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Kapitel 19: Erkenntnisse



Severus fiel müde auf sein Bett. Draco war auf der Couch eingeschlafen, und Severus brachte es nicht übers Herz, den jungen Mann aufzuwecken und in seinen Schlafsaal zu schicken, aber er fand es nicht angemessen, im selben Raum zu bleiben. Gähnend drehte sich Severus auf die Seite, weil ihm von der Schokolade, die er am Abend gegessen hatte, der Magen weh tat. Es würde eine Weile dauern, bis Severus in Dracos Nähe so ruhig sein würde wie er es als Kind gewesen war, aber die Zeit würde kommen, und Draco hatte ihm versprochen, daß er geduldig sein würde und wusste, daß es dauern konnte.

Die Nacht hatte ihm die Augen geöffnet. Nachdem er fast sein ganzes Leben lang versteckt hatte was er war, fand Severus es beunruhigend, daß ihn jemand so gut kannte wie Draco. Severus war nicht daran gewöhnt, daß jemand seine Stimmung erkennen konnte indem er ihn einfach anblickte, obwohl er sich nur Ärger zu zeigen erlaubte, aber Draco konnte ihn völlig durchblicken und sagen ob er belustigt, sauer oder aufgeregt war oder einfach zu viel nachdachte. Es war ein seltsames Gefühl, daß ihn jemand so kannte.

„Wo bist du?“, hörte er Dracos besorgte Stimme.

„In meinem Schlafzimmer“, rief Severus

„Hey, wir sind verwandt! Du kannst hier drin bleiben. Ich bin nicht mehr wirklich dein Schüler. Oder wir waren mal verwandt“, widersprach Draco. „Egal. Gute Nacht. Bis Weihnachten!”

“Ich denke es ist Weihnachten”, sagte Severus. “Es ist vier Uhr früh.“

„Ah gut“, rief Draco. „Dann schlaf gut, wir gehen morgen auf die Weihnachtsfeier.“

„Ich will nicht“, sagte Severus. „Ich bleibe in meinen Räumen.“

“Natürlich willst du nicht”, stimmte Draco zu. „Und natürlich gehst du hin. Gute Nacht.“

„Unverschämter Junge“, sagte Severus knurrend.

Draco lachte nur, und Severus fühlte wie sich sein Magen umdrehte. Er hasste es, unter Leuten zu sein. Konnte er sich nicht einfach in seinen Räumen verstecken?

Severus sah zu Ivan hinüber, der es sich auf einem runden, hundeförmigen Kissen auf seinem Schreibtisch bequem gemacht hatte, und lächelte schwach.

„Ich will nicht zu der Feier“, erklärte ihm Severus. Er war sicher, daß Ivan auf seiner Seite sein würde.

„Jacenty“, sagte Ivan ohne belustigt oder verärgert auszusehen. „Je weniger du unter Leuten bist, desto schwerer wird es sein, unter Leute zu gehen. Aber ich zwinge dich nicht dazu hinzugehen, wenn du nicht glaubst, daß du dazu bereit bist.“

Severus entspannte sich, nickte und schloß die Augen in der Hoffnung, wieder von seinen Eltern zu träumen. Er konnte sie nicht zurück haben, aber zumindest konnte er sich an sie erinnern. Severus fragte sich wie so oft, wie viel besser sein Leben im Augenblick wäre, wenn sie noch am Leben wären. Es war ein deprimierender Gedanke zu glauben, daß er normal gewesen wäre, wenn Dimitrius nicht gewesen wäre. Severus gab dem Mann nicht alle Schuld daran (er verstand seine Gründe), weigerte sich aber, in seiner Nähe zu sein, obwohl Ivan erwähnt hatte, daß Dimitrius noch immer da war und ihn sehen wollte. Es würde zu sehr weh tun ihn zu sehen, es würde Severus zu sehr daran erinnern, daß er normal hätte sein können, und nicht das emotionale Wrack das er war, und Severus wollte sich das nicht antun. Severus schlief ein und wartete darauf, daß seine Träume anfingen.

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Als Dreijähriger kam Severus in das Malstudio seines Vaters, fand die Farben und sah sie durch. Severus fragte sich ob sein Vater wütend sein würde, aber wenn er bedachte, daß sein kleines Selbst nicht versuchte, unauffällig zu sein, nahm Severus an, daß es erlaubt war oder zumindest toleriert wurde.

„Rot“, sagte Severus grinsend, dann lief er mit einer großen Farbtube fest in der Hand aus dem Zimmer.

Severus ging in sein Spielzimmer, grinste und lief zu einem großen Holzschwert und einigen umgeworfenen Figuren aus dunklerem Holz hinüber. Er setzte sich, drückte die Farbe auf das Schwert und die Figuren und murmelte etwas vor sich hin. Severus fragte sich was sein kindliches Selbst machte und hoffte, daß seine Eltern bald kommen würde. Er wollte sie sehen.

„Daddy!“, schrie Severus während er aufstand und sein Schwert mit entschlossenem Blick auf dem Gesicht hob. „Komm her!“

Die rote Farbe seines Vaters zu verschwenden musste erlaubt sein, denn sonst hätte Severus ihn nicht gerufen.

Nach einigen Sekunden kam Cezar nur mit einem Handtuch um die Mitte bekleidet ins Zimmer. „Ja?“

Severus starrte seinen Vater an, betrachtete seinen übermäßig muskulösen Körper und fragte sich wie er zu diesem Aussehen gekommen war. Diese Leute hatten keine Hanteln, und da Cezar ein Adeliger war, brauchte er keine körperliche Arbeit verrichten.

Er lächelte seinem Vater zu, wünschte sich, daß er den Mann jetzt gerade treffen konnte, war aber auch froh, daß dem nicht so war. Cezar würde nicht stolz darauf sein wie er geworden war. Niemand war stolz darauf.

„Ich habe sie ermordet“, sagte Severus stolz, wobei er mit dem Schwert auf die Figuren mit den roten Flecken einstach. „Sie sind Bauern, und ich war sauer auf sie. Ich bin Jacenty, der Bauernvernichter!“

Severus fühlte wie ihm kalt wurde und sein Geist sich von dem distanzierte was sein dreijähriges Selbst gesagt hatte. Er machte nie Witze darüber, Menschen zu ermorden. Selbst in der Nockturngasse hatte er das nicht getan, abgesehen von den Rumtreibern, aber er hatte nie vorgehabt es wirklich zu tun, er hatte nur durch seine Kunst aufgestaute Gefühle frei gelassen.

„Gut Jacek“, sagte Cezar, der zu Severus kam und ihn in seinen großen Arm nahm, während er Severus’ Werk betrachtete. „Aber denk daran, daß die einzigen Bauern die du töten kannst die sind, die den Kaiser verärgern. Du kannst keine Bauern töten wenn er es nicht befiehlt. Und es sieht aus als müsste ich mehr rote Farbe besorgen“, sagte der Mann belustigt.

Severus erschrak. Cezar sollte ihn beiseite nehmen und ihm erklären warum es falsch war, zu morden, nicht ihn loben und ihm versichern, daß er eines Tages töten durfte. Und jemanden zu ermorden nur weil er einen ärgerte? Das klang nach Black. Was war der Kaiser denn, Black in Verkleidung?

„Daddy, wann kann ich anfangen Bauern zu töten?“, fragte Severus. Er verschränkte die Arme und sah beleidigt aus. „Ich will es jetzt machen. Ich bin sehr stark. Ich werde ihnen den Kopf abschlagen“, erklärte Severus, wobei er mit dem Schwert in die Luft schlug.

„Du bist noch ein Kind, Junge“, sagte Cezar lachend: „Aber keine Sorge, du bekommst bald genug deine Gelegenheit.“

„Wie alt warst du als du deinen ersten Bauern getötet hast?“, fragte Severus unschuldig. „Vielleicht warst du wirklich klein, wie ich.“

„Ich war 12“, sagte Cezar. „Jetzt geh spielen, Bauernvernichter.“

Severus kicherte und stellte die Figuren wieder auf, nur um sie wieder mit dem Schwert umzuwerfen, während sein Vater zusah.

Severus starrte seinen Vater an, und sein Magen drehte sich um. Er hatte gewusst, daß Cezar der General des Kaisers war, aber aus irgendeinem Grund hatte Severus sich nicht viel dabei gedacht, und er hatte vergessen, daß er ebenfalls zum General ausgebildet werden würde, was nicht mehr zu sein schien als der ausführende Arm des Kaisers. Es war das Leben das Severus gehabt hätte wenn Dimitrius seine Eltern nicht getötet hätte, ein Leben in dem er Bauern nach dem kranken Willen des Kaisers tötete.

„Daddy?“, fragte Severus’ dreijähriges Selbst, das sich seinem Vater zuwandte während Severus zurück zuckte. Welche anderen furchtbaren Dinge würden sie besprechen wollen? „Wann bekomme ich ein echtes Schwert?“

„Wenn ich denke daß du dafür bereit bist,“ sagte Cezar zwinkernd, „und dann übst du damit, Dinge zu schlagen die aussehen wie Bauern.“

Wie nett, dachte Severus sarkastisch.

Severus sprang auf und landete in der Hocke, wobei er sein Spielzeugschwert fest vor sich hielt. „Erst die Arme abschlagen, dann den Kopf!“

Oh was für ein niedliches Kind, beschloß Severus schaudernd. Wie konnte er darüber Witze machen? Mord war falsch. Niemand verdiente es, ermordet zu werden. Und warum sagte sein Vater denn nichts!

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Severus wachte plötzlich auf und schaffte es kaum ins Badezimmer zu kommen bevor sein Magen gegen seinen Traum rebellierte. Er drehte das Wasser an um sich den Mund auszuspülen und merkte wie er zitterte. Drei Jahre alt, und schon plante er Morde! Und sein Vater ermutigte ihn dazu! Zitternd ließ sich Severus mit dem Rücken zur Steinwand auf dem Boden sinken.

Er wollte seine Eltern zurück, er wollte bei ihnen aufwachsen, aber so sehr es ihm auch weh tat, Severus war klar, daß es gut war, daß es nicht so gewesen war. Er wäre zu einem mordenden Psychopathen geworden, der nicht einmal wusste, daß es falsch war zu morden. Genau wie Sebastian Wilkes, der dunkle Lord und zahllose andere Todesser.

„Jacenty?“, fragte Ivan, der die Tür zum Schlafzimmer öffnete und herein kam. „Was ist los?“

Severus starrte ihn an. Er wurde bleich als er den Namen hörte. Jacenty, Bauernvernichter. “Wäre ich der General des Kaisers geworden und hätte ich Bauern getötet wenn ich bei meinen Eltern geblieben wäre?“

Ivan zuckte mit seinen kleinen Schultern und legte eine Hand auf Severus’ Knie. „Wir werden es nie wissen. Aber Cezar hat dich dazu erzogen, Bauern nicht als Menschen anzusehen und du hast gerne getan als würdest du sie töten.

„Oh“, hauchte Severus schaudernd. „Wie konnte ich das tun?“

Ivan drückte sein Knie. “Du hattest noch nie jemanden verloren, Jacenty, und du hattest noch nie gesehen wie jemand getötet wurde, der Tod bedeutete nichts für dich. Du dachtest es wäre ein Spiel, ein großer Witz, und du warst erst drei als du diese Spiele gespielt hast. Viele Dreijährige spielen Spiele in denen sie Menschen töten, auch wenn sie es nie in Wirklichkeit machen würden. Wir werden nie erfahren ob du die Moral deiner Eltern angenommen oder dich gegen sie gewandt hättest.“

Severus zog kopfschüttelnd seine Knie an die Brust. „Ich habe immer gedacht ich wäre so viel besser geworden wenn ich als Kind liebende Eltern gehabt hätte. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, daß ich vielleicht schlechter geworden wäre.“

Es war ein ziemlich ernüchternder Gedanke. Und Severus wusste wirklich nicht ob er die Moral seiner Eltern zurückgewiesen hätte. Sebastian Wilkes war nie gegen seine Eltern vorgegangen, zum Teil weil Sebastians Eltern ihn sehr liebten, und sie eine sehr enge Familie waren. Genau wie es bei Severus gewesen wäre.

Ivan legte Severus eine Hand auf die Schulter. „Du bist gut so.“

Severus schluckte. „Wohl kaum“, flüsterte er. Aber kaum war besser als die Alternative. Die Nockturngasse sah trotz ihrer Grausamkeit und Härte von Sekunde zu Sekunde besser aus. Er hatte es geschafft, gut zu werden. Sein Leben war schwer gewesen als er aufgewachsen war, aber vielleicht wäre Severus andernfalls jemand geworden den er nicht mochte. Er liebte seinen Vater, aber Severus wollte nicht so werden wie er.

„Aber du bist in Ordnung so“, versicherte ihm Ivan. „Jacenty, statt über die Vergangenheit nachzudenken, denk an die Zukunft. Die deine ist jetzt sehr hell.“

Severus sah den dunklen Elf an und merkte wie es ihm langsam klar wurde. Er hatte Menschen denen er etwas bedeutete, und während er noch immer unterrichten musste, hatte Severus genug Freizeit um herauszufinden was er tun wollte wenn er aufhörte zu unterrichten.

Die Bilder davon wie er die Holzfiguren getötet hatte wollten aber nicht aus seinem Kopf weichen. Er hatte es als Kind genossen und im Spiel gemacht. Wie viele seiner Slytherins hatten als Kinder „Schlammblüter und Muggel töten“ gespielt? Hatten ihnen ihre Eltern beigebracht, daß es richtig war? Severus wollte so keine Schüler verlieren, Schüler die ihr Leben verändern konnten wenn man ihnen das Richtige beibrachte. Severus hatte es wegen Draco geschafft, die Lestranges zu verlassen, weil er jemanden hatte, an den er sich hatte halten können als er die Entscheidung getroffen hatte, und ihm wurde klar, daß er seinen Slytherins viel mehr geben musste als er gewesen war. Sie zu bevorzugen reichte nicht. Severus würde ihnen beibringen müssen, richtig und falsch zu unterscheiden und die Konsequenzen ignorieren, daß er die Schüler, die wirklich bösartig waren, dabei verlieren würde, und sicherstellen, daß die, die die Wahrheit erkannten, sicher wussten, daß Severus sich um sie kümmern würde wenn ihre Eltern sie aufgrund ihrer Wahl aus dem Haus jagten. Und er würde damit zurechtkommen müssen, daß der Dunkle Lord nach dem was die Schüler nach Hause schreiben würden wusste, daß Severus ihm nicht mehr treu war.

“Ivan”, sagte Severus. „Kannst du mich beschützen wenn einige meiner Schüler versuchen mich zu töten?“

Ivan nickte. „Ich werde es versuchen.“

Das war alles was Severus erwarten konnte. „Ich esse und trinke nichts mehr das lange genug herumgestanden hat, daß jemand etwas hinein tun konnte“, sagte Severus, wobei er sich die Stirn rieb. „Meinen Schülern offen zu sagen, daß der dunkle Lord bösartig ist wird nicht sicher sein.“

Ivan schüttelte den Kopf. „Dann tu es nicht.“

“Sie müssen es wissen”, widersprach Severus. „Ich will meine Schüler nicht so an den dunklen Lord verlieren wie ich verloren wurde.“

Ivan deutete auf die Türe die ins Wohnzimmer führte. „Draco kann helfen. Die Kinder dürften deine Position nicht erfahren. Die, die darüber nachdenken zu Voldemort zu gehen, werden unruhig werden wenn sie wissen, daß du gegen sie bist und nicht zu dir kommen. Sag es ihnen nicht. Führe sie nur so gut du kannst.“

„Ich werde so viele von ihnen verlieren“, sagte Severus, den seit einem Jahr das immer dunkler werdende Dunkle Mal täglich daran erinnerte. Es war kein Wunder, daß er im letzten Jahr so grantig gewesen war.

Ivan legte Severus fest eine Hand auf den Arm. „Dagegen kannst du nichts tun. Die Kinder werden ihre eigenen Entscheidungen treffen, aber zumindest wirst du keinen verlieren der gerettet werden kann. Und konzentrier dich nicht nur auf die Slytherins.“

Severus sah Ivan an. Er hatte immer die Slytherins bevorzugt und andere Häuser ignoriert, und doch hatte Severus McGonagall, Sprout und Flitwick immer dafür gehasst, daß sie ihm als Schüler nie geholfen und erwartet hatten, daß sein Hauslehrer das tat, aber sein Hauslehrer war zu beschäftigt mit den offensichtlich boshaften Kindern gewesen um die zu bemerken die wie er auf der Seite blieben und noch nicht gut oder böse waren.

„Ich kann nicht Slytherin organisieren und auch noch alle anderen“, sagte Severus kopfschüttelnd. „Das ist unmöglich.“

Ivan tätschelte seinen Arm und fing an, mit den Händen hinter dem Rücken vor Severus auf und ab zu gehen. Severus lächelte leise über den Anblick.

„Ich kann dir helfen, ebenso wie Draco. Draco wird sich auf die Slytherins konzentrieren und uns beiden Zeit geben, uns auf alle Häuser zu konzentrieren. Kinder aus den anderen Häusern haben beigebracht bekommen, daß nur Slytherins böse sind und werden das Gefühl haben, daß sie sich an niemanden wenden können wenn sie sich bei ihren Entschlüssen unsicher sind, und es ist dumm, anzunehmen, daß es keinem so gehen wird. Diese Schüler müssen wissen, daß es jemanden gibt, an den sie sich wenden können. McGonagall, Flitwick und Sprout sind nette Leute, aber sie waren nie versucht, sich anzuwenden, und sie werden nicht verstehen wie es Kindern aus ihren Häusern so gehen kann.“

Severus nickte. „Okay. Wie machen wir es?”

Ivan zuckte mit seinen kleinen Schultern. „Wir müssen einfach verschiedenes ausprobieren und sehen was funktioniert. In der Zwischenzeit solltest du dich darauf konzentrieren, den Mut zu sammeln, jemandem deine Kunstwerke zu zeigen“, sagte Ivan, womit er völlig das Thema wechselte.

“Dumbledore hat welche gesehen”, sagte Severus, wobei er bleich wurde. Er wollte nicht, daß jemand seine Kunstwerke sah, oder? Das war privat.

Ivans Ohren zuckten. „Er wusste nicht welche die deinen waren!“

Severus holte Luft. „Draco hat was gesehen.“

“Er hat nur die Sachen gesehen, die du als Kind gemacht hast”, sagte Ivan nicht überzeugt. „Zeig Dumbledore das Bild das du von ihm gemalt hast.“

Severus schüttelte schnell den Kopf und hob eine Hand. „Nein, Ivan.“

„Warum nicht?“, fragte Ivan mit leiser Stimme.

Severus starrte den dunklen Elfen an. „Ich will nicht, daß er das sieht.“

„Ich mag das Bild“, sagte Ivan. „Zeig es ihm.“

Severus verdrehte die Augen und Ivan lachte. „Du hast immer so die Augen verdreht als du noch bei deinen Eltern gelebt hast. Das habe ich vermisst.“

Severus wurde kalt als seine Eltern erwähnt wurde. „Wärst du mein ganzes Leben lang bei mir geblieben? Auch wenn ich wie mein Vater geworden wäre?

Ivan schüttelte den Kopf, und seine Ohren flatterten. „Ich wäre nur so lange bei dir geblieben, wie du einen Freund gebraucht hättest. Aber mit 12 hätten dich deine Eltern unter einem anderen Namen auf die Stribog Akademie geschickt. Dann hättest du mich nicht mehr gebraucht.“

Die Stribog Akademie, auf der Severus beigebracht worden wäre, ein Mörder zu sein. Was für eine glorreiche Zukunft er gehabt hätte, dachte Severus bitter. Severus sah sich in seinem Badezimmer um. Er hatte seine Zukunft viel lieber. Unterrichten war, so sehr er es auch hasste, besser als zu morden.

Ivan lächelte ihm zu. „Ich liebe dich, Jacenty“, Severus wusste noch immer nicht, wie Ivan so offen mit seinen Gefühlen sein konnte. „Aber ich denke nicht, daß ich dich gemocht hätte wenn deine Eltern dich aufgezogen hätten. Sie waren wunderbare Menschen, aber ihre Ideen waren... nicht richtig.“

“Das würde ich auch sagen”, sagte Severus seufzend.

„Gehen wir wieder ins Bett“, sagte Ivan, wobei er Severus auf half. „Und laß Dumbledore morgen das Bild sehen.“

Morgen würde kein schöner Tag werden. Weihnachten sollte Spaß machen, man sollte es genießen, aber es sollte nicht voller Dinge sein die unangenehmer waren als von einem Bienenschwarm gestochen zu werden.

“Was macht mein Bauernhof?”, fragte Severus, der neben dem Schreibtisch stehen blieb als Ivan wieder auf sein Kissen stieg.

„Isadora wollte die Kugel für das Waisenhaus“, sagte Ivan. „Um den Kindern viel Platz zum Spielen und einen Bauernhof um den sie sich kümmern können zu geben. Sie und einige andere dunkle Elfen und befreite Hauselfen werden sich darum kümmern bis die Kinder es können. Sie hätten noch eine machen können, aber ich dachte nicht, daß du die Zeit haben würdest dich darum zu kümmern.“

Severus nickte, weil er wusste, daß Ivan recht hatte, und stieg in sein Bett, wobei er sich fragte, ob er Professor Sprout das Gewächshaus entreißen konnte. Oder vielleicht konnte er einfach ein eigenes aufbauen. Draco würde ihm sicher gerne dabei helfen.

Sein Magen tat noch immer weh wenn er an Morgen dachte, und Severus schloß die Augen.

"Ivan?", fragte Severus, wobei er wieder die Augen öffnete. „Kann ich morgen mit Nathan sprechen? Ich möchte ihm danken.“

Ivan hob den Kopf und nickte. „Natürlich, Jacenty."

Jacenty? Wollte Severus, daß Ivan diesen Namen noch benutzte, wenn man bedachte was aus ihm geworden wäre? “Ivan? Wenn es dir recht ist, sag Severus.”

Statt verärgert zu sein zuckte Ivan nur mit den Schultern. “Wie du willst, Severus.”

Kapitel 18

Kapitel 20

 

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