Irren ist snapelich

 

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Kapitel 3


Sybill dröhnte am nächsten Morgen der Kopf als sie aufwachte. Sie warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass sie sich beeilen mußte, wenn sie pünktlich beim Frühstück sein wollte, und wenn sie vorher noch vor hatte zu joggen.

Sie richtete sich auf, und alles fing an sich an zu drehen. Syb wartete noch einen Augenblick und tapste schließlich langsam ins Badezimmer.

Nachdem sie sich kurz frisch gemacht hatte, zog sie sich ihr Sportzeug an. Graue Turnschuhe, eine schwarze etwas weitere Hose, und ein knallgelbes enges T-Shirt. Ihre Haare band sie sich zu einem Pferdeschwanz zusammen. Das T-Shirt das sie trug betonte wunderbar ihren perfekten Oberkörper, der kein überflüssiges Gramm Fett zu bieten hatte.

Sybill betrachtete sich im Spiegel und mußte kurz lächeln, sie sah genau aus wie ein Muggel. Kunststück- die Sachen hatte sie ja auch in einem Sportgeschäft für Muggel gekauft.

Die frische Luft tat ihr gut. Sie atmete einmal ganz tief ein, und genoss den Geruch vom Tau, der noch auf den Ländereien lag. Vom Wald wurde ein angenehm frischer Duft von den Bäumen herüber geweht. Als sie die Treppen hinunter ging, kam ihr der Gedanke, dass wohl der Morgen die schönste Zeit am Tag war, es schien alles noch so unberührt.

Sie lief am Waldrand entlang, wobei sie über Äste sprang, die dort herum lagen. Sie lief an Hagrids Hütte vorbei, und einmal um das gesamte Schloß herum.

* * * * *


Sybill bemerkte den Mann nicht, als sie im Schloß an den Kerkertreppen vorbei zum Westflügel gehen wollte. Severus kam gerade die Treppen hinauf und hielt auf der letzten Stufe inne, als sie an ihm vorbeirauschte.

Er zog eine Augenbraue hoch und sah ihr mit etwas schiefgelegten Kopf hinterher. Seine Augen blieben an ihrem Po hängen, der, wie er sich selber eingestehen mußte, unheimlich attraktiv aussah.

Bei diesem Gedanken, schüttelte er schnell den Kopf und schalt sich selbst, nicht solche Gedanken zu haben. Und schon gar nicht bei dieser Person, die ihn am Abend zuvor so ungehalten angeschrien hatte. Gut, er hatte sie auch angeschrien, aber sie wollte schließlich nicht damit aufhören ihn zu nerven, und da darf man schließlich mal seine Geduld verlieren, ging es ihm durch den Kopf.

Er setzte seinen Weg fort, und erwischte sich mit Entsetzten dabei, das er sich noch einmal nach ihr umdrehte, wandte sich aber schnell wieder seinem Weg zu. Er wollte sie eigentlich gar nicht mehr sehen, obwohl . . . ' Verdammt, Severus! Reiß dich zusammen! '

* * * * *


Sybill eilte schnell nach dem Duschen in die Große Halle, und es hatte den Anschein, als wäre sie die Letzte.

Alle saßen schon da zum Essen, auch . . . auch Severus.

Albus Tochter wurde sofort rot, und in diesem Augenblick kehrte der gestrige Abend in ihr Gedächtnis zurück. Sie hatte schon gar nicht mehr daran gedacht, daß sie ja noch auf dem Astronomieturm war um frische Luft zu schnappen. Die ganze Situation, war ihr plötzlich unheimlich peinlich. Sie hatte Snape angeschrien und war dann einfach gegangen, dass war sonst gar nicht ihre Art, wenn sie doch bloß nicht so viel getrunken hätte, dann müsste ihr es jetzt auch nicht so unangenehm sein, sich auf die kleine Erhöhung zum Lehrertisch zu begeben.

"Guten Morgen", grüßte sie all ihre Kollegen freundlich und gab ihrem Vater einen Kuß auf die Wange, bevor sie sich auf ihren Platz zwischen Remus und Severus setzte.

Ihr Gruß wurde von allen erwidert, nur von Severus nicht. Er aß einfach weiter ohne jegliche Notiz von ihr zu nehmen, und langsam fragte sie sich, ob er sie überhaupt bemerkt hatte.

Remus sagte irgendwas, doch sie konnte ihn nicht verstehen, sie war zu sehr damit beschäftigt Snape regelrecht anzustarren, was sie in ihrem Bewußtsein nicht einmal richtig registrierte.

Plötzlich hörte Snape auf zu kauen, und sah starr geradeaus. In dieser Position verharrte er einen Augenblick, bis er seinen Kopf ganz langsam zu Sybill umwandte, die wie vom Blitz getroffen erstarrte, als er ihr direkt in die Augen sah. Hatte sie geträumt?

"Haben sie irgendein Problem, Miss Dumbledore?", zischte er mit unverkennbar gereiztem Ton.

" Äh . . . nein, wie kommen sie darauf?"

" Weil sie mich anstarren, als wäre ich das Achte Weltwunder."

"Oh," Syb wandte sich schnell ihrem Teller zu um ihre Röte zu verbergen. "Tut mir leid."

Auch Severus wandte sich wieder seinem Essen zu. Und tat wieder so, als wäre seine Sitznachbarin Luft für ihn.

"Was ist denn mit dir los?", flüsterte Remus ihr zu.

" Ach, ich habe nur . . . etwas unruhig geschlafen, das ist alles." Sybill versuchte ein Lächeln, und begann zu essen.

* * * * *


Die Tage vergingen und der erste Schultag nach den Sommerferien näherte sich Schritt für Schritt. Sybill verspürte langsam das Gefühl von Aufregung in sich aufsteigen, und sie stellte sich immer wieder die Fragen, ob die Schüler sie mögen würden, und ob sie es schaffen würde den Unterricht für alle Beteiligten angenehm und informativ zu gestalten.

In Verteidigung gegen die dunklen Künste machte sie sich nicht so große Gedanken, da sie Remus nur assistieren sollte, somit war sie mit den Klassen zumindest nicht allein. Muggelkunde bereitete ihr da mehr Sorgen, da war sie der Klasse allein ausgeliefert. Ausgeliefert. Wie sich das anhörte. Sie beschloß ihre Angst zu bändigen und sich nicht mehr so viele Gedanken zu machen, denn sie war sich im Grunde genommen sicher, das sie es schaffen würde. Sybill Dumbledore hatte bisher immer das geschafft was sie sich vorgenommen hatte, und sie war sich sicher, das es nach der ersten Zeit sicher nur noch Routine sein würde, als Lehrer zu arbeiten. Schließlich gewöhnte man sich mit der Zeit doch an alles.

Severus Snape hingegen war ganz und gar nicht aufgeregt auf den ersten Schultag, ganz im Gegenteil. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er noch Wochenlang Ferien haben können. Es würde doch mit den Schülern nur wieder einen Haufen Ärger geben, so wie immer. Er würde keine Ruhe mehr haben, würde sich ständig beobachtet vor kommen, wenn er Abends spazieren ging, würde sich mit den Schülern herumschlagen müssen, explodierende Zaubertränke ertragen müssen, dumme Fragen beantworten und wieder vollkommen mißratene Aufsätze und Hausaufgaben korrigieren müssen.

Es war der letzte Abend vor Schulbeginn, und er hatte sich vorgenommen, ruhig in seinem Wohnzimmer vor dem Kamin zu sitzen und ein, zwei Gläser Whisky zu trinken. Sein Weinvorrat neigte sich dem Ende zu. Er hätte auch zu Remus gehen können, der hatte schließlich immer genug Wein vorrätig, doch ihm war heute Abend nicht danach, mit Remus Wein zu trinken. Denn er wußte, dass ohne Zweifel Sybill Dumbledore bei ihm sein würde, und diese Person wollte er sich ersparen.

Er mochte sie nicht, auch wenn sie unheimlich gut aussah . . .

Er kramte in seinen Schränken und mußte mit Enttäuschung feststellen, das er nicht mehr im Besitz einer Whiskyflasche war.

Also doch Wein?

Nein. Er hatte keinen Appetit auf Wein. Er seufzte und beschloß seinem geliebten Muggelgetränk an diesem Abend dann doch untreu zu sein und gar nichts dergleichen zu sich zu nehmen.

Er überlegte sich einen Spaziergang zu machen.

Schließlich schlich er sich aus seinem Kerker hinauf ins Freie.

Die Ländereien von Hogwarts lagen ganz still und friedlich in ihrer ganzen Pracht vor Severus Augen, und die untergehende Abendsonne bot einen wunderschönen Anblick.

Severus liebte diesen Anblick, denn Hogwarts war immer der einzige Ort wo er sich je zu Hause gefühlt hatte. Für einen klitzekleinen Augenblick überlegte er seinen Umhang abzulegen und seine Schuhe und Strümpfe auszuziehen, um das weiche grüne Gras unter seinen Füßen zu spüren.

Er tat es.

'Schließlich ist es vorerst der letzte Sommerabend ohne Schüler. Ohne Schüler die einen beobachten könnten, also nutze es noch aus Severus.', dachte er bei sich.

Er lief barfuß, mit seinem Umhang über den Arm gehängt und die Schuhe in der rechten Hand tragend, über das weiche Gras. Es trieb ihn zu seiner Lieblingsstelle unten am See, die von hohen Büschen umringt war. Dort kam er sich immer gut versteckt vor, den die Büsche ließen es nicht zu, das man ihn entdecken konnte, doch Severus hingegen, hatte eine wunderbare Aussicht auf den See, und auf einen Teil des Ufers.

Er schritt auf seine Stelle zu und blickte von der kleinen Erhöhung, wo sich sein geheimer Platz befand, über den See. Er breitete seinen Umhang auf dem Boden aus, und setzte sich, wobei er seine Füße von der kleinen Erhöhung hinunterbaumeln ließ und mit seinen Fußspitzen im Wasser planschte. Er dachte daran, wie tief das Wasser an dieser Stelle war, und bei dem Gedanken schauderte es ihn.

In diesem Augenblick kam er sich vor wie der kleine Junge der er einmal war, denn schon in seiner Zeit als Schüler kam er oft zu diesem Ort, um dem Riesenkraken bei seinen Wasserspielchen zu zusehen. Und er wußte nur zu genau, das die Krake ihn oft zu sich gewinkt hatte, und Severus verspürte auch in manchen Augenblicken Mitleid mit diesem Geschöpf, denn es war sicher genau so allein, wie er es schon sein ganzes Leben lang gewesen ist. Sein ganzes Leben? Nein nicht sein ganzes Leben, es gab auch wunderschöne Jahre in seinem Leben, doch sein Leben wurde abrupt abgebrochen als er neun Jahre alt wurde . . .

Manchmal wäre er gern mit dem Riesenkraken im Wasser herum geschwommen, doch er wußte, das er das nicht konnte.

Würde er jemals wieder in einem Gewässer schwimmen ohne Boden unter den Füßen zu haben, würde er nur in Panik ausbrechen, und wahrscheinlich jämmerlich ertrinken. Es gab Tage an denen er es hasste allein zu sein, doch andersherum war er es nicht anders gewohnt keine Freunde zu haben. Damals hatte er geglaubt in Lucius Malfoy einen Freund gefunden zu haben, doch da hatte er sich getäuscht, Lucius war nichts weiter als ein verlogener kleiner, arroganter Mistkerl.

Gut, jetzt hatte er vielleicht einen Freund in Remus gefunden, doch auch diese Freundschaft gab es erst seit einem Jahr, und doch war er froh darüber Remus Lupin hier als Freund zu haben, denn er mochte ihn wirklich sehr. Komischerweise konnte er bei Remus über die Gemeinheiten von früher hinweg sehen, naja, Remus war auch nicht sehr oft dabei gewesen, oder . . . 'war er überhaupt jemals dabei?'

Sirius Black würde er niemals verzeihen können, und wahrscheinlich auch nicht James Potter, doch wenn man es anders betrachten würde, dann wohl eher James als Sirius . . .

Severus rückte mit seinem Umhang etwas was weiter zurück und legte sich genüßlich hin, wobei er seine Beine anwinkelte und mit seinen Füßen immer noch das Gras unter seinen Füßen spüren konnte.

Der Horizont wechselte langsam seine Farbe von leuchtendem orangerot in ein sanftes rosa. Und es würde nicht mehr lange dauern, und dann würde man schon die ersten Sterne sehen können. Warmer, sanfter Wind strich ihm über das Gesicht und er schloß die Augen.

Als er die Augen wieder öffnete, konnte er die Sterne funkeln sehen. Hatte er geschlafen? Severus genoß diese Ruhe und den Anblick des Sommerhimmels, doch dann vernahm er Stimmen die immer näher zu kommen schienen.

Er lauschte einen Augenblick und hörte dann das wohl jemand ins Wasser ging, denn es plätscherte, als würde dort jemand baden. Es hätte natürlich auch der Riesenkraken sein können, der diese Geräusche im Wasser hervorrief, doch der würde sich wohl nicht so anhören wie . . .

" Sybill!", Remus prustete. " Hör auf . . . ich . . . hey untergluckern ist . . . gemein!"

Severus versteifte sich. 'Kann man denn nirgends Ruhe vor dieser Person haben?', dachte er genervt.

Er wollte gerade aufstehen um sich heimlich davon zu schleichen, doch seine Neugier hielt ihn zurück.

Vorsichtig näherte er sich den Büschen und begab sich schließlich mit seinem Kopf ins Freie, um Sybill und Remus sehen zu können.

Remus schwamm gerade vor Sybill weg, die lachend versuchte ihn einzuholen, was ihr schließlich auch gelang.

"Oh Syb das ist gemein! Du joggst jeden Morgen, da ist es klar das du mehr Kondition hast als ich. Dieses Wettschwimmen können wir unmöglich gelten lassen!", gab Remus lachend und keuchend von sich.

Severus kam sich langsam etwas kindisch vor, seine Kollegen beim baden zu beobachten, er wollte einfach nur weg, vielleicht aber auch aus dem Grund, weil er ein wenig eifersüchtig war, das die beiden Spaß hatten, woran er nicht Teil nehmen konnte. 'So ein Quatsch! Ich will bestimmt keinen Spaß haben mit Sybill Dumbledore!'

Er stütze sich auf dem Rand der Erhöhung ab, um aufzustehen, doch in diesem Augenblick bröckelte unter der Last seines Gewichts, der Sand ab, und Severus hatte plötzlich nichts mehr zum abstützen.

-PLATSCH!!!!!-

Severus spürte das er keinen Boden mehr unter den Füßen hatte. Er versuchte vergeblich an der Wasseroberfläche zu bleiben, doch es gelang ihm nicht, etwas in ihm ließ nicht zu, das er sich bewegen konnte, er befand sich regungslos im Wasser, und alles war schwarz um ihn herum, und es wurde schwärzer und stiller, tiefer und tiefer . . .



"Schwimm verdammter Junge! Nun schwimm schon!"

Severus versuchte vergeblich zu schwimmen, doch er hatte solche Angst, schreckliche Angst.

"Du wirst erst wieder aus dem Wasser heraus kommen, wenn du ans Ufer schwimmst. Ich werde dich dort nicht rausholen!"

Severus bemühte sich zappelnd an der Wasseroberfläche zu bleiben und langsam stieg Panik in ihm auf. Würde sein eigener Vater ihn wirklich ertrinken lassen?

"Regulus! Bitte! Hol ihm aus dem Wasser!", hörte Severus von weit weg die Stimme seiner Mutter.

"Nein, das werde ich nicht! Er soll lernen, sich niemals auf andere zu verlassen, und nebenbei lernt er dann auch noch schwimmen."

"Gut, wenn du es nicht tust, werde ich ihn dort jetzt raus holen!"

"Oh nein Dorana, das wirst du nicht!"

Severus hörte einen Schrei seiner Mutter, und das Gebrüll seines Vaters. Er wußte das er sie wieder geschlagen hatte. Langsam ließen seine Muskeln nach, und er hatte keine Kraft mehr um sich zumindest einigermaßen über Wasser zu halten, das letzte was er hörte war die verzweifelte, von Schmerz erfüllte Stimme seiner Mutter.

"Mein Gott Regulus, er ist doch noch ein Kind, du kannst nicht erwarten das er mit fünf Jahren . . ."

Severus war sich sicher das er sterben würde, doch da? Was war das . . .? Er hatte plötzlich das Gefühl seine Lunge wäre voller Wasser und jemand würde ihn dazu bringen, all das auszuspucken . . . und er hörte Stimmen . . .



"Da, er wacht auf"

Severus spürte, wie sein Oberkörper gepackt wurde, um ihn aufzurichten. Er spürte wie das Wasser seine Lunge hoch wanderte und darauf drängte seinen Körper zu verlassen.

Als er aufsah, sah er das Gesicht von Remus genau vor sich.

"Remus? Was . . .?"

Doch dann erinnerte er sich wieder, und dann schoß ihm auch sofort in den Kopf, wer ihn da gerade von hinten festhielt. Er wollte aufspringen, doch er konnte nicht, er fühlte sich schlapp und müde.

"Du wärest fast ertrunken, Severus. "

"Sie können wirklich von Glück reden, dass wir da waren Professor."

"Ich würde es nicht gerade als Glück bezeichnen von ihnen im Arm gehalten zu werden Miss Dumbledore," sagte er leise.

"Nun, ich hätte es auch lassen können sie wieder zu beleben."

'Auch das noch', dachte Snape.' Jetzt hat diese blöde Kuh mir auch noch das Leben gerettet.'

"Ich habe sie ja auch nicht darum gebeten."

Abrupt sprang Sybill auf. Severus, nicht darauf vorbereitet, viel mit dem Oberkörper nach hinten ins Gras, wo er liegen blieb, und Sybill anstarrte die sich über ihm aufgebäumt hatte.

"Mein lieber Professor Snape, sie sollten endlich lernen etwas Dankbarkeit zu zeigen. Ich habe das auch nicht gerne getan! Ich meine, wer gibt so einem grauenvollen Menschen wie ihnen schon eine Mund zu Mundbeatmung? Bitte entschuldigen sie, das ich ihnen das Leben gerettet habe! Wird nicht wieder vorkommen, keine Sorge.", zischte sie.

"Entschuldige mich bitte Remus, aber ich gehe zurück ins Schloß."

Mit diesen Worten wandte sie sich ab und ging zum Schloß hinauf.

Remus sah ihr noch hinterher, bis er sich schließlich Severus zuwandte.

"Severus, sie hat dir das Leben gerettet. verdammt noch mal!"

Severus wischte sich die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht und richtete sich langsam auf, bis er schwankend auf den Beinen stand. Er hob langsam seinen Umhang und seine Schuhe auf, wobei ihm schwindlig wurde, als er sich danach hinunter beugte.

"Mir wäre es lieber , wenn du diese Rolle übernommen hättest, Remus.", sagte er leise, wobei er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Remus kam ihm zur Hilfe und stütze ihn.

"Wirst du dich jemals ändern? Wirst du jemals deine Grisgrämigkeit abstellen können?", Remus seufzte. "Komm ich werde dich jetzt erstmal in deine Räume bringen, sonst fällst du mir noch auf halben Weg um. Aber vielleicht ist es besser, wenn ich dich erstmal zu Madame Pomfrey bringe."

"Nein," hustete Severus. "Ich brauche nicht zu Madame Pomfrey. Ich will nur in mein Bett."

Remus seufzte. "Gut, wie du willst."

Remus stützte Severus den ganzen Weg hinauf ins Schloß, und brachte ihn in seine Räume in die Kerker.

"Danke, Remus.", knurrte Severus, als er die Tür zu seinem Wohnzimmer öffnete. "Ich denke, den Rest schaffe ich allein."

"Soll ich wirklich nicht mehr mit rein kommen?"

Severus sah ihn genervt an." Was willst du denn noch? Willst du mich vielleicht noch ausziehen, und mich zudecken?"

Remus verdrehte die Augen. "Nein, aber ich würde gern noch mal mit dir reden, wenn es dir nichts ausmacht."

"Es ist schon spät", versuchte Severus ihn abzuwimmeln, denn er wußte nur zu genau worüber Lupin mit ihm reden wollte.

"Severus, bitte. Ich glaube das du wirklich mal anfangen solltest, ein wenig netter zu Sybill zu sein. Sie hat dir nichts getan.", sagte Remus, trotz der Andeutung, das Severus heute nichts mehr davon hören wollte.

"Warum sollte ich?" blaffte Severus ihn an. "Und jetzt, würde ich gern schlafen gehen, wenn du nichts dagegen hast. Also laß mich mit deiner Sybill in Ruhe. Ich mag sie nicht, und ich denke, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Gute Nacht Remus." Mit diesen Worten knallte Severus ihm die Tür vor der Nase zu, was er bei Remus nicht gern tat, aber er wollte einfach nichts mehr von der Tochter Dumbledores wissen. Sie war ihm egal, im Moment war ihm alles egal, er wollte nur noch in sein Bett.

Doch warum mochte er sie eigentlich nicht. Remus hatte Recht, sie hatte ihm nie etwas getan . . . Er wollte sich keine Gedanken mehr darüber machen, denn diese Frau war es einfach nicht wert, sich über sei Gedanken zu machen. Zumindest empfand Severus das so.

Er hängte seine nassen Klamotten ins Badezimmer, zum trocknen, und nahm sich eine neue Shorts aus seinem Kleiderschrank.

Nur mit Shorts bekleidet, ließ er sich in sein großes Himmelbett fallen, und dachte an seine Vergangenheit, die heute für einen kurzen Augenblick, ungewollt, in sein Gedächtnis zurückgekehrt war. Er hasste seine Vergangenheit, und noch mehr hasste er seinen Vater, dem er all das zu verdanken hatte . . .

Doch er wollte nicht an seinen Vater denken, er wollte nicht an seine Vergangenheit denken, er wollte an gar nichts mehr denken, er wollte nur noch schlafen.

Der Schlaf war ein Zustand, den er oft genoss, sofern er keine Alpträume hatte . . .


Kapitel 2

Kapitel 4

 

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