog und über das Gelände spazierte. Sie war zu müde um Hunger zu haben, und wurde von einer seltsamen Melancholie geplagt. Bald würde das Schuljahr beginnen. Aber sie wollte nicht, dass die Ferien endeten und war nicht sicher wie sie wieder in die Rolle passen sollte, die sie sich geschaffen hatte. Es war schwer sich daran zu erinnern, dass sie je geglaubt hatte, die UTZ-Prüfungen wären wichtig.

Die Luft fing an abzukühlen, und sie ging um den See herum und zu einer kleinen Baumgruppe. Ihr einziges Licht kam aus der Spitze ihres Zauberstabes. Leichter Wind hob Strähnen aus ihren Haaren auf, die wieder ihrer Spange entkommen waren.

Sie hatte fast eine Stunde lang am selben Ort gesessen und hatte versucht nicht jedes Mal aufzufahren, wenn sie ein Geräusch hörte, als sie gerade rechtzeitig aufblickte um zu sehen, dass Snape auf sie zukam, wobei er sich beleuchtete um zu zeigen wer er war.

Er sah finster auf sie herunter, was ihn hässlich machte und ihm die Dinge nahm, die sie am meisten an ihm liebte. Sie sah finster zurück.

"Ich hatte den Eindruck, offensichtlich fälschlicherweise, dass Sie etwas Rücksicht gelernt hätten. Die Lehrer machen sich Sorgen darum was aus Ihnen geworden ist. Es ist nicht gut, im Dunkeln über das Gelände zu wandern."

"Ich wollte Zeit um nachzudenken", sagte Hermine in der Hoffnung, dass er gehen würde. Es war Snape in seiner einschüchterndsten Art, und es schloss ihn besser von ihr ab, als eine geschlossene Tür. Doch… Er war vielleicht der rasiermesserzüngige Foltermeister aus dem Klassenzimmer und ein Ex-Todesser, aber er löste nicht ihr spinnenartiges Gefühl aus, dass - ganz im Gegenteil eigentlich, er beruhigte sie leicht und vollkommen, nur durch seine Gegenwart. Absurd.

"Meiner Erfahrung nach braucht man nur ein Gehirn.” Snape bedachte Hermine mit einem seiner weniger erfreulicheren Gesichtsausdrücke, bevor er sich ihr gegenüber auf den Boden sinken ließ. Er überkreuzte seine langen Beine, hielt die Hände entspannt und den Rücken gerade. "Macht Ihnen etwas Sorgen?"

Hermines Augen wurden groß. Snape als Briefkastentante war so unwahrscheinlich, dass es ans Surreale grenzte. Oder vielleicht nicht. Er war schließlich Hauslehrer für 250 Slytherins. Nicht dass sie sich je daran erinnern konnte, ein gemütliches Gespräch mit McGonagall geführt zu haben. Oder es zu wollen, aber es hatte Zeiten gegeben, zu denen es schön gewesen wäre, wenn sie sich für jemanden interessiert hätte, der nicht Quidditch spielte. Neville, zum Beispiel.

"Sie wollen, dass ich Ihnen meinen Probleme erzähle?", sagte sie ungläubig.

Die Strenge seines Gesichts lockerte sich etwas. "Ich erinnere mich nicht, das gesagt zu haben.”

Die Spannung in ihren Schultern ließ etwas nach. "Das passt eher. Keine Sorgen, so direkt. Es ist nur... ich bin es müde zu hassen."

"Ah. Wenn Sie tröstende Worte hören wollen, sollten Sie mit Albus sprechen."

"Sind Sie es nicht? Müde, meine ich.”

"Wir besprechen meine Gefühle nicht."

"Das bedeutet nicht, dass Sie keine haben."

Snape sah gequält aus. Das war taktlos, selbst für einen Gryffindor.

"Sie können mir nicht vorwerfen, dass ich neugierig bin", fügte Hermine mit einer seltsamen Verzweiflung hinzu.

Snapes Gesichtsausdruck widersprach.

"Ignorieren Sie mich. Ist schon gut”, sagte sie und stand auf, auch wenn sie auf Snape wartete, bevor sie wieder ins Schloß ging.

"Mit Verbündeten zu üben kann schwer sein", sagte Snape, als er ihr die Eingangstür aufhielt.

Hermine zuckte zusammen, dann kämpfte sie darum, ihr Gesicht beherrscht zu halten. "Ich habe Madam Hooch dreimal den Arm gebrochen.”

"Ich weiß. Sie sagte, Sie schienen... beunruhigt."

"Was soll ich denn sonst sein?"

Snape sah sie nachdenklich an. "Sind Sie 'beunruhigt' weil Sie die Verletzung verursacht haben, oder weil Ihre erste Reaktion Freude über den Sieg war?"

"Sie Bastard." Hermine rauschte an ihm vorbei und durch den Gang, bevor sie anhielt und mit dem Rücken zu ihm gewandt hinzufügte: "Sie kennen die Antwort schon.”

"Richtig. Ich war nicht sicher”, fügte er leise hinzu.

Hermine atmete leise aus und senkte den Kopf. "Oh ja”, murmelte sie. "Sie behandeln mich als gleichwertig", fügte sie einige Sekunden danach hinzu, als sie die Haupttreppe hinaufstiegen.

”So weit würde ich nicht gehen", sagte er mit staubtrockenem Tonfall.

Gegen ihren Willen lächelte sie leicht. "Nein, das war übermäßig optimistisch von mit. Muss man für alles bezahlen?”

Er tat nicht, als hätte er sie falsch verstanden. "Natürlich.”

"Selbst Freude ?”

Sein Gesicht war leer, und sagte doch eine ganze Menge aus. "Vor allem Freude.”

"Ich hasse Voldemort”, platzte sie heraus. Ihre Stimme klang hart und ungewohnt.

"Ich dachte Sie wären es müde, zu hassen?"

"Ich mache für ihn eine Ausnahme.”

Snape hielt inne. "Ich freue mich das zu hören. Gute Nacht, Miss Granger."

"Brauen Sie heute noch?”

"Ja, einen neuen Vorrat Wolfsbann im zweiten Stadium.”

"Kann ich helfen?"

"Nicht jetzt.”

"Darf ich dann zusehen?” Sie wollte nicht erklären müssen, dass sie nicht alleine sein wollte.

Snape betrachtete sie einige beunruhigende Sekunden lang. "Wenn Sie wollen."

Hermine setzte sich in einen bequemen Sessel, in dem sie nicht im Weg war, legte ihre Wange an das kühle Leder und sah der stillen Zielstrebigkeit seiner Bewegungen zu. Es war seltsam beruhigend.

Innerhalb von 10 Minuten war sie eingeschlafen.



***




”Ist March frei?”, fragte Snape Professor Sprout als er die Große Halle betrat.

"Hallo, mein Lieber", sagte sie geistesabwesend. Auf dem Tisch vor ihr stand ein Chaos aus Tellern und Pergament. "Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hat er in der Bibliothek einen persischen Text gesucht, von dem er das Gefühl hatte, dass er sich auf eure Diskussionen auswirken könnte. Er hat mir versprechen müssen, sich heute Nachmittag auszuruhen. Er hat die ganze Woche mit Hermine gearbeitet - ich habe ihn kaum gesehen, und während ich weiß, dass er viel Spaß hat, ist er nicht so stark wie er denkt.”

"Miss Granger würde den stärksten Mann niedermachen", sagte Snape. Er schluckte ein Gähnen hinunter. Er war gerade damit fertig geworden, einen Jahresvorrat an Wolfsbann zu brauen und musste seinen Schlaf noch nachholen.

"Wenn du Zeit hast, würde ich mich über deine Gedanken zu dieser Arbeit freuen, die ich schreibe. Ich bin sicher, dass es einen Verweis gibt, den ich vergessen habe. Etwas, das vor wir einigen Monaten besprochen haben. Setz dich, bitte. Ich verrenke mir noch den Hals, wenn ich zu dir aufblicken muß."

Gehorsam setzte sich Snape, gab einem Hauselfen seine Bestellung und nahm das Pergament entgegen, Nach einigen Minuten runzelte er die Stirn, nahm sich Professor Sprouts Feder und fing an, den Text mit der kleinen, eckigen Schrift auszubessern, die jeder seiner Schüler nur zu gut kannte.

Sie beobachtete ihn mit schlecht verborgener Erheiterung, bis Snape fühlte, dass er beobachtet wurde, aufsah und erkannte, dass er ihre Arbeit korrigiert hatte, als wäre sie eine Drittklässlerin.

Hermine und Professor McGonagall wollten gerade die Große Halle betreten und standen in der Tür, um den Augenblick besser genießen zu können.

"Ich wünschte ich hätte eine Kamera", hauchte Hermine. "Ich habe nicht gedacht, dass er verlegen sein kann."

Professor McGonagall lächelte. "Normalerweise braucht man dazu ein Kompliment. Es wäre taktvoll, sich zurückzuziehen.”

"Professor Snape sagt ich habe keinen Takt.”

Professor McGonagall hakte sich bei Hermine ein. "Sie müssen nicht alles glauben was ihnen Severus sagt.”

"Aber ich habe Hunger", versicherte ihr Hermine ehrlich.

"Ah, Hermine, meine Liebe. Genau die Richtige”, strahlte Professor Flitwick. Er griff nach oben um sie beide am Arm zu nehmen und rauschte hinüber zum Tisch.

"Gerettet", sagte Professor Sprout trocken.

Snape breitete die Hände aus und lächelte sie an. "Stürz dich auf mich, ich verteidige mich nicht.”

"Schön gesagt, aber ich bin nicht überzeugt. Nun, was hast du…? Oh, so schreibt man das? March, mein Lieber.”

Flitwick's Gesicht erhellte sich beim Anblick seiner Frau wie immer, und er küsste sie auf die Wange, bevor er sich neben Snape setzte.

"Severus, Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe, ich denke ich habe einen Weg gefunden, das Problem zu umgehen, dass Trank und Zauber harmonisieren müssen. Wenn ich diese Stelle richtig verstehe..." Er zog einige Pergamente und Bücher heraus und vergrößerte sie, einschließlich eines Goblinwörterbuchs, das so umfassend war, dass es selbst Snape schwer fiel, es ohne die Hilfe eines Zaubers aufzuheben.

"Nein", sagte Professor Sprout streng. "Keine Arbeit bevor ihr alle gegessen und euch über etwas unterhalten habt, das nichts mit Forschung zu tun hat.”

"Aber-"

"Nein, March. Alles sind müde, ob sie genug Verstand haben es zu wissen oder nicht. Nachdem wir gegessen haben werden wir uns zur Arbeit in Severus’ Räume begeben.”

"Zu freundlich”, murmelte er.

Professor McGonagall hob die Augenbrauen. "Du hast was dagegen?”

"Das würde ich nicht wagen”, sagte er leicht beunruhigt darüber, als ihm klar wurde, dass er seine Tür seit dem Zwischenfall mit dem Wolfsbann nicht versperrt hatte. Nun wo er darüber nachdachte: Black und Lupin waren in seinen Räumen ein- und ausgegangen wie sie wollten, als nächstes würde es Gruppenknutschen geben.

Wie zum Teufel sollte er zum nächsten Schuljahr wieder seine Rolle spielen, ganz zu schweigen von Voldemort?

Sein Magen drehte sich um, und er schob den Gedanken beiseite, wie er es seit einigen Tagen getan hatte, und versuchte sich auf das zu konzentrieren das Flitwick sagte.



***




Professor Sprout saß an einem Tisch, umgeben von einem Bücherstapel, den sie aus Snapes Bibliothek genommen hatte, und ignorierte die Diskussion, die zwischen Snape und Flitwick an einem Tisch hinter ihr stattfand. Hermine erforschte glücklich die Bücherregale. Die Neugier zog sie immer wieder zurück zu der umfassenden Auswahl an Muggelgedichten, und endlich gab sie sich geschlagen, machte es sich bequem und fing an, ihr Erbe durchzusehen - mit dem Snape viel vertrauter zu sein schien als sie. Sie öffnete eine späte viktorianische Ausgabe von Byron, blätterte hindurch, bewunderte einige hübsche Zeichnungen, als ein Stück Vers ihren Blick auf sich zog: '...with eagle beak so curled, That nose, the hook where he suspends the world!'

"Sie scheinen abgelenkt worden zu sein”, sagte Snape, der still zu ihr kam und ihr das Buch aus der Hand nahm

Es folgte eine kurze Stille.

Hermine saß auf den vom Alter weichen Eichenbrettern am Boden, sah Snapes lange Gestalt hinauf und wartete darauf, dass die Axt herunterfiel.

"Er, der eine große Nase hat, denkt, dass alle darüber sprechen. Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bevor Sie Ihre Rache für das Angeberzitat bekommen", murmelte er. "Es sei denn, ich bin unangemessen empfindlich?"

Hermine widerstand dem verlockenden Köder heldenhaft, aber ihr Gesicht verriet sie.

Snapes Mund zuckte an einem Ende, bevor er sich zu einem Grinsen verzog, das von der Tatsache noch attraktiver gemacht wurde, dass er versuchte es zu verbergen. "Gut gemacht, Miss Granger. Lob wird nicht Ihre einzige Belohnung bleiben. Kommen Sie, und lassen Sie March erklären, was wir vorhaben."

"Das würde ich gerne", sagte sie und nahm automatisch die Hand, die er ausstreckte um ihr auf die Füße zu helfen.

"Sie nehmen es sehr gut auf. Oder ist es nur eine List um mich unachtsam zu machen?"

Dieses Mal wurde Snapes müdes Gesicht von einem Lächeln erhellt, das er nicht zu unterdrücken versuchte. "Ich bin Asche wo einst Feuer war", sagte er erhaben. "Wieder Byron, wenn auch nicht ganz angemessen. Sie müssen die ‚Erstarrung eines schwerfälligen Gehirns’ vergeben.”

Professor Flitwick begrüßte Hermine mit einem erfreuten Quietschen, bevor er ihre Forschung kurz zusammenfasste.

Nach fünf Minuten machte sich Hermine Notizen, während sie sich über ihre phonetische Schreibweise der persischen, armenischen und türkischen Namen Gedanken machte.

Flitwick hielt mitten im Satz inne und wandte sich ihr zu. "Verstehen Sie mich bisher, Miss Granger?"

"March, laß das Kind sich entspannen”, sagte Professor Sprout, die Schwierigkeiten hatte, eine Notiz am Rand zu entziffern, die Snape an den letzten Absatz ihres Artikels geschrieben hatte.

"Äh, das ist entspannend für mich", sagte Hermine.

Professor McGonagall grinste auf ihrem Platz in einem sündhaft bequemen Sessel. "Severus, du hast einen furchtbaren Einfluss auf Miss Granger."

"Nein, ich war immer so”, sagte Hermine fröhlich, nach sechs Jahren konnte sie nicht nur darüber Witze machen, sie fand es auch nicht mehr notwendig, ständig ihre Vorzüge zu verteidigen.

"Danke für die Andeutung", sagte Snape.

Hermine grinste ihn nur an bevor sie ihre Aufmerksamkeit Professor Flitwick zuwandte. "Sie haben mich verloren als Sie anfingen, den armenischen Text zu besprechen. Ich verstehe nicht warum die..."

Zusammen gaben ihr Flitwick und Snape eine verständliche Erklärung und machten ihr dann das Kompliment, sie in der Diskussion als gleichgestellt zu behandeln.

Hermines Augen leuchteten vor Aufregung, und sie fühlte sich schwindelig von der Freude die daher kam, dass sie an ihre geistigen Grenzen geführt und ermutigt wurde, darüber hinaus zu gehen. Ihr fiel auf wie sehr sie sich einschränkten würde, wenn sie Medizin studierte. Es gab so viele fesselnde Gebiete der Wissenschaft...

Sie konzentrierte sich wieder, bemerkte dass Snape sie anblickte, nickte als hätte er etwas gesagt und lauschte dem, was Professor Flitwick sagte.



***




”…äußerst dankbar für das, was du schon getan hast, aber es dauert nicht lange”, sagte Professor Sprout schroff. "Nur ein halbes Dutzend - oder vielleicht ein Dutzend Wurzeln, damit ich sie in den Teich bringen kann, den ich gemacht habe."

Lupin hustete auf betonte Art. Seine Augen waren warm vor erheiterter Zuneigung.

"Den du und Sirius gemacht habt", korrigierte sie sich fröhlich.

"Aber das heißt, dass ich in den tiefsten Teil des Sees tauchen muß, wo das Wasser am abstoßendsten ist." Snapes große Nase zuckte angewidert. "Kann er es nicht machen?" Er deutete auf Black.

"Nein. Nur vergiß nicht, Messer und Gärtnerkelle, nichts anderes. Keine Magie. Es sind zerbrechliche Pflanzen - etwas an das du dich in deinen 7 Jahren Kräuterkundeunterricht nur zu selten erinnert hast. Und du kannst aufhören zu kichern, Sirius. Es wäre schwer jemanden zu finden, der mit Pflanzen schlimmer umgeht als du. Während Remus einen wunderbaren-” Professor Sprout unterbrach sich um Black einen Blick kühler Verzweiflung zuzuwerfen. "Schlägst du vor, diese Bemerkung mit uns allen zu teilen - einschließlich Miss Granger? Nein, dachte ich mir. Wie ich gesagt habe, Remus kann nicht schwimmen."

Black war in sekundenschnelle zu einem Drittklässler mit dreckigen Gedanken gemacht worden, sah beschämt aus und hielt den Mund.

Snape stand auf einem Bein um sich den Stiefel auszuziehen. "Wenn diese verdammte Krake wieder in meine Nähe kommt schwöre ich, dass ich für meine Handlungen nicht verantwortlich bin."

Es wehte überhaupt kein Wind. Die Hitze des Nachmittags drückt auf sie herunter, die Oberfläche des Sees hatte einen fast öligen Schimmer und das Wasser ein unerfreuliches grünbraun.

"Das Wasser ist in der Mitte recht tief. Sicherer, wenn zwei gehen", sagte Black und öffnete dabei sein Hemd, um einen muskulösen Oberkörper zu zeigen, der von seidig aussehenden schwarzen Haaren bedeckt war.

"Na also", strahlte Professor Sprout als wäre ihr der Gedanke nicht gekommen. "Ist das nicht nett?”

"Ich schätze, das war eine rhetorische Frage”, sagte Snape. Seine nackten Zehen bewegten sich im Schlamm, während er sein Hemd über den Kopf zog. Die Vertiefungen zwischen seinen Rippen waren deutlich zu sehen, bevor er zurück griff, um seinen Zopf neu zu befestigen. Die Aufmerksamkeit wurde auf die Haare unter seinen Achseln gezogen, eine dünne Haarlinie verschwand unter dem Gürtel seiner schwarzen Hose.

Es war das erste Mal, dass Hermine den Nabel eines Mannes sexy fand.

"Wir können zwar hinaus rudern, aber wir brauchen Gillyweed," fuhr Snape fort. Seine langen Finger fuhren an die Knöpfe seines Hosenschlitzes. Seine Badehose war schwarz und zeigte nichts, aber seine Beine waren besser geformt als sie erwartet hatte, anders als bei Black, der leichte O-Beine hatte.

"Hier", keuchte Madam Hooch, die zu ihnen herüber rannte. "Ceres hat es angepflanzt, aber vergessen es mitzubringen.” Graugrüne Strähnen von etwas das nach Rattenschwänzen aussah hingen von ihren Fingern.

"Wie schön, dass wir genug für zwei haben.” Snape starrte Professor Sprout hart an.

"Vorausdenken. Etwas das wir unseren Schülern immer beizubringen versuchen", sagte sie tonlos, als sie es zwischen Snape und Black aufteilte.

Beide schauderten bei dem Geruch,

"Seid nicht solche Babies. Ihr wisst, dass man es nicht schmeckt", sagte sie aufmunternd. "Wenigstens nicht so schlimm."

Vereint in einem Augenblick sich entsprechender Gefühle blickten sich Snape und Black absolut gleichzeitig an.

Snape stand neben dem Boot und tauchte einen Fuß ins Wasser. "Euch ist klar, dass die Riesenkrake hier seit fünf Jahrzehnten reinpinkelt - und schlimmeres. Wir könnten uns eine ekelhafte Krankheit holen."

"Ist schon gut, ich heile euch", rief Madam Pomfrey, während sie es sich mit Madam Hooch und Professor McGonagall neben Hermine auf der steilen Seite des Grasufers bequem machten.

"Wir machen das hier nicht für Zuschauer", sagte Snape. Er stemmte die Fäuste gegen seine dünnen Hüften und starrte auf sie herunter.

"Nein, Liebes”, beruhigte ihn Professor Sprout, wobei sie darauf achtete, ihre Begleiter nicht anzusehen. "Was die Krake angeht, sie war da als ich als junges-nun, jüngeres Mädchen in Hogwarts ankam. Ich muß dein Alter gehabt haben", sagte sie freundlich.

"Du hast die ganze Zeit hier gelebt?", fragte Lupin. Er kniff die Augen zusammen als er in die Sonne blickte und sah entspannt aus - fast glücklich.

"86 Jahre”, sagte Professor Sprout nach einer Pause um es auszurechnen. "March kam vier Monate später an. Wir waren noch vor Ablauf eines Jahres verheiratet.”

"Ihr seid seit 85 Jahren zusammen?", rief Madam Hooch.

"Es scheint nicht so lang - meistens”, fügte Professor Sprout wahrheitsgemäß hinzu. "Was?", fügte sie hinzu als sie bemerkte, dass sie von allen drei Männern angestarrt wurde.

"Ich kann mir nicht vorstellen wie es sein muß, all diese Zeit nur mit einem Menschen zu verbringen”, sagte Black. "Das ist-"

Lupin stieß ihn mit dem Ellbogen an, und wundersamerweise verstand Black die Andeutung.

"Reine Sentimentalität”, schnaubte Snape, aber er stieg ohne weitere Beschwerde ins Boot.

"Ich rudere", sagte Black als er hinter ihm einstieg.

"Du setzt dich da hin und hältst still", befahl ihm Snape, als er sich ihm gegenübersetzte. Bevor er die Ruder aufnehmen konnte, bewegte sich das kleine Boot ruhig über das Wasser.

"Angeber", warf ihm Black vor, neidisch auf Snapes Fähigkeit, ohne Zauberstab zu zaubern.

"Nein, das bin ich", sagte Professor McGonagall mit einem fröhlichen Wedeln ihres Zauberstabs.

"Sie bringen sich um", murmelte Lupin besorgt.

"Blödsinn." Professor Sprouts Blick lag in der Ferne, statt auf den beiden Männern, die in der Mitte des Sees ohne Begeisterung Gillyweed kauten. "Obwohl ich vor ein paar Monaten noch zugestimmt hätte. Es war ein heilsamer Sommer. Die Angst über den Wolfsbann war ein verkleideter Segen”, fügte sie offen hinzu.

Lupin blickte sie angewidert an, dann nickte er langsam. "Vielleicht. Obwohl ich bezweifle, dass Severus das auch so sieht.”

"Ich wäre mir nicht so sicher. Es hat euch beide dazu gebracht, den anderen besser zu verstehen.”

"Aus mehr als einem Grund”, stimmte Lupin zu. "Wenn sonst nichts, so hat mir zumindest beigebracht, keine Risiken einzugehen mit…” Es dauerte einen Augenblick bevor er weitersprechen konnte. "Ich bin jetzt vorsichtiger. Ich denke, Severus vertraut uns etwas mehr. Denkst du nicht?”, fügte er hinzu als sie nicht sofort antwortete.

"Tut mir leid, Liebes. Ich habe mir nur gewünscht, dass ich Voldemort die Meinung sagen könnte weil er so viele junge Leben zerstört. Ja, denke ich schon. Er hatte nie Freunde in seinem Alter - männliche Freunde, heißt das. In diesem Sommer ist es als ob… er erwartet nicht zu überleben, Remus.” Sie hielt entschlossen ihr zitterndes Kinn fest.

Lupin legte einen Arm um sie. "Ich weiß. Aber wer findet mehr Gründe es zu wollen, und meiner Erfahrung nach findet Severus meistens einen Weg das zu bekommen, was er will. In der Beziehung ist er Harry sehr ähnlich."

"Nur nicht so selbstsüchtig. Zumindest nicht jetzt."

"Ich wünschte, Harry hätte in diesem Sommer einmal an Sirius gedacht", sagte Lupin.

"Er ist 17. Soweit ich weiß hatte er eine furchtbare Kindheit bisher. Ganz zu schweigen davon, dass er Voldemort - "

"Ich weiß, ich weiß”, seufzte Lupin. "Es hört nie auf, oder?”

"Ich hätte gesagt nicht, aber ich gebe zu, daß ich jetzt mehr Hoffnungen habe als zu Beginn der Ferien."

"Wirklich? Du denkst wir können gewinnen?" Lupin drehte sich um, um sie anzusehen, und unter der Ehrlichkeit seiner grauen Augen ließ Professor Sprout den Blick sinken.

"So weit würde ich nicht gehen, wir sind so wenige. Und vom Ministerium behindert. Wenn wir Voldemort überleben, werde ich sicherstellen, dass die Zauberergesellschaft aufsteht und die Verantwortung für sich übernimmt - und für die, die sie führen sollen", fügte sie mit härterer Stimme hinzu, bevor sie sie verärgert hob. "Was machen sie denn? Severus, hör auf zu fluchen. Wir können dich von hier aus hören. Du wirst gleich noch nasser. Sirius, ich werde mich mit dir unterhalten wenn du zurückkommst. Manchmal frage ich mich, ob ihr überhaupt erwachsen geworden seid", fügte sie verärgert an Lupin gewandt hinzu bevor sie seinen Arm tätschelte. "Nun, wenn du dich nützlich machen möchtest..."



Ein Streit zwischen Black und Snape, zusammen damit, dass Professor McGonagall ihre Konzentration verlor, während sie das Boot kontrollierte führte dazu, dass sie mit einiger Geschwindigkeit ans Ufer stießen, während Snape und Black beide ihre Zauberstäbe hoben um den Aufprall ihrer Landung zu dämpfen. Die Kombination der Fehlschläge drückte den Bug tief ins Ufer. Professor Sprout holte zwei Schaufeln und ließ sie das Boot freigraben, während sie davon ging, um die Lilien umzupflanzen.

Die vier Hexen saßen da und beobachteten mit unverhohlenem Genuß wie die beiden Männer schwitzten und fluchten und immer schmutziger wurden, während Lupin aus sicherer Entfernung nicht gerade hilfreichen Rat anbot.

"Wenn sie Magie benutzen würden um einen Teil es Seewassers umzuleiten, könnten sie die Erde aufweichen, die steinhart aussieht, und sie zu Matsch machen”, sagte Hermine, deren Blick auf den Muskeln ruhte, die sich unter der dünnen Haut von Snapes nacktem Oberkörper bewegten. Nussbraun und glänzend vor Schweiß richtete er sich auf, um sich die Stirn zu wischen und bot ihnen seine Meinung über Blacks Intelligenz, Herkunft und Muskelkraft an.

"Stimmt, aber sie sind zu sehr damit beschäftigt sich zu übertreffen und Testosteron auszuschütten um sinnvolle Gedanken fassen zu können", bemerkte Madam Pomfrey als sie einen Aprikosenkern in den See warf. "Ich glaube er hat es endlich geschafft, etwas zuzunehmen. Glücklich zu sein steht ihm gut."

"Möge es lange andauern", sagte Madam Hooch. Sie brach einen Kern auf, um auf dem Inneren zu kauen.

"Sirius sieht weniger gestresst aus. Ich glaube er fängt endlich an, in der Gegenwart zu leben”, sagte Madam Pomfrey.

"Wenn einem Dementoren die Erinnerungen leersaugen, würde jeder verzweifelt versuchen die Vergangenheit nachzuholen”, bemerkte Professor McGonagall. "Er gewinnt einen Teil seines Aussehens zurück. Er war immer einer der schönsten Jungen.”

"Und dann haben wir Severus.” Madam Hooch leckte genußvoll den Saft von ihren Fingern.

"Ich dachte wir verlieren ihn”, sagte Professor McGonagall tonlos. "Aber er sieht jetzt viel besser aus. Auch wenn ihm niemand je vorwerfen wird, gut auszusehen, oder? Fit genug, das gebe ich zu, aber körperlich unauffällig."

Hermine zog die Knie an die Brust, und ihr Griff an ihren Beinen wurde fester. Sie brauchte einige Willensanstrengung um nichts zu sagen und sie fragte sich, warum Professor McGonagall nicht sehen konnte was vor ihrer Nase lag: Die Bewegung dieser lächerlich langen Wimpern, die spitze Zunge und der herausragende Geist. Die Art, wie sein rechter Mundwinkel zuckte, wenn er versuchte seinen unpassenden Sinn für Erheiterung nicht zu verraten; die unregelmäßige Nase und die allzu oft undurchdringlichen Augen. Die Winkel und Biegungen seines Gesichts, seine breiten Schultern, sein Hals und Kinn und sein wirklich spektakulärer Rücken.

Unauffällig?

"Trinken Sie etwas Stachelbeerwein, Liebes. Sie sehen aus als wäre Ihnen warm", sagte Madam Pomfrey. "Worüber haben sie gerade nachgedacht?”

Hermine betrachtete den Ausblick vor ihr, die drei Männer, die sich über das Boot beugten und sich darauf vorbereiteten, zu versuchen, es heraus zu ziehen. Ihr fiel ein, dass sie, wenn es Ron, Harry und Dean gewesen wären, gesagt hätte, dass sie angaben. "Nur etwas das ich gelesen habe", sagte sie geistesabwesend. "Sein Hintern treibt die erstaunten Nachtigallen zum Gesang."

Als wollten sie ihre Befürchtungen bestätigen, dass die Männer gelauscht hatten, richteten sie sich gleichzeitig auf und starrten sie an, während Professor McGonagall in ihr Glas spuckte.

"Ah, aber wie soll man sich entscheiden?", sagte Madam Hooch langsam und boshaft.

"Oh, ich stimme für Oliver Wood”, sagte Hermine, wobei sie Snape einen leeren Blick zuwarf, bevor sie von ihrem Glas trank.

Lupin schüttelte den Kopf und grinste über etwas das Black gemurmelt hatte, während Snapes Gesicht noch saurer wurde.

Professor McGonagall klopfte ihr lobend auf die Schulter. "Ich auch, aber ich würde Ihnen danken, wenn sie diese Indiskretion nicht wiederholen würden."

"Annehmbar, aber Sebastian - ", begann Madam Hooch.

"In Ravenclaw? Ich weiß”, stimmte Hermine zu, bevor sie beide grinsten.



***




Professor Sprout summte zufrieden vor sich hin, während sie durch den Obstgarten ging um den Schatten zu nutzen der dort geboten wurde. Sie erstarrte als sie Snape fand, der ausgestreckt im sonnenverbrannten Gras lag und entspannte sich als sie sah, dass er nur döste.

Als wollte er ihr wiedersprechen öffnete er ein Auge. "Wolltest du was von mir?"

"Nein, schlaf weiter. Ich wollte dich nicht stören."

Snape öffnete das zweite Auge und stützte sich auf einen Ellbogen. "Rieche ich da Feigen?"

"In der Tat. Ich bringe sie zu March rein. Er, Freyja und Miss Granger arbeiten schon den ganzen Tag. Sie ist ein nettes Kind", fügte Professor Sprout unnötigerweise hinzu.

”Wie Hufflepuff-mäßig von dir."

"Kein guter Weg, sich Feigen zu verdienen", erklärte Professor Sprout.

Snape setzte sich nur auf und streckte die Hände aus. Er sah von der Sonne und der schläfrigen, stickigen Hitze des Nachmittags benommen aus. Er war barfuß und trug nur schwarze Hosen und ein weites weißes Hemd mit einer komplizierten Verzierung an der Vorderseite.

Professor Sprout legte ihm ein halbes Dutzend dicker brauner Feigen in die Hände und lächelte zu ihm hinunter. "Guten Appetit. Ich weiß, dass du sie am liebsten hast.”

Er runzelte die Stirn. "Woher?”

"Beobachtung.” Sie klopfte ihm auf die Schulter und ging weiter.

Snape war beunruhigt als ihm klar wurde, dass er beobachtet worden war, und schlimmer noch, dass es ihn nicht störte. Abgelenkt von dem reifen, starken Geruch legte er sich wieder hin und blickte auf um Hermine zu sehen, die ein paar Meter neben ihm wartete.

"Mögen Sie Feigen?", fragte er plötzlich.

”Äh, ja.”

"Dann teilen Sie die mit mir. Sie waren ein Geschenk von Ceres."

Er sah zerknittert, verschlafen und erreichbarer aus, als sie ihn je gesehen hatte. Aber selbst jetzt waren seine Kleider wunderschön geschnitten und hatten kleine, herausragende Details wie gestickte Schlangen, die sich um jedes Knopfloch wanden. In diesem Sommer hatte sie etwas von dem Mann hinter der Maske zu sehen bekommen, sie hatte gesehen wie er in intellektuellen Dingen schwelgte, sich am Unterrichten erfreute, lächelte, Dinge genoß wie Essen, Sex, die Sonne...

Wer hätte gedacht, dass die zugeknöpfte Fledermaus der Kerker sich als Hedonist herausstellen würde? Verspätet fiel ihr auf, dass er sein halbes Leben während der Schulzeit hassen musste, wenn er in den Kerkern feststeckte und versucht die Rollen auszubalancieren, die er spielen musste. Es war ein Wunder, dass ihn der Streß nicht in den Wahnsinn getrieben hatte - oder vielleicht hatte er das etwas.

Auf einmal fiel ihr ein wie sehr sie ihn vermissen würde, wie schwer es werden würde zu vergessen, was sie über ihn erfahren hatte. Mehr noch, sie würde jemanden verlieren, den sie als Freund ansah.

"Miss Granger?"

Sie blickte auf und sah, dass er sie mit fragendem Gesichtsausdruck beobachtete.

"Sorry. Es muß die Hitze sein, die mich so langsam macht”, log sie, wobei sie sich wünschte das Recht zu haben, ihn zu berühren, ihn lächeln zu lassen - ihn zufrieden genug zu machen, so dass er die Erinnerungen vergessen konnte, die seine Augen manchmal so leer machten.

"Und die Tatsache, dass Sie so schwer arbeiten", sagte er. "Hier." Als er das Obst austeilte fiel ihr wieder auf, wie schön seine Hände waren.

Sie setzte sich neben ihn ins Gras ohne zu versuchen die Feigen zu essen. Sie sah zu wie er eine öffnete und an den Mund setzte, um das honigsüße Fleisch herauszusaugen. Sie starrte wie gefesselt auf seinen offenen Mund und seine Wangen und schauderte auf ihrem Platz als sie fühlte, wie sich ihr Inneres zusammenzog, als würde sein Mund an ihrem geöffneten Fleisch saugen, seine Zunge in-

Hilflos vor Verlangen hätte sie sich nicht einmal bewegen können, wenn ihr Leben davon abgehangen hätte.

"Haben Sie noch nie Feigen gegessen? Es ist ganz einfach." Snape nahm eine weitere und benutzte seine Daumen um die Frucht für sie zu öffnen und das feuchte, weiche Fleisch im Innern heraus zu bringen. "Essen Sie", murmelte er als er sie ihr hinhielt.

Hermine versuchte nicht sie ihm wegzunehmen, schob ihre Haare nach hinten und bückte sich, um aus seiner Hand zu essen. Beschwingt von dem Geruch der reifen Feige und des Mannes, der sie hielt, sog sie die Süße in ihren Mund, einmal, dann noch einmal. Ein saftiges Stückchen des rötlich-braunen Fleisches fiel auf seine Hand, und sie fing es mit einer Bewegung ihrer Zunge.

Seine Hand zitterte.

Sie brauchte einige Sekunden um zu verarbeiten, was sie gesehen hatte. Als sie langsam den Kopf hob wurde ihr schwerer Blick gefangen und von der samtigen Schwärze seiner Augen gehalten. Ohne es zu bemerken schob sie sich an die Biegung seines Körpers, ihre Hand glitt seine Schulter hinauf, die Finger der anderen sanken in seine ungeordneten, dichten Haare, ihr Mund lauerte einen Atemzug von dem seinen entfernt.

Einen furchtbaren Augenblick lang wurden seine Lippen dünn und schlossen sie aus.

"Bitte", flüsterte sie, wobei sie kaum merkte, dass sie sprach.

Die Muskeln seines Gesichts bewegten sich sofort, und sie bemerkte seinen antwortenden Hunger in dem Augenblick, bevor sich ihre Münder trafen und die Wärme seines Mundes und diese wunderbaren Hände sie an ihn zogen.



AUTHOR'S NOTE



'...with eagle beak so curled,

That nose, the hook where he suspends the world!'

- The Age of Bronze: Byron (of Wellington)



He that has a great nose thinks everybody is talking about it. - Englisches Sprichwort



the petrifications of a plodding brain

- English Bards and Scottish Reviews: Byron

(Nicht dass Snape das wohl in seiner Bibliothek hätte.)



His behind impels the astonished nightingales to sing.

Hermine zitiert einen Vers falsch, der aus der veröffentlichten Fassung von 'The Golden Road to Samarkand' aus 'Hassan' von James Elroy Flecker gestrichen wurde.

And we have boys and girls of special kinds

White, brown and Black, fragile, fair or strong;

Their bosoms shame the roses; their behinds

Impel the astonished nightingales to song.

Neunzehn

Achzehn

Zurück





o