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Kapitel 42



Severus lief im Zimmer des Rektors auf und ab.

Alle waren zusammengerufen worden. Alle.

Er achtete nicht auf sie. Und sie gingen ihm aus dem Weg.

Gut.

Oder auch nicht gut.

Er hätte jetzt gerne jemanden niedergestreckt. Wenn ihm nur ein winzig kleiner Grund gegeben würde.

Nur ein ganz kleiner. Wie ein Huster. Oder ein Fuß, der ihm im Weg war.

Aber nicht einmal Black traute sich.

Schade eigentlich.

„Severus.“

Die Stimme Dumbledores. Wie oft er ihn wohl schon angesprochen hatte?

Er blieb stehen. Schwer atmend. Und sah den Rektor mit glühenden Augen an.

Seine Augen mussten glühen. Beinahe so wie die von Voldemort. Sie fühlten sich so an.

Voldemort würde auch glühen.

Diesmal würde er ihn erwischen. Richtig erwischen.

Er hätte nie gedacht, dass er sich noch einmal so fühlen würde.

Dass Voldemort ihn noch verletzen konnte.

Er hatte ihm doch schon alles genommen. Ehre und körperliche Unversehrtheit und das alles.

Ja.

So war das eben. Wenn man Gefühle für einen Menschen entwickelte. Man war verletzbar.

Deswegen hatte er sich diesen Luxus ja lange Jahre nicht gegönnt.

Und das war gut so gewesen.

Sabina würde dafür büßen, wenn er sie wiedersah.

Oh so sehr.

Und es würde ihr gefallen.

Aber erst einmal ...

Er richtete seine Augen auf:

„Potter.“

Potters grüne Augen sahen ihn an. War Mitleid in ihnen? Er sollte den Burschen auch umbringen. Dass er das wagte. Aber jetzt brauchte er ihn. Den verdammten Bengel.

Potter nickte. Langsam. Qualvoll. Schwarze Augen senkten sich in grüne.

Verständnis.

Verdammt.

Ja.

Snape nickte.

„Er ist es.“

Potter nickte wieder. „Ja.“

„Wo?“

„Ich weiss es nicht genau. Aber er ist hier, hier in der Schule.“

Der Junge war blass. Seine Narbe musste so schmerzen wie sein Arm. Teuflisch.

Von all den anderen Dingen mal abgesehen.

Voldemort hier. In der Schule. Dem sichersten Platz auf Erden. Hatten sie gedacht. Und sich auf einen Kampf in zwei Wochen vorbereitet. Nun, angefangen sich vorzubereiten. Und er war ihnen zuvorgekommen. Wieder mal.

Wieder einmal. Wie immer. Jedes verdammte Mal. Konnten sie nur auf ihn reagieren.

Er war so müde. Und alles tat weh.

Es half nichts.

Wieder musste er antreten. Und diesmal musste er gewinnen.

Denn noch einmal würde er das nicht aushalten.

Er würde gewinnen und dann weit weggehen. Nach Kanada oder so. Allein. Und nie wieder einen Menschen treffen, ob Zauberer oder Muggel, Mann - oder Frau.

Er löste seine Augen von denen Potters. Gut dass er hier war. Auch wenn es ihn schmerzte, das zuzugeben. Potter war ihre beste Waffe. Vielleicht ihre einzige. Auch wenn diese Waffe immer dünner wurde und dem Tode immer näher kam, mit jedem Kampf.

Konnte man nicht ändern.

„Wie? Hier in der Schule? Wer? Das kann doch nicht sein.“

Black. Natürlich. Snape fiel jetzt auf, dass seit Potters Satz alle durcheinander geredet haben mussten. Er hatte es nicht mal gehört.

„Albus.“

Dumbledore sah ihn an.

„Potter fühlt es. Ich fühle es auch.“

Er merkte, dass Potter nickte. Jetzt war er auch mit dem Jungen verbunden. Irgendwie. Das hatte ihm noch gefehlt.

Es konnte natürlich nützlich sein.

Dumbledore sah ihn an. Seine blauen Augen zeigten - alles Mögliche, über das Severus jetzt nicht nachdenken konnte.

„Ich weiss nicht, wie er es geschafft hat. Aber er ist hier.“

„Aber wie? Das kann doch nicht sein? Die Schule ist doch gesichert?“

Weasley.

„Harry, sag dass das nicht wahr ist.“

Granger.

Snape drehte sich um, gerade rechtzeitig um zu sehen, wie Potter seinen Freunden zunickte. Ziemlich unglücklich.

Er fühlte sich nicht besser. Aber es hatte keinen Sinn, jetzt darüber nachzudenken, wie Voldemort es geschafft hatte, in die Schule einzudringen. Er hatte es geschafft. Das war alles, was wichtig war.

Und wie sie ihn besiegen konnten, natürlich. Und Sabina retten.

„Potter“, sagte er. Der Junge sah ihn an. Mit diesem Blick. Nun, in diesem Fall war der Gryffindorsche Edelmut, Wagemut und das alles gut. „Wir beide werden versuchen, ihn zu finden.“

Wenn der Junge jetzt widersprach, war er tot. Auf einen Unaussprechlichen mehr oder weniger kam es ihm nicht an. Der Junge nickte. Was sonst? Wann hätte der berühmte Harry Potter auch schon mal vor einer Herausforderung zurückgeschreckt? Snape war ziemlich übel. Er hatte nicht mal die magische Befehlsstimme verwenden müssen.

„Gut“, sagte er. Seine Stimme klang sonderbar, selbst in seinen Ohren. Er sah das verbliebene Häuflein, das ihn mit unterschiedlichen Ausprägungen von Entsetzen beobachtete, noch mal an.

„Albus, du kannst mich finden, nicht wahr?“

„Ja, mein Junge.“ Gütige wenn auch sehr besorgte blaue Augen sahen ihn an.

„Ich kann dich auch finden, mach dir keine Sorgen.“ Remus. Der Satz endete mit einem Kiekser. Immerhin erkannte der Werwolf noch selber seine Lächerlichkeit. Was ihn seinem momentanen Partner überlegen sein ließ.

„Sorgen?“, sagte Snape. „Wie käme ich denn dazu?“

Aber er sah Remus noch einmal an, während er mit Potter in die Große Halle apparierte. Vielleicht nickte er ihm sogar zu.


Kapitel 41

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