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Kapitel 5: Trelawney

Draco klopfte über seinem Kopf an die Falltür, die in Trelawneys Turm führte und fragte sich zum millionsten Mal, ob das eine gute Idee war. Aber Trelawney sollte Snape beraten. Draco hatte Dumbledore genervt bis der zugegeben hatte, daß das der Grund war, aus dem er Snape zu ihr schickte, und Draco wollte, daß Trelawney so viel Wissen über die Auswirkungen des Cruciatusfluches hatte wie sie konnte. Snape musste sich erholen. Er musste einfach. 
Die Falltüre öffnete sich Trelawney stand da und lächelte ihn an. "Ich habe dich erwartet."
"Ihr inneres Auge?", fragte Draco, wobei er tapfer versuchte, den Ekel aus seiner Stimme zu halten. 
"Ja", sagte Trelawney erhaben. "Es ist eine rechte Last."
"Das wette ich", murmelte Draco leise, während er in das Zimmer stieg und das Buch, das er seinem Vater gestohlen hatte, aus seinem Rucksack zog. Die Seite mit Lucius' Namen war herausgerissen worden. "Fragen Sie mich nicht wo ich das her habe, aber lesen Sie es. Es wird Ihnen alles sagen, was Sie über den Cruciatusfluch wissen müssen um Snape zu helfen - und," Draco holte tief Luft, "da sSe alles über Ihren Patienten wissen sollten und Snape es vielleicht nicht zugibt, er wurde in der Nockturngasse ausgesetzt, als er drei war und dort im Waisenhaus aufgezogen bis er 9 war, danach lebte er auf der Straße. Sagen Sie es keinem."
"Werde ich nicht", sagte Trelawney, und als Draco zu ihr aufsah wurde ihm plötzlich klar, daß Sie es nicht tun würde. Er konnte ihr trauen. 
"Danke", murmelte Draco.
"Draco", sagte die Trelawney leise. "Severus kommt in Ordnung."
Draco sah sie an und fragte sich, ob sie die Wahrheit sagte oder nicht. Wusste Sie es? Oder riet sie?
"Das hoffe ich auch", sagte er als er wieder hinunter stieg. 
Vincent und Gregory standen da und warteten. 
"Nun," fragte Gregory, "weshalb bist du zu ihr gegangen?"
"Ich musste Hausaufgaben abgeben", log Draco. "Ich habe vergessen einen Teil der Aufgabe zu machen."
Gregorys und Vincents Augen wurden beim Gedanken ans Hausaufgaben einen Augenblick lang glasig. Es war erstaunlich, daß sie beide noch immer in Dracos Klasse waren, denn sie hätten lieber die Klos geputzt als Hausaufgaben gemacht. 
Sie gingen zurück in die Slytherinkerker, und Draco gefiel der Gedanke, daß Lupin bei Snape war, gar nicht. Er war sicher daß Lupin darauf bestehen würde, Granger, Weasley, und Potter in Snapes Zimmer einzuladen, und Draco gefiel der Gedanke daran nicht, daß Potter in Snapes Räumen war. 

***

Remus warf leicht besorgt einen Blick auf die geschlossene Schlafzimmertür. Es war Mittagszeit, und Severus hatte bisher kein Geräusch gemacht. Schlief er? Sollte Remus ihn wecken? Pomfrey hatte deutlich gesagt, daß er nicht zulassen sollte, daß Severus Mahlzeiten ausließ.
Remus sah alle Anwesenden an und versuchte sich zu entscheiden. Harry und Ron saßen auf dem Teppich, den Lupin herbeigezaubert hatten und spielten Schach, während Ginny zusah. Hermine stand vor einem von Severus' vielen Bücherregalen und sah die Bücher in ihm durch, wobei ihre Augen bei jeder neuen Entdeckung hell aufleuchteten. 
Sirius wartete ungeduldig darauf, daß Remus den nächsten Zug in ihrer Partie Zaubererothello machte. Keiner von ihnen schien zu bemerken wie spät es war. 
"Es ist Mittagszeit, und ich muß Severus aufwecken", sagte Remus.
Sirius zog eine Grimasse, aber er sagte nichts, was Remus ermutigte. Sirius war bereit, seinen Haß beiseite zu lassen, bis er wusste, ob Severus gesund werden würde oder nicht. Selbst Ron schien es kaum zu kümmern. 
"Ruft einen Hauselfen und laßt sie hier den Tisch fürs Mittagessen decken", sagte Remus. "Und ich hole Severus."
Remus klopfte an die Tür und schob sie dann auf. Severus saß schon aufrecht im Bett, hellwach, mit einem Buch und einem Stück Pergament in einer Hand und einer Feder in der anderen. 
"Ja?" fragte er, wobei er Remus mit dem selben ziemlich abwesenden Ausdruck ansah der seit Karkaroffs kleiner Überraschung auf seinem Gesicht gewesen war. 
"Es ist Mittagszeit", sagte Remus freundlich. "Wir decken den Tisch. Komm mit."

Severus warf einen Blick auf seinen Schreibtisch: "Ich würde lieber hier drinnen essen", sagte Severus, und Remus seufzte innerlich.
"Ich bringe die einen Teller", sagte Remus.
Er ging und schüttelte den Kopf als er das Wohnzimmer betrat. Niemand schien es sehr zu stören, daß Severus nicht zu ihnen kam, und das, so wurde Remus klar, war wahrscheinlich das Problem. Severus wusste, daß er nicht gewollt wurde, also ersparte er es ihnen . Remus häufte Essen auf einen Teller, nahm ein Glas mit und ging in Severus' Schlafzimmer.
Severus saß auf dem Bettrand und hatte das Buch neben sich lieben, aber Pergament und Feder waren verschwunden. Remus stellte den Teller auf den Tisch und gab Severus das Glas. 
Dieser nahm es, dann blinzelte er und starrte es an. "Dein Wolfsbann?", sagte Severus und sah mit verwirrtem Gesicht zu ihm auf. "Der Vollmond ist am Dienstag. Warum hat mich niemand dran erinnert. Ich werde nicht genug Zeit haben um..."
Remus grinste. "Der Meister der Zaubertränke in Hogsmeade macht ihn", erklärte er ihm.
Severus sah verwirrt aus. "Kann er es machen?"
Remus zuckte zusammen und nickte. "Ich habe seinen Wolfsbann schon öfter benutzt", sagte er schaudernd. "Es ist eine wesentlich unangenehmere Erfahrung für mich als wenn du ihn machst, aber es ist besser als mich ohne ihn zu verwandeln."
Severus starrte in sein Glas und dachte nach. "Ich könnte ihn machen", sagte er langsam. "Wenn du Angst hast, daß ich ihn versaue, kann jemand zusehen, wie ich ihn mache."
Remus war versucht, aber er wollte es nicht riskieren. "Nein. Du brauchst dich jetzt nur darum zu kümmern, in Ordnung zu kommen. Ich komme schon klar. Trotzdem, Danke", sagte er, und ging dann zurück ins Wohnzimmer und schloß die Türe fest.

***

Severus starrte seinen Teller mit dem Essen an und dachte nach. Wenn er Lupins Trank nicht mehr für ihn machte, warum war er dann noch immer freundlich? Es war schwer für Severus, diesen Lupin mit dem Lupin unter einen Hut zu bringen, der ihn immer mit aufgezogen hatte, als er noch ein Schüler gewesen war. Aber die Leute änderten sich. 
Severus fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Er hasste das fettige Gefühl. Mit einer erhobenen Augenbraue stellte Severus schnell sein Getränk zur Seite, holte ein Stück Pergament aus einer Schreibtischschublade und schrieb den Trank auf, den seine Mutter in seinem Traum gemacht hatte. Er hatte ein sehr gutes Gedächtnis für Tränke. Er hofft nur, daß es funktionierte. 
Severus kehrte zu seinem Essen zurück und aß geistesabwesend, während er den Gesprächen zuhörte die durch die Tür drangen.
"Hat Snape Bücherregale in seinem Zimmer?", fragte Granger.
"Ja, aber ich glaube nicht, daß er dich da drin haben will", warnte sie Lupin. "Es ist schwer genug für ihn, daß wir in seinen Räumen sind.
"Er ist furchtbar ruhig", warf Ginny Weasley ein. "Er hat seit dem Tag nicht einmal die Kontrolle verloren."
"Ich bin nicht sicher, ob er schon wieder ganz da ist", sagte Lupin. 
"Genießt die Erholung solange ihr sie habt", sagte Black. "So, Harry, erzähl mich noch einmal, was im Sommer mit deinem Cousin Dudley passiert ist."
Severus hörte zu wie Potter die Geschichte erzählte, wie sein Cousin, der offensichtlich recht fett war, in der Tür zu seinem Schlafzimmer stecken geblieben war und nicht mehr heraus konnte. Nichts hatte geholfen und seine Eltern hatten Teile des Türrahmens entfernen müssen, damit er durchpasste. Viel Gelächter folgte der Geschichte, aber Severus fand es nicht lustig. 
Es erinnerte ihn etwas zu sehr daran, wie man ihn für sein fettiges Haar, seine Hakennase, seine schiefen gelben Zähne und seine gelbliche Haut aufgezogen hatte. Wofür er nichts konnte. Er hatte immer wilde Freude daran gehabt, auf die körperlichen Fehler anderer Leute hinzuweisen, teilweise aus Rache und teilweise damit andere Leute wussten wie es war, wenn man für etwas aufgezogen wurde, für das man nichts konnte. Severus spielte mit seiner Gabel. Was für ein Idiot war er. Leute mit körperlichen Fehlern wussten, daß sie sie hatten, man musste sie nicht darauf hinweisen. Aber warum war jeder so schnell dabei, seine körperlichen Fehler aufzuzeigen? Er nahm an, daß es alles auf die einfache Aussage hinauslief ‚Wenn du nicht attraktiv bist, bist du wertlos'. Evan Rosiers Lieblingssprichwort. Wie wahr es war. 
die Tür ging auf und Lupin kam herein. "Fertig?", fragte er als er bemerkte, daß noch Essen auf Severus' Teller übrig war. 
"Ja, ich bin fertig", sagte er leise, wobei er wünschte, Lupin würde aufhören ihn anzusehen. 
"Dumbledore wird heute Nachmittag auf dich aufpassen", sagt Lupin. "Und dich dann um drei zu Trelawney bringen. Paß auf dich auf", sagte er und streckte die Hand aus, um Severus auf den Rücken zu klopfen. 
Severus zog sich schnell aus seiner Reichweite zurück. "Danke", murmelte er.
Lupin sah ihn seltsam an, hob das Geschirr auf und ging dann, wobei er die Tür schloß. 
Severus starrte ihm nach. Er verstand Lupin einfach nicht. War er freundlich oder amüsierte er sich nur auf Severus' Kosten? Und Severus mochte es nicht, wenn Leute versuchten, ihn von hinten zu berühren oder seinen Vornamen zu benutzen, wenn sie sich nicht kannten. 

***

Remus wartete bis alle gegangen waren und schloß dann die Tür, um sich an Dumbledore zu wenden. "Er traut mir nicht", sagte er leise. 
Dumbledore warf ihm einen Blick zu und setzte sich müde auf einen Stuhl am Tisch. "Ich weiß. Er traut mir auch nicht."
"Wie sollen wir ihm helfen, wenn er uns nicht vertraut?", fragte Remus. "Und ich habe gerade versucht seinen Rücken zu berühren und er ist zurückgezuckt, als hätte ich versucht ihn zu erstechen."
Dumbledore schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht. Und Severus läßt sich nicht einmal von mir von hinten anfassen. Vielleicht bringt es eine schlechte Erinnerung zurück, oder... er war ein Todesser. Manchmal tun sie sich für Rituale der dunklen Künste scheußliche Dinge an."
Remus runzelte die Stirn. Daran hatte er nicht gedacht. "Oh", sagte er langsam. "Wie sollen wir ihn dazu bringen, daß er uns traut?" fragte er.
"Sei weiter freundlich zu ihm", sagte Dumbledore. "verbreite keine Gerüchte über ihn und rede mit ihm. Es wird nicht leicht sein. Sei gewarnt. Und", seufzte Dumbledore, "ich bin dabei seit Severus 18 ist, und ich sehe kein Ende. Es ist vielleicht unmöglich." 
Remus konnte sehen, daß Dumbledore es nicht gerne sagte, aber manche Leute erreichten einen Punkt, an dem sie nicht mehr erreichbar waren. Es machte Remus nervös zu erfahren, daß Severus bereits mit 18 nicht mehr erreichbar gewesen war. Er bezweifelte, daß ihm die Rumtreiber irgendwie geholfen hatten.
"Tut mir leid", sagte er leise. "Hogwarts war für mich, James und Sirius so lustig, daß wir nie an das gedacht haben, was um uns herum vorging. Ich bedauere jeden einzelnen der dummen Streiche, die wir Severus gespielt haben. Und der Rest? Sich über jemanden lustig zu machen hat nichts damit zu tun ihn zu necken, es ist grausam. Kein Wunder, daß uns Severus so hasste. Aber Severus war auch nicht gerade nett. Manchmal schien er... ich weiß nicht", endete Remus. Er sagte nicht ‚manchmal hat er es verdient.'
"Ich habe Angst um ihn", gab Dumbledore zu, und Remus setzte sich neugierig neben ihn. 
"Was meinen Sie?" fragte Remus. 
"Er ist fast ein dunkler Zauberer, Remus"; seufzte Dumbledore. "Deswegen lasse ich ihn nicht VGDK unterrichten. Etwas mehr Wissen in den dunklen Künsten und er wird einer. Er liebt die Tränke zum Glück so sehr, daß es ihn genug beschäftigt, um sich nicht mehr mit den dunklen Künsten zu beschäftigen, als er es schon getan hat, aber... es gibt nichts, das ihn hier hält, wenn Voldemort erst einmal für immer besiegt ist." 
Remus war auf einmal sehr kalt. "Er wird nicht der nächste Dunkle Lord werden, oder?"
Dumbledore schüttelte den Kopf. "Oh nein; Severus hat und wird nie töten. Aber … er kann sich selbst vernichten. Mit den dunklen Künsten sollte man nicht spielen. Ich wünschte, ich könnte ihn dazu bringen, das zu verstehen. Aber selbst wenn ich das könnte, bin ich sicher, daß er nicht aufhören würde. Seine Faszination für die dunklen Künste ist etwas das ich nicht verstehe, und ich bin nicht sicher, daß er es tut." 
Remus starrte den alten Mann an. "Severus war immer irgendwie seltsam", fing er vorsichtig an. "Selbst die Lehrer hatten Angst vor ihm. Er hat selten etwas gesagt, nie gelacht, nie gelächelt, er saß nur da und sah zu, nahm alles auf, was andere sagten oder machten. Und er hat nie etwas vergessen, ich schätze wir haben angefangen auf ihm herumzuhacken, weil Severus immer, wenn er uns einen unserer Streiche zurückzahlte, scheußlich wurde und wir Rache wollten. Ich bedauere es jetzt."
"Ich weiß. Aber Severus macht das noch immer nicht", sagte Dumbedore. "Ein Schüler macht einen Fehler im Unterricht, und er geht über Bord."
Remus schluckte. Vielleicht war Severus zu weit gegangen um noch erreichbar zu sein. 
"Hoffentlich kann ihm die Trelawney helfen", sagte Remus lächelnd. 
"Ich hoffe es", sagte Dumbledore zweifelnd als er aufstand, "Ich werde nach ihm sehen."

***

Severus wich von der Tür zurück und legte sich hin. Er kuschelte sich in sein Bett, den Rücken an der Wand, und dachte genau über das nach, was er zufällig gehört hatte. Er war zur Tür gegangen als er Dumbledore hereinkommen gehört hatte, aber dann hatte Lupin angefangen zu reden und Severus war zu sehr an dem interessiert gewesen, was sie über ihn zu sagen hatten um zu bemerken, daß er lauschte. 
Seine Tür ging auf. "Severus?", erklang Dumbledores Stimme.
"Hmm", bemerkte Severus müde.
"Severus, wach auf", sagte Dumbledore. "Du mußt ein bißchen wach bleiben", sagte er, legte Snape eine Hand auf den Oberarm und zog ihn in eine sitzende Position.
Severus warf einen Blick auf Dumbledores Gesicht. Der alte Zauberer sah sehr besorgt aus, und sehr traurig, auch wenn er lächelte. Seltsam, Severus hatte nie geglaubt, daß er Dumbledore wirklich etwas bedeutete.
Ein plötzliches Jucken an seinem linken Unterarm erinnerte Severus an eine Frage die er Dumbledore schon länger hatte stellen wollen. "Wenn der Dunkle Lord wieder ruft," fragte Severus. "was soll ich ihm sagen?"
"Nichts", sagte Dumbledore kopfschüttelnd. "Du gehst nicht mehr hin. Voldemort hat, da bin ich sicher, gehört was dir passiert ist, und er bringt dich vielleicht um, wenn.. .wenn sich herausstellt, daß du ein Problem hast. Er kann nicht riskieren, daß du was ausplauderst."
"Müssen wir nicht wissen, was bei ihm los ist?" widersprach Severus.
"Ich habe andere Spione", versicherte ihm Dumbledore mit harter Stimme, die keinen Platz für Widerspruch ließ. 
Es war möglich, daß Dumbledore mittlerweile andere Spione hatte, aber Severus bezweifelte es. Er konnte sich aber auch irren.
"Komm raus ins Wohnzimmer", forderte ihn Dumbledore auf, wobei er ihn vom Bett zog. "Du hast dich hier drinnen lange genug eingesperrt."
Severus ließ es zu und nahm dann ein Pergament mit einem Tränkerezept. "Ich werde den hier machen...", fing Severus an zu sagen.
Dumbledore nahm das Pergament und sah es durch. "Es sieht nicht besonders schwer aus. Eigentlich recht leicht. In Ordnung, machen wir ihn zusammen."

Zum ersten Mal seit langer Zeit bemerkte Severus, daß er es wirklich genoß einen Trank zu brauen. Severus blickte von seinem blubbernden Kessel auf und betrachtete die Unordnung, die er auf seinem Tisch angerichtet hatte. Er war nicht sicher warum, aber er hatte den Schülern nie erlaubt zu sehen wie er arbeitete, wenn er einen Trank machte. Er ließ sie seine Fehler nicht sehen, die verschütteten Tropfen, die umgeworfenen Flaschen, die dreckigen Hände, die Verbrennungen, die er oft bekam wenn er vergaß, wie heiß der Kessel war. Warum ließ er sie glauben, er wäre ein perfekter Meister der Zaubertränke? Ihn zu sehen wie er einen Trank braute, würde wahrscheinlich ein paar von ihnen beruhigen, wenn ihnen klar wurde daß umkippen, Tropfen und Dinge hinunter zu werfen etwas war, das sogar erfahrenen Tränkerbrauern passierte. 
Severus füllte den abgekühlten Trank in Flaschen und räumte dann die Sauerei mit Dumbledores Hilfe weg.
"Es ist fast drei", sagte der Direktor. "Professor Trelawney will dich jetzt sehen. Sie meinte es wäre am besten, wenn du an einem Ort mit ihr redest, an dem du dich wohl fühlst, deswegen wartet sie am See auf dich."

Severus ging mit Dumbledore zum See, wobei er seine Schritte nur halb so lang machen durfte wie sonst damit der ältere Zauberer mithalten konnte. Er fragte sich, warum er Trelawney treffen sollte. Er hatte noch nichts mit der Hexe zu tun gehabt. Er blieb in seinen Kerkern und sie blieb in ihrem Turm und sie sahen sich kaum. Nur bei Lehrerkonferenzen und ein oder zweimal beim Essen, wenn sie herunter kam. Sie hatten sich noch nie unterhalten
"Warum gehe ich zu ihr"?, fragte Severus verwirrt als sie durch die Tür gingen. 
Granger, Ron Weasley, Ginny Weasley, Potter, Lupin und Black (als Hund) spielten im Schnee vor der Tür. Severus warf ihnen einen Blick zu und sah dann angewidert in den Schnee zu seinen Füßen. Er hasste Schnee. Seine Füße und sein Körper taten etwas weh, auch wenn er warm genug angezogen war, als er sich daran erinnerte, wie kalt Schnee sein konnte, wenn man unpassende Schuhe und eine zerfranste Robe hatte. 
"Sie sagt es dir", sagte Dumbledore ausweichend.
Severus wurde zu einer Bank geführt, die vom Schnee gereinigt war und auf der Professor Trelawney saß, gekleidet in eine lange, warme Jacke und mit Blick auf den See. Severus setzte sich so weit von ihr weg wie er konnte und sah in die andere Richtung, entschieden, nicht von jemandem belauscht zu werden.
"Ich komme später wieder zu euch", sagte Dumbledore als er zum Schloß zurückging. 
"Warum bin ich hier?", fragte Severus ohne Einleitung.
"Zu einer Beratung", sagte Trelawney. "Madam Pomfrey kümmert sich um ihr körperliches Wohlbefinden, und ich soll mich um ihr emotionales kümmern."
Severus starrte seine Hände an. Er würde auf keinen Fall mit jemandem über seine Probleme reden. Es waren seine Probleme, und er würde damit klarkommen. Er würde in ihren Sitzungen einfach den Mund halten. Das funktionierte immer, wenn er Leute davonjagen wollte, das und Sarkasmus.
"Dumbledore will sicherstellen, daß Sie, nach dem was Karkaroff ihnen angetan hat, nicht durchgedreht sind. Das ist im Grund genommen das wofür ich da bin. Um Ihren geistigen Zustand festzustellen", sagte Trelawney. Sie spielte dabei mit einer ihrer vielen verzauberten Halsketten. 
"Wie sollen Sie das tun?", fragte er. 
"Ich habe keine Ahnung", sagte Trelawney. "Aber ich werde mein Bestes geben."
Severus saß einige Minuten lang still und fragte sich warum seinem Gehirn noch keine sarkastischen Bemerkungen eingefallen waren. Er hatte sich noch immer keine ausgedacht, die er bei Trelawney benutzen konnte.
"Wahrsagen ist ein recht faszinierendes Fach", fing Trelawney an. "Ich bin noch nicht sehr gut darin, aber das ist zu warten. Die großen Wahrsager sind üblicherweise über 100. es gibt so viel zu lernen. Wenn man etwas sieht, in einer Kristallkugel oder sonst wo, muß man den Hauptgegenstand und die Dinge darum herum ansehen, um sagen zu können, welche Botschaft sie haben. Zum Beispiel sehe ich einen Drachen und ein Einhorn zusammen in meiner Kristallkugel. Drachen sind ein Symbol für den Tod, die Zerstörung, und Einhörner ein Symbol für Reinheit. Das Einhorn steckt in einem Labyrinth und der Drache auch, aber der Drache steigt heraus und hebt das Einhorn auf und stellt es neben den Irrgarten, auf die Seite, auf die das Einhorn nicht gehen wollte. Interessant, eh?"
Severus warf ihr einen Blick zu. 
"Es ist immer noch so viel in dieser Sequenz, das ich nicht verstehe. Zuerst dachte ich, der Drache würde versuchend das Einhorn zu fressen, aber dann habe ich das Labyrinth gesehen, ich muß es Ihnen sagen, wenn ich mehr darüber herausfinde. Eine Sequenz in meiner Kristallkugel braucht Wochen, manchmal Monate, bevor ich sie entschlüsselt habe. Ein echter Wahrsager würde sie auf den ersten Blick verstehen."
"Warum unterrichten sie wenn sie kein echter Wahrsager sind?", fragte Severus verwirrt. 
"Oh," sagte Trelawney abwinkend. "Ich weiß genug über das Zeug um es zu unterrichten, und ein echter Wahrsager zu sein ist sowieso nichts das man unterrichten kann. Jemand hat es entweder oder nicht. Ich kann die Symbolik für jedes Wesen beibringen, oder die Symbolik für jede Planetenphase und so, aber ich kann einem Kind nicht beibringen die Sicht zu haben. Ich unterrichte nur das Fach mit dem man die Wahrsager findet. Der UTZ hat eine Abteilung über Wahrsagerei die nicht wirklich benotet wird. Es macht keinen Sinn, weil, wie ich gesagt habe, jemand die Sicht entweder hat oder nicht. Aber wenn das Kind genug gelernt hat und die Sicht hat, dann zeigt es der UTZ."
"Also haben Sie die Sicht?", fragte Severus.
Trelawney nickte. "Ja, ich bin aber in meinem Fach noch ein Anfänger. Deswegen muß ich das Fach unterrichten. Um mich mit den Symbolen vertraut zu machen, damit ich einmal in der Lage sein werde, Dinge vorauszusagen."
Severus war gegen seinen Willen ziemlich interessiert daran was Trelawney sagte. "Wie viele echte Wahrsager gibt es?"
"Sehr wenige", sagte Trelawney. "Die Meisten geben etwa mit 50 auf und machen etwas anderes, und entwickelt so nie das Talent, auch wenn sie die Sicht haben."
"Wie viele Kinder mit der Sicht haben in Hogwarts ihren Abschluß gemacht?", fragte Severus.
Trelawney grinste. "Ich bin nicht sicher, daß es die ganze Geschichte ist, aber ich war die erste in etwa 10 Jahren als ich meinen Abschluß machte. Bei mir haben 5 ihren Abschluß gemacht seit ich unterrichte, und ich bin erst 10 Jahre lang Lehrerin. Entweder gibt es jetzt mehr als zu der Zeit als ich ein Kind war, oder ich bin nicht wirklich so ein schlechter Lehrer."
"Könne sie sagen, wer die Sicht hat?" fragte er sie. 
Trelawney nickte halb, halb schüttelte sie den Kopf. "Normalerweise erst im 6. oder 7. Jahr. Einer der Gründe aus denen Miss Granger in meinem Unterricht so schlecht war. Sie wollte sofort Ergebnisse, aber es dauert Jahre um genug zu lernen, um auch nur sagen zu können, ob man die Sicht haben könnte, und selbst wenn man es weiß, hat man noch so viel zu lernen."
"Ich schätze, deswegen war ich in dem, Fach furchtbar", sagte Severus leise.
Trelawney zuckte die Schultern. "Die meisten Leute sind es. Also wann haben Sie erkannt, daß Tränke ihre wahre Berufung waren? Ich habe in meinem 1. Jahr beschlossen, daß die meine Wahrsagen war. Es war gut. Ich weiß tatsächlich mehr über Wahrsagen als jeder in meinem Alter, und ich hoffe ein Wahrsager zu werden, wenn ich ca. 80 bin. Recht jung."
80? Trelawney war wahnsinnig, so lange zu warten!
"Sie waren in Hufflepuff, oder?"
Sie nickte. "Wie haben Sie das erraten?", fragte sie verwirrt. 
Severus zuckte die Schultern und antwortet nicht auf Trelawneys Frage darüber, wann er angefangen hatte, Tränke zu mögen. 
"Nun, ich schätze, wir sind heute am Ende unserer Sitzung", sagte Trelawney. "Wir werden die nächste, sagen wir, Mittwoch abend halten."
Bevor Severus protestieren oder zustimmen konnte war Trelawney aufgestanden und zum Schloß gegangen, und sie winkte jemandem zu, der aus einem Fenster zurückwinkte. Dumbledore kam heraus, als sie hinein ging.
Es war nicht so schlimm gewesen, beschloß Severus, aber wie konnte Trelawney bei der Wahrsagerei bleiben wenn sie keine Hoffnung hatte, weiterzukommen bevor sie 80 oder 100 war?
"Wie war es?", fragte Dumbledore.
"Sind alle Wahrsager aus Hufflepuff?", fragte Severus.
"Alle von denen ich gehört habe", sagte Dumbledore als sie zurück zum Schloss und in Severus' Räume gingen. 
Severus duschte, benutzte dabei den Trank für seine Haare und legte sich dann ins Bett, um nachzudenken. 
War er fast ein dunkler Zauberer wie Dumbledore gesagt hatte? Waren seine Gegenaktionen für die Rumtreiber zu weit gegangen? Warum war er so versessen darauf, keine Fehler im Klassenzimmer zu machen? Und warum wollte er mit niemandem über sich sprechen? Nicht einmal Dumbledore wusste etwas persönliches über ihn.
Severus schlief ein. Er war froh, zur Abwechslung einmal normale Träume zu haben. Er wollte sich an seine Vergangenheit erinnern, wenn er das tat, aber er hatte so schon zu viele Dinge, an die er denken musste. 

***

Dumbledore ging in Severus' Schlafzimmer, nachdem er gehört hatte, daß das Wasser abgedreht wurde, und er fand ihn tief schlafend. 
Es war Zeit zum Abendessen, aber Dumbledore weckte ihn nicht. Er beschloß ihm noch eine Stunde zu geben, setzte sich in einen gepolsterten Stuhl in Severus' Schlafzimmer und wartete. Er sah zu wie Severus schlief und hoffte daß sich alles erledigen würde.


Kapitel 4

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