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Kapitel 4: Ivan

Severus lehnte sich in seinem Bett zurück und fragte sich, was er Longbottom sagen sollte. Er fragte sich, wie es für Longbottom war, seine Eltern zu sehen, die ihn nicht erkannten. War das schlimmer oder besser als keine Eltern zu haben? Was ging in Longbottoms Kopf vor, wenn er sie sah? Was war Longbottoms größtes Problem?
Severus sah das Muster der Decke an, die auf ihm lag und dachte über Longbottom nach. Der Junge machte im Unterricht so viel falsch, und es hatte Severus immer wütend gemacht, weil er dachte, der Junge hätte es absichtlich getan, um Severus wie einen dummen, inkompetenten Lehrer aussehen zu lassen, aber vielleicht war es etwas anderes. Nicht alle Auroren hatten selbst entschieden Auroren zu werden. Wenige, wie Frank Longbottom, hatten den Befehl bekommen Auroren zu werden, weil sie so dringend gebraucht wurden. Vielleicht machte Longbottom so viel falsch, damit er in Zukunft nicht einmal als Auror in Erwägung gezogen wurde. Aber wenn das der Fall war, gefährdete er seine Zukunft. 
Longbottom hatte seine Eltern besucht, seit er ein kleiner Junge war, und es war möglich, daß ihn das etwas mitgenommen hatte. Severus wollte nicht daran denken, wie schwer es für ein kleines Kind war, wenn man ihm sagte, daß seine Eltern nicht wussten wer er war. Es war schwer genug wenn man es einem Teenager sagte. Umarmten sie Longbottom? Redete er mit ihnen? Oder sah er sie nur hinter einer magischen Wand, die auf einer Seite solide aussah und von der anderen Seite durchsichtig war? Severus schauderte bei den Gedanken. Kein Wunder, daß Longbottom so durcheinander war. 
"Er kommt, Sir", erklärte ihm Draco. 
Severus blickte auf um zu sehen, wie Longbottom auf ihn zuging. Vincent und Gregory winkten Severus von der Türe aus zu und gingen davon. 
"Mr. Longbottom", sagte Severus 
Longbottom schien ziemlich erleichtert. "Sie kennen also alle?", fragte er hoffnungsvoll.
"Ja," versicherte ihm Severus.
Longbottoms Gesicht erhellte sich und schien dann wieder nachzugeben. "Das ist gut", sagte er leise. "Ich wünschte meine El...", er schweifte ab. "Ich schätze Sie waren wirklich stark und wollten sich an die Leute erinnern?"
"Ich konnte länger durchhalten als gewisse Leute, weil ich schon früher unter dem Cruciatusfluch stand", sagte Severus freundlich, als ihm klar wurde, was Longbottom dachte. "Mehr als ein paar mal, eigentlich. Zwei gewisse Leute haben nie zuvor unter ihm gestanden. Sie haben so lange durchgehalten, wie sie irgendwie konnten; sie haben ihr Bestes gegeben."
Longbottom starrte Severus mit ziemlich feuchten Augen an und nickte denn mit dem Kopf. "Ich will nie ein Auror werden", murmelte er, zu leise ,als daß es jemand hätte hören können. 
Zumindest dachte Longbottom das. Severus hatte sehr gute Ohren. 
"Ich bin froh, daß es Ihnen gut geht", sagte Longbottom. "Ich gehe besser und mache Hausaufgaben."
Severus sah ihm nach und hob eine Augenbraue als Longbottom ging. Er hatte recht gehabt. Longbottom wollte kein Auror werden. Er würde Longbottom im Unterricht vorsichtig beobachten müssen, um zu sehen, wie viele von Longbottoms Fehlern an wirklicher Ungeschicktheit und Vergeßlichkeit lagen und wie viel er absichtlich machte. 
"Sie standen schon öfter unter dem Cruciatusfluch?", fragte Draco, womit er Severus' Gedankengänge unterbrach. 
"Etwa 5 oder 6 mal", sagte Severus beiläufig. "Vielleicht öfter. Aber nie länger als eine Minute, Draco", sagte Severus, wobei er ihm einen Blick zuwarf. Draco sah etwas blass aus. "Würde es dir etwas ausmachen, mich in meine Räume zu bringen? Ich bleibe nicht gerne hier."
"Sie brauchen jemanden, der auf Sie aufpasst", widersprach Draco. "Ich werde Sie hinbringen, wenn Sie mich bleiben lassen." 
"In Ordnung", stimmte Severus zögernd zu. 
"Ich gehe und sage es Madam Pomfrey", sagte Draco als er auf Pomfreys Büro zulief. 
Severus rieb sich müde die Augen. Der Gedanke daran, daß jemand, selbst Draco, in seinen Räumen war, war nicht angenehm. Severus hatte sich so zurückgezogen, daß sogar die Aussicht darauf, daß jemand sehen würde wie er seine Räume einrichtete, nichts war auf das er sich freute. Je weniger die Leute über einen wussten, desto weniger konnten sie einen ausznutzen. Severus seufzte bei diesen Gedanken. Was war nur mit ihm los, daß er immer das Schlechtesten von den Leuten hielt? Longbottom machte Fehler in seinem Unterricht, weil er Severus dumm aussehen lassen wollte und nicht weil er Angst hatte in der Schule gut zu sein. Dumbledore war nur nett zu ihm, weil Severus sein Spion war und nicht, weil Dumbledore ihn tatsächlich mochte. Draco war nett zu ihm, weil er sich einschleimte und auch nicht, weil er Severus wirklich mochte. 
Aber Severus verstand, warum er so dachte. So musste man denken, wenn man in der Nockturngasse aufwuchs und überleben wollte. Wenn dort jemand nett zu einem war, fand man schnell heraus warum und traute ihm nicht. Seine Einstellung hatte sein Leben mehr als einmal gerettet, aber Severus musste sich daran erinnern, daß er in Hogwarts war und nicht in der Nockturngasse. Sicher würde es Leute geben, die nur nett zu ihm waren, weil sie etwas wollten, aber er musste auch lernen, wenigstens die freundlichen Gesten einiger Leute ihm gegenüber anzunehmen, wenn er ihnen schon nicht traute. Severus bezweifelte, daß er je in der Lage sein würde, jemandem zu trauen. Er traute nicht einmal Dumbledore, zumindest nicht 100prozentig. Severus hatte oft Dumbledore um die Fähigkeit beneidet, das zu tun. Vielleicht würde Severus es auch eines Tages tun können. Aber noch nicht. Und vor allem nicht, seit der Dunkle Lord wieder da war. 
"Sie sagte es ist in Ordnung", sagte Draco, als er aus Pomfreys Büro und auf Severus zukam. "Sie wollte offensichtlich sowieso, daß Sie hinunter gehen, weil Sie hier oben schlecht schlafen. Lupin soll heute Vormittag bei Ihnen bleiben", sagte Draco angewidert. "Ich habe versucht, sie dazu zu überreden, mich bleiben zu lassen, aber sie wollte das nicht. Sie hält es für unangemessen, wenn ein Schüler ohne Aufpasser im Zimmer eines Erwachsenen ist."
"Ist es", sagte Severus. "Aber ich weiß das Angebot zu schätzen."
Draco sah nicht glücklich aus. "Aber wie soll ich mit einem Erwachsenen, den ich nicht mag auf Sie aufpassen?" Dann lächelte Draco. "Filch wäre in Ordnung. Er stört mich nicht allzu sehr. Übrigens unterrichten Sie morgen nicht."
Severus runzelte die Stirn darüber. Er hatte noch keinen einzigen Tag ausgelassen, seit er vor so vielen Jahren angefangen hatte in Hogwarts zu unterrichten. "Aber ich…"
"Sie war nachdrücklich", unterbrach ihn Draco. "Sie müssen morgen früh hierher zurück kommen und wenn der Unterricht vorbei ist wird ein Erwachsener ein Auge auf Sie halten. Sie werden die ganze Woche über nicht unterrichten. Pomfrey will Sie ganz genau im Auge behalten. Dumbledore hat schon zugestimmt." 
Severus bewegte langsam seine Beine über den Bettrand. Es brachte nichts wenn er widersprach. Dumbledore war der sturste Mensch, den Severus je getroffen hatte, und wenn Dumbledore diese Situation schon abgesegnet hatte, gab es nichts was Severus dagegen unternehmen konnte. 
"Ich gehe besser den Werwolf holen", sagte Draco mit einer Grimasse.
Severus sah ihm nach und fühlte sich schuldig an Dracos Vorurteilen gegen Lupin, da es zum Teil Severus' Fehler war, daß er sie hatte. Aber Dumbeldore hätte Lupin nie einstellen sollen, ohne die Schüler davon zu unterrichten, daß er ein Werwolf war. Die Schüler hatten ein Recht zu wissen, daß ihre Leben jeden Monat in Gefahr waren, so daß sie bei Vollmond die notwendigen Vorkehrungen treffen und zum Beispiel in ihren Hausräumen bleiben konnten, nur für den Fall, daß Lupin sich in einen Werwolf verwandelte, so daß er keinen Schüler finden konnte, den er töten oder verletzen konnte. Severus war es wirklich egal, wie viele Lehrer ihn dafür hassten, das er das tat, aber die Sicherheit seiner Schüler war ihm wichtiger als seine Beliebtheit. Severus verfluchte sich nur dafür, es nicht früher getan zu haben. Wenn Lupin in der Nacht, in der er sich am Ende von Potters dritten Jahr verwandelte hätte, einen Schüler getötet hätte, wäre es Severus' Fehler gewesen, weil er sich nicht vorher gegen den Direktor zur Wehr gesetzt und das getan hatte, was er für richtig gehalten hatte. Niemand, nicht einmal Dumbledore, hatte das Recht das Leben der Schüler in Gefahr zu bringen, ohne es ihnen zu sagen. 
Lupin kam etwas später, und Severus stand auf und war froh, endlich in seine eigenen Räume gehen zu können. Sie gingen stumm hinunter in die Kerker, und Severus bemerkte, wie wenig Kinder sie auf dem Weg sahen.
"Hogsmeade", erklärte Lupin als sie seine Tür erreichten. "Der Direktor dachte es wäre ein nettes Geschenk für die Kinder, damit sie noch ein paar letzte Weihnachtseinkäufe erledigen können, bevor sie nach Hause in die Ferien fahren."
Severus öffnete seine Tür und nickte. Weihnachten? Er hatte es ganz vergessen. Er hasste Weihnachten. Nur eine weitere Erinnerung daran, daß er keine Familie und keine Freunde hatte. Nun, vielleicht hatte er zwei Freunde. Dumbledore und Draco. Häng dich nicht an sie, sagte sich Severus streng. Es war in Ordnung, wenn ihn jemand mochte, aber er sollte nicht an ihnen hängen. 
Severus sah zu wie Lupin herein kam und wünschte sich er hätte daran gedacht, das große Gemälde über seiner Couch abzuhängen.
"Wer hat das gemalt?", fragte Lupin, der es anstarrte. 
"Oh, ich weiß nicht," log Severus. "Ich habe es in einem kleinen Laden gekauft, der billiges Zeugs verkauft hat. Es war wirklich billig."
"Billig?", erkundigte sich Lupin. "Wer das für billig gehalten hat sollte eingesperrt werden."
Snape drehte ruckartig den Kopf um das Bild anzustarren. Es zeigte einen klaren See, der von zerklüfteten Bergen umgeben war, und einen Regenbogen, der sich über die Seite der Berge bog und den See traf. Dort wo er auf den See traf, flossen die Farben des Regenbogens ins Wasser, blieben getrennt und liefen auf eine einsame in Schwarz gehüllte Gestalt zu die auf der anderen Seite des Sees kniete. Die Farben liefen nur den halben Weg zu ihm.
"Es ist sehr leuchtend", lächelte Lupin. "Wissen Sie womit es gemacht wurde?"
Severus öffnete den Mund um zu antworten, aber er fing sich gerade rechtzeitig. "Nein. Ich weiß nichts über Kunst."
"Oh", sagte Lupin. Er riß sich vom Anblick des Gemäldes los und sah sich um. Severus hatte wenig unterhaltsame Möbelstücke, da er noch nie Gäste gehabt hatte. Die ausgebleichte braune Couch unter dem Bild, etwa acht schwarze Regale voller Bücher, einen großen alten Eichenholztisch und eine Wand, die mit rohen Regalen für Trankzutaten vollgestellt war. Zwischen Couch und Tisch war ein großer leerer Fleck, und Severus hatte sich nie die Mühe gemacht einen Teppich auszulegen. Das einzige Stück Farbe waren die Deckel einiger Bücher und das Gemälde. Der dunkle Stein aus dem Boden, Wände und Decke waren, verstärkte den ziemlich düsteren Eindruck.
"Zu schade daß, der Regenbogen dieses Zimmer nicht getroffen hat", bemerkte Lupin trocken. 
Severus zuckte die Schultern und ging in sein Schlafzimmer. "Ich gehe schlafen", sagte er. 
"Würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich Harry, Hermione und Ron in Ihre Räume einladen würde?", fragte Lupin, wobei er die Bücher durchsah die Severus besaß. Fast alle Bücher handelten von Tränken, den dunklen Künsten (legale) oder Kräuterkunde und Magischen Geschöpfen (beide wurden aus der Sichtweise des Tränkemachers geschrieben).
Severus wollte das Traumteam nicht in seinen Räumen, aber Lupin würde sich andernfalls zu Tode langweilen. "Gut", stimmte er zu, obwohl ihm klar war, daß Black wahrscheinlich auch kommen würde. Solange Severus ihn nicht sehen musste, nahm er an, daß es nicht zu schlimm würde. Und es gab außer dem Gemälde sowieso nichts persönliches im Wohnzimmer. 
Severus ging in sein Schlafzimmer, zauberte die Tür zu, obwohl Lupin sie leicht aufbrechen konnte, wenn er es musste, und warf sich in einen der Stühle. Er war nicht allzu müde, nicht müde genug um zu schlafen, aber Severus wollte von Lupin weg kommen. 
Severus beschloß, daß er auch eine Dusche brauchte, nahm sich eine weite Hose und ein Hemd, ging ins ein Badezimmer und zauberte auch diese Tür zu. Er zog sich schnell aus, duschte und zog sich die Hose an, das Hemd aber vorerst noch nicht. 
Severus warf einen Blick in den Spiegel und starrte seine Brust angewidert an. Er sah recht mitgenommen aus. Die Hälfte seiner Brust war verbrannt. Verbrannt von der Hüfte zur Schulter, und es bedeckte die Hälfte seiner Vorderseite und einen guten Teil seines Rückens. Die Haut sah geschmolzen aus, runzelig, glänzend, und Severus zuckte zusammen und fragte sich, wie es aussehen würde, wenn er ordentlich medizinisch behandelt worden wäre, als es passiert war. Es war keine allzu schlimme Verbrennung gewesen, eine Verbrennung die leicht behandelt hätte werden können, wenn es jemand gewollt hätte. Aber er war nur ein ausgesetztes Kind und es nicht wert gewesen, ordentlich geheilt zu werden, so daß er mit der Entstellung leben musste und ganz genau wusste, welchen Ekel es erzeugen würde, wenn ihn jemand so sehen würde. 
Severus wurde von der Flamme einer Kerze abgelenkt und starrte sie an. Er hasste Feuer. Hasste es, wie es sich hungrig durch Holz, Betten und sogar kleine Körper fraß. Severus ruckte herum und versuchte, die Erinnerung an das Feuer, das ihm das angetan hatte, abzuschütteln. Man sollte denken, daß er es nach 30 Jahren leicht vergessen konnte. 
Severus zog das Hemd halb an und starrte seine Brust an, wenn die verbrannte Hälfte verdeckt war. Er sah fast normal aus. Er hätte völlig normal ausgesehen, wenn diese Seite seiner Brust nicht zwei Narben geziert hätten. Die Narbe zwischen zwei Rippen stammte von einem Messerkampf, in den er im Alter von 11 Jahren verwickelt gewesen war und den er gewonnen hatte, und die andere Narbe, die auf seinem Bauch, hatte er bekommen, als er von jemandem fast erstochen worden war als er neun gewesen war. 
Daran war er fast gestorben. Er wusste noch immer nicht wirklich wie er es überlebt hatte. Eine Woche lang hatte er Fieber von der Entzündung gehabt, die schnell eingesetzt hatte, und er erinnerte sich einfach nicht daran wie er es geschafft hatte, in dieser Zeit für sich zu sorgen. Aber sicher musste er es selbst getan haben. Niemand hätte sich die Mühe gemacht. Er hätte sich nur gerne daran erinnert, wie.
Severus knöpft sein Hemd zu und trocknete die Handtücher mit einem Zauberspruch, dann schickte er seine Robe in die Wäsche, damit die Hauselfen sich darum kümmern konnten. Er ging zurück in das Zimmer und legte sich ziemlich erschöpft hin, wobei ihm egal war, daß seine haare sein Kissen naß machten. Er schlief leicht ein. 

***

Severus kuschelte sich an seine Mutter, als er den großen grünen Baum anstarrte, der mit allen Arten von Verzierungen beladen war. Eine Reihe feuriger roter Vögel flog ständig um den Baum, wie ein Girlande. Einige winzige weiße Feen schliefen auf den Ästen und schienen wie Lichter. Echte Eiszapfen, die verzaubert waren um nicht zu schmelzen, hingen von dem Baum. Da waren sehr detaillierte Spielzeugminiaturen aller Arten magischer Wesen: Einhörner, Drachen, Hippogreife, Werwölfe, Greifen, Gnome, Zentauren und anderen.
"Mommy, ich liebe Weihnachten", sagte Severus, als er zu seinem Vater hinüber sah, der eine große Kiste auf hielt und die Beschriftung ansah. 
"Dieses Geschenk ist für Jacenty von Mikhail," sagte Cezar .
"Wer ist Mikhail?"
"Der zukünftige Ehemann meiner Schwester", sagte Vasya. "Meine Eltern und seine Eltern haben es schon seit einigen Monaten arrangiert. Heute ist der Tag an dem wir uns endlich treffen, auf Mutters Party. Ich kann es kaum erwarten. 
"Was ist mit Jacenty," fragte Cezar "Wir können ihn nicht zu Weihnachten allein lassen."
Vasya drehte sich zu Severus mit amüsiertem Gesicht um. "Jacenty, alle Diener haben heute frei. Heute abend kannst du mit Ivan im ganzen Haus herumlaufen, so viel ihr wollt!"
Severus fühlte wie er aufgeregt wurde. "Kann ich essen was ich will?"
"Ja", sagte Vasya. "Du und Ivan, ihr könnt die Küchen leer essen wenn ihr wollt, es wird viel gutes Essen von der Party übrig sein, die ich gestern nacht hatte."
"Du verziehst ihn", schimpfte Cezar. 
"Und du nicht?" gab Vasya zurück und umarmte Severus.
Cezar grinste. "Nie", sagte er in gespieltem Ernst, als er Severus das Geschenk gab. "Dein letztes, Jacenty."
Severus öffnete es und starrte es an. In ihm war ein Holzdrachen mit Rädern und einer Schnur. Er war detailliert geschnitzt. Was für ein Spielzeug war das für ein Kind? Es war viel zu zerbrechlich.
"Du kannst es zu den anderen stellen", sagte Vasya, als Severus von ihrem Schoß sprang, den Drachen packte und in sein Schlafzimmer rannte. 
Sie waren in einem großen Zimmer, und Severus zog die vielen identischen Türen auf, um in sein Schlafzimmer zu kommen. Severus riß den Mund auf, als sein kindliches Selbst auf ein Regal zurannte und den Drachen neben ein Einhorn, Ein Pferd, einen Wolf, einen Bären und einen Greifen stellte die genauso gearbeitet waren. 
Severus sah sich langsam das Zimmer an, während sein kindliches Selbst mit einem riesigen Stoffbären tanzte, der am Regal gelehnt hatte. 
Das Bett war verziert. Es war aus einem honigfarbenen Holz gemacht das auf Hochglanz poliert war und in das Tiere geschnitzt waren die die vier Pfosten hinauf kreisten. Das Brett am Kopfende hatte seinen Namen in verzierten Buchstaben eingeschnitzt. Der Stoff auf dem Bett war ebenholzfarben, mit einem goldenen Rand über die Kissen und Decke. Der Betthimmel hatte dieselbe Ebenholzfarbe, mit einem roten Rand statt einem goldenen. Überall waren Regale und Schränke, die mit Holzspielzeug, Stofftieren und Büchern gefüllt waren. 
Severus stieg auf sein Bett und fing an darauf zu hüpfen. "Ivan!" sang Severus "Ivan! Ivan!" 
Nichts geschah, und Severus fragte sich, warum. Er dachte, seine Mutter hätte gesagt, niemand wüsste es?
Severus hörte auf zu springen und fiel dann kichernd nach hinten. "Ich hab's vergessen! Ivan, komm her!" 
Und am Fußende des Bettes tauchte ein blauer Hauself auf. Seine Augen waren groß und lila, seine Nase war klein und rund, seine Ohren waren lang und flatterten, und seltsamerweise trug er Kleidung. Eine schwere goldene Robe mit goldenen Stoffschuhen und einer goldenen Mütze mit Löchern für seine Ohren. 
Da Hauselfen die Geheimnisse ihrer Meister für sich behalten mussten, nahm Severus an, daß seine Eltern nicht einmal daran gedacht hätten, Ivan etwas davon zu sagen, daß er jemandem etwas nicht sagen sollte. Und warum war Ivan blau?
"Ivan! Wir haben das Haus heute nacht für uns allein! Und ich kann dir dein Geschenk geben", sagte Severus, als er von seinem Bett sprang, darunter kroch und eine lange Schachtel herauszog, die Severus offensichtlich selbst eingepackt hatte. 
"Jacenty gibts uns Geschenk!" sagte Ivan. "Letztes Jahr hast du dich auf uns übergeben."
Severus wurde rot. "Da war ich zwei!" protestierte er als er dem Elfen die Schachtel gab. 
Der Elf lachte und eine Schachtel rauchte in seinen eigenen Händen auf. "Das ist für Jacenty."
Severus öffnete sein Geschenk, während Ivan das seine öffnete. 
Ivan wickelte seinen neuen goldenen Schal um seinen Hals und strahlte Severus an. "Unser Hals ist oft kalt! Wir danken dir!" sagte er, was Severus verwirrte. Befreite man Hauselfen nicht wenn man ihnen Kleider gab? Oder musste man ihr Meister sein, damit das funktionierte, und Ivan nannte ihn nicht Meister, also war er es vielleicht nicht. Severus öffnete sein Geschenk und nahm aufgeregt einen Beutel mit glatten, polierten Steinen heraus. "Danke! Wir können wieder 'Froschhüpfen' spielen!"
Ivan nickte mit dem Kopf. "Ja. Und wirf dieses mal nicht wieder alle Steine ins Klo."
Severus stemmte die Hände in die Hüften und starrte Ivan an. "Ich war zwei!"
Ivan grinste und zeigte ihm einen Mund voller Zähne. "Wenn du 4 bist, wirst du dich für die Dinge schämen, die du dieses Jahr getan hast! Am 3. Februar, wenn du 4 wirst, werde ich...

***

Severus wurde ruckartig wach. Sein Geburtstag war am 3. Februar? Er wusste, wann sein Geburtstag war! Wenn diese Erinnerungen wahr waren, hieß das. Oh, er hoffte sie waren es. 


Kapitel 3

 Kapitel 5

 

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