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Vier



Sie war über Nacht wieder im Krankenflügel weil Madam Pomfrey sie einmal angesehen und “Schock” erkannt hatte. Hermine schlief schlecht, wie immer seit der Zeit, als sie das letzte Mal hier gewesen war. Wieder waren ihre Träume chaotisch und bedrohend, bevölkert von Schatten und dem Schrecken, dass ihr ihr Geist Stück für Stück gestohlen wurde.

Sie wachte erschrocken auf, mit rasendem Herzen und trockenem Mund. Es war das fünfte Mal, dass es geschehen war, aber außer ihr war niemand in dem langen, dunklen Raum. Snape hatte seine Bitte um Freiheit erfüllt bekommen und sich in seine Räume zurückgezogen, obwohl Madam Pomfrey leise gedroht und gewarnt hatte. Sie wünschte sich, sie wäre in ihrem eigenen Bett in dem kleinen Zimmer das sie für die Ferien in Beschlag genommen hatte, so dass sie nicht im Gryffindor Schlafsaal isoliert war, und sah nach der Uhr. Bald würde es hell werden.

Sie zog sich schnell an, sah dann auf und bemerkte, dass Madam Pomfrey auf sie hinunter lächelte. “Ich habe nicht erwartet, dass du schon auf bist.“

„Ich konnte nicht schlafen“, erklärte Hermine. „Ich dachte ich würde wieder in mein Zimmer gehen um zu baden, und mich dann umziehen und einige Zeit in die Bibliothek gehen.“

Madam Pomfrey lächelte resigniert. “Nun, wenn du Severus siehst, sag ihm von mir, dass er ein Idiot ist. Du siehst auf jeden Fall besser aus. Ab mit dir. Du hast deine Sache gestern gut gemacht.“

Hermine war schon auf dem Weg die Station hinunter, hielt aber an und drehte sich um. „Ich konnte nichts tun“, sagte sie mit einer Spur von Bitterkeit.“ “Das hat Severus aber nicht gesagt.“

Stolz hielt Hermine - gerade so eben - davon ab, zu fragen was es gewesen war. Sie verzog das Gesicht ohne besonderen Grund, bis sie sicher war, dass sie ihre Stimme unter Kontrolle hatte.

„Es war furchtbar. Er hatte solche... und es gab nichts was ich tun konnte. Nichts!“ Sie hielt inne und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Sie trug die zerknitterten Kleider des Vortages, weil sie zu beschäftigt gewesen war um daran zu denken, einen Hauselfen nach frischen Sachen zu schicken. „Ich möchte immer noch bei Ihnen Unterricht nehmen, aber ich weiß nicht wie... ich weiß nicht ob ich aushalten könnte, das wieder zu sehen.“

Madam Pomfrey betrachtete sie wissend und hatte genug verstand um nicht zu antworten.

„Es ist nicht sehr mutig von mir, oder“, sagte Hermine, die eine Art Lächeln aufsetzte.

„Ich wiederhole, du hast dich in einer beunruhigenden Lage sehr gut verhalten. Du mußt jetzt nichts entscheiden, aber wenn du etwas Rat möchtest-“

“Natürlich. Oh. Ging es mir so schlimm?”, fragte sie müde.

„Besser als Severus. Aber das heißt nicht viel. Nimm dir ein paar Tage frei. Viel frische Luft, Bewegung. Lachen wäre gut.“

„Ja“, stimmte Hermine zu. „Nur nicht sehr wahrscheinlich.“ Sie murmelte einen Dank und ging weiter.



Die Stille war so bedrückend, dass es sich anfühlte, als müsste sie sie ersticken. Hermine musste auf einmal hinaus - weg von den Geistern und den Bildern, deren Inhalte ihr zuwinkten, und den unsichtbaren Augen der Hauselfen. Sie war durch und durch heimwehkrank und ging hinaus in die süße, kühle Luft gerade als die Sonne den Horizont berührte.

Aus dem Kamin von Hagrids Hütte kam kein Rauch - er musste noch in Norwegen sein um Drachen zu beobachten. Sie erreichte den Rand des Verbotenen Waldes, hielt an und ging dann vom Wald weg und auf die von der Sonne verbrannten Wiesen zu, die mit vom Alter gebeugten und verdrehten Bäumen umringt waren. Sie fing endlich an sich zu entspannen als sie das Schloß nicht mehr sehen konnte, und lehnte sich an den Stamm einer Silberbirke Sie war gerade weit genug von den Raubtieren im Verbotenen Wald entfernt, um das Geräusch singender Vögel zu hören, und nach einer Weile bemerkte sie, dass Kaninchen am Rand der Wiese fraßen. Stück für Stück schlossen sich ihre Augen, als die Spannung ihren Körper verließ.



Sie schoß in die Höhe, ihre Augen vor Schreck geweitet, den Zauberstab in ihrer zitternden Hand, und bemerkte, dass sie nicht alleine war.

Snape kniete neben ihr, obwohl er sofort aufstand und sich ein paar Schritte zurückzog und die Hände beruhigend ausstreckte.

„Ich habe gehört, dass Sie - jemand - geschrieen hat“, sagte er, als sie ihn weiter anstarrte.

„Was habe ich gesagt?“, fragte sie in einem Versuch, ihre zum Zittern neigende Stimme zu kontrollieren. “Nichts verständliches.“

Trotz der Wärme des Vormittags zitterte sie und wünschte, sie hätte etwas schwereres getragen als dieses dünne, schwebende Kleid. „Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe.“ “Haben Sie nicht.“ Snape sah keinen Grund, aus dem er ihr sagen sollte, dass ihr Verschwinden aus dem Schloß Anlaß zu Sorge gewesen war. Eine unauffällige Bewegung seines Zauberstabs schickte eine Nachricht in den Himmel, wo Ceres Sprout, die auf dem Astronomieturm Ausschau hielt, sie sehen würde.

Hermines Augen wurden groß als unsichtbare Wärme sie umgab wie sanfte Seidenfalten. Sie entspannte sich dankbar, murmelte ein Dankeschön und fragte sich woher Snape gewusst hatte, dass sie genau das brauchte. Sie sah zu wie er auf einmal ins Gras sank, und dabei fast die Tatsache überdeckte, dass er keine große Wahl hatte, wenn er nicht umkippen wollte. Sie fand es schwer, sich in seiner Nähe natürlich zu verhalten, nun da sie nicht mehr an einem Ort waren, den sie als seinen natürlichen Lebensraum angesehen hatte. Sie brachte ihn mit der kühlen Dunkelheit des Tränkeklassenzimmers in Verbindung, oder mit den imposanten, zugigen Räumen des Schlosses.

Erst als Snape sie scharf anblickte wurde ihr klar, dass sie gestarrt hatte, als hätte sie ihn das erste Mal gesehen. Der Schatten seines Profils streckte sich über das kurze Gras und war ihr vertrauter als ihr eigenes: dünn, groß, krumme Nase, ein Mund, praktisch ohne Lippen, und lange, fettige Haare, die ihm in die Augen hingen. Es war ein rechtes Kunstwerk, zumindest als Silhouette. Sie fragte sich ohne viel Interesse, wie es wirklich aussah; es war kaum wichtig. Sie nahm an, dass sie immer das Bilds sehen würde, mit dem sie aufgewachsen war.

„Es ist offensichtlich, dass Sie nicht gut schlafen. Wie lange geht das schon so?“, fragte Snape.

Es fiel ihr nicht ein zu lügen. „Es fing an, als ich das letzte Mal im Krankenflügel war.“

Er betrachtete sie nachdenklich. „Es gibt eine Idee die besagt, dass Träume für unser waches Leben wichtig sind.“

„Es gibt Idioten die alles glauben“, schnappte sie bevor sie ihm einen Blick zuwarf. “Glauben sie es?”

„Oh, ja“, sagte er leise.

„Warum?“

“Persönliche Erfahrung.”

“Oh.” Sie strich den weichen, zerknitterten Stoff ihres Kleides zwischen ihren Fingern glatt bevor sie ihn wieder los ließ. „Sollten Sie sich nicht ausruhen?“ Sie betrachtete ihn mit kritischem Blick

„Ich habe 12 Stunden geschlafen. Das reicht jedem. Haben Sie Hunger?“

„Ich bin am verhungern“, sagte Hermine überrascht.

„Ich auch. Und ich sehe keinen Grund dazu, draußen zu essen, wo alle wilden Tiere in der Nähe meinen, sie hätten das Recht, meine Mahlzeit zu teilen. Sollen wir zurück gehen?“

Er war vorsichtig, bemerkte sie, um es eher wie einen Vorschlag als einen Befehl klingen zu lassen.

Während der Rückweg nach Hogwarts in Stille verlief, war er angenehmer als sie erwartet hätte. Als sie durch die schweren Vordertüren kamen strömte eine Reihe Geister vorbei, die sie alle begrüßten. Die Haustreppe ging gehorsam wieder für sie in Position. Auf einem Balkon weit über ihnen stand McGonagall und rief ihnen einen Gruß herunter, bevor sie weiter ging. Lächelnd fragte sich Hermine, warum Hogwarts ihr je seltsam oder beunruhigend vorgekommen war.

„Es ist wirklich unsere Heimat, nicht wahr“, murmelte sie, während sie die vertrauten Gerüche des Schlosses einatmete.

„Ich habe es immer so empfunden“, sagte Snape unaufmerksam, bevor er das Gesicht verzog.

Hermine hatte genug verstand um das Thema nicht fortzusetzen.

„Gibt es auch moderne Geister?“, fragt sie als sie in die Große Halle gingen, die außer ihnen leer war.

„Das kommt auf Ihre Definition von „modern“ an. Natürlich ist Professor Binns derjenige den Sie fragen sollten.”

Hermine grinste. “Das klingt als hätten Sie ihn auch in Geschichte gehabt.”

„Leider, ja. Ich habe in seinen Stunden viel Schlaf nachgeholt. Ich glaube nicht, dass sie sich seit Jahrzehnten verändert haben. Nicht dass ich da reden sollte. Ich habe manchmal das Gefühl, als könnte ich die Erstklässlertränkerede im Schlaf halten.“

„Vielleicht, aber es besteht keine große Gefahr, dass Ihre Schüler einschlafen“, sagte Hermine mit Gefühl.

Snape grinste wie ein Hai. “Das ist der Gedanke dahinter.“

Weil im Augenblick so wenige in Hogwarts waren, hatten sie angefangen, einen kleineren runden Tisch zu benutzen, anstatt des eindrucksvollen hohen Tisches, der über die ganze Halle blickte. Snape zog Hermine mit der automatischen Höflichkeit, die ihm eine zweite Natur war, auch wenn er einer unglücklichen Schülerin die Standpauke ihres Lebens und doppelte Strafarbeit gab, einen Stuhl heraus.

„Setzen Sie sich nicht zu mir?“, fragte Hermine auf einmal.

Seine Augenbrauen hoben sich.

„Ich habe nichts zu lesen“, fügte sie mit ruhigem Gesicht hinzu.

„Ich auch nicht“, sagte er, wofür sie ihn leicht anlächelte.

“Gut, dann kann ich Ihnen guten Gewissens Fragen stellen. Ich verspreche, es nicht zur Gewohnheit werden zu lassen“, fügte sie schuldbewusst hinzu. „Ich muß Sie in der Bibliothek in den Wahnsinn getrieben haben - ich hasse selbst Unterbrechungen wenn ich arbeite.“

Snape sah verwirrt aus. „Was hat denn diese Meinungsänderung verursacht?“

Hermine wurde heiß vor Verlegenheit, und sie betrachtete die Tischoberfläche. „Gestern sagten Sie... es ist offensichtlich, dass ich mich zu einem Ärgernis gemacht habe.“

„Ich habe gesagt -? Ich erinnere mich nicht daran. Wahrscheinlich weil ich gehofft habe, Sie zu verjagen bevor ich zusammenbrach. Seien Sie versichert, Ms Granger, wenn ich unserer Diskussionen müde werde, wird es Ihnen klar sein. Nun, was wollten sie mich fragen?“

„Ich schreibe für Madam Pomfrey eine Arbeit über die Verwendungszwecke von Natterzungenfarn. Und ich habe mich daran erinnert, dass Sie das einige Male erwähnt hatten. Ich hoffte wir könnten besprechen-“ Sie hielt inne als das Essen ankam, und griff automatisch nach der Kaffeekanne, gerade als Snape nach dem starken schwarzen Tee griff, den er vorzog. Erst jetzt, als sie sah, dass seine langen Finger etwas ungeschickt hantierten, wusste sie ihre sonstige Schnelligkeit und Eleganz noch bei den einfachsten Dingen zu schätzen.

„Ja?“, fragte er.

Hermine spielte mit ihrer Kaffeetasse, dann stellte sie sie ab, bevor sie etwas ausschütten konnte. „Ich wollte mich ordentlich dafür entschuldigen, dass ich Sie unprovoziert angegriffen habe. Es war leichter Sie zu hassen als einzusehen... Ich wollte nur, dass Sie wissen, dass es nicht wieder geschieht.“

„Ah, ich sehe, dass mir der Mitleidseffekt hilft“, spottete Snape, der in sekundenschnelle seine unerträglichste Seite ans Licht brachte.

Hermine widerstand der Versuchung, ihm ihren Teller mit Melone über den Kopf zu kippen. „Nein, nur die verspätete Erkenntnis, dass wir uns wenn wir ihn- - Voldemort - besiegen wollen, es uns nicht leisten können, unsere Energie auf belangloses zu verschwenden.“

Snape lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, nahm einen Schluck Tee, verzog das Gesicht, sprach einen Kühlzauber und nahm noch einen Schluck. „Gut gemacht, Miss Granger. Eine Standpauke und Ablehnung in einem. Hervorragend. Ihre Entschuldigung ist angenommen. Das Thema ist beendet. Zumindest bin ich sicher, dass das Thema beendet ist”, fügte er spitz hinzu.

„Ich verstehe nicht - .“ Es dämmerte ihr. „Oh, Sie meinen, ich soll Harry oder Ron nicht sagen, dass ich Sie zusammengeschlagen habe,“

„Niedergeschlagen“, korrigierte er mit scharfer Stimme.

Sie grinste ohne Bedauern.

Die Muskeln um seinen Mund und seine Augen entspannten sich, als es mit einem leisen Lächeln zur Kenntnis nahm. Es war zwar flüchtig, aber sie hatten einen Augenblick wahren Verständnisses, und sie wussten es beide.

Kopfschüttelnd hob er abwehrend die Hände. “Ich habe heute früh nicht annähernd genug Koffein getrunken, um mich mit Ihnen zu messen.“ Er ignorierte die verschiedenen Möglichkeiten für den ersten Gang und nahm sich Tomaten, Pilze, Schinken, Wurst, Rühreier und Toast, und fing an, alles sauber und ordentlich zu essen. “Darf ich Sie dann etwas fragen, bevor Sie noch mehr Tee trinken, Professor?“

„Ich sehe, dass Sie es sowieso tun werden“, sagte er resigniert, aber er sah belustigt aus, und der Charme des halben Lächelns, das seiner Kontrolle entkam, überraschte Hermine, so dass sie vergaß was sie sagen wollte.

"Miss Granger?"

"Äh, ja. Ein Guavenkern ist mir im Hals steckengeblieben”, log sie. „Äh, ich habe über diese alte Verletzung von Ihnen nachgedacht.“

„Meine Angelegenheiten gehen Sie nichts an.“

„Dafür ist es etwas spät, oder?“

Snapes Ärger war kaum ein Geheimnis, und diese Gelegenheit unterschied sich nicht von anderen. Er war vielleicht müde, aber es wurde klar, dass seine Zunge ihre Schnittigkeit oder die Fähigkeit zu verletzen nicht verloren hatte.

Hermine war mit ihrem Obst fertig und nahm sich Pilzomelett und ein paar Tomaten und fing an, mit offensichtlichem Vergnügen zu essen. Irgendwann verlegte er sich darauf, sie mit einem Blick anzustarren, in dem sich Ärger, Frust und Respekt mischten.

„Ich muß nachgelassen haben“, murmelte er, als er sich wieder Tee einschenkte.

„Nicht merklich“, tröstete sie ihn, und fragte sich, wann sie angefangen hatte, lebensmüde zu werden.

„Miss Granger, würde es Ihnen etwas ausmachen mir zu sagen was zum -?“

Als sie sich nach vorne beugte um nach der Kaffeekanne zu greifen, fiel ihr ihr offenes Haar über die Schulter. Die verschiedenen Gerüchte waren schmerzhaft vertraut, ebenso wie die Erinnerung an die Brust an seiner Wange. Sein Blick fiel auf ihren Busen, dann wandte er sich ab sobald ihm klar wurde, was er da machte.

‚Oh Fuck’, dachte er als er so schnellhart wurde wie ein hormoneller 15jähriger. Er war immer zu empfänglich für den Geruch einer Frau geworfen; wenn er unterrichtet hätte, hätte er zumindest einen Umhang getragen. Vielleicht waren sie deswegen erfunden worden, dachte er unbestimmt. Schlimm genug in einem klebrigen Bett aufzuwachen, zum ersten Mal seit...

Hogsmeade. Er würde heute Nachmittag nach Hogsmeade gehen. Zumindest waren keine lauten Erstklässler da, die sehen würden wie Professor Snape in 'Madam Min's Hause der Freude’ ging, obwohl er keine Ahnung hatte, wo Hexen hingingen. Irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass Poppy die Örtlichkeiten, die sie dort hatten benutzte. Kein Thema mit dem er sich beschäftigen wollte, vor allem nicht während Miss Grangers Brüste...

"Professor?"

Er stöhnte fast als die warme Welle ihn überkam aber er schaffte es - gerade soeben - seine glasigen Augen auf Hermines besorgtes Gesicht zu richten. Er konzentrierte sich darauf, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen, was wenig half, weil er nur die wunderbaren Düfte riechen konnte, die von Hermine Granger ausgingen.

„Soll ich jemanden holen?“, fragte sie, wobei sie näher kam. Ihre sommersprossige Haut war weiß und zart wie -

„Nein“, murmelte er. sein Mund schien voller Zunge zu sein. Leider war es seine eigene. Sie hatte wunderschöne Haut, und für seinen Seelenfrieden war viel zu viel davon zu sehen. Wenn Minerva je bemerkte, dass er wegen einer ihrer geschätzten Schüler einen Steifen bekam, wäre Kastration eine leichte Wahl, verglichen mit dem was sie ihm antun würde. Und zu Recht. Minerva war nicht die Einzige, die ihre Schüler beschützte. Keiner von ihnen würde tolerieren, dass ein Lehrer seine Vertrauensposition ausnutzte. Er war kein Perverser, nur ... geil, gab er zu, gefangen zwischen Stolz, Erleichterung und Schande. Und er musste sich in den Griff bekommen. Schlechte Wortwahl, schloß er, und rutschte leicht auf seinem Stuhl herum. Das Problem war, dass er genau wusste was er brauchte, und das würde er nicht bekommen, wenn er nicht nach Hogsmeade fliehen konnte, also musste er etwas tun um das Problem unter Kontrolle zu bringen.

Er atmete leise aus, als er seinen eigenen Körper mit Hilfe eines sehr vorsichtigen Entspannungszaubers unter Kontrolle bekam. Er öffnete die Augen und sah, dass Hermine ihn mit vor Sorge riesigen Augen anstarrte.

„Suchen Sie sich ein anderes Hobby, Miss Granger. Ich bin in Ordnung. Essen Sie Ihr Frühstück auf und lassen Sie mich das meine in Frieden genießen.“

Nur, dass sie das nicht erwartet hatte, und der Schmerz in ihrem Gesicht war der eines Kindes, das für ein Vergehen geschlagen worden war, das es nicht verstand. Gegen seinen Willen fühlte Snape Bedauern, seufzte und versuchte es wieder gutzumachen.

„Der Natterzungenfarn ... was wollten Sie besprechen?“ Es zeigte sich, wie viel Schaden er angerichtet hatte, da er noch einige Fragen stellen musste, um mehr als einsilbige Antworten von ihr zu bekommen, aber schließlich stützte sie, angelockt von dem roten Faden, den er ihr auslegte, die Ellbogen auf den Tisch und stürzte sich in das Gespräch.

Vier Stunden später lag der Tisch voller Bücher und Pergamente, und sie konzentrierten sich völlig auf das Gebiet ihrer Diskussion, das sich, was unvermeidlich war, verbreitert hatte.

Das Geräusch eines Räusperns ließ sie aufblicken, so dass sie sahen, wie Madam Pomfrey sie finster anstarrte.

„So viel zum Ausruhen in deinem Zimmer“, sagte sie zu Snape. "Von Ihnen habe ich besseres erwartet, Miss Granger."

"Poppy, ich bin - “ Snape stand auf.

„Grau, das bist du. Was Sie hätten bemerken sollen, Miss Granger. Severus, du mußt dich ausruhen. Entweder ich hole dich mit einer Trage, oder - Oh, Remus. Guten Tag. Würdest du mir den Gefallen tun, Severus in seine Räume zurück zu bringen?”

„Natürlich. Wenn du denkst, dass er mitkommt“, sagte Lupin nur halb im Scherz.

„Falls es jemand vergessen hat, ich bin noch da und -“ Seine Beine gaben unter ihm nach, und so setzte sich Snape schneller wieder als er vorgehabt hatte.

Hermine brachte all die Bücher in die Bibliothek zurück, die Snape gerufen hatte ohne auch nur seinen Stuhl zu verlassen, und blieb da ohne zu bemerken, wie viel Zeit verging, während sie anfing, selbst zu forschen. Sie blickte auf als Madam Pomfrey sich dem Tisch näherte an dem sie saß.

„Geht’s ihm gut?“, fragte Hermine mit seltsamem Schuldgefühl.

“Nur erschöpft.”

“Er hat nichts gesagt”, rechtfertigte sich Hermine, die sich immer noch fragte, was der letzte Hinweis gewesen war, den er ihr gegeben habe. “Und das überrascht Sie?“, sagte Madam Pomfrey genervt bevor sie seufzte und zögerlich lächelte. „Ich weiß nicht warum ich Ihnen die Schuld gebe, Kind. Wenn man Severus ein interessantes Gespräch gibt könnte man ihm ein Bein abschneiden, ohne dass er es merkt. Nicht, dass Sie viel besser wären. Aber zumindest haben Sie Beide gegessen.“

„Er hatte wieder einen Anfall, oder“, sagte Hermine leise.

„Nicht annähernd so schlimm wie gestern. Er schläft schon seit ein paar Stunden. Was im Augenblick das Beste für ihn ist.“

„Keiner der Schmerzlinderungssprüche, die ich gestern versucht habe, hat funktioniert.“

Madam Pomfrey setzte sich neben sie. „Schau nicht so tragisch drein. Keiner der Schmerzlinderungssprüche hätte gewirkt, egal wer sie ausgesprochen hätte. Es ist noch eine Nebenwirkung des Cruciatusfluchs - es soll keine Erleichterung geben. Ich hätte dem Bastard, der ihn erfunden hat, einen Haufen zu sagen”, sagte sie mit einem anderen Tonfall und einem unvertrauten Licht in den Augen.

Hermine hörte sie kaum. Der Cruciatus... einer der Unverzeihlichen. Harry hatte einmal versucht zu beschreiben wie es sich anfühlte, aber er hatte geschaudert, aufgehört und sich geweigert, wieder davon zu reden.

„Bei Harry hat es nicht so gewirkt”, sagte sie.

“Harry hat nur einen kurzen Schlag erhalten. Severus hat … nicht einmal er kann es noch zählen.”

Hermine wurde kalt vor Furcht. „Nevilles Eltern wurden unter dem Cruciatus wahnsinnig." Der Gedanke daran, dass dieser Geist, dessen Ausmaß sie erst ansatzweise anfing zu verstehen, vernichtet wurde, machte sie - verdammt. Als hätte sie nicht schon genug Leute, um die sie sich Sorgen machen musste.

“Ja.” Madam Pomfrey sah nüchtern aus. “Aber niemand weiß wie lange sie gelitten haben. Der einzige Segen dabei ist, dass Severus nur kurze Schläge erleidet. Aber wie viele er noch ertragen kann bevor - Himmel, ich sollte es nicht mit Ihnen besprechen”, murmelte sie besorgt aussehend.

„Och werde es keinem sagen“, sagte Hermine. „Er arbeitet für Professor Dumbledore, oder?“ Sie versuchte und versagte dabei, Madam Pomfreys Gesichtsausdruck zu deuten.

„Kind, ich sollte wirklich - “

„Denken Sie ich würde es jemandem sagen? Ich hoffe nur, dass das was er tut es wert ist, dass er all das durchmacht.”

„Ich auch“, sagte Madam Pomfrey mit leerer Stimme, hin- und hergerissen zwischen dem, von dem sie wusste, dass sie es tun sollte, und ihrem Instinkt. Sie verabscheute den Obliviatezauber und fand, dass er zu oft mit zu wenig Grund benutzt wurde. Sie wusste, dass Snape ihre Meinung teilte und beschloß, dass sie mit ihm reden würde, bevor sie die Angelegenheit bei Dumbledore erwähnte.

„Ich habe über die Unverzeihlichen nachgeschlagen, nachdem Harry ihnen wahrscheinlich wieder gegenüberstehen wird“, sagte Hermine.

„Dann weißt du wahrscheinlich so viel wie ich. Es ist nur sehr wenig über sie geschrieben worden. Ich stelle mir vor, dass einer der Menschen, die das meiste darüber wissen, Severus ist, und sein Wissen wurde hart erkämpft. Aber es ist keine Angelegenheit, die wir besprechen sollten, nicht einmal unter uns. Es bringt Severus' Leben in Gefahr, und vieles andere.”

“Sie können mir trauen”, sagte Hermine und versuchte die Fragen zu ignorieren, die in ihrem Geist brannten. “Meine Liebe, wenn das infrage stehen würde, wären Sie den Sommer über nicht hier“, sagte Madam Pomfrey trocken.

Hermine blinzelte. „Daran habe ich nie gedacht“, gab sie zu.

„Wir konnten es sehen. Ja, nachdem Sie so viel über den Cruciatus nachgeschlagen haben, können Sie mir auch sagen, was Sie gefunden haben. Wer weiß, vielleicht haben Sie einen Hinweis darauf gefunden, wie man ihn besiegt.“



***



Dumbledore hielt Wache an Snapes Bett und bemerkte die angespannten Falten die nicht einmal der Schlaf verschwinden lassen konnte. Müde rieb er sich die Nase. Er fragte sich, warum jemand eigene Kinder wollte; es war schwer genug sich um die anderer Leute Sorgen zu machen.

Snape zuckte im Schlaf. Unzusammenhängendes Gemurmel entkam ihm. Dumbledore beugte sich vor und legte Snape eine Hand auf den Kopf, aber er konnte nur sehr wenig bieten. Selbst Phönixtränen halfen nicht, gegen die Wirkungen des Cruciatusfluches anzukämpfen. Aber er war nicht ganz machtlos. Er konzentrierte sich, seine Lippen bewegten sich stumm, sein starrer Blick blieb auf dem jüngeren Mann liegen. Nach einer Weile entspannte sich Snape und glitt in tieferen, heilenden Schlaf.

Dumbledore lehnte sich bleich vor Müdigkeit zurück. Sein Gesicht war grimmig. Poppy war deutlich über Severus’ Chancen gewesen, viel mehr davon zu überleben. Niemand hatte aber aus den Ferien viel Nutzen gezogen, und die Tage vergingen zu schnell. Sie brauchten mehr Zeit. Um zu heilen und zu planen.

Und sie brauchten natürlich ein Wunder. Aber es könnte länger dauern um das zu besorgen.



***



Dumbledore saß an seiner zweiten Kanne Tee, und hörte auf zu tun als würde er essen, als der letzte Lehrer ging, um sich um seine verschiedenen Pflichten zu kümmern. Er sah müde aus, bevor sie noch zu arbeiten anfingen. Die Schutzzauber, die das Schloss und das Gelände schützten zu stärken, war zu den besten Zeiten erschöpfend, und es war alles andere als das. Ihre Stimmung war auf einem Tiefpunkt, die Kraftreserven liefen auf Grund, und alles was er anzubieten hatte, waren leere Worte.

„Direktor?“

Er blickte auf und sah Hermine Grangers ehrliches junges Gesicht vor sich. Sie versprach, eine bemerkenswert schöne Frau zu werden - sie war schon eine verlässliche Freundin. “Guten Morgen, meine Liebe.“

„Geht es Ihnen gut, Direktor? Sie sehen nur aus als ob...“ Alt. Sehr, sehr alt. Und zerbrechlich. Also ob... “sind alle- ist alles - in Ordnung?“

„Professor Snape hat die letzten 16 Stunden im Heilschlaf verbracht, allen anderen geht es gut, und alles ist in Ordnung und wenn nicht jetzt, so zumindest bald. Madam Pomfrey hat erwähnt, dass Sie mich sprechen wollen? Wir sind hier ziemlich alleine. Ja? Was kann ich denn für Sie tun?”

Hermine vergaß ihr leicht unruhiges Gefühl und setzte sich neben ihn, wobei sie sich über die Erhabenheit wunderte, die er ausstrahlte. Sie war wunderbar aufmunternd, auch wenn sie es nicht wirklich glaubte.

„Es hat etwas damit zu tun, was ich in der Muggelwelt zu tun habe. Ich bin erst im September gesetzlich erwachsen. Ich muß wieder zum Haus meiner Eltern, ihre Sachen in Ordnung bringen, loswerden was ich nicht brauche, das Haus verkaufen .. Ich habe mich gefragt, ob ich meine Sachen nach Hogwarts bringen könnte, bis ich wieder ein eigenes Zuhause habe?“

„Natürlich. Wenn es etwas gibt, das das Schloß hat, so ist es genug Platz. Sie werden für die Ferien Ihre eigenen Räume brauchen. Ich werde mit Minerva sprechen."

„Danke. Ich könnte auch jemanden brauchen den ich den Muggelautoritäten als meinen gesetzlichen Vertreter zeigen kann.“

„Die Weasleys haben sich angeboten, das weiß ich, aber wir wagen es nicht, Arthur unter Muggeln loszulassen. Außerdem denke ich, dass er und Molly Sie wahrscheinlich zu sehr an Ihre Eltern erinnern, als dass Ihnen diese Lösung recht wäre.“

Hermine nickte, dankbar darüber, dass sie es nicht erklären musste.

„Wie ich gedacht habe. Nun, die Formalitäten müssen in beiden Welten beachtet werden, zum Glück für uns kenne ich genau den richtigen Mann. Er hat schon ein paar Mal für mich gearbeitet. Es gibt eine Erstklässlerin, die im September kommt - Grania Frayne. Ihre Mutter, Samantha, ist eine Hexe. Ihr Vater, Peter ist ein Muggelanwalt, der sich auch mit Zauberergesetz auskennt. Ein hervorragender Mann. Wenn er Ihnen recht ist, werde ich ihn für Sie ansprechen.“ “Danke, Direktor. Ich hätte gerne alles in Ordnung gebracht bevor das Schuljahr wieder anfängt. Obwohl nicht viel Zeit ist.“

„Es sollte reichen“, sagte Dumbledore ruhig. „Nun, was deinen Vertreter betrifft. Es gibt besondere Regeln für junge Zauberer und Hexen. Du wirst einen Vormund brauchen bis du Hogwarts verlässt - egal wie alt du bist. Also brauchst du jemanden, der in beiden Welten akzeptabel ist, der in dieser respektiert und mächtig ist - und der frei ist, um die Aufgabe zu übernehmen. Was, wie ich fürchte, Severus, Minerva oder mich davon abhält, die Rolle zu übernehmen. Weder Hagrid, Ceres noch March würden, fürchte ich, einen Muggel lange überzeugen, und Vielsaft sollte wirklich für Zeiten äußerster Not reserviert bleiben. Was Poppy Pomfrey übrig lässt."

“Sie wäre perfekt”, sagte Hermine zufrieden. “Wenn es ihr nichts ausmacht.“

„Sie wird geehrt sein, ich sollte hinzufügen, dass jeder im Kollegium angedeutet hat, dass sie bereit sind alles zu tun was sie können, um Ihnen zu helfen. Severus zum Beispiel ist vielleicht besser geeignet, um dich in die Muggelwelt zu begleiten. Oder, in der Tat, wenn du die Winkelgasse besuchen möchtest. Er ist an Gefahr gewöhnt.“

„In der ersten Klasse Zaubertränke zu unterrichten ist hervorragendes Training“, stimmte eine vertraute Stimme hinter ihnen zu.

„Severus! Wie schön. Und Poppy. Wie günstig“, sagte Dumbledore freudestrahlend. “Severus, du siehst gut aus.“

„Ich fühle mich auch so, danke, Direktor“, sagte er, und bot Madam Pomfrey einen Stuhl an.

Hermine konnte es nicht glauben. Snape strahle so viel Lebenskraft aus, dass sie fast erwartete, die Funken zu sehen. Er hatte die Schärfe eines kalten Morgens, das Glänzen eines scharf geschliffenen Messers - und etwas anderes, das sie nicht recht beschreiben konnte, abgesehen davon, dass es sie belebte, indem sie einfach nur in seiner Gegenwart war.

„Hervorragend. Setzt euch, esst. Wir - Miss Granger und ich - haben euch beide um einen Gefallen zu bitten.”

“Eine Einleitung zu etwas unangenehmen wenn ich je eine gehört habe”, sagte Snape.

Dumbledore verschwendete keine Zeit damit zu erklären was er anbot.

„Ich wäre geehrt“, sagte Madam Pomfrey, während sie Hermine auf den Arm klopfte. „Danke, dass Sie mich fragen.“

„Ich sollte Ihnen danken.“ “Nicht nach der Traditon. Ich werde Ihnen später mehr über meine Pflicht Ihnen gegenüber erzählen, und über Ihre Rechte. Nun, was das Haus Ihrer Eltern betrifft. Severus sollte Sie dahin begleiten, denke ich.“

„Ich stehe Ihnen zu Diensten, Miss Granger", sagte er höflich.

Hermine warf ihm einen Blick zu und bemerkte überrascht, dass er es wirklich so meinte.

„Ich w-weiß, dass ich es hinter mich bringen sollte, aber ... noch nicht“, sagte sie mit einer Spur Verzweiflung. Sie konnte sich ihre alte Heimat nicht ohne ihre Eltern vorstellen. Und mit ihren Kleider und persönlichen Dingen, die durchsortiert werden mussten. Der Gedanke war unerträglich.

„Wann immer Sie wünschen“, sagte Snape.

„Poppy, mit deiner Einwilligung setzten wir jetzt den Vertrag auf“, sagte Dumbledore.“ Severus, würdest du Zeuge sein?“

„Eine Ehre, Direktor.“

“Vertrag?”, sagte Hermine unbestimmt, weil sie sich darauf konzentrierte nicht zu weinen - schon wieder.

Der Spruch, der den Vertrag zwischen Poppy und dir bildet, kann von keinem gebrochen werden - nicht einmal von Voldemort selbst. Magische Verträge werden nie leicht geschlossen, und nach meinem Wissen wurde nie einer entehrt. Aber als Zeuge verspricht Severus, dich zu schützen falls Poppy es nicht tun kann. Ist dir das recht?“

Überwältigt von dem, in das sie sich da hineingeritten zu haben schien, nickte Hermine.

„Natürlich kann der Vertrag ganz einfach beendet werden, wenn die Parteien ihre Meinung ändern, vorausgesetzt, dass frei zugestimmt wird.“

„Muggel können sie akzeptieren“, sagte Hermine mit Gefühl.

Dumbledore lächelte leicht. „Zweifellos. Dann fangen wir an.

Madam Pomfrey aß schnell ihr Stück Toast auf, und nahm Hermines Hand mit von der Marmelade klebrigen Fingern.

Dumbledore murmelte ein einfaches Wort und deutete mit dem Zauberstab erst auf Hermine, dann auf Madam Pomfrey und schließlich auf Snape, der seine Hände um die ihren legte, dort wo sie verbunden waren. Sein Griff war leicht, seine Haut warm und trocken, seine Fingernägel sauber und geschnitten.

“UND so soll es sein”, wiederholte Hermine als Letzte. Und der Vertrag war vollendet.

Snapes Hände glitten von den ihren.

“Hervorragend”, sagte Dumbledore. Das Glas seiner Brille spiegelte das Licht.

“Tee”, sagte Madam Pomfrey entschieden. “Das brauchen wir. Mehr Tee. Severus Snape, trinkst du immer noch diesen abscheulichen Dreck? Kein Wunder, dass deine Zähne so gelb sind.”

„Ich dachte, das liegt am Aussehensveränderungszauber“, sagte Hermine ohne nachzudenken.

„Dann hast du ihn bemerkt“, sagte Dumbledore. "Das dachte ich mir schon.”

“Ich habe mich nur gedacht, warum es notwendig war”, sagte Hermine in dem unschuldigen Tonfall, der bei ihrem Vater immer funktioniert.

Snape sah sie mit einem verärgerten Blick aus zusammengekniffenen Augen an.

Hermine fühlte wie ihr Gesicht Farbe annahm und schenkte sich mehr Kaffee ein.

„Bis Severus ein Lehrer wurde war das Durchschnittsalter der männlichen Professoren 93“, sagte Madam Pomfrey, die sch wieder ihrem Toast und der Marmelade widmete.

Hermines Gesichtsausdruck deutete an, dass Snape sich gut gehalten hatte.

Beleidigt verschluckte er sich. „Ich bin 37“, sagte er kalt. Die Eitelkeit machte ihn blind für die Falle bis es zu spät war.

„Ganz genau“, sagte Madam Pomfrey, “und junge Hexen und Zauberer auszubilden ist gefährlich genug ohne die Komplikationen die es gibt, wenn einige von ihnen sich dummerweise verliebt.”

Auf der Suche nach Rache warf Hermine Snape einen spekulierenden Blick zu.

„Denken Sie nicht mal daran, Miss Granger“, riet er ihr. Seine kräftige Stimme glitt über ihre Sinne wie Seide, aber das erheiterte Glänzen in seinen Augen verriet ihn.

“Da Hermine es weißt bringt es nicht viel, wenn du den Zauber den Rest der Ferien aufrecht hältst”, sagte Madam Pomfrey praktisch.

„Ich schätze nicht“, stimmte Snape zu. Die Teetasse noch in der Hand, murmelte er "Accio," und zog seine leere Hand an seinem Gesicht vorbei.

Obwohl sie wusste was geschehen würde keuchte Hermine als Snapes vertrautes Gesicht verschwamm und zu einem neuen Gesicht wurde - ähnlich und doch ganz anders.

Die Haare hatten noch immer das matte Schwarz von Krähenfedern, aber sie sahen samtweich aus, wenn auch ungehorsam, und waren zu einem unordentlichen Zopf gebunden und mit einem Stück Schnur befestigt. Seine Haut war eher oliv als gelb, die Zähne weiß aber schief, der Mund großzügig und nicht nur ein Schlitz. Die Nase war noch immer groß und leicht gebogen, flach und unregelmäßig und sah aus als wäre sie mehr aus einmal gebrochen worden. Er war nicht dürr sondern nur dünn, aber er hatte Muskeln, die an dem Mann, an den sie gewöhnt war, nicht zu sehen waren, nur die Augen waren unverändert, mandelförmig und schwarz wie ein Abgrund, obwohl sie sich nicht daran erinnerte, die lächerlich langen Wimpern je zuvor gesehen zu haben.

"Professor Snape," sagte sie. Sie fragte sich ob sie es sich einbildete oder er sich wirklich wandt.

"Miss Granger."

Zu ihrer Erleichterung war die Stimme dieselbe.

„Sie haben Ihren Zauberstab nicht benutzt um das zu tun“, sagte sie, um ihre Verwirrung zu überdecken.“

„Ich dachte das wussten Sie schon“, sagte er nicht sonderlich hilfreich.

„Sie kennen die verschiedenen Abstufungen der Fähigkeiten unter einzelnen Menschen“, sagte Madam Pomfrey. "Severus ist ein mächtiger Zauberer. Und er sah immer auf das herab was er „Zauberstabgewedel“ nennt. Versuch nur nie dir von ihm erste Hilfe leisten zu lassen. Du hast am Ende schlimmere Verletzungen als vorher - außer er hat einen seltenen guten Tag.“

„Deswegen haben Sie uns also immer zu Madam Pomfrey hinaufgeschickt?", sagte Hermine, die noch immer versuchte, sich an diesen vertrauten Fremden zu gewöhnen, sie war nicht sicher ob sie die Veränderung mochte oder nicht, und verbarg ein Grinsen. Sie hatte sich nie vorgestellt, dass einmal ein Tag kommen würde, an dem sie sich nach Snape sehnen würde.

„Das, und um ihr zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben”, sagte Snape, als er sich wieder kalten Tee einschenkte.

„Was die Arbeit ohne Zauberstab betrifft, so findest du vielleicht heraus, dass es dir bei einigen Zaubern gefällt. Du hast einige Jahre um deine Fähigkeiten zu vervollkommnen. Es eilt nicht“, sagte Dumbledore.

Snape schnaubte. “Da könnten Sie genauso gut dem Wasser sagen, es soll rückwärts fließen. Was jetzt?“, fügte er resigniert hinzu, als er entdeckte, dass Hermine ihn noch immer mit der Begeisterung von jemandem anstarrte, der gerade einen Bergtroll gesehen hatte.

„Ich habe mich nur gefragt, warum Sie sich die Mühe mit dem Aussehensveränderungszauber machen“, sagte sie mit einer Taktlosigkeit, die Sirius Black Ehre gemacht hätte.

Madam Pomfrey verschluckte sich an ihrem Earl Grey Tee.

AUTHOR'S NOTE

Wenn der Aussehensveränderungszauber entfernt wird, werden Nase, Stirn und Stimme zu denen von Rickman; alles andere gehört Snape.


Drei

Fünf

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