Von Mördern und Verrätern

 

 

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Kapitel 50: Frust und Scham

Wo war bloß ein Loch im Boden, wenn man mal eines brauchte, dachte Severus. Dies war wahrscheinlich das erniedrigendste, was er je erlebt hatte. Sich an einer Leine vor Malfoy zu winden eingeschlossen.

Bei dem Gedanken fühlte er sofort wieder einen Klumpen in seinem Magen. Nein, soweit würde er nicht gehen. Nichts war so schlimm wie die Tatsache, dass er diesen Kampf verloren hatte. Nichts und er wusste auch, dass nichts diesen Verlust seines Selbstwertgefühls wieder herstellen konnte. Was spielte es schon für eine Rolle, dass er nicht mehr bei Voldemort war. Er war schon tot. Selbst seine verzweifelten Attacken gegen Sirius waren kraftlos und armselig. Seit er hier war schwankte er nur zwischen Schmerz, Angst, Wut und Hoffnungslosigkeit.

Er riss seinen Blick wieder von Black und drängte die Wut zurück. Es brachte ja sowieso alles nichts. Sie konnten mit ihm machen was sie wollten ohne dass er wirklich etwas dagegen unternehmen könnte.

"Sirius, hol warmes Wasser, Seife und Tücher", hörte er Lupins Stimme über ihm, bevor dieser sich zu ihm herunterbeugte. "Severus? Ich helfe dir das Nachthemd ausziehen und dann entferne ich die verschmutzten Verbände, okay?"

Der Klumpen in Severus' Magen wuchs. Lupins Mitleid war noch schlimmer als Blacks Hohn. Er braucht das verdammt noch mal nicht. Am liebsten hätte er Lupin angeschrieen ihn endlich alleine zu lassen, doch die Wehrlosigkeit der er sich schmerzlichst bewusst war, erstickte die Kraft, die Worte zu schreien, im Keim.

Sich von Remus entkleiden zu lassen trieb ihm die Schamesröte ins Gesicht. Er schloss die Augen, zog sich in eine der hintersten Ecken seines Bewusstseins zurück und versuchte alles um ihn auszublenden, als ihm das nasse Kleidungsstück über den Kopf gezogen wurde.

Die kühle Luft streifte seinen brennenden und gleichzeitig kalten Oberkörper unangenehm.

Severus hörte das überraschte Einatmen Lupins aber er öffnete nicht die Augen. "Sirius. Komm bitte mal her", rief der Werwolf.

Schritte näherten sich. "Hat wohl einen Sonnenbrand bekommen."

"Das ist nicht witzig, Tatze. Das ist von der heißen Suppe."

Normalerweise hätte sich Severus über den anklagenden Ton eventuell gefreut, den Lupin seinem Freund gegenüber brauchte, doch nun versuchte er nur, sich tiefer zurückzuziehen. Er schaffte es auch recht gut und die erneut aufkeimende Müdigkeit, die tief in seinen Knochen zu sitzen schien, verhalf ihm in einen tranceähnlichen Halbschlaf zu versinken und die Stimmen um ihn nur noch als unverständliches Murmeln wahrzunehmen, bis etwas feuchtwarmes sein Gesicht berührte.

BLUT!!!!

Sofort schrak er auf, die Augen weit aufgerissen.

"Beruhige dich Severus. Ich will dich nur waschen."

Severus atmete schnell und versuchte sein wild schlagendes Herz zur Ruhe zu bringen. Er war nicht mehr bei Malfoy. Es war bloß Wasser, das ihn berührte, kein Blut. Nur Wasser. Nur Lupin. Nicht Malfoy.

Lupin legte ihm eine Hand auf seine Schulter in einer, wie er wohl dachte, beruhigenden Geste. "Das wird schon wieder, Severus. Du brauchst einfach Zeit. Versuche vielleicht besser wach zu bleiben, okay?"

Severus schüttelte die Hand mit einer brüsken Bewegung ab. Was erlaubte sich der verdammte Werwolf? Das Biest hatte überhaupt keine Ahnung. Zeit würde nichts daran ändern, was man mit ihm gemacht hatte. Es würde ihm nicht die Scham und Hoffnungslosigkeit nehmen.

"Sei ruhig und tu endlich deinen Job, Werwolf", knurrte er heiser.

Auf Lupins Gesicht trat kurz ein verletzter Ausdruck, doch der Gryffindor verbannte diesen sofort. Stattdessen nickte er nur brüsk, legte aber das feuchte Tuch in eine Schüssel mit Wasser, die neben ihm auf dem Boden stand.

Der Gryffindor richtete sich auf und ging weg zu dem Lavabo am anderen Ende des Raumes, wo Sirius, die Hände in seinen Taschen vergraben, stand und Snape mit erhobener Augenbraue musterte. Severus beantwortete den Blick des Animagus mit einem bösen Verziehen seines Mundes.

Der Wasserhahn wurde betätigt und dann kam Lupin auch gleich wieder zurück. Er hielt Severus ein halbvolles Glas Wasser vor das Gesicht und ohne dass er sich dagegen wehren konnte, zog die Flüssigkeit Severus' Blick auf sich. Sein ohnehin schon trockener Mund fühlte sich auf einmal noch ausgedörrter an und er schluckte trocken. Er hatte verdammten Durst, doch dies zuzugeben würde Black einen weiteren Sieg verschaffen. Er nahm sich stur vor, sich nichts anmerken zu lassen und das Wasser abzulehnen, doch als ihm Remus das Glas wortlos an die Lippen hielt, verriet ihn sein Körper und seine Lippen öffneten sich wie aus eigenem Antrieb.

Und als dann die ersten Tropfen herrlich erlösend und kühl seine Lippen berührten, schluckte er das Wasser gierig.

Erst als das Glas leer war, stellte es Lupin wieder zu Boden. Severus seufzte erleichtert und legte den Kopf leicht in den Nacken. Das bisschen Wasser hatte seinen Durst nicht annähernd stillen können, doch die fast schon schmerzhafte Agonie des Verlangens nach Flüssigkeit hatte sich etwas gelegt und auch sein Mund fühlte sich nicht mehr an, als hätte er Sand gegessen.

Er fühlte sich wie im Himmel, so sehr war der Durst zu einer ständigen Qual geworden und wie in der Hölle, weil er schon wieder so einfach einen persönlichen Kampf verloren hatte.

Als jemand, wahrscheinlich Lupin seinen Arm anhob und begann die Verbände zu entfernen, ließ er die Augen geschlossen und versuchte erneut, sich nicht zu stark auf das zu konzentrieren was um ihn passierte. Lupin redete dann und wann mit ihm, um ihn wach zu behalten, während er alle Verbände entfernte, ihn mit dem Lappen wusch und wieder abtrocknete, dann die Verbände unter Sirius' Anweisungen erneut anbrachte.

Severus reagierte höchstens mit einem abrupten Nicken, Kopfschütteln oder gehässigem Kräuseln der Lippen, doch er weigerte sich standhaft die Augen zu öffnen und somit die ganze erniedrigende Situation näher an sich herankommen zu lassen.

Die Medikamente, von denen Black gesprochen hatte, hatten schon vor einer Weile ihre Wirkung verloren und erneut brannte und pochte jede seiner Muskeln, vor allem Hände, Beine, Rücken und Schultern.

"Severus?"

Snape reagierte wie zuvor nicht ersichtlich auf die Stimme Lupins und vertiefte sich in der Illusion, dass dies alles nur ein böser Traum sein würde, wenn er nur fest genug daran glaubte.

"Severus, bitte sieh mich an."

Verfluchter Werwolf. Was wollte er denn jetzt noch?

"Snape, Augen auf!"

Severus Augen schossen wie automatisch auf, ohne dass er irgend einen Gedanken daran verschwenden konnte. Black schaffte es mit seinen kurzen Befehlen immer wieder, die von Lucius eingebrannte Reaktion auf einen Befehl auszulösen, Severus' Unterbewusstsein seinen Willen komplett verraten lassend.

Severus hasste Malfoy, und er verabscheute Black aufs Tiefste, dass dieser eine solche Macht über ihn hatte, wenn er sich dessen auch sicher nicht bewusst war.

Missmutig sah Severus Lupins sehr nervös aussehendes Gesicht vor sich. "Severus... Ich bin soweit fertig und Sirius geht gleich ein neues Nachthemd holen. Ich wollte noch fragen..." Er räusperte sich, als wisse er nicht, wie er ihm schonend etwas unangenehmes beibringen sollte. "Ich wollte nur fragen, ob du noch aufs Klo musst, bevor wir dich wieder hochbringen?"

Severus' Kinn klappte nach unten und das Blut schoss ihm in die Wangen. Natürlich war er sich dem Druck seiner Blase bewusst, doch diese Erniedrigung hatte er bis jetzt nicht in Betracht ziehen wollen und das Gefühl unterdrückt. Er hatte auch vor, dies so lange zu tun, bis Poppy das nächste Mal kam. Bei ihr konnte er ertragen, wenn sie ihm bei solch einer privaten Angelegenheit half, schließlich war sie eine Krankenschwester und fiel daher in eine ganz andere Kategorie als ‚normale' Menschen.

"Nein", presste er schließlich hervor. "Ich will nur euch Beide so schnell wie möglich loshaben."

Remus hatte einen Ausdruck zwischen Mitleid und Frust auf seinem Gesicht. "Deine Nieren können keine zusätzliche Belastung aushalten. Du solltest nicht...."

"ICH WARTE!" schrie Severus wütend. "Scheiß auf meine Nieren. Bringt mich endlich wieder nach oben!"

Sirius und Lupin starrten ihn beide mit offenen Mündern an. Offensichtlich geschockt, ob seiner vulgären Ausdrucksweise. Ihm konnte es nur Recht sein. Wenn sie nur taten, was er wollte.

"Sirius, geh bitte ein Nachthemd holen", sagte Lupin schlussendlich in einem geschlagenen Tonfall.

Sirius riss seine Augen von dem verletzten Zauberer los und nickte mit einem Stirnrunzeln.

"Du musst dann noch einen Moment warten, während Sirius das Bett neu bezieht und die Sauerei im Zimmer beseitigt", sagte Remus.

Severus bedachte ihn nicht mit einer Antwort.

Als Black eine Minute später jedoch zurückkam, trug er, neben einem gefalteten Nachthemd, noch eine Muggelspritze. Er überließ es Lupin, die Infusion, die sie an eine hervortretende Schraube an der Spülung gehängt hatten, durch den rechten Ärmel zu fädeln und dann Severus zu helfen, in das Nachthemd zu schlüpfen. Severus selber half nicht viel, aber er machte es Lupin auch nicht schwerer als nötig.

Erst dann kam Black näher, schraubte die Nadel von der Spritze und griff nach Severus' Ellenbogen, mit der Infusion.

"Halte still, Snape", sagte er brummelnd, löste kurz den Schlauch von dem Teil, das unter dem Verband in Snapes Haut verschwand und presste den klaren Inhalt der Spritze in den Zugang, bevor er die Spritze entfernte und den Schlauch wieder anschloss.

Ein angenehmes, warmes Gefühl stieg sofort Severus' Arm hinauf und die Schmerzen in der rechten Schulter verebbten.

"Was ist das, Sirius?" fragte Lupin.

"Ein Schmerzmittel. Es wird dich etwas schwindelig machen, Snape. Aber wenn du vorsichtig bist, solltest du nun alleine klarkommen. Remus und ich warten in der Zwischenzeit draussen vor der Tür."

Severus starrte überrascht auf den Animagus, und er war nicht alleine damit.

"Hast du sie noch alle, Sirius?" rief Lupin aus. "Er kann nicht aufstehen um den Deckel hochzuklappen. Er könnte hinfallen und sich verletzen!"

Severus wusste nicht, was Black zu dieser Handlung veranlasst hatte, doch wahrscheinlich wollte er es sich ebenfalls ersparen, seinem Feind bei dieser Aufgabe zu helfen oder aber das Risiko einzugehen, später ein nasses Bett vorzufinden. Etwas, was Severus sicherlich nie hätte geschehen lassen. Er jedoch war nicht jemand, der einem geschenkten Gaul ins Maul schauen würde, vor allem nicht in seiner Situation.

"Verschwindet endlich. Ich rufe euch, wenn ihr wiederkommen könnt", knurrte er.

Lupin sah ihn nur zweifelnd an, doch Black packte den Werwolf bei seiner Robe und zog ihn zur Tür. "Komm, Moony. Lass uns verschwinden."

***



Überrumpelt ließ sich Remus aus dem Badezimmer bugsieren und erst als Black die Tür hinter ihnen schloss, fand Remus die Geistesgegenwärtigkeit, seinen Freund anzufahren.

"Bis du nun total verrückt geworden?! Das ist schon grobfahrlässig, Snape alleine zu lassen! Das schafft er in seinem Zustand nie ohne Hilfe!"

"Natürlich wird er das. Er ist ein sturer Hund. Der wird sich hüten, hinzufallen."

"Sirius!" warnte Remus gedehnt. Er hatte langsam genug von den Spielchen der Beiden. So würde Severus nie gesund werden.

Sirius lächelte jedoch nur ob Remus' Ermahnungen. "Überlege es dir doch, Moony. Snape wird sich in dieser Angelegenheit nie von uns helfen lassen, was ich ihm, wenn ich ehrlich bin, auch nicht verdenken kann. Stell dir nur mal vor, er müsse uns helfen, auf die Toilette zu gehen." Sirius schauderte übertrieben. "Snape wird schon irgendwie klarkommen. Sein Ego ist mindestens genau so groß wie seine Nase. Soll er seine Sturheit ruhig mal für etwas konstruktives einsetzen. Oder willst du lieber riskieren, dass er durch seine Verbohrtheit einen Nierenschaden riskiert? Dann haben wir nur noch mehr Probleme. Und ich habe keine Lust, die Szene, als er die Tropfen des Zaubertranks bekommen hat, öfters zu wiederholen."

Remus musste seinem Freund in einigen Dingen Recht geben. Severus' Stolz würde es nie zulassen, dass sie ihm halfen, sich aufs Klo zu setzen und eventuell noch zuzuschauen. Und die Gefahr einer Nierenschädigung war wohl wirklich das größere Übel, als wenn er wirklich umfallen sollte. "In Ordnung, aber wenn er in fünf Minuten noch nicht gerufen hat, dann gehe ich rein.

***



Glücklicherweise fanden sie Snape, zwar total erschöpft und zitternd, aber dennoch wohlbehalten wieder auf dem geschlossenen Toilettensitz sitzend, als sie wieder in das Badezimmer kamen. Sirius ging nach oben um die Bettlaken zu wechseln und nach etwa zehn Minuten folgte ihm Remus, Snape wieder tragend. Diesmal hatte der Tränkemeister sich überhaupt nicht dagegen gewehrt. Er war durch seine kurze eigenständige Arbeit zu ausgelaugt und war schon halb eingeschlafen, als ihn Remus mit Hilfe von Sirius in das Bett legte und verschiedene Kissen unter Sirius' Anweisungen an bestimmten Orten platzierte, um die verletzten Körperteile zu entlasten. Remus war wieder einmal beeindruckt, wie gut Poppy den Animagus scheinbar instruiert hatte.

Als sie fertig waren, war Severus wieder eingeschlafen.

Remus und Sirius gingen wieder nach unten in die Küche, wo noch immer zwei Tassen mit inzwischen erkaltetem Tee auf dem Küchentisch standen. Remus ließ sich auf seinen Stuhl fallen und Sirius nahm wortlos die beiden Tassen und füllte sie mit frischem Tee.

Danach saßen sie sich eine Weile stumm gegenüber, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.

"Was zur Hölle, hast du dir dabei gedacht?" fragte Remus schließlich in die Stille hinein.

Sirius verlagerte das Gewicht, und sah seinen Freund recht desinteressiert an. "Wovon redest du? Das mit dem Badezimmer habe ich dir doch erklärt."

"Das meine ich nicht. Du hast Severus zuvor mit dem Essen alleine gelassen, obwohl du wusstest, dass er bei dieser Tätigkeit nicht ohne Hilfe klarkommen kann."

Sirius zuckte nur mit den Schultern. "Er hat mich rausgejagt", verteidigte er sich leichtfertig.

"Und seit wann lässt du dich von ihm vertreiben? Du hättest ihm helfen müssen. Aber dies mal vornweg genommen. Warum war er so durchnässt? Er wird es wohl kaum fertig gebracht haben, den Teller hochzuheben." Remus lehnte sich vorwärts und fixierte seinen Freund eindringlich. "Gehe ich recht in der Annahme, dass du ihm die Suppe übergeleert hast?"

Remus wusste nicht worüber er mehr wütend sein sollte. Darüber, dass Sirius etwas so gedankenloses und brutales tun würde, ohne sich dabei was zu denken, oder die Tatsache, dass er Jahre lang bei genau solchen Gemeinheiten weggesehen hatte. Doch das war nun vorbei. Damals hatte er Angst gehabt, seine einzigen Freunde zu verlieren, aber inzwischen war diese Unsicherheit verschwunden. Eine wahre Freundschaft ertrug die Wahrheit und Differenzen und niemand musste sich dafür verstellen.

Sirius begegnete nicht seinem Blick und biss sich wieder kurz auf die Unterlippe, was ihn so verdammt schuldig aussehen ließ. "Nein, das habe ich nicht getan. Ich habe ihm den Teller in die Hand gegeben, als er sagte, dass er alleine klar käme."

"WAS? Sirius, hast du den Verstand verloren? Du hast Snapes Haut gesehen. Dass er sich verbrannt hat ist noch nicht einmal das schlimmste. Er ist über Wochen ausgehungert worden. Die Infusion hilft seinem Körper zwar die nötigen Nährstoffe zu bekommen, aber wenn er nicht selber isst und seine Kräfte aufbaut, dann wird er nicht gesünder. Außerdem solltest du vor allen Menschen wissen, wie es ist, wenn man hungert und Durst hat."

"Hattest du nicht das Gefühl, dass sich Snape merkwürdig verhält?" änderte Sirius schlagartig das Thema.

"Was?" fragte Remus total überrumpelt.

"Ich meine merkwürdiger als sonst", sagte Sirius mit einem Grinsen.

"Wovon zur Hölle redest du?"

Sirius zuckte erneut mit den Schultern. "Ich weiß es auch nicht so recht. Er ist bloß... anders."

"Severus wurde gefoltert, Sirius. Und nun ist er von uns, und vor allem von dir, seinem Kindheitsfeind, abhängig. Natürlich hat er ein Problem damit. Das wird sich auch erst geben, wenn er wieder selbstständiger ist. Außerdem hat er Verletzungen und wurde verhext, was beides möglicherweise permanente Schäden an seinem Körper hinterlässt. Snape ist im Moment in einer sehr kompromittierten Position." Remus senkte seine Stimme und verbannte den anklagenden Ton daraus. "Er konnte noch nie gut mit seiner Wut umgehen und nun ist das nur noch stärker so. Versuch das doch im Gedächtnis zu behalten. Severus ist vielleicht kein angenehmer Mensch und ich weiß, dass du ihn nicht magst, aber er hat viel für uns getan und er hat auch schon Harry geholfen in seinem ersten Jahr, wie du sicher weißt. Versuch doch zumindest, ihm nicht noch mehr zu schaden."

Sirius murrte nur etwas unverständliches.

"Das heißt auch, dass du ihn nicht verbal angreifst, Sirius."

"Ich habe nur zurückgegeben, was er mir angeworfen hat", protestierte der Animagus.

"Du hast ihn vorhin ohne Provokation gehänselt."

"Ich habe ihn nicht gehänselt."

"Und was war denn das im Badezimmer?"

"Ein Test", antwortete Sirius schlicht.

"Ein Test? Sirius. Hör auf mit diesen Spielchen. Das war schon damals in der Schule nicht in Ordnung und jetzt ist es das noch viel weniger. Deine Geste mit der Toilette war zwar verdammt leichtsinnig, aber da hast du es auch geschafft, ein wenig Einfühlungsvermögen zu zeigen. Ich bitte dich, dir Mühe zu geben. Es ist ja nicht für immer. Sobald es ihm besser geht, wir einen Gegenfluch gefunden haben oder die Auroren weg sind nehmen wir ihn dir ab."

"Ich habe immer noch das Gefühl, dass er komplett durchgeknallt ist", murrte Sirius.

Remus lächelte wohlwollend. Er wusste, dass er zumindest teilweise zu seinem Freund durchgedrungen war. Zumindest würde Severus nicht mehr Gefahr laufen, durch Sirius in eine noch schlimmere Situation zu rutschen.


 

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