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Achtzehn





Im von der Sonne ausgebleichten Gras ausgestreckt, verloren in tiefer werdenden feuchten Küssen reagierte Snapes Körper auf den von Hermine, wurde hart wo sie nachgab, kontrolliert wo sie gierig nach Empfindungen wurde. Verloren in der beschwipsenden Freude zu fühlen wie sich all die Macht ihr ergab, verlagerte sich Hermines Gewicht über seinen nun auf dem Rücken liegenden Körper. Lust fuhr das erste Mal durch sie, als seine Erektion die Innenseite ihres Oberschenkels durch den dünnen Stoff ihres Kleides berührte. Eine große Hand streichelte weiter ihren Rücken von den Schultern bis zur Biegung ihres Gesäßes, und der Daumen der anderen streichelte die schmerzhaft aufgestellte Brustwarze ihrer rechten Brust während seine Zunge über die ihre fuhr.

Eingehüllt in Gefühlen, mit wirbelnden Sinnen, fühlte sie sich wie betrunken von ihm, hätte sich ewig von ihm ernähren können und ertrank in körperlichen Gefühlen. Ihre Münder waren noch immer hungrig vereint, als sie ihn mit ihrer Hand bedeckte und seine Form und Empfindsamkeit erfuhr. Sein Becken hob sich unwillkürlich, seine Hände griffen fester zu bevor sein Mund von ihrem gerissen wurde. Harte Hände ignorierten ihren unartikulierten Widerspruch, hoben sie von ihm und stellten sie mit einer Kraft auf die Füße, die zu jedem anderen Zeitpunkt beunruhigend gewesen wäre. Sie stolperte und schaffte es sich aufzurichten, und bemerkte erst als sie sie öffnete, dass sie die Augen geschlossen hatte. Sie blickte in die wild glühende Sonne. Das Pochen ihres Pulses war zwischen ihren zitternden Beinen konzentriert, so daß es unmöglich wurde zu denken, ihre Gefühle kreischten nach-

Dann sah sie Snapes Gesichtsausdruck. Die Abscheu auf seinem Gesicht war schlimmer als ein Schlag es gewesen wäre, und sie zuckte zusammen. Ihr leeren Hände ballten sich an ihren Seiten in einem vergeblichen Versuch, sich zu schützen.

“Was ist?“, flüsterte sie, wobei sie verleugnete was sie schon wollte.

„Das war ein Fehler. Es geschieht nicht wieder.“ Seine Stimme war hart. Er wollte nur verschwinden, er wurde von einer Mischung aus Lust, Wut, Erniedrigung und einer Sehnsucht nach etwas, das er nie bekommen konnte, bestürmt. Er atmete hart und zwang sein Blut mit reiner Willenskraft zurück in sein Gehirn.

Das verletzte Geräusch, das ihr entkam, machte ihn wild, machte es hart und hässlich genug und sie würde alle romantischen Anwandlungen vergessen, die sie vielleicht hegte.

„Ist der Gedanke, dass ich Gefühle für Sie haben könnte so furchtbar?“, rief sie.

„Versuchen Sie nicht sich zu täuschen. Überwältigend wie es scheinen mag, Sie verspüren nur Lust. Holen Sie tief Luft, es geht vorbei. Schnell genug werden Sie froh sein, dass Sie nicht von Ihrem Tränkemeister an einem Baum gefickt werden. Natürlich werde ich, wenn Sie wirklich so heiß darauf sind, mit Freuden zu Diensten sein,“ fügte er mit tonloser Brutalität hinzu, wobei er darum kämpfte, sich trotz des Pochens seiner sturen, nachdrücklichen Erregung zu konzentrieren. „In meinem Alter ist es schwer, Sex mit jemandem zu haben, der relativ frisch ist, es dauert nur ein paar Minuten. Dann ein schneller Obliviate und alles ist wieder wie immer. Was meinen Sie? Ich weiß, dass Sie es wollen, ich kann es von hier aus riechen.“ Während er sie beschimpfte bemerkte er immer mehr den süßlichen Geruch der Pflaumen, die um die Bäume herum lagen; die Luft troff vor dem Gestank von faulendem Obst und dem Geräusch der Wespen, die betrunken vom gärenden Fleisch waren.

Er hätte Tränen und Beschuldigungen widerstehen können, selbst Hysterie oder Widersprüchen von wahrer Liebe, aber sie stand nur da und starrte aus honigbraunen Augen auf ihn herunter; der Verrat in ihnen schlug durch seine schützenden Lagen. Seine Hände zitterten, aber er konnte sie nirgends hinstecken, nirgends verbergen. Während der Ferien war sie von einem oft nervigen Schüler zu einer Kindfrau geworden, deren Gesellschaft er bis an den Punkt genossen hatte, an dem er Ausflüchte gefunden hatte um sie aufzusuchen. Sie hatte so einen Hunger zu lernen, einen Geist, der den seinen ständig unterhielt und herausforderte, einen beißenden Sinn für Humor in den seltenen Augenblicken wenn sie ihm die Zügel freigab, manchmal eine scharfe Zunge und ein tapferes und liebendes Herz.

Und sie war 17. Er hatte sexuelle Annäherungen an eine 17jährige Schülerin gemacht und sein hauptsächliches Bedauern bezog sich auf die Tatsache, dass er aufgehört hatte.

“Das nehme ich dann als ein Nein. Schade.“ Ihre spektakulären Brüste und der anhaltende Geruch ihrer Erregung halfen seiner Konzentration kaum; ihr aufgelöster Gesichtausdruck hatte seinen Selbstrespekt schon beseitigt. All die Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und hatte nur die paar wenige helle Sommersprossen, die sie bekommen hatten, klar auf der dünnen Nase hinterlassen. „In dem Fall sehe ich keinen Grund, aus dem wir uns außerhalb des Klassenzimmers treffen sollten. Verstehen Sie?“, wollte er wissen, ungeduldig auf Grund ihrer Passivität. Die Hitze war furchtbar; er war naß vor Schweiß, und sein Hemd klebte an ihm. Doch sie zitterte.

„Nein“, sagte Hermine bei ihrem zweiten Versuch zu sprechen. „Ich dachte, Sie mochten mich, dass wir trotz allem Freunde wären.“

„Ich wüsste nicht warum. Haben Sie sich vorgestellt, dass Sie etwas hätten das mich interessiert - außer dem offensichtlichen?“ Seine Hände bewegten sich in einem beschreibenden Bogen.

Sie zuckte zusammen, und dann ging sie, weil sie nicht ertragen konnte, was er vielleicht als nächstes sagen würde so schnell davon, wir ihre zitternden Beine sie trugen. Sie entging nur knapp dem Zusammenstoß mit einem Baum, weil die Tränen ihre Sicht so verschwimmen ließen.



Snape stand an den knorrigen Stamm eines alten Pflaumenbaumes gelehnt da, und es dauerte eine Weile bis ihm klar wurde, dass er nicht alleine war. Er hob den Kopf und sah, dass Flitwick neben ihm stand. Snape verspannte sich und versuchte nicht sich zurückzuziehen. Er hatte schon akzeptiert, dass er eine katastrophale Szene verursacht hatte, aus der er nicht entkommen konnte, bis alle Auswirkungen ausgebadet waren.

„Du weißt es, oder?“, sagte er. Seine Stimme war von seinen aufwallenden Gefühlen gedämpft.

„Ich habe gesehen was geschehen ist. Ich habe in einem Apfelbaum am oberen Ende des Gartens gemalt.“

„Du bist nicht dazwischengegangen.“

„Es war nicht nötig, ich habe nicht bezweifelt, dass man dir zutrauen kann, das Richtige zu tun.“

“Das richtige?” Snapes Tonfall war sengend. „Ich habe ein 17jähriges Mädchen geküsst - ein Schülerin - und ihr denn die Schuld für meine fehlende Kontrolle gegeben.“ Sein Kopf sank wieder, und er fuhr mit seinen langen Fingern durch sein Haar. „Ich habe es nicht kommen sehen“, fügte er mit erstickte Stimme hinzu.

"Offensichtlich. Es gibt Zeiten, in denen es ein Vorteil ist, Zuschauer zu sein.”

Einen Augenblick später hob Snape den Kopf. Die Erniedrigung war klar in seinem Gesicht zu sehen. Wieder ganz auf Verteidigung eingestellt starrte er den älteren Zauberer an und forderte ihn heraus, in seine privatesten Entdeckungen einzudringen. „Du meinst, alle außer mir wussten dass ich - ? Scheiße.“

"Ich denke weder Sirius noch Freyja", bot Flitwick gewissenhaft an.

"Scheiße”, wiederholte Snape ohne Hitze. Er schob mit seinem nackten Fuß eine Pflaume mit fauligen Flecken herum und fragte sich ohne großes Interesse, was aus seinen Stiefeln geworden war. Zwei Wespen stürzten sich in die Luft, aber er widerstand dem Impuls, sie zu vernichten. Verführerisch wie es war, es war keine Art der Problemlösung, die Albus riet. Er zwang sich dazu den Geschmack ihres Mundes und die Erinnerung an ihren Körper unter seinen Händen zu vergessen, aber seine Selbstkontrolle war zerfetzt und nichts schien zu funktionieren wie es sollte, am allerwenigsten seine Fähigkeit zu klaren Gedanken. Er fühlte sich nackt, ausgesetzt, und er wusste, dass es noch schlimmer werden würde. Und er konnte nur sich selbst dafür verantwortlich machen.

"Du wirst mir also keinen Rat geben”, wurde ihm klar.

"Ich würde nicht im Traum daran denken”, sagte Flitwick. Sein Gesicht war ernst, seine Augen warm. Freundlichkeit und Verständnis schien aus ihnen.

Snape verzog den Mund. “Wenn du eine Ausnahme machen wolltest, wäre jetzt eine gute Zeit.“ Näher konnte er nicht an eine Bitte um Hilfe kommen.

Es war das erste Mal, dass Flitwick in all den Jahren die er ihn kannte etwas vergleichbares von Snape gehört hatte. „Ich würde eine Beobachtung anbieten.“ Er zögerte.

Snape versuchte sein Aussehen zu ordnen. Erst als er versuchte sein Hemd wieder zuzumachen bemerkte er, wie viele seiner Knöpfe fehlten, und er unterdrückte streng die Erinnerung daran, wie das passiert war. „Das wäre mir sehr lieb“, sagte er. Der Stolz war ihm genommen. „Ich habe sie mit den hässlichsten-.“ Er unterbrach sich, sein Mund schloss sich als hätte er Angst, dass ihm noch etwas entkam. „Ich habe keine Erfahrung mit - ich weiß nicht was ich tun soll.“ Verzweiflung und Erniedrigung hallten in jedem abgehackten Wort wieder.

“Während deine Hauptsorge Hermines Wohlbefinden ist, sehe ich keine Notwendigkeit, dass jemand anders eingreift. Ich wollte nur bemerken, dass du zwar anderen gegenüber hart bist, dir gegenüber aber noch härter. Ceres und ich haben dich sehr gerne, aber wir sind nicht blind für deine Fehler. Ich wünschte mir nur, dass du hin und wieder die vielen hervorragenden Qualitäten erkennen könntest, die du hast.“

„Wie die Verführung einer 17jährigen Schülerin, die meint, in mich verliebt zu sein?“ Aber sein Spott war schlecht.

"Alle Selbstvorwürfe der Welt werden das Problem nicht lösen. Das mußt du tun.”

"Denkst du das weiß ich nicht? Ich muß mit ihr sprechen, versuchen zu - ich habe sie verletzt, March, und ich habe keine Ahnung wie ich es wieder gutmachen soll.”

"Du könntest ihr einfach aus dem Weg gehen”, sagte Flitwick prosaisch. „Die Schule beginnt in 6 Tagen. Außerhalb des Tränkeunterrichts brauchst du nichts mit ihr zu tun zu haben.“

Snape atmete unsicher aus. “Ich kann mit nichts vorstellen was ich lieber täte, aber..., es ist meine Schuld. Ich schulde ihr etwas besseres. Du hast den Ausdruck in ihren Augen nicht gesehen, nachdem - es ist nur...“ Seine Hände breiteten sich in einer Geste aus, die von Hilflosigkeit sprach. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich den Schaden, den ich angerichtet habe, ungeschehen machen kann, gleichzeitig aber klarzustellen, dass-“

Flitwick schlug nach einer Wespe. “Wenn ich in meinen Jahren als verheirateter Mann etwas gelernt habe dann ist es, dass eine einfache Entschuldigung, die von Herzen kommt, Wunder wirkt. Ich habe Hermine immer als sehr reif für ihr Alter betrachtet. Vielleicht als Ergebnis davon, dass sie im Alter von 11 Jahren darauf vorbereitet wurde, zusammen mit Harry und Ron eine aktive Rolle im Kampf gegen Voldemort einzunehmen.”

„Als hätten sie die Wichtigkeit dessen verstanden, dem sie gegenüberstanden“, winkte Snape gereizt ab.

“Ich weiß, dass du Harry nicht magst, aber du tust dem Jungen unrecht. Er versucht es allzu gut. Ebenso wie Hermine, und ich denke auch Ron Weasley. Es hält sie natürlich nicht davon ab, in anderen Bereichen 'normale' Jugendliche zu sein. Aber andererseits reifen Mädchen immer schneller als Jungen, in Hermines Fall liegt es vielleicht daran, dass sie ihre formenden Jahre so viel unter Erwachsenen verbracht hat. Als einziges, vielgeliebtes Kind-“

Snape verspannte sich. „Deutest du an, dass ich ein Vaterersatz bin?“

"Sicher nicht”, sagte Flitwick, der vorsichtig seine Erheiterung verbarg als Snape seine Erleichterung nicht verstecken konnte. „Es ist mir nie eingefallen, dass Hermine das von dir will.“

„Nur meinen Schwanz auf einem Tablett, nach dem heutigen Vorfall.“

„Sie kam mir nie wie ein rachsüchtiges Mädchen vor.“

„Hoffen wir, dass Minerva und Poppy dieselbe erleuchtete Ansicht teilen, wenn ich ihnen sage, was ich getan habe”, sagte Snape trocken. „Aber zuerst muß ich Hermine finden.“

“Ich habe gesehen, dass sie Hogwarts durch den Haupteingang betreten hat. Ich denke sie ist in ihre Räume geflüchtet.”

Snape nickte und ging los.

”Du brauchst deine Stiefel”, rief ihm Flitwick nach.

Snape drehte sich um, blickte hinunter und kehrte mit steinigem Gesicht zurück um sie zu holen. „Ich bin sicher, dass Bescheidenheit eine wünschenswerte Eigenschaft für einen Slytherin ist, aber im Augenblick-“

Es krachte und blitzte als ein faulender Ast in die Luft gejagt wurde.

Flitwick sah Snape nachdenklich an als der jüngere Zauberer auf einem Fuß balancierte um sich den zweiten Stiefel anzuziehen. “Hat das geholfen?”

“Was denkst du? Ich habe mich gerade daran gewöhnt, mir ins Gesicht sehen zu können und -"

“Nein, verschone den Rest des Baumes. Er ist vielleicht fast 60, aber er hat noch ein paar Jahre produktiven Lebens vor sich.”

Snapes Zauberstab sank an seine Seite. Sein Gesicht war voller Gefühl und die Sehnen und Muskeln traten klar hervor. “Sag verdammt noch mal nicht das was ich hören will, March. Verdammt, ich-.“ Er unterbrach sich, kontrollierte seine Atmung und sah endlich in Flitwicks weise Augen. “Entschuldigung“, sagt er steif, auch wenn sein Kiefer so angespannt war, dass es schwer war zu verstehen was er sagte.

Flitwick nickte zufrieden.

Snapes Augen wurden misstrauisch klein. „Du hast mich absichtlich provoziert? Würdest du mir sagen warum?” Die Bitte wurde als Befehl ausgesprochen.

„Ich musste sicher sein, dass Miss Granger keine weitere Demonstration deines Temperaments bevorsteht“, sagte Flitwick nur.

Das ließ Snape innehalten.

„Ja“, schloß er einen Augenblick später, während er sich den Nacken rieb. „Eine weise Vorsichtsmassnahme. Ich werde mein Bestes tun”, fügte er hinzu.

Flitwick tätschelte seinen Arm. „Das tust du immer. Geh jetzt.“

Flitwick sah Snape nach wie er aus dem Obstgarten und durch das Tor ging, das in den eingezäunten Garten führte, dann wanderte er zurück durch den Obstgarten zu dem Baum, auf dem seine Frau noch in den höheren Ästen saß. Ihre Künstlersachen waren mit einem Bindezauber gesichert.

„Ich nehme an ich kann nicht hoffen, dass du uns nicht mit einem Zauber belauscht hast“, sagte er resigniert.

„Oh bitte. Natürlich habe ich das. Und wenn du nicht hier gewesen wärst, hätte ich dem zugehört was er zu Hermine gesagt hat. Auch wenn ich mir das vorstellen kann“, fügte sie leidenschaftlich hinzu. „Hilf mir runter, bitte. Deine Schwebefähigkeiten sind viel besser als die meinen.“

„Nur weil du immer darauf bestehst in dem Augenblick, in dem genaues Urteil benötigt wird, die Augen zu schließen.“

„Ja, ja. Mach es einfach, ja?“

“Da, sicher unten.“ Selbst nach so vielen Jahren versuchte Flitwick die wirren Haare seiner Frau zu ordnen, die stur ihre gemeinsamen Anstrengungen um Ordnung ignorierten. “Ich muß dir nicht sagen, dass das was wir gehört haben, nicht diskutiert wird - nicht mal mit Poppy."

"Natürlich nicht!” Professor Sprouts indignierter Ton wurde sanfter. „Diese armen Kinder.“

„Denkst du ich sollte mit Miss Granger sprechen?" Flitwick sah unruhig über diese Aussicht aus.

“Nein. Überlass das für den Augenblick Severus. Es ist das erste Mal, dass ich gehört habe, dass er sich über die Gefühle eines anderen Gedanken macht.”

“Jetzt bist du unfair. Er beschäftigt sich seit Jahren mit denen, die ihm Albus aufdrängt. Auch wenn ich zugebe, dass heute... ich habe Angst um ihn, Ceres. Er hat genug zu tragen, ohne noch die Schwierigkeiten zu haben, die auftauchen, wenn er sich in eine Schülerin verliebt.“

Professor Sprout hob ihre schon geschwungenen Augenbrauen. “Lieben? Severus verliebt? Bist du sicher?”

Flitwick sah sie fragend an. “Ich denke, ich kann das Gefühl noch erkennen, wenn ich es sehe.” Er hob die Hand seiner Frau an seinen Mund und berührte die Innenseite ihres Handgelenks. „Aber heute ist mir auch gar nicht nach meinem Alter.“

Ihr Daumen streichelte seine Wange. „Wirklich, March", sagte sie wieder, aber dieses Mal war ihr Ton genussvoll.



***

Hermine öffnete die Türe zu ihren Räumen und widerstand dem Drang, sie wieder zuzuschlagen, als sie sah wer da stand, kalt wie eine Leiche aussah und etwa so willkommen war.

„Ich würde gerne mit Ihnen sprechen“, sagte Snape so offiziell er konnte.

“Das machen Sie doch schon“, erklärte Hermine so snapeartig wie sie konnte.

Er widerstand dem Drang zu zappeln und fragte sich ob er sich die Begrüßung eingebildet hatte, die gerade ihr Gesicht erhellt hatte. „Darf ich rein kommen?“

„Lieber nicht.“ Sie war überrascht wie ruhig ihre Stimme klang.

Es gab einen Augenblick, in dem sein Gesicht nackte Gefühle zeigte, bevor er es kontrollierte. Es gab ihr nicht die Genugtuung, die sie erwartet hätte.

“Zuerst muß ich mich für die Grausamkeit dessen was ich zu Ihnen gesagt habe entschuldigen.”

„Weil das alles gut macht, natürlich.“

Snapes Mund wurde dünn. „Wie könnte es das? Aber es ist alles was ich zu bieten habe.“ Ihr Gesicht spannte sich an, aber nicht schnell genug um ihr zitterndes Kinn zu verbergen. Er betrachtete den Boden. „Ich habe überlegt was ich zu Ihnen sagen soll. Erstens, ich übernehme die volle Verantwortung für das was vorgefallen ist, und entschuldige mich ohne Vorbehalte. Ich kann Ihnen versichern, dass es nicht wieder geschieht.“

“Aber das will ich”, platzte sie heraus bevor die beschämende Wahrheit sie überkam. “Es ist nicht Ihre Schuld. Ich habe Sie geküsst”, fügt sie mit toter Stimme hinzu.

“Und ich habe reagiert und das Vertrauen missbraucht, das man mir als Lehrer in Hogwarts entgegenbringt. Erlauben Sie mir, die Verantwortung für meine Taten zu übernehmen. Zweitens, ich habe mehr Erfahrung im... Leben… als Sie. Körperliche Chemie, egal wie intensiv, ist flüchtig. Versuchen Sie nicht, sich daran festzuklammern, oder ihr unangemessene Bedeutung zuzumessen.“

Eine langsam brennende Wut fing an ihr Elend zu vertreiben. „Nun, zumindest das haben Sie nicht getan. Sagen Sie mir nicht, dass es bei Männern anders ist. Schnell zu erregen, noch schneller dabei, jede kleine Unannehmlichkeit zu vergessen.“ Sie hätte ihn für das Mitleid in seinen Augen umbringen können.

„Es ist nichts außer vergängliche körperlicher Gefühle - für uns beide. Wie Sie erklärt haben sind Männer schnell zu erregen - Penis erectus non conscientious", fügte er offen hinzu.

"Das ist noch besser als die Entschuldigung des Imperius, die die Todesser gebracht haben“, sagte Hermine. Sein Mund wurde dünn, aber er versuchte nicht sich zu verteidigen. „Wann wurden Sie ein Experte für meine Gefühle?”

“Als klar wurde, dass Sie dachten…” Snape holte hörbar Luft. „Als Sie zu denken schienen, Sie wären in mich verliebt. Ich werte Ihre Gefühle nicht ab, ich erkläre nur dass es trotz meines Aussehens schon vorgekommen ist, dass ein Schüler sich vorstellte, eine - die eine oder andere Art von - Beziehung zu mir aufgebaut zu haben. Sie irren sich.“

"Ah, dann haben Sie das also schon mal gemacht.“ Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Hermine es genossen zu sehen dass Snape so unruhig wurde. Er erholte sich verspätet.

"Nie. Auch wenn Sie dafür nur mein Wort haben.”

"Warum haben Sie dann meinen unangemessenen Annäherungen nachgegeben?”

"Auf das Risiko hin, grausam zu klingen, die Nähe”, sagte er nur. Sie zuckte zusammen. „Wir waren uns diesen Sommer irgendwie nahe. Trotz gegensätzlicher Gerüchte bin ich nicht nur Lehrer sondern auch ein Mann. Diese letzten paar Wochen über hat Zweiterer über den Ersteren gewonnen. Sie sollten wissen, dass mein Verhalten weit vom typischen entfernt war - und ich beziehe mich nicht nur auf diesen Nachmittag. Wir haben ein Maß der Kameradschaft gefunden, das unrealistisch und undurchführbar ist. Auch das muß jetzt enden. Das Schuljahr beginnt in 6 Tagen, ich muß meine übliche Rolle wieder annehmen. Schwer genug nach meinen Wochen des Genusses, unmöglich ohne Ihre Mitarbeit.“

„Ich habe nicht vor, diesen Sommer mit jemandem zu diskutieren“, sagte Hermine, stark verärgert von der Andeutung. Er entwaffnete sie in Sekundenbruchteilen; die Tatsache, dass es so offensichtlich nicht einstudiert war, machte es umso wirkungsvoller.

„Das ist mir nie eingefallen, ich meinte nur, dass... Sie werden mich hassen weil ich dafür sorgen werde, dass Sie das tun. Es wird keine 'Gespräche' mehr beim Essen geben, Sie leihen keine Bücher mehr von mir, und es werden keine Themen außerhalb des Stundenplanes diskutiert. Kein Kontakt außerhalb des Klassenzimmers und so wenig wie möglich in ihm.“

"Ich hatte keine Ahnung, dass ich so eine Sirene bin.“

Snape verfluchte seine eigene Unzulänglichkeit und bedachte sie mit einem vernichtenden Blick, wobei er versuchte nicht zu bemerken, dass sie offensichtlich geweint hatte; ihr Gesicht sah noch immer fleckig aus. „Wohl kaum. Was ich versuchte zu sagen, auf eine Art, die wie ich hoffte Sie nicht verärgern würde, ist, dass ich mir die Ablenkung nicht leisten kann, mir Sorgen zu machen, dass Sie denken Sie wären 'verliebt' und beschließen, sich Potter anzuvertrauen, der meine Deckung bis in den Himmel jagen wird, bevor er Schritte gegen den Mann einleitet, den er hasst seit er 11 Jahre alt ist. Hier steht mehr auf dem Spiel als Ihr Stolz. Oder der meine“, fügte er noch hinzu. „Dann gibt es die Tatsache, dass ich ein Todesser bin. Während die romantischen Vorzüge eines Vergewaltigers und/oder Mörders mir nie aufgefallen sind, gibt es Leute, für die mein Ruf als Todesser Grund genug wären mit mir Sex zu haben.“

„Ich verbeuge mich in dem Punkt vor Ihrer größeren Erfahrung.“ Aber als er zuckte musste sie dem Drang widerstehen nach ihm zu greifen.

“Ich sehe, dass Sie anfangen zu verstehen“, sagte er tonlos.

Sie fragte sich, wie sie seine Augen je für ausdruckslos hatte halten können. Aber es war ein Fehler gewesen zuzuschlagen; wenn sie ihn verletzte prallte es nur ab und abgesehen von diesem Sekundenbruchteil, in dem sie ihn mit blanken Händen und Zähnen hatte töten wollen, wollte sie nicht sehen, dass er schlimmer verletzte wurde, als er es schon war. Aber sie konnte es nicht mehr ertragen.

“Es wäre mir recht, wenn Sie jetzt gehen würden“, sagte sie.

„Wie Sie wünschen.“ Aber er blieb stehen.“ Kommen Sie klar?“

Mit steinhartem Gesicht starrte sie ihn an und bemerkte, dass seine angebliche Sorge nicht dringend genug gewesen war um ihn davon abzuhalten, sich umzuziehen so dass er mehr an den Unterricht erinnerte. Sein straff zurückgebundenes Haar ließ die Kanten seines Gesichtes in einem harten Relief erscheinen.

“Das war eine dumme Frage”, gab er zu, wobei er sich den Nacken rieb. Seine übliche Vorsicht war verschwunden, und er sah weit jünger und seltsam unsicher aus für einen Mann, der normalerweise so genau in Wort und Tat war. „Wenn Sie es vorziehen würden, dass ich die Erinnerungen lösche--?“ Er verstummte als sie schauderte. „Nein, das dachte ich mir. Aber ich musste sicher sein.“

„E wäre mir recht, wenn Sie gehen würden“, wiederholte sie. Gegen ihren Willen brach ihre Stimme beim letzten Wort.

Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer als Snape langsam ausatmete. „Natürlich.“

Er war kaum von der Schwelle zurückgetreten als sich die Tür schloß. Einen Augenblick lang blieb er wo er war und fuhr mit seinen Fingerspitzen über das vom Alter geschwärzte Eichenholz, bevor er seine Schultern straffte und in die Richtung von Dumbledores Arbeitszimmer ging.



***

Erschöpft von den Anstrengungen des Tages reagierte Hermine beinahe nicht auf das Klopfen an ihrer Tür; sie wünschte sich, sie hätte es nicht getan als sie sah, dass Dumbledore dort stand, und Madam Pomfrey gleich hinter ihm.

"Wir fragen uns, ob wir ein Wort mit Ihnen sprechen könnten”, sagte Madam Pomfrey mit schroffer Entschlossenheit.

Ohne Illusionen über den Grund ihres Besuches nickte Hermine zögernd und ging ihnen aus dem Weg, bevor die Wahrheit sie wie ein Messer traf. Er hatte es ihnen selbst gesagt. Ohne einen Gedanken daran was das für sie bedeuten würde, hatte er ihre Privatsphäre verletzt und es ihnen gesagt.

"Er hatte kein Recht zu Ihnen zu gehen”, sagte sie mit harter Stimme zu Dumbledore.

Er folgte ihrem Gedankengang ohne sichtbare Anstrengung. „In seiner Kapazität als Mann nicht, in der Tat. Aber als Ihr Lehrer hatte er die Pflicht dazu. Bis Sie Ihr 7. Schuljahr abschließen sind Sie ein Schüler dieser Schule. Kommen Sie, setzen Sie sich ans Feuer.“ Stühle rutschten an die Feuerstelle, in der nun ein Feuer brannte.

Hermine nahm den Platz, der den Flammen am nächsten war und nahm all die Hitze auf, die sie bekommen konnte. Ihr war trotz der Wärme des Tages kalt. Madam Pomfrey gab ihr eine dampfende Tasse Ingwertee, von der Hermine, ohne auch nur zu merken was sie tat, zu trinken begann; sie verabscheute Ingwer.

Beunruhigt von dem was er von Hermines Räumen sehen konnte, die noch immer praktisch leer und so charakterlos waren, dass es schwer war sich vorzustellen, dass hier jemand, am allerwenigsten ein 17jähriges Mädchen, dauerhaft lebte, füllte Madam Pomfrey Hermines Teetasse nach. Das Mädchen war am Rand der Austrocknung - wahrscheinlich weil sie an einem heißen Tag zu viel geweint hatte - aber nun war nicht die Zeit um daraus ein Problem zu machen.

"Ich stecke in einer Art Zwickmühle”, sagte Dumbledore. Seine ruhige Stimme fiel in die Stille. „Unter normalen Umständen würde Professor Snape sofort entlassen, ohne Hinweise darauf, was er Ihnen angetan hat. Nun, natürlich. Würden Sie weniger von einer Muggelschule erwarten, in der ein Lehrer sich einer Schülerin sexuell nähert?“, wollte er wissen als Hermines Lippen sich öffneten um instinktiv zu protestieren.

"Nein, aber -. "

"Aber nichts, Hermine," sagte Madam Pomfrey. "Eltern vertrauen uns ihre Kinder an. Wie denken S sie - wie denke Sie würden Ihre Eltern auf das Wissen reagieren, dass ein Lehrer auf eine sexuelle Annäherung einer Schülerin reagiert hat, und dann auch noch von Ihnen.“

Hermine konnte sich die Reaktion ihrer Eltern nur zu klar vorstellen und betrachtete ihre starr verschränkten Finger. „Ist es mein Alter? Denn ich werde in drei Wochen 18. 19, wenn man mein Jahr mit dem Zeitumkehrer rechnet.“

"Das ist nur chronologisch, Gefühlsmäßige Reife hängt von mehr als dem ab - Lebenserfahrung zum Beispiel.“ sagte Dumbledore. Seine Stimme war freundlicher als sie sie in Erinnerung hatte. Sie blinzelte wütend: sie würde nicht weinen - es sei denn aus Wut. „Meine Liebe, Severus ist 21 Jahre älter als Sie, Ihr Lehrer und ein - "

"- Todesser. Ich weiß. Er hat es mir gesagt. Mehr als einmal. Was ist Ihr Problem?”, fragte Hermine Dumbledore plötzlich.

„Es sind keine normalen Umstände. Die Dienste von Professor Snape zu verlieren würde unseren Kampf gegen Voldemort riskieren, aber ihn im Kollegium zu behalten riskiert Sie.”

„Das ist absurd! Er würde nie - "

"Es ist nicht Severus der mir Sorgen macht. Ich habe von Ihnen gesprochen“, sagte Dumbledore. "Sie dürfen nicht versuchen mit ihm - auf irgendwelche Weise - außerhalb der üblichen Beziehung zwischen Schüler und Lehrer in Verbindung zu treten, und das so wenig wie möglich. Verstehen Sie? Es ist zu gefährlich.”

Es war die letzte Erniedrigung. Sie dachten, sie wäre verknallt wie ein Kind. Wie genau sie aber zu diesem Schluß gekommen waren, nachdem -.

Auf einmal fiel ihr Professor Sprouts Warnung vor einigen Wochen ein, sich vor dunklen und brütenden Zauberern fernzuhalten, und Professor McGonagalls Kommentar, dass Zauberer selten schwere gefühlsmäßige Angelegenheiten von Angesicht zu Angesicht klärten. Wie hatten sie es vor ihr wissen können? Aber wenn das Liebe war konnten die Dichter sie behalten. Nicht dass sie etwas hatte mit dem sie es vergleichen konnte, abgesehen von Büchern. Und auf einmal schienen sie nicht so verlässlich wie früher.

„Verstehen Sie, Miss Granger?", fragte Dumbledore nach. Er sah streng und unvertraut aus.

„Ich werde nichts tun um dem Kampf gegen Voldemort zu schaden," sagte sie bitter als sie sah, dass ihre Gefühle von der Hand gewiesen wurde.

Außer von Severus, der gekommen war um sich zu entschuldigen. Wenn sie sich erniedrigt fühlte, konnte sie sich nur vorstellen, wie ihm sein musste, und froh sein, dass er die Gelegenheit haben würde sich abzukühlen bevor die Schule wieder anfing.

Es war besser, nicht an die Andeutungen hinter seiner Entschuldigung zu denken, oder sich immer wieder an das Gefühl seines Mundes auf dem ihren zu erinnern. Die kontrollierte Sicherheit ihres Willens war etwas neues gewesen, ebenso wie der Körper unter dem ihren. Er war schlank, aber unverkennbar der eines Mannes gewesen, nicht der eines Jungen - breiter, kräftiger, Kraft schlug…

Oh, Merlin...

Vielleicht hatte er recht gehabt. Vielleicht war es nur Lust. Wie konnte man das sagen?

"Wir möchten, dass Sie eine Sache nicht bezweifeln”, sagte Madam Pomfrey, wobei die übliche Schroffheit in ihrer Stimme fehlte. „Wenn wir gedacht hätten, dass man Severus nicht zutrauen könnte, sich Ihnen - oder einem anderen Schüler - gegenüber angemessen zu verhalten, würde er nicht unterrichten, egal welche Rolle er im Kampf gegen Voldemort hat."

Wenn man Dumbledores Gewohnheit bedachte, Harry freien Lauf zu lassen damit er sein Leben immer wieder riskierte, war Hermine nicht überzeugt, dass die Gelegenheit nicht immer wieder aufgetaucht wäre, aber sie akzeptierte die Fiktion und nickte verstehend.

"In einigen Aspekten ist Harry ein bemerkenswerter Junge, in anderen ist er wunderbar gewöhnlich”, sagte Dumbledore. "Während er Voldemort gegenübertreten muß, würde ich nie einem sexuellen Raubtier erlauben, Kontakt mit Kindern zu haben - egal welchen Kindern.“

"Wenn Sie meine Gedanken gelesen haben, könnten Sie dann nicht bitte den Teil nehmen, der sich damit befasst, dass ich gerne alleine wäre?”, sagte Hermine müde. Einen Augenblick später wurden ihre kalten Hände locker gehalten, und Dumbledore lächelte sie mit solcher Zuneigung an, dass sie weinen wollte. Ihr war nie eingefallen, dass er sie mögen konnte.

"Oh, meine Liebe, das tut mir so leid. Es war ein schwerer Tag für Sie, und ich habe nichts getan, um es Ihnen leichter zu machen. Sie scheinen eine falsche Annahme zu haben. Ganz abgesehen von unseren anderen Sorgen wäre selbst eine Freundschaft zwischen Professor Snape und Ihnen zu gefährlich für Sie. Sie sind schon ein Ziel, weil Sie mit Harry befreundet sind und für den Kampf gegen Voldemort gearbeitet haben. Sollte jemand eine Art von Beziehung zwischen Severus und Ihnen vermuten, würden Sie eine ganz neue Reihe an Feinden gewinnen, die sich keiner von Ihnen leisten kann.“

"Oh," sagte Hermine. Sie fülhte sich ziemlich klein.

Er schüttelte leicht ihre Hände. „Ein natürlicher Fehler. Wir haben in diesem Sommer viel von Ihnen verlangt und Sie haben uns nie im Stich gelassen, und ich werde mehr von Ihnen verlangen - und von so vielen anderen. Was im Augenblickein geringer Trost ist, ich weiß. Nehmen Sie ein Zitronenbonbon. Ich denke, sie helfen beim Nachdenken. Gefühle sind eine furchtbar komplizierte Sache. Mit meinen 140 Jahren Vorsprung kann ich nur sagen, dass sie mit jedem Jahr etwas weniger.. überwältigend werden, auch wenn ich zugebe, dass es etwa 10 Jahre gedauert hat bis das geschah”, fügte er müde hinzu. „Ich weiß wie unglücklich Sie sich fühlen müssen, aber es gibt viel zu tun und Arbeit, finde ich, lässt wenig Zeit für Elend.“

Er sah so besorgt aus, dass Hermine irgendwo ein Lächeln hernahm. Sie meinten es gut.

"Ich muß gehen”, sagte Dumbledore mit etwas das nach Bedauern klang. “Ich habe eine Reihe Dinge zu erledigen - nicht zuletzt muß Hogwarts in die Normalzeit zurück - aber ich lasse Sie in Poppys fähigen Händen. Sollten Sie mit mir sprechen wollen, meine Tür steht Ihnen immer offen. Das Passwort ist Anissamen Twist.“ Er berührte ein letztes Mal ihre Hände, zog Flohpulver aus einer weiten Tasche, trat ins Feuer und verschwand.

Hermine atmete zitternd aus und legte ihren Kopf an die Stuhllehne zurück. Ihre Gefühle waren angeschlagen, und sie wusste, dass sie trotz ihrer Erschöpfung nicht schlafen konnte. „Trinken Sie das, meine Liebe“, sagte Madam Pomfrey. "Es ist ein leichtes Hebmichauf und Sedativ in einem. Ich habe es selbst gemacht”, fügte sie hinzu, als Hermine die kleine Phiole nur anstarrte. „Und ich weiß, dass es funktioniert weil Severus es für mich ausprobiert hat. Ungern.“

Hin- und hergerissen zwischen Gelächter und Tränen entschied sich Hermine für ersteres und schaffte ein weiteres wackeliges Lächeln, bevor sie den Trank trank.

"Gut gemacht, sagte Madam Pomfrey, und während ihre Stimme schroff war, waren ihre lebhaften Augen voller Zuneigung. „Nun, ist es nicht an der Zeit, dass du diesen Ort wohnlicher einrichtest? Das augenblickliche Fehlen von Dekorationen reicht um jeden zu deprimieren. Während sie alles andere als neu sind stehen ein paar sehr bequeme Stühle in den Lagerräumen, ganz zu schweigen von Bücherschränken und Tischen - bis sie Ihre eigenen bekommen. Und ich kann Uhnen einige Wandteppiche anbieten, die Sie vielleicht möchten. Ich werde es Ihnen nicht übel nehmen, wenn Sie sie hassen. Nun, welches Farbschema würden Sie sich vorstellen?”



***

Es war schon eine ganze Weile dunkel draußen bevor Hermines Wohn- und Arbeitszimmer fertig war, und wenn Madam Pomfrey bemerkte, dass es an eine schäbigere Ausgabe von Snapes Bibliothek erinnerte, sagte sie nichts dazu. Die Anspannung in Hermines Gesicht hatte sich gelöst, und sie schien sich wirklich über die Arbeit zu freuen die sie - und die Hauselfen - erledigt hatten. Die Mischung der Stile funktionierte und gab dem vorher leeren Raum ein einladendes, bequemes Gefühl.

Hermine hielt einen Bücherstapel, dessen Größe sie verringert hatte. “Die gehören Professor Snape. Ich frage mich ob Sie--?”

“Natürlich. Ich werde ein Wort mit Madam Pince sprechen. Ich denke es ist an der Zeit, dass Sie Zugang zur verbotenen Abteilung bekommen. Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann, dass Sie solches Wissen gut nutzen. Das letzte Treffen des Inneren Kreises ist morgen früh nach dem Frühstück. Wir sehen uns dort. Machen Sie sich keine Sorgen um ihn, er ist von Freunden umgeben - ob er es will oder nicht“, fügte sie trocken hinzu.

„Warum bestand der Direktor dann darauf, Professor Snape als Zeugen für den Vertrag zwischen uns zu entfernen?“, platzte Hermine heraus.

“Weil es unter den Umständen unangemessen war, ihn in dieser Vertrauensposition zu belassen. Die meisten Menschen wären geehrt wenn Albus Dumbledore ihr Zeuge wäre“, fügte Madam Pomfrey leicht hinzu.

Hermines Gesicht erinnerte so sehr an den Blick, den ihr ihre jüngste Tochter zugeworfen hatte, wenn sie etwas besonders dämliches gesagt hatte, und es fiel Madam Pomfrey schwer, nicht zu lächeln. Stattdessen küsste sie Hermine schnell und ohne Sentimentalität auf die Wange und ging ins Bett.

Hermine saß in eine leichte Decke gewickelt auf der Fensterbank. Krummbein wärmte ihren Schoß, als sie in die Richtung sah, in der sie den Serpens-Turm wusste, auch wenn für das nackte Auge nichts zu sehen war.



***

Schlafmangel und Elend machten Hermine langsam, so dass sie etwas Zeit brauchte um das laute Klopfen an ihrer Tür zu beantworten. Lupin und Black zeigten, dass sie eine Andeutung nicht verstanden, und sie akzeptierte, dass ihr Vorhaben, das Frühstück auszulassen, zum Scheitern verurteilt war. Scheinbar darauf bedacht, sich so schnell er konnte durch Snapes ausladende Tränkebibliothek zu arbeiten, schob Black Lupin gutmütig voraus und verwickelte sie in eine Diskussion über einige Probleme, die er beim Verständnis der Einzelheiten bestimmter Lanzettflügler hatte. Während ein Teil von Hermines Gehirn wusste und anerkannte was er tat indem er eine Ablenkung schuf, während er offensichtlich keine Ahnung hatte wovon er ablenkte, konnte sie der Faszination der Diskussion nicht widerstehen, nicht zuletzt weil Black ihr eigenes Wissen schon übertroffen hatte.

„Sie müssen Severus fragen ob Sie sich-“, sagte Black.

“Vielleicht in den nächsten Ferien”, unterbrach Lupin. "Miss Granger wird genug Arbeit haben, um sie das Schuljahr über zu beschäftigen, nicht zuletzt von mir. Und wenn du Severus' Bibliothek zur Verfügung hast, wirst du auch nicht unter zu wenig geistiger Stimulation leiden“, sagte er zu Black. „Haben Sie gehört was Severus vorgeschlagen hat?“, fügte er an Hermine gewandt hinzu.

Sie schüttelte den Kopf und versuchte ihm die beiläufige Art nicht nachzutragen, auf die er ihren Ausschluß angesprochen hatte.

"Er hat vor, dieses Schuljahr in den Kerkern zu leben und zu arbeiten, und hat uns den Serpens-Turm angeboten. Weil der Turm abgeschirmt ist, muß Sirius nicht allzu viel Zeit in seiner Animagusgestalt verbringen - und er kann arbeiten. Er kann vielleicht sogar gelegentlich Harry treffen.”

Hermine starrte ihn an. “Er lässt euch in seinem Heim frei herumlaufen“, sagte sie tonlos.

„Spät gestern Abend. Ist es nicht wunderbar? Erstaunliche Großzügigkeit.“

Black schluckte sichtbar eine Beleidigung hinunter und murmelte etwas Unverständliches.

"Aber wie Severus es ertragen kann in den Kerkern zu leben wenn er nicht muß-“, überlegte Lupin.

Zeit für Buße, wurde Hermine verärgert klar.

Sie ging durch die Tür, die Lupin ihr aufhielt, und wurde von einem Chor von Begrüßungen beunruhigt, als ihr zu spät klar wurde, daß sie die Große Halle erreicht hatten. Sie sah alle an und war halb erleichtert und halb enttäuscht, daß Snape nicht dabei war. Als sie ihre erste Tasse Kaffee trank bemerkte sie ein neues Gesicht am Tisch: Männlich, in den 40ern, sonnengebräunt, gelbe Haare, lebhafte blaue Augen und gutaussehend genug um Black, mit dem er sich in ein angeregtes Gespräch stürzte, auszustechen.

"Miss Granger," sagte der Fremde mit belustigtem Gesicht als er bemerkte, dass sie ihn anstarrte.

Hermine hatte gerade getrunken und schwebte in große Gefahr, den Kaffee über den Tisch zu spucken.

"Filch!", quiekte sie als sie wieder Luft bekam. "Mr Filch, meine ich”, fügte sie hinzu und versuchte, ihre Gedanken zu sammeln.

„Tut mir leid, meine Liebe. Sie kennen so viele unserer Geheimnisse, dass wir vergessen haben, dass Sie dieses nicht kennen“, sagte Dumbledore. "Ja, dies ist Argus Filch. Wie klar sein muß, benutzt auch er einen aussehensverändernden Zauber.“

„Ja“, sagte sie leise. Es geschah nicht oft, dass sich ein Feind ihrer Kindheit in einen griechischen Gott verwandelte. „Sorry“, fügte sie verspätet hinzu. Sie fühlte sich beobachtet und entdeckte Mrs Norris einige Meter entfernt, von wo sie sie anstarrte. „Zumindest ist sie noch die Alte“, sagte sie wärhend sie sich langsam erholte.

Filchs Lächeln erstarrte. “Ja”, sagte er steif.

McGonagall klopfte ihm auf die Schulter als Snape gerade den Raum betrat.

"Argus. Kommst wieder im letzten Augenblick?”

“Du änderst dich auch nicht, sehe ich”, gab Filch zurück.

Aber das hatte Severus, bemerkte Hermine schmerzhaft. Die Kleidung war dunkel und nicht schmeichelhaft und was unter dem Vorhang seiner Haare von seinem, Gesicht zu sehen war, zeigte saure Gereiztheit. Sie starrte auf ihre Schüssel mit Rice Krispies, musste aber ihren Löffel weglegen als er anfing, an der Schüssel zu vibrieren.

"Miss Granger, sollten Sie eine Nachricht zu einem von uns durchbringen müssen, können Sie es durch Argus tun, dem Sie uneingeschränkt trauen können“, sagte Dumbledore.

Hermine blickte vorsichtig nicht in Snapes Richtung und nickte unsicher, bevor sie Filch anlächelte und versuchte, sich an den düsteren Mann zu erinnern, der immer aufzutauchen schien wenn er am wenigsten gewollt war.

„Äh, können es Harry und Ron wissen?“, fragte sie.

„Ein guter Punkt“, schloß Dumbledore. “Argus?”

“Wie immer lasse ich mich von Ihnen leiten, Direktor.”

„Dann denke ich ja, Sie können es ihnen sagen“, beschloß Dumbledore.

Das Frühstück war eine angestrengte, unruhige Mahlzeit. Gespräche begannen fröhlich genug, verliefen aber einige Augenblicke darauf im Sand. Als Professor McGonagall Snape zum dritten Mal in ebenso vielen Minuten anstarrte, fürchtete Hermine, dass sie der Verschlechterung ihres Verhältnisses auf die Sprünge geholfen hatte, bis ihr klar wurde, dass Professor McGonagall sich Sorgen um ihn machte. Kaum überraschend unter den Umständen. Die Zeremonie, in der die neuen Todesser eingeweiht werden sollten, würde um zwei Uhr morgens gehalten werden. Snape würde gerufen werden und sie würden erfahren, wie viele sie an Voldemort verloren hatten. Angenommen, dass Snape zurückkehrte natürlich.

Das Atmen wurde schwer und Hermine konzentrierte sich auf die Übungen, die ihr Madam Pomfrey kurz nach dem Mord an ihren Eltern gezeigt hatte, und langsam ging der Panikanfall zurück.

„Ich bin fast fertig mit dem Umzug in die Kerker hinunter. Nehmen Sie meine Räume dort vom internen Flohnetzwerk?“, fügte Snape an Dumbledore gewandt hinzu.

"Das wird ungünstig für dich sein.”

"Es gibt wichtigere Sorgen.”

“Vergiß nicht, mir deine Unterrichtspläne zu geben”, sagte Professor McGonagall. "Ich arbeite noch immer an den Stundenplänen.”

"Meine Pläne liegen seit der letzten Woche auf deinem Schreibtisch”, sagte Snape gereizt.

„Ich muß die meinen fertig machen“, sagte Professor Sprout. Sie hörte auf so zu tun als würde sie frühstücken. „Severus, kann ich etwas für dich tun?” Ihre warme Stimme war weich vor Sorge, wie die Stimmen derer, die mit Trauernden sprachen - oder mit jemandem, der bald sterben würde.

Hermine schauderte und beobachtet wie Snapes Mund dünn wurde.

“Nein”, sagte er kurz. Er drehte den Griff seines Teelöffels immer wieder zwischen den Fingern bis er bemerkte was er machte und ihn weglegte.

„Ich habe die Lilie an die Vordertür gestellt“, sagte Flitwick, der aussah als würde er in Tränen ausbrechen. “Der Zauber wird sicherstellen, dass die Lilie beim Apparieren keinen Schaden nimmt, und ist einer, den ich selbst entworfen habe. Du solltest ihn lernen, Voldemort will vielleicht wissen was du benutzt hast. Hast du deinen Zauberstab da?”

"Natürlich.”

In jeder anderen Situation hätte Hermine es genossne zu sehen, dass Snape Kritik über die Bewegung seines Handgelenks über sich ergehen lassen musste, aber sie wagte es nicht, ihn anzusehen. Sie war dankbar, dass Madam Pomfrey sie in ein bedeutungsloses Gespräch verstrickte und konzentrierte sich darauf, ihr zu antworten.

Snape verließ en Raum gerade bevor die Eulenpost ankam.

“Weiß Hagrid, dass Professor Snape ein Spion ist?“, fragte Hermine.

„Denken Sie, dass Severus noch am Leben wäre wenn Hagrid es wüsste?“, sagte Black. „Er hätte die Wahrheit dem Ersten ausgeplaudert, der ihm ein exotisches Vieh anbietet.“

„Das ist nicht ganz fair”, sagte Dumbledore bevor er unter den gemeinsamen Blicken diverser Mitglieder des Kollegiums mit den Schultern zuckte. “Nein, Hagrid weiß es nicht - und darf es nicht erfahren”, schloß er. “Auch wenn ich ihm mein Leben anvertrauen würde.”

“Solange Sie ihm nur nicht das von Severus anvertrauen”, sagte Professor Sprout. Sie begegnete Dumbledores Blick und hielt ihn fest.



***

Das Treffen des Inneren Kreises wurde größtenteils damit verbracht, Filch auf den neuesten Stand zu bringen und Berichte über die erreichten Fortschritte zu hören. Hermine spielte mit einer entkommenen Haarlocke. Während sie viele Informationen zusammentrugen, schien nichts davon etwas im Kampf gegen Voldemort zu nützen.

Severus - wann war das passiert? - Snape zu befragen war im Augenblick nicht möglich, falls es das je wieder war.

Hagrid kehrte gleich nach dem Mittagessen zurück, und Hermine floh in seine Hütte. Auf dem Weg dahin sah sie eine vertraute Gestalt auf einem umgestürzten Baumstamm sitzen. Nach Nelken riechender Rauch strömte durch die fast reglose Luft. Donner grollte in der Entfernung.

Das einzige andere Mal, als Snape diese abstoßenden Dinger geraucht hatte war gewesen, während er darauf gewartet hatte zu entdecken, ob er vom Speichel eines Werwolfes infiziert worden war. Ihre Hände ballten sich an ihren Seiten als Hermine die schmerzhaft gerade Haltung seiner Schultern betrachtete, bevor sie sich umdrehte und den langen Weg zu Hagrids Hütte nahm.

Nach einer fröhlichen Begrüßung von Hagrid und einer betont nassen von Fang, setzte sich Hermine, um sich von Hagrids Wochen erzählen zu lassen, in denen er Drachen beobachtet hatte, während sie ihm mit seinem Frühjahrsputz half - was größtenteils daraus bestand, zu warten bis Fangs Aufmerksamkeit anderswo war, bevor sie die gelb gefärbten Knochen unidentifizierbarer Tiere entfernten, die er überall verteilt hatte, falls eine Hungersnot am Horizont auftauchte.

Dann eilte sie, weil sie nicht länger weg bleiben konnte, in der Hoffnung Snape zu sehen zurück nach Hogwarts, nur um zu entdecken, dass er gleich nach dem Mittagessen gerufen worden war.

„Aber das sind über 12 Stunden vor der Zeremonie“, sagte sie. Ihr Blick bewegte sich zwischen Madam Pomfrey und Professor McGonagall hin und her. "Ist das ungewöhnlich?“

"Nein”, sagte Professor McGonagall kurz. “Ist es nicht. Nun. Wir können entweder in den Gängen auf- und abgehen, was nur unsere Schuhe abnutzt, oder wir können arbeiten. Und ich habe viel zu tun bei dem Sie mir helfen können. Wenn Sie wollen.“

"Alles”, sage Hermine grimmig.



***

”Es ist nach Mitternacht, Sie sollten schlafen”, sagte Professor McGonagall, allerdings ohne viel Überzeugung. Die Falten in ihrem Gesicht sahen tiefer aus als sonst, und es fiel ihr schwer, ihre nervöse Energie zu verbergen.

„Woher wissen Sie wenn er zurückkommt?“ Sie musste seinen Namen nicht nennen, es brachte nichts zu tun, als würden die Gedanken an ihn nicht jeden Augenblick füllen.

"Üblicherweise gar nicht. Aber ich wusste auch nur selten wenn er gerufen wurde. Er geht normalerweise direkt zu Albus - also können Sie sehen, dass er in guten Händen sein wird.“

Hermine behielt ihre Gedanken für sich, nickte höflich und ging ohne Widerspruch in ihre Räume. Sie wäre in die Eingangshalle gegangen um auf ihn zu warten, aber sie bezweifelte, dass Snape eine so sichtbare Art des Ein- und Ausgangs benutzen würde, wenn es andere, privatere Tore gab, durch die er kommen konnte.

Sie führte alle Abendrituale durch, badete und zog sich ihren wärmsten Schlafanzug an, bevor sie sich wieder setzte, um in die Nacht zu blicken, als könnte ihn das irgendwie in Sicherheit bringen.

Sie schlief irgendwann gegen Sonnenaufgang ein und erwachte in der prallen Sonne mit Kopfschmerzen und Übelkeit.

Snape war noch nicht zurückgekehrt.



***

Zwei Tage vergingen, und Hermines Bewunderung für die Professoren, die sie den Sommer über kennen gelernt hatte, wurde größer; wenn man ihnen zuhörte würde niemand vermuten, wie viel Angst sie hatten, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass sie ruhiger waren als sonst und dass Dumbledore vergaß, Süßigkeiten zu essen und einen entfernten Blick aufsetzte, als wäre der Grossteil seiner Aufmerksamkeit anderswo. Wenn sie zurückblickte erinnerte sie sich nicht viel an diese Zeit, in der sie sich in einer betäubenden Wolke der Erschöpfung bewegte. Sie verbrachte die längste Zeit damit, nahe am äußeren Rand über das Gelände zu gehen, ohne den dunklen Hund zu bemerken, der nie weit von ihr entfernt war, weil Black auf sie aufpasste, während er mit seinen verbesserten Sinnen nach Snape suchte.



***

“Er ist tot, oder?”, sagte Hermine mit ungewohnter Stimme, als Madam Pomfrey an diesem Abend kam um sie zu sehen. Morgen würden die restlichen Lehrer nach Hogwarts zurückkehren.

„Das wissen wir nicht. Wir wissen nichts.” Die Bitterkeit drang durch Madam Pomfreys sonst schroffe Töne. “Ich werde nicht abstreiten, dass wir uns alle Sorgen machen, aber dies ist eine Schule, das Leben muß weitergehen. Ebenso wie der Kampf gegen Voldemort. Sie helfen niemandem, indem Sie nicht essen oder schlafen. Es gibt so viel zu tun, Hermine. Wir brauchen alle Hilfe die wir bekommen können. Nun, Rührei und Milch, denke ich, vor einer Dosis Trank für traumlosen Schlaf. Und wenn Sie aufwachen, werden Sie viel Arbeit haben.“

Zu erschöpft um zu widersprechen aß Hermine die Mahlzeit die vor ihr aufgebaut wurde, ohne zu bemerken was sie schluckte, dann nahm sie die kleine Phiole die ihr gegeben wurde. Sie hielt inne, und atmete ein, als hofft sie etwas von dem Mann zu finden, der den Trank gebraut hatte, aber da war nichts. Ihr Gesichtsausdruck zeigte starre Kontrolle, als sie den Trank in einem Zug leerte.



***

Der Sturm, der seit einigen Tagen heraufgezogen war, brach kurz nach 2 Uhr morgens los, als Hermine schon schlief. Die Temperatur fiel, der Wind trieb den Hagel vorwärts, der auf das alte Schloß einschlug, während Blitze über den Himmel zuckten. Der Klang des Donners war ohrenbetäubend.

Dankbar, dass sie kein Schloß voller verängstigter Kinder hatten, mit denen sie sich abgeben mussten, sammelten sich die paar anwesenden Lehrer in Dumbledores Arbeitszimmer und beschlossen zögernd, die Notwendigkeit der Veränderung des Stundenplans, bis ein Ersatz für den Meister der Zaubertränke gefunden werden konnte.

“Ich weiß, dass Severus sehr zufrieden damit war - ist”, korrigierte sich Flitwick wild, “wie du dich gemacht hast”, sagte er zu Black.

„Ist er?“ Freude kämpfte mit Überraschung bevor Gereiztheit gewann. “Ich brauche sein Lob nicht.”

“Blödsinn”, sagte Professor Sprout düster. „Severus weiß alles über Tränke, und ist berüchtigt dafür, dass es schwer ist ihn zufriedenzustellend. Mit der Gesichte eurer Feindschaft mußt du Talent haben, dass er überhaupt mit dir arbeitet.“

„Er hat mit mir gearbeitet weil er nicht erwartet hat zu überleben bis-.“ Black unterbrach sich als er sah, wie Professor McGonagall die Lippen schürzte, was nicht half um ihre Augen nicht Tränen zu lassen, während Professor Sprout ihn mit einem so wütenden Blick ansah, dass er für einen Augenblick vergaß, dass sie auf derselben Seite standen.

"Severus ist nicht tot”, sagte sie nur. “Aber mit der Hilfe eines aussendensverändernden Zaubers könntest du einige der jüngeren Klassen übernehmen. Der Zauber ist viel verlässlicher als Vielsaft und bleibt bestehen bis er entfernt wird. Ich nehme an, er ist so gut, weil er mit existierenden Zügen arbeitet und sie übertreibt.”

"Das ist zu riskant”, sagte Lupin. "Wenn es jemand herausfindet wird ein Dementor..."

"Das war immer ein Risiko”, sagte Black, auch wenn die Farbe sichtbar aus seinem Gesicht gewichen war, als die Dementoren erwähnt wurden. „Aber ich weiß nichts über das Unterrichten.”

"Mehr als früher”, sagte Flitwick. "Du hast in deiner Animagusform in einigen Stunden gesessen. Du mußt etwas aufgeschnappt haben.”

„Ja. Daß ich kein Lehrer bin. Ich würde die kleinen Bastarde umbringen, sobald sie sich aufführen würden. Und sie fangen immer an sich aufzuführen.“

„Nicht in Severus’ Stunden, da nicht“, sagte Professor Sprout. "Oder in meinen. Es ist an der Zeit, dass du ernsthaftere Arbeit übernimmst. Du und March, ihr könntet morgen am aussehensverändernden Zauber arbeiten.” Sie benutzte diesen Tonfall so selten, dass es immer wirkte wenn sie es tat.

Black nickte ergeben, bevor er aus dem Fenster blickte, wo der Regen nun gegen die Seite des Schlosses schlug. “Ich sollte draußen und auf Patrouille sein”, murmelte er. “Es würde Snape ähnlich sehen, jetzt zurück zu kommen,.”

“Ich gehe mit”, sagte Lupin.

“Nein. Bleib und stell sicher, dass ich mich nicht für etwas anderes als Freiwilliger melde”, grinste Black bevor er aus dem Arbeitszimmer schlüpfte.



Selbst sein dichtes Fell reichte nicht aus um Black trocken zu halten, als er um die über einen Meter hohe Steinmauer streifte, die die Grenzen des Geländes markierte, während er die unsichtbaren Schutzzauber prüfte, die es eigentlich schützten. Es brachte nichts, wenn man sich darauf verließ, dass die Wesen, die den Verbotenen Wald bewohnten, andere Markierungen der Grenzen respektierten. Die riesigen Eisentore waren geschlossen und abgesperrt und das Schloß war in dieser Zeit über- und unterirdisch geschützt. Black konnte ein drohendes Gefühl nicht abschütteln als er aufmerksamer als je zuvor ohne Unterbrechung auf- und ablief, und dabei immer wieder die Richtung änderte, um nicht vorhersehbar zu werden.

Er schüttelte das Wasser aus seinem Fell während er unter dem Schutz einer alten Ulme stand, sah das leichte Licht am Horizont und hoffte, dass der Morgen nicht weit entfernt war; der Sturm war vorüber, der Wind ließ nach und der Regen verlangsamte sich zu einem schweren Tröpfeln. Er genoß seine wiederhergestellte körperliche Kondition, rannte, weil es ihm Spaß machte und prüfte seine Ausdauer für den Tag, an dem er sie am meisten brauchen würde.



Es war seit einer Stunde hell als der Hunger ihn dazu brachte zu beschließen, hinein zu gehen; er würde später wieder herauskommen, mit etwas Glück würde die Ausrede ihn vor ihren Plänen retten, zu versuchen, ihn zu einem Lehrer zu machen.

Er fühlte, dass etwas nicht stimmte. Die Haare auf seinem Nacken fingen an sich aufzurichten und er hielt an und schnupperte in die Luft. Aber nach so vielen Wochen ohne Regen hatte der Sturm eine Vielzahl an gegensätzlichen Gerüchen freigesetzt, so dass seinem Hundeteil fast schwindelig wurde von all dem was auf seine Sinne einstürmte. Er zwang sich dazu, langsam zu gehen, und kam hinter dem Schloß hervor und hielt auf das Haupttor zu, das Hagrid ein einigen Stunden öffnen würde.

Etwas stimmte nicht, Trümmer lagen vor den Toren und er fing an darauf zuzurennen, bis er die Brocken sehen konnte, die von den zerschmetterten Köpfen der Steinskulpturen der geflügelten Eber übrig waren, die normalerweise die Pfosten an den Seiten der Tore schmückten.

Ein Geruch wurde stärker als alle anderen, und er sah sich um, als etwas Warmes und Berauschendes auf seinen Kopf spritzte: Blut. Beherrscht von Hundereaktionen fing er gegen seinen Willen an zu sabbern. Er sah auf und bemerkte, dass die Steinköpfe der geflügelten Eber von den abgeschlagenen Köpfen von Argus Filch und seiner Frau Majolica ersetzt worden waren, die so viele Jahre über in ihrer Animagusform Mrs Norris gefangen gewesen war. Es war noch immer eine Spur Fell um den Rest ihres Halses zu sehen.

Menschliche Abscheu stieß an tierische Panik und einen Augenblick lang konnte Black nicht reagieren.

Er bellte so laut er konnte, als er zum Schloß zurück rannte und sah nicht hinter die Tore, wo ganz am Rand des Verbotenen Waldes die zusammengebrochene Gestalt eines Mannes lag. Er lag wie tot da und sah aus wie ein Bündel zerbrochener Stöcke, die eine achtlose Hand weggeworfen hatte. Sein schwarzer Umhang klebte durchnässt an ihm, die weiße Maske, die er in einer verkrampften Hand hielt, war nicht bleicher als das, was man von seinem Gesicht sehen konnte. Seine Glieder waren unnatürlich ausgestreckt, als wären sie ausgerenkt, sein Körper war verdreht. Nur der Schweiß auf seiner Haut verriet, dass er am Leben war; das, und der Schmerz in seinen Augen, die alles zu sein schienen, was er bewegen konnte.



AUTHOR'S NOTE



Penis erectus non conscientious - ein erigierter Penis hat kein Gewissen.

Die älteste und am wenigsten wirksame Ausrede die es gibt.

Siebzehn

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