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Kapitel 13



Dieser Mann sah gut aus. Kalt, aber gut. Ihr Herz klopfte noch von dem Aufstieg und von der Tatsache, dass sie es tatsächlich gewagt hatte, hier überhaupt zu erscheinen. Sie hatte diese Akte gefunden, sie war versteckt worden. Aber nicht sehr gut. Und irgendwas sagte ihr: Das ist es. Was auch immer. Es passte ins Muster. Jemand der relativ neu hier war. Zu einer Zeit hergezogen, als die Briefe dieser Frau anfingen. Ungefähr. Gut, es war eine Spur, die beinahe keine war, aber mehr hatte sie nicht. Und die Akte war versteckt worden. Auch das musste etwas bedeuten. Und wenn nicht, würde niemand im Büro es je erfahren müssen. Sie hatte Gleitzeit genommen. Und niemandem gesagt, wohin sie ging. Und Snape war nicht da gewesen.

Snape. Sie musste an ihn denken, während sie diesem Mann gegenüber stand, der sie anstarrte. Mit eisblauen Augen. Genau das Gegenteil von Snape. Dunkel - hell. Und doch. Irgendwas hatten sie gemeinsam. Und sie fühlte ein erstes leises Ziehen von Panik irgendwo im Hinterkopf. Dieser Mann war kalt, wirklich kalt. Diese Augen waren flach, total flach. Keine Teiche, keine Tiefe. Sie wünschte, sie wäre nicht gekommen. Sie wünschte sich, sie hätte sich die Zeit genommen, sich eine wirklich gute Geschichte auszudenken. Nicht diese alberne Geschichte mit ihrem Studium der Astronomie in Llewellyn und wie sie ihn im Internet gefunden und in ihrer jugendlichen Begeisterung sofort losgezogen war, um ihn zu besuchen, und Erfahrungen auszutauschen. Oh Gott. Die Geschichte wurde nicht besser dadurch, dass sie keine Ahnung von Astronomie hatte. Von Astrologie schon, aber das war ja nicht ganz das gleiche. Sie konnte nur hoffen, dass er auch keine Ahnung hatte. Dann würde sie wissen, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Also mehr, als sie jetzt schon sehen, spüren konnte. Bei seinem Anblick liefen ihr wirklich kalte Schauer den Rücken herunter, und an denen war nichts zweideutig. Überhaupt nichts. Bei dem Mann wurde ihr nur kalt, eiskalt. Sie fröstelte in ihrer „Studentenkleidung“, die sie angezogen hatte, um ihre Tarnung zu wahren. Tarnung? Wem wollte sie das weismachen? Ihm sicher nicht. Sie änderte ihre Geschichte.

„Guten Tag, mein Name ist Hermine Honigtau und ich bin Soziologiestudentin im Auftrag der Stadt. Wir befragen alle besser gestellten Haushalte der Stadt nach ihrer Meinung zu verschiedenen Themen. Wie Parkplätze, ruhestörendem Lärm und so. Hätten Sie eine Minute Zeit für mich?“

‚Bitte nicht’, dachte sie. ‚Bitte, bitte nicht. Lass mich einfach wieder gehen, werf mich raus.’ Diese Geschichte war ja noch dümmer als die erste. Sie sollte nicht die Zeitung lesen, es bekam ihr nicht.

Sie machte ihr dümmstes, harmlosestes Gesicht und hoffte, dass ihre Montur aus Shorts und T-Shirt dazu beitrug, ihre Harmlosigkeit zu untermalen. Der Mann ihr gegenüber sah sie lange an. Zu lange. Am liebsten wäre sie einfach weggerannt, egal, was er von ihr dachte. Aber sie wollte ihm nicht den Rücken zuwenden. Nicht - so. Er trat zur Seite und ließ sie ohne ein Wort zu sagen ein.

Sabina lächelte ihn dümmlich an und ging an ihm vorbei ins Haus. „Vielen Dank. Es wird nicht lange dauern“. ‚Wenn das mal nicht berühmte letzte Worte werden’, dachte sie düster.


Kapitel 12

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